Mühsam schleppte sie sich ins Gasthaus, vorsichtig an jeder Ecke und jedem Hinderniss, an dem sie sich stoßen konnte. Sie hatte für heute genug Schmerzen und jener in den kommenden Tagen würde ihr sicherlich auch reichen.
Sie schleppte sich zum Bett, wollte sich nur noch entspannen und den ihren Körper die Erholung zukommen lassen, nach die er so bitterlich schrie. Sie fiel in das Bett hinein und wollte nur noch schlafen..., doch ihr Kopf, der war noch gar nicht allzu müde.
Sie starrte zur Decke und überlegte, was sie an den Worten falsch verstanden hat, was hat sie übersehen, was konnte sie anders machen, damit das Feuer in ihren Händen nicht die ihre Haut verbrennt. Sie überlegte, ob sie das Feuer zu heiß hatte werden lassen, die Feuerkugel zu groß hatte werden lassen. Ruhelos wälzte sie sich im Bett hin und her. Immer wieder gingen ihr die gleichen Fragen durch den Kopf und immer fand sie keine Antwort.
Auch wenn ihr Körper es sich einfordern wollte, an Schlaf war nicht zu denken und so kramte sie ihr kleines Büchlein hervor, das Büchlein mit den Worten und Beschreibungen für die Zauber, an der sie sich versuchte. Eilig schlug sie die Seite mit den magischen feurigen Geschossen auf und studierte die teils doch sehr knappen Ausführungen. Aber einen Fehler konnte sie nicht finden, sie habe sich an das Gehalten, was dort drinnen steht... Fiebrig suchte sie nach einer Antwort, ging das ganze Buch von vorn bis hinten durch, aber nichts.
Ah doch, eines, wenn auch nicht sie es gefunden hat, so haben diese sie gefunden, Kopfschmerzen..., stimmt, diese fehlten noch...
Am nächsten Morgen, oder kurz nachdem ihr die Augen vor gefühlt erst 5 Minuten zugefallen waren, krähte schon der Hahn draußen. Sie stülpte das Kopfkissen über ihre Ohren, doch den Hahn kümmerte es nicht und trällerte fleißig weiter seinen allmorgendlichen Appell. Gedanken huschten ihr durch den Kopf, vielleicht könnte sie es noch einmal mit einem kleinen flammenden Geschoss versuchen, sich so gleich noch ein Mittag zu machen, hatte dieser sie schließlich provoziert. Doch ihre Hände, sie wollten es nicht, sie konnten es nicht und letztlich ist es doch ein Gottes Geschöpf, welches seinen Platz in der hiesigen Welt hat. „Die Welt aber ist so groß, warum musst du ausgerechnet hier rum krakeelen“?
An Schlaf war nun auch nicht mehr zu denken und so führten sie Ihre Gedanken wieder zu den Ereignissen des letzten Tages.
Aber da war doch auch noch diese Frau, Glaris von Aiur, Meistern der Natur-Magie wie sie sich selbst vorgestellt hat. Sie schien auch recht freundlich zu sein und bot ihr ‚Ausbildung‘ an. Vielleicht konnte Thalira sie einmal aufsuchen und nach einem Rat fragen. Oder vielleicht war es gar besser, die scheinbar lückenhaften Bücher über die Magie, welche sie gefunden hat, beiseite zu legen und sich von einem jemanden ausbilden zu lassen? Sie schaut auf das oberste Buch von ihrem Bücherstapel und seufzte....
Im Verlaufe des Tages raffte sie sich dann auf und schlenderte ein wenig durch die Stadt Silberburgs, immer ein wenig in Richtung der Bank, wo sie der Dame von Aiur eine Nachricht zukommen lassen wollen könnte. In der Bank angekommen, suchte sie das Gespräch mit Hadrian um die Bitte, der Dame Glaris von Aiur eine Nachricht zukommen zu lassen. Dieser nickte und holte sogleich einen Kohlestift und ein Stück Papier hervor, wartend auf die Worte, die er weitertragen sollte.
Werte Dame Glaris von Aiur,
wir sahen uns vor nicht allzu langer Zeit in den Schluchten der Oger und Tolle, Thalira mein Name. Gerne möchte ich Euch aufsuchen um über das von Euch gemachte Angebot der Lehre sprechen zu wollen, scheine ich mit den meinen Versuchen allein nicht weiter zu kommen.
So das Angebot noch Bestand hat, würde ich mich sehr über eine Nachricht freuen.
Möge der Herr mit Euch sein
Thalira
Zufrieden nickt sie gen Hadrian und schlendert aus der Bank, sich auf der Suche nach etwas essbaren zu machen. Irgendwie hatte sie Appetit auf Hähnchen....