[Quest: Dra'malar del orbben] Angriff

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Mirja Vildaban | Vyktorya Alvlem
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Re: [Quest: Dra'malar del orbben] Angriff

Beitrag von Mirja Vildaban | Vyktorya Alvlem »

Still saß Mirja da, vor ihr lagen verschiedene Pergamente. Darunter auch der Brief von Nimue. Was Nimue im Brief mitteilte, war für Mirja keine Neuigkeit. Ihr Offizier hatte noch in der Nacht Bericht erstattet. Verluste waren zu erwarten gewesen, dennoch schnitten sie Mirja ins Herz. Sie erinnerte sich nur zu gut an das erste Mal, als sie Angehörigen ihren Verlust mitteilen musste. Aus den Zeilen der Stadträtin konnte Mirja erkennen, dass auch diese sich mit diesem Thema nicht leichttat.
Kurz überlegte sie, ob sie Nimue eine Antwort senden sollte. Doch heute nicht mehr… vielleicht würde sie einfach in den nächsten Tagen persönlich in Ansilon vorbeisehen und ein paar Worte mit Nimue wechseln.
Derweil würden jene Wachen und Ritter, welche den Angriff weitestgehend unverletzt überstanden hatten, dabei helfen die Schäden so gut es ging zu beseitigen und die Verwundeten zu versorgen. Doch vorerst schien die Gefahr gebannt. Oder?
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Markus Valyr l Tristan Scortus
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Re: [Quest: Dra'malar del orbben] Angriff

Beitrag von Markus Valyr l Tristan Scortus »

Nachdem Xel'tas aus der Schlacht in Ansilon zurückgekehrt war, forderte die Ilharess Falynidil ihn auf, schriftlich zusammen zufassen was sich in Ansilon zutrug.
 
"Bericht über den Angriff auf Ansilon"
Nachdem wir die Mauer gesprengt hatten und sich unsere Wege getrennt haben, machten sich Eclavdra, Xun'auan und meine Wenigkeit auf den Weg hinter die Bank von Ansilon. Dort sammelten wir uns ungesehen. Nachdem Eclavdra uns noch einmal kurze Anweisungen auferlegte traf die erste Verstärkung ein. Diese bestand jedoch nur aus vier weiteren jungen Sargtlinen. Da wir schnell handeln mussten, um Euch werte Ilharess soviel Zeit wie nur möglich zu verschaffen, machten wir uns auf den Vormarsch auf den Marktplatz der Handelsstadt um dort die Aufmerksamkeit auf uns zu richten. Die Rivvil Ansilons und deren Verbündete waren so wie es schien noch recht abgelenkt von der Sprengung. Jedoch wurden sie schnell, nachdem wir es wollten, aufmerksam auf uns. Wir nutzten nun den Moment um unseren Angriff zu starten, da die Rivvil noch nicht geordnet waren. Bis sich die Rivvil gefangen hatten schickten wir den ein oder anderen zu Boden, was uns beschämenderweise jedoch nicht mehr lange gelingen sollte. Da unsere Verstärkung nicht zeitig eintraf mussten wir uns geschlagen geben und die Stadt Ansilon verlassen. Wir suchten noch einige Ecken nach Euch ab um uns, von Eurem Wohlergehen zu überzeugen jedoch ohne Erfolg. Nachdem wir dabei nochmal auf eine Gruppe Rivvil gestoßen sind mussten wir uns endgültig zurück ziehen. 
Abschließend waren wir einfach zu wenige Sargtlin um diesen Angriff zu gewinnen.
*Schwungvoll unterzeichnet*
Xel'tas Sargtlin del Filifar


Nachdem Xel'tas das Pergament noch einmal durchgelesen hat rollte er diese zusammen und schnürte es fest dann begab er sich direkt auf den Weg zur Festung um es der Ilharess zu überreichen.
Tyr
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Die Analyse des Blutes

Beitrag von Tyr »

