Knut der Verschwundene..

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Mayla
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Knut der Verschwundene..

Beitrag von Mayla »

Vor kurzem erst noch hatte sie mit Knut einige erfolgreiche Tauschgeschäfte abschließen können, die wiederum für sie zu weiteren mehr als guten Tauschgeschäften geführt hatten. Damit das so blieb, hatte sie noch eine Schuld beim guten Knut zu begleichen.
Mit den versprochenen Barren im Gepäck begab sie sich in Winterberg zur Ostmine, wo man Knut für gewöhnlich immer fand, jedenfalls zuverlässiger, als ihn in seinem Haus anzutreffen.
Vor Ort in der Mine bot sich ihr aber ein Anblick, mit dem sie nicht gerechnet hatte.
In einer Ecke des Stollens lag Knuts Hacke und auch eine ungeöffnete Schnapspulle. Beides hätte Knut nie und nimmer in diesem Zustand zurück gelassen, ausgeschlossen.
Neben diesen beiden Habseligkeiten fand sich noch etwas Blut auf dem Boden, fast im rauen, losen Gestein versickert.
Das kam ihr sehr merkwürdig vor. Knut war ein gestandener Bergmann. Er trank zwar ordentlich, hatte aber nie den Eindruck erweckt, er würde mit der Hacke sich selbst verletzten können. Hier war also offenkundig etwas vorgefallen.. und das passte ihr gar nicht
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Nach dem sie mit ihrer Untersuchung fertig und zum Schluss gekommen war, das hier etwas passiert sein musste, begab sie sich auf direktem Wege zu Knuts Haus.
Noch hegte sie die Hoffnung, dass er vielleicht doch mit der Hacke vom Fels abgeglitten ist und sich diese ins Bein gejagt hatte.
Sie läutete und klopfte mehrmals vehement an die Tür. Auch Rufen provozierte keine Reaktion.
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Auch Olaf, Knuts Gehilfe, wusste nicht von einer Rückkehr seines Herren zu berichten. Grundsätzlich war das wohl für Knut nicht ungewöhnlich. Entweder schlief er gerne mal im Stollen ein oder in der Taverne. Beides passte aber nicht zu den Fundstücken im Stollen.
Mehr und mehr erhärtete sich also der Verdacht, dass Knut etwas zugestoßen sein könnte. Alles deutete zumindest darauf hin.

Auf dem Weg zurück von Knuts Haus kam sie an Xapoas Haus vorbei. Knut hatte berichtet, das Xapoa eine gute Freundin sein. Kurzerhand wurde auch hier an der Türe geklopft, allerdings mit ähnlichem Ergebnis, wie zuvor.
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Sie schrieb einen kleinen Zettel und schob diesen unter der Tür hindurch, Xapoa würde ihn wohl sicher finden.
Ich grüße dich!

Ich sorge mich um unseren gemeinsamen Freund Knut.
Ich wollte ihn heute treffen, um meine Schulden zu bezahlen.
In seiner geliebten Ostmine fand ich jedoch seine Hacke, eine ungeöffnete Flasche Schnaps und etwas Blut.
Zu Hause war er nicht, sein Knecht konnte auch nicht berichten, dass er heimgekehrt war.
Alles deutet darauf hin, das Knut etwas zugestoßen sein könnte.
Wenn du diese Nachricht findest, suche mich bitte umgehend auf.

Gruß
Mayla

Ihr Weg führte sie dann erst zum Lager der Westmine und noch in das Wachhaus der Winterberger Miliz. Natürlich, wie sollte es anders sein, war der Wachhabende nicht anzutreffen.
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Auch die Wachen vor der Tür und vor der Bank wussten nichts zu Knut zu berichten, außer, das er immer mal wieder in der Stadt war. Keine große Hilfe.
Sie würde auf Nachricht von Xapoa warten und zu späterem Zeitpunkt nochmals durch Winterberg streifen. Womöglich musste sie auch noch diesen Vasallen von Winterberg informieren. Wenn einer seiner Bürger abhanden kam, wonach es im Moment aussah, sollte er informiert sein und womöglich auch Schritte in Wege leiten.
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Mizrae
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Re: Knut der Verschwundene..

Beitrag von Mizrae »

Währendessen, tief inmitten des Kontinents:

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Vielleicht gibt es ja einen Zeugen, der berichten kann wie Knut in diese ungünstige Lage geraten ist...
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Nagron Vandokir
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Re: Knut der Verschwundene..

