Der blutige Pfad Sarmatijaschs

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Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir
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Re: Der blutige Pfad Sarmatijaschs

Beitrag von Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir »

..wachsam anmutend glitt Riardons Blick durch das teilweise dichte Unterholz, alles Sinne auf die Umgebung gerichtet. Sie waren mit einer kleinen Einheit der Northor Haustruppe ausgerückt, der Fürst höchstselbst spähte einen möglichst sicheren Landweg zum Ivren'Mir Anlieger aus. Der Stam Ihrer Verbündeten hatte sich nun auch aus Winterberg zurückziehen müssen, die dortigen Gletscher fingen an zu schmelzen und Erdbeben ließen die eigentlich solide gebaute Stadt erzittern. Sie hatten es selbst erlebt, als das Hallen des ersten Bebens durch die Lande rollte. Unverzüglich reisten sie daraufhin zu der Stadt im Eis und boten Hilfe an. Schnell wurde von Champion Rashka wie auch der Hathran Skadi beschlossen, Ihren Stamm erneut zu evakuiren. Kurze, herzliche Worte wurden gewechselt und so war der Abmarsch nach Ivren'Mir beschlossen.

Zügig wurden die letzten Vorbereitungen getroffen, eine Reserveeinheit hatte Unteroffizier Celegion onehin schon in Bereitschaft gesetzt und instruirt, so danur noch abschließend die Proviantierung umzusetzen war. Einige Tage später marschierten sie ab und trafen auf das kleine,provisorische Lager des Stammes. Anerkennend nickte Riardon, den auch hier hatten die Barbaren, einige angespitzte Holzpalisaden gesetzt, die Krieger unter Ihnen wachten offenkundig sorgsam über die Alten,Kranken und Kinder Ihres Volkes.
Schnell wurde eine Marschformation besprochen und der Jothar gab mitsam der Hathran den Befehl zum Ausrücken. Riardon übernahm mit der Hathran Skadi und zwei Maethryn sowie Barbarenkriegern die Nachhut und gemeinsam achteten sie sorgsam darauf, das gerade die Älteren und Kinder Schritt hielten. Alle waren angespannt, waren doch Überfälle selbst auf gut gesicherte Karawanen nichts ungewöhnliches mehr. Auch das spiegelte das Chaos und die Verderbtheit wieder, welche sich scheinbar unaufhaltsam ausbreitete. Auch der menschliche Krieger Nagron hatte seine Hilfe angeboten, durchstreifte er doch schon eine geraume Weile die Länderreihen vor dem Fährenanleger Ivren'Mirs. Fürst Amathlan selbst hielt sich an der Spitze und kundschaftete weiter den Weg aus, hochelfische und Stammeskrieger sicherten die Flanken. Der Marsch verlief schweigend, von gelegntlichem Ächzen oder Rumpelen eines Karrenrades einmal abgesehen. Alle waren konzentriert und auch bei den wenigen Stopps, damit sich die Alten einen Moment ausruhen konnten, errichteten alle Krieger direkt einen sichernden Kreis um die Karawane. Der Jothar Rashka gönnte sich keinerlei Pause, ebenso wenig Hathran Skadi oder sie selbst. Es galt den langen Marsch so zügig wie möglich aber auch kräftesparend zu absolvieren. Glücklicherweise hielten selbst die Alten des Stammes wacker mit, das Barbarenvolk war zäh und unbeugsam, ein erneutes anerkennendes Nicken erfolgte seitens des Heerführers.

So zogen sich die Stunden dahin, dank ihrer Aufmerksamkeit und genauem Auskundschaften einer Reiseroute, schafften sie es, ohne größere Zwischenfälle zum Anleger. Die Ausstrahlung der gewaltigen Reitbären der Barbaren reichte einige Male aus, um jeden jagendem Raubtier den Hunger zu verderben, ebenso die gezückten Bögen,Schwerter und Äxte machten jedem gewöhnlichem Räuberhaufen sehr deutlich, das der zu erwartende Blutzoll bei weitem nicht der Beute wert war. IN allen Augen lag ein harter Glanz, sie alle hatten schon zuviel verloren und bisweilen hätte Riardon schwören können, das gerade der Jothar sich fast danach sehnte, einen Schädel zu spalten oder Knochen zu brechen. Selbst die Hathran war kurz angebunden und auch in Ihrem Blick lag das Versprechen auf keinerlei Gnade. Riardon verstand es nur allzugut und würde ebenfalls keine gewähren. Das Böse breitete sich immer weiter aus, wie ein eiterndes Geschwür nahm es sich Elle um Elle der Länderreihen. Doch jene, welche stark im Herzen und Glauben waren, wiedersetzten sich weiterhin und doch musste selbst Riardon zugeben, das sie die Landstriche auf längere Sicht nicht halten konnten. Ihre Kräfte erlahmten, die des Feindes erhöhten sich mit jedem Gefallenem.

