Re: Die junge Amazone, Amine [Kapitel 16: Der Sonnenaufgang]

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Amine
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Re: Die junge Amazone, Amine [Kapitel 12: Ali’Shondra – Pou es tua?]

Beitrag von Amine »

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Ali'shondra trat leise murmelnd auf der Stelle und von der Halskette in ihrem Ausschnitt kam Licht hervor und hüllte die Priesterin kurz darin ein. Noch bevor sie Anstalten machen konnte den Stein zu ergreifen verschwand sie kurz. Amine schaut sich erstaunt um und rief: „Sel‘ja??“, hierbei schaute sich auf der Insel um. Das Licht formte sich zu einer Lichtkugel zusammen und leichte Schwaden brechen, wie ein Schutz, immer wieder um die leuchtende Kugel. Amine schaute mit offenem und zu dem Irrlicht. Auf einmal sprach dieses: „Nyames Licht ist eine Kraft in dir, ein Teil.“

Die Lichtkugel verharrte ruhig, während die Schwaden um sie herum schwebten und lediglich die Stimme von Ali’Shondra trat wie ein Echo an Amine heran. Hierbei konnte sie leise ein Gebet vernehmen, welches Amine bekannt ist. Sie hatte dies bei ihrer Großmutter, Damla, bereits mehrfach gehört.
Amine ging dann vorsichtig auf das Licht zu und wurde von diesem aufgefordert es zu berühren. Sie ging dann vollkommen auf das Licht zu und stand direkt vor diesem. Es sprach dann zu der jugendlichen Amazone: “Tritt an mich heran, berühre das Licht.“

Ein wenig eingeschüchtert und auch ängstlich sprach Amine: “Was … was?“ Dabei wurde Amine binnen eines Augenschlages von Ali’Shondras Licht umhüllt und erst einen Atemzug später löste sie sich von ihr. Auf einmal vermochte Amine dabei etwas wärmendes in sich vernommen haben, wie eine Umarmung die sie schützend kurzgehalten über sie gehalten hätte. Die junge Amazone geht hinter dem Irrlicht nach und als Amine vom Licht befreit wurde, sollte die oberflächliche Umgebung vertraut mit der goldenen Stadt sein. Sie befanden sich an einem völlig anderen Ort. Jenseits der kleinen Mauern schien ein unendliches Lichtermeer zu warten. Das Licht sprach zu Amine: “Schaue nicht zu lange hinaus.“ Doch Amine war wie in Trance und ging weiter hinter ihrer Hohenpriesterin hinterher.

Tempel_des_Lichts.jpg

Das Irrlicht sprach dann zu der jungen Priesterin: „Lass deine Augen auf dem Weltlichen, was du kennst. Konzentrier deine Augen auf die Blumen.“
Amine nickte ihr langsam zu und wirkte immer noch wie in Trance. Die Stimme erklingt sanft und gutmütig während sich leise murmelnd die Gestalt in die gewohnte junge Amazone zurück verwandelt.

Das Irrlicht sprach dann: „Arnaeth Magikos.“ Daraufhin veränderte das Irrlicht seine Gestalt. Amine konnte nun wieder die Gestalt von Ali'Shondra erkennen. Amine lächelte und streckte sie ihr die Hände entgegen und nickte ihr leicht entgegen. Sie sprach dann zu Amine: „Dies ist der Tempel im Licht. Ein Ort der durch mein Licht geschützt und geschaffen wurde. Der Plan sieht vor das du eines Tages erlernst selbst hier her zu reisen. Hier andere unterrichtest. Der Ort ist für alle Ierkes Nyames. Wenn gleich....er sehr nach meinem Licht aussieht. Das ist mein Erbe, mein Vermächtnis und die Erfüllung meiner Aufgabe.“ Amines Bick wirkt sehr warm. Sie schaute ehrfürchtig zu dem Tempel und nickte und schaute weiterhin mit geöffnetem Mund zu ihr und schaut sich genau um.

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Amine
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Re: Die junge Amazone, Amine [Kapitel 12: Ali’Shondra – Pou es tua?]

Beitrag von Amine »

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Ali’Shondra sprach dann nach einer Weile: „Um jeden Preis muss das Wissen über Nyame und die Schwesternschaft von den Stimmen von Nyame weitergetragen werden.

Amine ging in dem Tempel erst zu dem Schreibpult und dann zu der Katze, dieser nickte sie dann freundlich zu. Ali’Shondras Blick folgte Amine und sie hebt vergnügt die Mundwinkel.“ Das ist Parthéna. Sie ist....ein Teil von mir.“, sagte sie dann zu Amine.
„Es ... es .. es wirkt, als wäre ich in deinen Gedanken... Es ist so ein friedlicher Ort“, erwiderte ihr die Jungpriesterin. „Das soll er auch sein.“ Der Blick richtet sich kurz an die Wand mit den goldenen Feuerschalen und sie tritt instinktiv etwas davon weg. Alis Blick wanderte zu Parthéna und lenkt dezent mit einem Handwink zum Raubtier. Im nächsten Moment schaute Amine zu den feuerschalen. „Ego habe sie vor Asamae'toria gefunden. Sie war im Sterben. Damals zeigte mir niemand wie das mit dem Licht so geht. Amine kam dann einen Schitt näher auf Ali'shondra: zu. Diese sagte dann zu ihr: Ego hatte keine Lehrmeisterin oder Schwester, die mir etwas vermittelte. heilte ego sie so wie ego es zuvor erst einmal getan hatte mit meinem Licht.“ Amine schaute sie dann auf eine sonderbare Art und Weise an.
„Seitdem, ist sie auch hier.“ „Ego bin so dankbar, dass ich dich habe.“, entgegnete ihr Amine. „Ein Abbild wie sie aussah als sie zu mir kam. Heute ist sie wie ego.“ „Tama, tama.“, sagte Amine und schaute sie liebevoll an.

„Golden et befreites Licht. Trotzdem wird dein Weg mindestens genau so schwer, genauso blutig et steinig.“, sie lächelt da zu ihr und nickt ihr entgegen. Amine nickte jedoch dann. Vielleicht wird der Weg der jungen Amazone noch viel steiniger werden und sie würde im schlimmsten Falle auch keine irdische oder noch lebende Lehrmeisterin haben. „An diesen Ort bringe ego nur sehr wenige Schwestern, und noch weniger Fremde.“ Ali Shondra deutet da auf ein kleines Tempelgebäude und schritt dann voran. Amine tat ein wenig unsicher ein. „Ego habe ein Drachenblut hier geheilt, ein Magus Als Hüterin des Lebens obliegt es meiner Aufgabe für alle Lichter zu Sorgen. Das Leben Nyames steckt fast überall.“ Amine musste nicken und fragte Ali dann: „Ein Drachenblut?“
„Oder hast tua ihr Licht noch trech in den Pflanzen gefunden?“, fragte Ali’Shondra dann schließlich Amine, schaute da fragend und etwas neugierig aber abgelenkt durch die Frage nickt sie etwas. „Es gibt viele Wesenheiten. Drachen haben auch Halbwesen hinterlassen, wie es Dämonen unter den Menschen gibt.“ Amine nickte nur bei der Frage mit den Pflanzen und blieb stumm. „Halblinge!“, sagte Ali’Shondra.“ Amine schüttelte den Kopf und verneinte diese Frage. „Ego sah noch nie eins.“ „Sie sind....schwierig. Drachen sind die stärksten et mächtigsten Wesen. Was wir als kleine Würmer in den Höhlen und Gängen hier jagen ist trech wirklich ihrer Würdig“ Amine schüttelte hier erst langsam den Kopf. Sie musste an ihre Heimat denke. Es war dort sehr friedlich; eine kleine Insel. Die einzigen, Schwierigkeiten bereiteten die Menschen auf dem, wie sie nannten, Festland. Dann schließlich nickte sie mehrmals und schaute wieder zu Ali’Sondra. Weiterhin nickend sagte sie dann zu der Hohenpriesterin: „Ego habe Geschichten davon gehört.“ Ali’Shondra antwortete ihr: „Ego habe einige ihrer Ältesten treffen dürfen. Als Hüterin des Lebens war ego immer allen Rassen et Völkern offen gegenüber eingestellt. Sofern sie trech willentlich Dämonen oder Nazra folgen. Sie gingen auf eine goldene Sitzbank zu. Ali’Shonda hob andeutungsvoll ihr linkes Handgelenk und sprach dann: „Tua verstehst warum es wichtig ist unser Erbe zu schützen?“
Amine antwortete ihr: „Weil wir das wahre Gute bewachen und diese Welt beschützen müssen.“ Da entgegnete ihre Ali’Shondra: „Nyame hat auf dieser Welt zwei Fußabdrücke hinterlassen. Neben den Splittern haben wir ihren Speer. Das Erbe der Sonne, Klinge der Einen.“ Die junge Amazone, Amine, nickte dann mehrfach und schaute zu der Bank als wollte sie Ali'shondra fragen, ob sie sich setzen dürfe. Die Hohenpriesterin nickte zu ihr und winkt zur Bank als wäre das keine Frage wert und selbstverständlich für sie. Amine setzte sich dann und schaute dann erwartungsfroh zu Ali’Shondra, welche dann sagte: „Shala, der Stamm et ego haben viele Jahre damit verbracht das Erbe zu finden.“ Amine sagte dann zu ihr: „Lise hat einen Speer.“ Als Ali’Shondra dann wieder antwortete, verstummte Amine. „Lise et Shala führen die Waffe auch oft.. Hatte sie eine goldene Klinge?“

Amine nickte dann und sprach dann mit ruhiger Stimme: „Lise sagte, dass du sie mit einer Rune gesegnet hast.“ „Ah dann war es vielleicht doch ein anderer Speer. An der Klinge Nyames würde ego niemals herumpfuschen.“ Ali’Sondra schmunzelte da kurz und schüttelt da etwas den Kopf. Sie überlegte eine Weile. Immer noch schmunzelt schaute sie dann gut gelaunt gen Amine. Diese zupfte aufgeregt an ihrem Schurz und nickte dann schließlich.

Ali’Shondra sprach dann weiter: „Der Sonnenstein war unser geistliches Geschenk, der beginn unserer Bindung zu Nyame und die Kraft, die mir half, diesen Ort zu erschaffen. Der Speer ist von Nyame für die Kämpferinnen hinterlassen worden, es ist ihr Erbe. Wie die Splitter unsere als Priesterinnen.“ Amine nickt dann erneut. Ali’Shondra klatschte da etwas in die Hände. „Kia.“, sagte Amine leise.
„Tua brauchst aber trech denken, dass du irgendwas von dem was ego sage erfüllen musst. Nyame leitet deinen Weg, ego habe nur zuletzt meine Erbin verloren als ego dachte endlich aufbrechen zu können.“, sagte dann Ali’Shondra zu Amine. Diese entgegnete dann aber stolz: „Kia kia ego möchte es aber...“ „Oh keine Sorge, tua wirst nichts weiter machen müssen als eines Tages das zu nutzen was ego dem Stamm hinterlasse. Wie tua es nutzt oder wem du auswählst herzubringen bleibt dir oder eine der anderen Priesterinnen überlassen. Ego werde eines Tages nur noch dieser Ort sein.“ Ali’Shondra beendete ihren Satz und lächelte da zufrieden als freue sie sich regelrecht auf diesen Moment. „Ego möchte es aber mit deiner Hilfe machen und dich nicht enttäuschen.“, sagte schließlich die junge Amazone. „Tua bist eine Tochter der Löwin. Enttäuschung ist nichts was ego empfinde gegenüber einer meiner Schwestern. Nur Stolz, egal was tua tun wirst.“, sagte Ali’Shondra und Amine stand dann langsam lächelnd auf. „Tama.“, sagt Amine leise. „Nyame ist ein wichtiger Teil der Welt, des Lebens. Als Priesterin wirst tua ein Teil dieses Kreislaufes der Sonne aber auch dein Teil. Dein Weg, er wird sicher nicht wie meiner sein. Ego werde dir aber natürlich zur Seite stehen, wann ego immer kann.“ „Ego, hoffe es...“, sagte Amine leise. „Ansonsten halte dich an Nyame, wirst tua nach ihr rufen wird sie dich erhören. Fürs erste...“, sprach Ali’Shondra und trat aus dem Gebäude heraus. Amine tat es ihr gleich und wippte immer noch aufgeregt hin und her.

