Als die Vorlesung Vyktoryas in der Magieakademie vorüber war, hatte er für den Bund einen Ausritt angesetzt. Davion und Radjan blieben noch in der Akademie um sich die Vorführung der Zauber anzusehen, welche die Nekromantin zum Ende ihres Unterrichtes auf dem Dach-Plateau Interessenten präsentieren wollte. Auch Nathan blieb zurück. Balthasar hatte ihm angesehen, das die Vorlesung seinen Verstand träge gemacht hatte und als er den Lehrsaal mit den anderen verließ und zuletzt auf den jungen Kundigen blickte, konnte man beobachten wie dieser schon mit dem drögen Zustand seines müden Geistes rang. Er war kurz davor mit dem Kopf von über auf das geöffnete Buch zu sacken und sich einer Phase der meditativen Trance hinzugehen. Was ihm durchaus ein Schmunzeln abnötigte.. denn wer kannte das nicht.
Nachdem man sich mehr und mehr von ihnen im Innenhof der Akademie versammelt hatten stieß zuletzt auch Balthasar dazu und gab den Hinweis zum aufsatteln. Eine Patrouille um das Gebiet der Magieakademie abzuhalten war eigentlich recht ungewöhnlich für die Magier. Aber da der hiesige Orkenstamm demletzt immer wieder Probleme machte und scheinbar nach der Aufmerksamkeit des Bundes schrie, war es an der Zeit ihnen einmal mehr mit Präsenz zu begegnen.
So ritt die Gruppe um Khalia, Nimue, Nivia, Kellnoz und Balthasar von der Magieakademie in Richtung des Orkforts aus.
Bis sie zuletzt vor dem hölzernen Eingang der Palisaden des Forts standen konnten, hatten sie bereits auf dem Weg dort hin einige der Wachen niederstrecken müssen. Im Gebirge haben sie auch einige Reitwölfe gefunden, welche die Orken bekanntlich für sich als ihre Reittiere nutzten. Auch diese fielen der Magie zum Opfer. Aber das war keinesfalls blinde Raserei oder undurchdachter Blutdurst, dem die Magier sich damit hingeben. Nein, es gab Gründe dafür und es ging ihm um eine klare und unmissverständliche Botschaft. In der zweiten großen Schlacht um die Spinnenzucht am Titanenkäferberg vor einem guten Wochenlauf, haben die Orken ganz gezielt die Reittiere der Magier attackiert als die Echse sie durch ihr brüllen wild gemacht hatte. Balthasar hatte noch gut vor dem geistigem Auge, wie die Orks mit ihren Pfeilen und Äxten seinen schwarzen Mustang zerhackt haben, als dieser in der Umgebung herumirrte. Ein treues Tier, dass ihn schon mehrere Jahre lang begleitet hatte. Und er war nicht allein. Diese verabscheuungswürdige Taktik forderte von über 14 Triumviratsmitgliedern ihre Reittiere. Schwarze Rappen und Mustangs, die prächtiger hätten nicht sein konnten.
Wenn ihm nicht schon vorher eine Tat dazu bewogen hätte, den Orks nunmehr ohne ein gewisses Maß an diplomatischem Feingefühl, die harten und schonungslosen Konsequenzen für ihr Handeln aufzuzeigen.. dann war es zuletzt dieser Moment, in dem Balthasar entschieden hatte, wie er in nächster Zukunft auf das Handeln der Orks zu reagieren hatte.
Nachdem sie sich nun vor dem Fort versammelt hatten, erhob er seine Stimme und machte mit einem lauten Ruf auf den Bund aufmerksam, für all jene dieser stumpfen Kreaturen, die bis jetzt noch nicht begriffen hatte, das der Bund nun anwesend war, und die ausgeschickten Wachen vor dem Fort nicht mehr dazu in der Lage sind Schutz zu gewähren.
Nach einer Weile trat ein hühnenhafter Ork auf die Palisaden:
EH GROXXHUMMIEZ WAZ WOLLÄNZ?!