Angekommen am Anleger, bildeten sie erneut einen schützenden Wall aus Schilden und Waffen, der Transport nach Ivren'Mir verlief ebenso ruhig und gefasst. Riardon,einige Stammeskrieger und Nagron waren die letzten, natürlich. Sollten noch Nachzügler erscheinen, würden auch sie in Sicherheit gebracht. Selbst der Steppenkrieger war ungewöhnlich still,auch er spürte natürlich die schrecklichen Veränderungen, dennoch hatte er sich sein Mitgefühl bewahrt. Als auch der Jothar mit Hathran Skadi und ihren letzten Brüdern und Schwestern übergesetzt hatten, ließ Riardon den Großteil der hochelfischen Eskorte ebenfalls heimkehren und verblieb nur mit einigen wenigen. Es war Tradition und seine Pflicht, das er grundsätzlich der letzte war, der ein gefährliches Gebiet verließ. Die Nachhut zu sichern war genauso elementar, wie die Angriffstruppen zu befehligen. Glücklicherweise war dies heute nicht nötig gewesen, still dankte der Soldat im Stillen. Plötzlich tauchte Xasanth aus irgendeinem Winkel auf und ein seltendes Lächeln bildete sich auf Riardons Zügen. Der Waldelf war eine geraume Zeit weg gewesen und Riardon hatte schon angefangen, sich Sorgen zu machen. Die nächsten Worte aus dem Mund Xasanths minderten diese keinesfalls..dieser hatte sich Kraken und Seeungeheuer ansehen bzw. finden wollen und ist im Zuge dessen auf oder an einem Holzstück, hinausgeschwommen. Für einen Moment entgleisten die Züge des Veteranen, er hatte was verdammt nochmal? Er wolle sehen, ob sie wirklich so gefährlich seien und ob er sie nicht besänftigen könne!!! Ein untypisches Ächzen entfuhr dem hochelfischen Krieger..bei den Göttern..dieser Waldelf ließ ihn gefühlt altern aber dennoch...er war Riardon wichtig und stets würde er versuchen, ihn zu schützen. Xasanths Schlussfolgerungen erwiesen sich sehr oft als richtig und er nutzte seine Wege..unglücklicherweise waren das aber in Riardons Augen auch oftmals Wege, die äußerst gefährlich waren. Dennoch oder gerade auch deswegen mochte er den Waldelfen nicht mehr missen,notfalls würde er ihn noch hunderte Male irgendwo wegtragen, den genau das würde Xasanth auch für ihn tun. Natürlich würde dieser,sofern noch Zeit war, voher Riardons Rüstung abnehmen und mehr oder weniger achtlos liegen lassen, schließlich war der Hochelf so viel leichter zu tragen.

Wieder strömmte ein kurzes Lächeln auf die sonst eher kühlen Züge des Soldaten, seine Schlussfolgerungen waren ebend meist..zutreffend und herlich einfach im Grunde. Vieleicht dachte er selbst einfach zu oft kompliziert. Mit einem Ruck neigte er schließlich den Kopf und straffte sich. Weitere Pflichten warteten und so kehrte auch er in seine Heimat zurück, es galt Aufgaben zu erledigen......


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Rashka|Brom
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Re: Der blutige Pfad Sarmatijaschs

Beitrag von Rashka|Brom »

Die Überfahrt auf der Nilmë, dem Schiff der Elfen gestaltete sich schwerer als angenommen. Die verschiedenen Völker, die auf dem Schiff untergekommen waren, mochten vielleicht an Land mit genug Abstand zueinander gut auskommen. Jedoch hatte die Enge eines Schiffes ihre eigenen Tücken. Für das Nordvolk, den Kindern Sarmatijaschs, war die Enge eine Qual, zudem war für viele das Auf und Ab der Wellen ungewohnt. Die Tage zogen dahin und verschmolzen miteinander, wo immer es ging versuchten sie hilfreich zu sein, aber die Art wie man sich auf einem Schiff bewegen musste, wollte erst gelernt sein. Allein schon das man nicht im Weg stand war schon eine Kunst für sich. Die ständigen Wetterumschwünge und das kälter werdende Klima machte den Nordmännern weniger zu schaffen, im Gegenteil, viele blühten etwas auf und fühlten sich an die Heimat erinnert. Die Nacht als die Nilmë an der kleinen Insel anlandete, war chaotisch und die meisten konnten nicht genau berichten, wie es vonstattengegangen war.

