Aufstieg der Schatten

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Teana/Juliane/Dariel
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XVIII - Scheideweg der Welten

Beitrag von Teana/Juliane/Dariel »

 XVIII - Scheideweg der Welten
 
Das Gebilde von Zeit, das Juliane um sich herum hatte entstehen lassen, floss auch weiter wie ein Strom an ihr vorüber, harmonierte jedoch nicht mit dem der materiellen Ebene. Unabhängig voneinander koexistierten sie, ohne etwas voneinander zu vermuten.
Das von ihr geschaffene Leben gedieh, starb und wurde erneuert – ganz genau so, wie sie es den Umbrae dieser Sphäre aus ihren Erinnerungen mitgeteilt hatte.

Es geschah zu einem unbestimmten Zeitpunkt, als sich im Nichts von Tenebrae, weit entfernt von Julianes Schöpfung, etwas auftat. Ein Ort, der nicht nach Tenebrae gehörte, weder jetzt noch jemals ein Teil dieser Sphäre gewesen war.
Die Umbrae wurden unruhig. Viele der formlosen Existenzen versammelten sich am Ort dieser Regelmäßigkeit.
Auch Julianes Neugierde wurde geweckt. Hatte man sie erhört? Waren es die Gemeinschaft, die zu ihr gefunden hatte? Oder war all dies lediglich ein weiterer Schachzug des Mortanius?
So oder so, musste sie in Erfahrung bringen, was an diesem unbestimmten Ort in Tenebrae passiert war.
So oder so würde sie ihren alten Meister oder das, was von ihm übrig war, auch dort antreffen. Wenn diese Unregelmäßigkeit nicht von ihm geschaffen wurde, würde auch er sie erkennen und Präsenz zeigen.

Inzwischen war es ein leichtes, durch diesen Ort zu navigieren. Denn auch wenn Juliane menschlich wirkte, so war sie es in dieser Sphäre ebenso wenig wie es Mortanius war.

Ihr Körper war immer noch in der materiellen Ebene und wurde von Teana behaust.

Sie erreichte den Ort und erkannte sofort einen Teil darin wieder, den sie vor scheinbaren mehr als einem Jahrhundert mit Mor’dan und der Gemeinschaft besucht hatte. Und doch war dieser Ort ins Chaos getaucht. Materielle Begebenheiten versuchten sich zu formieren und die Schatten – die Umbrae – kamen diesen Befehlen nach. Der gesamte Ort vibrierte förmlich vor sich auftuender Energie, die von den schattenhaften Wesen freigegeben wurde.
Sie war sich sicher – man hatte ihrem Ruf Gehör geschenkt.

Folgendes spielte sich dann ab...

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https://www.youtube.com/watch?v=ru2STvbkuYU

 
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Teana/Juliane/Dariel
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XIX - Interludium der Grenzen

Beitrag von Teana/Juliane/Dariel »

XIX - Interludium der Grenzen
 
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Mor'dan und ich haben eine Pforte zwischen Tenebrä und unserer Welt geschaffen. Wir sind Juliane endlich einen großen Schritt nähergekommen und doch ist ein Sieg noch in weiter Ferne.
Wir sind uns noch im Unklaren über die Beständigkeit des Risses. Eine Reise in eine solche Mischsphäre hat höchstwahrscheinlich andere Auswirkungen auf den Körper und den Geist als das Sphärenwandeln. Aktuell wissen wir auch nicht wie beständig der Riss sein wird.
Und was ist mit meiner Wenigkeit? Ich bin derzeit unfähig das Mana um mich herum für das arkane Wirken zu nutzen. Es sind wie Brotkrumen, die ich verstreue und das gefräßige Monster sitzt mir immer noch im Nacken. Mortanius und ich sind immer noch verbunden und solange das so ist, bin ich nicht von großem Nutzen.
Auch wenn der Fackelträger da anderer Meinung ist und mir immer wieder gut zuspricht.

>>Sei geduldig Teana. Mein Vertrauen bezüglich dieser Situation liegt gänzlich in deinen Händen. Selbst wenn sich jetzt noch kein Weg offenbart - er ist da, das verspreche ich.<<
>>Aber was soll ich tun? Ich finde keinen Zugang zu den Schatten. Ich drehe mich im Kreis und finde keinen Ausweg.<<
>>Fürchte dich nicht vor der Dunkelheit, denn sie ist ein allgegenwärtiger Teil des Equilibriums. Schreite bedacht voran und wir werden Juliane finden und den Fluch von dir nehmen.<<



Sogar die Drow bedienen sich in letzter Zeit an meinem bisherigen Lebensweg und scheinen um meine Erfahrungen bezüglich der Nekromantie mehr als interessiert. Ich unterrichte in letzter Zeit sogar jemanden aus ihrer Mitte und das auf Wunsch der Mutter Oberin des Hauses Filifar.
 
Doch wie lange soll das noch gut gehen? Wenn ich wirklich beginnen sollte das Arkanum zu nutzen, werden die Wiedergänger kommen und das nicht aufgrund meines Willen - nein.
So wie Mor'dan und ich den Riss geschaffen haben, um Juliane zurückzuholen, möchte Mortanius mich verwenden, um zurück in diese Welt zu kehren.
Seither versuche ich über verschiedene Wege mich von diesem Krebsgeschwür loszureißen. Am Anfang war es das strikte Verbot zu zaubern, das ich mir selbst auferlegt hatte. Und als süßer und betrügerischer Begleiter der Alkohol - eine äußerst kurzsichtige Lösung, wie ich mir im Nachhinein eingestehen muss.
Doch Mortanius‘ Griff packte mich trotz meines lächerlichen Versuchs der Abstinenz und leider sind dadurch auch Menschen zu Tode gekommen.

Wie geht es nun weiter? Ich versuche mit einem alchemistischen Trunk meine Verbindung zu dem Scheusal zu unterbrechen.
Ein wenig Spinnenseide soll meine Geistbindung direkt beeinflussen. Knochenmehl als Symbols des Todes sowie ein Tropfen der giftigen Nachtschattenknolle sollen meinen Tod vorgaukeln und eine Illusion erschaffen, welche durch den Staub einer schwarzen perle den weg zu Mortanius finden soll.
Natürlich muss ich einen Zauber wirken, damit die Verbindung zu Mortanius aktiv wird und der Trank Wirkung zeigen kann. Ich plane einen Rückruf in die Taverne. Meine Wenigkeit wird dadurch für einen Moment mit der transitiven Ebene verbunden sein und wenn ich Glück habe, beißt Mortanius an.

>>Was? Wie komm ich hier her?<<
>>Lass von Mortanius ab, du hast ihm im Moment nichts entgegenzusetzen.<<
>>Juliane? Bist du es wirklich? Aber wie konntest du mich erreichen?<<
>>Genug der Spielereien Teana. Es wird Zeit dass du mich hier rausholst.<<
>>Aber wenn ich mich nicht von ihm befreie bin ich zu nichts zu gebrauchen.<<
>>Denk nicht weiter darüber nach. Es ist wie es ist. Die Glyphen müssen deaktiviert werden, damit ich zurückkehren kann. Gib Mor’dan Bescheid – er wird wissen was zu tun ist.<<


 
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Teana/Juliane/Dariel
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Re: Aufstieg der Schatten

Beitrag von Teana/Juliane/Dariel »

XX - Der Tanz der Schatten
Die Mischwelt zwischen Tenebrae und der realen Welt schien an den Nahtstellen zu flackern, als würde sie zwischen den Dimensionen pulsieren. Das Portal, das Juliane in diese geheimnisvolle Zwischenwelt geführt hatte, schloss sich hinter ihr mit einem kaum hörbaren Zischen, während die Dunkelheit sie verschluckte. Ihre Sinne wurden von der schier endlosen Leere um sie herum überwältigt. Für Juliane lag der Ursprung dieses Ereignis schon mehrere hundert Jahren zurück.
Sie fühlte die Veränderungen. Etwas stimmte nicht. Tenebrae, die Schattenwelt wurde von außerhalb berührt, beeinflusst und sogar gestört.
Dort war eine schimmernde Brücke aus purer Schattenenergie vor ihr. Sie dehnte sich vor Juliane aus. Jeder ihrer Schritte hallte in einem geisterhaften Echo wider, während sie sich auf den Pfad der Dunkelheit begab. Sie kannte diese Brücke nicht und war gerade deswegen achtsam. Die Welt um sie herum war ein Meer aus undurchdringlichem Schwarz, in dem die schwebenden Inseln wie dunkle Sternenkonstellationen glänzten.