„Hast tua eine Aufgabe?“ Amine nickte dann und Ali’Shondra sprach dann weiter: „Tua wirst Nyame in dir suche gehen.“ In diesem Moment atmete Ali’Shondra kurz etwas durch und schloss die Augen. Ohne Gebet, Formel oder sonstiges verwandelt sie sich in eine goldene Löwin. Amine lächelte und schaute zu der Löwin. Ihr war diese Gabe von anderer talentierter Priesterinnen wohlauf bekannt. Die goldene Löwin landete auf den Tatzen und schaute aus den ungewöhnlichen, aber eindeutig Alis grünen Augen Amine entgegen. Amines Blick war friedlich und ohne Aufregung. Eine Zeit lang schlängelte sich Ali’Shondra zwischen den Blumen hindurch und richtete sich dann wieder auf.

„Finde dein Licht, lerne es kennen. Es ist dein Band zu Nyame.“, sagte dann Ali’Shondra zu Amine. Diese nickte danach lächelte sie, als sie Ali Shondra wie gewohnt vor sich sah. „Kia, natürlich.“ „Aber… sei vorsichtig“, sagte Ali’Shondra. „Ego werde in der nächsten Woche viel in der Natur wandeln.“, entgegnete dann Amine. „Trech nur tua hast Macht.“ Sogleich griff sie da hinter den Rücken und zog einen grünen Splitter hervor. „Das ist ein Splitter eines Sterns.“ Amine bestaunte den Splitter und Ali’Shondra sprach weiter: „Die Magokraten bauten die Wettermaschine, um diese Splitter zu nutzen Es gibt nur vier von ihnen. verwahre ego vor der Welt. Er löst Erdbeben aus, tias schrecklich“ Amine schaute neugierig zu dem Splitter und bewunderte diesen mit offenem Mund. Auf einer Art ließ sie dies auch erschaudern. Sie hatte bereits von dieser Wettermaschine gehört. Die ältere Amazone schaute auf den Splitter und dann wieder zu Amine. „Dieser… dieser Splitter birgt große Macht, ego nutzte sie einige Male aus falschen Gründen. „Kia??“, fragte dann Amine und Ali’Shondra wackelt mit der Nase und verstaut den Splitter wieder am Rücken auf Gürtelhöhe. „Kia. Auch ego war mal sterblich et fehlerhaft. Auch heute noch.“ Amine nickte dann - obwohl sie es nicht glauben mag. „Hinzufallen und aufzustehen sind wichtige Lektionen. Vertrau Nyame. Es gibt kaum Wesen, die ihrer Mutter so nah sind wie unser Volk. Vielleicht liegt es daran das wir ein tias junges Volk sind aber zu dem alten Völkerbund schon zählen. Kia... es ist mir eine sehr große Freude ein Teil des Ganzen zu sein.“ „Ego würde dir empfehlen alle Völker et Wesen kennenzulernen auf dieser Welt.“, sagte Ali’Shondra und Amine musste nicken. „Einige habe ich schon kennen gelernt. Und auch eine Aufgabe von Lise erfüllt.“ „In den alten Völkern steckt viel Weisheit, sie haben mir sehr geholfen bei meiner Ausbildung. Ego habe sogar einen Elfennamen. Mîw.“, sagte Ali’Shondra zu Amine. Diese fragte dann: „Mîw?“ Nickend entgegnete Ali’Shondra ihr: „Den Namen gab mir eine Waldelfe. Sie zeigte mir die alten Bäume der Wälder, jene in denen man das Licht des Waldes sieht. Die pulsierenden Ströme voller Leben, in tausend Farben.“ „Ein bel'issimie Name.“, sagte Amine begeistert und Ali’Shondra musste kichern. „Ego habe einst angefangen allen Elfen et Freunden Spitznamen zu geben auf Amagrie. Es war wohl dann ein Tama einen eigenen zu bekommen. Amine nickt dann und sprach: „Das glaube ego.“ „Für dich finde ego auch noch etwas.“, sagte Ali’Shondra und musste grinsen. „Shala heißt Varèli. Das Fass. Weil sie mit ihren drei Kindern im Bauch so kugelrund war.“

„Shala?“, fragte Amine irritiert. „Die Kaiserin.“ „Sie habe ich noch nicht getroffen.“ „Oh… Ego habe ihr schon einiges von dir erzählt.“, sagte Ali’Shondra und musste da kichern. Amine nickte nur. Sie wusste nicht, wer die Taraa war und diese hat sie in dem neuen Stamm noch nicht gesehen. Die ganze Zeit über, die sie schon im Palati lebte. Sie wusste nur, dass die Taraa zwei Kinder hatte, mehr nicht. „Aber sie wird dich schon noch treffen. Als Kaiserin ist sie tias viel beschäftigt.“ „Ego bin sehr gespannt...“, sagte Amine nur verhalten. „Sie ist eine Löwenmutter. Sei respektvoll ihr gegenüber, denke aber im Herzen immer daran das auch sie Teil der Schwesternschaft ist.“, sagte Ali’Shondra und streckte ihr da eine Hand entgegen. Sie dreht sich da zur Nische. Amine nickte daraufhin, worauf Ali’Shondra ihr entgegnete: „Hast du noch eine Frage oder brechen wir auf?“ Amine schüttelte den Kopf und sagte: „Tre.“
Ali winkte sie dann zu sich und lächelte breit. „Der Rückweg ist einfacher. Beim ersten Mal ist es immer am ungewöhnlichsten durch das Licht zu springen.“ Amine schaute unsicher zu ihr. Die ältere Amazone fischte an der Halskette herum und zieht einen Bernstein aus dem Ausschnitt heraus Die grobe Lederkette mag von der Machart an die Echsenmenschen erinnern. Amine schaute verträumt zu Ali’Shondra. Sie mochte vom ersten Tag an ihre Hohepriesterin und hoffte so sehr darauf, dass diese sie bei ihrer Ausbildung und bei ihren Schwierigkeiten unterstützen sollte. Es war ihr sehr wichtig. Der Bernstein wurde währenddessen mit der Faust von der Hohenpriesterin umgriffen und diese streckt die andere Hand zu der jungen Amazone, welche die Robe von Ali’Shondra musterte und dann ihre Hand vorsichtig umgriff.
Leise murmelte Ali, als Amine ihr die Hand gab. Hierbei schenkte sie Amine ein aufmunterndes Lächeln. Das Licht aus dem Bernstein am Hals bricht heraus und mag blendend hell dazu führen, dass man die Augen schließen will. Melodisch und wie ein leiser Gesang formte sie die Worte, so dass die beiden Priesterin dann ihren Rückweg durch das Licht nehmen konnten.
„ Megalos Allagae Kinaesae“ Amine sah zu dem Tor und ging mit ihrer Ausbilderin hindurch.

Einen Atemzug später löst Alis Hand sich von Amines und sie spang etwas zurück. Ihr Blick fährt kurz herum und sie klatschte in ihre Hände. „Ah, diesmal war es der richtige Rückweg“ Amine schaute sich auf der Insel der Ierkes um und lächelte stolz. Das Licht im Bernstein am Hals von Ali’Shondra schien vollkommen verbraucht und der Stein wirkt wie ein übertrieben großer und nutzloser Klunker. Amine schaute zu der Kette von Ali’Shondra und sie berührte ebenfalls ihre. Der Blick richtet sich auch herab und sie drückt den Klunker im Ausschnitt wieder weg „Es war mein erster mächtiger Stein, er konnte immer etwas von Nyames Licht halten, ohne zu zerbrechen. Bernsteine kommen dem Sonnenstein trech nah aber am nächsten.“ Amine nickte dann langsam und erwiderte sichtlich aufgeregt: „Aber er wird doch wieder neue Kraft erhalten, oder?“ Ali'shondra lächelte dann und sagte mit ruhigem Tonfall: „Wird er. Hast tua den Stein der Freundschaft noch? Den brauche ego derzeit. Ohne sein Licht vergehe ego tias schnell im Dunkeln.“ Amine reichte ihr den Stein und Ali'shondra nahm diesen lächelnd an und mustert ihn. „Es gibt einen Sockel für den Stein in der Zusammenkunft der alten Völker. Ursprünglich lag er dort immer geladen et wartete, bis er gebraucht wurde.“

„Kia... diesen Ort habe ich einmal besucht. Er ist im Norden.“ „Kia. Zwischen den Hochelfen et Waldelfen.“ „Kia, es war aber ein schwieriger Weg dann zurück... Ego wollte diesen auf einem Pferd begehen.“ Sie schmunzelte da und nickte mehrmals. „Ein schöner Weg, wenn man weiß, wie man reiten sollte.“ Amine nickte dann und sprach: „Kia, ego habe mich ein wenig verirrt...“ Ali'shondra kicherte da uns sagte dann; „Das ist wohl normal, das habe ego auch oft.“ „Momentan lerne ego viel über meine Gebete.“, sagte Amine, worauf hin Ali antwortete: „Ego werde mich jetzt zurückziehen und etwas faul als Katze versteckt zwischen den anderen Katzen in der Sonne liegen. Verrate es aber keinem“, sagte sie lächelnd und sprach da schmunzelnd. Amine lachte leise und nickte dann. “Dies wird unser Geheimnis sein.“ „Über die Magie sprechen wir gerne beim nächsten Mal. Ein spannendes Thema.“ Amine nickte dann bei Alis Worten. Diese klatschte da wieder in die Hände und nickt zufrieden zu ihr. „Ego hoffe der kleine Ausflug konnte dir helfen.“ Amine musste nicken und sprach dann: „Ego habe es sehr genossen. Tias task, Scheue dich trech zu mir zu kommen sollte dir etwas auf dem Herzen liegen. „Dunkle Gedanken führen zu dunklen Taten und so in Nazras Geflecht.“ Sie nickte langsam und entgegnete ihr dann: „Ego, werde es gewiss tun.“ „Task“, sagte Ali’Shondra, schaute dann zu Amine und murmelte dann leise etwas und trat etwas zurück. „An'tio Aeritane… Kaleste Magikos Kinaesae“ Sie verschwandt nach dem kurzen Gebet.
 