Nun.. wir dachten.. wenn die Orks sich schon so bereitwillig in den Konflikt gegen den Bund
der Magier und das Triumvirat einmischen.. tauchen wir mal hier auf.. und geben euch die Möglichkeit
ihn zu führen.
Doch mir scheint.. die euren sind nicht wirklich in der Lage dazu.
Wollänz Fetzarai?!
Die Fronten sind seit eurem Beitritt im Konflikt, welchen die Dunkelelfen mit uns führen
ja recht klar. Und spätestens seit der hiesige Orkenstamm sich am Titanenkäferberg
eingemischt hat, sind in unseren Augen eure.. Intensionen recht eindeutig.
yub Orkzä frezzän Bunthmagiah!
RÄHÄHÄHÄ
Wir stehen hier.. eure Wachen waren kein wirklich großes Hindernis.
Und geben euch die Möglichkeit den Konflikt weiter zu führen.
yub yub, wartän hia, Groukh gleik da!
Eine kurze Zeit später machte sich der Ork ganz allein daran, das Fort der Orks beritten zu verlassen. Am liebsten, hätte er ihn sofort von allen Bundmagiern zeitgleich mit etlichen Zaubern niederstrecken lassen, doch da sich nun mehr schon schaulustige andere Orks auf den Palisaden versammelt hatten, schien ihm die Demonstration von Macht durch ein Duell für bedeutend eindrucksvoller für den einfach gestrickten Geist dieser Orken.
So trat von den Bundmagiern Kellnoz hervor um gegen den Orken Groukh den Zweikampf zu führen.
Das Geplänkel dauerte, wie die meisten Duelle, die hier zu landen geführt wurden, nicht all zu lang. Und als der Nebel sich lichtete gab es ein klares Ergebnis, das Balthasar sich anders auch gar nicht hätte vorstellen können.

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Als der niedergeworfene Ork langsam wieder zu sich kam und sich mit wackeliger Körperhaltung wieder auf seinen Reitwolf ziehen wollte, ließ es Balthasar sich nicht nehmen, nochmal eine nachdrückliche Botschaft anzubringen.
*Kurz bevor der Ork sich auf seinen Wolf ziehen kann wird der drahtige Elementarist*
*noch zu einem Zauber ansetzen, den er gegen den Reitwolf ansetzt*
*dabei spricht er die Worte der Macht und unter dem Reitwolf mag sich ein Erdspeer erheben uns sich gegen das Reittier richten.*
*bevor Groukh es noch geschafft sich auf den Wolf zu ziehen, wird der Zauber*
*des Sturmrufes seinen Wolf treffen*
*und der massive Ork wird zusammen mit dem Wolf einsacken, da der Wolf*
*nicht in der Lage den Zauber zu wiederstehen.*
*ein lautes Jaulen*
*der Wolf liegt auf den Boden und der Ork auf diesen drauf.*
Waaaaaaah!
*Er wird die Erdenergien sammeln und den Speer aus der Erde den Reitwolf durchbohren lassen*
*Als sein Zauber das Ziel trifft wird er seine Hand wieder senken und sich nicht länger auf den*
*Zauber konzentrieren.. somit verfliegt die Magie und die Erde, welche sich zuvor noch bewegt hat..*
*wird wieder in sich zusammenkrümeln*
*im letzten Moment als ein Speer aus dem Boden den Wolf durchtrennt, rollt sich der Ork weg und*
*schafft es eine Haaresbreite dieser Erdlanze zu entkommen.*.
So erging es mir.. als eure niederträchtigen Orkscharen sich mit ihren Bögen und Äxten auf meinen schwarzen Mustang
gestürzt haben, in der Schlacht am Titanenkäferberg.
Ihr habt mein treues Ross niedergestreckt.. also seht es als symbolische Rache und freilich
natürliche Gerechtigkeit das nun eure Wölfe dran sind.
Die Zeit wird zeigen, ob der Stamm diese Botschaft verstanden hat.