Eine schlaflose Nacht

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Samira
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Eine schlaflose Nacht

Beitrag von Samira »

Nachdem sie sich vergeblich hin und her gewälzt hat, gab sie den Versuch auf einzuschlafen. Zuviel hatte sie heute Abend erlebt und gehört. Schließlich stand sie leise auf, um die anderen nicht zu wecken und ging herunter an das Lagerfeuer.
Noch immer kreisten ihre Gedanken um die Gespräche des Abends. Insbesondere beschäftigte sie das Versprechen, dass sie ihren Freunden gegeben hat. Sie wollte ihnen so gerne helfen, doch stellte sie jenes Vorhaben auch vor ein großes Hindernis. Sie hatte auch eine Verpflichtung gegenüber ihrem Acoma und ihren Aeritaneí.
Dieses war ihr bewusst gewesen, als sie das Versprechen gab, dass es nicht einfach werden würde jenes zu halten. Sie war froh, dass Amine ihr zur Seite stand. Auf ihre Unterstützung konnte sie zählen und dafür war sie ihr sehr dankbar. Ihr gab es auch etwas Ruhe, da es Amine genauso wichtig war wie ihr. Es musste beiden geholfen werden. Egal wie sie es drehte und wendete, sie müsste das Gespräch mit Taraa, Lise, und ihrer Freundin, Xapoa, suchen.

Sie hoffte auf deren Verständnis und ihren weisen Rat. So holte sie zwei Pergamente hervor und begann auf ihnen eine Nachricht zu schreiben.


Liebe Taraa Lise und liebe Fila Xapoa,
ego benötige eure Hilfe und euren Rat. Könnten wir uns heute Abend zum 20.Stundenlauf bei der Schmiede in der goldenen Stadt treffen.

Eure Aeritane und Fila
Samira


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Samira
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Re: Eine schlaflose Nacht

Beitrag von Samira »

Es lag wieder eine lange Nacht hinter ihr. Das erlebte ließ sie einfach nicht zur Ruhe kommen und so versuchte sie alles aufzuschreiben. Vielleicht half es und sie könnte anschließend in den Schlaf hinüber gleiten, den sie so dringend nötig hatte. So kroch sie aus ihren warmen Fellen hervor,verließ ihr Bett, um sich an den Tisch zu setzen und die Schreibfeder in die Hand zu nehmen. Sie versuchte sich zu beruhigen und fing schließlich an zu schreiben. Sie saß abends an der Schmiede und vertrieb sich die Wartezeit auf Lise mit basteln. Mittlerweile gelangen ihr die Ohrringe mit Holzperlen richtig gut. Aber auch das half ihr nicht sich abzulenken. Immer wieder ging sie im Geiste durch was sie Lise zu sagen hatte. Endlich wurde sie durch ein, " Sel´ja Samira " erlöst. Es gelang ihr nur schwer ihre Gefühle vor Lise zu verbergen als sie die Sachen aufräumte und zu ihr ging. " Sel´ja meine Taraa, danke, das tua gekommen bist", kam es erst stockend über ihre Lippen. " Ego würde gerne mit dir reden, wollen wir trech zu Aliras Haus reiten et uns da zusammen setzen?" Lise sah sie zwar etwas überrascht an willigte aber ein. Nachdem sich auch noch Amine zu ihnen gesellt hatte machten sie sich auf den Weg.

Dort setzten sie sich an den Steg beim Wasserfall, welches ihr Lieblingsplatz ist und Lise forderte sie auf zu beginnen. Zuerst stellte sie sich sehr ungeschickt an und die Worte kamen nur sehr stockend raus. Lise sah sie immer wieder an und ihre Mimik wechselte ziemlich oft von überrascht zu blankem Entsetzen. Oft traf ein hilfesuchender Blick von Samira, Amine, aber diese war sehr ungewöhnlich still, nur selten kam sie ihr erklärend zu Hilfe. Als sie erst kurz berichtete lernte sie ihre geliebte Kaiserin von einer anderen Seite kennen oft dachte sie, Lise würde sie ihren wachsenden Zorn spüren lassen. Jedoch unterbrach sie Samiras Redefluss nur selten.
Sie berichtete ihr zuerst wer drüben auf dem Dach ist, zwei Filoí und wartete die Reaktion ab. Erst dann sagte sie das einer davon ein Manthossum wäre. Natürlich forderte Lise eine Erklärung.

