Die Neugier siegt

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Nadra/Vanya/Thamina
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Registriert: 01 Okt 2020, 16:42

Die Neugier siegt

Beitrag von Nadra/Vanya/Thamina »

Die Neugier siegt

Als Vanya wieder mal mit ihrem Wurfspeer in den eisigen Landen unterwegs war und sich tapfer den Gegnern stellte drangen sanfte klänge an Ihre Ohren. Völlig fasziniert sah sie sich um und suchte die Quelle dieser Töne. Je näher sie sich diesen Klangen näherte so bemerkte sie dass die Gegner, welche noch gerade eben noch aggressiv und angriffslustig waren, ihre Bewegungen verlangsamten. Als sie mehrere dieser Takte gehört hatte merkte auch sie, dass die Klänge in ihr etwas bewirkten. Sie wurde ruhiger und ihr fielen alle Bewegungen immer schwerer. Erst als der Barde sich wieder außer Hörweite befand konnte sie sich wieder leicht und gewandt bewegen wie zuvor auch. Die Eiswesen zeigen wieder ihre gewohnte Aggressivität und benahmen sich ebenfalls wie zuvor.

Sie hielt nun kurze Zeit inne um ihre Gedanken und Gefühle zu sortieren und beschloss danach dem Barden langsam zu folgen. Was sie nun zu sehen bekam ließ sie fasziniert innehalten. Der Barde rief einen Bären an seine Seite und schickte diesen in den Kampf. Sie hatte schon viele Bären kämpfen sehen und war sich wohl auch dessen bewusst mit was für einer Kraft die Tiere Wunden rissen und wie schnell sie ihren Widersacher erlegen konnten. Doch das was sie jetzt beobachtet war ihr neu. Der Bär griff mit einer solchen Wucht an, das nur wenige Hiebe mit den kräftigen Pranken reichten um seine Gegner lang zu strecken. Aber bekam der Bär einen Schlag vom Gegner so erholte er sich auf eigenartige Weise sehr schnell wieder von seinen Verletzungen.

Lange verfolgte Vanya den Barden und seinen Bären und konnte nicht wirklich fassen woran es lag dass der Bär sich so schnell regenerierte und es dauerte eine ganze Zeit bis Vanya wahrnahm dass ich immer wieder der Rhythmus und die Lautstärke der Musik änderte. Mal waren die Melodien sanft und beruhigend mal waren sie aufpeitschend und aufmunternd. Je nach dem was der Barde gerade spielte so verhielten sich die Gegner oder auch sein Begleiter anders. Als der Barde dann seine Jagd beendete wendete er sich um und lief freundlich nickend an Vanya vorbei und beachtete sie nicht weiter.

Vanya kehrte in die goldene Stadt zurück und widmetet sich wieder ihrem Handwerk. Wirklich konzentrieren konnte sie sich jedenfalls nicht. Ihre Gedanken gingen immer wieder zu dieser merkwürdigen Jagd zurück. Nach einigen schnitten mit der Schere ertappte sie sich selbst wie sie immer wieder die Melodien des Barden vor sich hin summte. Die Melodien hatten sich fest in ihr Gedächtnis gesetzt und sie überlegte ob es ihr wohl gelingen würde solch schöne Melodien selbst auf einem Instrument spielen zu können. Diesen Gedanken verwarf sie zunächst erst ein mal und widmete sich weiter der Robe welche sie gerade schneiderte. Nach vollenden ihrer Arbeit legte sie sich dann in ihre Felle und schlief schnell ein.

