Eine haarige Angelegenheit

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Wentzelslaus Barne
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Registriert: 29 Jan 2021, 15:46

Eine haarige Angelegenheit

Beitrag von Wentzelslaus Barne »

Wentzelslaus Barne
  
 Wentzel wie er von seinen Freunden genannt wird ist nicht gerade vom Glück gesegnet. Das hat damit zu tun, dass er einerseits von seiner Mutter den Namen Wentzelslaus bekommen hat. Anderseits, dass er nur 1,70 groß ist. Und noch ein paar Dinge mehr. Das sein Vater, in dem Hurenhaus ausgerechnet seine Mutter geschwängert hat, als diese gerade an Skorbut gelitten hat. Warum eine Frau mit Skorbut Nachwuchs empfangen kann? Ein schlauer Kopf würde sagen es ist der Wille des Herrn. Aber diese schlauen Köpfe sind auch leider mit all dem geboren worden, was Wentzel nicht hat. Tja.
  
 Der Vater ist auf jeden Fall natürlich abgezogen. Das würde Jeder tun, der ne Nacht bei ner Hure verbracht hat. Also kann man ihm keinen Vorwurf machen. Der Mutter eigentlich auch nicht.
 Sie hat Wentzel bis er 10 Jahre alt war so gut es geht versorgt und hat sich selbst so aufgeopfert, dass sie einfach verstorben ist. Das lag jetzt nicht unbedingt daran, dass sie ihren Sohn Wentzelslaus genannt hat, aber man kann schon ein wenig abergläubisch werden, wenn man die Hintergrundgeschichte dazu kennt. Kurz gesagt. Sie war fertig mit der Welt, Wentzel kam als 10 Jähriger ausversehen rein, als seine Mutter grade geschäftlich zu tun hatte und es fiel sein Name. Der Freier hat sich drüber lustig gemacht, die Mutter hat die Fassung veloren. Die Mutter war tot.
  
 Die örtliche Stadtwache hat ihr übriges getan. Naja. Das könnte ne richtige Tränengeschichte werden. Zum Glück sind Huren die härtesten Geschöpfe der Welt und Wentzel hat da was von mitbekommen.
  
 Was soll ich sagen. Wentzel ist irgendwie groß geworden. Hat nen Gespür für Geschäfte bekommen. Die Art von Geschäfte, bei denen nicht beide glücklich nach Hause gehen. Sondern nur einer. Er hat sich so durchgeschlagen. Paar Leute kenne gelernt. Wenns zu heiß wurde, ist er abgedampft. Das übliche was man so macht, wenn man nicht den Drang hat, sich für eine außerweltliche Sache den Schädel einschlagen zu lassen.
  
 Irgendwie hat es ihn auf jeden Fall hier her verschlagen. Ansilon schien erst wie ein gutes Geschäft. Mit ein paar Zwiebeln konnte man hier ein Vermögen machen. Affektierte Weiber, weltfremde Elfen und Wanderer, die nicht mal ne Entscheidung treffen können, wenn man sie mit der Nase drauf stößt. Das sind die perfekten Opfer. Wentzel hat sich schon immer gefragt, wie solche naiven Wesen überhaupt überleben können. Aber scheinbar ging das hier.
  
 Doch dann hat er einmal richtig schön in den Topf der unerfüllten Scheiß-Wünsche gelangt. Er konnte nicht mal was dafür. Eigentlich war sein Plan, nachdem er den Mangel des örtlichen Marktes was Angebot und Nachfrage geprüft hatte, sich einen Bergmann Meister zu suchen. Sich als sein Schüler auszugeben um diesen dann gnadenlos abzuziehen. Wenn er dessen Vertrauen gewonnen hatte.
 Aber dazu musste man zumindest halbwegs was vom Bergbau verstehen und ein paar Schwielen an den Händen haben.
  
