Re: Die junge Amazone, Amine [Kapitel 16: Der Sonnenaufgang]

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Amine
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Re: Die junge Amazone, Amine

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Kapitel 6: Amines Löwe, Asai


Wie Asai seinen Weg in mein Leben und Herz fand

Meine Weihe zur Elpida Ierea war noch nicht ganz eine Woche her, als ich mit den anderen Jungschwestern zusammen auf Patrouille in der Nähe der Goldenen Stadt ging.

Ein grausiger Fund überraschte uns alle, als wir hinter einem Felsvorsprung eine verblutete Löwin fanden, um die herum, noch sorglos und naiv drei Kitten tollten. Wilderer hatten sie offenbar schwer verletzt, doch um ihre Jungen in Sicherheit zu bringen, verbrachte sie jene noch in ein Versteck, um dort ihren letzten Atemzug zu tun.
Schnell war klar, dass wir uns der wenige Tage alten Löwenjungen annehmen mussten, da sie sonst entweder von anderen Raubtieren gerissen, von den Wilderern gefangen oder elendig verhungern würden. Wir trugen sie Heim nach Asamea’toria und wandten uns an Ali’Shondra unsere Megala Ierea. Einerseits erschüttert über unsere Entdeckung, aber auch stolz auf unser Handeln, trug sie einjeder von uns auf, sich um eines der Katzenkinder zu kümmern. Sie nannte es eine Prüfung für unsere Fähigkeit die Verantwortung für einen Schutzbefohlenen zu übernehmen und die Möglichkeit an der Ausbildung eines starken Kämpfers teilzuhaben, der bei Erfolg irgendwann den Töchtern Nyames zu Seite stehen würde.
Zwei der Kitten wirkten verspielt und anhänglich, eines jedoch hatte nichts besseres im Sinn, als sich aus dem Staub zu machen und die Welt zu erkunden. Dieser Welpe erweckte mein Interesse und so fiel meine Wahl auf ihn.

Die jungen Löwen brachten viel Leben in den Palati und den Bereich um ihn herum. Meine Schwestern konnten sich kaum in Sicherheit bringen vor den spiel- und schmuselustigen Felidae, ich hingegen hatte Mühe Asai davon abzuhalten das Weite zu Suchen oder mir seine Krallen in die Hände zu schlagen. Egal mit welchen Leckereien ich ihn lockte oder welches Spielzeug ich ihm bot, konnte er sich nur kurz dafür begeistern. Im Gegensatz zu dem Rest des Wurfes, fiel es ihm schwer Vertrauen zu knüpfen und für eine Ausbildung die nötige Demut aufzubringen. Da uns Amazonen unser Stolz und die Würde die uns Nyame verleiht viel bedeuten, wäre es undenkbar gewesen den Willen dieses Löwen zu brechen, um ihn gefügiger zu machen. Ich musste also über die Standards der Abrichtung hinausdenken und mich für das Wesen eines männlichen Tieres öffnen.
Wie meine Schwestern war auch ich von meiner Geburt an angeleitet und geführt worden, wir wuchsen in eine tief verbundene Familie hinein. Es war selbstverständlich, dass wir diese Vorstellung auch auf die Erziehung eines Jungtiers übertragen wollten und der Gedanke es, so hilflos und unselbstständig, wie es schien, einfach los zu lassen war befremdlich. Meine Erfahrungsschätze waren nicht nennenswert und so hätte ich mich gerne an einfachen und bekannten Vorgehensweisen orientiert.
Dennoch unternahm ich den Versuch ihn und seine Sturheit zu verstehen, seinen Drang die Gruppe zu verlassen und sich selbst auf die Suche nach dem zu begeben, was seine Neugier wecken und auch stillen konnte.
Die Wildnis war seine Heimat und ohne Furcht tapste er auf die Steppe zu, mit mir im Schlepptau. Beobachten, begleiten, beistehen, daraus bestanden die nächsten Tage und umso mehr Freiraum ich ihm lies desto häufiger duldete er meine Nähe. Tatsächlich folgte er mir nach einigen Nächten unter freiem Himmel bereitwillig zurück in die Stadt. Sein Streben von mir oder den anderen fort, blühte nur dann wieder auf, wenn er zu lange hinter den Mauern der Stadt ausharren sollte. Letztendlich fanden wir dafür eine gute Balance.
Manchmal stach es mich dann aber doch zu sehen wie verschmust und sogar liebevoll die jungen Löwinnen sich ihren Erzieherinnen angeschlossen hatten, wo er weiterhin zwar folgsam, aber unnahbar blieb. Es gab Momente, in denen es mir vorkam, als sähe er einfach keinen Anlass dafür mir mehr Zuneigung zu schenken. War das vielleicht so eine ominöse maskuline Marotte? Musste es nur den rechten Grund geben, das passende „Zahlungsmittel“, um meine Gefährtenschaft für ihn lohnend erscheinen zu lassen? Diese Gedanken passten sehr gut zu dem was wir im Allgemeinen über das einfältige Geschlecht wussten, aber dass es vielleicht auch auf ihre tierischen Vertreter anwendbar schien, wollte mir nicht gefallen.

Einige Monde gingen ins Land und wir jagten bereits Seite an Seite als ich unvorbereitet in eine Situation geriet, die mir mehr Angst einflößte als so manch blutige Auseinandersetzung. Wir durchstreiften die abgelegeneren Grenzgebiete der Ebene und erkannten aus der Ferne eine nomadische Zeltsiedlung. Um sie auszukundschaften schlichen wir uns an den Rand der Ansammlung, als sich mir ein grausiges Schauspiel offenbarte. Eine junge Frau, in Ketten und mit frischen wie auch älteren Verletzungen, wurde von einem der kraftangewandten gewürgt und dann zu Boden geschleudert. Ich erstarrte in meiner vorgebeugten Haltung, denn vor meinem inneren Auge wiederholte sich die traumatische Szene aus meiner Kindheit, in welcher ich mit ansehen musste, wie viele meiner Schwestern ähnlich gedemütigt und sogar getötet wurden.
Asai musste voller Scharfsinn erspürt haben, dass ich unfähig war mich diesem Anblick zu entziehen, gelähmt vor Angst und blind für die sich von hinten nähernden Männern. Er drückte seinen Leib gegen mich und schob mich so wieder zurück in den Schutz der Zeltwände, stellte sich dann heroisch mit dem Rücken zu mir auf und war fest entschlossen mich wenn nötig gegen diese Bastarde zu verteidigen.
Glücklicherweise hatte er rechtzeitig reagiert und so blieben wir unbemerkt, damit ich mich von dem Schock erholen und dann mit ihm zusammen zurück zur Heiligen Stadt eilen konnte.

Dank seines Einsatzes kamen wir unbehelligt dort an, alarmierten und sammelten die Kriegerinnen und räucherten noch am selben Abend die Menschenhändler aus, um die Sklavinnen von ihrem Elend zu erlösen.
Von diesem Augenblick an lief er so nah, dass wir uns beinahe berührten. Wenn ich anhielt, waren seine Augen entweder aufmerksam auf mich oder wachsam auf die Umgebung gerichtet und setzte ich mich nieder, lag sein Kopf manches Mal auf meinen Beinen. Auch wenn er nicht sprechen konnte und ich keine Gedanken lesen, hatte ich seine Botschaft deutlich verstanden.
Als Welpe war ich seine Retterin gewesen, für ihn war ich immer die Starke, die keinen Schutz oder einen Begleiter brauchte, der sich um sie sorgte. Vielleicht war es auch Stolz gewesen, dass er sich nicht an mich binden wollte, solange seine Lebensschuld noch nicht beglichen war. Er wollte ein ebenbürtiger Kämpfer sein und brauchte erst die Gelegenheit, um zu erkennen, dass er diese Rolle bereits beherrschte und seinen Platz neben mir einnehmen konnte.

