Die Geheimnisse der Ersten

Rollenspielforum für Geschichten.
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Bonzak Getwergelyn
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Die Geheimnisse der Ersten

Beitrag von Bonzak Getwergelyn »

~ Ein nicht so stilles Örtchen - Eine Geschichte zu den Geschehnissen nach der großen Entdeckung~
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Zwei Tage waren seit der großen Expedition in den "Kackstollen" vergangen und der alte Zwerg saß in der Bibliothek und wälzte ratlos die Steintafeln mit Wissen seiner Vorgänger. Viel war passiert und noch immer plagte ihn das Gefühl die geborgene Steintafel würde ihn zu sich ziehen. Er hatte diese im Tempel Throins in einem Sockel versenken lassen. Keiner soll die Tafel einfach klauen können und noch viel wichtiger: Jeder sollte sie sehen können! Die anderen Zwerge misstrauten ihm etwas seit er den Mechanismus ausgelöst. Keiner sprach es aus aber er spürte diese Erschütterung die nach dem Entfernen der Steintafel ausgelöst wurde, hat nicht nur etwas in den Dawi selbst geändert, sondern hat auch deren Vertrauen in ihn, den Rhun'Karaz, geschädigt. Das Einzige, dass ihm blieb, war dieses Chaos in Ordnung zu bringen. Nie hätte er gedacht, dass in seinen alten Tagen noch so etwas nervenaufreibendes passieren würde. Es war zum Barthaare raufen! Erst entdeckte er bei so etwas Banalen wie bei der täglichen Sitzung einen geheimen Stollen und dann waren darin Ungeheuer, alte Rätsel und eine geheimnisvolle Tafel welche das Gemüt eines jeden Dawi beim Entfernen erschütterte. Seit dem Geschehen konnte er auch keine Metallwehr mehr tragen. Er konnte es schon aber sobald sein Körper darin gehüllt war, fühlte er sich als wäre er von allen Göttern verlassen. Karaz, Throin und Grunna - das Gefühl war erschlagend und dieses Gefühl hatte nicht nur er - Rugald hatte es auch. Alles war so eigenartig und Skruff!  Es war wie eine Strafe der Götter, welche ihm auferlegt wurde. Grummelnd schob er etwas kräftiger als notwendig eine Tafel mit der Aufschrift 'Runen für dumme Umgis' zurück in ihre Halterung und ein lautes Krachen hallte durch die Hallen... und dann war da auch noch dieser Umgi welcher vom Berg ausgeschissen wurde und nur unverständlichen Skruff schwatzte!...
 
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Er machte sich auf den Weg zum Tempel, um die Tafel erneut zu begutachten. Die Informationen, welche er aus der Bibliothek erhalten hatte, waren mehr als unbefriedigend. Vielleicht sprang ihn ja die Erkenntnis an wie ein wilder Schattenschleicher. Dort angekommen sah er die beiden - Gordrak und den komischen Umgi - an der Tafel! Ein unangenehmes Gefühl durchfuhr ihn. Ein Gefühl, dass er den Umgi nicht zu nahe an dieser Tafel haben wollte aber er unterdrückte es und lauschte dem Gespräch. Der Umgi erzählte von sich. Diesmal wirkte er weniger verwirrt wenn auch noch nicht völlig bei Sinnen. Doch das Gespräch ergab nichts Neues und so wurde der Umgi wieder in seine Zelle gebracht.

Das Einzige, was er aus dem Gespräch lernen konnte: Alleine würde er es nicht schaffen.

Bar Gorl - nein der ganze Berg! - musste all sein Wissen aufbringen, um dieses Rätsel zu lösen und darum war der Tag gekommen die anderen Gelehrten an den Tisch zu holen, oder in diesem Fall an die Tafel, um sich brummelnd zu beratschlagen. Ein Kurzbart wurde beauftragt sie alle zu einem großen Treffen einzuladen. Es war ein Hilfeschrei und ein Anfang das Rätsel der Steintafel zu lösen...!
 
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Littlefield
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Re: Die Geheimnisse der Ersten

Beitrag von Littlefield »

Nach dem Treffen mit Bonzak und Gordrak im Tempel an dôs Steintafel, wo Sie besprachen was als nächstes zu tun sei.
Man einigte sich, dôs jeder Bart und jeder Zopf, der es vermöge, sich eine Rune nehme und versucht mehr darüber
heraus zu finden. Bonzak wollte sich an dôs ersten Rune versuchen und er nahm sich dôs dritte vor, Bonzak schrieb oder
mahlte diese noch auf eine kleine Tafel ab und reichte Ihm diese.