Eine schattenhafte Reiterin, deren Existenz ihr fremd war, erschien vor ihr. Es war nicht Mortanius – nein, das hätte sie gespürt, erkannt und gewusst, Ihr Pferd aus Dunkelheit – wie Rauchschwaden, die in der Luft nach oben krochen, dematerialisierten sich und schienen sich an der gleichen Stelle wieder zu regenerieren. Es scharrte unruhig mit den Hufen, während die Reiterin ihre Kapuze zurückwarf und enthüllte, dass ihr Gesicht von mysteriösen Glyphen durchzogen war.
>>Du bist das Bindeglied zwischen den Welten, Juliane. Die Schatten, wie du sie nennst, haben dich erwählt.<<
Sie spürte die Worte in ihrem Inneren widerhallen, als die schimmernde Brücke sie tiefer in die Schattenwelt führte. Der Rhythmus der Dunkelheit begann zu einem hypnotischen Lied zu werden, das sie begleitete, während sie durch die unsichtbaren Grenzen der Existenz schritt. Stillschweigend spazierte das Reittier neben Juliane her.
Die schwebenden Inseln über ihr wirkten wie vergessene Träume, von den Schatten gestreichelt und von geheimnisvoller Magie durchzogen. Die schattenhafte Reiterin führte sie durch schattige Wälder, wo jedes Blatt aus Dunkelheit bestand und jedes Rascheln ein Flüstern der Vergangenheit zu sein schien.
Plötzlich materialisierte sich eine schwarze Kathedrale vor ihnen, ihre spitzen Türme schienen den Himmel zu durchstoßen. Der Boden um die Kathedrale herum war von schwarzem Nebel umhüllt, der wie undurchsichtige Schleier den Blick auf das Mysterium dahinter versperrte.
Die schattenhafte Begleitung sprach mit einer Stimme, die aus der Dunkelheit selbst zu kommen schien. 
>>Die Zitadelle der Dunkelheit – ein Ort, der die Geheimnisse der Schattenwelt bewahrt. Hier wird entschieden, ob du die Dunkelheit meistern kannst. Hier wird entschieden, ob du das Licht zu deinem Ziel erkennen wirst, welches dir deinen Pfad weisen soll.<<
Nach diesen Worten verweilte die Gestalt an Ort und Stelle.  Ihr glühender Blick verfolgte Juliane, nachdem sie den Weg zielgerichtet verfolgt hatte. 
Dann lösten sich die schattenhafte Gestalt und ihr Tier in kleinste Partikel auf und gewannen allmählich an unerreichbare Höhe. Stutzig verfolgte Julianes Blick die Überbleibsel. Die schattenhafte Gestalt verschmolz mit der Dunkelheit, die das Gewölbe durchzog.
Plötzlich durchzuckte ein düsteres Beben die Zwischenwelt. Die Störungen der Magie aus der realen Welt schienen wie dunkle Blitze durch die Schattenwelt zu zucken. Die Brücke zitterte, und ein Riss tat sich im Gewebe der Dunkelheit auf.
Ein schauriges Lachen erklang, und Mortanius manifestierte sich vor Juliane. Sein bleicher Blick durchbohrte sie, während er sich aus den Schatten erhob.
>>Du kannst nicht entkommen, Juliane. Die Dunkelheit wird dich verschlingen.<<
Mortanius streckte die Hand aus, und die Schattenranken schossen aus dem Boden empor. Sie wanden sich um Juliane wie gefährliche Schlangen, drohten, sie zu erdrücken. Die Dunkelheit schien gegen sie zu rebellieren, und der Riss in der Brücke wurde breiter.
Verzweifelt konzentrierte sich Juliane auf die Magie in ihrem Inneren. Die Dunkelheit in ihr erwachte zu einem Wirbelsturm, der die Schattenranken zerriss. Doch Mortanius ließ nicht locker. Seine Präsenz in der Schattenwelt war mächtig und bedrohlich.
>>Du gehörst mir, Juliane!<<, zischte Mortanius. 
>>Die Dunkelheit wird dich nicht retten können.<<
Die Macht der Dunkelheit und die Störungen der Magie aus der realen Welt schienen in einem unheilvollen Tanz miteinander zu verschmelzen. Juliane kämpfte gegen die unsichtbaren Fesseln an, die sie gefangen hielten. Die Zitadelle der Dunkelheit schien unerreichbar weit entfernt.
In diesem entscheidenden Moment hörte sie wieder die geheimnisvolle Stimme des schattenhaften Reiters. 
>>Die Dunkelheit ist deine Verbündete, Juliane. Lass sie zu deiner Waffe werden.<<
Juliane schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Dunkelheit um sie herum. Sie spürte, wie die schwarze Energie in ihr pulsierte, bereit, von ihr gelenkt zu werden. Mit einem kräftigen Aufbäumen riss sie sich von Mortanius' Griff los.
Ein Strudel aus Schatten umhüllte sie, und die Dunkelheit gehorchte ihrer Willenskraft. Mortanius wurde von unsichtbaren Kräften zurückgedrängt, sein finsteres Lachen verhallte in der schattigen Leere. Die Brücke stabilisierte sich, und der Riss in der Dunkelheit schloss sich.
Die schattenhafte Welt beruhigte sich, als ob sie den kurzfristigen und wohl nicht dauerhafte verweilenden Sieg über Mortanius feierte. Juliane stand allein auf der Brücke, die nun wieder sicher vor ihr lag


Sie verfolgte ihren weg wieder. Juliane trat durch die dunklen Pforten der Kathedrale, und Die Kathedrale erwies sich als Labyrinth aus schattenhaften Korridoren und mysteriösen Hallen. Statuen von vergessenen Gestalten schienen zu flüstern, ihre vermummten Gesichter folgten Julianes Weg. Die Worte waren fast immer unverständlich und doch konnte sie manchmal verstehen, was sie sagten. 
>>Das Licht verbrennt.<< 
>>Dunkelheit wiegt schwer.<< 
>>Sie sucht nach Erlösung.<< 

