Der blutige Pfad Sarmatijaschs

Rollenspielforum für Geschichten.
Benutzeravatar
Rashka|Brom
Beiträge: 163
Registriert: 07 Jan 2021, 19:42
Has thanked: 56 times
Been thanked: 134 times

Re: Der blutige Pfad Sarmatijaschs

Beitrag von Rashka|Brom »

Hin und wieder entdeckt man vereinzelte Gestalten die in Grimlas Hain umherwandern. Der ein oder andere Neuankömmling vielleicht, oder jemand der auf Reisen war und seinen Weg wieder zurück gefunden hatte. So war es wohl wieder einmal an der Zeit zusammen zu kommen um sich zu organisieren und als Stamm zusammen zu wachsen.

Rashka verstand sich selbst nicht als jemand der die Führung an sich reißen wollte, wohl aber als jemand der nicht länger auf sich selbst gestellt sein wollte. Die Kinder Sarmatijaschs leben in allen möglichen Kargen Umgebungen und sie wissen wie man auf sich allein gestellt überleben kann. Es ist aber auch in ihrem Blut die Gemeinschaft zu suchen denn ein leben in harter und unwirtlicher Umgebung wird durch einen Starken Zusammenhalt einfacher.

Es ist möglich Aufgaben zu teilen, anstatt sie alle selbst schultern zu müssen. Man kann wesentlich mehr in der Gemeinschaft erreichen was den Vorteil deutlicher macht. So warf er erneut einen Lederbeutel in das Feuer unweit des Dorfeingangs und ließ den roten Rauch aufsteigen der weit im Umland davon kündete das in Grimlas Hain etwas vorging.

Bild

Den Wachen nahe des Feuers wurde mitgeteilt das ein Treffen bevorstand und sie all jenen die des Weges kamen dies mitteilen sollten. In zwei Tagen sollte sich jeder in der Festhöhle im Dorf einfinden um Alltägliches aber auch weniger Alltägliches zu besprechen das es zu klären galt....

Versteckt:Versteckten Text anzeigen
Wann: Montag am 6. Dezember ab 20 Uhr
Wo: in der Festhöhle am Eingang zu Grimlas Hain
Benutzeravatar
Rashka|Brom
Beiträge: 163
Registriert: 07 Jan 2021, 19:42
Has thanked: 56 times
Been thanked: 134 times

Re: Der blutige Pfad Sarmatijaschs

Beitrag von Rashka|Brom »

Kälte, Schnee und Stille lag über Grimlas Hain. Die dunkle Zeit welche oft die Herzen der Männer und Frauen fest im Griff hatte neigte sich aber dem Ende zu. Ein von Süden hergetragener Wind der wärme und Erwachen mit sich brachte flog über das Dorf des Nordvolks hinweg. Und als wäre dies ein Zeichen gewesen traten hier und da Kinder Sarmatijaschs aus ihren Hütten um den wärmer werdenden Bastardmond willkommen zu heißen. Geschäftiges Treiben erfüllte den Dorfanger als Scherze und Grüße der Bewohner ausgetauscht wurden. Viele machten ihre Ausrüstung bereit und schlussendlich sammelte sich eine kleine Jagdgruppe an einem der Lagerfeuer. Schnell war man sich einig das es das beste wäre den Frühling mit dem Blut der Feinde begrüßen.

Bild

Man Brach ins feuerbedeckte Ödland auf und Kampfeslustig betrat man die Höhlen. Wild und ungestüm schlugen sich die Streiter ihren Weg frei. Der Blutdurst ging mit so manch einem durch und schnell war die kleine Gruppe versprengt. Am Treffpunkt den man zuvor ausgemacht hatte fand sich nur ein Teil ein, einer der Männer zog los um die fehlenden einzusammeln, kurz darauf Traf dieser Rest jedoch ein und man war wieder nicht vollständig. Noch ein Freiwilliger zog aus um den suchenden zu suchen... es war zum verzweifeln. Rufe hallten durch die Höhlen und die Echos die durch die schluchten gellten trugen ihren teil zur Verwirrung bei. Die Gruppe war fast wieder vereint und doch standen drei auf einem kleinen Plateau und sah zu zweiten hinab die in der Schlucht am Treffpunkt warteten.