Beitrag von Nagron Vandokir »

Als er diese Kunde vernahm wird er nicht lange zögern und wird eine Aushang anfertigen den er an die Bank zu Winterberg anschlagen lässt.

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Auch wenn viele tausend Peitschen auf mich niedergehen, beugen werde ich mich nicht!

Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt!

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Chalithra'Xune
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Re: Knut der Verschwundene..

Beitrag von Chalithra'Xune »

Am Tag der Gefangennahme...

'Wir werden die nächsten Narbondelzyklen in wie weit er nützlich für uns ist. Dementsprechend werden wir sein Rationen einteilen.
Vendui Priesterin - ich mache das zu deiner Verantwortung.' 


Diese staubige Umgebung, überall Dreck und Ruß - kein Ort für eine Priesterin. Schon nach der kurzen Zeit wurden die feinen Gewänder davon eingehüllt. Die erste Priesterin blickte in die Richtung von Chalithra'xune und erteilte ihr diese Anweisung.

Nun soll sie sich um dieses Ding kümmern? Wieso ist es überhaupt hier?

Kurzzeitig könnte die Missbilligung in ihren Zügen ersichtlich sein. Vielleicht hat ihre ehemalige Mentorin Vala'ryzzsha gar etwas davon aufgeschnappt, ihr Blick glitt in diesem Moment in die Richtung der jungen Priesterin. Trotzdem wurde gehorcht.
Was dieses Subjekt für einen Nutzen haben soll, war nicht ersichtlich. Es wehrte sich mit und war nicht gefügig. Ein untauglicher Sklave, sie haben doch soviel geeignetere für diese niederen Arbeiten. Die brutalen Orken werden es schon 'richten' und das taten sie daraufhin auch.

Die junge Priesterin machte sich widerwillig auf. Spärliches Essen und Wasser wurden geholt. Wieder eingetroffen wurde es ihm vorgesetzt und Bedingungen diktiert, aber natürlich wurde alles abgelehnt. Die Karaffe gar um getreten, erste Aufgabe nicht bestanden.
In der Karaffe stand eine kleine Schnittblume, ein Utensil für eine Verkleidung, zweckentfremdet.
Das Wasser galt nicht nur dem Schmied, sondern auch der Blume, sie müssen es sich teilen. Sollte er zu gierig sein und der Blume nicht genug Wasser über lassen bis zur nächsten 'Lieferung', wird sie unweigerlich das Köpfchen hängen lassen. Sollte dies passieren, so wurde deutlich gemacht, folgen Strafen.
Die Karaffe liegt im Staub, die Blume daneben, das Köpfchen hängt.
  
Die große Pranke des Schwarzorks flog in die Richtung des Schmiedes, hörbar ein Treffer. Doch die Dunkelelfe wandte sich schon herum.
Wie eine Mutter zu ihrem Kind ging sie von dannen, mit dem Kommentar: 'Bwael, kein Essen und Trinken für dich.'
Um den Rest kümmerte sich der riesenhafte Ork. Sicher war, das er morgen anders aussehen wird und vielleicht gefügiger ist.
  
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Mayla
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Re: Knut der Verschwundene..

Beitrag von Mayla »