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Zuletzt geändert von Amine am 04 Mai 2021, 09:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die junge Amazone, Amine [Kapitel 13: Eine harte Zeit voller Aufregungen]

Beitrag von Amine »

Kapitel 13: Eine harte Zeit voller Aufregungen

Die Spinne im Dschungel


Amine musste die Tage des Öfteren an den Schmied aus der Winterstadt denken. Anscheint hatte ihre Fila, Liana, irgendeine Beziehung zu diesem. Sie kannte ihn durch Niriel und Xapoa. Samira haben ihn des Öfteren besucht und er hatte den beiden jungen Priesterinnen von seinen schrecklichen abscheulichen Kreateuren mit den lebensfeindlichen Dunklen erzählt. Nun ja er war nun hier und die beiden Preiserinne hatten nur eine Möglichkeit. Er durfte nicht bei den Menschen bleibe. Sonst würden die Kreaturen ihn wieder aufsuchen, aber ebenso durfte er nicht in die Stadt. An einem Abend brachte Amine Knut und Liana frische Vorräte ins Versteck. Als sie dann abends noch die Gegend erkundete, konnte sie an einem Hang eine fruchtbare und große Spinne erkennen. Amine erschrak. Aber es war hier die Gelegenheit, um ihrer Taraa zu zeigen, dass Knut kein Spion der Dunklen war. Er sollte nach seiner Genesung von dieser Droge, diese Kreatur der Skou'rain töten. Die Kreatur war abnormal riesig. Falls Knut dies nicht schaffen würde, so könnten Samira und Amine immer noch eingreifen. Aber wieso gab es genau hier im tiefen Dschungel so eine Kreaturen? Sie sind furchtbar… Knut sollte diese vernichten. Sie musste sofort Samira von dieser Spinne erzählen. Nach ihrem ableben würden sie die Überreste noch verbrennen und in der Erde verscharren. Die Dunklen würden es niemals erfahren.

spinne_dschungel.jpg


Die Mitglieder des Ritterordens


Einige Tage später kam Thamion zur goldenen Stadt. Bisher kannten nur Lise und Amine ihn recht gut. Er hatte sich vor Jahren bei dem Volk der Löwinnen Vertrauen aufgebaut und man hat ihm sogar Amagrie beigebracht. Amine fand ihn sehr interessant. Noch nie hat sie einen Manthossum der Anthroopo'i gesehen, der ihre Sprache sprechen konnte. Nicht einmal einen Barbaren. Kirasi war ebenfalls interessiert. Der Mann sollte sich beweisen. So forderte sie ihn auf an einem Kampf teilzunehmen und sich bei dem Volke erneut zu beweisen. So rüsteten sich alle und in einer tosenden Aufbruchsstimmung ging es dann zur Zusammenkunft der alten Völker. Was viele junge Löwinnen nicht wussten war, dass es hier eine Arena gab.

Es stellten sich nun alle auf und Lise gab das Signal, dass der ehrenhafte Kampf beginnen konnte. Die Kriegerin, Kirasi, kämpfte mutig, jedoch konnte Thamion obsiegen. Er hat sich verdient gemacht. Ein weiterer Manthossum, Pandor, kam nach einiger Zeit herbei. Man berichtete Amine, dass dieser sich bei dem Volk der Elfen einen Namen verdient hatte. So übten und kämpften die Amazonen mit den beiden Mitgliedern des Ritterordens die ganze Nacht. Man würde diese Szenerie in der Zukunft des Öfteren planen. In den nächsten Tag, so war Amine sicher, wollte sie Thamion in der Burg besuchen. Ebenso wollte sie dabei Lise und Samira mitnehmen.

arena.jpg

Das Tamok'i Portal

Es waren viele Aufgaben und auch Prüfungen zu erledigen. Seit geraumer Zeit hab es in den Menschenstädten Dämonenportale. Da die Bekämpfung der Tamok’i und der Schutz des Lebens für die Löwinnen an oberster Stelle stand, wollten die beiden Priesterinnen, Amine und Samira, einer befreundeten und geschätzten Druiden Amadrya bei Auflösung eines großen Feldes in Ansilon helfen. Ziel war es vorab auch den Segen von Nyame zu erbitten. Dafür wurde eine besonderes Waschungsritual geplant. Dieses sollte nicht in der goldenen Stadt durchgeführt werden, sondern an einem geheimen Ort. Es war der rituale Waschungsort und Amines Gebetsort. Sie war hier oft: Meditierte, beobachtete die Flora und Fauna und ging hier ihrer Arbeit nach. Sie hatte in der Natur und insbesondere im Dschungel das Gefühl, ihrer Göttin ganz nah zu sein. Dafür bereitete Amine Leinentücher, Öle und eine geschmiedete Kette vor. Es war wichtig, dass die Teilnehmer vor dem Start dieser rituellen Wäsche gemäß des Acomas unterzogen wurden. Es beseitigt symbolisch irdische Lasten und "reinigt" sie, weil es Körper und Geist erfrischt und sie von Ablenkungen befreite.

Waschung_01.jpg

Amine machte sich also auf, um das Ritual im Dschungel vorzubereiten. Sie legte die Tücher, Öle und Düfte zurecht. Ebenso die goldene Kette für Amadrya lag auf einem fein bestickten Tuch. Sie entzündete einige Kerzen und wirkte in der alten Sprache der Priesterinnen ein paar machtvolle Wörter. Als dann Samira und Amadrya sich an den Ort materialisierten, lächelte Amine in die Runde. „Sel'ja ihr zwei.“, sagte Amine zu den beiden und lächelte. „Sel´ja… Allagae Protasia.“, entgegnete Samira und schaute zu den beiden. „Der Götter Segen mit Euch.“, sagte dann Amadrya und lächelte Amine sachte zu. Samira überreichte Amine dann noch einen Korb voller Tränke für die bevorstehende Aufgabe. „Megalos Allagae Protasia“ Amine nickte dann dankend und schaute zu Amadrya. Diese sagte: „Also gut... dann.. bereiten wir uns also mit der Waschung vor, oder habt ihr noch drängende Fragen?“ Amine schüttelte den Kopf und begann ihre Sachen selbstverständlich abzulegen. Sie legte u erst ihren Hut und ihren Stab ab. Dabei nickte sie mehrfach Amadrya zu. Amadryas Blick fiel auf Amine und auch sie kam dem nach mit dem Ablegen. Amine bemerkte die Unsicherheit von Amadyra und sagte dann „Bei uns ist das so...“ Dann sprach sie entschlossen weiter: „Wir entledigen uns allen Lasten“ Auch Samira begann sich langsam zu entkleiden. „Wir stehen so vor unserer Göttin, wie sie uns erschuf.“, sagte dann Amine, worauf hin Amadrya verstehend nickte und ein wenig scheu dann doch zog sie sich nach und nach aus, legte ihre Sachen neben sich.

Amine sagte dann zu ihr: “In Stolz und in Reinheit....“ Dabei rollte dann Amine ihre Strümpfe ab und packt sie behutsam beiseite. Lächelnd schaute sie zu Samira und Amadrya. Diese hielt sich Hände schützend vor sich. Dabei war ihr Blick leicht gesenkt und drehte sich zurück. Amine nahm die Sonnenkette auf und hielt diese in ihrer rechten Hand. Diese Kette übereiche sie dann Amadrya und murmelte dann ein Gebet in der alten Sprache. „Lasst uns zum Wasser gehen.“ Samira war schon im Fluss und stand mit ihren Füßen im Wasser. Amine sagte dann zu Amadrya: „Dies ist ein heiliger Fluss... er ist an dieser Stelle etwas breiter.“ Amadrya nickte, legte ihren Schmuck ab, die Sonnenkette an und folgte Amine da tapsig. Amine lächelte sie liebevoll an und sprach dann ganz ohne Scheu weiter. Amadrya schielte zur Seite und ihr Lächeln hob sich langsam wieder. Da sprach Amine weiter: „Es ist ein wunderbarer und ruhiger See. Das Wasser ist glasklar.“ Samira fügte noch hinzu: „Et auch nicht kalt.“ Amine reichte Amadrya ihre Hand und sie gingen dann den Weg herunter zum Wasser „Oh.. das ist schön und ja er sieht rein und wunderbar aus.“, sagte Amadrya dann. Dann nahm Amine dann ein Leinentuch und tunkte dieses ins Wasser. „Nyame elogio ega.“, sagte Samira und schloss kurz die Augen und legt ihre Hand auf das Herz. Amine nahm dann einen der Tücher und sie rieb dieses mit Kräutern und Öl. Dann reicht sie dieses Samira. Samira erwähnte ebenso noch einen wichigen Aspekt der rituellen Reinigung und Amine begann mit einem Tuch den Körper von Amadrya zu reinigen. Dabei wurde von beiden Amazonen ein Gebet gesprochen. Sie reichten nach und nach das Leinentuch weiter. Amadrya versuchte die Wörter mit ihren Lippen nachzuformen.

Nyame elogi tauo. Afti einai i Tamea taus. (Nyame segne uns. Dies ist unser Gebet.)
Afiste tous filo'i kai tous perifanous polemose Guenaikes mas na vriskontai kato apo tin Elogia sas. (Lasse auch unsere Freunde und stolzen Kriegerinnen unter deinem Segen stehen.)
I Ma'tara tis fysis einai poly simantikí gia tauo. (Die Mutter der Natur ist sehr wichtig für uns.)
Oi Magitomia'i apo tin Gorabis'i Pyska kai alla meri einai sto Candelata. (Die Magier aus der Reiterstadt und anderen Orten stehen im Licht.)
I Peina mas gia eirini einai megalos. (Unser Hunger nach Frieden ist groß.)
Afíste ta Louloúdt'i na candeler. (Lasse die Blumen leuchten.)
Theloume na epethi mazi taus Ethroz mas kai na exaleopsoume ola ta tamokis apo afton ton kosmo. (Wir wollen gemeinsam unsere Feinde Angreifen und auch alles Dämonische von dieser Welt tilgen.)
Parallila me filo'i et Magitomia'i kai as afisoume tis ierkes na xana to candela candeler. (Seite an Seite mit Freunden Magiern und wollen wir Priesterinnen dein Licht erstrahlen lassen.)
Gia Nyame, apantiste stin Tamea mas. (Für Nyame, bitte erhöre unser Gebet.)

Zum Schluss der Zeremonie sprach Amine mehrmals die Worte der Macht: „Aitia Foos, Aitia Foos, Aitia Foos“

Waschung_02.jpg

Amadrya hatte eine Ablaufs Skizze vorbereitet, so dass Amine und Samira bereits ihre Kräuter und auch Edelsteine suchen konnten. Amine konnte es wie folgt später wiedergeben:

[…] Nach dem Waschen ist es notwendig, den Bereich um das Portal herum zu verlassen, Hindernisse usw. zu entfernen, was als störend empfunden werden könnte. Eine symbolische Reinigung mit Reisig wird ebenfalls durchgeführt. Es können auch Steine oder Äste sein, die Sie zum Stolpern bringen können, oder alles, was Sie ablenken kann, wenn Sie barfuß sind. Dann stellen Sie sich auf diesen Ort ein, Singularitäten wie dämonische Einflüsse oder die Aura, die vom Grab in der Gegend ausgeht. Es ist wichtig, dass Sie ein Gefühl dafür haben, wo die Kraftlinien oder die Erinnerungen, die das Portal halten, entstanden sind. Auch hier werden nach und nach die Positionen der einzelnen Ritualistinnen eingenommen, nachdem der Ritualkreis zusammengewachsen ist.