Samiras Erzählung:

Wir trafen ihn beim Reisemagus in Ansilon als Amine et ego nach Hause wollten. Er war ziemlich angetrunken et sprach uns an. Sein größter Wunsch wäre es einmal die goldene Stadt zu sehen. Samira meinte scherzhaft dann begleite uns. Erst als seine Schreie durch die Nacht hallten als ihn die Kriegerinnen, welche Wache hielten, angriffen, bemerkten Amine und sie ihn. Der Narr ist ihnen gefolgt und hätte beinahe mit dem Leben bezahlt. Auch erzählte sie wie er ihnen versprochen hat nichts zu verraten und still Schweigen über das Erlebte zu wahren. Sie haben ihm sein Leben gelassen und nahmen ihm durch ein Gebet die Sicht. Holten ein Pferd und er ritt los von der Stelle mitten im Dschungel an den sie ihn zuvor gebracht hatten. Dann berichtete sie wie sie ihn zufällig bei Xapoa traf und diese ganz überrascht war, das sie sich kannten. Er hatte Wort gehalten und wirklich nicht von dem zusammen Treffen erzählt. Damals bot er an ihr zum Dank etwas zu schmieden oder wenn sie sonst einen geschickten Schmied brauche bei ihm vorbei zu schauen. Ihre Neugierde war geweckt. Es bot sich ihr durch Handelsgeschäfte, des Öfteren in Begleitung von Niriel und Tari, die Möglichkeit diesen Manthossum wieder zu sehen. Bei diesen Treffen betonte er immer wieder das Samira und Amine noch einen Gefallen bei ihm gut hätten. So entschieden sie sich nach einem arbeitsreichen Tag, Knut in der Miene aufzusuchen. Dort trafen sie ihn schwer verletzt beim Truhenlager an. Erst beim zweiten mal hinsehen wurde ihr bewusst das es Knut ist so entstellt war er. Er erzählte ihnen von einem zusammen Treffen mit Orks und den Dunklen. Das ihm eine junge Kriegerin namens Liana Riodes geholfen hätte als einzige. Es fiel ihr schwer ihn zu verstehen da er schon sehr angetrunken war. Deswegen rutschte ihm auch raus wie es dazu kam das er Einäugig ist. Es hatte mit seiner Kindheit zu tun welche er in Gefangenschaft und als Sklave der Drow verbrachte. Sie spürte seine abgrundtiefe Wut und Verachtung gegen diese. Nach dieser Geschichte änderte sich ihre Meinung gegenüber diesem Manthossum. Sie erinnerte sich daran was ihre Oma immer sagte: " Der wahre Charakter eines Menschen kommt zum Vorschein wenn er betrunken ist." Sein Kampf war ihrem gegen die Tamoki doch gar nicht so unähnlich.
Da es ihre Zeit leider nicht zugelassen hatte war der letzte Besuch bei Knut schon etwas länger her. Schon ein paarmal lies er ihr durch Bekannte ausrichten doch wieder einmal vorbeizukommen. So entschloss sie sich an einem ruhigen Tag dem nachzukommen und Amine wollte sie gerne begleiten. Vor der Ostmiene in Winterberg trafen sie auf Liana und sie gingen gemeinsam hinein. Dort fanden sie aber nur eine leere Schnapsflasche, eine hingeworfene Hacke und eine große Blutpfütze. Es sah alles nach einem Kampf aus. Ein anderer Bergmann berichtete ihnen das ihn die Schwarzen geholt hätten. Sie war sehr bestürzt und schockiert das, dass ihn seine Vergangenheit erneut eingeholt hat.
Vor zwei Tageslaufen erreichte Amine zu später Stunde eine Nachricht von Liana. Darauf stand das Knut frei wäre, aber sie beide in Lebensgefahr schweben. Sie bat darum in der goldenen Stadt Unterschlupf zu finden. Amine zeigte ihr die Nachricht und bat Samira um Rat. Waren es doch genauso auch ihre Filoí wie Amines. Da kam Samira die Idee die beiden hier bei Alira unterzubringen.
Sie wollte nicht ohne Absprache mit Lise und den anderen Aeritaneí, die beiden in die goldene Stadt lassen. Sie hatte schließlich auch eine Art Verpflichtung gegenüber dem Acoma und den Aeritaneí. Sie wollte den Beiden helfen aber war es doch eine Sache, welche nur sie und Amine betraf. So brachten sie die Beiden im Schutze der Nacht hierher, versorgten sie mit Proviant.