Gegen Abend machte sie sich erneut auf die Suche nach Knut. Erneut führte sie der Weg in die Ostmine, an den Ort, wo scheinbar alles seinen Anfang nahm.
Vor Ort traf sie.. erstaunlicherweise gleich mehrere ihr gut bekannte Personen. Da war Nagron, der Hauptmann der Winterberger Miliz, Wentzelslaus mit seinen kleinen Schweinsäuglein und auch Roman Waldtau erreichte just mit ihr den Eingang der Mine.
Nagron war im Gespräch mit Wentzel und sie alt Älteste der Ihren gesellte sich einfach unverfroren dazu.
Kurzerhand übernahm sie die Gesprächsführung und bugsierte Nagron, der von dem Vorfall noch keine Kenntnis hatte, zum fraglichen Ort des Verschwindens.
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Darauf hin machte sich Nagron auf den Weg zur Wachstube, um einen Aushang anzufertigen.
Im weiteren Gespräch mit Wentzel stellte sich dann heraus, das er zugegen war, als Knut tatsächlich entführt wurde.
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Es dauerte etwas, bis Wentzel nach und nach mit allem herausrückte, was geschehen war. Seinen Worten war nicht einfach zu folgen, er erging sich in manchen Übertreibungen und sprach wie ein Gossenkind. Allmählich stellte sich jedoch heraus, dass es wohl Dunkelelfen in Begleitung eines Orken gewesen sein mussten, die Knut aus der Mine entführt hatten.
Die Anwesenden waren sich rasch einig, dass die Dunkelelfen sicherlich am handwerklichen Können Knuts interessiert waren und nicht an den Nehmerqualitäten am Bierhumpen.
Auch hatten nach den Aussagen von Wentzel wohl schon andere Leute nach Knut gefragt und waren ebenso auf der Suche nach ihm, namentlich der Priester Keltor und der Vasall von Winterberg.
Es wurde sodann ausgemacht, dass Nagron sich mit dem Vasallen von Winterberg in Verbindung setzen würde und sie selbst den Priester in Silberburg aufsuchen wollte.
Wie es der Zufall wollte, fand sie den Priester Keltor auch direkt in seinem Heiligtum vor. Sie bat ihn um ein Gespräch und schilderte im Verlaufe dessen, was sie bisher in Erfahrung bringen konnte und das ein Gesuch vom Hauptmann der Winterberger Miliz ausgebracht wurde und regte an, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten.
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Dem stimmte der Priester zu. Man würde sich gemeinsam beratschlagen und dann einen Plan erarbeiten, wie man Knut aus den Fängen des Unterreichs auslösen könnte. Man war sich darüber einig, das ein sehr besonnenes Vorgehen von äußerster Wichtigkeit für das Wohlergehen Knuts war.
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Knut Grosmet
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Re: Knut der Verschwundene..

Beitrag von Knut Grosmet »

Knut riss sein eines Auge auf und schaute nach oben an eine Decke, die kaum von Licht angestrahlt wurde. Seine Beine waren in mächtige Ketten gelegt und lagen noch halb auf dem Amboss. Eine Blutlache diente seinem Kopf die Nacht über als Kissen. Die ersten Gedanken waren verschwommen, alles andere als klar. Weder wusste er, wo er sich befindet, noch weshalb er so da lag. Hatte er zu viel getrunken? Doch nach seinem gewohnten Winterberg sah dies alles nicht aus.

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Erste brauchbare Gedanken schossen bald darauf durch seinen Kopf. Er stand in der Ostmine, wollte bald den Feierabend mit einem Bier genießen. Dann eine fremde Person. Sie sollte sich als Dunkelelfe herausstellen, zu der noch weitere Drows und Orks hinzustießen. Chaotisch flogen die Ereignisse des vorangegangenen Tages an seinem inneren Auge vorbei und seine Stimmung verfinsterte sich. Gigantische Pranken eines hässlichen Monstrums. Nicht ein Mal, nicht zwei Mal, unzählige Male prasselten die heftigen Schläge auf ihn ein. Dann wieder Dunkelheit. So schien er wohl hier her gekommen zu sein. Er solle ein guter Oberweltler sein, wurde ihm gesagt. Daran erinnerte er sich nun. Voller Panik und Angst war er und so fiel es ihm schwer sich an Details und alles Gesagte vom gestrigen Tage zu entsinnen. Immer und immer wieder schüchterte der Gigant von einem Ork ihn mit festem Griff oder gar Schlägen direkt in sein Gesicht ein.

Während er sich aus seiner misslichen Lage hinter dem Amboss aufrichtete, fasste er sich an seinen Hinterkopf. Ein stechender Schmerz erfuhr er dabei und als er seine Hand zurückführte sah er sogleich Wundsekret mit Blut an seinen Fingern haften.

Er wollte die Karaffe mit Wasser gestern nicht annehmen. Stoß sie sogar von sich Weg. Aus Trotz. Ein letzter Versuch der Gegenwehr? Wut? Dummheit? Die Entscheidung hatte er am vorangegangenen Tage erneut mit einem heftigen Prankenschlag bereut. Nun wurde er hier wach. Hinter dem Amboss. In Ketten. Sein ganzes Gesicht angeschwollen und eine Wunde an seinem Hinterkopf.

Ein Stück Blume meinte er mit seiner Zunge zwischen seinen Zähnen ertasten zu können. Stimmt! Der Ork hatte ihm die Blume in seinen Mund gesteckt bevor er zugeschlagen hat. Wohl als Andenken. Doch nun hatte er Durst. Und unbändige Kopfschmerzen.