Er grübelte jeden Abend im großen Saal am Tisch, bei Bhier und Essen, über dieser Tafel.

Und dann an einem Abend, als er sich Essen und Bhier hat kommen lassen, packte er noch Kräuter zum Nachwürzen aus,
da das Essen meist Fade war. Kam es Ihm plötzlich in den Kopf und er Sprach ein Wort aus, welches er gar nicht kannte.
* Rarr'mak *
Und da sah er das eines der Kräuter, Nachtschatten genannt, plötzlich anfing zu verdorren und zu Staub wurde.
Er zuckte zurück und musste sich erst wieder fangen.
* Dôs scheint mir dôs Name der Rune zu sein * murmelte er vor sich hin, während er einen Zweig Nachtschatten in der Hand hielt.
* Aber was hat dôs mit dem Kraut hier zu tun? * fragte er sich und beschloss dies beim nächsten Treffen mit Bonzak zu bereden.

Anschließend trank er noch ein oder zwei Humpen Bhier und ging dann schnorchen.
 
Parin Graublatt
Rugald Glutfaust
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Bonzak Getwergelyn
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Re: Die Geheimnisse der Ersten

Beitrag von Bonzak Getwergelyn »

Das letzte Treffen war sehr ergiebig. Bonzak war zufrieden, wenn auch noch fern vom Ziel. Die Runen schienen sich entziffern zu lassen und mit jedem Austausch wurde Wissen aus verschiedensten Quellen angezapft. Er selbst hatte die Grenzen der Bibliothek überschritten und kommunizierte über Briefe mit den anderen Städten in den Tiefen. Bar Gorl alleine schien nicht sämtliches Wissen über die Runen zu enthalten aber im gesamten Berg fanden sich Spuren. Spuren welche mit Steintafeln bei ihm eintrafen aber oft keinen Sinn ergaben. Geschichten, kleine Notizen welche Gedichte enthielten aber nicht direkt Wissen zu den Runen enthielten aber vielleicht noch nützlich sein werden. Das Wissen wurde erst einmal in eine Schachtel eingeordnet.

Eine andere Aufgabe welche beim letzten Treffen besprochen wurde, fielen ihm und Monoschgrra zu: Die Erforschung von Reagenzien.

Aus irgendeinen Grund ergab die Kombination von Reagenzien und manche Runen einen Effekt. Warum war unklar und etwas Sorge durchdrang den alten Zwergen wenn er darüber nachdachte. Bei der letzten Nutzung von einem der ersten erforschten Worte und Nachtschatten zerfiel dieser einfach zu Staub! Wohin würde das noch führen? Erst einmal musste herausgefunden warum das so ist und was es mit den Reagenzien auf sich hat. Tage vergingen und er traf sich mit seinem Schützling aus der Sippe. Monoschgrra war schon früher einmal bei ihm in die Lehre gegangen bei der Alchemie und auch diesmal würde es ähnlich verlaufen. Sie zogen los um Wurzeln und Kräuter zu sammeln, Pilze und Schwefelasche. Knochen und Spinnenseide. Danach galt es Tafeln zu wälzen um mehr darüber herauszufinden. Zufrieden schnaubend lehnte sich Bonzak in seinem Lieblingsstuhl zurück und genoss eine Pfeife mit Tabak. Erinnerungen an die Vergangenheit kamen auf. An Zeiten wo Monoschgrra ein kleiner Milchbartzopf war und er noch gefühlt 200 Jahre jünger...
 
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Monoschgrra
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Re: Die Geheimnisse der Ersten

Beitrag von Monoschgrra »

Einige Tage waren vergangen seit dem verhängnisvollen Tag im Stollen. Monoschgrra beschloss ihren Großvater zu besuchen, um wieder von ihm zu lernen. Sie hatte schon vor langer Zeit von seinem Wissen profitiert und wollte es nun wieder. Zwischenzeitlich war sie zur Schule gegangen, um zu lernen wie ein Zopf richtig mit dem Nudelholz umgeht. So stand sie nun vor ihm und bat ihn sie zu unterrichten. Er nickte brummend, setzte sich mit ihr an den Tisch und suchte alte Steintafeln zusammen.
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Bonzak Getwergelyn
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Re: Die Geheimnisse der Ersten

Beitrag von Bonzak Getwergelyn »

