Rache oder Heilung

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Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir
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Rache oder Heilung

Beitrag von Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir »

Der Pfad des Varrak Lathos
  
  
 ...noch immer schmertzte mein Rücken wie Feuer, noch immer hallten die wiederlichen knallenden Geräusche der Peitsche durch meinen Geist. Jede Nuance dieser langen 20 Hiebe hatten sich in mein Gedächnis eingebrannt, sogar der Schweißgeruch meines Vaters, der schnaufend diese Hiebe austeilte, strömmte wieder und wieder durch meine Sinne. Das Knistern der Fackeln, welche ihr tanzendes Spiel auf die steinernen Wände der kleinen Halle warf, das leise Flüstern der wenigen Bediensteten, sogar der starre Blick meines Bruders, das Mitleid in den Augen meiner Mutter..all das vermischte sich in meinen Erinnerungen zu zwei Gefühlen, welche brüllend nach Aufmerksamkeit verlangten. Scham und..Wut, unverholhene Wut auf meinen Vater..auf mich selbst, auf meinen Bruder und ja..sogar auf meine Mutter,weil sie es zuließ. Rückwirkend betrachtet, weiß ich, das gerade meine Mutter nichts unternehmen konnte, meine Liebe zu ihr steht außer Frage. Mein Vater Tybalt allerdings und auch mein so fähiger,mutiger Bruder Ronbert..nun..beide waren derart in Ihren Ansichten festgefahren, das meine eigenen Wünsche oder Vorstellungen völlig belanglos für sie waren. Dazu muß erwähnt werden, das beide durchaus fähige Krieger sind, bedauerlicherweise aber über einen äußerst begrenzten Horizont verfügen. Oder sollte ich schreiben..waren? Mir ist nicht bekannt, ob sie noch leben, einzig mit meiner Mutter Myra stehe ich in Kontakt. Es war nicht meine Wahl, diese haben sie getroffen und wenn ich etwas gelernt habe von Tybalt, dan das man die Folgen seiner Handlungen gefälligst auch zu tragen hat.
  
 Wieder spüre ich diesen Wut in meinem Inneren, wie es durch meine Adern rauscht und an mir nagt..nach seinem Recht..verlangt, während ich dies niederschreibe. Selbst meine bisher gering entwickelten Fähigkeiten der arkanen Kunst scheinen irgendwie darauf zu reagieren, was rein logisch natürlich reine Einbildung sein muß. Etwas dunkles scheint bisweilen kurzfristig mein Innerstes zu befallen aber was bedeutet..Dunkelheit bis auf die Abwesenheit von..Licht? Und ist befallen wirklich die richtige Beschreibung? Meine Fammilie hätte für derartige Überlegungen keinen Sinn, alles unterscheidet sich lediglich in Richtig und Falsch, Hell und Dunkel. Aber lehrt nicht schon die arkane Kunst, das alles sehr viel komplizierter ist..vielschichtiger? In jedem fall erinnern mich die Narben auf meinem Rücken stets daran, was Bestrafung aus stumpfer Verweigerung der Tatsachen bedeuten kann.
  
 Ich kann nicht einmal genau erklären, warum das Kriegshandwerk mir keinerlei Freude bereitet. Es waren nicht die ermüdenen Stunden der Übung, das Brüllen meines Vaters, der verächtliche Blick meines Bruders, ein wahrer Hühne von Mann. Ich dagegen von normaler bis dünner Statur, zwar nicht mager aber beileibe auch kein Muskelberg wie Ronbert. Es war nicht einmal die entäuschenden Resultate, welche ich trotz Übungen nur erziehlte. Es war der Stumpfsinn und die Erkenntnis über schwachsinnige Kämpfe, die man aufgrund von anerzogenen oder sollte ich sagen..eingeprügelten Characterzügen anfing. Diese Ansicht äußerte ich ein einziges Mal und ich denke,das dies den entgültigen Bruch zwischen mir und Vater, wie auch Bruder einleitete. Das Erwachen meiner arkanen Kräfte tat danach sein übriges, einmal schlug mich Ronbert derart hart, das etwas in mir förmlich explodierte und ich es tatsächlich irgendwie fertigbrachte, einen Feuerball zu erschaffen und ihn gegen Ronbert zu richten. Damals kannte ich die Bezeichnung dieser Macht noch nicht aber danach nahm Ronberts Verachtung nur noch zu.
  
 Sein kleiner schwächlicher Bruder...vieleicht war es auch Neid aber letzten Endes spielt es keine Rolle mehr. Die Entwicklung dieser Art von Kunst füllt mein Herz mit Stolz, die Möglichkeiten dadurch sind so vielfältiger, als die eines Kriegers. Ohne Frage sind manche Fertigkeiten nützlicher als andere, tatsächlich bin ich sogar dankbar, das ich zumindest den Umgang mit dem Dolch beherrsche, obwohl dieses mir immer als vernachlässigbar vermittelt wurde. Manchmal fehlt schlicht die Zeit oder eine Reagenz und einmal in Reichweite eines Waffenkundigen oder gar eines Schützen..nun..alles hat seinen Preis.
  
 Angeblich ließ sich unsere Fammilie lange zurückverfolgen, als Landadelige verwalteten wir schon seit langer Zeit die kleine Baronie Feldmark. Zumindest mein Vater und Bruder taten dies, ich als Zweitgeborenener und ebend kein kraftstrotzender Herold der Ritterlichkeit, sollte zwar brav lächeln und kämpfen, ansonsten aber möglichst nichts tun. Tybalt schien sogar stolz darauf zu sein, das es bis auf mich, keinen bekannten Arkanen gab oder gibt. Jene waren unehrenhaft, maximal bessere Fingerschnipser und ansonsten Ballast, da wir ja zu schnell im Dreck landen würden. Es sprach nicht einmal Haß oder Mißtrauen aus seinen Sätzen, grundlegende Ablehnung trifft es wohl besser. Nicht, das unsere Fammilie viel Einfluss besaß oder gar eine ernstzunehmende militärische Stärke, allerdings durch Ihre Treue zum Lehensherr einen tadellosen Ruf. Nun, zumindest war er..tadellos. Meine Befähigung und mancherlei nicht ehrbares Verhalten trugen dazu bei, das meine Zukunft in Feldmark schneller schwand, als Schnee in der Hölle. Zum Teufel damit, warum sollte ich nicht ein Wirtshaus besuchen oder Glücksspiel betreiben?
  
 Schließlich fand ich mich mit wenigen Habseligkeiten auf der Straße wieder, die Tore der kleinen Feste schlossen sich schneller, als ein Hase rannte. Die nächsten zwei Jahre waren hart, unbestreitbar und nicht nur einmal dachte ich daran, zu Kreuze zu kriechen. Doch jedesmal, wenn ich kurz davor stand, dachte ich an die Narben auf meinem Rücken und dieser alles verschlingende Zorn brandete wieder durch meinen Verstand, nährte etwas zwielichtiges in mir, welches ich nie ganz greifen konnte. Oder war es tatsächlich Dunkelheit, war Wut und Zorn immer etwas..schlechtes? Zumindest konnte ich ihn nutzen um durchzuhalten und mit der Zeit, lernte ich damit umzugehen. Ich verdingte mich anfangs als Erntehelfer,Bote,Schreiber und einiges mehr. Eher zufällig fiel mir irgendwann ein Steckbrief in die Hände und achtlos verstaute ich ihn in meiner Gürteltasche.
  
