[Quest] Der Baum der ein Mensch sein wollte

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Sloan
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Re: [Quest] Der Baum der ein Mensch sein wollte

Beitrag von Sloan »

Sloan war schon einige Tage nicht mehr in dieser Ecke des Gloriamgeländes gewesen und so schlenderte sie nach Vollendung ihres Dienstes ruhigen Schrittes gen Kräutergarten. Sie wollte lediglich ein paar Zwiebeln und Knoblauch mit Heim nehmen, in Gedanken war sie schon ganz bei dem Mahl, welches sie sich bereiten würde und ihr lief das Wasser bereits im Munde zusammen.
Dann kam der Moment - von jetzt auf gleich - der ihr Leben schlagartig ändern sollte. Wie vom Donner gerührt blieb sie stehen, als sie Aug' in Aug' mit einem Pflanzenwesen stand, welches ihr wie aus dem Gesicht geschnitten war.

Es kam wirklich selten vor, dass Sloan sprachlos war, wer sie kannte, konnte das bestätigen, dies aber war solch' ein Moment. Als wäre sie in durchsichtigen zähen Schleim getaucht, verlangsamte sich die Welt, jede Bewegung dauerte unendlich lang und jeder einzelne Gedanke quälte sich angestrengt langsam durch ihren Kopf. Sloan hätte hinter her nicht sagen können, wie lang dieser Zustand anhielt. Er endete allerdings abrupt und eine Lawine an Emotionen und Gedanken überfluteten ihren Körper, welcher mit sofortiger Anspannung reagierte und sie ihr Schwert entscheiden ließ, sich dann aber entschied, Hilfe zu holen, in Form von Bruder Isarius. Dieser wußte schließlich immer, was zu tun war und so war es auch dieses Mal. Gemeinsam hatten sie das Wesen angeschaut und beschlossen, dass Isarius die Paladine informieren würde und Sloan sollte nach Ansilon reisen, um dort Nachforschungen zu beginnen.
In Ansilon angekommen traf sie auf den Druiden Fenrimes, welcher zunächst skeptisch ihrer hastigen Erzählung lauschte, sie dann aber zu Tyvurn ins Museum begleitete. 
Wie es sich herausstellte, war Tyvurn der richtige Ansprechpartner, er wußte einiges zu berichten. Was auf der einen Seite beruhigend war, Sloan war nicht allein betroffen, aber auf der anderen Seite ihre Unruhe verstärkte, als sie hörte, dass dieses Wesen sich faktisch überall auf der Welt ausgebreitet hatte. Sloan hatte es nur spät entdeckt, vermutlich verweilte es schon einige Tage dort auf dem Gloriamgelände.

Sie waren auseinander gegangen mit der Verabredung, das Gespräch in den nächsten Tagen fortzusetzen, bis dahin würde man das 'Ding' priesterlich und druidisch untersuchen lassen. Sollte es neue Erkenntnisse geben, würde sie Tyvurn selbstverständlich darüber informieren.

Einmal mehr galt es zusammen zuhalten, gegen das Ungemach dieser Welt.
Codo
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Re: [Quest] Der Baum der ein Mensch sein wollte

Beitrag von Codo »

*** Bratak vom Thrymm'tack ***
 
In seinen Träumen, die ihn rasch eingeholt hatten, nachdem er auf dem Holzboden ihrer Zuflucht inmitten des Waldes eingeschlafen war, holten ihn die vergangenen Tage wieder ein. Wie langsamer Nebel, der sich frühmorgens über einen einsamen Weiler schleicht, krochen die Ereignisse hervor und der Barbar hatte keinerlei Möglichkeiten, sich dessen zu erwehren.

Zuerst sah er ein Messer mit einem aus Holz geschnitzten Griff, auf einer Halterung platziert und in einem schier endlosen Regal stehend. Es hatte eine äußerst scharfe, leicht geschwungene Klinge, in welche kleine Symbole eingraviert worden waren. Mein Messer... Nein, Bratak war dieses Messer? Wie lange stand er dort so herum und wie war er in diese Situation geraten? Das waren unheimliche Fragen, deren Antworten ihm im Traum nicht einfielen. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit kamen die Dinge endlich wieder in Bewegung, doch auch für dieses Ereignis fand er kaum eine Erklärung. Jemand hatte ihn, das Messer, mit einer Flüssigkeit benetzt und langsam, aber stetig, fand er zurück in seine ursprüngliche Form. Die fast zarte Klinge wandelte sich zurück in einen massiven Körper, er konnte seine Arme und Beine wieder spüren und sein Blut, welches wie das Wasser eines reißenden Flusses durch seinen Körper rauschte. Hastig ging sein Blick umher und er konnte weitere Personen sehen, die augenscheinlich befreit worden waren – so wie er. Sie alle wurden zur Hast angetrieben und Bratak blickte sich nur einmal kurz um, warf einen letzten Blick auf sein Gefängnis, um sich dann den Flüchtenden anzuschließen. Es waren Menschen und Elfen...er sah niemanden seines Volkes und wusste nicht, ob er das gut oder schlecht finden sollte. In diesem Moment sah er keine andere Möglichkeit, als sich dieser Gruppierung anzuschließen.