Phrasen die zusammenhangslos erschienen. Manchmal war ihr auch so, als unterhielten sich die Statuen untereinander. Mit Vorsicht trieb sie sich selbst weiter an, in die Tiefe des Unbekannten.
In einer riesigen Halle erhob sich eine Statue, die größer als alles andere schien. Es war die Verkörperung der Dunkelheit, mit Augen, die in tiefe Schatten gehüllt waren. Es war die unbekannte, schattenhafte Reiterin. Sie trat hervor und enthüllte eine verborgene Wahrheit. 
>>Du musst die Dunkelheit akzeptieren, um die Macht in ihr zu finden.<<
Juliane stand vor der Statue, fühlte die Anwesenheit der Dunkelheit um sich herum.
>>Bekenne dich zur Zwietracht des Seins und seinen Ursprung Allens. Bekenne dich zur Dunkelheit und erlaube ihr Herr über dich zu sein – denn sie wird dich führen. Verspreche die Dunkelheit durch das Licht zu führen und zu vereinen was unvereinbar erscheinen mag.<< 
Mit einem Zittern in ihrer Stimme sprach sie ein Gelübde aus, das von den schattenhaften Mauern widerhallte. Die Dunkelheit reagierte auf ihren Schwur, durchströmte sie wie eine lebendige Kraft.
Die Zitadelle erwachte zum Leben, und die schattigen Wände begannen zu vibrieren. Der Boden bebte, als würde die Dunkelheit selbst applaudieren. Eine Wand löste sich vor Juliane auf – ähnlich wie der Reiterin vorhin. Nichts blieb über und ein neuer Weg wurde ihr offenbart. Die Reiterin sprach erneut. 
>>Deine Jahrhunderte weiter Weg ist nun an seinem Ende angekommen. Die Schatten sind nun eins mit dir, so wie du eins mit den Schatten bist.<<
Der neue Pfad führte sie zu einer schwebenden Insel, die über einer tiefschwarzen Schlucht schwebte. Schwarze Blitze durchzuckten den Himmel, und das Zischen der Dunkelheit klang wie eine ferne Melodie. Die schattenhafte Reiterin verblasste in der Dunkelheit, während Juliane allein auf der schwebenden Insel stand.
Plötzlich spürte sie einen scharfen Ruck, als würde die schimmernde Brücke sie durch die Zeit und Dimensionen zurückziehen. Der Riss in der Dunkelheit öffnete sich erneut, und Juliane fand sich auf der Brücke wieder, die sie zurück in die reale Welt führen sollte.
Die schimmernde Energie führte sie durch den Raum der Magie, der einst von Mortanius kontrolliert wurde. Hier spürte Juliane die pulsierende Macht der Dunkelheit in sich, und die schwebenden Inseln schienen ihre Schatten auf den Boden zu werfen.
Plötzlich stand sie vor ihrem eigenen Körper, der reglos auf dem Altar des Raumes lag. Teana war an ihrer Seite, ihre Augen voller Erstaunen. Der Raum vibrierte vor der Macht der Dunkelheit, als die schattenhafte Reiterin ein letztes Mal erschien.
>>Die Dunkelheit hat dich akzeptiert, Juliane.<<, sprach sie sicher aus. 
>>Deine Realität erwartet dich nun. Dein Körper ruht, bereit für deine Rückkehr.<<
Mit diesen Worten begann die Dunkelheit zu wirbeln, und Juliane spürte, wie sie in ihren eigenen Körper zurückgezogen wurde. Die schattenhafte Welt verschwamm, während die Brücke sie durch den Raum der Magie trug.
Sie öffnete die Augen und fand sich in ihrem eigenen Körper wieder – gemeinsam mit Teana. Der Halle der Zitadelle war ruhig, und ein vielsagender, sich wiederholender Glockenschlag aus dem Turm der alten Ruinen ertönte immer wieder. Im Geiste stand Teana neben ihr, ein Lächeln der Erleichterung auf den Lippen.
>>Du bist zurückgekehrt.<<, vernahm sie die Stimme von Teana im Geiste. 
Juliane nickte, überwältigt von den Eindrücken. Die Erlebnisse in der Schattenwelt hatten sie verändert, und die Macht der Dunkelheit würde immer ein Teil von ihr sein. Doch nun stand sie wieder in ihrer eigenen Welt, bereit, die Konsequenzen dieser Reise zu tragen.
Die schimmernde Brücke schloss sich hinter ihnen, und die Halle der Zitadelle beruhigte sich. Die Störungen, die Einflussnahme auf die Schattenwelt hatten, schienen für den Moment nachzulassen, als ob die Dunkelheit selbst die Harmonie wiederhergestellt hätte.
Gemeinsam betraten Teana und Juliane den Ausgang dieses alten Gewölbes. Die Welt um sie herum war eine Paarung aus der Wirklichkeit, die sie kannten und der Schattenwelt Tenebrae.
Der Tanz der Schatten hatte sie geprägt und vereint, und sie waren bereit für die Abenteuer, die in ihrer gemeinsamen Zukunft warteten. Die Welt, in welcher die beiden zuhause waren, brach auseinander. Und doch erinnerten sich sowohl Juliane als auch Teana an die Worte, die sie der tugendhaften Schattengestalt geäußert hatten. Sie wussten, dass die Dunkelheit nun ein Teil von ihnen sein würde.
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Teana/Juliane/Dariel
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Synopsis - Aufstieg der Schatten

Beitrag von Teana/Juliane/Dariel »

Synopsis - Aufstieg der Schatten
Lasst uns einen Rückblick auf die bisherigen Ereignisse nehmen, welche für Julianes Verschwinden und ihre schlussendliche Rückkehr verantwortlich waren.

Prolog - Stimme der Vergangenheit
Es war eine düstere Welt der Stille und Leere, in der die Seelen von Teana und Juliane in einem Körper vereint wurden, nach einem schicksalhaften Ereignis, das sie für immer miteinander verband.
Womit begann die ganze Geschichte eigentlich? Ist es wichtig zu erzählen, woher Teana und Juliane kamen? Vielleicht. Doch nicht für diesen Part.
Lange bevor die Nekromantie ein Teil der neuen Welt wurde, erfuhr Juliane damals die verloren geglaubte Kunst.
Juliane liebte es alte und von der Zeit gezeichnete Orte zu erkunden. Zwischen Britain und dem Handelsposten fand sie eben einen solchen Ort. Eine alte, fast unscheinbare Ruine eines Hauses. Dort fand sie das "Mors Magicae" – ein altes, über Dekaden unentdecktes Buch, in welchem arkane Riten beschrieben waren, die Juliane in ihren Bann zogen. Das Kommunizieren mit Geistern, Wiederbelebung und das ewige Leben wurden dort proklamiert.
So kam es natürlich auch dazu, dass sie den Verfasser dieses Buch kennenlernte oder zumindest seinen Geist – Mortanius Varatum.
Auch wenn Varatum Juliane lehrte, wonach sie sich fortan sehnte, lockte er sie in eine unbekannte Ferne – dem Wüstenreich von Jelomnia. Doch warum all das?
Ein zielstrebiger Schüler von Varatum war für seinen Tod verantwortlich. Während der Praktizierung einer Sphärenreise, in welcher Mortanius seinen Geist durch eine fremde Ebene geleitete, erstach sein Schüler Xildan ihn.
Mortanius, der bereits ein Meister der Nekromantie war, hatte die Materie der Nekromantie so sehr verinnerlicht, dass er als Liche zurückkommen konnte – doch bis dahin vergingen unzählige Mondläufe.
Xildan hatte während Mortanius Abwesenheit seine Studien und Reisen fortgesetzt. Die Bücher der Schatten waren damals Xildans Ziel. Eines davon hatte er den eiskalten Händen seines Meisters entnommen. Was in diesem Buch stand, konnten weder Teana noch Juliane bis zum heutigen Tage in Erfahrung bringen. Doch es führte Xildan nach Jelomnia – dem Wüstenreich des Sultans Daray Aidan. Scheinbar gab es dort ein weiteres Exemplar, das Xildan für seine Studien dringend haben wollte.
Natürlich gab es einen Kampf und der Nekromant obsiegte.
Nachdem er Jelomnia verlassen hatte, ließ er eine Einöde zurück und band gleichzeitig die Lichegestalt seines alten Meisters an die Stadt.

Mortanius wollte durch Julianes Zutun das Reich Jelomnia verlassen und betrog sie – zum ersten Mal.
Teana begab sich auf eine Reise nach Jelomnia, dem Reich des Sultans Aidan, um ihre Cousine Juliane zu retten, welche dort festgehalten wurde.
Jelomnia befand sich fernab der ursprünglichen Heimat. Fern von Britain, Kromas und all den anderen Städten.
Doch passierte das einfach so? Nein, während ihrer Zeit in der alten Heimat wurde sie von unheimlichen Visionen und Botschaften des Sultans begleitet, die ihr den Weg wiesen. Sultan Daray Aidan wurde selbst zu einem Schatten seiner selbst – einem Schattenwesen. Verantwortlich hierfür? Wohl Xildan.