 Zu diesem Zeitpunkt hatte ich durch Bezahlung einiger gutmütiger Magier, das ein oder andere nützliche gelernt und wurde allmählich sicherer im Umgang mit der arkanen Kunst. Eines Abends, ich verließ gerade eine heruntergekommene Taverne, torkelte doch tatsächlich der Mann vom Steckbrief an mir vorbei, offenbar wollte er sich in naher Gasse erleichtern. Ich fasste Mut und schaffte es tatsächlich ihn niederzuschlagen, ihn danach zu Wache zu schleifen erwies sich als bedeutend schwieriger. Ich achte immer darauf, mir die kleinen Fische rauszusuchen, sein Glück sollte man nicht ständig herausfordern. Derer gab es zuhauf und so verdingte ich mich fortan als Kopfgeldjäger. Geduld und das Appassen des richtigen Zeitpunktes und natürlich der Vorbereitung waren das A und O. Das Aufspüren und erwischen der..Beute gelang nicht immer, manchmal musste ich die Beine in die Hand nehmen aber immer öfter brachte ich sie zur Strecke. Es waren fast drei Jahre ins Land gegangen seit meinem Aufbruch aus Feldmark, da sollte mein guter Lauf unterbrochen werden. Ich beobachtete schon eine Weile einen abgerissenen Dieb und bereitete mich schon darauf vor, ihn in der nächsten Gasse zu stellen als ich mich plötzlich selbst beobachtet fühlte.
  
 Meine Nackenharre stellten sich auf und ich verharrte mitten im Schritt, es war nach Mitternacht und leichter Regen bildete einen glänzenden,leicht schmierigen Film auf den zerbrochenen Fässern und Unrat in der Gasse. Meine linke Hand tastete sich in meine Gürteltasche, die Rechte bildete die Ausgangstellung für eine einfache Formel, während ich versuchte, durch den diesigen Regen zu spähen. Ich drehte mich gerade, als plötzlich etwas in mir hereinkrachte und mir den Stand raubte. Meine vermeintliche Beute hatte die kurze Unachtsamkeit genutzt und mich mit seinem überraschend hohen Gewicht zu Boden geworfen. Seine Rechte hämmerte gegen meine Schläfe und fast verlor ich das Bewußtsein, doch instingtief gelang es mir, den Windstoß zu wirken und zu meinem Glück schlug der Hinterkopf des Diebes gegen eine Fassstapel, ließ ihn desorientiert taumeln. Mühsam rappelte ich mich auf und zog bereitet den nächsten Zauber vor. Der Mann sackte zusammen und blickte mich flehentlich an, redete offenbar schmerzerfüllt von Frau und Kindern, die er versorgen müsse. Normalerweise hätte mich das nicht erweicht aber bei dem Kampf war sein abgerissenes Hemd verrutscht und furchtbare Narben wurden sichtbar. Auf meine Frage hin, sagte er nur mit müden Blick, das er diese Hiebe für Stehlen von Brot erhalten habe. Sein ganzer Eindruck war jämmerlich, ausgemergelt und geschlagen hockte er vor mir. Ich erinnerte mich nur zu gut und schließlich gab ich ihm einige wenige Münzen und verließ die Gasse.
  
 Das Gefühl beobachtet zu werden blieb, es irritierte mich zutiefst und ließ mich nervös werden. Immer öfter drehte ich mich um und starrte auf die Menschen um mich herum. Es war fast als ob der Spieß umgedreht wurde..Jäger..Beute. Anfangs schüttelte ich dieses Gefühl ab aber es schien mir zu folgen, egal wo ich mich in dieser Stadt befand. Ich nutzte Gassen, kletterte über Mauern, nahm Abkürzungen doch schien ich meine unsichtbaren Verfolger nicht los zu werden. Es reizte mich und zerrte an meinen Nerven. War es ein Racheakt von einem Kumpanen jener, welche ich gestellt hatte? Einige davon wurden gehängt oder starben vermutlich in den Drecklöchern,welche sie Gefängnisse nannten. Ich überlegte mir fieberhaft, wie ich diese ungewohnte Situation händeln konnte und hatte bald einen Plan gefasst............................................................................................
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Re: Rache oder Heilung

Beitrag von Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir »

Varrak nutzte sein gesamtes Können und tatsächlic, nach einigen Stadtwechseln, endete das Gefühl. Mißtrauisch bliebt er wachsam und besorgte sich sicherheitshalber eine Schiffspassage, um seine Spur an der Küste noch weiter zu verschleiern. Entweder war es die pure Abgelenktheit oder schier Ungeduld, rückwirkend fasste er sich an den Kopf, wenn er an diese Reise dachte. Alleine der Schiffsnahme hätte ihn direkt umkehren lassen sollen, Seegurke hieß dieser wurmzefressene Kahn doch tatsächlich. Im Nachhinein war es einfrach nur dämmlich und es kam,wie es kommen musste. Beim ersten schweren Seegang, schlug der Kahn leck und versank in den Wellen. Doch die Götter oder das Schicksal hatte offenbar ein Einsehen mit Varrak und mittels eines großen Maststückes und der Nähe zur Küste, gelang es ihm, rettendes Land zu erreichen. Natürlich verlor er das meiste seiner onehin spärlichen Habe, inklusive seiner mühsam aufgebauten Zuversicht, was die Zukunft betraf. Klatschnass und nahezu mittellos ereichte er eine Stadt namens Ansilon, offenbar ene Art Handelsmetropole. Niedergeschlagen und schlechtgelaunt betratt er die erste Taverne und der nächste Tiefschlag folgte auf dem Fuße. Als die Wirtin ihm den Preis für ein schnödes Bier nannte, traf ihn fast der Schlag. In der Annahme eines Scherzes, musste er wohl wie ein dummer Ochse geschaut haben aber nein..die Wirtsfrau lachte weder noch schien sie seinen Blick richtig zu interpretieren. Gerade wollte er seinem Ärger Luft lassen, als ein gut gekleideter Mann ihn von der Seite her ansprach. Er stellte sich als Tidus von Talis vor und zumindest er schien sein Entsetzen über die hiesigen Wucherpreise zu verstehen. Natürlich beschlich ihn sofort Mißtrauen, warum wohl sollte ein Fremder ihm Freundlichkeit entgegenbringen? Nach einigem Zögern, setzten er sich mit Herrn von Talis an einen Tisch nahe des Kamins und genoß die Wärme.

