Flucht aus der Dunkelheit

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Dirion
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Flucht aus der Dunkelheit

Beitrag von Dirion »

Sechs lange Jahre,....sechs verdammte Jahre! Ich war allein,....alleine in der Dunkelheit,....und doch nicht,...ja,....er war ständig bei mir, trieb mich an, hielt mich aufrecht, hinderte mich daran einfach aufzugeben. Nein er war nicht alleine,....das war er nie. Manchmal schwieg er, manchmal sprach er und andere male wiederum übernahm er die Kontrolle.
  
 Das wenige Licht, das seine kleine, unterirdische Entklave erhellte, stammte in erster Linie von leuchtenden Flechten an den Wänden. Anfangs entzündete Dirion noch öfters mal kleines, rußendes Lagerfeuer, welches er aus dem Schwemmholz aufschichtete, doch merkte er recht bald, dass hier zu wenig Luft nachkam in diese Grotte, weswegen er meistens in der Dunkelheit ausharte, doch seine Gabe half ihm sehr, sich gut zurecht zu finden und doch das meiste zu erkennen.
  
 Die meiste Zeit suchte er nach Treibgut, welches von dem Wrack stammte, mit dem er schiffbrüchig wurde. Ab und an war auch brauchbares dabei, gerade der Schnaps und das Bier tat ihm gut, doch war dieser kleine Vorrat schon recht bald aufgebraucht.
 So lebte er davon, was ihm dieser unterirdische Strom ihn bot, hauptsächlich Fisch und Krustentiere. Er war es so leid,....doch er hatte keine andere Wahl. Aufgeben war nie eine Option, dies würde Er schon alleine nicht zulassen, also biss Dirion die Zähne zusammen und schlug sich durch, so gut es eben ging.
 Aber die Zeit, der Umstand seines Daseins gingen nicht spurlos an ihm vorbei.
 Sein Körper mergelte aus, er konnte den haarwuchs irgendwann nicht mehr bändigen und seine Haut wurde blass. Tage, Wochen, Monate und Jahre vergingen und es gab hier kein Entkommen, so sehr er sich auch bemühte, einerseits verhinderte die starke Strömung das Vorankommen in die Richtung aus der er hierher gekommen war und dort, wo der Strom wieder unter dem Felsen verschwand, waren zu viele Strudel, die ihn stets zurückwarfen. Die Ewigkeit konnte sich nicht anders anfühlen, wie dieses Dasein hier unten in dieser Grotte.
 Doch dann geschah es, etwas veränderte sich. Zuerst gingen mehrere Stöße durch den Fels, die Strömung nahm ab und dann sank der Wasserstand, die Strudel lößten sich auf. Gab es jetzt ein Entkommen aus diesen Gefängnis?
 Auf ein mal erklangen andere Geräusche, Plätschern, als wenn etwas durch das Wasser watet und Stimmen! Licht! Dann sah Dirion sie, eine größere Gruppe Zwerge, prustend, gerade so ihre Bärte übers Wasser haltend und fluchend. Sie kamen aus der Richtung, wohin der Strom abfloss. Sie erblickten ihn, es kam zu einen kurzen Wortabschlag. Würden diese Zwerge sie beide hier heraus bringen können?
 Er hatte endlich Glück, sie nahmen sie beide mit, Dirion und seinen Begleiter, den die Zwerge jedoch nicht zu sehen bekamen. Sicher wohl zum Glück beider.
  
 Sie flohen weiter gegen den Strom und entkamen mit knapper Not.
  
 Doch wo war er nun hier? Die Zwerge besprachen sich und brachten ihre Erschöpften und Verwundeten zu ihren Heilern. Sie müssen hier wo in der versteckten Stadt der Zwerge sein, oder ein Vorposten? Er wußte es nicht und es war ihm gleich. Hauptsache raus aus diesen Gefängnis aus Finsternis und Feuchtigkeit. Jetzt gab es wieder eine Chance darauf, irgendwann wieder unter der Sonne laufen zu können, durch dichte Wälder zu streifen und den eisigen Wind im Gesicht zu spüren.
 Er war dankbar und würde es seinen Rettern vergelten, dass sie ihn befreit haben.
 Doch war er sich seiner Lage bewußt und mußte vorsichtig sein. Ihm war bewußt, dass Zwerge nicht leicht ihr Vertrauen verschenkten, vor allem nicht dann, wenn es ihre Heimat betraf.
 Nichts desto trotz, sie bewiesen sich als edle Geister, die das Gastrecht hoch ansehen,. Sie gaben ihm trockene Kleidung, welche Dirion zwar nicht so gut stand, aber sie war warm, sauber und trocken. Sie bewirteten ihn reichlich, endlich kein Fisch mehr und dann das Bier! Echtes Zwergen Bier. Wie lange es her war, dass er zuletzt in diesen Hochgenuß erleben durfte,...er wußte es nicht mehr. Ja,...er wußte einiges nicht mehr. Die Zeit im dunkeln hat ihren Tribut gefordert, aber vielleicht würde sich das wieder geben. Nach dem guten Mahl, wurden natürlich viele Fragen gestellt, welche Dirion bereitwillig, so gut es ging beantwortete. Anschließend brachte man ihm zu seiner Unterkunft. Ja, es war eine Zelle, aber sauber, trocken, beschlagener Fels und sogar eine Strohmatte. So viel Luxus hatte er lange nicht mehr gehabt, daher fügte er nicht und war froh über die Umstände, in denen er sich nun befand.
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