Es hatte sich herausgestellt, dass der Sultan durch einen Zauber an Teana gebunden werden konnte und sich somit durch Teanas Lebenskraft manifestieren konnte. Eine notgezwungene Lösung, um das Königreich des Sultans erreichen und Juliane retten zu können.

Ähnlich wie ein Brandmal zierte eine schwarze und geschwungene Form ihren linken Oberarm und schlängelte sich bis zu ihrer Hand hinunter und nährte sich von dem Mana, das sie selbst nicht nutzen konnte.
In Jelomnia angekommen, fand Teana eine Stadt wieder, der all ihr Leben entwichen war.
Der Anblick, der sich Teana damals bat, war nicht ein aufblühendes, lebendiges oder gar florierendes Reich. Es war das genaue Gegenteil. Dunkle Wolken verweilten standhaft über der scheinbar toten Stadt und hauchten sie in eine betrübende Dunkelheit.
Am höchsten Punkt der Stadt, dem ehemaligen Palast des Sultans Daray Aidan, wurde schließlich der Kampf ausgefochten. Teana kämpfte mutig gegen Mortanius, um Juliane zu retten, und riskierte dabei ihr eigenes Leben.
Sie war dem Tode nahe – der Körper verlassen von aller Lebenskraft. Mortanius besiegt, löste sich der Fluch von Aidan und er nahm seine ursprüngliche Form – als junger Sultan – wieder an. Dank der magischen Kräfte von Sultan Aidan wurden die beiden Frauen für immer miteinander verbunden sein. Ein Körper für zwei Seelen. Jahre später als die Ereignisse bereits immer mehr verblassten, spürte Teana plötzlich eine Trennung von Juliane und hörte ihre Stimme nicht mehr.
Sie fühlte die bedrohliche Präsenz der Vergangenheit und mehr als das, hörte sie die Stimme von Mortanius. Teana wurde von eben jenem aufgefordert, an seiner Seite zu stehen, um Juliane wiedersehen zu können. Eine Drohgebärde, der sie nachgeben musste.

II - Tanz der Schlangen
Teana wurde von Mortanius in einer düsteren Leere konfrontiert, wo er sie über ihre Beziehung zu Juliane und ihre Stagnation in ihrem Leben nachdenken ließ.
Mortanius forderte Teana auf, die unsichtbaren Schleier ihrer Umgebung zu durchbrechen und ihre wahre Kraft zu erkennen. Durch seine Anleitung gelang es Teana, die Dunkle Materie um sich herum zu spüren und zu verstehen, dass sie ein Werkzeug der Arkankraft war. Mortanius offenbarte, dass er durch die Läuterung seiner dunklen Seite zu einer neuen Existenz gefunden hatte und dass Teana ebenfalls einen neuen Weg gehen konnte, so sie denn bereit dafür war. Teana bat Mortanius, ihr diesen Weg zu zeigen. Es sonderte sich von allem ab, was Teana bisher durch das Arkanum kennenlernen durfte. Da Teana ein Teil von Julianes Körper war, konnte sie inzwischen ebenfalls das Arkanum nutzen. Das Angebot des Betrügers war zu verlocken.
>>Umbra, Dunkle Materie, Manaschlangen – es gibt viele Bezeichnungen und doch ist es ein Äquivalent zu unserer eigentlichen Kraft, die wir für die Anwendung des Arkanums benötigen.<<
Doch bevor er dazu kam, wurden sie von Juliane unterbrochen. Juliane erschien, um zwischen Teana und Mortanius zu schreiten.
>>Du lässt deine Krallen von ihr du Bestie!<<
Doch ihre Konfrontation endete abrupt, als Juliane Teana packte und die Verbindung zum Ort unterbrach. Mortanius und die Dunkle Materie blieben zurück - alleine.

III - Aufflammendes Wissen
Teana und Juliane standen plötzlich in einer majestätischen Bibliothek, die an den Azurberg erinnerte – Julianes Heimat. Juliane enthüllte ihre Fähigkeiten, indem sie eine Kugel aus dunkelblauem Gas beschwor, um den Raum zu beleuchten.
Teana war über all dies verwirrt. Warum hatte Juliane diesen Ort bisher vor ihr verborgen? Juliane erklärte, dass Teana noch nicht bereit war, diesen Ort zu betreten, da sie ihre geistigen Grenzen erweitern und ihre eigene Kraft zunächst hätte finden müssen.
Die Diskussion zwischen ihnen eskalierte zu einem Streit über ihre unterschiedlichen Ansichten und Ziele. Teana drückte ihren Wunsch aus, ihren eigenen Weg zu gehen und ihre Kräfte unabhängig von Juliane nutzen zu wollen. Juliane zweifelte an Teanas Veränderungen und ihrer Versessenheit auf Macht, was zu einem Konflikt zwischen den beiden führte.
Teana manifestierte den Knochenstab von Mortanius, um ihre Entschlossenheit zu zeigen, und nutzte ihre Kräfte, um Bücher in Flammen zu setzen. Sie erklärt, dass es an der Zeit war, aufzuwachen und ihren eigenen Kampf zu beginnen. Die Szene endete mit einem dramatischen Appell von Juliane an Teana, sich von den Illusionen der Bücher zu befreien und ihre eigene Kraft zu entdecken.

IV - Die Zerstörung von Ansilon
In Juliane's und Teana's scheinbarer Gedankenwelt spielte sich alles weitere ab. Juliane hatte sich das erste Treffen mit Teana anders vorgestellt und war überrascht von der aufgekommenen Konfrontation. Sie erinnerte sich daran, dass sie einst unter Mortanius' Lehren ähnliche Einflüsse erlebt hatte. Doch Teana war jetzt viel stärker als Juliane damals. Juliane sorgte sich über eine mögliche Rückkehr von Mortanius, da er bereits mehrmals den Tod überdauert hatte. Die Situation, in der sie nun auf ihren alten Lehrmeister und ihre Cousine trafen, war neu für sie. Juliane war nicht sonderlich überrascht, aber vielleicht etwas enttäuscht von Teana's Handeln.
Teanas Empfindungen blieben unberührt. Sie fühlte weder Reue noch Scham und war sogar von den Ereignissen in der Gedankenwelt, die sie mit Mortanius und den Schattenwesen erlebte, angetrieben. Sie versuchte heimlich, Kontakt mit Mortanius aufzunehmen, während sie vorgab zu meditieren.
Mortanius' Stimme erschien in Teanas Traum und erklärte ihr die Existenz von Tenebra und der Umbra. Er ermutigte Teana, sich der Dunkelheit zu öffnen und ihre Kräfte zu nutzen. Teana wurde mit einer Vision konfrontiert, die eine dramatische Schlacht vor den Toren von Ansilon zeigte. Mortanius erklärte ihr, wie sie die Macht der Umbra nutzen konnte, um ihre Kräfte zu verstärken und die Realität zu beeinflussen.
Teana entschied sich, die Macht von Tenebra anzunehmen und die Umbra in ihre Welt zu bringen, um Chaos zu stiften und ihre Feinde zu besiegen.
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V - Mortanius Arthemias Varatum
Juliane grübelte über den Kontakt zwischen Teana und Mortanius nach und begann nach einer Lösung zu suchen. Sie erinnerte sich an ihr altes Buch namens "Mors Magicae", das von einem Mortanius Arthemias Varatum geschrieben wurde. Mortanius experimentierte darin mit Totenmagie und versuchte, den Toten wieder Leben einzuhauchen.
Juliane erinnerte sich an eine Nacht, in der sie sich verirrte und in einer alten Hütte Schutz suchte. In einem Keller fand sie das Buch "Mors Magicae", das sie in den Bann zog. Sie spekulierte darüber, ob sie die Nekromantie-Formel aus dem Buch möglicherweise modifizieren konnte, um andere Orte zu erreichen und nicht länger auf das vergangene Wissen beschränkt zu sein. Ihr Ziel war es Mortanius zu erreichen, der den Tod weit hinter sich gelassen hatte.
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VI - Zurück in der alten Welt
Teana zog sich in persönliche Meditation zurück und fühlte sich seit der Entdeckung von Tenebra nicht mehr an Juliane gebunden. Sie betrachtete die Verbundenheit mit ihrer Cousine als eine Fessel, die ihre persönliche Entwicklung behinderte. In ihrer Meditation kehrte sie immer wieder nach Tenebra zurück, um Mortanius Arthemias Varatum zu sehen.
Auf dem Dach eines Burgfrieds traf Teana auf Mortanius, der ihr erklärte, dass alles, was sie sah, real war, auch wenn es sich nicht in ihrer Heimat befand. Teana zweifelte und fragte, wo die Menschen seien. Mortanius erklärte, dass die Menschen ihr nicht fehlen sollten, da sie ihr oft Leid zugefügt hatten. Er ermutigte sie, Juliane und den alten Prediger als ihre Familie zu betrachten, die ihr Halt geben könnten.
Mortanius offenbarte Teana, dass die Zeit in Tenebra anders verging als in ihrer Heimat und dass sie nun lernen müsse, die Umbrae als Mittel zu nutzen, um auf die benachbarte Ebene zurückzukehren. Er ermutigte sie, sich auf ihren eigenen Weg zu konzentrieren und gab ihr Anweisungen, wie sie die Kräfte der Umbrae auch in ihrer Heimat nutzen könne.
Teana war bereit, nach vielen Monaten nach Tenebra zurückzukehren und ihre neu gewonnene Erkenntnis in ihrer Heimat anzuwenden.