Tatsächlich bot der Adelige ihm seine Hilfe an und schien lediglichlich von Freundlichkeit geleitet. Varrak verließ sich auf sein Bauchgefühl und nahm zögerlich diese an, die Situation wachsam beobachtend. Tidus schien sich nichts auf seinen Titel einzubilden und behandelte alle um sich herum mit der gleichen Freundlichkeit, was Varrak mehr als erstaunte, kannte er es doch auch ganz anders. Obwohl ihm die Hilfe anzunehmen, etwas schwerfiel, immerhin kosteten notwendige Dinge wie Nahrung und Kleidung hier ein kleines Vermögen, bildete sich ein behutsames Vertrauen zwischen den beiden. Nach einigen Tagen der Gespräche und des Kennenlernens, bot ihm Tidus sogar an, ihn weiter in der arkanen Kunst auszubilden. Varrak nahm erfreut dieses großzügige Angebot an und erhielt auch schnell seine erste Weisung, nachdem sie einen ersten Jagdausflug hinter sich hatten. Dieser war mehr als beeindruckend und ließ erahnen, was in Zukunft möglich war. Auch erste Bekanntschaften konnten geschlossen werden, ein weiterer arkaner Kundiger namens Tamares und ein Echsenwesen mit nahezu unaussprechlichen Namen schlossen sich an. Trotz der mehr als imposanten Größe des Echsenmenschens, war er freundlich und ein grandioser Krieger oder vielmehr Traumnwandler.

So ritt sich Varrak in den nächsten Tagen den Hintern wund, um die benötigten Reagenzien zu bekommen und lernte nebenbei das Land kenne, welches wohl nun ersteinmal seine Heimat war...
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Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir
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Re: Rache oder Heilung

Beitrag von Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir »

Bild..Bilder..Erinnerungen..Dunkelheit welche in die absulute Finsterniss führte..taumelnd, setzte er einen Schritt vor den anderen. Immer wieder durchliefen Schmerzwellen seinen Körper und ließen ihn aufstöhnen. Mühsam konnte er mit zusammengekniffenen Augen Konturen ausmachen. Gebäude..schwarzer Stein..rote Dächer, stolpernd setzte er seinen Weg fort. Seine Gedanken überschlugen sich, jagden umher, wurden von Bildern begleitet und verursachten Schmerzen in seinem Kopf. Er war mit Tidus in der Akademie gewesen und hatte einer interessanten Vorlesung über Dämonen Beschwörung gelauscht. Plötzlich waren weibliche Dunkelelfen aufgetaucht, seine Furcht geparrt mit einer kurzen Schreckensstarre ließen ihn erneut erschauern. Taumelnd stolperte er auf einer der in rot gerüsteten,bleichen Krieger zu, welcher ihn scheinbar emotionslos anblickte. Wortlos deutet dieser nur auf ein großes Gebäude nahe seiner Position. Wieder verließen seine Beine die Kraft und er sackte auf die Knie, rollte sich einen Augenblick wie ein Kind zusammen.

..etwas brüllte..etwas kratzte in seinem Inneren..das bloße Gefühl dieses "Willens" ließ ihn abermals krampfen, zwang ihn wieder auf die Beine. Gerüche..so intensiv stürtzten sie auf seine Sinne ein..ließen ihn keuchen..altes Gestein..Staub..Knochen..Moder..Wasser..etwas kupferhaltiges..es..lockte mit fast süßer Stimme..so viele Eindrücke..Bilder..war war wirklich und was war Traum? Das süße Wispern wurde zu einem wilden, raubtierhaften Brüllen..ließ eine weitere Schmerzwelle durch seinen Kopf rasen..Tidus..er hatte ihn wählen lassen. Sein..Freund..er musste..so viele Fragen..schlief er..träumte er. Die Blicke, welche ihn trafen..manche mitleidig, andere verächtlich..stand da etwas sein Vater und lachte? Daneben sein hühnenhafter Bruder? Wut brandete durch seine Gedanken und ließ ihn weitergehen, langsam..ganz langsam ebbten die Wellen der Pein ab...wurden schwächer..dieses,bohrende Gefühl in seinen Eingeweiden..es schien..zu lauern..still zu sein..nur um dan umso lauter etwas einzufordern..es behinderte sein Denken..zerrte an ihm..und versprach dan wieder mit süßer,wispernder Stimme unendliche Möglichkeiten..die Stimme..mal süß..mal brüllend..seine Mutter? Schwerfällig schüttelte er den Kopf,um etwas klar zu werden. Schwäche..wieder knickten seine Beine unter ihm weg und nur so gerade hielt er sich an einer Säule fest. Und doch..etwas regte sich in ihm und wollte genährt werden..womit?

Wie lange er noch umherstolperte, wußte er nicht. Jedwedes Zeitgefühl war ihm abhanden gekommen, doch die Erinnerungen kehrten langsam..schwerfällig zurück. Tidus hatte ihm etwas offenbart..ihm vertraut..ihn eine Wahl treffen lassen,die Tidus niemals gehabt hatte. Sie hatten lange geredet, waren durch die Gegend gestriffen. Er hatte jede seiner Fragen beantwortet, sich Zeit genommen und ihm selbst viele Fragen gestellt. Diese Art der Magie war..besonders..etwas in seinem Inneren schien darauf zu drängen, darüber mehr zu erfahren. Oder war es nur seine Neugier? Nein, etwas..regte sich in ihm und schien fast schon nach Wissen zu verlangen..zu gieren. War es seine unterdrückte Wut? Oder seine Frustration, von seiner ehemaligen Fammilie verstoßen worden zu sein? Vieleicht sogar der unterschwellig aufkeimende Haß auf all jene, welche ihn verletzt und verspottet hatten? Nein..vieleicht zu einem kleinen Teil doch der bedeutend größere war um der Möglichkeiten froh, welche diese Art der Magie bot. Wenn es ihm nur gelang, auch nur einen Teil jener Geheimnisse zu entschlüsseln..konnte er nicht dan auch das Leben umso besser verstehen? Das Leben jener, welche in seinem Herzen waren, schützen und vieleicht sogar irgendwann...verlängern? Letztlich besser Richter als Büßer sein? Niemals wieder würden Narren dan lachen oder ihn mitleidig betrachten. Er wollte und brauchte kein Mitleid..Wissen und..Fammilie. Das Bild seiner Mutter flackerte in seinem Bewußtsein auf, so gutherzig und warm. Wieder brandete Zorn durch seine Gedanken,als das Bild seines despotischen Vaters auftauchte, welcher seine Mutter strafend ansah. Niemals würde Varrak es vergessen, niemals würde er vergeben. Schon damals hatte er sich etwas geschworen und Tybalt würde eher auf die Gande der Götter hoffen können, als auf seine.

Würde er seine Mutter nochmal so vorfinden, würde Tybalt leiden. Die Wut..der aufkeimende Haß drohte sein Bewußtsein zu verschlingen, etwas in seinem Inneren schien fast triumphierend aufzubrüllen..ja ihn sogar anzustacheln wollen. Dan bildete sich wieder das Bild von Tidus in seinen rasenden Gedanken, freundlich und gütig. Er strahlte Ruhe aus, trotz seines Wirkens oder vieleicht gerade deshalb? Er hatte Varrak etwas geschenkt..etwas, was er zwar noch nicht begreifen konnte aber instingtief ahnte er, das dieses..Geschenk einfach alles verändern würde..es schon hatte. Nun blind für seine Umgebung stolperte er den Weg zurück und fand seinen Freund wie tot daliegend vor. Völlig entkräftet legte er sich, einem schwachen Instinkt folgend in die Grabstätte. Schnell driftete sein Bewußtsein in die Dunkelheit..sie legte sich wie ein kühler,lindernder Schleier um seinen schmertzenden Leib und ließ ihn träumen..vergessen..erinnern..Fammilie..
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Re: Rache oder Heilung