Die Sonnenstrahlen wecken sie am nächsten Morgen und sie beschloss an diesem Tag in die Minen zu gehen und nach Erzen suchen zu gehen. Also ging sie an ihre Kiste an der Schmiede, zog sich ihre leichte Robe an und nahm sich die schweren Handschuhe aus einem Beutel. Zu Letzt schulterte sie noch ihre Spitzhacke und machte sich auf den Weg in die Mine. In der Mine angekommen lehnte sie ihre Spitzhacke an die Wand und zog sich die Handschuhe über. Mit festem Griff umschlossen ihre beiden Hände nun den Stiel der Hacke und ließ diese nachdem sie weit ausgeholt hatte mit aller Kraft gen Boden sausen. Immer wieder wiederholte sie diese Bewegungen und arbeitet sich so Stück für Stück durch die Mine als ihr irgendwann bewusst wurde dass sie nebenher wieder die Melodien des Vortages summte hielt sie inne. Dann nahm sie ihre Arbeit wieder auf und ein Lächeln umspielte ihre Lippen als sie bemerkte wie weit sie in der Zwischenzeit schon gekommen war. Sie fühlte sich allerdings nicht so abgeschlagen wie sonst, sondern war erstaunt dass die Melodien sie anscheinend schon allein beim summen so abgelenkt hatten dass sie nicht merkte wie anstrengend die Arbeit gewesen war. Nachdem sie die Erze vom Boden aufgesammelt hatte ging sie hoch an die Schmiede und heizte die Esse ein und schmolz das Erz ein. Die Barren wollte sie zu verschiedenen Übungsstücken weiterverarbeiten und musste in sich hinein schmunzeln als sie das erste mal bewusst feststelle dass je nach dem wo sie auf den Amboss und das Werkstück schlug ein anderer Klang entstand. Kurz blickte sie sich um ob sie in Sicht- oder Hörweite von anderen Amazonen war und als sie sicher war dass niemand sie hören oder sehen konnte versuchte sie dem Amboss und den Werkstücken Melodien zu entlocken. Den Hammer schwang sie immer wieder im stetem Rhythmus auf die Werkstücke und auf den Amboss und beendete auch diese mit einer Leichtigkeit die ihr erst später bewusst wurde. Immer häufiger ertappte sie sich nun selbst dabei wie sie summend ihre Arbeiten verrichtete. Tage später hatte sie ihre Schnittmuster welche sie in dem Buch der Schneiderkunst hatte schon einige male geschneidert und sie überkam eine große Langeweile immer wieder die gleich Sachen zu machen war nicht grade ihre Stärke. Also beschloss sie eines Tages mal in die Bibliothek der golden Stadt zu gehen.

In den großen Regalreihen suchte sie gezielt nach allem was das Schneidern betrifft. Schnittmuster und neue Materialien alles was Abwechslung bedeuten konnte wollte sie sich aus den dicken staubigen Büchern belesen. Viele Bücher blätterte sie nur flüchtig durch und legte sie oder stellte sie wieder in das Regal an seinen Platz zurück. Als sie auf ein Buch stieß das etwas dicker mit Staub bedeckt war nahm sie es neugierig aus dem Regal und überflog den Inhalt. Beim zurückstellen in das Regal fielen aus dem Buch ein paar lose Blätter. Sie bückte sich nach diesen und musterte kurz das oberste Blatt. Darauf las sie etwas von Saiten und Stimmen. Auf dem nächsten Blatt waren Linien mit verschieden Punkten. Die Überschrift lautete die Tonleiter.

Kurz zögerte sie und legte die Blätter auf den Tisch um sich diese später noch einmal genauer anzusehen, dann suchte sie weiter nach inspirierenden neuen Schnittmustern. Sie legte sich neben die losen Blätter einen kleinen Stapel mit neuen Schnittmustern und ließ sich dann auf dem Stuhl vor dem Tisch nieder. Sorgfältig breitete sie die Schnittmuster vor sich aus und zeichnete diese penibel in ihr Buch ab. Es war schon spät nachts bis sie endlich mit dem Abzeichnen fertig war, da fiel ihr Blick erneut auf die losen Blätter welche immer noch auf dem Tisch lagen. Das erste Blatt erklärte wie man eine Laute stimmt. Kurz überlegte sie ,dann nahm sie die Blätter und steckte sie in ihren Rucksack. Eilig legte sie die Bücher über die Schneiderkunst wieder in die Regale an ihren Platz und machte sich auf den Weg zu den Kisten des Hauses Reorx. Dort angekommen begann sie eifrig die Kisten zu durchsuchen denn sie wusste genau dass sie dort auch schon einmal Instrumente gesehen hatte.