VII - Julianes Weg zum Ewigen Ausgleich
Juliane lag in ihrem Bett, während draußen der Regen auf das Dach prasselte. Sie genoss die kühle Luft und das beruhigende Geräusch des Regens, das sie an die Geborgenheit ihrer Kindheit erinnerte. Doch trotz dieser scheinbaren Ruhe plagten sie Sorgen. Der Rat hatte die Gemeinschaft wegen der Ablehnung eines Kriegsbeitrittes gegen die Drow verstoßen, und Teana war verschwunden, offenbar dem Nekromanten verpflichtet. Juliane erinnerte sich an das letzte Gespräch zwischen Teana und Isarius über Gut und Böse, Licht und Dunkelheit, während sie sich darüber Gedanken machte, wie sie dem Ziel des Mor'dan näherkommen könnte.
Plötzlich hörte sie Teanas Stimme in ihrem Kopf, die ihr sagte, dass es Zeit sei zu gehen, um Vollkommenheit zu erreichen. Juliane war überrascht und fragte, ob Teana zurück sei. Teana erklärte, dass Julianes Weg hinter dieser Welt liege und dass sie die Wahrheit nur außerhalb dieser Welt erkennen könne. Juliane spürte, wie ihr Herz schneller schlug, als Teana sagte, dass sie ihr helfen würde, diese Welt loszulassen, um nach der Unendlichkeit zu greifen. Doch plötzlich hörte ihr Herz auf zu schlagen, und sie spürte keine Vibration mehr in ihrem Körper. Teana versicherte ihr, dass sie näher bei ihm sein würde als je zuvor.
Juliane erinnerte sich an Mor'dan und seine Worte der Ermutigung, während sie in einem Zustand zwischen Traum und Realität verschiedene Bilder und Erinnerungen durchlebte. Schließlich sah sie dem Licht entgegen und hörte die beruhigende Stimme von Mor'dan. Als sie sich dem Licht näherte, fühlte sie eine tiefe Ruhe und Gewissheit. Es war Zeit, diese Welt loszulassen und nach der Vollkommenheit zu suchen, die Teana versprochen hatte.
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(Video) Der Ewige Ausgleich



VIII Zwischen den Welten / Interludium: Der Traumwanderer
Als Julianes Herz aufhörte zu schlagen und ihr Körper in einen Zustand des Stillstands überging, wurde ihr die Kontrolle entrissen. Eine unsichtbare Schwere lastete auf ihrem Geist, während ihr Körper scheinbar starb. Doch paradoxerweise fühlte sie sich leichter, befreit von den Sorgen und Einschränkungen ihres physischen Daseins.
Um sie herum war nur Leere, und sie konnte nicht sagen, wie viel Zeit vergangen war, seit ihr Herz aufgehört hatte zu schlagen. Doch plötzlich wurden ihr all die fehlenden Elemente ihres Menschseins zurückgegeben. Sie erkannte die Zusammenhänge nicht, doch sie spürte, dass sie weit gereist sein musste.
Die Erinnerungen an ihre Cousine Teana und die Ereignisse, die zu diesem Moment geführt hatten, kehrten zurück. Julianes Geist begann, die Fragmente ihres vergangenen Lebens wieder zusammenzufügen, während sie sich in einer anderen Ebene der Existenz befand.
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(Remastered Video) Interludium: Der Traumwanderer


IX - Verrat des Verräters
Teana hatte sich intensiv darauf konzentriert, die Techniken, die sie in Tenebra gelernt hatte, in der menschlichen Welt anzuwenden. Sie versuchte, eine Verbindung zu den Schattenwesen herzustellen, so wie es ihr in der Schattenwelt gezeigt worden war.
In der unterirdischen Festung der Gemeinschaft, wo die Bäche zusammenflossen, und einen See bildeten, fand sie den idealen Ort für ihre Meditation. Dort versuchte sie, alle störenden Sinnesreize abzulegen und sich auf die Schattenwelt zu konzentrieren.
Während sie sich vertiefte, hörte sie die wispernden Stimmen der Schattenwesen, die ihr in fremden Klängen antworteten. Doch statt des erwarteten Willkommensrufs wurden die Stimmen lauter und störender. Es war, als würden die Schatten sich gegen sie wehren, und Teana spürte einen quälenden Schmerz in ihrem Geist.
Plötzlich wurde dieser Schmerz auf ihren physischen Körper übertragen. Sie spürte unsichtbare Energien, die sie immer wieder trafen und sie zu Boden zwangen. In ihrem Geist sah sie Bilder von Varatum, der sie spöttisch anblickte, und von Juliane, gefangen und von den Schatten umgeben.
Teana erkannte den Verrat, doch es war zu spät. Die unsichtbaren Schläge setzten ihrem Körper zu, und sie verlor die Kontrolle. Sie spürte, wie ihre Energien geraubt wurden, und konnte nichts dagegen tun. Schließlich fiel sie bewusstlos auf die Brücke.
Aus ihrem Körper entwichen die Schattenfragmente, die sich nun in verschiedene Richtungen verteilten und sich in Boden und Mauerwerk verwurzelten. Der Boden bebte, und Stille kehrte ein.
Teana lag bewegungslos da, erschöpft von dem Kampf gegen den Verrat und die Macht der Schatten.