Asai und ich wuchsen mehr und mehr zusammen. Ganz ohne Überredung oder gar Zwang wurden wir eine vertraute und gefährliche Einheit gegen alle Feinde, die sich in unsere Schusslinie trauten. Selbst wenn wir mal getrennte Wege einschlugen, weil ich eine Menschensiedlung besuchte oder er im Löwenrudel auf die Jagd ging, es gab niemals Zweifel daran, dass er zu mir oder ich zu ihm zurückkehren würde.
Zuletzt geändert von Amine am 04 Mai 2021, 09:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die junge Amazone, Amine

Beitrag von Amine »

Ein Ende, ein Anfang

Es war ein sehr anstrengender, aber auch erfolgreicher und ereignisreicher Tag gewesen. Ich hatte meinen Abend mit dem Barbaren Harthak, einem Schamanen der Thrymm’tack verbracht und wäre es nicht schon strapazierend genug, sich länger als nötig mit einem Mann zu unterhalten, macht es die doch ziemlich eigene Kultur seines Volkes nicht einfacher. Dennoch verließ ich ihn mit dem Gefühl eine Bekanntschaft gemacht zu haben, die sich noch als nützlich und vielleicht sogar bereichernd erweisen würde, denn er hatte sich als deutlich weniger gierig und oberflächlich erwiesen als andere Dreibeiner. Sicherlich wäre es gut mit Ali’Shondra über all die Eindrücke und Informationen aus diesem Kennenlernen zu sprechen, um sie angemessen verarbeiten zu können. Der Ritt von Norden nach Süden war lang, aber nicht weiter mühsam und ich hatte Not meine Augen offen zu halten. Glücklicherweise kann sich jede Amazone der Wildpferde glücklich schätzen, die in den Steppen unserer Heimat leben und uns seit jeher zuverlässig nach Hause tragen.

Meine schon leicht schlaftrunkenen Gedanken kreisten um die Geschichten über weiße Stiere, riesige Eiben und um die Bilder, die das kleine barbarische Dorf hinterlassen hatte. Abwesend wanderte mein Kopf noch immer durch die verwinkelten Höhlen des verborgenen Königreiches, entlang der wärmenden Feuer, die ich jetzt in der Steppe vermisste und deren Wärme ich in dem Maße nie in einer so nördlich gelegenen Siedlung erwartet hätte. Ich halte es durchaus für sinnvoll die alten und eingeschlafenen Verbindungen mit den Makste’i wieder aufzunehmen, doch das werden wohl erfahrenere Schwestern entscheiden. Darum ist es umso wichtiger was ich berichte und welches Bild ich von den Frauen und Männern des Nordens weiterreiche.
Die Stute, die mich trug, ging zielstrebig an der Menschenstadt namens Ansilon vorbei, in welcher noch Lichter durch die Fenster flackerten, auch wenn ich mir nicht vorstellen konnte, dass man um diese Zeit noch geschäftig arbeiten wollte.
Auf dem Rücken der Aloga fühlte ich mich trotz der vielen nächtlichen Geräusche am Rande des Dschungels sicher, mein Vertrauen in das Tier war groß, denn auch sie ließ sich nicht beunruhigen. Als das Meer vor uns spiegelglatt und vom Mondlicht erleuchtet auftauchte, wusste ich, dass wir den größten Teil unseres Weges hinter uns hatten und freute mich umso mehr auf mein Bett.

Etwas unterbrach das Wohlgefühl und den Mantel der Schläfrigkeit, der sich um meinen Geist gelegt hatte. Mein noch junger aber gut ausgebildeter Gefahreninstinkt, registrierte Laute die nicht zu den normalen Geräuschen der nächtlichen Umgebung gehörten und rüttelten mich aus meiner Lethargie. Jammervolles, schmerzerfülltes Winseln drang an mein Ohr. Ich erkannte, dass es von einem Löwen ausging, auch wenn ich bisher noch nie erlebt hatte, dass eine Raubkatze derart intensiv ihr Leid klagte. Auch die Aloga registrierte die veränderte Atmosphäre und tippelte in dem Moment als ich sie zum Halten brachte, leicht nervös auf der Stelle, was meine bedrohliche Vorahnung noch untermauerte.

Ich erhellte meinen Blick mit den Worten „Aitia Foos“ um die in Dunkel getauchte Steppe nach dem verletzten Tier abzusuchen. Geleitet von den Klagelauten fanden meine Augen den von drei Pfeilen gespickten Körper eines Löwen, der sich wohl noch mit letzter Kraft in den Schatten eines rar belaubten Busches geschleppt hatte.
Doch es war nicht irgendein Einzelgänger, keines der Männchen, die von den Löwinnen nur in der Paarungszeit geduldet wurden. Es war mein Asai, mein Begleiter, der sich so gegen unsere Verbindung gesträubt hatte, wodurch sie stärker geworden war als zu jedem anderen Tier in meinem Leben.
Und jetzt sah ich diesen willensstarken, manchmal sturen und doch so vertrauten Freund, verletzt, hilflos und seinem Schicksal ausgeliefert dort liegen, während er mich um Hilfe anflehte.



Noch im Eilschritt auf ihn zu erhob ich meinen Stab und sprach mit brechender Stimme Gebete gen Nyame, sie möge sein Leben erhalten oder ihm zumindest die Qualen nehmen, die seinen Leib marterten.
Ich fiel im Sand vor ihm auf die Knie und versuchte im ersten Moment mit den Händen die Blutungen zu stoppen, doch wusste ich bereits, dass meine Beine feucht von seinem Blut waren und er schon viel zu viel davon verloren hatte.
Meine eigenen Gefühle herunterschluckend, ahnte ich bereits wie nah sein Ende war und wollte meinem Seelenbruder nur noch so gut es ging beistehen, ihn auf diesem letzten Pfad Geleit bieten. Es war mir ein Bedürfnis ihm ein wenig der Sicherheit schenken, die er sonst mir zuteilwerden ließ, wenn er mich in der Vergangenheit begleitet hatte und es rührte mich zu Tränen, dass dieses wild geborene Tier mich in dieser Situation noch in seiner Nähe duldete. „Oh tre. Tua bist nicht allein Bruder, ego lasse dich nicht so einfach ziehen.“ kam es heiser und etwas gebrochen über meine Lippen.
Wie konnte das nur geschehen sein? Waren es wieder Wilderer gewesen, die nach dem Fell und den Krallen der heiligen Tiere gierten? Fiel er nun wie damals seine Mutter der Habsucht dieser Menschen zum Opfer? Wut mischte sich mit meiner Trauer und ich schleuderte Worte gen Himmel, wo ich Nyame wähnte, die auf diese Szene hinab blicken musste.

„Tau haben so hart füreinander gekämpft, ego will dieses Band nicht reißen lassen. Ego te are, lass Asai an ega Seite!“

Über wenige Minuten, die mir wie Stunden vorkamen, bäumte sich Asai immer wieder auf, starrsinnig und unwillens sich seinem Ende zu ergeben. Ich legte meine Hände nun nicht mehr auf die Wunden, denn schweren Herzens hatte auch ich akzeptiert, dass sein Tod nicht mehr zu verhindern war. Ich war dankbar, dass mich meine Göttin noch rechtzeitig zu ihm geführt hatte, damit er nicht allein sterben musste. Vollkommen auf seine Atmung, den Muskeltonus und die immer weiter verebbenden Jammerlaute fixiert, spürte ich wie das Leben nun stetig aus ihm rann und auch er sich in sein Schicksal fügte.
Ich wollte diese Momente nicht mit negativen Gefühlen verderben, sondern versuchte meinen Geist mit den Erinnerungen an die aufregende, energiegeladene und bereichernde Zeit mit diesem stolzen Tier zu füllen.

Erst als sein Brustkorb sich nicht mehr hob und ich keinen Laut mehr hörte als mein eigenes Schluchzten, ließ ich einen heißen, brennenden Willen in mir wachsen.
Man hatte mir chancenlos meinen Gefährten genommen, ihn seines jungen, wilden Lebens beraubt und das aus derselben Habgier, die meine Schwestern und ich so verachteten.
Ich hatte keinerlei Zweifel daran, dass ich die Mörder Asais finden und zur Rechenschaft ziehen würde.
Hier und da stach der unterschwellige Wunsch die Wilderer genauso leiden zu lassen, wie es dem Löwen ergangen war, dennoch fühlte ich mich dem Raubtier näher als den Menschen und so würde ich ihnen einen schnellen und so es möglich war, schmerzfreien Tod bescheren.

Das Schnauben der ausharrenden Stute holte mich ins Hier und Jetzt zurück. Es war Nacht und nicht lange ehe in der Dämmerung die ersten Jäger und Aasfresser auf Nahrungssuche gehen würden. Dem wollte ich Asai um keinen Preis aussetzen, also entschloss ich mich die Stute näher zu führen und sie zu bitten sich nieder zu legen, damit ich den leblosen Kadaver auf ihren Rücken hieven konnte.
Ob die Aloga in dem Moment von Nyame beseelt war oder einfach wusste, wie wichtig ihre Kooperation gerade für mich war, sie fügte sich und ließ sich den toten Löwen aufladen.