Die Analyse des Blutes

Schon seit einigen Stunden sitzt Rorek auf dem Südbalkon des Monthares Anwesens und sieht hinüber zur Stadt. In der Hand hält er eine kleine Pfeife und auf dem Tisch stehen neben einer alten Weinflasche auch eine Kiste mit Pergamenten und Federn. Eines dieser Pergamente hatte er schon mit einem kleinen Nagel auf dem Tisch vor sich fixiert, damit dieses durch den Wind nicht hinfort geweht wurde. Auf dem fixierten Pergament standen jedoch nur wenige Worte bisher …

Mischblut … Spinne … Vision … Drow-Spinnen-Wesen … Dämon … Gott
Während Rorek langsam über das Pergament und so über jedes einzelne Wort fährt, schweifen seine Gedanken weiter zurück. Der vorausgegangene Abend hatte Vyktorya und ihn noch lange beschäftigt. Und auch heute – einen Tag später – wäre das Geschehene des letzten Abends, zumindest aus seiner Sicht, nach wie vor als unglaubwürdig einzustufen, wenn er es nicht selbst erlebt hätte.

Doch von Anfang an ...

Vyktorya und Rorek hatten beschlossen die Analyse des Blutes vorzunehmen. Sie hatten das Blut zwar haltbarer gemacht aber das bedeutete nicht, dass das Blut mit jedem Tag des Liegens besser wurde. Abgesehen davon war das Blut im Augenblick der einzige Anhaltspunkt was mit dem Heiler Ansilons passiert war und wohin diese Dunkelelfe mit dem Heiler verschwunden war. So hatte Vyktorya mit rudimentären Untersuchungen angefangen.

Auffällig war im ersten Schritt die Konsistenz. Das Blut war deutlich dickflüssiger und dunkler als menschliches Blut und mit Unreinheiten durchsetzt, deren genaue Herkunft sich auch im weiteren Verlauf der Untersuchung nicht eindeutig bestimmen ließ. Tatsächlich befanden sich in dem Blut auch kleinere Kristallsplitter, jedoch war jede magische Eigenschaft verflogen, sodass sie nur noch schmuckes Beiwerk in dem Blut waren. Sollten diese Splitter einmal eine Wirkung auf das Blut gehabt haben, so war diese nicht mehr vorhanden. Vyktorya gab etwas des Blutes auf ein gläsernes Plättchen und verteilte es etwas. Allerdings wirkte es mehr wie eine Paste und hatte nur sehr wenig Ähnlichkeit mit normalem Blut. Als er schließlich einen Blick in das astrale Gewebe warf und sich das Blut aus dieser Perspektive ansah war er überrascht gewesen. Das Blut verhielt sich im astralen Gewebe wie ein eigenständig lebendes Wesen. Etwas vollkommen Untypisches…

Rorek zog sich ein weiteres Pergament heran und begann zu schreiben.
 

Untersuchung des Blutes

Konsistenz

•    dickflüssig & pastenartig
•    verunreinigt durch Schmutzpartikel deren Herkunft nicht genauer bestimmt werden konnte
•    verunreinigt durch kleine Kristallfragmente – eine magische Wirkung haftete diesen jedoch nicht mehr an (anders als noch am Abend des Rituals selbst)

Das nächste auffällige Merkmal war der Geruch des Blutes. Nun nicht unbedingt auffällig, eher aufdringlich. Kurz gesagt der Geruch des Blutes war bestialisch! Nach dem Öffnen der Phiole war die Alchemieküche nach kürzester Zeit vollständig vom Gestank ausgefüllt. Der Gestank war mit nichts vergleichbar was er kannte. Sogar der Kothaufen eines Drachen roch angenehmer als dieses Blut. Einmal mehr war er glücklich darüber gewesen, dass er auf das Atmen verzichten konnte und so dieses ekelhafte Gemisch nicht zu sehr einatmen musste. Im Verlauf der Untersuchung kamen sie auf den auf den Gedanken, dass es sich bei dem Blut um eine Mischung aus Dunkelelfen und Spinnenblut handeln könnte. Um diese Vermutung zu untermauern hatten sie den Keller aufgesucht. Hier lebte Linda, eine zahme Riesenspinne … zahm zumindest zu jenen, die sie kannte und mochte … andere mochte sie auch, aber sie fraß sie eben … nun wie dem auch sei, sie nahmen ihr Blut ab und das Ergebnis war mehr als eindeutig. Es befand sich eine Spinnenkomponente im Blut.
 