Für das Ritual selbst werden alle erforderlichen Reagenzien im Voraus in ausreichenden Mengen bereitgestellt, sowie gegebenenfalls zusätzliche Tränke und Fischleber, um die erforderliche Stärke zu erhalten. Wie beschrieben, dreht es sich zuerst nach der Reinigung und Feinabstimmung oder nach der körperlichen und geistigen Reinigung um den Bereich. Als Symbol der Stärke ist das fruchtbare Land in einem Kreis verstreut. Dies wird als Kraftlinie angesehen, in der die Teilnehmer ihre Kräfte miteinander kombinieren und so bündeln können.
Die Kontrollpunkte sind daher die vier Hauptpunkte in Abhängigkeit von den vier Elementen, die im Prozess bereits eine wichtige Rolle spielen. An diesen Punkten setzen die Teilnehmer vier Reagenzien für jede der vier Hauptrichtungen ein:

• 4 x Ginseng im Norden, passend zu dem Element der Erde, dazu ebenfalls 4 Diamanten in Sternform
• 4 x schwarze Perlen für das Wasser und dazu 4 Turmaline im Westen
• 4 x Blutmoos für die Luft im Osten zusammen mit 4 Ametyhsten
• 4 x Schwefelasche im Süden für das Feuer und 4 Rubine

Abhängig vom Teilnehmer am Ritual nimmt jeder von ihnen einen Kompasspunkt oder wird entsprechend der Anzahl geometrisch entlang des Kreises platziert. Sie sollten auch ein Gespräch mit jedem Teilnehmer basierend auf seiner Erfahrung planen. Es kann ein Gebet zu ihrer Gottheit oder ihren Elementen oder ein gleichwertiges Gebet sein. Als Beispiel beten wir auch für die Toten, die offenbar mit ihrem Grab in Kontakt mit dem Portal stehen, in der Hoffnung, dass dies auch die dämonischen Kräfte nachteilig beeinflusst. Dann wird mit druidischer und elementarer Magie in die Kräfte des Portals eingegriffen.
Einerseits ist geplant, ein pulsierendes Heilungstotem in der Mitte zu platzieren, dann eine natürliche Heilung in der Mitte und einen Schnurrbart entlang des blutigen Pentagramms. Ziel ist es, die geometrische Struktur zu schwächen und das Energiezentrum im Gegensatz zur dämonischen Kraft zu schwächen, bis es zusammenbricht und der Zugang zur zweiten Ebene erschöpft ist.
Elementarmagie soll in erster Linie Schutz vor magischen Angriffen von Kreaturen bieten, kann aber nach Möglichkeit durch rituelle Stärke sowie Feuerwände und Schutzzauber unterstützt werden, um Angreifer von Teilnehmern fernzuhalten.
Darüber hinaus soll die Magie der Löwinnen, die dank der Kraft von Nyames 'Sonne zum Guten und damit zum priesterlichen Einfluss ihrer Magie wurde, die reinigende Natur der Energie erneut stärken. Ansilons Kämpfer und Wachen sind dann eine Verteidigungsmauer gegen alle Arten von physischen Angriffen, bis das Portal, wie in Silberburg zu sehen, allmählich zusammenbricht.
Wenn alles wie erwartet verläuft, wird der Ort am Ende wieder gereinigt, und vor allem werden die Überreste von den alten Mächten und Göttern entfernt, die bereit standen und so das Ritual vollendeten, so dass ein klarer Abschluss aus der Freisetzung von Magie Energien in der Struktur treten sanft und geschlossen auf.

Ansilon.jpg
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Re: Die junge Amazone, Amine [Kapitel 14: Nîrandar, Amine entdeckt die Klinge ihrer Göttin]

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Kapitel 14: Nîrandar, Amine entdeckt die Klinge ihrer Göttin

Wie jeden Abend ging Amine in die Bibliothek der goldenen Stadt und brachte Bücher zurück, die sie ausgeliehen und in ihrer Kammer oder in dem alten Strandhaus von Ali’Shondra gelesen hatte. Sie begrüßte die beiden Bibliothekarinnen und ging langsam durch die Gänge. Es waren einfach so viele Bücher. Das Wissen und all die Erinnerungen waren sehr wichtig. Es waren Erzählungen über bereits lang verstorbene Schwestern, Bücher der Kräuterkunde, Bücher der Romantik zwischen Manthossum‘i und Frauen und viele andere.

An einem Regal blieb sie stehen und strich dann langsam über den Einband eines alten Buches. Auf diesem stand geschrieben: „Nîrandar, das Erbe der Sonne, Klinge der „Einen“. Sie nahm das Buch dann aus dem Regal und legte dieses auf einen Tisch der Bibliothek neben den Steinen mit den Grab Koordinaten. Vor Aufregung zitterten ihre Hände. Was mag dis wohl sein? Sie hatte viele Geschichten und auch Minnegesänge von der Waffe der „Einen“ gehört. Sie schlug das Buch auf und strich über die erste Seite. In der Schrift konnte man folgenden Inhalt lesen:
[Nîrandar, das Erbe der Sonne, Klinge der „Einen“]

Am Anfang war das Nichts. Und neben ihm da waren die Hohen, die das Nichts nach ihren Vorstellungen formten. Sie schufen das Licht, die Düsternis, Welten wie unsere, das Leben.

Jeder Welt gaben die Hohen ihre Gottheiten, damit diese für die Ordnung und das Gleichgewicht sorgten. Manche davon waren abgrundtief böse. Andere waren rein wie ein Bergkristall. Es herrschte Gleichgewicht und es war gut. Unsere Welt aber war in Gefahr, denn die Götterschwestern Nyame und Nazra hassten einander und kämpften um die Macht. Die eine wurde aus dem Pol des Lichts geschaffen, die andere war ihr Gegenstück, geschaffen aus dem Dunkel.

Nyame war das Leben; Nazra war der Tod. Die Kämpfe der Schwestern erschütterten die Welt und wäre eine gefallen, so hätte sie unsere Heimat mit sich gerissen. Es herrschte ewiger Kampf auf Leben und Tod zwischen den beiden. Die Hohen bemerkten ihren Fehler bald und so schufen sie Tag und Nacht. Nyames Macht banden sie an die Sonne, zu der sie wurde, Nazra banden sie an den Mond, denn sie wurde die Nacht. Niemals würden Tag und Nacht zugleich bestehen können. Kam die eine, musste die andere weichen und den Rhythmus gaben die Hohen vor. Und so kehrte das Gleichgewicht zurück.
Nazra, die durchtriebenere der beiden Schwestern, jedoch ruhte nicht. Wenn es ihr auch nicht möglich war Nyame selbst zu richten, so hatte sie doch Möglichkeiten zu handeln. In der Nacht, als Nyame fern war und ihr Antlitz von der Welt gewandt hatte, beschwor sie Izimrothîl. Lauter Donner grollte und ließ die Erde erzittern. Bäume kämpften gegen Sturm und Regen, der in Bindfäden auf die Erde fiel. Blitze erhellten die Nacht. Es war zu einer Zeit, da unser Volk noch nicht existierte. Aber sie war da – und hatte sie stets über Land und Leben gewacht, so waren ihr in der Nacht die Hände gebunden, denn sie war eins mit der Sonne und es war ihr verwehrt zu sehen, was die Nacht brachte.

Nazra, der Tod und die Nacht wollte Nyame nehmen, was ihr am wertvollsten war: Das Leben der Welt. Formeln, wie sie nur die Götter kennen, wurden vom Sturm über die Wälder, die Berge und die Seen getragen, als sich plötzlich die Erde auftat und sich ein Gigant erhob: Izimrothîl. Sein Leib war ein Berg, doch Arme und Beine ermöglichten ihm das Wandeln. Getrieben aus der Kraft zu vernichten, begann er seiner zerstörerischen Wut freien Lauf zu lassen. Bäume wurden niedergewalzt, Tiere unter seinem massigen Körper zerquetscht. Stunden vergingen und die Schöpfung begann zu sterben.

Der göttliche Rhythmus läutete den Tag ein und Nazra musste ihren Blick von ihrem finsteren Frevel wenden. Die Zeit Nyames war gekommen. Als sie sah was die Nacht angerichtet hatte, wurde sie sehr traurig und sie begann zu weinen. Da, wo ihre Tränen die Erde berührten, wuchsen neue Pflanzen und Tiere entstanden wie aus dem Nichts. Aber noch immer wütete Izimrothîl in seinem Wahnsinn. Es würde eine halbe Ewigkeit dauern den Schaden, den er schon jetzt angerichtet hatte, zu kurieren. Mit einem Grimmen Wort, das nur die Götter kennen, entsandte Nyame einen gebündelten Lichtstrahl zur Erde und wo er auftraf, stand kurz darauf eine wunderschöne, unbekleidete Frau. Ihr Haar war golden wie die Sonne selbst und es wellte sich bis zu ihrer Hüfte. Ihr Leib war perfekt und ohne Makel und ihre Augen waren der Himmel. Sie war sie. Oben am Firmament und unten auf der Welt zugleich. Sie, die Fleisch gewordene, griff ins Erdreich, so als sei es nicht. Ihr Arm tauchte hinein, als griffe sie in einen Fluss. Und als sie ihn wieder herauszog, da hielt sie ein filigranes Schwert, das mehr einem Degen glich, in den Händen: Nîradar, das Schwert der „Einen“.
Mit erschreckender Überlegenheit machte sie sich auf die Suche nach Izimrothîl, um ihn, den Schänder, zu richten. Es war kein Hass, der sie trieb, vielmehr die Liebe zur Schöpfung und zum Leben, der sie lieblichen Zorn verspüren ließ.
Izimrothîl war gewaltig und so dauerte es nicht lange, da sie ihn gefunden hatte. Der Gigant wandte sich der Fleischgewordenen zu und lächelte bösartig herab. Er erkannte nicht, dass es die Sonne war, die vor ihm stand. Sie aber schwieg und betrachtete Izimrothîls zerstörerisches Werk. „Warum hast du das getan?“, fragte die „Eine“ und unendliche Trauer klang in diesen Worten. Eine Stimme wie auf Stein geriebener Stein antwortete: „Weil es meine Bestimmung ist zu vernichten was der Nacht unliebsam ist.“
„Nazra schickt dich?“ fragte die Schöne, was den Giganten verunsicherte. Wissendes Leben war ihm in seiner kurzen Existent noch nicht untergekommen und ihn beunruhigte diese neue Erfahrung tief in seinem steinernen Herzen. „Ja, Nazra, der Mond, die Nacht und der Tod“. Nachdem der Gigant die Frau gemustert hatte, verkündete er, um seinem Zweifel ein Ende zu bereiten: „Und du bist Leben. Also wirst du vergehen“. Er hob eines seiner Beine, mächtiger als ein großer Berg, und trat nach der Fleischgewordenen. Die aber wich mit einem einzigen widernatürlichen Schritt ebenso viele Meilen aus, dass der Fuß des Schänders ins Leere traf und ein Loch hinterließ, das so tief war, dass sich bald darauf Wasser darin sammelte.

Nyame konnte nicht länger harren. Jede Sekunde, die verstrich, kostete der Schöpfung Kraft. Also hob sie Nîradar, die Klinge der „Einen“. Izimrothîls Lachen erschallte wie Donner, als er das winzige Schwert in den Händen der Frau erblickte. Doch dieses Lachen sollte bald vergehen. Die „Eine“ holte aus und mit einem einzigen, gewaltigen Streich durchtrennte sie mit der heiligen Klinge Izimrothîls Leib. Sein Rumpf aus Berg klaffte in der Mitte auseinander und Blut bestehend aus Steinen und Felsen stürzte auf die Erde. Die eine Hälfte des Giganten fiel nach links, die andere weiter nach rechts und an der Stelle, die dazwischen lag, wuchsen Bäume dicht an dicht, als sein Blut den Boden berührte. Nîradar war dafür verantwortlich gewesen, denn in ihr Lag ein Teil Nyames Kraft: Die Kraft des Lebens.

Nyame betrachtete ihr Werk und sie wusste, dass es nicht das letzte Mal war, dass sie die schrecklichen Pläne ihrer dunklen Schwester vereiteln musste. Für diesen Tag, für diesen Zyklus ihres Seins, hatte sie ihre Aufgabe erfüllt. Die Schöne kniete sich im Wald zwischen Izimrothîls Felshälften nieder und ein zweites Mal glitt ihr Arm in das Erdreich, als sei es gar nicht da. Dieses Mal zog sie ihre Hand zurück, ohne danach etwas in ihr zu halten. Nîradar hatte ihren Zweck erfüllt und wenn sie wieder gebraucht würde, sollte sie noch immer an diesem Orte ruhen.

Die Jahre zogen ins Land und so die Jahrhunderte. Unser Volk, das Volk der Amazonen, wurde geboren, doch noch immer ruht sie, die Klinge der Einen in den Eingeweiden dieser Welt, da, wo Izimrothîl sein unheiliges Leben ließ. Ihre Kraft ist fast versiegt, denn unzählige Nächte hatte der Mond sein Licht auf die Erde, in der sie ruhte, geschickt, doch noch immer, so heißt es, würden die Kräfte des Lebens schwach durch die Klinge strömen.
Nîradar, das Erbe der Sonne, Klinge der „Einen“.

