*Ein schwarzer Vogel zieht gemächlich seine Kreise über der Gegend*
< Pren eqath xr´yaz´jafh. Nuark eqath jafh. Qath? Haruz eqathon.
Murrdron. Haruzon. >
*Die Dunkelheit hält das abgelegene Waldstück fest in Ihrem farblosen Griff. Den von allem und jedem vergessenen Ort ein Waldstück zu nennen, grenzt jedoch an den humorlosen Witz eines versoffenen Holzfällers. Es mangelt an Kontrast. Es mangelt an Vielfalt. Es mangelt an Leben.
Nur an einem mangelt es hier nicht - Dem Tod.
Nur die philosophischsten Kreaturen unter den alten Völkern, von nichtmal einer Hand voll Waldläufern vielleicht abgesehen, würden in der silbergrauen Aufschüttung abgestorbener Äste und ganzer Bäume noch so etwas wie Natur, gar Bruchstücke von Leben sehen.
Das Chaos der Schöpfung hält diesen Ort in seinem Bann. Karg. Kalt. Einsam.*
< Pren eqath xr´yaz´jafh...
Nuark eqath jafh...
Qath..?
Haruz eqathon...
Murrdron...
Haruzon... >
*Die Gedanken quälen sich mühsam durch den kläglichen Rest dessen, was einst ein wacher Verstand gewesen sein mag. Ihre bloße Existenz grenzt an ein Wunder. Seine bloße Existenz grenzt an ein Wunder.
Dennoch klingen die befremdlichen Worte tonlos in einem tiefschwarzen Geiste. Wieder und wieder. Ihre Intensität, ihre Lautstärke, im Grunde ihr bloßes Dasein... steigern sich mit jedem mal ein wenig mehr.
Ein Funken von Menschlichkeit begehrt auf, von einem schwachen Glimmen getragen zu einem kurzen und selbstbewusstem Flackern im Nichts. Doch das dürftige und hauchzarte Sein ist umringt von gewaltigen Mächten aus uralter Zeit. Mächte des Wahnsinns, der Rastlosigkeit, der Mordlust.
Die geradezu liebliche, vergleichsweise fragile Menschlichkeit ist nicht allein. Sie war es seit Urzeiten nicht mehr.
Wie die Klauen eines todbringenden Räubers hält sich etwas fest in ihr verankert. So lange schon, die beiden mögen eins sein. Ein Dasein aus einer fremden Welt. Stets bösartig genannt, aber im Grunde nur hierzulande. Ein Dasein aus Vielen. Einer Krone aus unzähligen Dornen gleich. Blutig, schmerzhaft. Und doch seine Erlösung zugleich.
Eine chaotische Präsenz des Tourmalin, in ihrer Gestalt kaum zu erfassen, gar zu begreifen, umschließt den Funken und dieses fremdartige Etwas. Wer sie erkennt, fürchtet sie. Wer sie erblickt, erstarrt. Das bloße Alter und die schier grenzenlose Macht der Präsenz haben schon Giganten erzittern lassen, lange vor diesem Abschnitt des Seins, ja beinahe lange vor Allem.
Der Traum beugt sich geradezu ängstlich vor ihr, wie ein scheues kleines Kitz, zitternd in den Fängen seines Todes. Sie formt die Dinge nach ihrem Willen, wenn Bruchteile eines Wimpernschlages ein wahrer Fokus existiert. Sie ist schon lange tot.
Doch sie ist hier.
Ohne sie würde alles stillstehen. Keine Veränderung. Kein Wandel. Das Sein würde zur bloßen Existenz bar aller Überraschungen verkommen.
Sie ist die Geißel, der Stachel, die Pein. Sie ist die heilende Hand, die gutherzige Mentorin, die größte unter den Tyrannen. Oh, wie schön sie ist... Oh, wie grauenhaft sie ist...
Das tote Holz über toter Erde liegt regungslos. Der Frost hat ihm seinen feinen Glanz verliehen, doch nur während die Nacht fortdauert. So wie auch er fortdauert.*
< Xyr´Poreak drer tarsond´re kyrekt´ur havz
Xyr´Poreak´irr, tar dra niy´k sa´eran haruz.
Xyr´Lazheron drer´ahz sryta´tren!
Tar sa´eran yarr Gythvan yarr Qath.
Tar sa´eran drer querakyzz vrel draj.
Nuark krur eqath.
Nuark krur draj´tren xr´yaz´hideroge.
Nuark krur draj´tren l´orra.
Nuark krur ysaer. >
*Ekelhaft. Störend.*
< Was fällt diesen Gedanken ein..! >
*Erinnerungen strömen wie ein nicht enden wollendes Meer aus nesselartigen Stichen in das merkwürdige Trio hinein, durchfluten und überfluten es. Der Schmerz ist gewaltig, schockierend. Aber der Schmerz ist da. Die Erinnerungen sind da. Die Gedanken sind da.
Abarelath fliegt noch einen letzten Kreis über dem toten Holz. Die Nacht umarmt den pechschwarzen Kolkraben schließlich, als er den Kurs ändert und eine Richtung einschlägt, die dem was man Zivilisation nennen könnte wohl am nächsten kommt.
Der Vogel ist zufrieden, sehr zufrieden.*