Nicht mehr müde, aber zutiefst erschöpft ging ich der Stute voraus und schlug den Weg Richtung Asamea’toria, der goldenen Stadt ein. Dort angekommen wich ich den Blicken der wachhabenden Schwestern aus und antwortete auch auf keine Fragen. Stumm hielten wir auf den Palati zu, den Ort, an dem ich darüber nachdenken konnte, wie ich Asai einen würdigen Abschied gewähren würde.

Mir schmerzten die Glieder vor Anstrengung, meine Augenlider fühlten sich an wie Blei, aber ich ignorierte es und erwies meinem Seelenbruder die Ehre einer Waschung. Ich entfernte die Mordwerkzeuge aus seinem Fleisch, wusch das Fell und nähte grob die Wunden. Meine Schwestern erfassten die Situation und mit einer besonnenen Stille halfen sie mir bei der Leichnamspflege. Wir stellten ein paar Kerzen auf und als ich am Altar zu seinen Füßen in den verdienten und traumlosen Schlaf sank, deckten sie mich zu.

Nicht Worte oder das Sonnenlicht weckten mich, sondern die Hand meiner Vertrauten Xapoa auf meiner Schulter, der man Zugang zum Tempel gewährt hatte, wohl wissend, dass ich ihren Beistand gerade gut gebrauchen konnte. Wer sie informiert hatte wusste ich nicht, aber mir war klar, dass für die nächsten Schritte die Stütze einer Freundin unabdingbar war.
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Re: Die junge Amazone, Amine [Kapitel 7: Ein Zuhause für Zzschol'sren]

Beitrag von Amine »

Kapitel 7: Ein Zuhause für Zzschol'sren



Eine schöne Idee

Ein wenig müde vom Vorabend stand Amine langsam auf. Es war wieder ein anstrengender und arbeitsintensiver Tag gewesen. Der Acoma war mit dem Anlegen eines Lagers im Besucherbereich beschäftigt gewesen und es musste viel transportiert und auch repariert werden. Nyame sei Dank hatten sie Ayana. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Lager zu sortieren.
Amine zog sich schnell an und machte sich auf den Weg zum Besucherbereich. Tari und Ayana würden dort bestimmt schon warten und die unzähligen Kisten sortieren. Es waren so viele Waren vorhanden. Alles musste katalogisiert und sortiert werden. Es war eine richtige Sisyphusaufgabe – wenn alle Kisten sortiert waren, so musste man wieder von vorne anfangen.
Die drei vermochten auf einmal ein Geräusch zu vernehmen. Es war ein leises Pochen, aber man konnte annehmen, dass es keine Tochter der Löwin war. Amine schaute kurz auf und konnte Zzschol erblicken. Erfreut sah Sie zu Zzschol auf. Ihre Blicke trafen sich. Die letzten Monate hatte Sie ihn ins Herz geschlossen. Amine zog zur Begrüßung ihren Hut und lachte fröhlich.
 


„Diesssser isst sssehr interessiert, was die Töchter der Löwinnen dort machen.“, sagte Zzschol in den Raum hinein. Amine erklärte ihm, dass Sie ein weiteres Lager anlegen und dafür vom Palati in das Gelände transportieren. Dies war strategisch besser. So konnte man den Palati vom reinen Lager der Löwinnen, die die Tamok’i jagten, trennen. Es hatte für den Acoma viele Vorteile und konnte und war auch viel zentraler.
„Komm, ego möchte dir etwas zeigen… Ego habe einen wundervollen Einfall für dich und für deine Frau gehabt“, sagt Amine zu Zzschol.
Im Gelände angekommen deutete Amine auf den Teich und sagte Zzschol, dass Sie bereits einmal mit Cha hier war und ihr diesen wundervollen Ort zeigte. Sie sagte Zzschol, dass er der Natur lauschen solle.
„Diessssser hört zzzzzzzzu.“, sagte Zzschol und Amine schaute währenddessen friedlich ins Wasser und sprach dann zu ihm: „Kannst tua es hören?“
Zzschol sprach dann sanftmütig zu ihr: „Diesssser hört vögel, wasssser, katzzzzzzzze … huhn … diesssssser schmeckt.....“ Dabei fuhr seine Zunge langsam aus und und wieder hinein. Dies ließ Sie leise und fröhlich lachen. Amine schloss dann ihre Augen und sprach: „Was kannst tua noch hören?“ „Wasser .. diessssser schmeckt Wassser und diesser sssschmeckt Pflanzzzzzen … diesssser ssssssssspürt ruhe … diessser ssssspürt bedürfnisssssssss im wasssssssser zzzzzzzu ssssschwimmen.“
Amine öffnete langsam ihre Augen und berühre langsam die goldene Statue an dem Schrein. Dann sprach sie zu Zzschol: „Ego würde gerne hier ein kleines Zuhause für dich bauen...Am Wasser et im Grünen. Vielleicht mit Ästen, Blättern et Moos.“
„Diesssser empfindet diesssss alssssss grosssssssse Ehre und Freude. Diesssssssser kann sssssssssssssich diessssss ssssehr angenehm vorsssssstellen … diesssssser hat hier zzzzzzzzzzzzwisssschen den Bergen und hausssssss keinen sssturm zzzzzzzu fürchten … diessssssser kommt sssssssehr gut mit Wärme und Hitzzzzzze aus … diesssssser hätte Wassssssser zur Abkühlung und sssschwimmen hier.
Aufgeregt klatschte Sie in die Hände, fragte Zzschol dann leise, schon fast ein wenig schüchtern, ob er es mögen würde.
„Diesssser empfindet diesssssen ort alsssssss ssssehr gut geeignet, wenn Töchter der Löwin diessssen Ort geben wollen für ein nessssssssst“, sagte Zzschol auf seine gewohnt ruhige Art und Weise. Diessser würde esssss alsss zweite Heimat empfinden“
Amine teilte Zzschol mit, dass Ihre Taraa, Lise, ihr die Aufgabe gab, sich um die Sorgen der Filo’i zu kümmern.
 


„Dieser empfindet jedoch die nähe zzzzu Wassssser und Garten alsssss ssssehr angenehm“
Amine deutete dann auf die kleine Nische hinter dem Teich und watete langsam am Ufer des Teiches durchs Wasser. In der Nische angekommen sprach dann Zzschol zu ihr: „Dieser glaubt essssssss isssssssst Platzzzzzzz für diesssssssen … diesser fragt ob diessssser eine kissssssste hier anbringen kann und ein wenig dekoratzzzzzzzzion dann Kisssssste für fleisssssssch und andere ssssssssachen … Kisssssssssste mussssssssss nicht grossssssssss ssssssein.“
Sie schaute Zzschol aufgeregt und zugleich freudig an und schlug ihm vor, dass Tari und ein paar andere geschickte Töchter der Löwin bei der Aufgabe helfen könnten.
Dasss diessssssser nahrung aufbewahren kann diessser empfindet esssssssss alssss sssssssehr gut. Diesssser isssst erfreut über vertrauen und freundssssssschaft zzzzzzzzu den Töchtern der Löwin. Diesssser jedoch fühlt müdigkeit jetzzzzzzzzzt … diessssser wird zzzzzzzurück kehren … diessssser wird morgen wieder hier sssssssein… diesser wäre gerne bereit dann mit zzzzzzzu bauen“, sagte Zzschol mit einem müden Blick zu ihr.
Amine entgegnete ihm dann: „Ego werde dann Tari fragen, ob sie mir dann hilft... Tua kannst auf mich bauen...“ „Diessssssser isssssssst ssssssssicher diessssssse Worte sssssssind wertvoll und sssschön.“


 
Amine machte sich auf, um Ihren Schwestern von dem geplanten Bau eines Unterschlupfes zu erzählen. Es musste viel organisiert und geplant werden. Sie benötigten genug Holz und andere Baumaterialien.