Nur mühsam richtete er sich auf und ging langsamen Schrittes aus dem Gebäude hinaus. Er erinnerte sich. Das Wasser aus dem See ist vergiftet. Ein weiterer Hoffnungsschimmer, der, gleich nachdem der Gedanke aufkam, wieder schmerzhaft erlosch. Die mächtigen Kettenglieder machten es ihm nicht leicht zu gehen. Dies sollte auch wohl der Sinn dahinter sein. Eine Flucht schien bereits jetzt aussichtslos.

Suchend blickte er sich in der Dunkelheit einer schier nicht enden wollenden Höhle um. Bis auf die beiden Wachen, die ihn mit recht emotionsloser Mine beobachteten sah er kaum etwas. Arbeitsgerät. Loren. Er schien in einer Mine zu sein. Er blickte die Wachen abschätzend an. Doch der nächste Gedanke zeriss auch den darauffolgenden Gedanken wieder. Ein Bolzen soll ihn ohne zu zögern zwischen seinen Augen treffen, sollte er fliehen wollen. Dies wurde am Vortag den Wachen so beauftragt.

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Die Zeit wollte nicht vergehen. Warum er? Warum ist er hier? Was wollen sie von ihm? Jene und weitere Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Doch dann sollte er ihre höchste Priesterin ein zweites Mal zu Gesicht zu bekommen. Geprägt von den Schlägen des Vortages und einem quälenden Durstgefühl, hörte er ihren Worten dieses Mal aufmerksamer zu. Das Gesagte weckte Hoffung und Hoffnungslosigkeit zugleich in ihm. 

Sollte er fliehen, sich nicht benehmen oder die an ihn herangetragene, nein, befehligte Aufgabe nicht erledigen, so würde er endlose Qualen erleiden. Qualen, gegen die sich selbst die schrecklichste Folter, nur wie eine zarte Berührung mit einer sanften Feder anfühlen würden. Sie sprach ihm Drohung und Befehl zugleich aus. Weckte in ihm mit anderen Worten aber auch Hoffnung und Zuversicht, die ihn wohl aber nur antreiben sollten.

Einige Zeit nach diesem Gespräch stand er knietief in einem Loch neben dem See. Einem Loch, das er selbst ausgehoben hatte und aus dem er mit einer Schaufel Ton nach oben beförderte. Diesen bräuchte er wohl für seine Arbeit.

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Gerade als er ein leeres Fass in den Händen hielt, wohl um die Menge an Ton damit zu seinem Arbeitsplatz zu transportieren, die er benötigte, erschien eine Dunkelelfe mit düsterer Maskarade. Erneut machte Chalithra'xune ihm das Angebot mit der Karaffe Wasser und der Blume, das er am Vortag so vehement, trotzig und sturr ablehnte. Doch diesmal hörte er ihr zu. Wohl aus Durst, aus Angst, die beginnende Zermürbung war schon spürbar. Diese Schläge des Orks wollte er kein weiteres Mal spüren. Seine Kehle war Trocken. Seine Umgebung dunkel, feindlich und voll mit Wachen, die nicht zögern würden ihn zu töten. Und seine Aussichten, sollte er nicht hören, waren düster. Dies wurde ihm bereits mehrach verdeutlicht.

Von Durst getrieben riss er den Krug mit der Blume sogleich an sich und begann daraus zu trinken. Mit gierigen Zügen leerte er die Karaffe bis zur Hälfte. Dann rekapitulierte er ihre Worte. Wenn er zu gierig sein würde und die Blume am nächsten Tag kein Wasser mehr haben würde, so würde er die Folgen spüren. Dass diese für ihn nicht angenehm werden würden, dem war er sich gewiss nach der Erfahrung, die er am Vortag machen musste. Und so setzte er den Krug ab und begann damit sich das Wasser trotz seiner harten Arbeit zu rationieren.

Knut sitzt mit Blume und Wasser vor sich.jpg
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Ihren so freundlichen Tonfall und ihrer Geduld war es zu verdanken, dass er ein wenig mehr zu vertrauen schien. Sie bot ihm einen Gegenstand an, der ihn schützen sollte, schützen, vor ihm unbekannten Elementarebenen. Dass er dank diesem Gegenstand von dem vergifteten Wasser trinken könnte, weckte sein Interesse und brach den letzten Rest Ablehnung in ihm. Doch sobald er das Amulett um seinen Hals legte, eröffnete sie ihm den Trick dahinter, durch das eine Flucht nun endgültig in unendliche Ferne gerückt war...
"Melkt der Knut mal einen Stier, trank der Bergmann zu viel Bier." (Unbekanntes Zitat aus Winterberg)

Eine ausführlichere Charakterbeschreibung ist hier zu finden.
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Amine
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Re: Knut der Verschwundene..