X - Bürde des Fluches
Teana fand sich in einem inneren Konflikt gefangen, als sie mit der Enthüllung des Verrats durch Varatum konfrontiert wurde. Vor mehr als zehn Sonnenläufen hatte sie ihn das erste Mal getroffen, als er der Lehrmeister von Juliane war. Seine freundliche Fassade und die Lügen, die er verbreitete, täuschten Teana über seine wahren Absichten hinweg.
Die Schatten, denen sie nun so nahe zu sein glaubte, waren nie dazu bestimmt gewesen, ihr zu helfen. Sie waren lediglich Werkzeuge, die Varatum benutzte, um seine dunklen Pläne voranzutreiben. Trotz der Enttäuschung darüber, dass sie die Schatten falsch verstanden hatte, erkannte Teana die Wahrheit in Varatums Worten.
Seit dem Vorfall gab es eine Verbindung zwischen Teana und der Schattenwelt, die sie nicht kontrollieren konnte. Durch arkanes Wissen und die Kanalisierung von Mana öffnete sie unwissentlich ein Tor für die von Varatum gelenkten Schatten. Diese suchten nun nach vergangenem Leben, um es wieder mit der Gegenwart zu verbinden.
Teana empfand den Fluch, den sie nun trug, als Bürde. Sie hatte bereits genug verloren - Juliane, ihre Kräfte und ihre Jugend. Deshalb zog sie sich zurück und mied den Kontakt zu anderen, um niemanden der Gefahr durch ihre arkanen Fähigkeiten auszusetzen.
In ihrer Einsamkeit in der nordhainer Villa grübelte Teana über Varatums wahre Natur nach. War er ein Nekromant, der mit den Toten paktierte, oder etwas noch Dunkleres? Sie fand keine klare Antwort, doch der faulige Nachgeschmack von Verrat und Manipulation blieb bestehen. Trotzdem entschied sie sich, sich nicht von Rachegefühlen leiten zu lassen, sondern sich strategisch zurückzuziehen und sich vor weiteren Intrigen zu schützen.
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XI - Licht der Erkenntnis
Nachdem Teana lange Zeit mit ihren inneren Konflikten gerungen hatte und sich gegen die Nutzung des Arkanums entschieden hatte, wurde sie schließlich in eine bedrohliche Situation gezwungen, in der sie keine andere Wahl hatte, als ihre arkanen Kräfte zu nutzen, um sich zu verteidigen. Obwohl sie es eigentlich vermeiden wollte, erkannte sie, dass sie sich selbst verteidigen musste, um zu überleben.
Die Ereignisse in der Taverne eskalierten, als Teana angegriffen wurde und die Wiedergänger entfesselt wurden, um die Gäste anzugreifen. Teana ergriff Maßnahmen, um sich selbst und die anderen zu schützen, indem sie die Taverne in Brand setzte und sich dann zurückzog, um die Konsequenzen ihrer Entscheidung zu überdenken.
Am Ende der Geschichte stand Teana vor einer unsicheren Zukunft, da sie sich von ihrem früheren Leben und den Menschen, die sie kannte, entfremdet fühlte. Sie beschloss, sich auf die Suche nach einem neuen Weg zu machen, um das führende Licht zu finden und sich von den Zwängen ihrer Vergangenheit zu lösen.
Insgesamt zeigte die Geschichte Teanas innere Entwicklung und ihren Kampf mit ihren inneren Dämonen auf, während sie gleichzeitig mit äußeren Bedrohungen konfrontiert wurde. Sie war eine fesselnde Erzählung über Selbstfindung, Überlebenskampf und den Mut, sich gegen das Unvermeidliche zu stellen.

XII - Taverne der Wegekreuzung
Teana setzte sich vor den Kamin und ließ ihre Gedanken kreisen, während das Feuer langsam an Stärke gewann. Die Taverne um sie herum war still und verlassen, aber in ihrem Inneren spürte sie einen Funken Hoffnung aufkeimen. Vielleicht konnte sie diesen Ort wieder mit Leben erfüllen und eine neue Gemeinschaft begründen. Entschlossen stand sie auf und begann, Pläne zu schmieden. Zuerst musste sie die Taverne wieder bewohnbar machen. Tische, Stühle und andere Möbel würden benötigt, und sie würde Hilfe brauchen, um sie zu beschaffen. Vielleicht konnte sie einige der örtlichen Bewohner dazu bringen, sich ihr anzuschließen und bei der Einrichtung zu helfen. Als nächstes dachte sie an den Tresen. Er sah zwar verlassen aus, aber Teana konnte das Potenzial darin erkennen, einen Treffpunkt für Reisende und Abenteurer zu schaffen. Vielleicht würde die Taverne sogar zu einem Ort werden, an dem Wissen ausgetauscht und neue Freundschaften geschlossen werden konnten. Der Gedanke an das Kellergeschoss mit der Arena ließ sie lächeln. Vielleicht könnte sie dort sogar Veranstaltungen abhalten und die Taverne zu einem Zentrum für Unterhaltung und Vergnügen machen. Teana wusste, dass der Weg vor ihr nicht einfach sein würde, aber sie war bereit, die Herausforderung anzunehmen. Sie würde diese Taverne wieder zum Leben erwecken und einen neuen Anfang für sich und andere schaffen. Mit einem festen Entschluss im Herzen begann sie, ihre Pläne in die Tat umzusetzen und die Zukunft der Taverne der Wegekreuzung zu gestalten.
Teana betrachtete die fast fertiggestellte Taverne mit einem Gefühl der Zufriedenheit. "Das Niemandsland" war mehr als nur ein Ort zum Trinken und Ausruhen. Es war ein Ort des Austauschs, der Begegnungen und vielleicht sogar der Veränderung. Im Erdgeschoss war alles für diejenigen vorbereitet, die eine Auszeit von der Welt um sie herum nehmen wollten. Mit Bier, Wein oder Schnaps in der Hand konnten sie ihre Sorgen vergessen und sich in Gesprächen mit anderen verlieren. Teana hoffte, dass diese Gespräche nicht nur oberflächlich bleiben würden, sondern dass sie tiefgründige Diskussionen über Götter, Welten und das Leben selbst anregen würden. Das Obergeschoss bot einen Rückzugsort für diejenigen, die nach Ruhe und Privatsphäre suchten. Hier konnten sie sich zurückziehen, um zu lesen, zu schreiben oder einfach nur nachzudenken. Teana war sich bewusst, dass nicht alle Diskussionen friedlich enden würden, daher hatte sie im Kellergeschoss einen Ort eingerichtet, an dem sich diejenigen austoben konnten, die ihre Differenzen auf andere Weise lösen wollten. Es war eine ungewöhnliche Richtung, die Teana eingeschlagen hatte, aber sie glaubte fest daran, dass "Das Niemandsland" eine positive Veränderung in der Gemeinschaft bewirken könnte. Vielleicht würden sich hier Menschen treffen, die ihr bei ihrem eigenen Fluch helfen könnten, oder vielleicht würde die Taverne einfach nur ein Ort der Freundschaft und des Zusammenhalts werden. Mit einem letzten prüfenden Blick auf ihr Werk kehrte Teana in die Taverne zurück, bereit, die ersten Gäste willkommen zu heißen und die Zukunft des "Niemandslandes" zu gestalten.
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(Video) Die Taverne Niemandsland


XIII - Dein Geist durch meinen Geist
Teana wurde spät in der Nacht aus ihrem Schlaf gerissen, während sie in der Taverne übernachtete. Ein dumpfes Klopfen von unten weckte sie aus ihrem Schlummer. Sie stand auf, sah sich um und erinnerte sich daran, wo sie sich befand. Ein Mann in schwarzer Robe stand vor der Tür und bat um Einlass. Teana gewährte ihm Wasser und erklärte, dass die Taverne noch nicht geöffnet hatte. Der Mann offenbarte sein Wissen über Tenebrae, eine fremde Welt, und bot an, es ihr zu zeigen. Trotz Misstrauens willigte Teana ein und ließ ihn ihre Gedanken manipulieren, um eine alternative Sphäre zu sehen.
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(Video) Nachbarsphäre


XIV - Der Fall der Vorhänge
Teana und Mor’dan diskutierten über die Ereignisse in der Taverne und die wachsende Bedrohung durch Mortanius Varatum. Teana offenbarte Mor’dan ihre Schwächen und ihre Begegnungen mit transdimensionalen Wesen, die durch Mortanius beeinflusst zu sein schienen. Sie diskutierten über die Natur dieser Wesen und die Möglichkeit, eine Verbindung zu ihrer Dimension herzustellen. Mor’dan schlug vor, dass Teana ihre Kräfte durch eine neue Quelle verstärken könnte, um gegen Mortanius vorzugehen. Gemeinsam planten sie, die Ebene zu lokalisieren und sich darauf vorzubereiten, Mortanius zu besiegen.
Teana überreichte Mor’dan ihre Notizen über die Kontaktaufnahme mit der Ebene Tenebra, damit er seine eigene Analyse durchführen konnte.

