Versteckte Klingen

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Golga/Kendor
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Versteckte Klingen

Beitrag von Golga/Kendor »

Tas'Rhadul Filifar




~Je zwei sollen die Flanken unterstützen und einer geht vor und schaut nach wo die Vorhut bleibt. Ich will einen Bericht~

Waren die Befehle in der Zeichensprache. Ohne Widerwort wurden die Befehle prompt ausgeführt. Sie waren lautlos und sie waren an die Finsternis des Unterreichs exzellent angepasst. Es gab kaum etwas Gefährlicheres als Dunkelelfen im Unterreich.

Die Drow bewegten sich schnell, sehr schnell. Wie eine perfekte Einheit nahmen sie die Höhle, welche sich vor ihnen auftat, ein. Nichts war zu hören, nichts war zu sehen. Jeder wusste, was er zu tun hatte.

Tas hielt inne, neben ihm kam einer seiner Offiziere hinzu.

~Was denkst du?~ die grünlich schimmernden Augen des Dunkelelfen suchten die Höhle ab. Der Soldat sah sich um ~Wir sollten weiter, die Höhle ist gesichert~
~Hier stimmt was nicht~ Tas konnte nicht umhin zu erkennen, dass er doch etwas enttäuscht von der Aussage des jungen Drow war.

Der Soldat neben ihm folgte dem Blick seines Truppenführers ~Hier ist nichts~
Tas beließ es dabei und hatte nicht die Zeit weiter drauf einzugehen ~Sag dem Magier, er soll die Höhle mit seinem magischen Auge absuchen~
Der Offizier stellte den Befehl nicht in Frage, sondern gab die Order noch im selben Atemzug weiter.

Der Magier tat was man ihm aufgetragen hatte. ~Hier ist nichts, Meister der Kriegerakademie~
>Unfähiger Magier< war der stille Gedanke. Auch wenn sie hier nicht in einem gefährlichen Bereich der Patrouillen waren, so durfte man sich nie sicher fühlen und das Unterreich unterschätzen. Hätten sie doch nur einen besser ausgebildeten Magier bei sich. Denn dieser hier war aus einem niederen Haus und seine Magie war nicht sonderlich stark, zumindest für die Maßstäbe der Dunkelelfen. An der Oberfläche wäre er so was wie ein talentierter Magier.
Aber das war nicht alles, der Trupp hier bestand aus drei verschiedenen Häusern. Bis auf ein oder zwei Ausnahmen, waren die restlichen Elfen den Filifardrow unterlegen.
~Sag den zwei Lehrlingen, sie sollen gemeinsam den östlichen Teil absuchen, du kümmerst dich weiter um den nördlichen~
~Das ist Verschwendung von Zeit und Ressourcen~ Der Magier bereute sofort seine Worte als der Blick des Kriegers ihn traf. Er musste zu seinem Ungunsten feststellen, dass kaum Platz zwischen beiden ist, und er seine Zauber nicht hätte rechtzeitig vollführen können, um sich zu verteidigen.
Er senkte seinen Blick und kreuzte die Arme vor der Brust ~Wie ihr...~ ein ersticktes Gurgeln unterbrach seine Fingerzeichen, denn ein magisch getränkter Pfeil ragte jetzt aus dem Hals des Magiers.
Und plötzlich brach das reinste Chaos aus.

Einige Stalagmiten brachen von der Decke ab, zwei Pfeilsalven fegten durch die Reihen der Drow und als ob das nicht genug wäre, erhellte ein greller Blitz die Finsternis. Die Schreie kamen von einem der Lehrlinge, der jetzt durch den Blitz in Flammen stand. Die Dunkelelfen in der näheren Umgebung des Einschlages sich befanden, waren für diesen Moment geblendet und einige bemerkten nicht, wie ihre Gegner über sie herfielen. Die ersten zwei starben durch riesige Äxte in zwei Hälften gespaltet.