Nun hatte man aber wieder festen Boden unter den Füßen und viele der Nordleute zogen aus, um sich die Füße zu vertreten. Leider war das Eiland nicht sehr groß und so versammelten sie sich schnell wieder um das Schiff der Elfen. Es dauerte einige Tage bis klar wurde, dass dieses Schiff nicht mehr weiter fahren würde und man es zurücklassen würde. Den Amazonen und ihrem Schiff war es ähnlich ergangen, wie auf einer kleinen Versammlung am Stand erklärt wurde. Es hieß, man müsste zusammenrücken und alle auf das Schiff der Menschen mussten und man dort enger zusammenrücken musste.

Einer der Nordmänner verließ noch am selben Abend, vor Ende dieses Treffens, das Lager, um ein andere Lager in westlicher Richtung aufzusuchen. In einem kurzen Gespräch mit den Anwesenden wurde deutlich, dass auch diese Schiffe nicht oder nur eingeschränkt Hochseetauglich waren. Allerdings gab es hier noch ein Schiff, das kaum beschädigt war und auf dem eine Mitfahrt möglich schien. Zusammen mit diesem Wissen machte sich der Mann wieder auf, um zurück zum Lager beim Elfenschiff zu machen und diese guten Nachrichten zu verbreiten. Alle sollten ihre wenige Habe zusammenpacken und sich zu einem Aufbruch bereit machen. Sobald man mit dem Kapitän des Schiffes gesprochen hatte und die Bedingungen um an Bord zu gelangen ausgehandelt waren, würden sie aufbrechen. Die Alten und Kinder, welche durch die lange Flucht seit sie aus Grimlas Hain vertrieben wurden, überlebt hatten, wirkten ausgezehrt und schicksalsergeben, hier und da waren aber noch grimmige Gesichter zu erkennen, die allem trotzen würden, was noch kommen mochte. Tags darauf wurde ein Bote losgeschickt, um die Nachricht zu überbringen...

"De Kinder Sarmatijaschs die uf dem Elfenschiff Nilmë mitgefahren sind, suchen eine Weiterfahrt. Je wurde geschickt, um euren Preis in Erfahrung zu bringen."

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Rashka|Brom
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Re: Der blutige Pfad Sarmatijaschs

Beitrag von Rashka|Brom »

Nebelhafen war ein etwas verschlafenes Dorf und die Vielzahl der Flüchtlinge, die hier Unterschlupf suchten, würde womöglich die Gastfreundschaft strapazieren. Als sie das Dorf erreicht hatten, war von entführten Dorfbewohnern und Trollen die Rede. Rashka hatte versucht sich, wenn möglich nützlich zu machen, während die meisten seiner Landsleute auf dem Schiff verweilten. Am Tag des Kampfes gegen die Trolle hatte er die Einsamkeit etwas außerhalb des Dorfes gesucht und sich dort an einem Felsen, mitten im Wald vorbereitet. Mit etwas Blut und Knochenmehl hatte er sich die Kriegsbemalung angemischt, mit der er sich verzierte. Danach hatte er fast schon in ritueller Vorgehensweise seine Knochenrüstung angelegt und dann zur Axt gegriffen.