In den folgenden Tagen erfuhren sie mehr über das, was geschehen war und mit nahezu jedem Wort geriet seine Welt ins Wanken. Sie befanden sich an einem Ort – einer Welt, von der er nie zuvor etwas gehört hatte und die seiner Ansicht nach gar nicht existieren konnte. Gleichzeitig fand er diese Welt, die wandelnden Weiten, vollkommen faszinierend, denn er sah eine unglaubliche Vielfalt an Natur und tierischen Wesen, mitunter bizarr in ihrer Erscheinung. Trotz dieser Faszination, oder gerade deswegen? Wehrte er sich lange Zeit dagegen, diese Geschehnisse überhaupt als real anzuerkennen „Das ist ein böser Traum!“ hörte er sich rufen, wenn ihre Befreier versuchten, ihnen zu erklären, was geschehen war und was ihnen bevorstand. Nur langsam sickerte es in sein Bewusstsein: es war kein Traum und er würde nicht einfach aufwachen. Bratak konnte sich nicht erinnern, dass ihn ein Ereignis jemals so aufgewühlt hatte. Er glaubte an seine Vorfahren, an ihre Art zu leben, an die Geisterwelt, in welcher die ruhmreich Gestorbenen auf ihn warten würden. Doch neben all dem...existierten augenscheinlich noch viel mehr Dinge. Er hatte es gesehen, gefühlt – und er würde es nie mehr leugnen können. Seine Gefährten könnten bemerken, dass er im Laufe der Tage immer stiller und zurückhaltender wurde. Einem Barbaren völlig ungleich, geriet er zum ruhigen Beobachter, welcher nur nach vorne sprang, wenn sich eine Gefahr auftat, der sich entgegen gestellt werden musste.

Als sie eine seltene Rast einlegten, schüttelte der Barbar den Kopf und rieb sich mit beiden Händen an den Schläfen. Sein Kopf schmerzte und er fühlte sich unwohl. Sein Blick glitt durch die Reihen seiner Begleiter, er betrachtete sie nacheinander. Ergeht es ihnen wie mir? Ihnen wurde gesagt, dass sie zurück in ihre Welt gebracht werden würden und dass diese Welt sich verändert haben wird, denn ein hohes Wesen der wandelnden Weiten hatte einen Plan gefasst. Bei ihrer Entführung wurde ein Spiegelbild ihrer selbst in die richtige Welt gesetzt, welches nun dort herum wandelte – so es noch nicht gefasst wurde. Bratak verstand das nicht annähernd, weder das hohe Wesen, noch dessen Plan oder den Umstand, dass er nun augenscheinlich zwei Mal existieren sollte.

Im Laufe der Tage musste er feststellen, dass sich seine Sicht auf seine Begleiter zu verändern begann. Er wusste kaum etwas über sie alle, doch allein ihr gemeinsamer Weg machte sie für Bratak zu Gefährten. Noch dazu zu den einzigen Gefährten, die er hatte. Ihm war auf seltsame Art und Weise völlig klar, dass er sein Leben opfern würde, um sie alle zum Ziel zu führen und er hätte diese Klarheit niemanden erklären können. So sie im normalen Leben wahrscheinlich nichts verbunden hätte, so waren sie nun durch dieses skurrile Schicksal miteinander vereint und Bratak sagte sich, dass er ihre Gesichter niemals vergessen würde.