~Studieren um des Studierens Willen~

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Wochen zogen in die Lande. Es gab auch, ohne dem Rätsel der Tafel immer viel zu tun. Ratssitzungen, Verhandlungen mit Umgis, Handel und Tavernentreffen. Doch trotz der vielen Ablenkungen war der Alte stets in der Bibliothek. Er unterbrach seine Arbeit immer wieder einmal, um bei den wichtigen Veranstaltungen teilzunehmen oder um einmal ein kühles Bhir zu trinken. Auch Monoschgra leistete ihm viel Gesellschaft. Ab und zu saß er neben Rugald in der Bibliothek und die beiden lieferten sich ein Wettstarren auf die Steintafeln. So verging die Zeit und die Erkenntnisse waren zwar nicht besonders ergiebig aber die Fährte verfestigte sich. Er wusste nun um Reagenzien und ihre Bedeutungen. Er wusste, dass die Reagenzien und die Runen auf der Tafel zusammenhängen. Doch wie und warum, das wusste er nicht und das wurmte den Silberbart. Ja es gab Tage da hätte er am liebsten die Tafel zerschlagen aber dann besann er sich und vertiefte sich wieder in seinen Studien. Doch schlussendlich hatte er alles, was es über Reagenzien zu erfahren gab, erfahren und nun war es Zeit die Theorie in die Praxis umzusetzen.


 
~ Das 4. Treffen ~

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Der zweite Nachmittagsschmaus war zum Teil verdaut und es war Zeit seine Energie vom Kauen in den Kopf umzuleiten. Rugald und Bonzak standen beieinander und rätselten wie so oft. Die anderen waren bei diesem Treffen bisher nicht aufgetaucht. Sie dachten darüber nach wie es nun um die Kräfte der Reagenzien und die Reagenzien stand. Die Zeit verging und ein dritter Dawi gesellte sich herum - Arombolosch. Bonzak war sich nie so sicher wie dieser Dawi über das Ganze dachte. Er war ein sehr kritischer Zwerg - hatte er das Gefühl. Ständig fühlte er sich als würden die Augen von Arombolosch sein Tun und Handeln auf die Waagschale legen wie ein heimlicher Richter. Eine graue Eminenz. Seine Anwesenheit würde den dreien diesmal jedoch viele neue Erkenntnisse. Bonzak und Rugald präsentierten Arombolosch ihre Fortschritte. Wie sich durch die Worte Rarr'mak ein Büschel Nachtschatten auflöste und wie sich Ginseng durch die Worte Grun'kadar auflöste. Arombolosch war erstaunt über diese komischen Wirkungen und wollte selbst diese neuen Erkenntnisse ausprobieren - doch nichts geschah! Die Blicke der drei trafen sich und erneut wurde über dieses Ergebnis angeregt gebrummelt. Wohl lag es mit dem großen Beben zusammen und der Tatsache, dass Rugald und Bonzak keine Metallwehr ohne einem tief unwohlen Gefühl tragen konnten, während Arombolosch in dieser Hinsicht keine Veränderung spürte. Diese Tatsache wurde sofort auf einer Steintafel notiert. Hammer und Meißel wurden geschwungen ehe sie sich erneut beratbrummelten. Danach wurden die Reagenzien besichtigt. Bereits über Bonzaks Studien in der Alchemie hatte er die Vermutung, dass diese eng mit den Runen zusammenhängen. Durch Ihre Experimente mit den Runenwörtern und den Reagenzien kombinierten sie nach und nach.
Notiz auf der Steintafel:
Knoblauch - Schutz / Entgiftung (Gegengrifttränke âhr hilft gegen Krankheiten âhr sowas)
Ginseng - Leben / Heilung / Erde (Heiltränke âhr sowas. Wurzel aus Erde)
Blutmoos - Luft (dôs Sporen verbreiten sich in dôs Luft âhr dôs Pilz ist ganz leicht)
Schwefelasche - Feuer (dôs findet man an Lavaseen)
Schwarze Perlen - Wasser (dôs findet man jorr auch am Wasser)
Nachtschatten - Tod (dôs ist auch giftig!)
Alraune - Stärke (wie in dôs Stärketränke)
Spinnenseide - Bindung (wie dôs Netze aus Arsch von Zappelbeiner)
Fruchtbare Erde - Verstärkt dôs Erde!
Obsidian - Verstärkt dôs Feuer!
Molchaugen - Halluzinationen (dôs kann man zu Tränken brauens!)
Knochen - Verstärkt dôs Tod!