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Alle hatten sich unweit des Dorfausganges versammelt und Rashka reihte sich bei den Nahkämpfern ein. Die Söldner hatten ebenfalls ihren Platz in der ersten Reihe bezogen neben einigen ihm Bekannten die er unter den vielen Gesichtern erkannte. Eine Junge-Menschenfrau namens Elnora hatte sich ebenfalls in die vorderste Linie gestellt. Rashka hatte sich in Gedanken bereits auf den Kampf fokussiert, während einige Worte zur Schlachtordnung vorgetragen wurden. Er hörte nur mit einem Ohr zu, den meistens war es dasselbe. Zusammen bleiben, während die Krieger den Feind auf sich ziehen sollten, um ihn im Nahkampf zu binden. Während Schützen und Magier ihren Beitrag leisteten, um den Feind niederzuringen. Irgendwann hörte er das die Rufe lauter wurden, was wohl ein Zeichen dafür war, dass der Kampf näher rückte. Er trat zusammen mit den anderen Kämpfern auf das Tor zu und sie stießen es auf, um einen Ausfall zu wagen. Die Trolle waren harte Gegner und nicht zu vergleichen mit den Trollen, die er aus der Trollschlucht kannte. Sie stritten um jeden Schritt Boden und drängten die Feinde immer weiter zurück. Ihre zahlenmäßige Überlegenheit half ihnen und sie fällten einen Troll, nach dem anderen, bis sie an einer zerstörten Brücke haltmachten, um Material heranzuschaffen. Für Rashka war die Verschnaufpause gerade recht, dennoch behielt er die Anspannung der Schlacht bei, um seine Konzentration nicht zu verlieren. Als die Brücke notdürftig mit Brettern "Repariert" war, ging der Kampf weiter. Das Zähe ringen mit den Feinden zog sich noch einige Zeit hin, ehe ein kleines Arbeiterlager in Sicht kam. Je näher sie kamen, umso lauter wurden die Hilferufe der gefangen gehaltenen Dorfbewohner. Rashka durchsuchte die Hütten mit einigen Anderen, bis Rufe laut wurden, dass man die Gefangenen gefunden und bereit hatte. Als die Geiseln dann befreit waren setzte der Kampftrupp den Trollen weiter nach bis sie allesamt erschlagen waren...

Einige Tage zogen ins Land und die Flüchtlinge konnten einen Weg in die nahe Mine schlagen. Das erste Hindernis, einige Felsen, wurde mit Muskelkraft und Spitzhacken zur Seite geschafft, ehe sie näher an den eigentlichen Eingang der Mine gelangten. Gerade zur rechten Zeit traf der Zwerg Dirin ein, um das Freilegen des Stollens zu begutachten. Der Stollen war ebenfalls von Felsen verschüttet und so wurde schnell beraten wie man am besten vorgehen sollte. Als die erste Spitzhacke auf den Fels niederging find dieser an sich zu Bewegen. Ein Beben ging durch die Umgebung vor der Mine, als sich eine Felsenkreatur erhob und die Versammelten angriff. Ein kurzer aber heftiger Kampf entbrannte ehe die Kreatur niedergeschlagen werden konnte. Womit die Mine dann freigelegt war, um dann von allen näher in Augenschein genommen zu werden. Alle waren sich einig das die Mine groß und ertragreich war. Selbst der Zwerg Dirin schien zufrieden über die Qualität der Erze die zu finden waren...

Viel war in kurzer Zeit geschehen und Rashka fühlte sich recht wohl in Nebelhafen. Die anderen Flüchtlinge, die er bisher dort getroffen hatte, waren zumindest zum großen Teil nach seinem Geschmack. Allerdings wären ihm mehr von seinen Landsleuten lieber gewesen. Dieser Gedanke hatte dann auch Skadi beschworen und er unterhielt sich mit ihr eine Weile lang vor der Bank in Nebelhafen. Er wollte ihr den Ort zeigen, an dem er tage, zuvor seine Kriegsbemalung angelegt hatte. Auch Skadi konnte dem Ort etwas abgewinnen und sprach davon, dass die Geister stark an diesem Platz waren. Ihr fiel auf, dass anscheinend Bären von dem Felsen angelockt wurden und so gab sie ihm den Namen "Bärenfels". Sie sprach einige Worte, eine Art Segen für das umliegende Gebiet, Rashka verstand nicht soviel von ihrem tun aber es wirkte richtig auf ihn.

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Später wollten sie noch in der Taverne einkehren und traten dabei in die Versammlung, die dort stattfand. Es drehte sich wohl, um einige Regeln, die man Aufstellen wollte, um ein Zusammenleben zu ermöglichen. Jemand hatte in der Nacht den Wald im Süden kräftig abgeholzt und dann hatte es noch Streit in der Mine gegeben. Es wurde beratschlagt, was man Reparieren wollte oder wie man weiter vorging. Rashka verfolgte das Gespräch durchaus Aufmerksam aber er hatte eigene Interessen und anliegen. Gegen Ende der Versammlung wurde ihm und Skadi das Wort erteilt und sie erklärten, dass sie am Bärenfels ein Lager aufschlagen wollten und den Weg nach Osten freilegen mussten. Sie stimmten zu ihrem Teil zur Gemeinschaft Nebelhafens beizutragen und im Gegenzug wollten viele der Versammelten dabei helfen den Weg nach Osten ins Eis freizulegen...
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Rashka|Brom
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Schwarzer Rauch und weißes Fell

