Das schmucke Stück - ein Rückblick
Verfasst: 07 Okt 2020, 10:33
Anders als die übrigen abstrusen Dinge in der Schatzkammer ihres Hauses, hatte die Büste, die mit dem Amulett geschmückt war, noch keine Staubschicht angesetzt. Sie wies den groben Orkdämon an die Marmorbüste, die eine ehemalige Mutter Oberin des Hauses darstellte, aufzunehmen und in ihre Kammer zu tragen. Zauberer bevorzugten Schmuckstücke, auf denen Schutzzauber lagen und so lag auch hier der Verdacht nahe, dass das Oberhaupt dieses Ordens das Schmuckstück nicht nur aus Eitelkeit trug.
"Stell es dort vorne ab und lass mich allein."
"Arokh, malla Ilharess.", erwiederte der Halbdämon in einem gebrochenem De'Shineth-Orkisch-Mix.
Nachdem Flamgra'in die Büste inmitten des filigranen Obsidianpentagramms positioniert hatte, das Falynidil normalerweise für Bannzauber und Beschwörungsrituale nutzte, verließ er ergeben den Raum. An den Zacken des Pentagramms waren zahlreiche Schutzrunen aus überdurchschnittlich großen Edelsteinen eingelassen. Sie zog einen Ritualdolch hervor und stach sich in den Finger, um einen Teil ihres Blutes in die reliefartigen Linien des Sternes zu geben. Durch den feinen Schliff und die perfekte Balance des Werkes, das sie von dem Dunkelzwergen ihres Hauses hatte anfertigen lassen, genügte nur wenig der roten Flüssigkeit, um den Stern zu füllen. Sie schloss die Augen und griff auf ihre psionischen Fähigkeiten zurück, um Felynidil zu rufen.
"Vendui Schwester. Du bist nur zu meiner Sicherheit da, sollte etwas schief gehen oder ein Fluch auf diesem Objekt liegen. Halte dich bereit."
Der Drow-Spinnen-Hybrid senkte die Vorderbeine des Spinnenkörpers ergeben ab und vollführte eine Verbeugung, welche die Zurkenntnisnahme signalisierte. Die Erzpriesterin sammelte daraufhin ihre mentalen Energie und sog das sie umgebene Mana förmlich auf, ehe sie vorsichtig die Hände nach dem Objekt ausstreckte. Sie berührte es nicht, denn darum ging es bei dieser Prozedur nicht. Sie musste die materiellen Schranken überwinden und hinter den Vorhang blicken, der die Grenze zwischen materieller und astraler Ebene darstellte. "Faer Zhaunil", entkam es deutlich ihren Lippen und aus ihren Fingerspitzen drangen dünne, violette Magiefäden, die sich an das Objekt herantasteten. Als die Fäden auf das Objekt trafen, bildete sich ein magisches Funkeln um die Augen der Priesterin, welches das natürliche Eisblau überlagerte.
Ihr Mund öffnete sich einen Spalt, als der wahre Blick auf die magische Signatur dieses Objektes zu wirken begann. Sie hatte physischen oder magischen Schutz erwartet, bereits überlegt ihrem Zögling, dem Hausmagier Nadal, ein Geschenk für seine Dienste zu machen, aber die sich darbietende Signatur war etwas völlig anderes.
"Herrin, ihr wirkt beunruhigt…?", hakte Felynidil, die aus auf einem nahen Regal hockte, nach.
Falynidil ignorierte sie und wiederholte den Zauber konzentriert. Wie ein Chirurg wollte sie sich vorsichtig vortasten und die magische Signatur des Objektes vollständig analysieren, die ihr sofort bekannt vorgekommen war.
Cavatina Milithor, Valonin Auvryndar und Tzezik Oblodra erinnerten sie beinahe täglich daran, wie Seelengefäße beschaffen waren. Zusätzlich zu dem üblichen Knoblauch, dem Molchauge und der schwarzen Perle würde sie nun Spinnenseide hinzuziehen, um der gefangenen Seele zu begegnen. Diese würde ihre Präsenz spüren und sich möglicherweise wehren, doch damit rechnete die Ilharess bereits. Sie würde die geistbindende Eigenschaft ausnutzen, um die Seele zu betrachten und vielleicht sogar deren Identität erfahren. Dabei würde sie die symbiotisch mit ihr verwobenen weißen Angole nutzen, um sich vor Übergriffen zu schützen, sollte der Bannkreis und alle übrigen Vorkehrungen aus welchen Gründen auch immer versagen.