Nach dem langen Redefluss, schwieg Samira und sah ihre Kaiserin an. Lise hatte sie nur ab und zu unterbrochen, um an einigen Stellen genauer nachzufragen. Samira betonte abermals wenn es nicht so dringend gewesen wäre, niemals so gehandelt zu haben, vor allem nicht hinter ihrem Rücken.

Erschöpft legte Samira die Feder aus der Hand und las sich das Geschriebene durch. Dabei knetete sie sich ihre verkrampften Finger. Sie kam sich an diesem Abend sehr jung vor und es war ihr die ganze Zeit nie so bewusst gewesen wie heute, dass sie doch erst seit kurzem bei diesem Acoma lebte. Sie kroch abermals unter ihre Felle und fiel in einen tiefen Schlaf.
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Knut Grosmet
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Re: Eine schlaflose Nacht

Beitrag von Knut Grosmet »

Abermals saß Knut auf dem Dach des Verstecks. Seine Beine waren angewinkelt und seine Arme umgriffen diese. Er blickte nur starr und wortlos in den dichten Dschungel vor sich. So saß er Tag ein, Tag aus da. Angstattacken, Unruhen, Schweißausbrüche, Übelkeit und Kopfschmerzen plagten ihn seit einigen Tagen. Hier sollte er sicher sein. Sicher vor den Dunkelelfen. Sicher vor den Orks. Und auch sicher vor was auch immer sich in Silberburg zugetragen hat.

Die Ereignisse hatten sich nach seiner Befreiung überschlagen und nur schwer war es ihm möglich seine Gedanken zu sortieren. War ihm dies überhaupt möglich, wenn in der Welt dort draußen gar nichts sortiert erscheint? Plötzlich ist alles unsicher und die Welt, wie er sie kannte und mochte ist eine andere geworden. Hier war er sicher, ja, vielleicht. Er vertraute den Personen um sich herum blind. Doch war es ihm kaum möglich normal mit ihnen zu sprechen. Er könnte sich keine bessere Gesellschaft gerade vorstellen. Doch wie solle es nun weiter gehen?

Noch immer plagten ihn große Ängste. Unruhige Nächte ließen ihn sich kaum erholen. Und die Ängste machten die Tage fast noch schlimmer. Die Bilder in seinem Kopf aus dem Unterreich sowie die Gefühle, die er dort spürte, wollten noch immer nicht abklingen. Manchmal versuchte er sie zu verdrängen und dann sprach er ein paar Worte, doch die Gedanken machten ihn verrückt. Die Gedanken über das Vergangene und jene über die Zukunft umschlossen ihn wie eine Würgeschlange, die ihr Opfer langsam, doch beständig in Richtung Tod reißt. Stimmen hörte er in seinem Kopf. Stimmen, wie die von Mizrae mit ihren Drohungen. Stimmen, wie die von dem Ork, dessen Pranke in seinen Träumen immer und immer wieder auf ihn zu raste. Und auch Stimmen, die er nicht zuordnen konnte. Sie nahmen ihn im Hellen sowie im Dunklen gefangen und wollten ihn nur selten los lassen.

Und immer wieder dieser Name: Elysia. Elysia.
"Melkt der Knut mal einen Stier, trank der Bergmann zu viel Bier." (Unbekanntes Zitat aus Winterberg)

Eine ausführlichere Charakterbeschreibung ist hier zu finden.
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Liana Riodes
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Re: Eine schlaflose Nacht

Beitrag von Liana Riodes »

Es flackerte. Hell, dunkel, hell. Ein letztes Mal das Gesicht der Spinne ehe sie in Dunkelheit gehüllt wurde.

Trotz des schmerzhaften Brennens in ihren Adern war die erzwungene Pause ihrem Körper fast eine Erleichterung.
Ruhe, keine Angstschreie des so Mutigen neben ihr.
Keine Ausnüchterungstinkturen, keine Stimmungsschwankungen und vor allem nicht die Angst im Nacken er würde bei einem seiner Krampfe nicht mehr atmen.