Amine kam einige Tage später zum Lagerfeuer im Palati. Lise saß mit Samira da und sie unterhielten sich im Schein des Feuers. Es war, wie immer, ein sehr friedlicher Anblick. Die beiden Jungpriesterinnen genossen die Erzählungen ihrer Taraa. Es waren Erzählungen einer alten Epoche. Kaum eine der Schwestern war noch da. Es schien wie eine weit vergangene Zeit. Nur Lise war noch da, um als goldenes Gefäß dieses Wissen zu bewahren. Amine setzte sich langsam dazu und lauschte der Aufführung ihrer Kaiserin.
„Ah kia …Nun die Sterne im Norden, das Unterreich im Süden. Die Wälder im Westen et die Kinder der Weltenschlange am Anfang, im Osten. Sowie viele weitere Splitter des Sonnensteines im Kreis herum. Ali'Shondra musste im Ritual nicht nur mein Licht lösen, sondern es auch in die Speicher leiten. Ego saß in der Mitte et durfte nichts aus Metall tragen. Es wäre beim Herausbrechen des Lichtes so heiß geworden, dass es mir die Haut verbrennt. So trug ego nur ein leichtes Kleid, welches verbrennen konnte. Hätte das Ritual versagt oder einer der Lichtsteine, so wäre mein Licht vollkommen herausgebrochen das hätte wohl alle Anwesenden verbrannt et getötet. Es war also ein großes Risiko, welches unsere Freunde für uns eingingen. Dies war nur möglich, weil ego, wie zuvor erwähnt, den Bund der alten Völker wieder zum Leben erweckt hatte. Wir hofften auf das beste et ihre Fähigkeiten, kia. Doch waren wir uns bewusst, dass dies auch das Ende hätte sein können. Nun als sich mein Licht löste wurde die Welt dunkel. Dunkel et durchzogen von unglaublich vielen Lichtern. Kleine schwache, aber auch größere Lichter. So konnte et ein besonderes Licht in unserer Nähe sehen. Et als Ali'Shondra mein Licht wieder zurück führte verbliebt dieses Gefühl noch eine kurze Zeit. Wir machten uns auf den Weg et ego führte sie in die Mitte des Zauberwaldes. Da ego mich noch erholen et zugleich auf ds licht konzentrieren musste beschützten sie mich auf dem Weg durch den Zauberwald, bis wir zu dieser Höhle kamen. Doch kamen wir zum Ende der Höhle et es ward nichts zu sehen. Ego spürte das Erbe jedoch nah. Wir wussten, dass wir würden graben müssen, also nahmen wir Spitzhacken et Schaufeln et gruben uns durch eine Wand, bis sich ein weiterer Hohlraum öffnete. Dort fanden wir die Ruhestätte des Erbes vor. Doch zu unserer Überraschung konnten wir die Lade zwar öffnen et das Erbe herausnehmen, doch konnten wir die Lade selbst nicht bewegen. Nach einiger Zeit löste sich das Erbe in Licht auf, welches in die Lade zurückkehrte, et sie verschloss sich wieder. Ein kluger Schachzug Nyames. Nur unsere Hände vermögen die Lade zu öffnen et das Erbe herauszunehmen. Doch selbst wenn uns das Erbe entrissen werden sollte, so kehrt es an diesen verborgenen Ort zurück, bevor die Dunkelheit ihren Blick auf die Welt legt. Jedoch hatte dieses Ritual die Kraft des Erbes über die Äonen fast gänzlich verbraucht. Daher müssen wir das Erbe immer wieder ins Licht führen, damit es sich wieder aufladen kann. So wie Lichtspeicher oder Ali'Shondra selbst.“

Da beendete Lise ihren Satz, worauf hin Amine ihr entgegnete: „Ego würde gerne einmal diesen Ort sehen.... Niriel war einmal dort aber zeigte mir diesen trech...“ Samira schüttelte ebenfalls den Kopf und Lise erhob sich, schmunzelte und sagte dann zu den beiden Ierkes: „Mitkommen, beide! Ego muss meinen Harnisch holen.“

Die drei Amazonen kämpften sich mit einem kleinen Rudel beschworener Löwen, angeführt von Asai durch den Zauberwald. Sie wehrten gekonnt die Angriffe der Harpyien ab. Es war für eine Priesterin ein gefährlicher Ort. Ohne die Hilfe der Löwen und der mutigen Kaiserin, wären sie verloren. An dem Höhleneingang angekommen, sammelten sie ihre Kräfte und schlugen auch in ihrem Inneren die Hexen des Waldes zurück. Die Gruppe hielt kurz inne, als Lise dann den Sarkophag. Sie holte dann die strahlende Klinge der „Einen“ heraus. Es war ein majestätischer Anblick. Wenn Amine noch einmal zurück dachte, war dies eine Schlüsselerinnerung in ihrem Leben. Sie nahm die Klinge und hielt sie voller Ehrfurcht und Stolz in ihren Händen und rief: „Gia Nyame!“

Amine_Nirandar.png
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Die junge Amazone, Amine [Megalo Monastíri - Das Kloster der Ierkes im Dschungel]

Beitrag von Amine »

Kapitel 15: Megalo Monastíri - Das Kloster der Ierkes im Dschungel

Die Kiste in der Grabkammer

[Zusammenfassung: Amine und Samira entdecken in der Amazonengrabkammer eine Kiste mit einer elfischen Aufschrift. Sie reisen zusammen mit ihrer Taraa, Lise, zu den Elfen, damit der Elfenfürst ihnen mit der Kiste helfen kann. Dem Fürsten gelingt es die Kiste zu öffnen. In ihr befinden sich die Aufzeichnungen der Ehemaligen Hohepriesterinnen Reyna und Doris.]

Mit dem gewohnten Ausdruck öffnen Amine und Samira die Grabkammer in den Bergen. Sie kamen hier des Öfteren hin, um den Ort zu säubern, zu ehren und neue Kerzen anzuzünden. Es war für sie immer sehr spirituell, weil sie wussten, dass viele ihrer Schwestern schon zu vor, für die gute Sache ihr Leben gelassen haben.

In einer Ecke, die Amine dann aufräumte, entdeckte sie dann zufällig eine Truhe: „Samira, schau mal hier. Diese Verzierungen. Es ist weder die neue noch die alte Sprache der Ierkes. Man kann sie auch nicht auf normale Art und Weise öffnen. Es muss ein Zauber sein.“ Auf der Kiste waren elfische Verzierungen, die sie nicht lesen konnten. „Kia, solche Zeichen habe ego auf Ivrenmir in der Bibliothek gesehen. Wir müssen hier Lise fragen, ob wir diese Kiste zu Naeldir bringen können. Er mag sie bestimmt zu deuten. Amine nickte mehrfach und versuchte schon die Kiste zu öffnen „Ufff, da rührt sich nichts. Wir müssen diese mitnehmen.“, sagte Amine völlig begeistert von dem Plan zu Samira.

Einige Tage später errichten Sie zusammen mit Lise dann Ivrenmir. Naeldir konnte sie, wie gewohnt, in der Schmiede antreffen. Die beiden Priesterinnen berichteten ihm von dem Fundort der Truhe und beschrieben ihm dabei genau die Szenerie. Gemeinsam gingen die vier dann in die Bibliothek. Naeldir konnte dann schließlich die Wörter auf der Tafel übersetzen und die Kiste dann mit diesen öffnen. In ihrem inneren lagen dann mehre Bücher. Diese waren aus feinstem Skatzileder angefertigt und mit Gold umrandet. Als Amine dann eines der Bücher zur Hand nahm und deinem der Tische aufschlug, strahlte sie über ihr ganzes Gesicht. „Lise, Samira… es ist in unserer Sprache geschrieben. Einige Wörter kommen mir komisch vor und haben eher etwas mit der Sprache der alten Priesterinnen zu tun. Aber ego vermag es zu lesen“, sagte dann Amine aufgeregt. „Hier steht geschrieben.. die Aufzeichnungen der Megalo Ierea, Reyna.“
 
114. Tag des 1050. Jahres

Als ego mich nun gestern Abend im Roi lampsis wusch und hier meine Abendgebete vollführte, hatte ego das Gefühl, dass mich irgendetwas beobachtete. Es war ein seltsames Gefühl… Ganz tief in mi drin. Aber ego kann es trech deute. Es ist hier bedeutsam an diesem Ort. Ego hatte bereits des Öfteren das Gefühl, dass mich hier etwas beobachten würde. Ego machte mit aber dazu keine weiteren Gedanken. Diesmal schien es aber so, als würde mich ein männlicher Löwe vom Ufer aus anschauen. Ich fühlte mich nicht verängstigt. Tre, es war eher ein Gefühl der Vertrautheit. Es umgab mich eine Wärme, als mich die letzten Sonnenstrahlen der untergehenden Himmelsscheibe küssten. Mich durchströmte ein Gewühl der Glückseligkeit. Wie so oft konnte ego den ganzen Ärger mit meiner Ausbildung zur Ierea, die harte Arbeit im Garten und mit den Tieren sowie die vielen Stunden in der Bibliothek vergessen. Ego sagte mir manchmal, dass die Ausbildung bei meiner Ezara Ierea so schwer, sei, dass ego am liebsten alles hinschmeißen würde et nur noch weit weglaufen würde. Ego frage mich auch, wie es Doris so task verkraften mag. Sie spricht fast nie über ihre Strapazen und nimmt alles immer mit einer Seelenruhe auf. Nun steige ich wieder aus dem Wasser und trocknete mich rasch ab. Es war ein schönes und erfrischendes Gefühl. Ego machte meine Kerzen aus und verstaute sie feinsäuberlich in meinem Beutel. Alexandra wird bestimmt wieder schimpfen. Sie behauptete wirklich, dass ego viel zu viele Kerzen aus dem Vorratsraum nehmen würde. Als ego wieder meine Priesterinnenrobe anzog, war dieses Gefühl des Beobachtet Werdens verschwunden.
Ego machte mich dann langsam wieder auf zum Kloster. Nyame sei dank war dies nicht weit entfernt vom Roi lampsis. Ego kannte den Ort so task, wie mein Kräuterbeutel. Da fällt mir gerade ein, dass ego noch morgen den ganzen Tag Blutmoos im Moor sammeln muss. Ego werde aber bestimmt vier Alogo’i mitnehmen, so dass sie mit bei der Arbeit helfen können. Ebenso sagte mir Alexandra, dass ego noch neue Waren aus der goldenen Stadt her karren muss. Ego werde wohl dann in der goldenen Stadt übernachten müssen.

Was wohl meine Mutter sagen wird, wenn ego wieder im Palati schlafen Aber tre, ego freue mich schon meine Aeritane’i wieder zu sehen. Sie werden mich bestimmt alle ausfragen wie meine Ausbildung hier so laufen würde. Wie neugierig sie immer waren. Aber ego vermisse sie sehr. Ego vermisse ach die Löwen und das Meer. Ego vermisse einfach alles in der goldenen Stadt. Es ist hier einfach so streng. Vielleicht sehe ego auch einen der Männer. Meine Mutter sagte immer, dass ego mich vor diesen fernhalten soll. Sie arbeiteten den ganzen Tag in der Mine oder im Dschungel und schlugen Holz. Aber ego finde sie sehr interessant. Ego mag es mich manchmal mit diesen zu unterhalten. Sie haben alle ihre Geschichte. Wie zum Beispiel dieser ehemalige Puppenspieler oder dieser kleine Manthossum, der immer erzählte, dass er ein Pirat gewesen sei. Die anderen Altschwestern lachten dann immer. Ego glaube wirklich, dass er ein Pirat war.

Es wird aber bei Nyame ein Abend der Erholung. Keine harte Arbeit, keine Gebete, die ego interpretieren muss, keine Kräuter und Tierkunde. Einfach nur ego sein.

