Stolze Seefahrer
Würden sie kommen? Würden die anderen Acomas der Löwinnen Waren aus den weitentfernten Orten der Welt zu dem Kloster mitten auf den Kontinent entsenden? Es war notwendig. Der Bund der alten Völker des Kontinents würde keine Waren zur Verfügung stellen. Die Amazonen waren auf sich allein gestellt. Das stolze Volk würde aber nicht demütig das Knie beugen. Es war so wie es ist, eine Veränderung.
Amine wartete den ganzen Tag auf ihrem Alogo an der Mündung des Schimmerstroms. Da, auf einmal sah sie drei kleine Punkte am Horizont, die sich langsam näherten. Ein Horn ertönte und sie vernahm das rhythmische Trommeln der Kriegerfrauen. Sie waren gekommen. Heroisch standen die Löwinnen auf den voll beladenen Langbooten und riefen in ihrer Muttersprache. „Bist du Amine, die Ierea, des hiesigen Acoma?“ Die Boote waren voller notweniger Materialien. Es gab Sandsteine, Hölzer und andere benötigten Rohstoffe.
Die jungen Frauen riefen und sangen vor Freude. Ihre lange Reise war vorüber und sie hatten den Kontinent erreicht. Hier sollte eins das besagte Kloster der Ierkes sein. Amine deutet in Richtung des Schimmerstroms. An einer Stelle musste sie noch mit den Freunden des Volkes die Passage der Boote verbreitern. So ritt sie schnell auf ihrem Pferd über die Steppe zur goldenen Stadt, um dort alle Vorbereitung zu treffen. Es mussten Werkzeuge und Explosionstränke organisiert werden. Sie mussten sich beeilen. Es war noch keine zwei Tage her, dass sich Nazra von seiner ganzen Größe zeigte. Der Fluss war an seiner Mündung viel Breiter an diesen Tagen. Amine konnte dieses Phänomen zweimal an einem Tage erkennen. Die Menschen nannten es Flut.
Das Volk der Amazonen war schon immer geschickt zu Wasser gewesen. Sie fühlten sich nur auf den Rücken der Alogo’i wohl. Ihre schnellen Boote konnten weite Stecken überwinden. Man nutze den Wind und die Muskelkraft der jungen Frauen. Wie so oft mussten die Kriegerinnen den weiten Ozean und Meere hinter sich lassen.
Derweilen machten sich die Boote auf dem Weg zum Kloster. Amine war nun ebenfalls dort am Steg angekommen und konnte an der Tempelanlage schon die ersten Freunde ihres Volkes mit einem freudigen Sel’ja Alle waren gekommen? Alle? Nein, es war niemand aus dem Bund der alten Völker dabei, obwohl alle eilige Briefe erhalten hatten und die Boten der Priesterin versicherten, dass ihre Nachricht angekommen ist. Selbst zwei der Echsenmenschen waren dabei. Diese waren in der Vergangenheit bereits aus dem Bund der alten Völker ausgetreten? Viele Gedanken beschäftigten die junge Amazone zu diesem Thema. Aber die Taten sprachen für sich.
Im alten Tempelkomplex des Klosters wurde die Gruppe ausgerüstet mit Tränken, Proviant, Werkzeug und anderen wichtigen Utensilien. Amine instruierte die Gruppe mit den Aufgaben und berichtete dabei hocherfreut von ihrem Volk. Die mutigen Seefahrer-Löwinnen waren gekommen. Man sollte ihnen einen glorreichen Empfang ermöglichen.
Es dämmerte nun langsam und dien Nacht begann. Alle Helfer wurden mit Fackeln ausgerüstet und sie machten sich zusammen auf die Boote des Amazonenvolkes im Dschungel zu suchen. Die Vorhut übernahm Amine mit ihrer mutigen Aeritane, Athina. Den Nachtrupp übernahmen sie Echsenmenschen. Es lauerten einige Gefahren, aber die Löwinnen kannten sich in dem Dschungelgebiet sehr gut aus. Das Licht der Fackeln erhellte den Weg.
Im Sumpf dann angekommen, sahen sie dann die mit Fackeln und Öllampen beleuchteten Boote im Sumpfgebiet. Die Löwinnen winkten ihnen von den Schiffen aus zu. Eine der Bootsfrauen kam dann von Bord und stellte sich zu der Gruppe der mutigen Sumpfdurchquerer.