Er konnte nicht sagen, wie lange sie unterwegs waren, doch schließlich näherten sie sich ihrem Ziel. Auf dem Weg hatten sie ein kleines Dorf passiert und sich dort mit seltsamer, aber irgendwie passender Kleidung versorgt. Außerdem überreichten ihre Befreier ihnen jeweils eine Maske, um ihr Gesicht verhüllen zu können. Ihnen wurde mitgeteilt, dass sie sich zunächst bedeckt halten mussten, wenn sie wieder in ihre Welt zurückkehrten, denn sie könnten niemanden trauen...außer einer gewissen Kontaktperson. Und als sie ihr Ziel erreichten, ging alles sehr schnell. Wächter, die ihre Rückreise zu verhindern suchten, stellten sich ihnen in den Weg. Es entbrannte ein ungleicher Kampf, denn niemand von den ehemals Gefangenen war bewaffnet. Nur ihre Befreier konnten sich den Wächtern entgegenstellen. Der Barbar hatte kaum die Möglichkeit, sich der Umgebung gewahr zu sein, solch eine Hektik umschwirrte ihn. Seine Füße folgten den anderen, völlig automatisch und schließlich setzte er zu einem Sprung ein, welcher ihn durch einen seltsamen Riss zwischen den Welten in seine eigene zurückbringen sollte...

...er landete in einem äußerst dichten Wald. Hektisch blickte er sich um und sah einige seiner Gefährten. Einige...nicht alle. Gebannt blickte er auf den Riss zwischen den Welten, doch es folgte niemand mehr. Ein tiefes Grollen ertönte aus seiner Kehle und eine seltsame Mischung aus Trauer und Anspannung war offen auf seinen Gesichtszügen zu sehen. Ein paar von ihnen hatten es geschafft, dafür hatten andere einen hohen Preis bezahlt. „Ihr Opfer wird nicht umsonst gewesen sein.“ sprach der Barbar zu seinen Gefährten und versuchte, ein wenig zuversichtlich zu klingen. Nachdem sie sich ein wenig gesammelt und besprochen hatten, machten sie sich auf den Weg. Sechs maskierte Gestalten, auf der Suche nach einem mysteriösen Wanderer...
Zuletzt geändert von Codo am 28 Apr 2021, 11:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Lucianna Nebelwind
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Re: [Quest] Der Baum der ein Mensch sein wollte

Beitrag von Lucianna Nebelwind »

 
Eine Nacht draußen in der freien Natur und zack! Stand es da am Morgen, interessant! 

Na wie dem auch sei, ich hatte keine Ruhe und musste mir dringlichst darüber Gedanken machen, wie wir nun weiterkommen. Alle waren so fleißig dabei ihren Teil dazu beizutragen nur ich, ich hatte so schlicht null Plan wie ich was mache. Also hab ich gelesen, gefühlt mindestens jeden Tag durchgehend. Ich hab Bücher durchwühlt um Antworten zu finden und Lösungsansätz zu erschaffen. Und gelesen um zu verstehen was da drin steht. Was das ganze wirklich nicht gerade einfach machte, weil ich schlicht noch nicht wirklich eine Ahnung hatte. Alles in Allem -> Anstrengend!

Aber ich kam zu einigen Ideen die auch tatsächlich auf Interesse stießen, zumindest bei den Ohren die diesen Ideen lauschten. Ich war mir nicht sicher ob sie nur Interesse zeigten weil ich mich so bemühte oder weil sie tatsächlich überzeugt davon waren, dass sie auch funktionieren würden. Was mir an sich auch egal war, Leon wartete sicher schon und den galt es zu finden! 

Die Notizen hatte ich gemacht und nun war es an der Zeit auch den Rest auszuarbeiten oder zu erfragen. Einen Speicherkristall also, gut, den wollte Lyna nun suchen und Ty, der wollte nach was persönlichem suchen und ich, nun ich füttere Lutschi!

*Aufmerksam starrt das Augenpaar nun in den Käfig, die Lippen gespitzt und die Brauen leicht nachdenklich zusammengezogen. Ein tiefer Atemzug folgt während sie den Bottich voller Leckereien, wieder etwas zurecht rückt.* 

Diesesmal hab ich auch Obst neben dem Gemüse mit hinein, ich gehe ja von mir aus, ich will auch nicht jeden Tag das selbe essen. Wobei so eine Salatblatt immer mal geht! Eine Wasserschale hatte ich auch schon hineingestellt und vorsichtig in Richtung Lutschi geschoben. Das ganze ging recht schnell von statten und ohne dabei Zeit zu verlieren, zum einen, weil ich mich nicht erwischen lassen wollte und zum anderen, weil ich mich selbst nur bedingt in Gefahr begeben wollte. Wobei zweiteres eigentlich eher hinter dem ‘nicht erwischen lassen’ steht. Da ist die Neugierde dann doch zu groß! Verblüffend, dass die Schafe noch leben, demnach vermute ich auch, dass es weniger daran interessiert ist Leben auszulöschen oder zu essen. Vielleicht könnte ich mal Fleisch probieren? Hm, das mach ich vielleicht ein andermal.  
  