Sie hatte schon seit Tagen nicht mehr wirklich geschlafen.. oder waren es Wochen ?
Schon merkwürdig wie komplex ein Gedanke sein kann bevor alles schwarz wird.

Doch verhoffte Ruhe war nicht von langer Dauer.
Die Bilder, die es die letzten Tage nicht in die wenigen Stunden, immer wieder unterbrochenen, Schlafes geschaft hatten kamen nun alle gemeinsam.

Das Portal , die Blutlachen, der Seelenfresser und immer wieder das scheitern.

Dream 1.jpg

Vielleicht hatte die kleine Stimme in ihrem Hinterkopf recht und sie war nicht für den Posten des Leutnant gemacht.
"Nein, reiß dich zusammen und Lächel sonst setzt es was.... "
Selbst in ihrem Träumen klang die helle Frauenstimme immernoch als könne sie nicht zu großer Grausamkeit fähig sein, doch sie wusste es besser. Sie allein.

"Lächeln... keinen dunklen Gedanken zulassen..Lächeln.. lass es sie nicht sehen, das ist das letzte was sie brauchen." hallte es wieder und wieder durch ihren Kopf.

Als sie endlich die Augen wieder aufschlug war er da... Kaum wieder zu erkennen, aber der Endzug schien ihm gut zu tun.
Die beiden Filai hatten wirklich ganze Arbeit geleistet. Und das Licht tat ihm gut.

Bald könnte er wieder unter Leute, wieder Scherzen und Schaffen... Bald...
 
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Samira
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Re: Ein Besuch

Beitrag von Samira »

Nach einiger Zeit machte sich Samira auf den Weg in den Dschungel sie wollte nach ihrer Fila sehen und auch nach ihm. Hat er sich an die Vereinbarungen gehalten? War er nüchtern et bei klarem Verstand?
Als sie ankam sah sie keinen der Beiden und so nutzte sie die Zeit und ging baden in ihrem geliebten See unter dem Wasserfall. Als sie einige Zeit geschwommen war ging sie an Land, setzte sich an den Steg und zog sich an. Gerade als sie ihre nassen Haare wieder zu dem Zopf flocht hörte sie es im Unterholz knacken und rascheln. Sie war auf der Hut, die wichtigsten Kräuter um sich zu verteidigen hatte sie immer bei sich. Doch es war kein ihr unbekanntes Gesicht, dass da auf sie zukam. Schnell schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, hatte er sie beobachtet? Nein dazu war er zu überrascht, aber war er es wirklich? "Sel´ja", rief sie ihm entgegen und nach kurzem zögern fügte sie ein "Sel´ja Knut" an. Erschrocken schaute er sie an, wobei man es so nicht nennen konnte oder? Sein Blick verweilte auf der Erde und er sprach mit dieser. Erst nachdem sie schon meinte er könnte seinen Kopf gar nicht mehr heben schaute er sie an. Doch war er es wirklich? Er sah so anders aus, sein Blick war klar fast stechend und die Augen strahlten. Bis auf einzelne Schweißperlen auf der Stirn, wirkte er sauber. Das war für Knuts Verhältnisse sehr ungewöhnlich und sie beschloss Liana ihren Dank auszusprechen. Er hatte eine Axt bei sich und mehrere Holzscheite in der Hand. Schnaufend legte er den Stapel beim Haus ab und kam zu ihr zurück. Sie wartete ruhig ab bis er wieder bei ihr war und deutete ihm an sich zu setzen. Als sie sich einige Zeit unterhalten haben kam auch endlich Amine schwer beladen zu ihnen und sie konnten mit der Verwandlung beginnen, weswegen sie heute hier waren. Sie waren fast fertig als eine verschlafene Liana zu ihnen kam. Amine musste zurück in die goldene Stadt um noch einige Rohstoffe zu holen und Knut verschwand in den Büschen.
Gerade als sie die Zeit nutzen wollte, um Liana zu danken und mit ihr alleine zu reden, hörten sie einen lauten Aufschrei.
 
Knuts Kampf 2.jpg

" EINE SPINNE, ein Riesenvieh …..ich muss sie töten, töten ", ein völlig wahnsinniger und aufgelöster Knut lief an ihnen vorbei, schnappte sich seine Axt und verschwand wieder im Dschungel.