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Zoot..dieser Name hallte in seinen Gedanken wieder..und wieder. Das düstere, harte 2 Ich von seinem Freund und Mentor Tidus. Eiskalte, leblose Augen hatten ihn gemustert, wie eine..neue..Errungenschaft. Der düstere Teil hatte offenkundig große Pläne mit ihm, soviel war klar. Sein Erschaffer ließ ihn hervorkommen und Zoot nutzte die Gunst der Stunde, den geschwächten, vor Hunger brüllenden Zustand des Welpen. Wieder glitt Varraks Blick zu der lockenden Phiole auf dem Tisch. Trotz der Verkorkung des Gefässes konnte er es deutlich riechen..der süße, kupferhaltige Geruch überlagerte alles und behrrschte seine Sinne mit einer Leichtigkeit, welche seinesgleichen suchte. Mehrere Male schon war er zum Tisch gegangen und hatte danach gegriffen und nur mit den wuchtigen Hieben gegen die schwarze Steinmauern, war es ihm gelungen, sich wieder abzuwenden. Mittleeweile waren seine Fingerknöchel blutig, eine kleine Laache  geronnenes Blutes hatte sich am Boden gesammelt. In seiner Verzweiflung ertappte er sich dabei, wie er auf allen vieren hockte und versuchte, damit dem furchtbaren Durst Einhalt zu gebieten. Den Ratschlag seines Erschaffers folgend, versuchte er zu lesen, etwas auswendig zu lernen, sich die bekannten magischen Formeln weiter einzuprägen doch es dauerte niemals lang. Fast meinte Varrak, er könne ein ständiges kratzendes Geräusch in seinem Inneren höhren..wie Klauen, welche auf Stein glitten. Einmal war er sich sicher, das Rauschen von menschlichem Blut zu höhren, es dröhnte ungewohnt laut und fand sogar einen Weg durch den roten Schleier, welcher auf seinen Sinnen lag. Schon spürte er seine Fänge und mit einem raubtierhaften Brüllen, warf er sich gegen die schwere Metalltür. Etwas fiel daraufhin draussen zu Boden und Schritte entfernten sich eilig.

Was hatte Tidus ihm erklärt..das er in diesem Zustand sogar seine geliebte Mutter angegriffen hätte? Das er keinerlei Unterschied zwischen Freund und Feind machen könne? Die eindringliche Mahnung, sich ruhig zu verhalten fand irgendwie den Weg in sein tobendes Bewußtsein und mit einem dumpfen Knurren hockte er sich in eine Zimmerecke. Mühsam versuchte er sich zu erinnern an das, was sein Erschaffen ihm gesagt hatte. Erschaffer...sie waren nun ein Blut..Fammilie..Blutlinie der Ventonari..eine Abspaltung der Tzynthares. Nichts außer Blut würde ihn mehr sättigen und er müsse das wichtigste überhaubt schnell begreifen, die Maskerade. Sie mussten unendeckt unter den Völkern wandeln, sonst würden sie ausgelöscht werden von all jenen, welche sie nur als mordende Ungeheuer sahen. Werwölfe, ihre Erzfeinde wandelten ebenfalls umher, blutrünstige Bestien auf 2 oder 4 Beinen. Unbewußt entfuhr ihm ein Fauchen. Dann gab es wohl selbst unter Ihresgleichen jene, welche seinem Freund nachstellten. Warum, warum schlossen sie sich nicht zusammen und kämpften gemeinsam gegen die offenbar zahlreichen Feinde?

Wieder krampfte sich sein Magen zusammen und schmerzerfüllt kratzten seine Fingernägel über den kühlen Steinboden. Beherrschung..Tidus hatt es erbeten..Zoot gefordert. Dieser Hunger..war es eine nie endene..Gier? Langsam sank er nach rechts und presste seine Stirn auf den kalten Boden, die Kühle des ewigen Steines kroch langsam, einem eiskalten Strom Wasser gleich, in seinen Kopf und ließ ihn die Augen schließen. Er musste sich des Geschenks als würdeig erweisen, durfte seinem Erschaffer nicht entäuschen..ihm keine zusätzliche Blöße sein..knirschend ballte er die Hände zu Fäusten und ließ sein Bewußtsein wieder hinabgleiten in die wohltuende Finsterniss..jene entgültige Dunkelheit, welche nun und für alle Zeiten seine Heimat war....
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Re: Rache oder Heilung

Beitrag von Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir »

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Blutgesicht Tidus.jpg
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..flatternd versuchte der große, mattschwarze Rabe Halt auf dem kleinen Bettpfosten zu  finden. Seine kleinen,dunklen Augen glänzten im Licht der einzelnen Kerze, welche flackernde Schatten an die steinernen Wände warf. Ein Haufen Kleidung und lederne Rüstteile lagen verstreut auf dem Boden, als ob es jemand eilig gehabt hatte, diese Haut abzustreifen. Ein mißtönnendes Krächzen ertönnte, als es dem Vogel schließlich gelang, sich einigermassen sicher festzukrallen. Es war faszinierend und berauschend zugleich, diese Macht in seinen Adern zu spüren. Dieser Körper fühlte sich keineswegs falsch an, vielmehr schien er eine willkommene Option zu sein. Noch waren seine Bewegungen etwas ungelenk, doch allmählich lernte Varrak, die Möglich und Fähigkeiten dieses Körpers zu kontrollieren. Noch immer schwängerte intensiver Blutgeruch den Raum, war in jede Ecke und Nische gekrochen. Das offene Gefäss auf dem Tisch schien ihn auszulachen, während sein Hunger sich immer wieder nach seinem Recht verlangte und ihn zeitweise noch immer krampfen ließ. Gerade um sich davon abzulenken und den Ratschlägen von Tidus Folge zu leisten, hatte er unentwegt geübt. Die Maskerade entglitt ihm scheinbar noch ab und an, etwas was nicht tolerrierbar war. Dafür entwickelte sich seine Verwandlung besser, er gelangte leichter in diese Gestalt und lernte allmählich, wie sie..funktionierte. Nur allzu gerne wollte er fliegen, emporsteigen und alles aus dieser überragenden Persperktive sehen können aber es gab noch so viel zu lernen. Wieder drang der süße, verheißungsvolle Vitaegeruch gänzlich in seine Sinne und ließ ihn krächzen. Prombt verlor er den Halt und flatterte höchst unelegant zu Boden, deutlich war diesmal Wut in dem Laut des Vogels zu höhren. Mit einem weiteren Schlag seiner kräftigen Flügel hopste er zu der schweren Tür und starrte diese eine Weile an.