 
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Re: Die junge Amazone, Amine [Kapitel 8: Asai kämpft mit dem Krokodil]

Beitrag von Amine »

Kapitel 8: Asai kämpft mit dem Krokodil

Als Amine mit dem Boot, welches sie für ihre Gebete zu der Insel der Ierkes brachte, am Strand des Palatis anlegte, konnte sie in der Ferne die aufgeregten Jungkatzen sehen. Sie standen am Strand und knurrten aufgeregt. Die jüngsten blieben hinter den älteren Großkatzen stehen und musterten die Geschehnisse. Irgendetwas bedrohliches sollte dort im Wasser sein. Sie erinnerte sich noch gut, wie sie die letzten Tage für ihren Acoma dort viel geangelt hatte. Sie konnte dort gut über einige Geschehnisse nachdenken. Der positive Effekt dabei war, dass sie noch für ihre Schwesternschaft viele gesunde Fischlebern finden konnte. Diese waren wichtig für die gemeinsame Jagd. Ebenso konnte das zarte Fleisch der Tiere als Nahrung verwendet werden. Es gab jedoch auch schon Schwestern, die ihre Rezepte verfluchten. „Oh tre … Amine, bitte keinen süßen Fisch mehr. Wir können dies nicht mehr sehen.“ Sie musste, wie so oft, bei diesem Gedanken schmunzeln.
Langsam ging sie in Richtung des aufgescheuchten und zutiefst nervös wirkenden Rudels. Dort angekommen konnte sie ein Krokodil im Wasser entdecken. Sie war zutiefst verwundet, da sich die Krokodile normalerweise in Flüssen aufhielten und nicht in Meeren. Was hat es denn wohl angelockt. Sie hatte Krokodile, dieser Größe und Färbung noch nie außerhalb von Flüssen und des Dschungels gesehen.


Sie versuchte die Tiere zu beruhigen, um ihnen die Angst zu nehmen. Es war gefährlich sich mit einem Krokodil dieser Größe im Wasser anzulegen. Man erzählte sich abends am Lagerfeuer Geschichten von Schwestern, die sich im Dschungel verirrten und gar in einen Fluss fielen und so von diesen gefräßigen Kreaturen getötet wurden. Amine atmete tief durch und dachte nach. Sie musste diese Kreatur aus dem Wasser locken oder vertreiben. Sie achtete zwar jede Form von Leben, aber sie war sehr besorgt um ihre Aeritane’i und Tiere im Palati. Die Fische am Strand mussten diese Kreatur angelockt haben. Sie konnte es nicht dulden, dass diese Kreatur sich hier am Strand aufhielt. Was würde nur nachts geschehen? Das Krokodil könnte nachts nach Beute suchen und eines der Tiere oder gar eine Tochter der Löwin verspeisen.
Sie rannte so in die Speisekammer des Palati und holte das Fleisch, der erlegen Antilopen, aus einem der Vorratsregale. Anschließend rannte sie wieder zur Küste zurück und lockte das Krokodil auf den Steg. Am Steg angekommen sprach sie ihr Gebet, mit dem sie ihren Seelenverwandten, Asai, rief. Er sollte mit dem Krokodil kämpfen. Er war schließlich mutig und verwegen. Er konnte es verscheuchen. „Kaleste Theraleia Plasma!“

Asai_Kampf.png

Da stand nun Asai vor dem Krokodil. Mit einem Gebet sprach sie Asai Mut zu und er hechtete wie ein Blitz auf das Krokodil und verbiss sich in den schuppigen Körper. Das Krokodil schlug mit seinem Schwanz zu, was jedoch Asai gekonnt ausweichen konnte. Er verbiss sich weiter in dem Hals des Krokodils. Es rollte sich dann den Steg hinab und landete mit Asai im Wasser. Dies war wohl für das Krokodil die einige Möglichkeit diesen Zweikampf mit Amines Löwen zu überleben. Besorgt schaute Amine ins Wasser. Asai paddelte mit seinen Vorderpfoten gen Strand. Dies ließ Amine schnell zu ihm eilen. Aufgeregt konnten beide dann erkennen, wie das Krokodil geschlagen von dannen paddelte.
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Re: Die junge Amazone, Amine [Kapitel 9: Die Sprache der Tümmler]

Beitrag von Amine »

Kapitel 9: Die Sprache der Tümmler

Es war wie ein Wunder. Alles schien wie ein Wunder. Amine war sehr verbunden mit den Tieren und ebenfalls auch verbunden mit den Tieren, die im Wasser lebten. Sie hatte Naeldir ein Versprechen gegeben. Sie konnte zwar nicht versprechen, weshalb diese überaus alten Elfen die Laute der Tümmler als Störungen empfand, jedoch war sie Lise gegenüber sehr loyal. Sie wusste, dass die Beziehungen zu den Hochelfen sehr viel bedeutete. Wenn es nach ihr ginge würde sie sich wünschen, dass die Töchter der Löwinnen mehr Kontakt zu den Elfen haben würden. Frieden und Eintracht, dies war ihre Einstellung. Naeldir strömte eine Art von Weisheit und Güte aus, die Amine mit ihrer Schwester, Samira, sehr selten bei einem Mann erkennen konnte. Viele Männer, die hier und in der Gegend wohnten, waren geduldig. Sie stolzierten nicht wie die anderen impertinente Männer der Handelsstadt herum. Amine verglich diese Männer immer mit Gockeln. Diese frisierten sich immer und hielten sich für sehr wichtig. Manchmal bemerkte man dieses schon sehr schnell, wenn diesen Gockeln ihre Münder öffneten und eine völlig überzogene Sprache heraussprudelte. Dies konnte sie bei Naeldir nicht erkennen. Er nahm sich und für ihre Schwester Zeit und führte die beiden jungen Priesterinnen über die Insel. Beide mussten Gemeinsamkeiten erkennen. Die Elfen hatten genau wie die Töchter der Löwinnen einen gemeinsamen Versammlungsbereich in der Nähe der Schmiede. Dort stand auch das Truhenlager und man konnte hier auch Freunde begrüßen und kurze informelle Besprechungen abhalten.

Als sie dann weiter nördlich liefen und so die Treppe zum Ratssaal hinaufstiegen, konnte Amine schon die Stimmen einer Gruppe Tümmler vernehmen. Sie kannte diesen Ort bereits. Schließlich war sie schon mit Lise, Ali’Shondra und Niriel vor Ort gewesen. Die beiden jungen Priesterinnen lehnten sich vom Saal aus an eine Brüstung und konnten so die Gruppe der Tümmler erkennen. Freudig schwammen diese durchs Wasser. Der Elfenfürst berichtete ihnen beiden jedoch, dass er es vorziehe, wenn die Gruppe Tümmler an einen anderen Ort gebracht werden würde. Diese würden an dieser Stelle immer wieder zurückkehren und über die Jahre würden die Rufe der Tümmler die Nerven der Elfen strapazieren. Amine war sofort um Sorge um die Delphine. Man müsste diesen doch ein neues Zuhause zeigen.
Der Elfenfürst zeigte den beiden Ierkes weiter westlich einen kleinen Strandabschnitt. An jedem befanden sich auch einige Tümmler. Langsam zog Amine ihre Stiefel aus und ging sogleich ins Wasser. Die Tümmler schwammen in ihre Richtung und begrüßten sie fröhlich. Sie schaute zu Samira und dem Elfenfürsten und rief: „Wenn diese Tiere hier immer wieder zur Küste kommen und ihre sie nun lieber an einem anderen Ort haben möchtet, dann würde ich sie gerne zu uns locken. Ich werde mir etwas dazu einfallen lassen.“ Der Elfenfürst scherzte: „Macht dies dann schnell, denn ich muss euch sagen, dass ich mit einer Angel auch sehr geübt bin.“ Amine missverstand diesen Scherz und schaute ihn dann unsicher an. „Tre, tre. Ego werde mich um diese Tiere kümmern.“
Der Elfenfürst führte die beiden jungen Amazonen weiter herum. Sie begutachteten die prunkvollen Bauten am hinteren Teil der Insel. Die Elfen hatten hier sogar ein kleines Gehöft mit Feldern und einigen Haustieren. Ebenso war hier eine Gute Rebsorte vorhanden, welche der Fürst den beiden anpries Die Insel war viel schöner, als die beiden jungen Amazonen sich ausmalten. Es war überwältigend. In der Mit der Insel angekommen deutete der Fürst auf einige Kristallformationen. Er konnte den Töchtern der Löwin jedoch nicht die Aufgabe dieser Kristalle erläutern. Aber die beiden Ierkes mussten feststellen, dass diese einen wichtigen Nutzen für die Insel haben müssten. Es ging eine besondere Aura von diesen aus.