 Nach nem Tag mit Zecherei und Glücksspiel mit ein paar seiner Kumpanen ist er auf die dämliche Idee gekommen, dass er jetzt mal in der Mine was ausprobieren sollte. Schließlich sollte ihn der zukünftige Meister ja nicht sehen, wie er sich ahnungslos am Steine klopfen versucht, ohne jeglichen Erfolg. Auf dem Weg dahin, Wentzelslaus hatte schon ein paar Bier, drei Schnäpse und ordentlich komische Pilze drin. Ja da ist es passiert. Irgendwas hat ihn angefallen. Aber das irgendwas hat nicht mit Wentzelslaus gerechnet.
 
 Er hat instinktiv das Opfer für einen Moment gemimt. Das Ding hat ihn gebissen. Naja. Seltsame Leute gibt es. Dann hat Wentzel in seinem Drogenwahn einfach zurück gebissen und dem Biest das halbe Ohr weg gerissen. Es hat auf jedenfall gelblutet und kurz gejault. Das seltsame Ding hat sein Blut überall in Wentzel´s Gesicht verteilt und auch auf seine Schulter, in die das Wesen seine Fangzähne geschlagen hat. Das Blut dieser seltsamen Kreatur hat sich mit dem seinen vermischt und Wentzel hat irgendwelche frei erfundenen Beschwörungen geschriehen, was tatsächlich dazu geführt hat, dass dieses Ding kurz abgelassen hat von ihm. Dann ist er gerannt. Und hat geschrien wie ein Verrückter. Und da Wentzel kein Freund von Natur ist, hat er sich natürlich nicht sehr weit von der Zivilisation entfernt. Irgend ein Typ ist aufgetaucht und hat gerufen. Vermutlich was hier los ist. Dieser Berg wurde letztens von Orks ab und an angegriffen, oder sowas hat dieser Irgendwer gesagt, irgendwann. Da ist ihm aufgefallen, er hat sich scheinbar doch ganz schön weit raus gewagt. Regelrecht im Delirium verirrt. Was machte er bei irgend einem Berg mit Orks? Naja egal. Der Kerl in der dicken Rüstung meinte noch, dass er hier nach dem Rechten sieht. Wentzel hatte überhaupt keine Ahnung durch die ganzen Drogen was hier los ist und wo er überhaupt war. Jedenfalls hatte er einfach nur Schwein, dass der eifrige Paladin aufgetaucht ist. Wentzel hat es dann irgendwie geschafft diesen lästigen Moralapostel abzuschütteln. Die Bisswunde hat er rechzeitig geschafft vor den strengen Blicken des Mannes zu verstecken. Jeder weiß. Paladine bringen nur Ärger. Und Wentzel will keinen Ärger. Ist schlecht für das Geschäft.
  
 Aber oh weia. Diese Bisswunde. Die hörte nicht mehr auf zu brennen. Seltsame Dinge gingen Wentzel durch den Kopf. Vielleicht war es nur Einbildung. Er hat sich erstmal ein paar Tage zurück gezogen und alle möglichen, beruhigenden Drogen in sich rein gepumpt. Aber haben nichts geholfen. Die Kräuterhexe hat auf jeden Fall auch nicht ihr Wort gehalten. Von Linderung war nichts zu spüren. Bisher waren Drogen einfach nur gut. Aber innerhalb von zwei Tagen hatten sie ihre beiden positiven Eigenschaften für Wentzel verloren. Erstens: Sie lassen einen unbeschwerlich durchs Leben gehen. Und Zweitens: Bisher ist nichts grobes passiert.
  
 Dieses Fieber oder was das ist, geht auf jeden Fall nicht weg. Wentzel macht sich auf jeden Fall große Sorgen. So langsam. Denn das ist keine Syphillis oder Skorbut. Das ist was Anderes. Er muss sich der Tatsache stellen, dass er damit nicht alleine fertig wird. Und langsam kommen auch die durch die Drogen verwaschenen Erinnerungen an diese Nacht zurück. Irgendwas hat ihn tatsächlich gebissen. Und das war kein normaler Mensch.
  
 Dreck. Krepieren, oder was ist jetzt der Plan? Definitiv nicht krepieren! Irgendwas oder irgendwer wird schon was wissen. Wie immer ist Vorischt geboten.
  
 Wentzelslaus macht sich auf die Suche, um mehr über seine Schicksalshafte Krankheit heraus zu finden.
  
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