In einer der Kisten fand sie schließlich was sie suchte. Eine Laute, eine Harfe und eine Flöte und nahm sie sich aus der Kiste. Sie legte sich die Instrumente in ihre eigene Kiste und beschloss sich in den nächsten Tagen, damit mal etwas genauer zu beschäftigen. Dann ging sie entschlossen noch einmal in die Bibliothek um sich dort auch noch über die Wirkung und die Möglichkeiten der Musik zu informieren.

In den folgenden Tagen las sie viele Bücher und begann sich immer mehr in der Theorie in die Musik einzulesen. Die Sachen welche sie das las fesselten sie immer stärker und sie verspürte immer stärker das Bedürfnis sich nun auch direkt an den Instrumenten zu probieren. Also nahm sie sich die Bücher in welchen genau beschrieben waren wie ein Instrument zu spielen war und schriebt sich diese Informationen genauestens auf. Da wo sie glaubte dass es hilfreich sein könnte zeichnete sie sich auch die Notenblätter ab. Nun beschäftigte sie aber dennoch der Gedanke ob es rein an der Technik lag ein Musikinstrument zu spielen oder woran es lag was sie bei dem Barden so anschaulich zu sehen bekam.

So ging sie weiter auf die Suche nach neuen Büchern in welchen etwas mehr beschrieben war was Musik bei den Hörern alles verändern und beeinflussen konnte. Es war die Rede von Ermutigung und Beruhigung von Liedern die Kämpfenden durch ihren harten Rhythmus schneller schlagen lassen und von sanften Melodien welche alles um den Barden herum so ruhig werden lässt wie sie es ja selbst am eigenen Körper erfahren hatte. Dieses Buch in welchem sie diese Informationen gefunden hatte nahm sie und legte es sorgfältig in ein Tuch geschlagen in ihren Rucksack. Sie ging zu der Leiterin der Bibliothek und sagte ihr dass sie sich dieses Buch für ihre Studien gerne mitnehmen wollte und sie es wenn sie es nicht mehr brauchte wieder zurück bringen würde.

Jeden Tag zog sie sich ein paar Stunden des Tages in eine ruhige Ecke des Gartens zurück und las in dem Buch und übte immer wieder die Griffe auf der Laute und der Harfe. Sie stellte für sich fest, dass es jetzt schon etwas ganz gewohntes war dass die Musik sie in ihrem Leben über alle Bereiche hin begleitete. Beim Kochen summte sie und auch beim Bergbau. Das Schmieden fiel ihr mit einem leisen Lied auf den Lippen auch immer leichter.

Als sie eines Abends wieder im Garten saß und sie die Griffe auf der Laute übte, fielen ihr wieder die Worte ein welche sie in dem dicken Buch der Musik gelesen hatte. Es war beschrieben wie sie wenn sie die richtigen Tönen und auch der richtigen Lautstärke die Priesterinnen dabei unterstützen könnte ihre Kraft und Energie von Nayame besser zu bündeln.

So begann sie unentwegt dieses Lied zu üben und freute sich schon darauf es ihrer geliebten Schwester Samira vorzuspieln. Sie war auch mehr als gespannt wie diese wohl auf das Lied reagieren würde, wenn sie ihr nicht vorher schon verriet, was dieses Lied bewirken sollte. Bei dieser Vorstellung wurde ihr ganz warm ums Herz und sie legte ihre ganzen Gefühle und alle Liebe in dieses eine Lied um es bald ihrer Schwester vorspielen zu können.

Im festen Glaube Nyame würde Ihr ein Zeichen geben übte sie fleißig weiter...
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