Bild

Tyr war es der die Stimme erhob „JEDER BLEIBT WO ER IST!!“ der Schamane sammelte die versprengte Gruppe dann und man konnte endlich weiterziehen. Die tieferen Höhlen baten nur einen Weg an, der nach vorne und als die ersten dämonischen Feinde auftauchten Stürmten sie los, allen voran der Berserker Bratak, dicht gefolgt von Rashka. Noch ehe die zwei Axtschwingenden Krieger den Feind erreichten surrten jedoch Pfeile an ihnen vorbei. Skadi und Skogvar waren zielgenau genug um die Pfeile dicht an ihren Kampfbrüdern vorbei ins faulige Fleisch der Dämonen zu lenken. Das Kampfgebrüll lockte schnell weitere Kreaturen der Tiefe an, sie Starben alle. Tyr schickte einen geisterhaften Wolf auf das Gezückt während er die Kampfeswut seiner Gefährten mit geraunten Worten der Macht anfachte.

Bild

Blutverschmiert und Schnaufend stellte sie einen Dämon um den anderen die ihren den Weg versperren wollten, einer nach dem anderen wurde in eben diesen Weg gestampft. Als einer der letzten großen Dämonen fiel schlug Bratack ihm den Kopf vom Rumpf während Tyr weiter voran Schritt und die zwei Soeker gegen einen fliehenden Dämonen führte und dessen Blut über den Boden verteilten. Den abgetrennte Dämonenkopf nahm Rashka mit sich als sie den Rückweg antraten....

Im Dorf angekommen wurde mit frisch gebrautem Bjorr, ein mit Honig gesüßtes Starkbier, auf den Kampf angestoßen. Als die Beute aufgeteilt war und man sich gegenseitig für die begangenen Taten beglückwünscht hatte und sie auch wie es Brauch war ausreichend Übertrieben hatte wurden Skogvar und Skadi zum Raudavir gebracht. Dort schworen sie dem Stamm der Thrymm'tack und dem Jothar die treue und besiegelten dies mit ihrem Blut....

Bild
Benutzeravatar
Rashka|Brom
Beiträge: 163
Registriert: 07 Jan 2021, 19:42
Has thanked: 56 times
Been thanked: 134 times

Des Kriegers Name

Beitrag von Rashka|Brom »

Die Eisschluchten

Wieviel Zehnttage oder gar Monde waren vergangen seit dem Gespräch mit Wölfin? Er wusste es nicht genau aber die Worte begleiteten ihn noch immer.
"Du dein wahres Wesen finden musst. Je bin in de Berge auf Wölfin gestoßn..."

Er hob den Blick zu den nahen Bergen hinauf, ein leichter Windstoß pfiff ihm entgegen und es war fast so als würde ihm dieser etwas zuflüstern... „suuuuch... ssssuuuch“ säuselte es in seinen Ohren. Und so tat er dies auch und brach noch am selben Abend auf und verließ Grimlas Hain in Richtung Norden. Die Eisschluchten waren eine harsche und unerbittliche Gegend und es mangelte ihm nicht an Feinden. So schmückte er seinen Weg, verbissen seine Axt schwingend, mit dem tiefroten Blut der Eisriesen. Wut und Kampfeslust rauschte in seinen Adern während er Gegner um Gegner abschlachtete. In seinen Augen brannte die Kampfwut, sein Leib war vom Blut der getöteten benetzt. Nach einer Weile, der Kampflärm hatte abgenommen, betrat er eine abgelegenere Schlucht. Der Schnee gab knarzende Geräusche von sich während er seinen Weg weiter ging. Noch immer war die Anstrengung des Kampfes, die kleinen davongetragenen Schrammen und das damit einhergehende Hochgefühl stark in ihm.