Zufrieden brummelte Bonzak. Seine und Rugalds Studien und das umfassende Wissen über die Natur von Arombolosch hatten sie viel weitergebracht! Nun war es wichtig die Runenworte den Reagenzien zuzuordnen. Immer wieder betrachteten sie die Runen. Eines sah aus wie ein kleiner Schild… Vielleicht war dafür der Knoblauch gedacht? Und warum waren bei den großen Hauptrunen kleine Nebenrunen dabei? Bedeuteten diese wohl eine Kombination aus ein oder mehr Runenwörtern? Sie mussten zurück an den Anfang. Zurück in die Bibliothek und an die Steintafeln um anderen Städten in der Tiefe zu schreiben!
Ein erfolgreiches Treffen neigte sich dem Ende zu...
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Arombolosch Glimmerbart
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Re: Die Geheimnisse der Ersten

Beitrag von Arombolosch Glimmerbart »

Er schlief unruhig, wie immer in den letzten Tagen seitdem er sich diese alte Steintafel genauer angesehen hatte.

Eigentlich sah er nur Kauderwelsch auf ihr, nichts ergab einen Sinn, bis auf dieses eine Wort dass sich so in seinen Verstand gebrannt hatte.

Wieder döste er mehr als das er schlief und wälzte sich durch die Laken, wie wohl alle Zwerge träumte er nicht, doch Gedanken und Erinnerungen die ihn um den schlaf brachten erwiesen sich so wirksam wie jeder Alptraum.

Er dachte an den Schicksalhaften Tag der sein altes Leben abrupt beendete und der ihn nach Bar Gorl trieb. Er sah sich in einer vergoldeten Halle, die Statuen des Begründers seiner Sippe und dessen Gattin, sah wie er nach dem Zahnrad griff und es mit großem Kraftaufwand in Bewegung setzte, das monströse quieken und kratzen an der steinernen Tür hinter ihm ignorierend.

Dann das klicken und tippen vieler Räder die ineinander griffen und dann das ohrenbetäubende Kreischen von Eisen auf Eisen, metallisch und verzerrt und doch... glaubte er daraus eine Stimme zu hören. Monotone Worte, emotionslos heruntergerattert, ein Mischmasch aus der Sprache der Ersten und der Sprache die heute geläufig ist. Der Sinn erschloss sich ihm nur da er wusste was er tat, was er zerstörte und was unwiederbringlich verloren sein würde. Und da war es auch, das Wort das ihm seit Tagen den Schlaf raubte.

Das grollen setzte ein, der Berg erbebte in stärker werdenden Wellen, Staub und Steinchen rieselten von der hohen Decke und dann...

Er schüttelte den Kopf und erhob sich von seinem Lager, er wusste jetzt was er tun sollte und hoffte so die Schuld aus seinem alten Leben ein winziges bisschen zu schmälern. Eilig meißelte er etwas in eine kleine Tafel, kurz überlegte er sie Bonzak persönlich zu übergeben doch fürchtete er sich dann erklären zu müssen, doch dazu war er nicht bereit. Niemand wusste was er getan hatte und so sollte es vorerst auch bleiben.

Er ging in den Tempel und stellte die kleine Tafel gut sichtbar vor den riesigen urtümlichen Block. Und jeder der die kleine Tafel sah mochte zwei Worte in sie gemeißelt sehen:

Rorrox'kra - Wissen
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Zarna Sichelkamm
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Re: Die Geheimnisse der Ersten

Beitrag von Zarna Sichelkamm »

„Homm Homm“ brummte sie als ihre Finger über die Tafel strichen und ihre Annahme bestätigten.
So war ihre lange Reise um Gora zurück nach Hause zu bringen sogar noch besser gelenkt worden von Grunna, schon erstaunlich wie bärtlich verborgen die Erdmutter einen führen kann.
 Selbst den Drang daheim das Bettchen das sie als kleiner Kiesel hatte nochmal besuchen zu wollen wird Grunna ihr in die Zöpfe gewoben haben. Schließlich zog es genauso ihre Hand fast direkt zu der alten Rune, die Weißzöpfin Rokraz vor so vielen Jahren in die Krippe gekratzt hatte,als sie sie damals als gebrochenen Kiesel hinein legten und Zarna tauften.
Oh, fast wäre sie nicht mal ein Kiesel gewesen so viele Schürfungen und Risse hatte ihr Grundstein.
 „Homm Homm“ nickte Zarna nun überzeugt als ihre Finger über die selben Zeichen glitten.
Aber die Weißbärtin hatte sie gepflegt, lange lange Zeit.Und für sie gesungen. Noch immer konnte sie ihren leicht gebrochenen warmen Alto in sich hören.
Wie ging ihr Lied?