...
Zuletzt geändert von Amine am 04 Mai 2021, 09:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die junge Amazone, Amine [Kapitel 15: Megalo Monastíri - Das Kloster der Ierkes im Dschungel]

Beitrag von Amine »

[Amine beschreibt ihren Tagtraum, in welchem sie das Amazonenkloster in einer fernen Vergangenheit sieht. Hier spielen die beiden Priesterinnen Reyna und Doris eine entscheidende Rolle. Sie machen in dem Kloster ihre Ausbildung zur Ierea, Diese erhalten ihre Ausbildung von der Obersten Ierea und Leiterin der Akademie, Pythia.
An einem Morgen möchte Reyna ihrer Schwester bei der Arbeit mit den Tieren von ihrem sonderbaren Traum erzählen. In diesem sah sie Amine mit ihren Leben, welche am Schimmerstrom standen. Ihre Unterhaltung wird durch eine ehemalige Schülerin der obersten Ierea gestört. Diese ist selbst eine Meisterin der klerikalen Magie. Die Misere ist, dass diese sich dem Glauben und der Anbetung der bösen Schwester von Nyame, Nazra verschrieben hat. Bei ihrer Ankunft wird ein Teil der Klostermauer eingerissen.]

Ein Traum

„Treeeee!!!“, Amine wachte nachts in ihrer Kammer aus. Es war sehr dunkel in ihrer Kammer und sie konnte gut die Brandung wahrnehmen. Langsam und leicht zitternd stand Amine auf und zog sich ihren Mantel an. Sie schaute aus dem Fenster und konnte am Himmel Nazra erkennen. Wie so oft stellte sie sich vor, wie es nur wäre, dort oben zu leben. Sie würde so gerne mit Nyame eine innige Beziehung aufbauen und sie dort besuchen, um ihr ganz nah zu sein. Sie zitterte vor Aufregung. „Was war das nur für ein Traum es war so seltsam. Es schien, dass es ein Traum in einem Traum war. Was war das?“, murmelte leise zu sich und beschwor mit den Wörtern der Macht ihren Löwen, Asai, welche sich neben ihr materialisierte und sie mit seinen großen und beruhigenden Augen ansah. Es gab Momente, in denen Amine die Zeit vermisste, in denen Asai noch nicht ihr Seelentier war. Er schlief dann immer an ihrer Seite. Manchmal sprang er vorsichtig in ihr Bett und lag an dem Fußende. Es war eine wunderbare Zeit gewesen. Asai war nicht mehr auf diese Art bei ihr. Aber, es war immer noch Asai. Er bewegte sich wie Asai, er roch wie Asai und er machte Laute wie Asai.

Amine ging dann zu ihrem Schreibtisch in der Nische und rollte ein Pergament auf. Sie holte ihre Schreibfeder hervor und schraubte das Tintenfass auf. Langsam und sehr konzentriert begann sie die schwindenden Gedanken aufzuschreiben:

schimmerstrom.png

„Ich stand an meinem Gebetsort am Schimmerstrom. Es war wieder ein wundervoller Tag. In dem Moment war ich mir nicht bewusst, dass ich träume. Ich hörte die Tiere im Dschungel und spürte den Wind auf meiner Haut. Ebenso konnte ich die Düfte der Flora wahrnehmen. Die Strahlen der Sonnenscheibe berührten meine Haut und ich schloss meine Augen. Es war ein wundervoller Ort. Ich zog mich dann langsam aus und legte die Sachen dann fein säuberlich zusammen. Langsam ging ich dann in den Fluss, um mich an diesen Ort zu waschen. Es sollte eine rituelle Waschung vor meinem Gebet sein. Meine Seele sollte sich von allen irdischen und störenden Gedanken befreien. Ich zündete eine Kerze an und legte Öle zurecht. Dies tat ich immer auf diese Weise. Ebenso legte ich meine Gebetsrobe auf einen Stein. Ich stand also im Wasser des Schimmerstroms und sprach zu Nyame, die Göttin meines Volkes: „Prépei na me proséchete kai tous laoús mou.“ Sie lächelte sogleich und dachte ganz feste an ihre Göttin.

Auf einmal kam ein Wind im Dschungel auf und die Pflanzen tanzten im Wind. Ebenso konnte ich erkennen, wie selbst das Wasser ein wenig in Bewegung gesetzt wurde. Im Walde konnte riefen die Tiere aufgeregt umher.

Ein grelles Pfeifen ertönte dann. Dies hörte sich an wie ein „Klingeln der Ohren“ und der ganze Himmel war grell. Ich taumelte langsam zum Ufer und verlor dann das Bewusstsein. Es schien, als würde mein Körper fortgetragen werden in Richtung der Sonnenscheibe. Auf einmal Stille. Stille… Stille. Ich entfernte mich langsam von meinem Körper und es schien dann, als würde die Zeit rückwärtsgehen. Ein Jahr fühlte sich wie ein halber Augenblich an. Ich konnte Bilder in meinem Kopf sehen. Pflanzen die kleiner wurden – von einem großen Baum zu einem Samen, Tiere, vom Tod bis zur Geburt und ganze Städte, die verschwanden. Dann… Stille, Stille. Und wieder dieses Licht und das „Klingeln der Ohren“. Dann wieder dieses grelle Licht…
 
***

Reyna und Doris

Mitten im Dschungel in der Nähe des Schimmerstroms liegt weit weg von der Zivilisation ein kleines Ierkes-Kloster der Töchter der Löwinnen. Dieses besteht aus drei komplexen. Ein Lernkomplex im Norden mit einer Bibliothek und einem Vortragsraum. Oberhalb befindet sich der Tempel mit einem großen Alter. Dieser ist nach der aufgehenden Sonnescheibe ausgerichtet. Der Tempel wird die Himmelsleiter genannt, weil man diesen über mehreren Stufen erreichen muss. Es wirkt wie ein großer Turm.
Unterhalb im Süden befinden sich zwei Gebäude: Eine Stallung der Alogo’i und daneben die Schlaf- und Wachräume. Im Norden vor dem Kloster befinden sich einige Einzäunungen in denen Schafe und Ziegen auf einer Lichtung mitten in Dschungel grasen. Die Mauer des Klosters ist mit diversen Kletterpflanzen zugewachsen und die Architektur wirkt typisch südländisch mit seinen Sandsteinbauten. Vom Dschungel aus geht ein kleiner Pfad zum Schimmerstrom.

Reyna wachte langsam auf. Es war ein sehr schöner Morgen. Sie liebte diese morgen. Mehrere Löwen kamen dann in die Kammer der Ierkes hineingelaufen. Es war eine Kammer von ungefähr 20 Fuß mal 20 Fuß, auf dem Boden lagen viele Felle und einige Tücher, in der Ecke brannten einige Kerze, es roch nach Kräutern und im Raum standen einige Pflanzen fein bearbeitet herum. Reyna war 18 Sommer alt und hatte ein majestätisches Auftreten. Einige Sommersprossen zierten ihr Gesicht und ihre blau-grünen, großen Augen funkelten. Sie hatte ein sehr großes Herz für die Tiere und kümmerte sich um die Pflanzen des Klosters. Es war nun schon zehn Sommer her, dass sie von ihrem Stamm fortgeschickt wurde, um bei der Erzpriesterin, Pythia, und den anderen Ierkes ihre Ausbildung zur Ierea zu beginnen. Reyna war die Tochter der jüngsten Tochter der Taraa der Löwinnen. Schon als junges Mädchen studierte sie im Palati die Schriften der alten Sprache der Ierkes in der goldenen Stadt. Am liebsten jedoch schwamm sie im Meer. Sie konnte schon seit jeher ausgezeichnet schwimmen. Ihre Mutter beschloss schon sehr früh, dass Reyna ihre Ausbildung in dem Kloster des Stammes im tiefen Dschungel beginnen sollte. „Bei Nyame, es war eine Ehre. Tua wirst einmal etwa bedeutsames!“, sagte ihre Mutter zu ihr. „Tua wirst deine Aeritane immer unterstützen und an ihrer Seite stehen.“ In dem Fall meinte die Taraa ihre leibliche Tochter und älteste Schwester, Theofania. Sie war vier Jahre älter als Reyna und einer der begabtesten Elpida‘i des Acomas.

Reyna lachte dann fröhlich und schaute sich in ihre Kammer um. „Wo habe ego denn nur mein Gebetsbuch gelassen?“, fragte sie sich und fluchte kurz. „Pythia würde wieder schimpfen, wenn sie so spät zum Unterricht erschien und sie musste ja noch die Alogo’i in den Stallungen versorgen. Sie musste sich sputen. Schnell wusch sie sich und zog sich ihre Robe mit ihren goldenen Verzierungen an.
Sie rannte eilig die Stufen der Ierkes-Kammer herab, als sie auf einmal auf Fuße der Treppe Doris stehen so. „Da bist tua kia schon… Tua hast wohl wieder viel geträumt.“, sagte Doris zu ihr mit einem breiten Grinsen. „Kia… es war ein seltsamer Traum. Ego habe von einer Ierea geträumt. Ego weiss trech, ob dies nur erdacht war. Aber es fühlte sich so real an.“, entgegnete Reyna dann schließloch Doris. „Eine Ierea, tua hast wohl wieder zu viel Zeit in der Bibliothek verbracht.“, sagte dann Doris mit einem breiten Grinsen. Reyna sagte jedoch leicht nachdenklich: „Das seltsame war, dass ego die Gedanken et die Gefühle dieser Ierea lesen konnte. Sie stand in dem Wasser des Roi lampsis et meditierte. Ein männlicher Löwe stand am Flussufer und beobachtete sie. Sie hatte ihre Haare zu einem Zopf gebunden… so wie Diana es immer tut. Weißt tua? Sie war noch trech jung Vielleicht so alt wie ego.“ Doris musste breit grinsen und nahm sie schließlich an die Hand.

Sie versorgten nun die Tiere gemeinsam. Doris machte noch einige Witze über Reynas Traum. Doch Reyna schien verändert. Sie war ungewöhnlich nachdenklich. Sie reinigten die Stallungen und fütterten die Löwen. Plötzlich gab es ein tosendes Krachen und eine Mauer des Klosters stürzte ein. Die anderen Ierkes eilten zu der Stelle. Es war ein lautes Geschrei und alle riefen durcheinander. Zwei Töchter der Löwin wurden von einem Mauerteil eingeklemmt. Auf einmal öffnete sich ein Portal und mehrere Amazonenpriesterinnen kamen durch das Portal. Sie waren gekleidet in einer schwarzen Minotaurusrüstung. Ihre Haare waren schwarz gefärbt und an ihren Schienbeinen befanden sich Knochenrüstungen. Da waren sie. „Gia Nazra Aeritane’i!!!“, rief die oberste dieser Ierkes. Es war Medusa. Sie war eine Megal Iereal und genoss in der Vergangenheit die Ausbildung der Erzpriesterin. Schon früh hatte sie Interesse für Nyames Schwester, Nazra, entwickelt und sie heimlich angebetet. Es wurden von ihr geheime Rituale abgehalten. Die Erzpriesterin Pythia kam ihr jedoch auf die Schliche und verstoß sie für alle Zeiten aus der goldenen Stadt und aus dem Ausbildungskloster der Elpida-Ierea. Pythia zeigte an dem Tag sehr viel Gnade. Die Schwesternschaft und das Leben einer Schwester war für sie das wichtigste auf dieser Erde. Sie hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Medusa sich irgendwann einmal wieder besinnen würde. Doch Medusa nahm an dem Tag vier weitere Elpida-Ierea, welche unter ihrer Ausbildung standen, mit sich.