Der Wind blies ihm aus der Schlucht entgegen und trug frische und kalte Luft heran, tief sog er die kalte Luft in seine brennenden Lungen ein und mit einem mal kam Ruhe über ihn. Fragen hallten ihm durch den Kopf... Was war sein Wesen als Krieger? Er verspürte Wut und Zorn wann immer er Kämpfte, aber dies beeinflusste nicht sein ganzes Handeln. Diesen Gedanken nachhängend trat er in ein kleines Tal ein, er erkannte es, denn er war schon zuvor an diesem Ort gewesen. Sein Blick schweifte umher und betrachtete die schneebedeckten Bäume und Felsen, die steinerne Opferplatte im Schnee und den zu Eis erstarrten Wasserfall. Inmitten der Ruhe des Tals blieb er stehen und sah hinauf zum nebelverhangenen Berggipfel. Es war bei Weitem nicht der höchste Berg, von unten sah es eher so aus als wäre es lediglich ein Plateau das über dem Wasserfall aufragte. Er trat näher an die Felswand heran und befühlte den Stein mit der Hand. Der Stein fühlte sich kalt und zerklüftet an, wieder sah er hinauf zum nächsten Vorsprung und griff dann mit der anderen Hand nach einem vorstehenden Griffpunkt.

Damit begann er mit einem langen und kräftezehrenden Aufstieg. Das erste Stück war eine beinahe senkrechte Steilwand, die aber genügend Möglichkeiten für einen festen Halt bat. Das Klettern erfüllte ihm mit einer seltsamen Art von Gelassenheit. Er spürte den rauen Stein unter seinen Fingern und war sich der Anstrengung nur vage bewusst. Etwas regte sich in ihm, ein Funke oder eine Art Verbindung zu dieser schroffen Umgebung, die keine Fehler verzieh. Er war nun bereits hoch genug um einen Absturz nicht zu überleben, jedoch war er die Berge und das Klettern gewohnt. Immerhin war er auf der Dornlandebene aufgewachsen, am Fuß des sieben Gipfel Gebirges. In Gedanken fühlte er sich immer mehr mit dem Berg verbunden, unnachgiebig, stur, allen äußeren Einflüssen trotzend.

Bild

Mit einem Ächzen zog er sich über eine Kante und auf ein kleine Plateau hinauf. Er richtete sich auf und sah in das Tal hinab das sich vor ihm ausbreitete. Der kleine Fluss der sich durch das Tal schlängelte war ihm als Mossbach bekannt, zu seiner Rechten erkannte er die Minenstadt Winterberg und auf dem Berggrat in der Ferne ein Bauwerk der Zwerge, so vermutete er. In der Ferne, direkt vor ihm war ein weiterer Berg umgeben von kleineren, die wie er wusste Moränen genannt wurden. Das erhabene Gefühl hier zu stehen und all dies zu überblicken stieg in ihm hoch und so fasste er den Entschluss mehr über die Berge und Ortschaften in Erfahrung zu bringen die sein Blickfeld erfüllten. Er wollte sich schon abwenden und an den Abstieg machen da stieß er mit dem Fuß auf etwas, er bückte sich und hob einen länglichen Stein auf. Dieser wies grobe Bearbeitungsspuren auf und sah der Klinge eines Dolches ähnlich. Er setzte sich und betrachtete den Stein eingehend und beschloss noch etwas den Fels in seinem Rücken und die Aussicht die sich vor ihm ausbreitete zu genießen. Er würde bald Aufbrechen...

Bild
Benutzeravatar
Rashka|Brom
Beiträge: 163
Registriert: 07 Jan 2021, 19:42
Has thanked: 56 times
Been thanked: 134 times

Das Vänkniv

Beitrag von Rashka|Brom »

Rußgeschwärzt und schwitzend schlug er den Schmiedehammer auf das rotglühende Eisen. Das metallische „Ding Diding Ding Diding“ des Ambosses erfüllte die Umgebung der Esse in Grimlas Hain, während der Schmied sein Werkstück formte. Die vielleicht eine halbe Elle lange, einfache Klinge, verschwand wieder im Schmiedefeuer. Der Mann betätigte wieder den Blasebalg der das Feuer zum fauchen brachte. Dann zog er eine andere Klinge ähnlicher Machart aus der Glut und fing an mit dem Schmiedehammer das Eisen flach zu klopfen. Ein kurzer Blick zur Seite zu einem bereits fertigen Messer verriet ihm das die Klinge welche er gerade bearbeitete noch flacher und damit auch länger werden musste. Die Arbeit war grob und einfach aber für sein Vorhaben würde es ausreichen.