Geruch

•    bestialischer Gestank
•    schwer flüchtig
•    ruft Übelkeit und Kopfschmerzen hervor
•    großer Anteil von Spinnenblut enthalten


Da durch die Konsistenz und den Geruch keine weiteren Informationen erlangt werden konnten, waren sie beide etwas ratlos. Vyktorya untersuchte unterdes, welche Wirkung dieses pastenartige Blut auf Haut hatte und trug etwas davon auf ihrem Handrücken auf. Es kam jedoch zu keiner Reaktion. Vyktorya hatte ihn daraufhin gebeten den Paralysezauber bereit zu halten und ehe er noch etwas dazu hatte sagen können, hatte sie das Blut auch schon im Mund und probierte es. Die Wirkung war zweideutig. Auf der einen Seite verzog Vyktorya das Gesicht aus purem Ekel. Andererseits stellte sie allerdings fest, dass das Blut zu einem äußerst mächtigen Wesen gehören musste.

Doch damit war man noch immer nicht weiter … Schließlich schlug er vor das Lokalisierungsritual zu verwenden. Auch auf die Gefahr hin, dass es sich bei diesem Blut um eine Mischung aus Dunkelelfen- und Spinnenblut handelte und man einfach so nur die Spinne aufspüren könnte, so war es aber die einzige Möglichkeit mehr als das bisherige herauszufinden. Vyktorya stimmte dem zu und so bereiteten sie kurzerhand das Ritual vor. Nur eine Stunde später fanden sich die beiden nebeneinander im Schutzkreis vor der Rauchschale wieder.
 
Ritual.PNG

Vyktorya hielt ein präpariertes Drachenherz in den Händen und trank einen Schluck des Drachenblutes, welches er eigens für dieses Ritual mitgebracht hatte. Der Plan war, dass Vyktorya das Ritual leiten würde und er sich auf der astralen Ebene an ihre Präsenz heften würde um ihr zu folgen, wohin es sie auch ziehen würde. Vyktorya und ließ das präparierte Herz in die Feuerschale fallen.

Während die Kräuter ihre Wirkung entfalteten und den Raum in dunkle Rauchschwaden hüllten begann Vyktorya mit dem Weben der Formel. Die Wirkung des Rituals überraschte sie beide einmal mehr, denn anstatt der Reise, die sie normalerweise erst zurücklegen mussten ehe sie ihr Ziel erreichten befanden sie sich mit dem ersten Wirken der Formel bereits mitten in Szenerie. Sie sahen die Kanalisation von Ansilon. Sie rochen bestialischen Gestank und erblickten inmitten der Kanalisation einen pampigen Haufen aus Kadaverresten und Moder. Dieser stinkende Haufen schien sie jedoch förmlich anzuziehen und mit jedem erneuten anschwellen von Vyktoryas andauerndem Singsang wurden sie schneller auf den Haufen zugezogen. Erst beim Näherkommen erblickten sie den einen halbwegs unversehrten Arm, der aus dem Haufen herausragte. Auf dem Arm konnten sie eine Narbe erkennen. Vage flammten Bilder in Roreks Geist auf, als er diese Narbe erblickte. Hatte dieses Spinnen-Dunkelelfen-Wesen nicht eine Narbe am Arm gehabt? Ihm blieb jedoch nicht lange Zeit darüber nachzudenken, denn als sie sich der Narbe näherten öffnete diese sich und ein Sphären- oder Dimensionsriss tat sich auf, der sie beide kurzerhand einsog.