~Verteidigungsformation II, der Gegner kommt aus Süd-Ost~ Die Filifardrow waren die Ersten, welche reagierten und den Gegner in Empfang nahmen. „DRIDER“ kam es laut warnend von einem der Elfen.
Unwillkürlich verzog Tas seine Mine. Drider waren verfluchte Drow, die in die Ungnade der Lloth gefallen waren, sie wurden unter dem größtmöglichen Schmerz in halbe Spinnenwesen verwandelt. Diese Kreaturen hatten durch diesen Fluch meist einen großen Teil ihres Verstandes verloren. Ihr Hass gegenüber den Drow war jedoch ungebrochen.
Diese riesigen Kreaturen schwangen mächtige Waffen mit einer Hand, und als ob das nicht reichte, hatten sie noch ihre Klauenbeine als zusätzliche Waffen.

Ein Kampf um das nackte Überleben brach aus. Die Dunkelelfen wurden zwar durch den Hinterhalt überrascht, doch ihre Formation hielt jetzt und sie kämpften wie es nur Dunkelelfen eben konnten. Ein Schauspiel des Todes brach in der Höhle aus. Und jetzt vielen die ersten Drider.
Geschürt durch den Hass an Lloth und ihrer Kinder, waren Drider nicht unbedingt gerissene und intelligente Kämpfer. Aber durch ihre schiere körperliche Physis waren sie ernst zu nehmende Gegner, die es mit ein wenig Geschick und entsprechender Überzahl auch mit einem Trupp Dunkelelfen aufnehmen konnten. Und sie waren viele.

Der Waffenmeister koordinierte einen Teil der Kampfhandlungen in seinem Bereich, die anderen Bereiche übernahmen die nächst ranghohen Offiziere. Wie eine Wand aus Klingen lenkten der Trupp nun den Kampf. Die Drow hatten sich ihrer Situation angepasst und durch ihr jahrelanges gemeinsames Praktizieren, konnten sie die Überhand im Getümmel übernehmen. Pfeile trennten den Lebensfaden ihrer Gegner ebenso wie das nach Blut lechzende Adamantium der Dunkelelfen. Der letzte verbliebene Lehrling gab sein Bestes, schleuderte Feuerball um Feuerball und konnte so den Ansturm der Gegner etwas verlangsamen.
Doch plötzlich versagte ihm die Stimme, er konnte keine Silbe mehr über seine Lippen bringen.
Er realisierte nicht, dass ein „Bannzauber“ auf ihn gewirkt wurde und er nicht mehr sprechen konnte. Und da war sie, eine schwarze Klinge ragte blutgetränkt aus seinem Torso. - Der Feind hat sich endlich gezeigt.

~Schattenklingen. Rückzug~ Der Befehl wurde weiter getragen. ~Abstand zu ihnen halten~
Die Dunkelelfen waren schon Meister in ihrer Kunst, doch diese Veheraun-Drow, Assasine, die ihr Werk perfektioniert hatten, waren selbst unter den Dunkelelfen berüchtigt. Stille und tödliche Klingen.

Tas bemerkte gerade mal aus den Augenwinkel wie sich mindestens zwei Dunkelelfen der Patrouille unbemerkt mit ihren Piwafi davon schleichen konnten. Verräter. Er bleckte die Zähne und kämpfte um so verbissener. Drider und Meuchelmörder. Tolle Aussichten.

Die Verteidiger sahen es nicht kommen, denn plötzlich explodierten zwischen ihren Reihen Gefäße .. dunkler grüner Rauch breitete sich in der Höhle aus. Die Bewegungen seiner Kameraden wurden schwerfälliger, ungezielter, sie rangen nach Luft. Einer nach dem anderen fiel zu Boden und wollte nicht mehr aufstehen. Es musste sich um ein Schlafgift handeln, was die Dunkelelfen auch in ihren versteckten Handarmbrüsten nutzten. Tas kämpfte weiter, das Gift konnte ihm nichts anhaben. Er war der letzte, der stand. Der Gegner hielt sich zurück.

"Interessanter Drow, tötet ihn nicht, lebendig wird er mehr von Nutzen sein. Die anderen Sammelt ein, sie werden als Geschenke dienen."