Bild

Die Vänkniv, sind einfache Messer, die viele Männer und Frauen des Nordvolkes als Zeichen dafür Tragen das sie angehörige eines Stammes sind. Die Klingen weisen oft Verzierungen auf, die sich von Stamm zu Stamm unterschieden. Eine allgemeine Machart der Vänkniv, was soviel wie Familie bedeutet, gibt es nicht. Auf manchen prangt eine Rune, welche die Bedeutung der Klinge beschreibt, oder es wurden andere Symbole eingearbeitet wie Zeichen von Tieren.
Raben oder Wildschweine, die selbst gesellige Gemeinschaften besitzen, sind sehr beleibt als Zeichen auf einem Vänkniv. Oft wird Solch ein Messer von seinem Besitzer noch zusätzlich verziert, mit Talismanen, Einkerbungen oder weiteren Runen. So gleicht keine dieser Klingen einem anderen und dieser Besitz hat daher für einen Nordmann einen hohen persönlichen wert.

So unterschiedlich in form und Verzierung die Vänkniv auch sein können, so gleichbleibend ist ihre Bedeutung. Wer solch eine Klinge trägt der gehörte einem Stamm an und ist überdies dazu berechtigt auf einem Thing seine Stimme abzugeben. Neben der Möglichkeit zur Abstimmung kann das Messer auch als Zeichen hohen Vertrauens verwendet werden. Ein Versprechen oder ein Schwur kann mit der Abgabe eines Vänkniv's bestärkt werden und gewinnt deutlich an Gewichtung. Ein Nordmann wird sich aber selten lange von seinem Vänkniv trennen, denn durch das weggeben verliert er sein Stimmrecht auf einem Thing. Sollte so eine Stammesklinge verloren gehen oder gestohlen werden kann es vorkommen das ein Nordmann all seine Titel verliert, wenn er sie nicht sogar freiwillig abtritt. Dies kommt aber sicher auf die art des Verlustes an. Gewinnt man sein Vänkniv wieder oder stellt sich einer anderen Aufgabe, wenn ersteres nicht Möglich ist, kann man sein Ansehen wieder zurück gewinnen.

Oft wird einem ein Vänkniv nach bestandener Bransla verliehen oder gleich mit auf den Weg gegeben. Jedenfalls muss man sich in den Augen der Kinder Starmatijaschs würdig erweisen um als Erwachsener Stammesangehöriger war genommen zu werden...


Während er die zwei Vänkniv fertig stellte hing der Schmied diesen Gedanken nach. Eine Soliede Schmiedearbeit die leichte Verzierungen aufwies, den feinschliff würden ihnen schon ihre Besitzer verleihen. Denn wie er wusste war es auch manchmal brauch weitere Verzierungen hinzuzufügen wenn man eine Tat von Tragweite vollbracht hatte. Sjamanen die sich damit auskannten konnten die unterschiedlichen Zeichen deuten und damit einen Einblick in das Leben des Besitzers bekommen. Die Beiden Messer jedenfalls waren Fertig und er hoffte das sie ihren neuen Besitzern zu guten und treuen Begleitern wurden...

Bild

Morgen zur Achten Abendstund würde er Skadi und Skogvar vor die Sjamanen führen um sie auf ihre Bransla zu schicken. Rashka packte die zwei Vänkniv ein und suchte Amiel auf um ihn anzuweisen Skogvar und Skadi zu berichten das sie am morgigen Tage bereit sein sollen...

Versteckt:Versteckten Text anzeigen
Wann: Morgen am Sonntag den 20. Februar ab 20 Uhr
Wo: Am Lagerfeuer in Grimlas Hain.
Benutzeravatar
Skogvar
Beiträge: 5
Registriert: 08 Feb 2022, 17:13
Has thanked: 1 time
Been thanked: 10 times

Bransla - die Vorbereitung

Beitrag von Skogvar »

Die Botschaft erhielt der Nordmann nachdem er einige Felle in das Lager brachte. "Guddh..es ist soweit. Jeg muss mich beweisen, Skog' muss dem Thrymm'tack zeigen, was Skog' draufhat !", sprach er zu sich während er seine Faust ans Herz drückte. Er legte seine Lederrüstung, Bogen und Kurzwschwert ab, und wies Amiel an, diese zu verwahren. Einzig eine geschärfte Pfeilspitze, legte er in einen kleinen Lederbeutel, um ihn sich dann um den Hals zu hängen.