Erschrocken sprangen sie auf und folgten ihm. Was er schrie ergab keinen Sinn so abgehackt und stoßweise kamen die Wörter aus seinem Mund. Plötzlich stand er vor einer riesigen schwarzen Spinne und hieb mit seiner Axt wie von Sinnen auf sie ein. Auch Liana stürzte sich in den Kampf und versuchte ihm zu helfen. Samira konnte die Beiden nur durch ihre Kräuter und Gebete unterstützen. Man vernahm lediglich vereinzelt die Worte "Arnaeth", "Laetaerio" und "Theraleia" von Samira. Endlich lag das Ungetüm tot vor ihnen. Als sie zu ihnen ging, brach Liana zusammen, sofort beugte sich Knut über sie. Als Samira bei den Beiden war, sah sie, dass der unvorbereitete Kampf an ihnen allen, nicht spurlos vorübergegangen ist. Liana hatte einige große Bisse davon getragen aber am schlimmsten hatte es ihr linkes Bein erwischt. Das Gift schimmerte grünlich in der Nacht. Wie ferngesteuert fing Samira an Knoblauch und Ginseng zu zerreiben. Sie trug die Paste auf die Wunden auf und vergewisserte sich, dass Liana in einer tiefen Bewusstlosigkeit war. Dabei sagte sie immer wieder die Worte der Macht wie sie es in den Gebeten gelernt hatte. Sie suchte die Energie in sich die Nyame ihr geschenkt hatte und sprach immer wieder das Wort "Theraleia". Als sie alles in ihrer Macht liegende für Liana getan hatte, hörte sie Amine nach ihnen rufen. Nachdem sie ihr alles erzählt hatte, gingen sie gemeinsam los um nach der toten Spinne zu suchen.
 
„Hier!!!“, rief dann Amine und deutete auf den Kadaver der Spinnenkreatur. Diese lag leblos auf dem Boden. Einige ihrer Beine waren abgeschlagen. Man konnte die tiefen Wunden von Knuts Beil noch gut erkennen. „Kia“, rief dann Samira und schaute sich langsam um. Waren hier noch andere Kreaturen?
Sie mussten die Spuren des Kampfes verwischen und den Kadaver verbrennen. „Du musst Feuer wirken!“, schlug Amine vor. Samira überlegte noch kurz und sprach: „Allagae Protasia et Aitia Floga Tomez“, dabei zerrieb sie Schwefelasche und Obsidian und streute es ins Feuer. „Megalos Floga“, spricht sie mit ruhiger Stimme weiter und es erscheint eine Feuerwand. Der Kadaver fängt Feuer. Amine sagt: „Ego unterstütze dich“ und reicht ihr die Hand. Beide schließen nun die Augen und fangen gemeinsam zu reden an: „ Nyame elogio taui. Afti einai i Tamea taus. Arnaeth Laetaetio et Megalo Theraleia. Gia Nyame, apantiste stin Tamea mas.“ Samira öffnet ihre Augen wieder und streut Knoblauch und Ginseng ins Feuer. Der Spinnenkadaver brennt nun lichterloh, ein ekelhafter Geruch nach verbranntem Fleisch und Moder breitet sich aus. Sie nähren das Feuer bis auch alles verbrannt ist.
Danach beseitigen sie auch noch die letzten Spuren des Feuers und gehen erschöpft zu den Anderen zurück.
 
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Knuts Kampf 3 Feuerwand.jpg
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Knut Grosmet
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Re: Eine schlaflose Nacht

Beitrag von Knut Grosmet »

Die darauffolgende Nacht schlief er kaum. Er hatte sie in Gefahr gebracht. Immer wieder wälzte er sich von einer Seite auf die Andere. Ewigkeiten starrte er in den Nachthimmel. Sie hätte an dem Gift sterben können. Ein jedes Mal, als dieser Gedanke in ihm aufkam, tauchten Schweißperlen auf seiner Stirn auf und er begann schneller zu atmen. Aber er hätte nicht mit einer schwarzen Spinne im Wald rechnen können. Er wollte doch nur das Wasser weg bringen. Auch wenn Wasser weniger dringliche Bedürfnisse hervorruft, als sein geliebtes Bier, so muss er sich doch hin und wieder erleichtern. Und dann da, plötzlich, wie aus einem Hinterhalt, stand diese riesige, schwarze Spinne mit ihrer Brut vor ihm.