*Das Köfpchen wird von einer Seite zur anderen gewogen, die Schafe werden dann einige Momente betrachtet, die Lippen wieder gespitzt und sie seufzt auf. Kurz darauf, sieht sich das Meeresblau nochmals um und huscht dann wieder hinein in den Käfig um den Bottich in Richtung Lutschi zu schieben, zügig eilt der Körper wieder hinaus, schließt die Türe, wirft noch einen Blick zurück und wird sich dann eilig zu Leon ins Zimmer begeben um die Fenster zur Seite zu schieben und hinab in den Käfig zu blicken - beobachtend!*
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Samira
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Re: [Quest] Der Baum der ein Mensch sein wollte

Beitrag von Samira »

Es lag wieder eine unruhige Nacht hinter Samira. Sie bekam in der letzten Zeit einfach viel zu wenig Schlaf. Auch heute Nacht wurde sie wieder mal in ihren Träumen heimgesucht. Nachdem die so jäh aus dem Schlaf aufgerissen wurde wollte und wollte sich dieser nicht erneut einstellen. Egal wie dringend nötig sie ihn gehabt hätte. So gab sie die Hoffnung auf  heute Nacht nochmals einzuschlafen, außerdem hatte sie auch keine Lust mehr sich auf ihrem Bett weiter herumzuwälzen und stand auf.

Ganz in Gedanken versunken stand sie plötzlich auf der Priesterinneninsel. Nachdenklich sah sie zu den beiden Bälgern. Sie musste unbedingt das Gespräch mit Amine suchen. Vielleicht konnte sie durch Amine mehr über sie erfahren. Schließlich hatte Amine eine ganz andere Beziehung als Samira zur Natur. Wobei Samira die letzte Zeit das Gefühl hatte, dass Amine etwas auf Abstand zu ihr ging. Dies war ihr auch an Xapoa aufgefallen und auch an anderen wenn sie von ihren Träumen zu erzählen begann. Alleine schon was ihr für eine Skepsis in der Magierakademie entgegen gekommen war, als sie davon berichtete. Sie wurde da ganz schön ins Kreuzverhör genommen und musste viele Fragen beantworten. Was sie aber noch mehr beunruhigte war die Tatsache das niemand sonst dort diese Erfahrung mit ihr teilen konnte. Vielleicht hatten die Personen einfach aus Angst und Egoismus darüber geschwiegen. Wer weiß das schon? Für sie hatte dort jeder seine Geheimnisse gehabt und sich vorher genau überlegt was er Preis geben konnte bzw. wollte. Sie hatte so auf Erklärungen und Erkenntnisse gehofft.  Als Amine dann auch noch erzählte, dass wieder so ein Wesen aufgetaucht war. Hätte sie beinahe einen schlimmen Fehler begangen. Innerlich dankte sie Amine dafür, dass sie so schnell reagiert hatte und sich ihr dadurch die Chance ergab diesen gerade mal so auszubügeln.

Es war faszinierend wie sich die beiden Bälger (Amine und Samira) auf diese kurze Zeit verändert hatten. Die Ähnlichkeit mit einer Pflanze war fast ganz verschwunden. Leicht musste sie schmunzeln, die Angst und vor allem den Ekel den sie zuerst empfunden hatte, als das erste Wesen aufgetaucht ist, war fast gänzlich weg. Mittlerweile musste sie sich eingestehen, dass sie die Gestaltenwandler oder die Bälger wie sie viele nannten, nur noch staunen ließen. Die anfängliche Zurückhaltung war purer Neugierde gewichen.
Priesterinneninsel-Wechselbalg.png
„Was willst tua mir sagen? Was muss ego tun damit ego dich verstehe?“, sprach sie laut das Samira Balg an. Dieses sah sie aus ihrem einen Auge an und die wenigen pflanzlichen Merkmale waren nur noch zu erahnen. „Ego muss mehr über die Kunst der Träume et ihre Deutung lernen. Ego hoffe da sehr auf Thrilmanduil Hilfe et das er mir bald eine Nachricht zukommen lässt wann wir damit beginnen“, sprach sie ruhig mit den beiden Bälgern. Nyame sei Dank hatte sie ihn trotz seiner Verkleidung erkannt und auch noch gerade erwischt um mit ihm reden zu können, bevor er nach Hause gereist ist. Sie hasste es zu warten und im Dunkeln zu tappen. Nichts ging ihr so gegen den Strich wie untätig abwarten zu müssen. Mal wieder hatte sie das Gefühl das Nyame ihr dadurch eine weitere Probe stellte. Ihre Geduld ist ihre Schwachstelle und weil sie darum wusste, arbeitete sie stetig daran, diese zu meistern. Außerdem vertraute sie auf ihre Göttin und auch darauf, dass diese ihr auch jetzt den richtigen Weg zeigen würde.