kristalle_mitte.png
kristalle_mitte.png (278.78 KiB) 3538 mal betrachtet

Da es schon bereits sehr spät war, verabschiedeten die beiden Priesterinnen sich bei dem Fürsten. Amine versicherte ihm, dass sie sich sehr schnell Gedanken machen wird, um die Tümmler von der Insel wegzulocken und diesen ein neues Zuhause bei den Ierkes zu geben. Die beiden ließen sich von dem Reisemagier ein Tor öffnen und reisten wieder nachhause.
Am nächsten Tage machte Amine sich erneut auf zu der Insel der Hochelfen. Sie wollte die Anzahl der Tiere erfassen. Sie ging die einzelnen Abschnitte ab und zählte die Tiere. Sie sprangen fröhlich durchs Wasser. Die Tümmlerschulen beobachteten Amine eine Weile an der Oberfläche und verschwanden dann wieder unter Wasser. Sie nickt den Elfen, die sie bei ihrer Arbeit traf, höflich zu. Amine notierte sich ebenso im Ratssaal die Anzahl der Tiere. Entschlossen diese zu einem neuen rt zu bringen verließ sie die Insel und machte sich auf in ihre Kammer im Palati, um eine Zeichnung ihres Vorkommens zu erstellen.

suche_tuemmler.jpg

Als sie im Palast ankam, kam ihr eine gute Idee. Sie könnte die Bootsfrauen, die immer zwischen Festland und Priesterinnen-Insel fuhren, fragen, ob diese mit ihr zur Elfeninsel fahren könnten, damit Amine diese anlocken könnte. Sie machte sich sofort auf den Weg, um ihrer Kaiserin und dem Fürsten zu schreiben.
Kalae Amera Lise, suilad Naeldir,

meine Schwester, Samira, und ego haben gerne einen Wunsch. Wir würden die Tümmler von Ivrenmir gerne bei uns an der Priesterinneninsel ansiedeln. Dazu plane ego eins unserer Boote mit Proviant und genug Fischen auszurüsten. Ego werde dann dieses gen Ivrenmir steuern lassen, um die Tümmler dann zu uns zu lochen. Damit da Vorhaben auf jeden Fall gelingen wird, möchte ego gerne Yarinah mitnehmen. Sie hat bereits einen guten Fortschritt bei der Zähmung von Tieren gemacht. Um mit der weiteren Planung zu beginnen benötige ego euer Einverständnis.

An’tio

Amine

Postskriptum: Dem Schreiben liegt ein von mir gemalte Karte der Route, die ego mit den Tümmlern nehmen möchte, bei.

karte_ueberfahrt.jpg
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Re: Die junge Amazone, Amine [Kapitel 9: Die Sprache der Tümmler]

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Einige Tage später hatte Amine auch schon die Erlaubnis ihrer Taraa, die Tiere umzusiedeln. Sie sprach mit vielen ihrer Schwestern darüber und es dauerte nicht lange und da waren die Tümmler auch schon Stadtgespräch bei den Löwinnen. So begab es sich, dass Amine mit zwei ihrer Schwestern, Ariadne und Neyara, ein Boot mit Proviant, viel Wasser und Fischen belud. Sie hatte für diese beiden Bootsfrauen zwei Kleider nähen lassen. Für die Überfahrt legte sich noch einige Decken und ein paar Ausdauertränke zusammen. Es sollte eine lange und beschwerliche Überfahrt sein. Aber sie wusste, dass es keine andere Möglichkeit gab, die Geschöpfe der Meere zu ihnen umzusiedeln.
Als sie sich den Segen ihrer Göttin holte und für die Sicherheit für ihre Schwestern betete, kam auf einmal Xapoa zum Palati. Sie hatte wohl von der Sache Wind bekommen und wollte Amine für die weitere Überfahrt ihre Unterstützung anbieten. Die beiden jungen Frauen beluden nun zusammen weiterhin das Boot und stachen mit den anderen beiden Schwestern in See. Langsam entfernte sie sich von der Bucht der goldenen Stadt, bis diese nur noch ein kleiner Punkt am Horizont war. Amine beschwor die Tage ab und an Asai, welcher mutig aufs Wasser schaute. Sie ruderten abwechselnd den ganzen Tag und in der Nach lauschten sie dem Meer und erzählten sich Geschichten von den zurückliegenden Abenteuern und diesen, die noch folgen würden.

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Als sie dann erschöpft bei den Elfen ankamen, trauten sie ihren Augen nicht. Es schien als würden die Delfine bereits auf sie warten. Sie konnten erst die Rückenflossen erkennen. Einige Zeit später sagen sie die gekonnten Sprünge der Jungtiere. Ihre fröhlichen laute konnte man bereits wahrnehmen. Sie beschlossen vor Ort erst einmal eine längere Rast einzulegen, um wieder zu Kräften zu kommen. Die vier jungen und bildhübschen Frauen fütterten derweilen die Delfine, welche immer zutraulicher wurden und sich um das Boot tummelten. Sie hatten, Nyame sei Dank, einen ausreichenden Vorrat an Fischen dabei.
Als sie sich langsam aber voller Freude auf den Rückweg von den Elfen machten, folgten die Tümmler ihnen direkt hinter dem Boot. Freudig machte Amine die drei anderen Frauen darauf aufmerksam, dass die Delfine ihnen wirklich folgten und der Plan der Umsiedlung wohl gelingen würde. Die Delfine wurden nach immer mutiger, schwammen unter dem Boot hindurch und vollführten ihre Kunststücke.

delfine_ankunft.jpg

Als sie dann nach zwei Tagen mit den Tieren an der Bucht des Palatis ankamen, winkten ihnen schon einige der Schwestern zu. Die beiden Bootsfrauen befestigten das Boot am Steg des kleinen Priesterhauses. Xapoa konnte es gar nicht erwarten und sprang in die Fluten, um mit den Tieren zu tauchen. Amine schaute sich noch einmal um kurz um und beschaute ihr Werk. Es war vollbracht. Die Tiere waren nur neu angesiedelt und der Elfenfürst war nun auch zufrieden. Sie sollte es nun Samira erzählen, die bereits gut damit begann eine Beziehung mit den Hochelfen aufzubauen.
Einige Tage später konnte man bereits erkennen, dass sich die Tiere in der Bucht der Amazonen heimisch fühlten. Sie saß am kleinen Priesterhaus auf ihrem Kissen. Es war ein wunderbarer Platz. Amine konnte hier oft meditieren und abends die Sterne beobachten. Sie sah ins Wasser und konnte nun auch erkennen, dass die anderen Tiere der Bucht die Neuankömmlinge annahmen. Selbst das Walross schwamm zu den Tümmlern und begrüßte diese friedfertig. Die Löwen des Palatis störten sich auch nicht an den Tieren. Eine neue Heimat ward gefunden.

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Re: Die junge Amazone, Amine [Kapitel 10: Möge die Kenagi beginnen]

Beitrag von Amine »

Kapitel 10: Möge die Kenagi beginnen

Es war ein düsterer Morgen. Der Himmel war bewölkt und es regnete leicht. Man konnte die Strahlen der Himmelscheibe kaum erkennen. Amine stand langsam auf und machte ihr Bett, Ihre Haare rochen nach dem gestrigen Lagerfeuer. Sie musste sich schnell im Badehaus waschen. Was war denn gestern nur geschehen. Sie saß mit ihren Schwestern zusammen und es wurden Aufgaben verteilt. Diese Aufgaben sollten dafür sorgen, dass sie Kenagi gegen die Tamok’i besser von statten ging. Amine saß dabei aufgeregt am Feuer und lauschte den Worten von Niriel. Diese mutige Kriegerin sprach, dass man nun des Öfteren gegen die Kreaturen der Unterwelt vorgehen sollte. Es war ja schließlich die Aufgabe der Töchter der Löwinnen dafür zu sorgen, dass diese Wesen Woche für Woche, Tag für Tag getilgt wurden. Amine hatte die Aufgabe bekommen Bandagen und Heiltränke für die Gruppe zu organisieren. Durch ihre Verbundenheit zur Natur und zu den Heilkräften, die sie dank ihrer Göttin, Nyame, empfing, war sie dafür eine sehr gute Wahl. Andere Schwestern hatten Aufgaben erhalten, die deren Neigungen entsprachen.