XV - Das Lied der Schatten
Zahllose Sonnenzyklen und Mondumrundungen waren an ihr vorbeigezogen. Während dieser undefinierbaren und unbestimmten Zeitspanne war sie an keinen Körper gebunden gewesen. Für Juliane vergingen die Tage, Wochen und Monate anders als für Teana. Sphären trennten die im Geiste verbundenen Schwestern, die seit einer halben Ewigkeit nicht mehr einander gesehen hatten. Für Teana waren zwei ganze Jahre vergangen, seit sie Juliane um ihre Existenz betrogen und sie nach Tenebra verbannt hatte. Im Gegenzug präsentierte ihr vermeintlicher Lehrmeister sein wahres Gesicht.
Durch ihre Rückkehr in die Sphäre der Menschen nutzte Mortanius sie als Anker und konnte nach Belieben über ihr Mana verfügen, wenn sie durch das Arkanum wirken wollte. Meistens beschworen ihre Handlungen untote Diener herauf, die unwillentlich Chaos stifteten. Teana war sich bewusst, dass Mortanius nicht aus reiner Freude handelte. Es musste mehr dahinterstecken.
Mortanius besaß keinen weltlichen Körper mehr in Tenebra. Die Gespräche mit Mor’dan hatten Teana eine neue Perspektive auf den Magier ermöglicht. Warum war er ein "vermeintlicher" Nekromant? Dieser Aspekt des Arkanums schien nur eine kurze Phase in seinem Leben gewesen zu sein. Die alte Burg des Equilibriums, das wiederauferstandene Britain und all das Leben waren nur Fassaden, um Teana zu täuschen und ihr Herz zu gewinnen.
Für Juliane verlief das Dasein körperlos in der Umgebung von Tenebra. Neben ihr waren unzählige Umbrae, Schattenwesen, anwesend. Juliane konnte keine genaue Anzahl dieser Wesen ausmachen. Sie hatten keine körperliche Erscheinungsform im herkömmlichen Sinne und waren auch nicht wirklich abwesend – jedoch auch nicht präsent. Analysen mittels des Arkanums waren nicht möglich, da es keine herkömmlichen Sinne gab. Ebenso wenig war die Präsenz von Mana zu erkennen.
Mortanius wusste um Julianes Existenz in Tenebra, da er mitverantwortlich dafür war. Er hatte sie jedoch bisher nicht erreichen können, was ihn wenig kümmerte. Sein Ziel war die Hauptebene und Teana als Ankerpunkt.
Juliane sehnte sich nach Nordhain zurück und vermisste das Leben, wie sie es kannte. Es war die Einsamkeit, die sie quälte und ihr von vergangenen Zeiten erzählte. Doch sie akzeptierte die Gegensätze des Lebens und begann, einen Raum zu formen, der das Leben repräsentierte. Sie erkannte, dass der Gegensatz der Schlüssel zur Existenz war. Schließlich schien es, als hätten die Umbrae Juliane verstanden und begonnen, die Welt aufzubauen, die sie beschrieben hatte.
Ein Lied von dem, was war, was sein würde und wie es enden würde, formte diesen Teil der Sphäre. Es war Leben und Tod, Licht und Dunkelheit.

XVI - Das Licht der Zukunft
Es war vollbracht. Juliane hatte die Schatten unter Kontrolle gebracht, jedoch anders als von Mortanius angewiesen. Es stellte sich heraus, dass eine Symbiose notwendig war. Die Umbrae wurden durch Juliane empfindungsfähig und wollten mehr von diesen neuen Möglichkeiten erfahren.
Im Zusammenwirken mit den Umbrae hatte Juliane sich von Einsamkeit verabschiedet. Mit jedem Schritt, den sie tat und den Umbrae die Konstruktion einer Welt übertrug, schien sie das Leben in ihrer Heimat besser zu verstehen. Über mehr als hundert Jahre hinweg wurde aus der Dunkelheit eine Welt erschaffen, die der ihren bis ins Detail glich.
Leben und Tod waren entstanden, und Juliane schien zu begreifen, wie diese Sphäre funktionierte. Sie kümmerte sich um das neu entstandene Leben und entwickelte es weiter. Doch es war nicht vollständig, denn mit dem Leben kam auch der Tod, der fast Überhand zu nehmen schien.
Juliane hatte herausgefunden, dass Mortanius nahe war und ebenfalls die Schattenwesen nutzte. Er plante, mit den Schatten zurückzukehren, um die Welt nach seinen Vorstellungen zu verändern. Die Schatten boten ihm die Möglichkeit dazu, jedoch ohne moralische Unterscheidungskraft.
Juliane musste in größeren Dimensionen denken und einen eigenen Anker finden, um gegen Mortanius anzukommen. Obwohl sie und Mortanius scheinbar unermessliche Kräfte durch die Umbrae hatten, konnten sie nicht in die Sphäre der Menschen zurückkehren. Mortanius war jedoch bereits einen Schritt voraus und kannte den Bedarf eines Ankers.
Juliane bat die Schatten um eine neue Herausforderung und versuchte, in ihre Heimatsphäre einzudringen. Sie übermittelte den Schatten ihre Gedanken und Wünsche durch eine Melodie. Dies gelang Juliane tatsächlich, und lose Gedanken fanden Platz in der Heimat, direkt durch die Umbrae übermittelt.
Sie versuchte, Mor’dan zu erreichen, um ihm von ihren Erlebnissen zu berichten. Nach Mondzyklen gelang es ihr schließlich, während seines Traums mit ihm zu kommunizieren und ihm von Tenebra und ihrer Schöpfungsgeschichte zu erzählen. Er war der Anker und das Licht der Hoffnung, immer schon gewesen.
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(Video) Licht der Zukunft

Doch Julianes Griff nach Mor'dan löste sich und etwas anderes packte ihn.

Es war eine finstere Nacht, als Mor'dan in einen unruhigen Schlaf versank. Sein Traum führte ihn an einen düsteren Ort, wo die Dunkelheit herrschte und schattenhafte Kreaturen ihr Zuhause hatten. Plötzlich fand er sich mitten in diesem Traum wieder, umgeben von einem violetten, rötlichen Nebel, der ihn auf eine ungewisse Reise mitnahm. Die Landschaft war düster und bedrohlich, mit Bäumen, die bedrohlich in den Himmel ragten und von Dornen umgeben waren.
Mor'dan spürte eine fremde Präsenz um sich herum und spürte, wie sein Herz vor Aufregung schneller schlug, während er langsam durch die Nacht schritt. Eine Spirale aus Dunkelheit und Schatten bildete sich um ihn herum und zog ihn tiefer in den Traum. Ein unheimliches Lachen erklang, gefolgt von Stimmen und Geräuschen, die seinen Kopf durchdrangen.
Plötzlich sah er ein leuchtendes Portal in der Dunkelheit. Als er sich umdrehte, sah er einen Schatten, der sich schnell näherte. Mor'dan erkannte, dass er die Kontrolle zu verlieren drohte und kämpfte gegen die Unruhe an. Entschlossen stürmte er auf den Schatten zu, der daraufhin zurückwich und in die Dunkelheit floh.
Mit einem plötzlichen Ruck wurde Mor'dan aus dem Schlaf gerissen, schweißgebadet und aufrecht sitzend. Er spürte, dass etwas nach ihm rief, und beschloss, sich auf den nächsten Traum vorzubereiten und Kontakt aufzunehmen.