Erschöpft ging sie zum schwimmenden Pavillon, legte sich auf die Kissen und glitt endlich in einen traumlosen Schlaf hinüber.

Priesterinneninsel-Schlaf-Wechselbalg.png
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Davind
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Re: [Quest] Der Baum der ein Mensch sein wollte

Beitrag von Davind »

Nun sind ein paar Tage vergangen als er auf diese Tentakelwesen getroffen ist in der Nähe der kleinen Siedlung außerhalb von Ansilon. Drei Tentakelwesen hatte er gesichtet, ihre Anwesenheit wirkte sich auf die Tiere aus, panisch liefen sie in ihren Gehegen herum, die Lamas vor der Tür ergriffen panisch die Flucht. Als er sich diesen Wesen näherte, schlugen sie mit ihren langen Tentakeln nach ihm, die ersten zwei Wesen fielen schnell seinen Pfeilen zum Opfer. Bei einem der beiden hatte er einfach ein kleines Fläschchen genommen und ein wenig Blut oder das was er als Blut ansah abgezapft, er würde es die Tage untersuchen.

Aber bei dem dritten Tentakelwesen, hatte er irgendwie kurzfristig das Gefühl als hätte der dickere mittlere Tentakel ein Gesicht, fast war es ihm, als würde ihm Liana auf eine fiese Art und Weise angrinsen. Er schüttelte sich kurz und das Gefühl war auch schon wieder verflogen. So eilte er und schaute sich noch einmal genau im Umfeld der kleinen Siedlung um, aber er fand weiter keine dieser Wesen.

Er nahm sich einige Zettel und schrieg jeden Nachbarn eine Nachricht, dass sie sich in Acht nehmen sollten, damit sie diesen Tentakelwesen nicht in die Hände liefen.

Mehr konnte er nicht machen, er setzte  auch Yuna, Elias, Valora und Damjen davon in Kenntnis, auch sie würden die Augen offen halten.
 
Drum hört ihr Leute, lasst euch sagen,
Handwerker bedroht man nicht,
auch darf man sie nicht schlagen,
sonst verkauft er seine Waren nicht.
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Engel des kleinen Todes
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Re: [Quest] Der Baum der ein Mensch sein wollte

Beitrag von Engel des kleinen Todes »

Sloan

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Seit dem Fund der seltsamen Kreatur kreisten ihre Gedanken, überschlugen sich mit immer neuen Möglichkeiten. Unverkennbar waren die Gliedmaßen, die femininen Züge gewesen welche das Wesen gebildet hatte. Sloan versuchte mit einer energischen Bewegung des Kopfes die Erinnerungen abzuschütteln, doch der Anblick wollte sie nicht mehr loslassen. Hauptsächlich war da Abscheu, doch sie wollte das Monstrum, dieses Ding das zum Teil auch sie selbst war, trotzdem nicht einfach verenden lassen.
Aus diesem Grund hatte sie Stunden zuvor wieder den Weg zu den Feldern angetreten um, widerwillig, Wasser zu spenden. Natürlich, ihr war bewusst dass es sich schon bald nicht mehr um ihr Problem handeln würde, dass der Abtransport der sich windenden Ranken wohl bereits geplant war, doch sie verstand nicht warum dies, tief in ihr, auch Fragen, Neugierde und ein wenig Wehmut aufwarf.
So versuchte Sloan sich nun seit Stunden anderweitig zu beschäftigen, abzulenken mit allerlei Aufgaben, als der Ruf an ihre Ohren drang. Ein weibliches Organ, der Ton bittend und flehend, ein Hilfegesuch an Alle die da draußen wohl warten mochten...ihre eigene Stimme.