Was Amine ihren Schwestern natürlich nicht sagte, war, dass sie in den Niederschriften ihrer Großmutter, Damla, weitere Gebete entdeckte. Ihre Großmutter war genau wie sie eine Ierea und sehr naturverbunden. Sie konnte sich sehr gut um die Tiere kümmern und für ihren Acoma Pflanzen kultivieren. Ebenso war sie eine Heilerin. Seit dem Ali’Shondra auf einer Reise war und die Ausbildung von Amine nicht mehr fortsetzen konnte, war sie auf die Aufzeichnungen ihrer Großmutter angewiesen. Es gab im Stamm der Reorx keine Megalo Ierea und so musste die sehr junge Amazone sich sehr schnell wappnen. Sie spürte sehr oft, welcher Druck auf ihr lag. Sie war gerade einmal 18 Sommer alt und sollte für den Stamm auf dem Kontinent mit Nyame sprechen und die Töchter der Löwinnen bei der Kenagi begleiten. Sie war noch nicht lange im Stamm, jedoch fühlte sie sich bei ihrer Schwesternschaft sehr wohl. Nyame sei Dank, hat ihre Großmutter vor ihrem Tode eine kleine Kiste voller Briefe und Aufzeichnungen für Amine hinterlassen. Das Gebet, welches sie in dem Gebetsbuch ihrer Großmutter entdeckte, war etwas Besonderes. Nyame verlieh ihr die Kraft ein Tier zu beschwören. Dieses Wesen könnte sie und die übrigen Töchter der Löwinnen bei der Kenagi unterstützen. Sie konnte den Aufzeichnungen einige Illustrationen entnehmen. In den Ergänzungen stand, dass man sich das Wesen im inneren Geiste vorstellen musste. Sie schloss dann die Augen und stellte sich einen Hasen vor, welcher durch den Wald hoppelt. Es war ein kleines Wesen. Amine wollte schließlich klein beginnen. So sprach sie in ihrer Muttersprache voller Stolz ihr Gebet und zerrieb in ihrem Reagenzien Beutel die niedergeschriebenen Kräuter: „Kaleste Plasma“ Auf einmal materialisierte sich ein kleiner Hase neben Amines Schlafplatz. Voller Begeisterung klatschte sie in die Hände. Es war schon ein Wunder, welch Kräfte sie dank Nyame wirken konnte.
In den nächsten Tagen versuchte sie mehrfach ihr neu gelerntes Gebet. Dabei passte sie mehrfach die Dosierung der Reagenzien an. Ebenso passte sie die Betonung der Wörter der alten Sprache der Priesterinnen, Amaija, an. Amija ist die alte Ierkes-Sprache. Während es noch den heutigen Amagrie-Wörtern ähnelt, sprechen nur die Ierkes die alte Sprache. Sie werden verwendet, um das eigentliche Gebet in Amagrie zu stärken und fortzusetzen. So gelang es ihr nach und nach mehrere Tiere zu beschwören. Sie sah diese Tiere in den Wäldern sowie im Dschungel zuvor. Viele von diesen tauchten auch in ihren Träumen auf und sprachen zu ihr. Sie hatte eine tiefe Bindung zu den Tieren – fast so stark wie zu ihrem Seelentier, Asai. Sie suchte oft in den nördlichen Wäldern Kräuter und Pilze. Dabei konnte sie viele Tiere beobachten, die sie von den Bäumen oder aus den Gebüschen aus beobachteten.

Immer, wenn sie in der Nähe der Handelsstadt Molchaugen sammelte, konnte sie ein Eichhörnchen erhaschen. Es stand gerade einmal drei Meter von ihr entfernt und beobachtete sie. Es wirkte auf sie weder schüchtern oder gar ängstlich. Sie teleportierte sich täglich zu dem kleinen Hain. Jedes Mal konnte sie dasselbe Eichhörnchen wahrnehmen. An einem Tag sprang es von Ast zu Ast, dann vergrub es neben Amine ein paar Eicheln und an einem anderen Tag schlängelte es sich um Amine herum. Es wurde von Tag zu Tag zutraulicher. Amine beschloss des Abends auf die Insel der Ieres zu gehen. Dort mit dem kleinen Segelboot angekommen, schloss sie ihre Augen und sprach die heiligen Worte in der alten Sprache. Der Wind wehte leicht über das hochgewachsene Gras. Man sollte an dieser Stelle noch erwähnen, dass die Natur sich auf dieser besonderen Insel sehr schnell regenerierte. Die Ierkes übten hier ihre Gebete. Es konnte so auch schon einmal vorkommen, dass die Naturgewalten der Priesterinnen das ein oder andere auf dieser Insel verbrannte. Nyame sei Dank war der neue Steg, den Amine für die Krönung von Lise bauen ließ und den sie so sehr mochte, noch nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Amine konzentrierte sich mit aller Kraft und fokussierte ihre Gedanken auf die Erlebnisse mit dem kleinen Eichhörnchen Rund um Ansilon. Die Stimme der sehr jungen Amazone hallte über die Ebene der kleinen Insel. Auf einmal materialisierte sich ein kleines Eichhörnchen auf der Insel und sah Amine mit seinen haselnussbraunen Augen an. Voller Freude klatsche Amine in die Hände und begutachtete das Wunder. In den folgenden Wochen wiederholte Amine die Prozedur mit den Gedanken an andere Tiere. Bevor sie ihre Beschwörungswunder steigerte, konzentrierte sie sich zuerst auf Kleintiere. Von einem Frettchen, welches durch die Palati Gänge tollte, über einem Huhn, welches so ähnlich aussah, wie das verrückte Huhn, das Xapoa ihr einst schenkte, waren einige Lebewesen dabei. So beschwor sie auch Katzen im Tempel der Löwinnen und auch einen kleinen Hund. Eines Abends saß sie an der Pfahlhütte von Ali’Shondra auf einem kleinen Kissen. Sie sah zur untergehenden Himmelsscheibe. Dabei dachte sie an ihre Göttin und wie sehr sie sich wünschte, dass alle Wesen dieser Welt in Frieden und Eintracht zusammenleben könnten. Viele Wesen dieser Welt störten diesen Einklang bestehend aus Harmonie und Glückseligkeit. Sie musste dabei kurz an diese niederen Kreaturen denken, die in der Nähe der Ogerberge leben. Dies ließ sie kurz erschaudern. Sie fokussierte aber weiterhin ihre positiven Gedanken und schob die negativen beiseite. Sie stellte sich folgendes Szenario vor: Ein Tier fliegt leicht durch die Lüfte. Es spürt langsam den Wind in seinem Gesicht, die Freiheit durch die Lüfte zu fliegen und jeden Ort nach Belieben zu erreichen und jedes Ziel mit seinen gestochen scharfen Augen zu erspähen – ein Adler. Sie wirkte langsam ein Gebet und vor ihr materialisierte sich ein Adler, welcher sich in die Lüfte erhob. Er flog eine Schleife um die Stadt der Löwinnen, bis er nach einer Weile zur Löwinnensteppe flog und dann später am Horizont verschwand.

Im Laufe der nächsten Wochen wiederholte die junge Amazone den Vorgang und traute sich von mal zu mal an größere Tiere heran. Diese verlangten eine sehr große Konzentration, weshalb sie mehrere Manatränke zu sich nahm. Sie erlangte auf diese Weise die Fähigkeiten Reittiere für ihr Volk zu beschwören, wenn die wildlebenden Alogo’i nicht in der Nähe waren. Einige ließ sie manchmal in der Steppe aus dem Nichts erscheinen und so durch die Landschaft galoppieren. An einigen Tagen tummelten sich Waldpferde, gewöhnliche Alogo’i und sogar Mustangs nebeneinander und wieherten um die Wette. Vergnügt schaute Amine mit ihren anderen Schwestern den Alogo’i zu.
Eines Tages kamen die Polemoskes der Stadt zu Amine. Sie versammelten sich am Sammelplatz bei Abella und rüsteten sich gemeinsam gegen die Tamok’i. Es war eine kleine Ruhezeit vor der gemeinsamen Kenagi. Da sie momentan keine voll ausgebildete Zähmerin hatten, war es schwierig für den Acoma. Denn auch sie genossen es auch in der Vergangenheit, sowie auch andere Stämme der Amazonen, verwegene Tiere mit auf die Jagd zu nehmen. Sie hatte vorab schon auf der Insel der Ierkes mehrere starke Wildtiere beschworen. Dabei waren auch einige Wildtiere, die für die Jagd nicht geeignet waren, dabei gewesen. Unter ihnen waren zum Bespiel Große Wölfe, Braunbären, Eber, Hirschkühe, Riesenschlangen, ebenso gewöhnliche Schlangen, Tentakeln und Waldhirten. Die Waldhirten hatte Amine besonders liebgewonnen. Diese begleiteten sie regelmäßig im nördlich gelegenen Wald, um sie zu beschützen. Es waren sehr friedliche Kreaturen, aber im Fall der Fälle konnten sie auf Grund ihrer Stärke auch sehr gut austeilen.
Die oberste Kriegerin, Niriel, ließ ein Mondtor öffnen und sprach: „Sto Kenagi!“ Amine berührte dabei leicht mit ihrer linken Hand ihre Brust und sprach: „Nyame elogia tauo!“ Die mutige Gruppe der Heldinnen stürmte durch das Mondtor unter tosendem Kriegsgeschrei. Bei den Tamok’i angekommen, schloss Amine ihre Augen und sprach sofort die heiligen Wörter der Macht. In der Grotte der Tamok’i materialisierten sich drei Löwinnen. „Tau agapare Palae!“
 