Ruhig marschierte Skogvar durch das Dorf, an den zwei Wachen vorbei, welche miteinander tuschelten "He, hat der Neue nicht' seine Bransla? Der kann doch keine Axt schwingen der Bengel, versteckt sich in den hinteren Reihn'! Soeker, pah.. Werager brauchn' wir! Der Sjaman soll ihn bloß nicht zu sanft rannehmen, wenn der sich behaupt'n will.."

Im Mooswald kannte Skogvar sich aus, hier hat er bereits viel Zeit verbracht, und so führte es ihn wieder an die modrige Holzhütte am Teich, welche gut hinter dem Dickicht versteckt war.
Von hier aus führte er seine Streifzüge durch die Region, er hielt Ausschau nach Jagdmöglichkeiten, hackte Holz in den Morgenstunden, und schnitzte oft stundenlang neue Pfeile - um diese dann, zusammen mit den erjagten Fellen in das Dorf zu bringen. Auf diese Art wollte er dem Stamm bereits vor der Bransla zeigen, dass er eine Bereicherung für die Gemeinschaft ist. Doch die Prüfung stand noch bevor, und er wusste, dass er besser daran täte die Ahnen um Kraft zu bitten...

An der Hütte angekommen, lehnte er sich nach vorne über den Teich - die Pfeilspitze ließ er aus dem Lederbeutel in seine Hand fallen.
Die Narbe des Blutschwurs war noch nicht ganz verheilt, so setzte er die scharfe Pfeilspitze nur einen Fingerbreit daneben an.
 
Bild
"Oh großer Sarmatijasch! Jeg schenk dir dieses Blutopfer, geb Skog' die Kraft die Bransla zu überstehen! Geb Skog' den Mut weiterzukämpfen, auch wenn's hart wird! Und geb Skog' das Vertraun' in sein Können! Jeg werd dich ney enttäuschen, oh großer Stammesvater!"

Nach diesen Worten formte Skogvar seine Haende zu einer Schale und verschmierte sich das blutgetränkte Teichwasser im Gesicht.
Er war nun bereit, und machte sich auf den Weg..
Benutzeravatar
Skadi
Beiträge: 87
Registriert: 13 Feb 2022, 19:53
Has thanked: 143 times
Been thanked: 141 times

Re: Der blutige Pfad Sarmatijaschs

Beitrag von Skadi »

Nachdem der Sjaman die Einwilligung der beiden vernommen hatte, schnitt er in seine Handfläche und benetze mit seinem Blut die Gesichter von Skadi und Skogvar. " Mögen die Ahnen Euch beschützen!" und entließ sie mit diesen Worten, auf dass sie sich als taugliche Mitglieder des Stammes beweisen konnten. Skogvar wünsche Skadi viel Erfolg, machte ihr Mut, während Skadi in diesem Augenblick wie benommen wirkte und sich nur wünschte die Bransla heil und lebend zu bestehen. Sie hatten beide Aufgaben bekommen, jeder mußte Wasser eines bestimmten Flusses für ein schamanisches Ritual holen. Das erschien möglich und Skadi war erleichtert gewesen. Als Gromtar jedoch zusätzlich die Aufgabe einen Wolf mit bloßen Händen zu töten und dessen Fell mitzubringen, stellte, wurde der Kloß in Skadi's Hals größer. Sie war Soeker und kein Berserker...  Dies war der Moment, an dem sich ihr Lebensweg abermals verändern könnte. Nachdem ihr eigener Stamm von der Steinlawine begraben und ausgelöscht worden war, trat der Stamm der Thrymm'tack in ihr Leben und schenkte ihr Hoffnung und Zuversicht auf ein Leben in neuer Gemeinschaft. Nun galt es sich zu beweisen.