Allmählich wurde der eigentlich großzügige Raum immer kleiner und obwohl ihm die Weisung seines Erzeugers einleuchtete, schien auch oder gerade das Raubtier in ihm, es langsam satt zu haben. Erzeuger..nein...Bruder..Tidus führte sich nicht auf, wie ein strenger odert sturer Vater..nein. Er hatte Varrak dieses großartige Geschenk gewährt, ihn wählen lassen. Allein das war schon weit mehr, als der junge Magier gewohnt war. Tidus nahm sich Zeit und ließ diese auch ihm, drängte weder noch herrschte er ihn despotisch an. Tatsächlich schien es auch so zu sein, das durch Varraks Aktzeptanz und Dankbarkeit, auch sein Bruder besser mit seinem Schicksal zurechtkam. Sie mochten vieleicht nicht überall einer Meinung sein doch Varrak wurde schnell klar, das aufgrund der Situation, er schnell lernen sollte. Es gab..andere Ihrer Art, welche Tidus nicht mochten und ihn offenbar nachstellten. Sie schienen die Haltung seines Bruders zu verachten und hatten Versuche unternommen, ihn zu brechen. Ein verärgertes Krächzen ertönnte abermals, als diese Gedanken durch sein Bewußtsein glitten. Mit einem weiteren kräftigen Flügelschlag gelangte er auf den Bettpfosten und bohrte die scharfen Krallen in das weiche Holz. So jung er auch war und so viel, wie er noch zu lernen hatte..Varrak spürte instingtief, das sie ihre Position schnellstens verbessern müssten. Sie beide brauchten eine stärkere Basis, mehr Selbstkontrolle, Aktzeptanz und..Zeit um ihre Macht zu mehren. Bestehen oder ewig auf Knien vor den mächtigen Älteren Ihrer Art. Er hatte sich schon damals von Tybalt und Ronbert nicht brechen lassen und verflucht soll er sein, wenn er es jetzt zuließ..gleich ob nun bei ihm oder Tidus. Sie würden das Spiel mitspielen, sich behaupten und..lernen. Umsicht und Geduld..beides waren zwar bisher niemals seine besonderen Stärken gewesen aber nun war alles..anders. Zeit spielte nur noch eine untergeordnete Rolle und bei Lilith, so sehr ihn der Durst auch leiden ließ..diese Existenz war ein unfassbares Geschenk, welches er sicherlich nicht vergeuden würde.

Sein Bruder Tidus war gütig und hatte sich Menschlichkeit bewahrt, was sollte daran falsch sein? Natürlich gab es Situationen wo beides nicht angebracht oder gar erforderlich wäre. In diesen Momenten schien Zoot das Ruder zu übernehmen und Tidus durchaus aus brenzligen Gegebenheiten helfen können. Das Kunststück würde nun sein, das Gleichgewicht zwischen den beiden in einem Körper zu unterstützen..zu fördern. Varraks Einschätzung nach brauchten sie Zoot aber es war ein Tanz auf der sprichwörtlichen Klinge. Zumal er selbst noch so viel zu bewältigen hatte aber jeder Weg beginnt mit den ersten Schritten. Mit einem kurzen Hopser landte er auf den Boden und konzentrierte sich. Seine Gestalt begann sich zu veflüchtigen und neu zu formen, bis er schließlich in seiner menschlichen Form aus der Hocke aufstand.

Zügig kleidete er sich an und setzte sich an den kleinen Tisch. Mühsam lenkte er den Blick zur Tür und starrte das dunkelrote Metall an..Rot..glänzend..süß..lockend..mit einem tiefen Fauchen griff er nach einem dicken Einband und starrte auf die vielen Buchstaben..sie waren..rot..
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Re: Rache oder Heilung

Beitrag von Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir »

..träge waaberte eine nur entfernt, humanoide Gestalt Richtung Decke des Zimmers. Nur sehr langsam, fast im Schneckentempo sackte sie dan wieder an anderer Stelle hinunter und verharrte vor der schweren Metalltür. Ein einzelner Fetzen des Dunstes bildete sich aus der Masse und legte sich um die Türgriffe, versuchte sich dan offenbar durch das Schloss zu winden. Doch jedesmal, wenn der Nebel fast hineingelangt wäre, zerfasserte er sich und verlor seine Form. Varraks Bewußtsein stieß einen tiefen Knurrlaut aus, der deutlich mit Frustration unterlegt war. Dieser störende Gedankengang reichte völlig aus, um seine mühsam aufrecht erhaltene Konzentration völlig zu negieren. Die Nebelmasse verlor noch weiter an Form und zerfaserte sich schließlich zur Gänze, nur um dan wieder zu seiner körperlichen Gestalt zu werden. Wütend starrte der junge Magier die Tür an und ballte seine Rechte zur Faust. Als ob der noch immer allgegenwärtige Blutgeruch im Raum nicht ausreichte, seine eigenen Gedankengänge erschwerten jedewede Übung auch noch zusätzlich. Unwirsch wante er sich zum Tisch und starrte einen Augenblick auf die verlockende Schatulle. Wenn er seine Augen schloss, konnte er das verlockende Vitae fast wispern höhren, der Geruch schien diesen Eindruck nur noch zu verstärken.

Mühsam schluckte er den keimenden Ärger über seine Unfähigkeit hinunter und griff nach seinem Zauberbuch. Emotionen..so hilfreich sie auch in mancherlei Situationen waren, momentan behinderten sie ihn eher. Er holte einige Male tief Luft und musste über diese menschliche Geeste lächeln. Luft war nutzlos geworden, vieleicht sollte er dasselbe Urteil über so manche Emotion fällen? Das Gespräch mit Tidus dunkler Hälfte Zoot, hatte ihn erneut aufhorchen lassen. Zoot hatte offenbar weitreichende Pläne mit Varrak, seine Forderungen waren unmißverständlich und klar formuliert. Ein nachdenkliches Lächeln strömmte in sein Antlitz, richtig angegangen und durchgeführt, waren sie mehr als reizvoll. Es würde schwer werden, doch wenn sie alle drei an einem Strang ziehen würden, dann hätte das Unterfangen Aussicht auf Erfolg. Zumal Tidus hatte durchblicken lassen, das er dieses Zimmer bald verlassen dürfe,um zumindest in Heredium umherstreifen zu können. Wieder glitt sein Blick zum Spiegel, das leicht gebräunte menschlich, wirkende Gesicht starrte ihm entgegen und ließ ihn zufrieden nicken. Diese Übung schien auch immer besser zu funktionieren, obwohl er das blasse,leicht kantige Antlitz seiner vampirischen Natur sogar mochte, wußte er doch um die Gefahr. Die Jäger waren zahlreich, von den verdammten Werwölfen sogar abgesehen. Diese..Spezie stellte ein besonderes Ärgerniss dar, nur die verpflichtende Einhaltung der Maskerade verhinderte wohl einen offenen Krieg zwischen ihnen. Wieder loderte Wut in seinem Inneren auf, als er an Tidus Worte diesbezüglich dachte. Die Aggressionen gingen offenbar von den Kötern aus, wie anmaßend diese Fellträger waren. Aber Schritt für Schritt..ermahnte sich Varrak wieder und sammelte sich mittels einiger Konzentrationsübungen, welche er von einem alten Magier vermittelt bekommen hatte..damals..als er noch unvollständig..fehlerhaft..ebend ein Mensch war...
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Re: Rache oder Heilung

Beitrag von Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir »

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...Heredium..welch großartiger Ort für die Untoten, also auch für..mich. Anfangs verstörte mich die unheilige Ausstrahlung und die allgegenwärtigen Relikte des Todes und Niedergangs. Doch genau hier irrte ich, das erkannte ich nun klar und deutlich. Tod und Niedergang waren nicht das Ende sondern konnten ein Anfang sein von etwas..Besserem..Vollständigerem. Was als Stolpern mit vor Durst rasendem Bewußtsein begann, hatte sich gewandelt. Zwar spürte ich das Raubtier noch immer deutlich und der rote Schleier war nie fern, doch konnte ich allmählich meine Gedanken klarer sammeln und sie auch halten. Scheinbar wuchs meine Willenskraft mit jeder Befähigung meines Blutes. Stolz breitet sich in mir aus, wenn ich die letzten Wochen vor meinem geistigen Auge vorbeigleiten ließ. Tidus und auch Zoot hatten mich vieles gelehrt und offenbar wuchs auch das Vertrauen meines Erschaffers in meine Fähigkeiten. Mittlerweile durfte ich das immer kleiner werdende Zimmer verlassen und durch unsere Stadt streifen. Vieles offenbarrte sich meinen Augen, welches mein Interesse und Neugier weckte. Das kleine Wäldchen mit den verdrehten und düsteren Wächterbäumen, ihre Gesichter blickten mal grimmig, mal leidend, was hatte es damit auf sich? Warum wuchsen sie hier und welche Funktion hatten sie? Mehrer Stunden verbrachte ich damit, sie einfach nur zu beobachten, doch schienen sie trotz ihres Äußeren nicht feindlich gesonnen. Bei Gelegenheit werde ich Tidus fragen aber zu dieser Frage kamen jede Nacht weitere hinzu.

Die Sklavenquartiere weckten ein gewisses Maß an Mitleid, welch erbärmliche Existenz sie doch führten. Verwahrlost und schon Krankheiten im Blut, warum ließ man es soweit kommen? Nicht einmal genug Nahrung schienen sie zu bekommen, welch kurzsichtige Handlungsweise. Gut genährt und zumindest ansatzweise menschenwürdige Umstände würde ihren Nutzen und Loyalität doch nur erhöhen. So wie sie jetzt dahinvegetierten, hatten sie rein garnichts zu verlieren und würden für aufrührerrische Gedanken empfänglich sein. Sicher, viele wirkten gebrochen doch meiner bescheidenen Erfahrung nach, bedurfte es bisweilen lediglich ein Funken, um eine Menge Ärger loszutreten. Doch Tidus wies klar darauf hin, das diese Umstände offenbar Wille der Älteren seien und wir daran nichts ändern würden. Mich beschlich allmählich das Gefühl, das unsere..Älteren entweder recht sorglos agierten oder derart viel Macht besaßen, das derlei Kleinigkeiten sie nicht einmal für einen Lidschlag beschäftigten. Aber gleich wie es tatsächlich war, es kam auf meine geistige Liste und vieleicht..sollte ich die nächsten Jahre überdauern, konnte auch dies angegangen werden. Überdauern..trotz des enormen Machtzuwachses durch das unheilige Geschenk meines Bruders, schien es nicht einfach zu werden. Zoot hatte klare Forderungen gestellt und da ich mit ihm einer Meinung war und zum anderen, mich zur Zeit onehin nicht wiedersetzen konnte oder..wollte, werde ich mir meine Möglichkeiten genauestens ansehen. Die Nekromantie übte noch immer einen großen Reiz aus, doch wäre eine andere Richtung für unsere Pläne nicht wesentlich nützlicher? Das Manipulieren der Elemente schien ebenfalls großes Machtpotential zu besitzen und letztlich führten alle Überlegungen diesbezüglich zu diesem einen..Ziel..Macht.

Was mich direkt zur nächsten Überlegung führte..Lilith. Ihre Statue stand deutlich sichtbar in Heredium und strahlte genau dieses aus. Ich verharrte eine geraume Zeit vor ihr und versuchte ihre Erscheinung in all ihren Facetten wahrzunehmen. All die dürftigen Informationen, welche ich besaß, glitten durch meine Gedanken. Angebliche Dämonin, enger Zusammenhang zum Namenlosen, Mutter unseres Blutes? Fasziniert betrachtete ich ihr makelloses Antlitz und ertappte mich dabei, wie sich mein Haupt demütig senkte und Worte der Verehrung meine Lippen verließen. Fast konnte ich eine süße, verlockende Stimme in meinem Geist höhren..sie lockte..sie betörte..sie klang..wie der Lockruf des Blutes selbst. Irritiert doch dankbar löste ich meinen Blick und verneigte mich. Es brauchte mehr Informationen über die Göttin unserer Art, irgendwo musste es mehr Wissen geben. Zielstrebig machte ich mich auf, die Schriften zu studieren, zu denen ich Zugang hatte.....
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Re: Rache oder Heilung

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.. .seine Gedanken sirrten umher, einem aufgeregtem Bienenstock gleich und ließen ihn schließlich einen Augenblick die Augen schliessen. Noch immer haftete seiner Kleidung der alles betäubende Gestank von Abwasserkanälen an und negierte zuweilen den mühsam antrainierten Reflex, ruhig zu atmen. Auch dies hatte Tidus ihn in aller notwendigen Dringlichkeit gelehrrt, wieder gleichmässig und unauffällig atmen. Die kostbare Luft in seine Lungen bringen, welche sie nicht mehr brauchte..nie wieder brauchen würde. Wieder eine Tatsache, die ein Lächeln entstehen ließ. Es waren einige Nächte ins Land gegangen, vieles war geschehen, vieles hatte er gelernt, einiges nicht zu Gänze doch ebenfalls war diesbezüglich Zeit nicht mehr das Problem. Sein kalter Gesichtsausdruck milderte sich, als er an die kleine Fee dachte, welche einsam um ihre Kristalle schwirrte. Diese kleine Kreatur war weder feindlich noch ablehnend gewesen, obwohl sie vermutlich spürte oder ahnte, was er nun war. Sie hatte ihn einfach aktzeptiert und schien seine Anwesenheit zu tolerrieren. Varrak hütete sich, etwas in der kleinen Kaverne zu verändern oder gar zu zerstören, alles schien hier im Gleichgewicht zu sein und so sollte es bleiben. Die Kristalle warfen ein warmes Licht gegen die Höhlenwände, manche davon schimmerten grün andere bläulich. Er nutzte die Zeit und wann immer er seine Übungseinheiten abgeschlossen hatte, beobachtete er die faszinierende Kreatur. Manchmal schien sie kaum höhrbar vor sich hin zu summen und flatterte aufgeregt wirkend um die Kristallformationen herum. Ein anderes Mal, schwirrte sie lange an einem Punkt, den Blick auf die schimmernde Oberfläche ihrer Umgebung gerichtet. Weder sah Varrak sie Nahrung zu sich nehmen, noch gelang es ihm, sprachlichen Kontakt zu ihr herzustellen. Einzig seinen mittlerweile hervorragenden Sinnen war es zu verdanken, das er ihr Summen überhaubt wahrnahm . Seine Sinne..Fluch und Segenzugleich offenbar. Gerüche..Geräusche..Geschmack..das alles war anfangs derart stärker gewesen, das er zeitweise fast die Besinnung verloren hatte. So wiederwärtig aber der Gestank auch war, als Übung für Haltung erwies sich der Besuch als absulut geeignet. Dieser Gedanke führte in zu einem Namen..Bedall Silbestein, einer der Ihren. Sie waren sich in Heredium begegnet, das folgende Gespräch hatte sich als äußerst interessant herausgestellt. Auch Bedall schien Anhänger Liliths zu sein und gab ihm sogar weitere Informationen über die Vampirgöttin. Varrak saugte die Geschichte des Südwindes, wie sie auch genannt wurde, förmlich auf, jedes Wort brannte sich in sein Gedächnis. Silbenstein schien ein Überlebenskünstler zu sein und trotz seines weit höhreren Alters behandelte er Varrak mit Respekt statt Hochmut. Auch Tidus kam schien sein Gebaren zu gefallen und so zogen sie zu dritt los. Eine weitere Möglichkeit hatte sich also aufgetan und bei Lilith, er würde sie nutzen.