Zuletzt geändert von Amine am 04 Mai 2021, 09:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die junge Amazone, Amine [Kapitel 11: Ein ungewöhnliches Wiedersehen - die Geschichte von Knut]

Beitrag von Amine »

Kapitel 11: Ein ungewöhnliches Wiedersehen - die Geschichte von Knut


Als die beiden Jung-Priesterinnen abends vor der Stadt in die weite und ruhige Steppe schauten, tauchte auf einmal aus den Nichts ein Mann vor der goldenen Stadt auf. Es schien, als habe er sich vor der Stadt per Magie materialisiert. Es ging alles so unwahrscheinlich schnell und sie konnten keine Geste des Mannes erhaschen. Wer war dieser bloß gewesen?

Beide machten sich schnell mit Amines Löwen, Asai, auf den Weg. Sie wollten nach dem Eindringling schauen. Unter einem trocknen Baum in der Steppe konnten sie den keuchenden Knut sehen. Erleichtert atmeten die zwei Priesterinne auf. Aber wieso war diese hier? Erst vor geraumer Zeit machten die beiden Priesterinnen sich sorgen um dien armen Tropf. Sie planten einen Korb mit Lebensmittel in die Stadt der Dunklen zu schmuggeln. Dieser sollte von den Dunklen abgelehnt werden. Jedoch sollte ihr Echsenfreund, Zzschol, die Spinnenanbeter darum bitten, dass dieser wenigstens einen mit Alkohol versetzen Kuchen essen dürfe. In dem Kuchen sollte sich dann eine Glaskugel befinden, welche der arme Narr dann sicher an der Oberfläche teleportieren sollte. So konnte er dann vor diesen Kreaturen in Sicherheit sein. Amine erschauderte bei dem Gedanken, dass es solche unmoralischen Wesen nicht weit entfernt von ihrem Acoma gab. Sie hatte zwar eine gute Fila aus ihrem Volk. Aber diese betete keine Spinne an. Der Gedanke ließ sie ihren Kopf schütteln.

Knut schaute überrascht, jedoch auch wein wenig erleichtert, als er die beiden jungen Priesterinnen sah. Er faselte irgendetwas von Flucht und, dass man ihn nicht finden dürfe. Jedoch machte er sich auffällig viele Sorgen um Liana Riodes. Diese war den beiden Amazonen ebenfalls ans Herz gewachsen. Für eine Menschenfrau war sie sehr aufrichtig und mutig. Sie machte sich nicht viel aus Besitztümern und sie konnten keine Borniertheit in ihrem Verhakten wiederfinden. Sie verhielt sich ganz und gar nicht, wie eine Menschenfrau.
Die beiden Ierkes waren in der Vergangenheit des Öfteren im Dschungel. Sie liebten diesen Ort. Samira konnte hier versuchen die Elemente zu beherrschen und Amine war den Wundern der Natur sehr nahe. Sie wünschten sich einen gemeinsamen Ort im Dschungel. Doch eines Tages entdeckten sie das Haus des Katzenwesens, Alira. Diese war eine mächtige Freundin ihres Volkes. Amine liebte ihr Aussehen und war auf den gemeinsamen Jagden überwältigt von ihr. Sie konnte ebenfalls wie auch ihre Hohepriesterin, Ali’Shondra, die Gestalt eines Drachens annehmen. Dies imponierte Amine vielmals. Es war ebenso ihr Traum, dass sie irgendwann einmal solche Wunder wirken konnte. Sie war zwar noch sehr jung und musste noch viel lernen, jedoch war wurde sie von Tag und Tag, auf Grund ihrer Erlebnisse auf diesem Kontinent immer erfahrener. Ihre verschollene Schwester, Calliope, konnte dies damals nicht erkennen. An einigen Tagen vermisste sie die Streiche, die sie beiden den Menschen spielten. Sie musste kurz grinsen, als sie an den Moment dachte, als der Handwerker, Davidn, sie beide wütend aus seinem Haus scheuchte. Oder den Moment, als sie den Handwerksmann in Silberstadt besuchten. Leider war ihre Schwester verschollen. Sie hatte sich oft mit ihr gestritten. Aber Amine sah immer noch das gute in ihr. Irgendetwas hatte sie damals verändert. Sie knuff kurz ihre Augen zusammen, als sie an die Geschichte mit dem Gockel und dem Hut dachte.

Tamok'i_im_Dschungel.png

Amine und Samira hatten erst vor kurzem dafür gesorgt, dass der Dschungel frei von grausamen Kreaturen war. Eines Tages haben Tamok’i mit magischen Kräften Amine beim Gebet gestört. Ebenso bereinigten sie den Dschungel vor verwirrten Tieren. Es war ein Ort des Friedens, der von Niemanden gestört werden sollte. Das wichtigste für Amine war, dass ihr Acome klarstellen sollte, dass der Dschungel westlich des Schimmerstroms ihnen gehörte In der Vergangenheit versuchten einige Eindringlinge in dieses Gebiet zu gelangen. Dieses sollte nun gestoppt werden. „Bis hier hin und nicht weiter!“, dachte Amine.

Alira, ja so war es. Samira und Amine genossen die Zeit an Aliras Haus im Dschungel. Sie sahen ihre Schwester nicht oft. Jedoch genossen sie die Zeit in ihrem Garten. Sie kochten dort und schmiedeten ein paar amazonische Schmuckteile für sich und ihre Filo’i. Das Haus lag mitten im Dschungel vor einem Gerbirgskamm. Ein Wasserfall gab ein stoisches Geräusch von sich. Es wirkte jedoch sehr entspannend auf die junge Priesterin. Wie oft haben sie hier in dem kleinen See an dem Haus ihre schönen stunden verbracht. Sie schwammen in dem See, versteckten sich unter dem Wasserfall, gingen körperlicher Ertüchtigung nach, Meditierten auf dem kleinen Steg oder beteten zu ihrer jungen und wundervollen Göttin, Nyame. Sie hatten sogar einige der mutigsten Löwinnen des Acomas in dem Garten untergebracht. Sie waren schon fast so zahm wie Asai und seine Geschwister. Ebenso lagen Amine und Samira Abend auf dem Flachdach mit einigen Decken und sie lauschten den Geräuschen des Dschungels und dem Klang des plätschernden Wassers. Es war ein Ort voller Glück. Es war ein sehr sichert Ort.

„Amine!“, rief Samira. Amine wurde aus ihren Gedanken geweckt. Liana Riodes war mittlerweile ebenfalls an der Stelle angekommen. Diese schaute sich sichtlich besorgt und ein wenig ängstlich um. Beide wollten in dem Gästehaus des Acomas übernachten. Es wirkte so, dass sie sehr viel Furcht verspürten und in Sorge waren, dass irgendetwas sie in den Meschen Städten finden konnte. Amine und Samira waren jedoch unsicher. Dieser Knut hatte sich zwar den beiden anvertraut und genoss das Vertrauen der beiden. Jedoch würden dies die anderen Schwestern der goldenen Stadt nicht verstehen. Amine holte aus ihrem Brustbeutel zwei Glasrunen hervor. Die dachte an dem Ort in dem Dschungel. Dort waren die beiden Menschen sicher und konnten erst einmal übernachten.