Der Übertritt in die andere Sphäre war schnell und ohne Kraftanstrengung geschehen, doch der Anblick der sich ihnen beiden nun bot war beeindruckend und beklemmend zugleich. Sie befanden sich in einer Welt aus Felsen und Gestein. Überall erblickten sie spinnenartige Wesen in allen Gestalten, Formen und Farben und über all diesem thronte eine gewaltige mechanisch anmutende Festung, die offenbar das Ziel ihrer Reise darstellte, denn sie bewegten sich unentwegt auf eben diese Festung zu. Doch bevor sie sich soweit nähern konnten, dass sie einen Blick auf die Festung werfen konnten geschah es …

Plötzlich – aus dem nichts um sie herum – öffneten sich Augen. Acht Augen um genau zu sein. Diese starrten Vyktorya und ihn an. Stimmen brandeten über ihren Geist, die unmissverständlich die Unzufriedenheit darüber ausdrückten, dass sie beide hier waren. Genauer gesagt … ihnen schlug purer Hass entgegen. Noch ehe sie sich wappnen konnten war es jedoch auch schon vorbei. Sie wurden von einem gewaltigen Schlag getroffen, der sie beide aus der Dimension herausschleuderte. Schmerz … unsagbar heftiger Schmerz durchzog seinen Körper. Nur das Krachen seines Rückens hatte ihm verraten, dass er wieder im Hier war und letztendlich unbarmherzig von der soliden Außenwand des Kellergewölbes gebremst wurde. Der Schlag, den sie erhalten hatten war so gewaltig gewesen, dass sie sogar aus dem Ritualkreis geflogen waren. Mühsam hatte er damit gekämpft die Augen zu öffnen. Es gelang ihm – kurzzeitig – doch es reichte aus, dass er sehen konnte das Vyktorya auf der anderen Seite des Raumes lag und augenscheinlich mit der Schulter gegen einen der steinernen Pfeiler geschleudert worden war.

Dann wurde es schwarz um ihn herum. Als er wiedererwachte, lag er noch immer an die Mauer gelehnt auf dem steinernen Boden. Der Rücken schmerzte, doch konnte er nun seine Augen öffnen. Er sah sich um und konnte sehen, dass auch Vyktorya sich langsam und schmerzerfüllt zu bewegen begann. Wie lange sie schließlich beide am Boden des Hauses gelegen hatten konnten sie nicht so recht nachvollziehen. Doch irgendwann setzte ihre Regeneration ein und ab da wurde es besser. Der Schmerz ging und die Heilung kam. Stück um Stück. Knochen um Knochen, Muskelfaser und Sehnen.

Was auch immer sie entdeckt hatten. Dieses Wesen hatte sie mit einem einfachen Wischen aus seinem Reich hinausgeschleudert und so kräftig zurückgeworfen, dass sie beide durch den Raum geflogen waren.