Der Kämpferin gefror das Blut in den Adern als sie herum wirbelte um ihre Schritte zum Ursprung der Stimme zu führen: Dem kleinen, abgesperrten Feld in dessen Mitte nun ein Abbild ihrer selbst stand. Unbekleidet, mit wachen Augen, ein Ausdruck auf den Zügen der wohl auch im härtesten Paladin Mitleid geweckt hätte...bis sich ihre Blicke kreuzten. Die Frau, Doppel-Sloan, verstummte, der Schock tanzte über ihr Gesicht und wurde nur einen Moment später abgelöst von tiefer, unbändiger Trauer, bevor das Fleisch ihres Antlitz aufriss, die Haut ihrer Arme durchstoßen wurde von hölzernen Fangzähnen, ihr Bauch sich verformte in ein Gewirr peitschender, schlangenartiger Ranken. Die Form der Kreatur schien anzuwachsen, zwei Kopf größer als ein Mann und dreimal so breit. Der Masse aus wild mutierter Vegetation entfuhr ein grausiger Ton, bevor sie über den hölzernen Zaun des Beets hinweg stürzte. Ein unaufhaltsamer Koloss aus aus Grün, ein Avatar der zornigen Natur, bretterte ungebremst auf Sloan zu.

Doch mit Monstern wusste sie umzugehen. Der Anblick ihres Doppelgängers hatte sie erschüttert, aber was auch immer dies hier war - es löste in ihr eine gewisse Ruhe aus, lies all ihre geschulten Kampfinstinke auf den Plan treten. Die Entscheidung lag so klar auf der Hand wie der Griff des Schwertes, um das sich nun ihre Finger krümmten: Ein Kampf auf Leben und Tod.
Die ersten, präzise gesetzten Schläge ihrer Waffe schienen wenig Wirkung zu zeigen, es fühlte sich an als würde sie versuchen mit einem unpassenden Werkzeug Holz zu hacken, doch schon nach einigen Angriffen der Kreatur denen sie, Beinarbeit sei dank, geschickt ausweichen konnte, wurde ihr klar, das die Zeit nicht auf der Seite ihres Kontrahenten war. Die Ranken und hölzernen Dornen schienen rapide an Kraft zu verlieren, man konnte fast zusehen wie sie verdorrten, als würden Jahre in nur wenigen Minuten vergehen, bis Sloan sie plötzlich sah - eine hölzerne, kern-artige Struktur inmitten des dunklen Gewirrs.

Ein gezielter Stich, der Ton von brechendem Holz und die Kreatur erschlaffte schlagartig, jede Gegenwehr ein Spuk der Vergangenheit. Was auch immer die Kriegerin da vor sich hatte, es war war nun endgültig, unwiederbringlich, tot. Keine Ähnlichkeit war mehr zu erkennen mit Sloan, nicht eine einzige menschliche Haarsträhne war mehr auszumachen zwischen den erschlafften wurzelartigen Auswüchsen. Was auch immer das gewesen war...es hatte wohl nur existiert um einen Platz einzunehmen. Ihren Platz. Um jeden Preis.
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Ba'thal
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Re: [Quest] Der Baum der ein Mensch sein wollte

Beitrag von Ba'thal »

Nun, es war nicht so, als hätte er sich gar nicht um das Wechselbalg gekümmert.
Aber wie sollte man es ausdrücken? Er war kein Gärtner. Er wusste, dass das Wesen Wasser brauchte, also bekam es etwas davon. Nicht zu viel, es sollte ja nicht weiter wachsen.
Vielleicht - aber nur vielleicht - war es etwas zu wenig. Oder sonst etwas fehlte. Er war schließlich kein Waldelf! Die hätten gewusst, was irgendein Pflanzenwesen verlangte.

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Gut, es war am welken. Eigentlich schon stark, nicht einmal langsam. Es starb wohl, so verkümmert, wie es aussah. Und es hat sich.. selbst dahin bewegt? Oder jemand hat es dahin gebracht. Er war es jedenfalls nicht. Wenn es selbst dorthin kam, hatte es wohl einen Überlebensreflex. Seltsam.
Es war nicht sonderlich schlimm. Noch lebte es. Und das sollte es ohnehin nicht mehr lange.
Nur noch einen Tag durchhalten, mehr verlangte er nicht. Ansonsten wäre der Fürst von seinem Pflanzen-Ich ziemlich enttäuscht.
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Tyvurn Dracon
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Re: [Quest] Der Baum der ein Mensch sein wollte

Beitrag von Tyvurn Dracon »

Leon war weg.
 
Ein einzelner Gedanke. Scharf wie ein Schwert und ebenso schneidend. Ein Gedanke der sich immer wieder wiederholte, ihn nicht los ließ und sein Denken und Handeln der letzten Tage eisern im Fest Griff.
 
Leon war weg?
 