Auf der Himmelsleiter oberhalb des Tempels stand Pythia und schaute in ihrer weiß-goldenen Robe hinunter. Sie war um die 50 Sommer alt und hatte ihre Haare akkurat zu einem Dutt geflochten. In ihrer rechten Hand hielt sie einen Sonnenstab. An dessen Spitze war ein hell-leuchtender Sonnenstein eingelassen. Dieser hatte eine ungefähre Breite von acht Fingern. Sie hatte eine leicht rauchige Stimme und es war stets etwas trauriges in ihrem Blick. „Medusa, Utenios-Ierea. Tua bist gekommen also“, sagte die Erzpriesterin mit ruhigem Ton…





Ich erwachte aus meinem Traum und schaute dann zum Ufer und sah schnell zu Asai, mein lieber Filo Dieser ruhte vor meinen Kleidungsstücken. Es schien, als habe er mich die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen.“
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Re: Kanénas Manthossum den tha katapiései tis Aeritane'i mou!

Beitrag von Amine »

Kanénas Manthossum den tha katapiései tis Aeritane'i mou!
Kein Mann wird meine Schwestern unterdrücken!


*Amine schrieb ihre Gedanken für die Taraa auf. Sie sollte wissen, was ihre beiden spirituellen Ansprechpartner ihres Volkes zu den vergangenen Situationen dachten. Sie konnte über vieles nachdenken und schrieb dann auf einem schönen verzierten Bogen mit eleganten Lettern folgende Nachricht – die Ierkes waren schließlich die Berater der Taraa’i*

unterdrueckte_frau.jpg

So wie einst ihre Göttin und viele anderen vor ihr von den arroganten Männern unterdrückt wurden, so musste man für die Gerechtigkeit einstehen. Die Zeit der Unterdrücker war vorüber. Frauen dieser Welt erhebt euch.


Ypochórisi apó ton kósmo

Amine wusste am Anfang nicht viel, als sie von ihrem alten Acoma entsandt wurde. Ihr alter Stamm war einer der südlichsten und man hielt da an vielen Tugenden fest.

Sie respektierte die ehemaligen Taten ihres neuen Stammes. Sie hatte aber das Gefühl, dass man sich nicht von dem Elend dieser Welt zurückziehen sollte. Wo Gerechtigkeit gesprochen werden musste, so sollte dies auch nun geschehen. Notfalls mit Härte und Zielstrebigkeit. Sich vor der Wahrheit zu verstecken war falsch. Wenn eine Beziehung in einer endlosen Schleife aushaarte und man sich immer und immer wieder im Kreis dreht, war es falsch sich vor der Welt zu verstecken. Ihr Volk hatte eine Aufgabe. Die unschuldigen zu befreien und gegen die Unterdrückung der machthungrigen Männer anzukämpfen. Ein Mann war ein Mann… es war da ganz egal, welche Form seine Ohren hatte. Wenn dieser sich nicht bewies, so musste er gehen.

Palaiés symmachíes, nées filo‘i

Ihr Volk hatte viele Freundschaften gemacht. Mutige Frauen der Menschen und der Dunklen vom nördlichen Hain. Tapfere Echse, sie schon den Absprung aus den Ketten des Bundes geschafft hatten. Sie selbst sah die Position der Löwinnen im Bund immer eher als wenig dominant an. Der Bund schien eine Hinterlassenschaft der Vergangenheit zu sein, nur aus Erfahrungen und Erinnerungen gespeist die ihre Generation der Löwinnen selbst so nie erfahren hatte.
Doch die Welt schritt vor ran, so wie die Wesen aus den Überlieferungen sich veränderten, auf reisen gingen oder einige auch starben, so unterlag auch der Bund einem stetigen Wandel.
Junge Vertreter ihrer Völker hatten bewiesen das sie nicht zwanghaft dem Charme des Altväterlichen unterlagen, ebenso hilfsbereit waren wie man es ihnen selbst entgegenbrachte, jedoch kam ihnen dabei nicht das Verlangen dabei überheblich und bestimmend zu wirken. Wurde ihr Geist und ihre Taten nicht von einigen wenigen ausgebremst so waren sie verlässliche Verbündete im Kampf gegen die Dunkelheit.


To télos tis diathíkis ton archaíon laón

Der Bund selbst hatte die Gutmütigkeit ihrer Schwester ausgenutzt. Ihr Wesen konnte nicht anders, als anderen zu helfen. Sie zogen es vor ihr Wissen, wie auch zu vor, nicht zu teilen. Es gab viele Fragen, die ungeklärt blieben. Amine hatte das Gefühl, dass man sie als junges Volk abtat. Es war doch nicht wichtig wie lange eine Kerze brannte. Entscheidend war nur, wie hell sie war und wieviel sie an Wärme schenken konnte, auch wenn sie nur kurz aufloderte. Lieber einen Moment hell leuchten, als für alle Ewigkeit und einsam in der Dunkelheit wandeln.
Warum wollten sie Samira für alles verantwortlich machen? Wieso hier einen Sündenbock suchen? Wieso durfte Amine, die nichts mit der Sache zu tun hatte, nicht mehr in die Sala? Wieso durfte sie, die sonst immer viele Treffen und Veranstaltungen organisierte, nicht zu diesem Treffen? Fürchteten die uralten Manthossum’i eine junge Frau von vielleicht 18 oder 19 Sommern? Oder war es doch ihre Art sich zu kleiden?
Naeldir müsste sich förmlich entschuldigen. Er hatte viele Filo’i des Volkes verhöhnt und sein Schwert gezogen: Den Sklaven der Dunklen, Knut Grosmet; die lichte Streiterin, Liana Riodes; die beschümpfung von Nimue, die selbst bei den Amazonen lebte; der Rauswurf von Xapoa…

Die Waldelfen? Wieso berichtete man nicht offen den Töchtern der Löwin, die Wahrheit. Wieso wurde dieses Wissen nur mit den Bewahrern geteilt. Waren diese der Bund? Wieso beharrte man auf einen Schuldigen und nahm die Herausforderung nicht offen an?
Waren die Löwinnen nun den Elfen-Manthossum’i überflüssig und lästig? War es nun ungewohnt, dass so viele Fragen gestellt wurde?

I allagí eínai dýskoli stin archí. Chaotikó sti mési. Kai sto télos ypérocho.
Veränderung sind am Anfang hart. In der Mitte chaotisch. Und am Ende wunderbar.
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Xapo
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Re: Kanénas Manthossum den tha katapiései tis Aeritane'i mou!

Beitrag von Xapo »

Mit dem Blick über den Dschungel hing sie ihren Gedanken nach...

Erstaunlich offenherzige Einblicke ergaben sich oft an unerwarteten Orten und zu ungewöhnlichen Zeiten...
Xapoa hätte beim besten Willen nicht sagen können welcher der Gesprächspartner an jenem Abend mehr in ihrer Gunst gestiegen war.
Sie dachten selbstständig und zu ihrer Freude nicht in vorgegebenen Denkmustern.
Ihre Überlegungen kreisten um das Wohle aller, nicht nur dem Eigenutz.
Möglichkeiten des friedlichen Miteinanders zu suchen, ein Ausgleich und Gleichgewicht, wo andere nur Blutschulden der Vergangenheit mit neuem, frisch vergossenem Blut begleichen wollten...
Solche Worte zu formen gelang in ihrer Gegenwart vielen... ob darauf auch stimmige Taten folgen würden war ungewiss...

Die Erfahrungen der letzten Wochen hatten gezeigt das Vertrauen, jenes aufbauen und den Anschein erweckend es sei vorhanden, doch oft nur Mittel zum Zweck waren um ansonsten unerlangbares Wissen abzugreifen...

Es war bei den vielen Weinverkostungen und Gesprächen der letzten Tage einiges liegengeblieben Daheim, so das sie sich auf & daranmachte die Zusagen, Absagen und Notizen im laufe des Tages in schöne Schreiben zu formen und den Empfänger mithilfe von Boten oder auch persönlich zukommen zulassen.
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Amine
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Re: Die junge Amazone, Amine [Kapitel 16: Xapoa, die Sanftmütige]

Beitrag von Amine »

Kapitel 16: Xapoa, die Sanftmütige

Xapoa - sie wollte Amine die Stadt Glühwürmchen zeigen. Sie hatte an diesem Tag ein neues Wort gelernt. Die Frau Glaris erwähnte Legat Sloan, welche Amine bereits mehrmals Rund um Silberstadt gesehen hatte. Legat es war wohl ein Rang in ihrer Organisation. Sie schmückten sich mit diesen Titeln. Sie fand dies nicht passend. Auf eine Art konnte sie es verstehen. Sie hatte innerhalb des Volkes auch Titel. Aber sie selbst stellte sich immer nur mit „Amine“ vor. Einfach nur Amine. Nicht einmal ihren zweiten Vornamen nannte sie Fremden: Damla - dies war der Name ihrer Großmutter und auch ihrer Mutter gewesen. Sie war aber nicht die erstgeborene innerhalb ihrer Familie. Insgesamt hatte ihre Mutter vier Töchter geboren. Amine war die Jüngste gewesen. Ihre älteren Schwestern fanden, dass sie sehr verhätschelt wurde. Dies stritt Amine wie so oft ab. Sie mochte es halt viele Bücher zu lesen und dadurch einiges über die Welt zu erfahren. Sie wollte aber auch wie ihre Schwestern, die nicht zu einer Ierea erzogen wurden, kämpfen. Sie wollte mit ihren Fäusten umgehen und auch einen Sperr halte. Sie war schließlich eine stolze Tochter der Löwin.

Amine verfolgte mit ihrer Schwester Samira das Gespräch zwischen Xapoa und Frau Glaris wollten den braunen Angol um Splitter bitten. Amine willigte in der Unterhaltung ein, dass sie die beiden bei dem Unterfangen mit ihrer klerikalen Magie unterstützen würde. Es sollte so bestimmt gelingen. Gemeinsam könnte man immer viel erreichen. Das wichtigste, was Amine an diesem Tag in dieser Stadt erfuhr war, dass Xapoa einen Vortag geplant hatte. Dies lies Amines Herz laut pochen und sie wünschte sich, dass Xapoa dies gut meistern sollte. So machte dann den Vorschlag, dass sie für die Zuhörer an diesem Tage Stühle oder Bänke vorbeibringen könnte, vielleicht würden auch ein paar Rollen und Kohlestifte den Zuhörern in guter Erinnerung bleiben. Es sollte gut geplant werden und Amine wollte sich einbringen.
Auf dem Weg zurück in die goldene Stadt wollte Amine noch einmal in dem Wald des braunen Angols nachschauen. Sie wusste, dass Xapoa den Ort liebte und dieser ihr sehr wichtig war. Erst vor kurzem hatten sie versucht dem Angol ein oder zwei Fragmente zu entlocken. Man durfte ihn nicht drängen. Er gab es aber unter dem Einfluss heilender Magie ab. In der Höhle des Angols war es sehr friedlich. Wie gerne würde sie einmal hier übernachten. Es roch nach Erde und den lieblichen Gerüchen des Waldes.