Bei allen Seelen …“, flüsterte Vyktorya schließlich. „Was war das?“ Rorek, dem in diesem Moment auch nichts Besseres einfiel kommentierte nur „Augen…“, was Vyktorya einen sarkastischen Kommentar entlockte. Dennoch hatte er damit Gewissheit. Sie hatte dasselbe gesehen wie er. „Auf jeden Fall war es eine andere Ebene… und keine mir bekannte.“ „Aber du hast Recht gehabt Liebes… das Wesen zu dem das Blut gehört ist mächtig. Äußerst mächtig…“ „Das erklärt jedoch noch nicht, was es gewesen sein könnte… Ein Dämon? Gibt es Spinnendämonen?“, Vyktorya sah zu ihm herüber. „Nun, … ich wüsste nicht warum nicht. Es gibt so viele Ebenen und auf unserer Ebene sind sicherlich nicht all jene Wesen anzutreffen, die anderorts beheimatet sind. Die Frage ist allerdings, wie gelangt das Blut dieses Wesens in das Hier? Das würde bedeuten, die Dunkelelfen hätten einen Zugang zu dieser Ebene.“ „Hm... oder eben jene Elfe. Das würde auch erklären, weshalb deine Magie kaum Wirkung hatte. Ich hatte es damals schon gesagt … wenn sie eine Priesterin ist, kann es sein, dass ihre Magie vollkommen anders wirkt als unsere. Moment … was oder wen beten diese Schwarzelfen noch gleich an?“ Einen Moment dachte er über die Frage nach, doch er wusste die Antwort nicht. Allerdings schienen die Spinnen für die Dunkelelfen wichtig zu sein. „Glaubst du wirklich wir haben einen Blick auf ihre Gottheit werfen können?“, er fröstelte, „diese Vorstellung wäre verstörend.“ „Verstörend ja, aber nicht unmöglich … aber, wenn es so ist. Dann haben wir eine ganz andere Frage zu klären: Wollen wir das wirklich weiterverfolgen?“ Er sah sie eine Weile an, ehe er antwortete. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Auf der einen Seite reizt mich das Unbekannte, aber … meine Vernunft rät mir zur extremen Vorsicht.“ Er schüttelte den Kopf. Wie sollte man solch eine Frage auch beantworten? Vernünftig wäre es natürlich das alles fallen zu lassen und bloß die Finger davon zu lassen, wenn solch mächtigen Kräfte im Spiel waren. Aber würden sie so die Rätsel lösen, die der Angriff der Dunkelelfen auf Ansilon offengelassen hatte. Sollte man diese Rätsel überhaupt lösen? Das war eine sehr gute Frage. Dennoch …

Unabhängig davon wie wir uns entscheiden …eine Sache würde ich mir gerne noch ansehen wollen.“ Er sah zu Vyktorya hinüber. „Ich möchte in die Kanalisation von Ansilon. Die Vision zeigte uns erst die Kanalisation und einen Berg aus Leichen und Moder. Ich möchte wissen was genau an dieser Stelle aktuell ist.“ „Sollten wir da tatsächlich diesen Riss entdecken, wirst du tunlichst die Finger davon lassen.“ Er nickte auf ihre Worte hin. „Natürlich. Aber wenn wir dort fündig werden, dann werden wir den Gang versiegeln müssen.
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Tyr
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In der Kanalisation

Beitrag von Tyr »

In der Kanalisation

Nur wenige Augenblicke nach ihrem Gespräch befanden die beiden sich auch schon in Ansilon. Irritiert betrachtete Rorek kurz den Käfig in dem er sich manifestierte, bis ihm wieder einfiel, dass dieser ja noch umgittert war. Auf ein Zeichen hin ließen ihn die postierten Wachen Vyktorya und ihn aus dem Käfig und sie lenkten ihre Schritte gen Hafen um den dortigen Abstieg in die Kanalisation zu nutzen.

Ruhig lag die Stadt da, die Spuren der Kämpfe waren jedoch nach wie vor sichtbar. Es würde vermutlich auch noch eine Weile dauern bis alles wieder beim Alten war. Sofern es überhaupt dazu kommen würde. Ja, die Handelsstadt war seit jeher ein Krisenherd gewesen und immer wieder hatte es hier Streitigkeiten gegeben, aber noch hatte niemand einen wirklichen Angriff gewagt. Das hatte sich nun geändert und es blieb nur zu hoffen, dass dies nun nicht zur Gewohnheit werden würde.