Beitrag von Rashka|Brom »

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Er saß auf einem einfachen Lederhocker in der großen Halle des Dorfes und sah nachdenklich auf den Raum hinab, der sich vor seinen Augen ausbreitete. In seinen Gedanken dachte er an den zurückliegenden Tag als sein Stamm und einige der kleinen Brüder das Dorf betreten hatten. Die Zwerge waren nicht nur am Eingang bei der Beseitigung des Felsgerölls eine Hilfe gewesen. Denn sobald sie gemeinsam den Weg freigelegt hatten, griffen auch schon Wasser- und Erdwesen an. Sie kämpften sich den kleinen Pfad hinab und erreichten eine hölzerne Barrikade. Schon im näher kommen konnten sie das Gebrüll von Riesenhaften hören und später dann auch sehen. Da die Einäugigen Zyklopen über die Holzpalisade hinausragten. Nordleute und Zwerge hackten sich durch die Barrikade und stürmten in den Kampf gegen die riesenhaften Gegner. Ein blutiger und harter Kampf entbrannte ehe die Gruppe sich durch das Dorf gekämpft hatte. Im Süden dann, nahe einem kleinen Anleger stellten sie einen Zyklopen der die anderen noch um gut zwei Köpfe überragte, offenbar der Anführer des Feindes. Der Gegner war Zäh und teilte mit mächtigen Hieben aus, jedoch wurde auch dieser schlussendlich gefällt und ließ den Boden erzittern als er umfiel. Als der Anführer erschlagen am Boden lag ergriffen die wenigen Zyklopen die Flucht, welche den Kampf überlebt hatten und so kehre, ruhe über diesem Ort ein.

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Er lehnte sich auf dem Stuhl zurück und betrachtete wieder den Raum. Auf einem der Tische war etwas eingeritzt worden, vielleicht Runen von einem Sjaman der damit etwas mitteilen wollte, oder einfach das Gekritzel eines Betrunkenen. Auf der ihm gegenüberliegenden Wand steckte ein Langdolch, um den herum ein dunkler Fleck zu sehen war. Er vermutete das jemand den Langdolch durch jemanden hindurch in die Wand gestochen hatte. Das ausgetretene Blut hatte das Holz verfärbt und war nach all der Zeit noch sichtbar. Vermutlich war es zu einem Streit gekommen oder es war einfach nur ein Wettstreit gewesen. Kurz dachte er, als er sich die anderen Holzwände ansah, was sie wohl erzählen mochten, wenn sie Sprechen konnten. Der Raum war sicher für allerhand Feste genutzt worden und es wurde gelacht und Geschichten erzählt. Höchstwahrscheinlich wurden hier Schwüre und Versprechen vorgetragen und einige Entscheidungen getroffen. Die bereits verfaulten Überreste eines Gelages ließen die Vermutung in ihm aufkeimen, wer immer sie hier hingestellt hatte, hatte diesen Ort in Eile verlassen.

Der Raum sah jedoch schon etwas Wohnlicher aus als vorher, denn es wurden Ranken abgeschnitten, Blätter gesammelt und dem großen Lagerfeuer überantwortet. Die fauligen Felle und Vorhänge wurden ebenfalls eingesammelt und verbrannt, sowie die Essensreste und anderer Unrat der herumlag. Der schwarze Rauch, der alsbald über dem Dorf aufstieg, war weithin zu sehen und mochte vielleicht die Aufmerksamkeit anderer erregen oder als ein ungutes Zeichen angesehen werden. Er hatte die anderen angewiesen einige Wachen aufzustellen und die Hütten zu lüften und unweit des Anlegers ein notdürftiges Lager zu erreichten. So ging der erste Abend in diesem für sie namenlosen Dorf zu Ende und er war wie die anderen auch erschöpft Eingeschlafen.