Bild

" Dü wirst es nej versauen, hör auf zu zittern, wo ist dej Mut, he? " immer wieder sagte sie sich in Gedanken diese Worte und sah noch Skogvar hinter, bevor sie selbst Grimlas Hain und die Stammesmitglieder verließ.
Es war bereits Abend geworden, nicht mehr lang und das letzte Licht würde schwinden.
Zuletzt geändert von Skadi am 22 Feb 2022, 12:34, insgesamt 3-mal geändert.
Benutzeravatar
Skadi
Beiträge: 87
Registriert: 13 Feb 2022, 19:53
Has thanked: 143 times
Been thanked: 141 times

Re: Der blutige Pfad Sarmatijaschs

Beitrag von Skadi »

Skadi wanderte weiter, immer weiter westlich, dorthin wo sie den besagten Fluß "Quell des Lebens" finden mußte. Zu Beginn war es ein angenehmer Marsch, doch dann breitete sich ein Fluß vor ihr aus. Skadi versuchte eine Brücke oder ein Boot ausfindig zu machen, doch blieb ihr letztlich nichts anderes übrig, als hüfttief durch den Fluß zu waten. Kälte machte ihr nicht viel aus, doch dieses Wasser war von einer quirligen unangenehmen Strömung aufgewühlt, sodass sie schließlich nass und frierend das andere Ufer erreichte.
 
Bild

Die Ahnen waren ihr zugetan, sie erblickte eine kleine verlassene Feuerstelle nahe eines geschützten Plätzchens, und ließ sich dort auf trockenen Zweigen und Blätter nieder. Ein auf dem Weg erbeuteter Vogel sollte ihre Nachtmahlzeit sein, das Feuer wärmte ihre Seele und ließ sie auch bald schon in einen tiefen Schlaf sinken.
 
Bild

Sie träumte wie sich ihr ein Wolf näherte, schwarz und zerzaust mit glühenden Augen - sie sprang auf, das Messer in der Hand, bereit es dem Wolf ins Herz zu jagen- sie hörte ihren Kampfschrei, doch zerfiel das Messer zu Staub. Skadi schreckte hoch und wurde gewahr, dass das erste  Licht des Morgens über die Berge stieg. Vom Traum noch benommen tastete sie nach ihrem Messer, dem von Rashka geschenkten Vänkniv und atmete beruhigt auf, als sie das feste Eisen unter ihren Händen fühlte.
Doch dann, als ihr Blick über die kleine Lichtung wanderte, sah sie ihn still da liegen und sie anstarren...  schwarz war sein Fell und glühend seine Augen...
 
Bild

 
Zuletzt geändert von Skadi am 22 Feb 2022, 09:21, insgesamt 4-mal geändert.
Benutzeravatar
Fenria/Svenja/Shar'luni'rea
Beiträge: 289
Registriert: 24 Nov 2019, 13:35
Has thanked: 147 times
Been thanked: 201 times

Re: Der blutige Pfad Sarmatijaschs

Beitrag von Fenria/Svenja/Shar'luni'rea »

Auf Anweisung der Wölfin verkünden die Wachen und Botenreiter den Freunden und Reisenden von Grimlas Hain folgende Kunde

"am 25. Tag des zweiten Mondes, zur 20. Stunde, versammelt sich das Dorf für einen Thing an der Hirschmaske des Urvaters. Jeder Freund oder Gast des Haines ist eingeladen. Wer die Bräuche und Riten eines Thing nicht kennt, sollte lieber die Klappe halten."
Benutzeravatar
Skadi
Beiträge: 87
Registriert: 13 Feb 2022, 19:53
Has thanked: 143 times
Been thanked: 141 times

Re: Der blutige Pfad Sarmatijaschs

Beitrag von Skadi »

Ihre Blicke ließen einander nicht los, Skadi traute sich anfänglich kaum zu rühren. Ihre Gedanken überschlugen sich nahezu. "Jetzt ist die Gelegenheit, die Ahnen schicken jag 'nen Wolf, er bietet sich fast schon an, sieh doch!" Aber dann besann sie sich des Traumes, sah das Vänkniv  zu Staub verfallen. das war doch ein Zeichen..oder? Was war das? Die Hathran ihres Geburtsstammes hatte sie gelehrt auf die innere Stimme aus ihren Träumen zu achten, es waren Hinweise und wie dumm müsste man sein, so etwas zu leugnen. Eine lange Weile saßen Wolf und Frau einander anstarrend da bis sich Skadi kurzentschlossen erhobt, nach ihrer Tasche mit den wenigen Habseeligkeiten die ihr mitzunehmen erlaubt waren, griff und den Lagerplatz verließ.
Zügig setzte sie einen Schritt nach dem anderen vor, nur weg von ihm. Fast schon etwas atemlos begriff sie, dass sie floh und ermahnte sich zur Ruhe, so ein Verhalten nicht von sich kennend. Was versetzte sie in so eine Unruhe? Im Schutze eines Baumes sah sie zurück und schnaufte auf als sie die dunkle Gestalt erblickte. Er folgte ihr.