Die Kanalisation empfing sie beide wie gewohnt: kühl und feucht. Das stete Rauschen des Wassers im Ohr und ein leicht modriger Geruch begleiteten sie auf ihrem Weg durch die dunklen Gänge. Auf den ersten Blick sah jedoch alles normal aus. Keine Leichenreste, keine Spinnen und keine Dunkelelfen. Langsam gingen sie den Gang vom Abstieg an gen Westen und erreichten nach einer Weile die große Zitadelle. Doch kaum, dass sie einen Schritt in die Zitadelle getan hatten stieg ihnen ein bestialischer Gestank in die Nasen. Wachsam sahen sie sich um und erblickten schließlich den Kadaver. Es gab ihn also wirklich …

Kadaver.PNG
Kadaver.PNG (134.27 KiB) 4024 mal betrachtet

Eine Untersuchung des Kadavers ergab tatsächlich, dass es sich bei diesen stinkenden Überresten um das Spinnen-Dunkelelfen-Mischwesen handelte, dem Rorek einige Tage zuvor im Wald vor Ansilon begegnet war. Also war dieses Wesen wirklich kein Freund der Dunkelelfen gewesen, denn hätte einer der Verbündeten oder eine der Wachen dieses Wesen erlegt, so wäre dies sicherlich schon bekannt gewesen.

Als sie sich weiter in der Zitadelle umsahen konnten sie Risse in den Steinwänden erkennen, die auf gewaltige Krafteinwirkungen zurückzuführen sein mussten. Teilweise waren die Steine komplett gesplittert. Hier hatte es einen sehr heftigen Kampf gegeben … und dieses Mischwesen hatte offenbar verloren. Beruhigt stellten sie jedoch fest, dass sich hier kein Dimensionsriss verbarg. Es handelte sich lediglich um den Kadaver dieses Wesens.

So blieb noch eines zu tun …

Sie traten etwas zurück und Rorek intonierte ein paar Worte der Macht, woraufhin sich Flammen bildeten, die aus dem Körper und den Überresten zu züngeln schienen und den Kadaver schnell zerfraßen. Nur Augenblicke später war der stinkende Kadaverhaufen in Flammen aufgegangen und rückstandslos verbrannt. Nur eine Schwärzung der Steine würde verraten, dass hier etwas gebrannt hatte. Ein sehr genauer Beobachter würde an einem der Pfeiler ein paar eingetrocknete grüne Blutspritzer entdecken können.

Schweigend kehrten Vyktorya und Rorek zum Anwesen zurück.
Ein Bad… das hatten sie nun dringen nötig.
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Falynidil
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Re: [Quest: Dra'malar del orbben] Angriff

Beitrag von Falynidil »

Im Anschluss an die Ereignisse um Ansilon und ihren Sieg im Duell der Spinnen, musste Falynidil die Ereignisse und die neuartigen Umstände, die ihre Existenz betraf, zunächst ordnen. Tatsächlich war nicht alles nach Plan verlaufen und sie hatte kurzerhand umdisponieren müssen. Während die Schlacht ausgebrochen war und sich ein offener Kampf entwickelt hatte, hatte sich Falynidil, noch in ihrer damaligen Form als Drinne, über die Stadtmauer geschlichen und Dächer sowie verwaiste Gassen zum Fortkommen genutzt. Um in die Kanalisation zu gelangen hatte sie gar einen Wachmann töten müssen und war dann bis zu Lisander gelangt. Dort angekommen, war ihr schnell klar geworden, dass Talisas Plan, die Wachen von der Bank abzuziehen und in Gefechte anderswo zu verwickeln, geglückt war. Verblendet von der Vorstellung das Videnn ulu Lloth zu beschaffen und die Gunst der Spinnenkönigin wiederzuerlangen, hatte Talisa jedes Maß vermissen lassen, das für eine gute Regentschaft notwendig wäre. Sie war bereit viel von dem zu opfern, was Falynidil zuvor über Jahrzehnte erarbeitet hatte. Falynidil hatte gewusst, dass ein verdecktes Operieren, um Lisander habhaft zu werden, mit erheblichen Risiken verbunden war.  Denn würde die Mission scheitern, würde der gewiefte Kerl das Amulett abstoßen und es wäre wohl für immer in der Truhe eines reichen Zauberers verloren. Zudem erlaubten Schutzzauber nicht, dass man Lisander mit Hilfe von Magie entführte. Die Unkenntis darüber, ob Lisander diese selber errichtet und vielleicht gar selber in den magischen Künsten bewandert war, bedeutete eine weitere unbekannte Variable bei einem solchen Vorhaben. Falynidil hatte dies bereits zuvor in Erkundungen herausgefunden und war sich sicher, dass auch Talisa von den Schutzzaubern wusste. Wer konnte schon sagen, welche Überraschungen noch bei einem raschen Übergriff auf die Dunkelelfen warten würden? 