Neben einem großen Baum, lag ein von einem Sturm umgestürzter Baum. Er war schon vertrocknet und kein Leben war mehr in ihm. Amine war sich sicher, dass dies ein Lebensraum für viele andere Kleinstlebewesen werden würde. Als sie sich die unterste Stelle der alten Buche anschaute, sah, sie ein längliches Stück. Ihr kam dann ein wunderbarer Gedanke. Sie wollte dieses Teil nehmen und zu etwas neuem umformen. Ein Zeigestab für Xapoa. So konnte sie immer mit diesem Stab bei einer Vorlesung auf einen Gegenstand oder eine Pflanze zeigen. Ebenso konnte man mit diesem auch vorsichtig etwas beiseite nehmen. Amine hatte bereits in der Vergangenheit bei einer Ezara Ierea tou Nyame, die die jungen Mädchen im Acoma unterrichtet, so einen ähnlichen Zeigestab gesehen. Nur war dieser aus einer Goldlegierung und hatte oberhalb des Stabes einen Edelstein eingesetzt bekommen. Mit diesem Stab war diese obersten Ierea unverkennbar.

wurzel.jpg

Amine zog ihren Dolch und schnitze unterhalb der Wurzel herum. Sie war dabei sehr geschickt und entfernte so nach und nach das Holz. Als sie das Stück in ihren Händen hielt, lächelte sie zufrieden, wickelte dies vorsichtig in ein Tuch und verstaute dieses in ihrer goldenen Tasche.
Am nächsten Tag reinigte sie das Holz und stellte es für zwei Wochenläufe in die Schmiede. Die Wärme sollte das Holz nach und nach trocknen. Es war wichtig, so dass sie dieses weiterverarbeiten konnte. Nach einer Weile nahm sie es wieder hervor und säuberte es langsam. Dabei ging sie mit großer Sorgsamkeit vor. Es musste ein besonderes Aussehen erhalten. So schnitze sie langsam Ringe und Verzierungen aus Bäumen und Tieren in das Werkstück. Zwei Tierverzierungen waren besonders deutlich. Es waren die von Katzen und Eichhörnchen. Mit einem Gemisch aus Quarzsand und Asche schliff Amine dann über die Oberfläche des Stabes. Es sollten keine Späne mehr vorhanden sein und seine Oberfläche von allen Unebenheiten bereinigt werden. Anschließend sollte die Oberfläche noch auf natürliche Art und weise geschützt werde. Obwohl sie sich schon seit längerem mit der Pflanzenkunde beschäftigte und sie auf einigen Blättern Farbpigmente extrahieren sollte, entschied sie, dass der natürliche Farbton des Stabes viel passender war. Dieser sollte nur geschützt vor den Umwelteinflüssen werden. Aus einer Tinktur vom Insektenausscheidungen und einem Baumharz rührt Amine in ihrer Medizinstube eine Art Lack an. Dieser wurde dann mit einem Pinsel aus Alogo’i Haaren auf den Stab aufgetragen. Nach dem der Vorgang beendet wurde, musste der Stab noch für einen halben Umlauf Nazras in einer Halterung in der kleinen Medizinstube trocknen. Als dies erledigt war, rührte Amine eine Mixtur aus Schlangenschuppen, Blutmoos und den Stängeln einer rotgefärbten Distel einen Farbstoff an. Mit diesem schrieb sie dann in kleinen verzierten Lettern: „Amera et Nuchta, Protasia Xapoa“.

buecherwand.jpg

Oberhalb des Stabes befand sich eine kleine Vertiefung. Hier wollte sie etwas anbringe, das die Freundschaft zu dem Volk der Löwinnen herausstellte. Was Wenige wussten, war, dass der goldene Angol einen Art Bewacher hatte. Auf einer kleinen Insel lebte ein Vertrauter von Amine. Zzschol'sren der Traumreisende. Er verbrachte oft viel Zeit in der Höhle. Amine hatte in der Vergangenheit einige golden Fragmente des Angols erhalten. Eines dieser Fragmente setzte sie nun in eine passende Stelle des Stabes und fixierte es dann, so dass es nicht mehr herausfallen konnte.
Als der Stab dann fertig war, verstaute Amine diesen in einer Truhe, welche sie mit Steinen und Rinde ausfüllte. Es sollte schön verziert werden. Dann begab sie sich damit ins Freundegelände und verwahrte die kleine Truhe hinter eine Küchentruhe. Zu gegeben Anlass würde sie diese Xapoa überreichen. Es sollte eine Überraschung sein. Amine hatte dabei einen Wunsch. Sie wollte, dass der Bund der alten Völker das von ihnen gefundene Kloster aus Zeit der Magokraten wieder restaurieren sollte. Hier solle wieder ein Studieren und miteinander Leben möglich sein. Xapoa selbst wollte Amine ein Zimmer herrichten lassen. So konnte sie sich immer hier zurückziehen, wenn sie im Dschungel meditierte und studierte.
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Re: Die junge Amazone, Amine [Kapitel 17: Nimue]

Beitrag von Amine »

Die Aufgabe

Amine entzündete einige Kerzen an ihrem Gebetsplatz und zog sich langsam aus. Behutsam legte sie ihre Sachen zusammen und rieb ihren Körper mit ihrem wohlriechenden Öl ein. Ein Duft nach Zitrone und Jasmin mit einem feinen Hach nach Minze. Amine legte ihren Hut mit einem Lächeln auf ihre Kleidungsstücke und dann stieg sie langsam in den Schimmerstrom um sich zu waschen. Dabei nahm sie wie oft ihre Seife und auch die Pflanzenextrakte für ihre blonde Mähne. Sie musste sich nach jeder morgendlichen Waschung ihren Zopf neu flechten. Aber ihre Haare, welche sie seit ihrer Geburt wachsen ließ, brauchten viel Pflege.

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Als sie mit ihrer Prozedur fertig war, zündete sie ein paar Räucherstäbchen an und zerkleinerten in einem Mörser einige Reagenzien. Die Reagenzien schleuderte sie gekonnt in die Luft und sprach dabei die heiligen Worte in der alten Sprache der Ierkes „Auzeste Gosae“ Amine spürte hierbei, wie sich ihr Geist öffnete. Leise murmelte sie einige Worte auf Amagrie und begann dann ihre Meditation.

Wie gehabt sah sie wie ihr Körper zu dem Schimmerstrom glitt. In der Ferne konnte sie ein leises Glockenspiel wahrnehmen. Einige Tiere im Dschungel gaben leichte Geräusche von sich. Alles war friedlich. Die Wärme der Sonnenscheibe signalisierte Amine ein Gefühl von tiefer Geborgenheit, als diese ihren zierlichen Körper berührte. Es fühlte sich an, als würde man an einem Ort vollkommener Stille sein.
Doch da, sie schrak auf. Es wurde sehr still um sie herum und ihr Bewusstsein stand nun mitten im Schimmerstrom. Ein tiefes Dröhnen durchströmte ihren Geist. Als würde sie kurz vor einer Panikattacke stehen. Plötzlich verfinsterte sich der Himmel. Was war dies für eine Vision? Amine erschrak und sie merkte, wie ihr Körper leicht vor Angst zitterte. Als sie die Augen öffnete sah sie, wie der Schimmerstrom völlig ausgetrocknet war und alles um sie herum zu einer Sandwüste wurde.

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Mitten im ausgetrockneten Flussbett stand Reyna und beobachtete Amine eingehend. „Elpida Ierea?“, sagte Reyna dann in einem uralten Amagriedialekt. „Es geht um deine Fila Nimue.“ Amine war zutiefst verunsichert. Was hatte sie gegen Nimue. Sie wurde doch bereits einmal von Nyame beobachtet und für Würdig empfunden. Sie ging doch im Acoma ein und aus. Ihre liebevolle Arte war bei den Amazonen bekannt. Selbst die Taraa nannte sie eine „Fila“. Die Erzpriesterin sprach dann weiter: „Amine Damla, es ist ernst. Ego habe Nimue beobachtet, als sie am Megalos Monastiri war. Ego habe sie auch beobachtet an der dunklen Feste am Feuerberge. Es umgeben sie tias dunkle Gestalten. Ego sah auch, dass sie in der Wüstenstadt bei diesen Tamok’i Anthroopo'i war.“ Amine schüttelte den Kopf. „Aber Reyna, ihr Herz ist rein!“, sagte die junge Priesterin zu ihr voller Überzeugung. Ein wenig Verzweiflung schwang in der Stimme mit. Die Erzpriesterin entgegnete ihr mit einem ernsten Gesichtsausdruck. „Mein Paidí, eine Ezara Ierea tou Nyame sieht vieles. Ego bin in Sorge; zu tiefst in Sorge, Amine. Tua musst es verstehen. Sage mir, mit wem tua doch abgibst, et ego sage tua, wer tua bist, Elpida Ierea.“ Amine kam nun näher zu ihr und verneigte sich vor ihr. „Reyna, ego werde das Teletourgikó bei ihr durchführen.“

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Reynas Blick erhellte sich ein wenig und sie breitete ihre Arme au, um Amine zu umarmen. So wie eine ältere Schwester ihre jüngere in den Arm nehmen würde. Amine umarmte sie und dann sagte sie zu ihr: „Tua weisst, dass sie eine Kisera brauch? An wen hattest tua gedacht? Diese Naturfrau, die Nyame ebenso einst erblickte?“ Amine nickte dann nur und nahm die Hand von Reyna. Diese streckte die Hände gen Himmelsschreibe, und sagte dann zur Jungpriesterin: „Es sind drei Aufgaben zu erledigen und sie wird aus dem Serum der Wahrheit trinken müssen, bevor sie vor Nyame treten kann. Es wird kein leichtes Unterfangen. Ego werde selbst dabei sein et das Ritual mit dir durchführen. Tua musst die Aufgaben aufschreiben. Ebenso muss die Kisera ein Zeuge für die guten Taten Nimues sein. Wirst tua das schaffen, Amine Damla?“ Amine nickte ihr dann mehrmals zu und versicherte ihr: „Ego werde dich trech enttäuschen meine Ierea.“

Der Traum endete und Amine öffnete die Augen. Noch völlig unsicher, was gerade geschehen war, sah sie hilfesuchend in den Schimmerstrom. Um sie herum war alles grün und der Schimmerstrom floss in seiner gewohnten Manier. Dabei wurden auf seiner Oberfläche die Strahlen der Himmelsscheibe reflektiert.

Nimue – Pou es tua?

War dies Realität? Wollte ihr jemand etwas mitteilen? Die Wochen vergingen und Amine hatte Nimue eine Weile nicht gesehen. Sie war selbst bei der Zeremonie nicht da. Hatte Nimue auch einen Traum gehabt? Amine ging mehrmals zu Nimues Hütte. Sie war nicht da. Tage vergingen. Wochen… Hatte es etwas mit dem alten Konflikt zu tun? Einige Tage später ging Amine erneut zu Nimues Hütte und lauschte. Es war niemand da. Sie horchte an der Türe. Als sie nichts vernehmen konnte, legte sie einen kleinen Beutel in Nimues Truhe. Auf diesem waren feinsäuberlich folhgende Worte eingestickt: „Ego agapare tea.“

Einige Tage später hatte Amine einen weiteren Traum. Dieser ließ sie erschrecken. Sie machte sich sehr große Sorgen. War ihre Göttin verstimmt? Wieso zeigte sie ihr solche Bilder? Amine schlich einst als Katze durch die Wüstenstadt. Sie konnte sich von der Grausamkeit der dort lebenden Anthroopo'i selbst überzeugen. Auf Speeren aufgespießte und zur Schau gestellte Köpfe. Was für ein Volk tat so etwas?
Der Traum war so Real. Amine ging durch die Gassen. Doch dieses mal war sie keine kleine schwarze Katze sondern eine goldene Löwin. Es roch nach verbranntem Fleische und in der Ferne grollte es. Als sie sich der Festung der Tamokanbeter näherte, sah sie dann die zur Schau gestellten Köpfe. Aber sie erkannte diese auf einmal. Es waren die ihrer Aeritane’i und Filo’i. Sie schauten sie mit ihren großen und hilflosen Augen an. Es wurde langsam immer dunkler und die Mondscheibe ging langsam auf. Ein großer blutroter Mond. Amine erwachte.

Es war noch immer dunkel sie ging dann als Katzenform langsam die Stufen des Wohnhauses im Kloster herab. Sie sah dann lange zu Nazra und nickte mehrmals. Sie hatte nun eine wichtige Aufgabe. Sie musste den Himmelstempel erreichen. Sie müsste nun noch schneller lernen und ihre Ausbildung fortführen. Sie war nun keine Elpida mehr. Sie war eine Irea.

Es würde kein Ritual geben. Da war Amine sich sicher. Nimue – Pou es tua?

Nimue ... Nimue ... Nimue

nazra_katze.jpg
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