—————————————————-
Wenig später sollte ein schallendes Lachen aus dem Turmzimmer der Oberin dröhnen, dass noch weit außerhalb der Filifarfestung zu hören war.
"Stell es dort vorne ab und lass mich allein."
"Arokh, malla Ilharess.", erwiederte der Halbdämon in einem gebrochenem De'Shineth-Orkisch-Mix.
Nachdem Flamgra'in die Büste inmitten des filigranen Obsidianpentagramms positioniert hatte, das Falynidil normalerweise für Bannzauber und Beschwörungsrituale nutzte, verließ er ergeben den Raum. An den Zacken des Pentagramms waren zahlreiche Schutzrunen aus überdurchschnittlich großen Edelsteinen eingelassen. Sie zog einen Ritualdolch hervor und stach sich in den Finger, um einen Teil ihres Blutes in die reliefartigen Linien des Sternes zu geben. Durch den feinen Schliff und die perfekte Balance des Werkes, das sie von dem Dunkelzwergen ihres Hauses hatte anfertigen lassen, genügte nur wenig der roten Flüssigkeit, um den Stern zu füllen. Sie schloss die Augen und griff auf ihre psionischen Fähigkeiten zurück, um Felynidil zu rufen.
"Vendui Schwester. Du bist nur zu meiner Sicherheit da, sollte etwas schief gehen oder ein Fluch auf diesem Objekt liegen. Halte dich bereit."
Der Drow-Spinnen-Hybrid senkte die Vorderbeine des Spinnenkörpers ergeben ab und vollführte eine Verbeugung, welche die Zurkenntnisnahme signalisierte. Die Erzpriesterin sammelte daraufhin ihre mentalen Energie und sog das sie umgebene Mana förmlich auf, ehe sie vorsichtig die Hände nach dem Objekt ausstreckte. Sie berührte es nicht, denn darum ging es bei dieser Prozedur nicht. Sie musste die materiellen Schranken überwinden und hinter den Vorhang blicken, der die Grenze zwischen materieller und astraler Ebene darstellte. "Faer Zhaunil", entkam es deutlich ihren Lippen und aus ihren Fingerspitzen drangen dünne, violette Magiefäden, die sich an das Objekt herantasteten. Als die Fäden auf das Objekt trafen, bildete sich ein magisches Funkeln um die Augen der Priesterin, welches das natürliche Eisblau überlagerte.
Ihr Mund öffnete sich einen Spalt, als der wahre Blick auf die magische Signatur dieses Objektes zu wirken begann. Sie hatte physischen oder magischen Schutz erwartet, bereits überlegt ihrem Zögling, dem Hausmagier Nadal, ein Geschenk für seine Dienste zu machen, aber die sich darbietende Signatur war etwas völlig anderes.
"Herrin, ihr wirkt beunruhigt…?", hakte Felynidil, die aus auf einem nahen Regal hockte, nach.
Falynidil ignorierte sie und wiederholte den Zauber konzentriert. Wie ein Chirurg wollte sie sich vorsichtig vortasten und die magische Signatur des Objektes vollständig analysieren, die ihr sofort bekannt vorgekommen war.
Cavatina Milithor, Valonin Auvryndar und Tzezik Oblodra erinnerten sie beinahe täglich daran, wie Seelengefäße beschaffen waren. Zusätzlich zu dem üblichen Knoblauch, dem Molchauge und der schwarzen Perle würde sie nun Spinnenseide hinzuziehen, um der gefangenen Seele zu begegnen. Diese würde ihre Präsenz spüren und sich möglicherweise wehren, doch damit rechnete die Ilharess bereits. Sie würde die geistbindende Eigenschaft ausnutzen, um die Seele zu betrachten und vielleicht sogar deren Identität erfahren. Dabei würde sie die symbiotisch mit ihr verwobenen weißen Angole nutzen, um sich vor Übergriffen zu schützen, sollte der Bannkreis und alle übrigen Vorkehrungen aus welchen Gründen auch immer versagen.
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Wenig später sollte ein schallendes Lachen aus dem Turmzimmer der Oberin dröhnen, dass noch weit außerhalb der Filifarfestung zu hören war.