Die beiden Menschen berührten die Kugeln und verschwanden mit diesen. Zufrieden nickte Amine und die beiden jungen Schwestern wirkten ebenso ein Gebet. Sogleich materialisierten sie sich im Dschungel. Liana und Knut waren überwältigt von der Schönheit des Ortes. Ein wenige verhaltend schauten sie sich um. Amine und Samira beruhigten Knut und Liana und deuteten auf den Garten.
Als sie sich an dem Tisch in dem Garten niederließen, erzählte Knut von seiner Gefangenschaft bei den grässlichen Kreaturen…

Gartengespraech.png
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Re: Die junge Amazone, Amine [Kapitel 11: Ein ungewöhnliches Wiedersehen - die Geschichte von Knut]

Beitrag von Amine »

Er erzählte den jungen Frauen von der Schmach, die er dort erlebte. Amine fragte ihn sehr interessiert und auf eine Art auch fordernd aus. Dies missfiel den anderen Frauen. Sie sollten Knut nicht drängen und ihn auch erst einmal seine traumatischen Erlebnisse verarbeiten lassen. Amine bemerkte jedoch, dass Knut ein Geheimnis in sich trug. Sein Blick war an einer Stelle des Dialogs sehr schuldbewusst. Was war dies für ein Geheimnis? Dies sollte die Elpida-Ierea noch lange beschäftigen.

So räumten sie langsam den Tisch auf und verstauten die Lebensmittel. Liana fütterte die Löwen im Garten von Aliras Haus. Sie konnten sich hier sicher sein, dass die fünf verwegenen Löwinnen sie hier beschützen würden. Es wurde sehr schnell dunkel und nach einiger Zeit konnten sie die Himmelsscheibe nicht mehr erkennen. Langsam kamen die typischen Geräusche des nächtlichen Dschungels hervor. Unter normalen Voraussetzungen würde Amine die Geräusche lieben. Jedoch in dieser Nacht hatten sie Sorge um die beiden asylsuchenden Filo’i. Ihre beiden Besucher waren sehr verunsichert. Sie hatten beschlossen, dass sie die beiden Menschen erst einmal im Dschungel übernachten lassen. Die anderen Schwestern der goldenen Stadt würden die beiden Jung-Priesterinnen nicht verstehen und sie würden um ihre Reputation fürchten müssen.

Sie stiegen gemeinsam auf das Flachdach des kleinen Sandsteinhauses und bereitete das Nachtlager vor. Als die Schlafmatten und einige Kerzen aufgestellt wurden, ging Amine noch schnell in den Dschungel, um hier Feuerholz zu sammeln. Zurück am Lager angekommen, entzündete sie ein Feuer und dieses erhellte die pechschwarze Nacht. Sie musste dafür Sorge tragen, dass die Flamme nicht erlosch. Einige der fünf Löwinnen kamen ebenso die Stufen des Daches hinauf und legten sich vors Lagerfeuer.

Lager_auf_dem_Dach.png

Amine hatte die Nachtwache. Es sollte keiner von den Dunklen oder ein Tamok nachts durch den Dschungel irren. Deswegen war es notwendig, dass einer von ihnen wachte. Idealerweise waren es die beiden Ierkes. Mit ihrem Katzenblick konnten sie sehr gut in der Dunkelheit sehen. Aufregt schaute Amine in die Dunkelheit. An ihrer Seite war ihr Löwe und dieser schien die Anspannung seiner Seelenverwandten zu bemerken. Nichts, einfach nichts konnte man erkennen oder hören. In der Ferne riefen einige Paviane. Aber ansonsten war es gespenstisch still. Die Nacht kam Amine wie eine Ewigkeit vor. Vor lauter Aufregung fiel ihr es auch nicht schwer wach zu bleiben. Nach einiger Zeit weckte sie Samira, so dass sie die Nachtwache fortsetzten konnte. Amine schlief in dieser Nacht schlecht und wälzte sich an ihrem Schlafplatz unruhig hin und her. Man konnte hier also nicht von einem richtigen Schlaf sprechen. Als sie doch dann einschlief, welche Samira sie schon, um diese bei der Wache abzuwechseln. Diese vollführte sie dann bis zum Morgengrauen.

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Re: Die junge Amazone, Amine [Kapitel 12: Ali’Shondra – Pou es tua?]

Beitrag von Amine »

Ali’Shondra – Pou es tua?

Amine musste lange an ihre Hohepriesterin denken. Sie vermisste sie auf eine schmerzliche Art und Weise. Wo war sie nur? Hatte sie etwas falsch gemacht? War sie damals nicht diplomatisch genug? War es ihr lieber Hut? War es der stinkende Fisch? Oder war es dieser unnötige Kampf mit diesem Livius?

Sie entzündete im Dschungel eine kleine Feuerschale gefüllt mit Öl und schloss ihre Augen. Es schien als würde sie in ihren Erinnerungen spazieren gehen. Vielleicht konnte sie so Kontakt zu Ali’Shondra aufnehmen und noch mehr Wissen aus ihren Erinnerungen entnehmen. Ihr Körper pulsierte und auf einmal sah sie sich über ihren viel jüngeren Abbild gleiten. Sie konnte intensiv die Gedanken und Gefühle wahrnehmen. Sie versuchte sich nun an alle Einzelheiten zu erinnern.

Stein_der_Freundschaft.png

Ali’shondra und Amine machten sich eines Tages auf den Weg zu der Insel der Priesterinnen. Amine nickte den Botsfrauen zu und war überrascht, wie diese gezielt die Insel erreichten, Dabei sprach die stolze Ali‘ Shondra „In jeder Schwester ist ein Teil Nyames, an jedem Arm einer Schwester ist ein Teil Nyames.“
Amine nickte dabei sachte und sprach: „Das glaube ego dir. Ego bin überwältigt, was dies für ein wundervoller Ort ist.“

Ali’Shondra sprach dann: “Was wir als Priesterinnen in unsere Gebete formen ist die gleiche Kraft, die durch diese Splitter fließen die gleiche Kraft die durch uns fließt Nyames Licht. Als Priesterin werde ego dir zeigen wie tua dein Licht, das Licht deines Splitters et eines Tages die Lichter selbst einer Schwester siehst die Meilenweit von dir entfernt ist“

Amine: schloss dann kurz die Augen und öffnete diese dann wieder. Ali'shondra trat da etwas zurück und deutete zur aufgehenden Sonne.

„In der Nacht wacht Nazra über die Dunkelheit. Doch der Tag gehört Nyame.“, sagte Ali’shondra zu Amin und diese schaute auch zur Sonne. Dies ließ Ali leise etwas murmeln und diese griff neben sich in die Luft. Sogleich drehte sich Amine wieder zu ihr um.
Eine leuchtende Kugel erscheint in der Hand und sie reibt mit der anderen Hand von Ali’Shondra, welche kurz über die Oberfläche rieb. Sie sprach dann zu Amine: „Dies ist der Stein der Freundschaft, ein Artefakt was ego mittels eines Splitters geschaffen habe.“

Amine schaute dann lächelnd zu dem Stein und Ali’Shondra sprach sogleich: „Es ist ein....Speicher für Nyames Licht.“
Die Hohepriesterin überreichte die leuchtende Kugel dann Amine und schmunzelte. Sie sprach dann zu ihr: „Sie ist wie eine kleine Sonne!“

Amine bekam eine Gänsehaut und staunte mit offenem Mund, als sie den nimmt den Stein in die Hand nahm. sie staunte und gab ihn wieder behutsam Ali'shondra zurück.
Ali'shondra sprach dann zu Amine: „Dein Licht wird eines Tages auch die Kugel laden können et tua wirst damit vielleicht einmal ein ganzes Volk retten.“

„Ehrwürdig!“, erwiderte Amine leise. „Viele dieser Dinge, was wir erschaffen haben, werden viele Zeiten überdauern. Ego sagte dir das es in den Gebirgen Grabkammern gibt, kia?“

Amine nickte dann und nahm den Stein erneut in die Hand und Ali’shondra sprach: „Dieser Stein wird, wie viele andere Dinge, später einmal in einer sehr sicheren Kammer landen. Es gibt noch ein anderes Relikt neben den Splittern des Sonnensteins den uns Nyame hinterlassen hat. Aber das zeige ego dir ein andermal. Heute bleiben wir bei Nyames Licht vorerst als Ganzes.“ Dabei trat sie etwas zurück und breitet die Arme aus. Amine legte langsam die linke Hand über ihn und nimmt den Stein der Freundschaft entgegen und lächelte dabei – es wirkt ein wenig aufgeregt und unsicher. Sie war sich nicht bewusst, welche Kraft dieser Stein besaß.
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