Es war Na’ima, die Lotsin des Konvois. Sie musste dafür Sorge tragen, dass die Boote genug Abstand zum Ufer hatten. Ebenso durften die Boote nicht auf Grund laufen. Eine schwierige Aufgabe und die Boote hatten viel Fracht geladen. Sie mussten damit beginnen, den Strom zu verbreitern.
Die Gruppe stellte sich der Lotsin vor und es wurden die Pläne besprochen. In der Mitte der schmalen Stelle des Schimmerstroms befand sich eine kleine Insel Niemand wollte dort die Tiere vertreiben. Man musste eine geeignete Uferstelle finden, an der man anfangen konnte. Gemeinsam machten sich die Anwesenden auf den Weg, um die Verengung zu untersuchen.
Die hell erleuchtenden Boote mit ihren imposanten Segeln machten einen imposanten Eindruck auf die Anwesenden. Das Volk der Amazonen sollte in neuem Glanz und voller Stolz erstrahlen. Zu lange waren sie auf dem Kontinent im Hintergrund geblieben. Es war Zeit für eine neue Ära.
Zzschol schien wieder etwas im Schilde führte. Er entfernte sich dann von der Gruppe und kam dann anschließend als feuerroter Drache wieder zurück. So konnte er erneut der Gruppe wieder mit seiner Muskelkraft unterstützen.
Vom Ostufer aus konnte Amine dann mit der Lotsin eine geeignete Stelle ausfindig machen. Das Ufer war dort versumpft und es wuchsen dort kaum Bäume. Es war die ideale Stelle, um dem Dschungel so wenig wie möglich zu schaden. Auf einmal kam Golga von Assuan aus dem Dschungel hervor. Er hatte die Lichter der Gruppe bereits aus der Ferne gesehen. Er war verhindert, hatte aber dem Volk der Löwinnen zugesichert, ihnen zu helfen. Er wirkte dann seine arkane Magie und verwandelte sich in einen kräftigen Titanen.
Gemeinsam begann dann die Gruppe den Uferbereich auszugraben. Ohne die Hilfe des Titanen und des feuerroten Drachens wäre diese Aufgabe schier unmöglich gewesen. Mehrere Stunden schufteten sie fast bis zur totalen Erschöpfung. Es war sehr wichtig, dass der Plan gelang. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Es war unmöglich die ganzen Baumaterialien auf einem anderen Wege durch den Dschungel zu bringen.
Der Fluss wurde nach und nach breiter. Samira sollte auch noch auf ihre Kosten kommen. Die junge Ierea war den Elementen sehr nahe. Sie hatte in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass sie mit der Kraft des Feuers große Explosionen wirken konnte. Um diesen Vorgang noch zu unterstützen, verteilten Athina und Amine einige Explosionsträne am Ufer des Stroms. Als die Gruppe dann einen ausreichenden Abstand zu dem Geschehen hatte, wirkte Samira ein Gebet in der alten Sprache der Ierkes.
An der Stelle der Tränke brach nun das Ufer ab und die Strömung spülte die Erde und den Morast mit. Hier war nun eine breite Stelle geschaffen worden. Das Werk war vollbracht. Die Schiffe würden die Stelle sicher passieren können.
Voller Dreck, Schweiß und Morast aber sehr zufrieden konnte die Gruppe ihr Werl betrachten. Der feuerrote Drache und der Titan gingen dann zusammen mit der jungen Priesterin den weitern Weg. Der Konvoi konnte nun seine Reise stromaufwärts aufnehmen. Die Amazonen lichteten den Anker und hissten die Segel.
Mit einer rasanten Geschwindigkeit überholten die Schiffe die Gruppe. Freudig winkte Amine ihnen zu. Mit einer Leichtigkeit glitten die Boote über den Schimmerstrom. Es war für alle eine beeindruckende Erfahrung.
Das Kloster war nicht mehr weit. Als Amine dann mit den anderen am Anlegesteg des Klosters ankam, fingen die Bootsfrauen schon an, die Waren auszuladen.
Es waren sehr viele Waren. Die Amazonen sollten sich derweilen im Kloster gemütlich machen. Es gab dort Betten und ebenso hatte die junge Priesterin auch genug Wein für die Bootsfrauen eingeplant.
Freudig rief sie ihnen die besten Grüße zu. Sie sollten sich auch in der goldenen Stadt umsehen und alles erkunden. Die Amazonen des Kontinents waren schließlich stolz auf ihre Bauten und Errungenschaften.