Nach einigen Nächten verließen sie den faszinierenden Ort und striffen an der Oberfläche umher. Sofort schien sein Erschaffer regelrecht aufzublühen, deutlich stand ihm die Liebe zur Natur und den Gegebenheiten ins Antlitz geschrieben, als sie eine Art Waldsiedlung aufsuchten. Wieder drangen starke und auch verwirrende Gerüche auf Varrak ein und ließen ihn weniger entspannt zurück, er war auf der Hut und beobachtete sorgsam die Umgebung. Selbst als ein großer Wolf auftauchte, ließ sein Bruder sich davon nicht groß beirren, zwar beobachtete auch er das Vieh sorgfältig, doch ansonsten trübte diese unerfreuliche Begegnung ihn kein bisschen. Schließlich brachte Tidus ihn nach Silberburg zu einer wahrlich immensen Bibliothek..welch unfassbares Wissen hier lagerte. Staunend und dankbar nahm er die Geeste von seinem Erschaffer an und vertiefte sich augenblicklich in eines der Bücher, nachdem er sorgfältig darauf achtete, ob nicht das verherrende Silber im Einband zu finden war. Dieses elende Metall negierte die mächtigen Heilungskräfte ihres Blutes und auch jene hatte Tidus ihm höchst eindrucksvoll dargelegt. Es gab so viel zu lernen..wieder strömmte tiefe Dankbarkeit in Varraks Gedanken ob dieses unbezahlbare Geschenk der Ewigkeit. Nach einiger Zeit verließen sie diese großartige Stätte der Ruhe und des Wissens und schlenderten zu einem großzügig bemessenden Haus in der Nähe. Dies war wohl die Wohnstatt der Erschafferin von Tidus und so betrat Varrak respektvoll das Anwesen. Hier würde er ersteinmal eine Weile bleiben, zufrieden legte er sich schließlich zu Boden und ließ die wohltuende Starre von ihm Besitz ergreifen..so..vieles..lag noch vor Ihnen...
 
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Re: Rache oder Heilung

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..ein kurzer Schmerz raste durch Varraks Körper, als die von ihm geführte Klinge, tief in sein Fleisch schnitt. Einen Augenblick wankte seine Konzentration und nur mit einiger Beherrschung drang das scharfe Metall weiter und suchte sich seinen Weg. Als das Leid ihn aufkeuchen ließ, löste er die Klinge aus seinem Körper und beobachtete die sich auftuende Wunde. Einem erwachten Blütenkelch gleich, klaffte sein Fleisch auseinander und ließ einen dünnen Blutschwall hervortreten. Mühsam sammelte er seinen Willen und murmelte abermals eine Art Mantra vor sich hin, während sein Blick fast starr auf die Wunde gerichtet blieb. Er rief sich wieder die Worte seines Erschaffers und Bruders ins Gedächnis und fokusierte die Macht, welche seit der Wandlung nun in seinen Adern pulsierte. Langsam begann die Wunde sich zu schließen, Milimeter für Milimeter zog sich der klaffende Schnitt wieder zusammen und ließ ihn aufkeuchen. Welch unglaubliche Fähigkeiten doch ihre Art erlangen konnte, wieder einmal war Varrak sprachlos. Sicherlich, manche arkane Zauber sollten derlei auch bewerkstelligen doch dies hier war etwas anderes. Dies hier reagierte auf seinen Willen und solange er gut genährt war, würde es möglich sein. Mit einem zufriedenen Lächeln strich er vorsichtig über die Stelle, welche nur noch ein dünner roter Strich war und auch der würde vergehen. Methodisch reinigte er den Dolch und verstaute ihn wieder in der Oberschenkelscheide. Wille...er wußte als Kundiger zwar um die Macht, welcher ein starker Wille ermöglichte aber das hier war ebend nochmal etwas anderes. Er erinnerte sich an sein Entsetzen, als Tidus sich seine eigene Klinge mit einem wuchtigen Stoß tief in die Brust getrieben hatte. Sofort wollte er heilsame Worte sprechen aber mit einer Handbewegung hielt Tidus ihn davon ab und zeigte ihm deutlich, zu was Ihre Art fähig sein konnte. Zwar negierte auch Ihr Blut nicht den Schmerz aber dies war onehin nur ein kleines Übel, im Vergleich zu den Möglichkeiten, die sich aus dieser Fähigkeit ergaben.

Wille..seine Gedanken eilten weiter. Was befehligte den Körper, was löste sämtliche Handlungen aus..Wille. Die Macht der Elementaristen möchte absulut zerstörrerisch und auf den ersten Blick als die mächtigste Ausrichtung gelten aber dies war ein Irrglauben, seiner Meinung nach. Wer den Geist beherrschte, der übte auch Macht über den dazugehöhrigen Körper aus, konnte sogar irgendwann jede Handlung stoppen oder ebend vorrantreiben. Dabei war es schließlich unerheblich, ob der eigene Wille des Gegenübers damit einverstanden war. Welch verlockende Aussicht, wer also den Geist beherrschte, brauchte den Körper nicht fürchten..nein..dieser ließ sich dan nutzen. Ein raubtierhaftes Lächeln breitete sich auf seinen Gesichtszügen aus, welch herrliche Schlußfolgerung. Dann war sein Weg klar, zwar bedauerte er es etwas, das die Nekromantie damit hinfällig wurde doch es sollte reichen, wenn Tidus diese beherrschte. In der Bibliothek hatter einiges an anfänglichen Zauberbeschreibungen bezüglich dieses arkanen Zweiges gefunden. Besonders interessant empfand er den zauber, welcher einen möglichen Vertrauten herbeirief. Dieser sollte, sofern alles nach Plan verlief, dem Magiekundigen treu zur Seite stehen. Nachdenklich strich Varrak über den bereits verblassenden Schnitt. Warum musste er gerade an seine Mutter denken, einen Moment später war die Antwort klar. Sie war die einzigste, welche ihm immer versucht hatte, zu helfen. Zwar empfand er in der Vergangenheit auch Wut über ihr offenbar zögerliches Handeln, doch später verstand er es. Sie tat, was in Ihren Möglichkeiten war und zeigte ihm damit, das er keinesfalls wertlos und eine Schande sei. Kalte Wut spülte einen Moment seine geordneten Gedanken hinweg und ließ sein Blut pulsieren. Das ewige Raubtier in seinem Inneren brüllte und kratzte an den Wänden des Käfigs. Es wäre so einfach, seinen angeblichen Vater und Bruder für ihr Verhalten zu bestrafen. Diese törichten Narren würden nicht einmal erkennen, was über sie kämme. Wenn seine Fänge und bluteigene Fähigkeiten Ihnen ihre verdammten Leiber zerreißen würde. Das warme,köstliche Blut in pulsierenden Strömmen über sein Gesicht laufen würde..der rote Schleier..so verlockend..Hingabe..mühsam riß er sich fort..weg von dem Schleier und konzentrierte sich auf das, was Tidus ihm beigebracht hatte. Beherrschung..es gab eine Zeit für das Raubtier..den ewigen Jäger aber nicht..so. Rache,so süß wie sie auch sprichwörtlich schmecken würde, war zu gefährlich. Er würde damit alles in Gefahr bringen und Tidus damit in eine schlimme Lage bringen. Nein..die beiden würden leiden, dafür würde er sorgen aber auf andere Art.