Beitrag von Amine »

Samira und Amine machten sich auf nach Winterberg, um Knut die versprochenen Federn vorbeizubringen. Es war schon eine längere Zeit her, dass sie sich mit Knut trafen. Er hatte sich den beiden Priesterinnen anvertraut und ihnen die Geschichte von den Dunkelelfen erzählt. Er hatte an dem Abend sehr viel getrunken und wirkte dabei sehr emotional. Aber die beiden Ierkes lauschten seinen Worten. Es war eine fruchtbare Erzählung gewesen und beiden war endgültig klar, dass diese Skou'rain keine Moral besaßen.

Sie trafen in Winterberg Liane Riodes, die ebenfalls nach Knut suchte. So machten sich die drei Frauen auf zur Mine, um dort nach dieser armen Seele zu suchen. In der Mine sahen sie bedauerlicher Weise eine Blutlache, Knuts signierte Hacke und ein Flasche Schnaps.
Entweder hatten die Dunklen ihn wiedergeholt oder es mussten Banditen gewesen sein.

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Sie hatten vor der Mine einen unhöflichen Mann getroffen, der sich nicht lange mit den drei Frauen unterhalten wollte. Aber er faselte etwas von einem Portal. Hatten denn Banditen ein Portal, oder waren es doch andere Wesen mit magischen Fähigkeiten?
Praeliis ferox
Quem juvat clamor, gaeleaeque leves
Acer et Marsi preditis cruentum
Vultus in hostem.
Horat.
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Daniel Klangweber
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Knut der Verschwundene..

Beitrag von Daniel Klangweber »

Es gab Dinge in dieser Welt die waren schlicht so unfair, dass sie nicht hingenommen werden konnten. Daniel war wütend auf seinen Gott. Das kam nicht oft vor, aber diesmal hatte Slatrack es mit seinen Späßen zu weit getrieben. Knut, genommen von den Dunkelelfen. Ausgerechnet von den dreimal verfluchten Dunkelelfen. Ein Zufall wie Slatrack sie liebte, aber keiner bei dem Daniel mit lachen konnte. 

Wenn er ehrlich mit sich war kannte er Knut nicht, nicht wirklich. Er hatte sich gerade einmal einen Abend furchtbar mit dem Bergmann betrunken, zumindest so sehr wie er das noch konnte. Er hatte ihm aber auch zugehört. Die Geschichte  von seiner Gefangenschaft, dem Tod seiner Familie. Er hatte den bärtigen Kerl leiden können. Er erinnerte ihn ein wenig an sich selbst, ehe er seine neue Familie gefunden hatte. Ziellos, besoffen und mit ziemlicher Sicherheit in ein paar Monaten tot. Heute hatte er sehen wollen ob sich an diesem letzten Punkt nicht etwas ändern ließ... und stattdessen von seiner Entführung erfahren

Langsam schwenkte er die Rumflasche über dem Feuer, um das gefrorene Blut darin aufzutauen. Es war Knuts Blut, zumindest hoffte er das. Er hatte es vom Boden der Mine gekratzt, dort wo er scheinbar verschwunden war.

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Die zwei goldenen Furien die mit im Stollen gewesen waren, hatten ihn dafür beinah an ihren Löwen verfüttert. Wildes Geschrei von böser Magie und dummen Manthossums! Sie hatten ihm gar nicht richtig zugehört. Wie er solch selbstgerechtes Pack hasste. Sie würden noch an ihren Prinzipien festhalten wenn die Dunkelelfen den Bergmann längst gehäutet hatten. Die einzige Genugtuung für ihn war, dass er ihnen vorgelogen hatte er hätte mit dem Blut zu Livius Quintus gehen wollen. Zwei wütende Amazonen auf seiner Türschwelle. Der Gedanke brachte ihn zum Lächeln. 