Eine kurze, simple Frage. Er wollte es nicht Glauben selbst jetzt, mehrere Tage später. Verwundert. Überrascht. Und gleichzeitig doch so erwartet als hätte er es schon lange gewusst. Wem stellte er sich die Frage? Sich selbst? Der Welt?
 
Leon war weg!
 
Die unbändige, lodernde Wut stieg in ihm auf. Jener unkontrollierte Zorn mit der Tag für Tag zu kämpfen hatte, der ihn antrieb und regelmäßig an den Rand seiner Selbstbeherrschung brachte – oder jene vergessen ließ.
 
Er erinnerte sich and en Abend nach der Besprechung bei den Bewahrern. Er wusste selbst nicht warum, aber er hatte ihnen seine Vermutungen, seine Beobachtungen bezüglich Leon mitgeteilt. Die kleinen und großen Ungereimtheiten. Die seltsamen Eigenheiten. Die Geheimnisse, die Lügen. All das, was für sich alleine genommen nicht auffällig war. Jedoch ihm schon immer ins Auge stach. Einmal weil es sein Bruder war. Einmal weil Tyvurn paranoid und misstrauisch wie kaum jemand war.
 
Erst mit dem Auftauchen der Kreaturen, den Beuteln, dem Geruch der an seinem Bruder haftete hatte er begonnen etwas zu vermuten. Hatte er die Geschichte die Leon erzählt hatte angezweifelt. Er wollte ihn ihm Auge behalten. Ihn konfrontieren. Was wenn er falsch gelegen hätte? Was wenn dies alles leichter zu erklären war als das sein Bruder mit diesen seltsamen Ereignissen irgendwas zu tun hätte. Er wollte die Augen verschließen. Wenigstens ein bisschen noch.
 
Und doch hatte ihn etwas dazu bewogen es den Anderen zu sagen. Und im Anschluss wollten sie ihn genauer, fester ins Auge fassen. Doch war es bereits zu spät. Eine kleine Unachtsamkeit. Wenige Stunden in denen Tyvurn abgelenkt war. Augenblicke in denen er seinen Bruder aus den Augen ließ. Es hatte diesem gereicht: Leon war weg.
 
Die folgenden Tage waren bestimmt von der Wut, der Unruhe. Lauernd schlich er durch die Straßen der Städte. Mal in Ansilon, mal in Silberburg – dann wieder in Nordhain oder Winterberg. Er hielt die Augen offen, suchte seinen Bruder in den zahllosen Städten dieses Landes. Vergebens.
 
Der Geduldsfaden des Mannes, der nicht für seine diplomatische Zurückhaltung bekannt war, schien kürzer angespannt. Und wäre da nicht Lyna gewesen die ihn dann und wann beruhigt hätte: Es hätte wohl nicht viel gefehlt das er einem Unbeteiligten den Kopf abgerissen hätte. Wortwörtlich.
 
Irgendwann reichten die Städte nicht mehr aus. Er ging durch die Wälder, die Flüsse entlang. Stets auf der Suche nach seinem Bruder. Nach einer Spur, einem Zeichen des letzten Stücks Familie das er noch besaß. Die Sinne stets bis zum äußersten angestrengt suchte er eine Spur, eine Witterung – irgendetwas das ihm vertraut vorkam. Doch war es zwecklos.
 
Leonhard Dracon blieb verschwunden.
 
Es fehlte nicht viel da würde er sich mit Zetteln in der Hand auf die Suche machen. Sie unter vorbeiziehenden Händler verteilen. Oder irgendwelche Waldläufer anheuern, die Gauner und Ganoven der Städte bestechen.
 
Doch dazu sollte es nicht kommen.
 
Unter all dem Chaos, in all den Wirrungen der letzten Tage und den zahllosen Ereignissen kam ihm dann doch etwas unter das ihn verwirrt zurückließ. Womit er nicht so schnell gerechnet hatte.
 
Er kannte die Kreaturen die sie „Wechselbälger“ nannten. Hatte sie untersucht. Sogar einiges über sie herausgefunden. Parallelen zum Kirchengrimm erkannt. Hatte einen starken Verdacht wo sie herkamen.
 
Doch das war neu.
 
Er hatte stets tote Exemplare gesehen. Oder lebende Exemplare. Aber immer, hatten sie versucht einen Menschen nachzuahmen. Immer waren ihnen menschliche Züge zu eigen: Doch dieses Mal nicht.
 