Auch dazu würde sich der angestrebte Zweig des Arkanen eignen, oh ja. Seine Mutter, er würde sie bald besuchen. Er würde eine Nacht aussuchen, wenn die beiden Schlächter nicht anwesend sein würden. Das hatte er Tidus versprochen und er würde es halten..vorerst. Manchmal beschlich ihn ein unbestimmtes Gefühl und etwas tauchte in seinen Gedanken auf. Er konnte es nicht wirklich einordnen, es war etwas..warmes..etwas behütendes..etwas..violettes..schlieriges. Anfangs dachte er, es wären noch Nachwirkungen der verstörenden Wandlungsprozedur aber allmählich glaubte er es nicht mehr. Es gab sogar einen Moment, in dem er sich beobachtet fühlte und seltsamerweise nahmen auch seine empfindlichen vampirischen Sinne..keine Gefahr war. Eher..das Gegenteil. Er hatte auch die Möglichkeit erwogen, das es Tidus war, der über ihn wachte aber das war nicht seine Art. Sein Bruder würde derlei nicht heimlich tun, warum auch? Wieder glitten seine Gedanken zu seiner Mutter, diese liebte schon immer die Farbe Violett. Einmal hatte sie erzählt,das sie diese Neigung wohl von Ihrer Mutter Elyssa scheinbar irgendwie "erbte". Konnte diese Tatsache etwas mit seinen Eindrücken zu tun haben oder waren seine Sinne oder vielmehr der Umgang mit Ihnen, noch immer nicht völlig händelbar? Noch immer bereiteten ihm starke Gerüche Probleme, bei Lilith, was konnten Menschen stinken. Kurz verzog sich sein Gesicht angewiedert, auch er hatte wohl einst so gerochen oder? Er musste mehr über diese Eindrücke herausbekommen. Tidus hatte ihm Golga von Assuan empfohlen, er schien ein kompetener,überaus fähiger Illusionist zu sein...ein nachdenkliches Lächeln breitet sich auf seinen Zügen aus..es blieb dabei..es gab so vieles zu lernen und zu tun......
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Re: Rache oder Heilung

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...noch immer konnte der junge Vampir es kaum fassen, endlich hatte sich sein Bewegungsradius vergrößert und das völlig überraschend. Tidus war offenbar der Meinung, er wäre fast soweit und ihn folgedessen zuerst in eine kleine Behausung nach Ansilon gebracht. Allein diese großzügige Geeste hatte ihn tief erfreut und mit einem wahren Hunger nach dieser neuen Umgebung, erkundete er einen kleinen Radius um seine Unterkunft. Direkt um die Ecke befand sich sogar ein kleines Kräuterfeld, welches offenbar zur freien Nutzung war. Neue Umgebung, Menschen, Gerüche, Ansilon schlief niemals, zumindest mache die geschäftige Handelsstadt genau diesen Eindruck auf Varrak. Einerseits ließ ihn all diese rege Geschäftigkeit unruhig werden, deutlich spürte er, wie das Raubtier auf all das reagierte und an seinem Knochenkäfig kratzte. Bis zu einem gewissen Grad, genoss er dieses Gefühl doch wußte er auch um die damit verbundene Gefahr. Also riß er sich zusammen und streunte sehr bedacht durch die Gassen und Strassen der Stadt. Noch immer ließen ihn mancherlei intensiven Gerüche noch würgen doch zumindest übergab er sich nicht mehr.

Lilith lächelte ihm wohl zu, den kaum in Ansilon angekommen, traf er auf zwei Anhänger des Namenlosen. Sie verwickelten ihn in ein Gespräch, einer schien eine Art Novize zu sein, der vom Älteren getestet wurde. Varrak wurde höflich nach seinem Glauben gefragt, im Nachhinein treib dieses Gespräch noch immer ein Schmunzeln auf seine Lippen. Natürlich hatte er ausweichend geantwortet und der rüde Ton des Jüngeren gab ihm die perfekte Gelegenheit, selbst Fragen zu stellen die natürlich rein garnichts, mit der ursprünglichen Unterhaltung zu tun hatten. Doch zumindest der Ältere schien tatsächlich darum bemüht, ihm ins Gewissen zu reden und gab sogar eine kleinere Auskunft über die dunkle Mutter ihrer Art. Eingeladen sei er, schließlich endete das Gespräch auf eine zivilisierte,höfliche Art. Überhaubt schien Ansilon ein Kessel jedweder Gesprächsmöglichkeit zu bieten. Natürlich hielt sich Varrak von den übelsten Tavernen fern und vermied jedewede Konfrontation, hatte er doch klare Weisung von Tidus. Gerade als er sich etwas zurechtfand, überraschte ihn sein Bruder und Erzeuger erneut. Wie ein Wirbelwind erschien er und brachte ihn zu einer neuen,weitaus größeren Bleibe am Hafen. Dieses Haus war mehr ein Anwesen und lag direkt am Hafen, beeindruckend und wohl mietbar. Auch Varrak gefiel es auf Anhieb, Tidus hatte in derlei Dingen wirklich ein gutes Händchen, soviel war sicher.

Auch seine Bewegungsfreiheit wurde nochmal größer, nun konnte er in ganz Ansilon und auch vor der Stadt das Kräuterfeld nutzen. Diese weitere Geeste des Vertrauens seitens Tidus, machte ihm einmal mehr klar, wie fest ihre Verbindung bereits war. Varrak dankte Lilith dafür, mit großer Geduld lehrte sein Erzeuger ihm weitere Fähigkeiten und allmählich, beherrschte er einige davon zur Gänze. Auch die arkanen Kräfte wuchsen langsam aber beharrlich, zwar schlichen sich in Betonung und Geesten einiger noch Fehler ein und machten sie somit in diesen Augenblicken wirkungslos aber die erfolgreich gesprochenen mehrten sich zusehends. Eines Abend traf Varrak auf eine junge,magere Frau namens Nessel. Es entwickelte sich aus einer Anschuldigung eine durchaus interessante Unterhaltung. Das makabere daran rückwirkend war, das die ursprüngliche Anschuldigung bei genauerer Betrachtung gar nicht so falsch war. Zumindest in etwas anderer Situation, das ließ Varrak noch im Nachhinein amüsiert aufknurren. Allerdings war es recht magere Beute und auch keine ungefährliche, die junge Frau schien einen scharfen,regen Verstand zu haben. Das machte Die Jagd zwar interessanter aber auch gefährlicher letztlich. So blieb es bei einer interessanten Unterhaltung, immerhin hatte er alle Zeit dieser Welt.

So richteten sich Varrak und Tidus in diesem großen Haus ein und schmiedeten Pläne, Pläne die Machtvolles enthielten....

 
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