XVII - Schwingen der Freiheit
Juliane streifte durch die Wälder ihrer neu geschaffenen Heimat, an diesem ersten Tag, an dem sie die Gestalt eines Menschen annahm. Es war eine jüngere Version ihres Selbst aus der menschlichen Sphäre, ein Kind, das durch den Wald streifte und in Gedanken versunken war. Sie hüpfte über Hügel und Flussläufe, blieb hin und wieder stehen, um die Wildtiere zu beobachten.
Sie hatte ihn endlich wieder gesehen, wenn auch nicht in einer gewöhnlichen Form. Sie sah seinen Geist, der durch die Ebene schritt, die sie geschaffen hatte, um ihn über sich selbst und die Umstände von Tenebra zu informieren. Und in diesem Moment erkannte sie die Schönheit und Reinheit seiner Existenz, die sie so sehr anzog.
In ihrer Welt war er unsichtbar, ein Hauch von Wind, der jedoch viel mehr in sich trug, als es den Anschein hatte. Sie erkannte die Tiefe hinter dem Besucher Mor'dan und seinem Bruchstück, das in ihm geblieben war. In dieser Ebene schien sich zu vereinen, was sonst getrennt war.
Trotz des Fehlens von Stimme oder Gestalt spürte Juliane den markanten Unterschied. Es war, als wäre ein anderes Wesen in Mor'dans Innerem, das tiefergehende Gedanken mitteilte, beruhigend und erlösend. Sie fühlte eine umfassende Freiheit, zu der sie sich hingezogen fühlte.
Doch mit Mor'dans Abreise schien auch dieses Wesen, das sie als Drachen kannte, verschwunden zu sein. Stattdessen kehrte Sehnsucht zurück und sprach von einer Gestalt namens Dantalon, die Liebe, Wahrheit und Hoffnung repräsentierte.
Juliane war unsicher, ob sie wirklich eine Botschaft über die Sphären hinaus gesendet hatte oder ob es nur eine Illusion war. Dennoch fühlte sie sich von Sehnsucht bestärkt und entschlossen, Kontakt aufzunehmen.
Vielleicht war das der Grund, warum sie hierhergekommen war. Nachdem sie die Existenz neben Mor'dan gespürt hatte, sehnte sie sich danach und wollte sie bei sich haben. Sie wollte die Unterstützung und Zuversicht von Dantalon an ihrer Seite wissen.
Vor einem großen See verweilte sie in Stille und rief die unsichtbaren Umbrae herbei. Sie wollte ein Lied erklingen lassen, um das zu finden, wonach sie sich sehnte, und um Dantalon willkommen zu heißen.

XVIII - Scheideweg der Welten
Das von Juliane um sich herum geschaffene Gebilde der Zeit floss wie ein Strom, harmonierte jedoch nicht mit der materiellen Ebene. Sie koexistierten unabhängig voneinander, ohne voneinander zu wissen.
Das von ihr geschaffene Leben gedieh, starb und erneuerte sich, genau wie sie es den Umbrae mitgeteilt hatte. Dann, zu einem unbestimmten Zeitpunkt, öffnete sich im Nichts von Tenebrae ein Ort, der nicht Teil dieser Sphäre war.
Die Umbrae wurden unruhig und viele versammelten sich an diesem Ort der Unregelmäßigkeit. Juliane's Neugierde war geweckt. War es eine Antwort auf ihren Ruf? Oder war es ein Schachzug von Mortanius?
Wie auch immer, sie musste herausfinden, was an diesem Ort geschah. Sie würde ihren alten Meister antreffen, ob er diese Unregelmäßigkeit geschaffen hatte oder nicht.
Es war leicht, durch diesen Ort zu navigieren, auch wenn Juliane menschlich wirkte, denn sie gehörte dieser Sphäre genauso wenig an wie Mortanius.
Als sie den Ort erreichte, erkannte sie Teile davon, die sie vor langer Zeit mit Mor'dan und anderen besucht hatte. Doch jetzt herrschte Chaos. Materielle Erscheinungen versuchten sich zu formen, und die Umbrae gehorchten diesen Befehlen. Der Ort vibrierte förmlich vor Energie.
Juliane war sich sicher, dass ihr Ruf erhört worden war.
Folgendes spielte sich dann ab...
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(Video) Scheideweg der Welten


XIX - Interludium der Grenzen
Mor'dan und Teana hatten eine Pforte zwischen Tenebra und ihrer Welt geschaffen, um Juliane näherzukommen, aber sie standen vor Herausforderungen. Teana versuchte, sich von Mortanius' Einfluss zu befreien, indem sie einen alchemistischen Trank verwendete, um Mortanius anzulocken und eine Illusion ihres Todes zu erzeugen.

XX - Der Tanz der Schatten
Die Mischwelt zwischen Tenebrae und der realen Welt schien an den Nahtstellen zu flackern, als würde sie zwischen den Dimensionen pulsieren. Das Portal, das Juliane in diese geheimnisvolle Zwischenwelt geführt hatte, schloss sich hinter ihr mit einem kaum hörbaren Zischen, während die Dunkelheit sie verschluckte. Ihre Sinne wurden von der schier endlosen Leere um sie herum überwältigt. Für Juliane lag der Ursprung dieses Ereignis schon mehrere hundert Jahren zurück.
Sie fühlte die Veränderungen. Etwas stimmte nicht. Tenebrae, die Schattenwelt, wurde von außerhalb berührt, beeinflusst und sogar gestört. Eine schimmernde Brücke aus purer Schattenenergie dehnte sich vor Juliane aus, und sie begab sich vorsichtig auf den Pfad der Dunkelheit. Die Welt um sie herum war ein Meer aus undurchdringlichem Schwarz, in dem schwebende Inseln wie dunkle Sternenkonstellationen glänzten.
Eine schattenhafte Reiterin, deren Existenz ihr fremd war, erschien vor ihr. Es war nicht Mortanius - nein, das hätte sie gespürt. Das Pferd der Reiterin, aus Dunkelheit geboren, scharrte unruhig mit den Hufen, während die Reiterin ihre Kapuze zurückwarf und ein Gesicht voller mysteriöser Glyphen enthüllte. Die Reiterin sprach zu Juliane, ihre Worte hallten in ihrem Inneren wider.
Die schattenhafte Brücke führte Juliane tiefer in die Schattenwelt, begleitet von einem geisterhaften Echo. Schließlich materialisierte sich eine schwarze Kathedrale vor ihnen, umgeben von undurchsichtigem Nebel. Die schattenhafte Gestalt sprach von der Zitadelle der Dunkelheit, einem Ort, der die Geheimnisse der Schattenwelt bewahrt.
Plötzlich durchzuckte ein düsteres Beben die Zwischenwelt. Mortanius manifestierte sich vor Juliane und bedrohte sie. Juliane kämpfte verzweifelt gegen die Dunkelheit und wurde von der schattenhaften Reiterin ermutigt, die Dunkelheit als ihre Waffe zu akzeptieren.
Juliane gelobte, die Dunkelheit durch das Licht zu führen und wurde von der schattenhaften Welt akzeptiert. Sie durchlief eine Prüfung in der schattenhaften Kathedrale und fand sich schließlich allein auf einer schwebenden Insel über einer tiefen Schlucht wieder.
Plötzlich wurde sie von der schimmernden Brücke zurückgezogen und fand sich in ihrem eigenen Körper wieder. Die schattenhafte Welt verschwand, und Juliane stand gemeinsam mit Teana in der Halle der Zitadelle. Die Welt um sie herum war eine Mischung aus Realität und Schattenwelt.
Gemeinsam verließen Teana und Juliane die Zitadelle, bereit für die Abenteuer, die in ihrer gemeinsamen Zukunft warteten. Sie wussten, dass die Dunkelheit nun ein Teil von ihnen war.
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