Es hatte ihn hinaus getrieben, vor die Tore Ansilons. Weiter nach Süden, hin zum Ogerberg. Da hörte er es: Dieses unheilvolle Geräusch. Das Rascheln von Blättern, das Geräusch von Ästen die aus dem Weg gedrückt wurden. Oder?
 
Als er sich umwandte sah er es: Die Ranken die ihm so vertraut waren. Der teilweise hölzerne Wuchs. Der Anblick einer Pflanze – lebendig, die auf ihn zukroch. Schnell waren die Bewegungen, einem Raubtier gleich das sich auf ihn stürzen wollte.
 
Da kochte es hoch. Die Wut. Der Frust. Das unbändige Gefühl nach Rache für seinen verschwundenen Bruder. Ein kurzes, wütendes Glimmen kam in seinen Augen auf, ein tiefes Knurren. Es wär spät. Keine Menschenseele weit und breit. Er und diese „Kreatur“ waren alleine. Und sie sollte ihn nun einmal kennen lernen. Er krempelte sich die Ärmel hoch, zog das Schwert aus der Scheide. „Soviel zu, die sind keine Bedrohung.“ Knurrte er noch der Kreatur entgegen als sie ihn angriff.
 
Es war keine Herausforderung. Die Ranken waren schnell kleingehakt. Zuckten teilweise noch doch würden auch ihnen das letzte bisschen an Leben – oder Kraft – oder was auch immer diese Dinger am Leben hielt – ausgehen. Wütend trat er auf eine der noch zuckenden Ranken, zerquetschte diese unter dem festen Tritt seines Schuhs.
 
Sie würden bezahlen. Sie würden alle bezahlen. Alle diese Wechselbälger, wer auch immer dahinter steckte. Er würde seinen Bruder finden – egal wo er sich befand. Ob es nun eine andere Sphäre war oder der tiefste, dichteste, mystische Wald. Er würde Leon zurückbringen. Und eine Schneise and Tod und Verwüstung hinter sich herziehen wenn es sein musste.
 
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Sahrvaro Sorloh
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Re: [Quest] Der Baum der ein Mensch sein wollte

Beitrag von Sahrvaro Sorloh »

Das Wechselbalg, welches dem Priester immer ähnlicher sah, wurde für die Beobachtungen an einen abgeschiedeneren Ort in Nalveroth gebracht und unter die Obhut der Wachen gestellt. Auch wenn Marleen von Anfang an vor hatte, dem Wesen direkt die wenigen Lebenszüge auszuhauchen, so wollte der Priester doch sehen was sich daraus ergibt... Vielleicht wäre es gar nützlich geworden.

An diesem frühen Abend allerdings sollte sich dann zeigen, dass die Bemühungen und die Geduld vergebens waren. Zunächst zeigte sich ein menschliches Ebenbild des Priesters in seiner reinsten Form... doch dann begann es plötzlich sich zu verformen. Die Haut fiel zu Boden und Ranken wuchsen aus dem Inneren heraus, bis sich schließlich eine Monströsität vor den Augen des Priesters auftat. 

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Das Wesen war keinesfalls friedlich, griff es doch sofort die umstehenden Wachen, sowie den Priester und seine Begleitung an. Ihm blieb am Ende keine andere Wahl, als das Wesen zu töten und seine Leiche zu verbrennen.

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Im Anschluss hinterließ er Marleen eine kleine Notiz in ihrer Kammer und entsandte eine Nachricht zu Davion, bevor er sich einen Moment der Ruhe gönnte, um über das weitere Vorgehen nachzudenken.
Barchmon Schwester,

solltest du einen merkwürdigen Waldbrandgeruch in Nalveroth wahrnehmen, dann ist das meine Schuld.
Mein Abbild hat sich zu einem merkwürdigen Ungetüm gewandelt und ließ mir keine andere Wahl, als es zu töten und den Leichnam zu verbrennen. 

Alles weitere später.

Sahrvaro
Barchmon Davion,

das Wechselbalg entwickelte sich zu einem menschlichen Abbild meiner Person, bis es schließlich zerfallen ist und zu einer Monströsität anwuchs. Es ging nach seiner Verwandlung direkt zum Angriff über und wurde entsprechend getötet und verbrannt.

Ihr solltet also bei dem Wechselbalg in euren Mauern vorsichtig sein.

gez.
Sahrvaro
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Davion Sviftflame
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Re: [Quest] Der Baum der ein Mensch sein wollte

Beitrag von Davion Sviftflame »

Nach dem Gespräch mit Sahrvaro werden neue Aushänge in den Städten aufgehangen.
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