Neulich am Spiegelsee..

[Balthasar]

Nach den gestrigen Übungskämpfen hatte die Inspektur der Vorräte ergeben, das die Mitglieder des Bundes, welche hinreichend Erfahrung und Geduld für das Fischen aufbringen konnten, an einem Gang zum Spiegelsee nicht herum kommen werden. Das inkludierte Balthasar, manchmal nicht wenig zu seinem Leidwesen. Doch er predigte es ja selbst nicht selten: " Vorbereitung ist eine Kunst " und wenn man Fehler vermeiden will zählt auch dazu die nötige Disziplin an den Tag zu legen um stets hinreichend Vorräte in den Lagern zu haben. Volle Leistung setzt vollen Einsatz vorraus und das in allen Bereichen. Bunte Tauche, Zitteraale, Kraken.. es mangelte an einigen Ecken aus diversten Gründen. Der Magierbund hatte über das vergangene Jahr zu einer beachtlichen Zahl an Mitgliedern zurückgefunden und ebenso beachtlich, war auch der Verbrauch an Material.

Bereits noch ehe die Mittagssonne am höchsten Stand bediente er sich der Magie und mit den Worten der Macht 'Kal Ort Por' würde er sich schon kurze Zeit später am "Angelersee" materialisieren. So wie es er immer machte Angelte er mit Ködern. Er war darauf aus das nur bestimmten Sorten von Fischen an den Haken gingen. An einem großen Teil der Fische war er letztlich garnicht interessiert. Er war vorallem auf Fische aus, dessen Lebern eine Wirkung hervorrufen, die über die übliche Sättigung hinaus geht.

Als er seinen Angelharken mit einem entsprechenden Körder versehen hatte, flüsterte er einen Schutzzauber und machte sich daran knöcheltief in das Wasser zu gehen und seine Angel von dort aus auszuwerfen. Vorbeireisende Abenteurer reagierten immer mit seltsamen Blicken wenn sie bemerkten, dass er voll bekleidet im Wasser steht, doch seine Kleidung keine Spuren von Nässe aufweisen. Für jene, die ihn bereits kannten, war es jedoch weniger verwunderlich.

Nachdem er bereits ein ganzes Weilchen gewartet hatte, und die Angelsehne keine Spur von einen Biss fühlen ließ, konnte man ihm ansehen wie dieser Umstand ihn beinahe die Skepsis in die Mimik malte. Nach einem weiterem Weilchen holte er die Angel ein, und zu seiner Verwunderung folgte dem Köder nun doch etwas auf der Wasseroberfläche. Mehrere hungrige Seeschlangen formten sich in schlängelnden Bewegungen hinter dem einziehenden Angelhaken samt Köder und brachen wie nicht enden wollende 'S'-Formen die Wasseroberfläche mit ihrer Schuppenhaut.

Sie waren ungewöhnlich groß und ihr Verhalten war recht aggressiv. Das war vermutlich der Grund, warum die Fische nicht in die Nähe seines Köders gingen, so wie es unter normalen Umständen gemacht hätten.

Entweder irgent ein Idiot hatte sie hier ausgesetzt, oder sie sind von irgentwo hier her gekrochen und waren nun im begriff sich hier breit zu machen.

Doch.. in diesen Gründen wird es neben den Anglern keine größeren Räuber geben. Diese Behauptung hatte er mit einem flüchtigen Gedanken, die Schlangen auf der Stelle alle hinzurichten, gerade ebend aufgestellt.

Nicht einmal einem Augenblick später, hatten die Schlangen bereits unter den magischen Einflüssen des drahtigen Elementaristen zu leiden. Das Wasser wandte sich gegen zu jedwedem Nachteil gegen sie, versuchten sie aus dem Wasser zu springen wurden sie von Windböhen zurück ins Wasser befördert nur um dort von Lanzen aus Eis geformt aufgespießt zu werden.

Zwischenzeitlich färbte sich die Wasseroberfläche etwas rötlich und als ihre leblosen Kadaver zurück in den See sackten dauerte es nicht lange bis ausströmende Blut große Haie etwas weiter an den Rand lockte.

Endlich würde wieder etwas schönes beißen...