Das er es samt Blut dort hinaus geschafft hatte, hatte er dieser Liana zu verdanken. Sie schien am ehrlichsten besorgt um den Bergmann. Sie schien am ehesten geneigt ernsthaft einen Versuch zu unternehmen ihn zu finden. Ernsthaft genug das sie ihn gedeckt hatte, als er die Flaschen heimlich ausgetauscht hatte. Was er schließlich auf die Forderung der Amazonen zurück gereicht hatte, war nichts weiter als leeres Glas. Er hatte fest vor Liana diesen Gefallen eines Tages zurück zu zahlen.

Als nächstes würde er einen Magier auftreiben der wirklich etwas mit dem Blut anfangen konnte - und ganz genau herausfinden wo der Bergmann vergraben worden war. Aye, er kannte Knut nicht wirklich, aber manche Dingen waren schlicht so unfair, dass sie nicht hingenommen werden konnten - und er wusste ganz genau, manche Gefangenschaft war schlimmer als der Tod.
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Chalithra'Xune
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Re: Knut der Verschwundene..

Beitrag von Chalithra'Xune »

Am 2ten Tag der Gefangennahme nach dem Besuch in der Mine... in einem Rückzugsort mitten in Sold'Orbb...

"Was wollen wir mit diesem Ding? Wieso jetzt? Wofür? WARUM ICH?!" 

Die junge Priesterin war ausser sich, der Kelch samt Inhalt wurde an die Wand gedonnert. Der feine Glaskelch hauchte seinen letzten Atem aus und blieb in Bruchstücken am Boden, langsam strömte der Wein an den Mauerstücken herunter und gesellte sich dazu.
Ihre feine Gewandungen waren mittlerweile durchzogen von diesem Staub der Mine, auch wenn sie sich nur kurzzeitig dort aufhielt. Es ist kein Ort für eine Priesterin. Sie konnte den fauligen Atem des Menschen mittlerweile selbst nach dem ausgiebigen Waschen riechen, ekelhaft. 

Mittlerweile ist sie dem Rätsel schon näher gekommen. Knut wurde soweit beeinflusst das er ausplauderte wieso genau er hier ist – was er erschaffen soll. Sie entsinnt sich an dem Aushang der ersten Priesterin.
'Ein Artefakt zu erschaffen, das mir große Nützlichkeit verspricht.'
  
Da flog die Weinflasche mit einem weiteren Klirren an das Mauerwerk, sie atmete tief durch. Diese lilafarbenen Schleier glitten erneut durch das sonst so tiefe grün der Seelenspiegel, ein deutliches Anzeichen für einen Temperamentsausbruch. Die Wut hat sie gepackt.
"Niedere Drecksarbeit, für eine andere, um ihre Macht weiter auszubauen und die Gunst der Göttin nur für sich zu mehren?! Nau!"

Der Schmied wird erneut aufgesucht, diesmal vielleicht mit einem wirklichen Geschenk und keiner Finte und mit eigenen Plänen im Kopf.
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Falynidil
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Re: Knut der Verschwundene..

Beitrag von Falynidil »

Mit einem Stirnrunzeln hatte Falynidil die Erklärung der ersten Priesterin quittiert. Einen Menschen zu bewaffnen, nachdem man ihn entführt, wahrscheinlich gefoltert und in den Minen hat schuften lassen, war eine Sache. Die Gunst der Göttin dafür zu erwarten einen wehrlosen unbedeutenden Menschen für niedere Arbeiten zu instrumentalisieren grenzte aber geradezu als Hohn ihr gegenüber. Ihrer Bewertung nach bestand schlichtweg keine Leistung darin.

Später, in ihrer Oberinnen-Kammer konnte sie ein spöttisches Lachen nicht länger zurückhalten. Mizraes kläglicher Versuch an mehr Macht zu gelangen, amüsierte Falynidil. Wenn ihre Tochter sich nichts Besseres einfallen lassen würde, würde sie der Oberin nicht in 1000 Jahren ihren Thron streitig machen können. Sollte sie also ruhig weiter niederes Getier für ihre Vorhaben einspannen, denn dann band sie wenigstens nicht die Ressourcen von Filifar.

Als sie nun auf den Balkon ihrer Kammer trat, konnte sie erkennen, wie Knut von einer Yathrin – der Entfernung geschuldet konnte sie lediglich Chalithra’Xune vermuten - zurück in die Mine geführt wurde.

Nur zu, liebste Tochter, erschaff dir ruhig dein Spielzeug. Mir ringst du damit nur ein müdes Lächeln ab.
Never trust a smiling Falynidil, you're gonna end up. | When Nathan goes down on his knees, the battle is not over. It has just begun.
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