Tas spürte noch das Kribbeln auf seiner Haut, als der nächste Zauber von einem feindlichen Priester vorbereitet wurde. Dann konnte er sich nicht mehr bewegen.
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Golga/Kendor
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Re: Versteckte Klingen

Beitrag von Golga/Kendor »

einige (viele) Züge des Narbondel später …


Er nahm die nächste Rolle zur Hand entrollte diese, auch hier überflog er das Geschriebene mit zur Hilfenahme eines Fingers . Es wäre verständlich gewesen, wenn eine gewisse Ermüdung sich breit gemacht hatte. Aber nicht bei diesem Elfen. Fokussiert ging er beharrlich seinem Auftrag nach und der Stapel der durchforschten Pergamente war schon höher als der des noch ungelesenen.
Zeile zur Zeile wanderte sein Blick über die Berichte. Plötzlich verstörte ihn etwas, irritiert ging er wieder zurück und betrachtete den Eintrag der ihn stutzig machte. Es handelte sich um eine Patrouille welche aufgerieben wurde und nur zwei Elfen aus niederen Häuser überlebt hatten. Ein kleines Detail, aber solche kleinen Sachen waren bei den Dunkelelfen eben ausschlaggebend.
Er las den Bericht nochmal durch, Filifardorw waren involviert, Drider und eine unbekannte Partei. Die Aufstellung der Patrouille führte dazu, dass seine Stirn sich in Falten legte und die feine weiße Augenbraue dann hochgezogen wurde.
Er kannte das niedere Haus, es war bedeutungslos und von den beiden Elfen die entkommen konnten, hatte er schon einmal gehört. Er wusste auch in welchen schäbigen Tavernen sich solch niedere Drow aufhielten.
Seinen eigentlichen Auftrag hatte er zwar noch nicht erfüllt, aber hier sagte ihm sein Bauchgefühl das etwas nicht stimmte und wichtig sein könnte..

Einige Tage später...


Vor der heruntergekommenen Taverne stand der Drow aus dem Archiv, diesmal in Begleitung von drei anderen Drow. Die Abzeichen des Hauses Filifar waren verborgen. Es bedarf keiner Worte, jeder der Elfen wusste was er zu tun hatte und welche Aufgabe er zu erfüllen hatte. In gewissen Zeitabständen betraten sie einzeln die Taverne und nahmen ihre Positionen ein.
Der Elf aus dem Archiv ging als letzter rein. Seine rötlich schimmernden Augen nahmen die Anwesenden auf.
An einem Tisch machte er dann auch einen der beiden gesuchten Elfen aus, welcher gerade lauthals, prahlerisch über seine letzten Taten berichtete. 90% davon waren übertriebene Lügen. Erbärmlich befand der Filifardorw. Aber solche Elfen hatten eben nichts anderes in ihrem Leben.
Es vergingen noch 15 Fingerzüge des Narbondel ehe die Filifar in Aktion traten. Noch während der Elf weiter über seine erfundenen Märchen lachte, knallte einer der Begleitet kopfüber auf den Tisch, der zweite erschrak und sprang zur Seite rüber, doch auch ihn hatte ein Giftbolzen erwischt, er sackte gen Boden und schlief ein. Der übriggebliebene Schaffte es noch aufzustehen und tatsächlich seine Waffe zu Ziehen, doch als dann eine Hand sich auf seine Schulter legte, und eine Stimme sich flüsternd an seinem Ohr meldete „Steck das weg, sonst verletzt du dich noch.“ seine Waffe wanderte zurück in die Scheide. „Setzt dich hin, und du könntest mit deinem Leben davon kommen und deinen Freunden erzählen wie du sie gerettet hast.“ der Spott wurde nicht einmal verborgen. Als Überzeugnisverstärker spürte der Elf eine schmale Klinge an seinem Hals.
Er tat was ihm nahelegte wurde. Die anderen Gäste der Taverne interessierten sich nicht weiter für den Vorfall, im Gegenteil, ihre Blicke wanderten sogar ab um ja nicht Zeuge von was auch immer zu werden. Hält länger am leben.

„so, jetzt erzähl mal, was damals bei dieser Patrouilliere passiert ist, und lass ja nichts aus...“

Der Elf erzählte den Filifardrow alles, jedes kleinste Detail. Er hatte klar verstanden das er hier nichts vorenthalten sollte, und es für sein leibliches Wohl besser ist, vollends zu kooperieren. Es war eindeutig die bessere Option für seinen Lebensfaden.

Etwas später waren dann die Filifardrow auch mit ihren Informationen verschwunden. Vor ihnen waren jetzt die mächtigen Mauern des Hauses Filifar
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