Auch am nächsten Tag hatte er vor allem im großen Langhaus angepackt und die Hinterlassenschaften des Gelages und weiteren Unrat beseitigt. Zudem hatten Lohja und Vaasa Vorhänge genäht und einige der Soeker hatten Felle gejagt. Damit die Vorhänge und Felle in der großen Halle ausgetauscht werden konnten. Auch die anderen des Stammes waren Geschäftig gewesen und hatten einige der Hütten vom Unrat und dem Pflanzenbewuchs befreit. Es war noch viel Arbeit, einige Hütten waren Marode und man musste Fenster oder Türen austauschen. Beinahe alle Hütten hatten Dachschäden. Zudem waren zwei der Zugänge zum Dorf versperrt, was sie beizeiten auch ändern mussten.

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Später am Tag hatte er drei Eisbären vom Schiff in Nebelhafen geholt und den anderen seines Volkes vom Dorf berichtet, auf dass sie sich auf den Weg machen konnten. Die Eisbären wollte er nahe dem Dorf Auswildern, da er auf seiner Suche in der Umgebung keine geeigneten Reitbären gefunden hatte. Er kannte sich mit Tieren sehr gut aus und wusste, das Reitbären ein ruhiges Gemüt haben mussten. Ruhig zumindest im Vergleich zu anderen Bären aber nicht im Vergleich zu Pferden oder anderen Reittieren. Außerdem mussten sie schnelle Läufer sein, sonst konnte man auch gleich zu Fuß gehen. Die drei Bären waren Raudaskin und Anouk, welche aus der Nähe von Grimlas Hain stammten und Bruno. Davind hatte den dritten Eisbären an Rashka weiter gegeben und erzählt, dass sie ihn vor der Abfahrt verletzt aufgefunden hatten und während der Schifffahrt gepflegt hatten. Er betrachtete die drei Bären und erkannte das keiner von ihnen sich als Reitbär eignete. Anouk war aufbrausend und schnell wütend aber sie war pfeilschnell. Bruno war verletzt gewesen und immer noch nicht ganz gesund, daher war es schwer zu sagen, ob er schnell genug laufen konnte. Sein Gemüt war etwas ausgeglichener als das von Anouk aber er war äußerst misstrauisch. Raudaskin kam einem Reitbären wohl am nächsten, denn er war recht schnell zu Fuß und ruhig für einen Bären, jedoch mochte er die Nähe von Zweibeinern nicht sonderlich. So war Rashka mit den drei Eisbären auf eine Jagd gegangen, recht nahe beim Dorf und hatte die Hoffnung, das sie sich dort einlebten. Er wusste das, wenn er Glück hatte und die drei sich an die Gegenwart der Nordleute gewöhnen würden sie gute Reitbären abgeben würden. Anouk konnte ihre schlechte Laune ablegen und Raudaskin konnte sich an Zweibeiner gewöhnen. Was Bruno betraf, so hoffte er das, das frische Rentierfleisch seine Heilung beschleunigen würde und er sich als schneller Läufer entpuppte. Hatte er noch mehr Glück, so würde Bruno oder Raudaskin mit Anouk nachwuchs zeugen...
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Solvaig Sangridhur
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Re: Der blutige Pfad Sarmatijaschs

Beitrag von Solvaig Sangridhur »

Solvaig war noch nicht lange im Stamm, doch gerade jetzt wurde jede Hand gebraucht. Keines der Dächer war dicht. Alle Häuser waren mit Farnen und Ranken durchwachsen. Viele Häuser wurde schon von Skadi, Rashka und Skogvar bereits wieder von Pflanzen frei gemacht. Die Bank war aber noch überwuchert. So suchte sich Solveig geeignetes Werkzeug und machte sich an die Arbeit. Die groben Ranken waren einfach mit einer Schere abzuschneiden. Die Wurzeln mussten mit einem Dolch allerdings teilweise zwischen den Ritzen in Böden, Wänden und Dach heraus geritzt werden.

erste erfolge
erste erfolge
 
Boden und Fenster
Boden und Fenster


 In der Mitte der beiden Räume türmten sich in der Zwischenzeit die Pflanzenabfälle.

Pflanzenstapel
Pflanzenstapel
 
Bankraum
Bankraum

Kurzerhand fand dieser Haufen einen neuen Platz nahe des Stalls, wo er mit dem anderen Mist verrotten konnte. 
Spinnweben, Staub und der restliche Dreck von den Pflanzen machte sich nun noch in der Bank breit. Ein Reisigbesen konnte das Grobe beseitigen. Für den feinen Staub tat es ein feuchter Lappen und für die Spinnweben in den letzten Winklen der Bank nahm sie einen Stock, auf dem sie ein paar Federn angebracht hatte, zur Hilfe.

Staub und Dreck
Staub und Dreck
 
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