Knut greift Schwarze Spinne an.jpg
Knut greift Schwarze Spinne an.jpg (40.28 KiB) 2187 mal betrachtet

Dann ging alles so schnell, er musste seine Freunde verteidigen und dies tat er auch. Zwar mehr schlecht, als recht, mit seinem Holzfällerbeil, doch was hätte er sonst zwischen die Spinne und ihnen stellen sollen außer sich selbst? Auch wenn er kein Krieger ist. Das wusste er. Doch lieber er, als seine Freunde.

Die Brut, die kleinen Spinnen. Waren da welche? So ruhig auf dem Dach liegend, mit dieser Ruhe um sich herum, in den Sternenhimmel hinaufblickend, schossen ihm diese Gedanken nun durch seinen Kopf und er war sich gar nicht mehr sicher. Waren da mehr Spinnen, als er sie zum ersten Mal erblickte? Sind sie abgehauen und sie haben nur die große Spinne krabbeln konnten? Was, wenn sie ins Unterreich entweichen? Was, wenn sie eine Aufgabe hatten? Waren es Spione?

Diese Fragen machten eine angenehme Nachtruhe zunichte und sie wechselnden sich immer und immer wieder ab mit der Sorge um den quirligen Rotschopf an seiner Seite. Sie muss sich erholen von dem Gift. Sie darf nicht in ihre Fänge geraten. Und ihr darf nichts passieren, er werde sie beschützen, auch wenn er kein Krieger ist. In dieser Nacht schien er sich über nicht viel in seiner Zukunft liegende sicher zu sein. Über diese drei Sätzen war er sich sicher.

Die Sorgen über seine Freunde und ganz speziell über diese eine Frau wechselnden sich in jener Nacht mit einem aber und abermaligem Überdenken der Situation ab. War da ihre Brut dabei? Sind sie entkommen? Und... ja und dann war da plötzlich wieder dieser Name. Elysia. Nur kurz und unwillkürlich stach der Gedanke an sie zwischen allen anderen Gedanken hervor. Er muss sich öffnen. Und er wird es. Doch sie haben sich alle noch nicht von dem Geschehenen erholt. Eine Rückkehr wäre noch zu früh. Sie würden es nicht zurück schaffen. Noch nicht. Und nicht sie alleine.

Und das was in Silberburg geschehen ist, der Grund für ihre Flucht in dieses Versteck. Wo war es noch sicher dieser Tage? Und seine Gedanken begannen sich abermals zu drehen, nur ein erneutes von tausenden Malen. Diese Gedanken, an seine Vergangenheit, an erlittene Qualen, an Drohungen und Einschüchterungen, an ein Leben in der Dunkelheit. Diese Gedanken, an seine Gegenwart, war es sicher da wo sie sind? Brachte er sie nicht nur in Gefahr? Und diese Gedanken an die Zukunft, werden sie ihn finden?

Und noch wichtiger: Werden sie SIE finden? Wo ist es nun noch sicher für die Beiden? Solche und ähnliche Gedanken waren ihm nicht fremd. Doch normalerweise würde er nun zu einem Bier greifen. Oder zwei. Oder drei. Und wenn dies alles nichts hilft, dann sollte es ein Schnapps sein. Es lässt die Sorgen verschwinden und macht die Welt um ihn herum erträglicher. Es lässt ihn seine Vergangenheit und die Zukunft vergessen. Es lässt ihn einschlafen. All dies geben sie ihm aber hier an diesem Ort nicht. Für sein Bestes. Für ihr Bestes. Dies haben sie ihm gesagt. Dies hat ihm vor allem sie gesagt und er vertraute ihr blind.

So lange lag er mit diesem Gedankenkarussell wach, bis die Sonne den Himmel aus seinem Schwarz weckte und ein strahlendes Blau ins Himmelszelt zauberte... Zurück an die Arbeit... Er muss sich irgendwie ablenken...
"Melkt der Knut mal einen Stier, trank der Bergmann zu viel Bier." (Unbekanntes Zitat aus Winterberg)

Eine ausführlichere Charakterbeschreibung ist hier zu finden.
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