Leise summt Zarna vor sich hin und lehnt sich an den Stein. Lange saß sie da und lauschte ihrer Erinnerung, der Melodie einer längst vergangenen Zeit; der Stimme einer schon zum Berg gewordenen Rokraz. 
Nach und nach scheinen die Worte zurück zu kommen, wie aus einem lange vergessenen Traum:

pax.jpg
 
Grunn` akh Kadar II
Antraxa Thong o Kazad II
Pax i zarna , Pax II
Grunn` akh Kadar II
  
Grunna ich (rufe) deine Macht (=Leben/Heilung) II
Beschützt von Klan und Festung II
Schlaf Zarna-lein, Schlaf II
Grunna ich (rufe) deine Macht II
  
Das warme Gefühl ihrer Kieseltage kehrte sofort in ihre Knochen zurück, schon bei dem ersten Wort. Ihr Finger wanderten nochmal über die Rune. Doch eine Kleinigkeit war anders als auf ihrer Krippe. In der Mitte fehlte ein Zeichen.
Sie seufzte lang bei dem Gedanken an Weißbärtin Rokraz. Auch sie fehlte, ganz besonders ihr.
  
Dann gab sie sich einen Ruck.
„Dos Rokraz würde dos gut heißen.“ dachte sie sich, nickte bekräftigend und nahm eine Tafel zur Hand um etwas hinein zu kratzen und an der großen Tafel stehen zu lassen. Auch das alte Lied kratzte sie sorgfältig mit ein.Wozu sonst hatte sie Gora das Einkratzen auf Sandstein schon so früh gelehrt.
 
„ Grun`Kadar – Grunna`s Macht – dos Leben und dos Heilen“.
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Ingrarh Donnerfaust
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Re: Die Geheimnisse der Ersten

Beitrag von Ingrarh Donnerfaust »

Kieselein, Kieselein dreh' dich um.....
 
Ingrarh Forum.jpg
  
 Die gedrungene, kleine Zwergin war in den letzten Monaten brummig und nicht besonders gut gestimmt!
 Schlechte Laune, hatten ihr ihre Brüder unterstellt, aber es war mehr als das.
 Nein, eigentlich war es keine schlechte Laune, es war eine Art von Verzweiflung und Unsicherheit.
 Und genau das war es, was die Zwergin so missgestimmt hatte werden lassen.
  
 Dieses Beben vor einigen Mondläufen war...... war es wirklich der Auslöser gewesen? Oder war es reiner Zufall?
 War es Schicksal?
  
 Sie hatte, im Gegensatz zu ihren Brüdern weiterhin tief im Berg ihr Leben verbracht, war nicht weiter gekommen, war auf der Stelle getreten. Allerdings mit neuen Einschränkungen.
 Die Axt war zu schwer geworden, die Rüstung war.... unangenehm!
 Nein, nicht nur unangenehm, das wäre erträglich gewesen, es fühlte sich falsch an. Schlichtweg falsch.
  
 Wie jeden Morgen flechtete sie ihre Zöpfe, versah sie mit schönen Perlen, hergestellt aus den erlesensten und feinsten Materialien und band sie dann zu Haar-Schnecken an ihren Kopfseiten zusammen.
  
 Sie war schon immer komisch gewesen, hatte sich komisch gefühlt. Kein Bart war ihr gewachsen, kein Flaum kein.... nix. Einfach nix.
 Glatt wie eine Nacktratte war sie im Gesicht. Und als wäre das nicht genug der Pein gewesen, fühlte es sich oftmals an, als schlügen zwei Herzen in ihrer Brust.
  
 Rot wie das Blut
 Braun wie Ebenholz.....
  
 Steuern konnte sie es nicht, konnte nicht beeinflussen, welche Emotionen sie banden und in den Bann zogen.
  
 Und jetzt dieser Schlag.
 Sie machte sich auf den Weg. Den Weg ihren Brüdern zu folgen nach Bar Gorl.
 Vielleicht würde sie etwas heraus finden.
 Vielleicht etwas erfahren, warum Dinge passierten, wie sie passiert waren.
 Vielleicht Ruhe finden?
  
 „Mra....“
 Ein paar Sachen gepackt, machte sie sich auf den Weg.
 Ein Ziel klar vor Augen, aber die Zukunft lag in Feuer und Erde versteckt. Tief im Berg. Tief im Herzen
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