Bild



 
Zuletzt geändert von Skadi am 24 Feb 2022, 21:54, insgesamt 3-mal geändert.
Benutzeravatar
Skadi
Beiträge: 87
Registriert: 13 Feb 2022, 19:53
Has thanked: 143 times
Been thanked: 141 times

Re: Der blutige Pfad Sarmatijaschs

Beitrag von Skadi »

Skadi erreichte einen dichten, nahezu undurchdringlichen Wald. Sie kam bedeutend langsamer voran, suchte die Sonne, die sich jedoch hinter den Wolken verbarg. Sie versuchte sich nach dem Moorbewuchs der Bäume zu orientieren, doch hier wuch das Moos nicht nur im Norden, sondern zeigte sich als unüberschaubares Wirrbarr aller Richtungen. Skadi irrte umher, Stunden vergingen ohne dass sie wußte wo sie sich befand. Da stand der schwarze Wolf ein stückweit vor ihr, lief voran, kam wieder zurück um dann wieder voran zu laufen. Wollte er ihr etwa die Richtung weisen? Warum sollte er das tun? Doch mittlerweile hinterfragte Skadi diese seltsame Begnung nicht mehr und setzte ihm nach, recht schnell, da der Wolf, sowie er sich ihres Folgens sicher war, das Tempo anhob.
Stunden später gelangten sie an einen rauschenden Fluß, den Quell des Lebens wie ihr ein wandernder Heiler versicherte. Skadi hatte ihr Ziel erreicht. Sie hatte Dank des schwarzen Wolfes ihre erste Aufgabe bewältigen können.
 Bild
Doch während sie noch das Wasser in das Fläschchen füllte, vernahm sie ein bedrohliches Grollen und Knurren. Ein weiterer Wolf hatte sich dazugesellt und hatte scheinbar keine so friedlichen Absichten wie ihr bisheriger Begleiter. Innerhalb kürzester Zeit befanden sich die beiden Rivalen in einem blutigen Kampf. Skadi zog ihr Messer, hielt sich jedoch zurück, wissend, dass es auch für sie tödlich enden könnte, würde sie sich in den Kampf zweier Wölfe mischen. Die Zeit verstrich wie im Fluge und da lag dann der Rivale auch schon halbtot im Dreck. Der Schwarze blickte sie an und ging ein Stück zurück, so als wolle er ihr das Feld überlassen.

Bild
 
Nahezu wie in Trance ging sie zu dem Sterbenden und drehte ihm den Hals mit einem unschönen Knacken um. Der Wolf war tot und Skadi war sich nun Asagards Hilfe sicher. Bevor sie das Fell nahm, schnitt sie das Wolfsherz heraus, teilte es in zwei Teile und war eine Hälfte ihrem Begleiter hin, der es auch sogleich gierig verspeiste. Die andere blutige Hälfte nahm sie selbst. Die Augen jedoch wurden herausgenommen und in Blätter gehüllt, diese würden später dem Feuer übergeben werden verbrannt werden, damit die Seele des Wesens in die Geisterwelt hinabsteigen kann und nicht länger an die lebendige Welt gebunden ist.  Dann sah sie dem Wolf fest in die Augen.
" Nun weiss jag, dass dej von den Ahnen, ja von Asagard selbst gesandt wurdest und jag dankt dej für die Hilfe Schwarzwolf. Jag schuldet dej viel." und mit diesen Worten legte sie ihre linke Hand an ihr Herz, einem Schwur gleich.
 
Bild
Und so machte sich Skadi mit leichterem Herzen, dem Wasser und dem Wolfspelz im Gepäck, auf den Weg zurück zu Grimlas Hain. Es würde ein, zwei Tage dauern und sie begab sich Nordwärts, immer den Fluß entlang..der Wolf folgte ihr. Würde er bleiben?

 
Zuletzt geändert von Skadi am 24 Feb 2022, 22:09, insgesamt 2-mal geändert.
Antworten