Talisas Plan wäre wohl auch geglückt, hätte Falynidil die Stadt nicht gewarnt und billigend in Kauf genommen, ihre eigenen Leute dem sicheren Tod zu überantworten. Nachdem Falynidil sich davon überzeugt hatte, dass der Keller leer war, hatte sie sich selbst eine große Wunde zugefügt und damit ein Pentagram gezeichnet, das ihr später als Bannkreis dienen sollte. Dabei ließ sie sich auch von dem Schlachtengetöse von Außerhalb nicht stören. Als sie fertig war, versetzte sie ihr grünes Drinnenblut mit einer Tinktur, wodurch das Pentagramm für eine Weile unsichtbar bleiben würde. Entweder die Zeit oder ein kurzer Energieimpuls würde es später wieder sichtbar machen. Anschließend zwängte die Drinne sich nach oben, um Lisander zu überraschen, der gerade dabei war einen Verwundeten zu versorgen. Sie profitierte von der Stärke ihres neuen Körpers, als sie den Mann die Treppen herunter schleifte und ihm dabei dem Mund zuhielt. Unten angekommen beschwor sie einen niederen Dämon, der den Zeugen oben töten sollte und den Eingang zum Haus gewaltsam versiegeln sollte. Währenddessen hatte sie Lisander unter der Androhung von Todesqualen dazu „überredet“, ihr das Versteck des Videnn ulu Lloths zu verraten und dessen habhaft zu werden. Nachdem sie es ausreichend auf seine Echtheit überprüft hatte, biss sie Lisander unvorbereitet und injizierte ihm das Schlafgift, das für Drinnen typisch war. Alles lief nach Plan, dachte sie. Doch dann musste sie ausharren und wurde unruhig, als das Schlachtengetümmel abflaute und von Talisa noch immer keine Spur zu sehen war. „Wo bleibt dieses Miststück..?“, hörte Falynidil sich selber murmeln während sie Lisander geschultert hatte.

Schließlich kam eine Dunkelelfe, Talisa im Körper Falynidils, die schlichte Treppe hinunter und sah sich suchend in dem Gewölbe um, ehe ihr Blick auf Lisander hängen blieb, der an einen Fels gelehnt in der Ecke saß. Irritiert schritt sie in die Mitte des Raumes und ihr Blick verdüsterte sich, als Falynidil im Körper Talisas aus ihren magischen Schatten trat. „Du kommst spät, elendige Dirne.“, raunte die Drinne. Talisa warf einen Blick die Treppe herauf und murrte entnervt – sie war offensichtlich bemerkt worden. „Es bleibt genug Zeit um mich deiner endgültig zu entledigen und deinen Körper ein für alle mal für mich zu beanspruchen. Welch Ironie, nicht wahr?“, Talisa lächelte bittersüß. Doch es sollte für beide Drow anders kommen. Die Menschen hatten sich ihren Weg in das Kellergewölbe gebahnt und Falynidil hatte es gerade noch geschafft den schlafenden Lisander zu greifen und von ihnen unbemerkt in die Kanalisation zu entkommen. Sie spürte, wie ihre Kräfte schwanden, da sie zu viel Blut aufgewendet hatte, um das Pentagramm zu zeichnen. Doch dies war nicht der Moment der Schwäche. Es dauerte eine Weile, ehe Talisa die Menschen ausgetrickst hatte und ebenso in der Kanalisation angekommen war. Sie hatte einen Zauberstab verwendet, der nicht zu Falynidils ordinären Besitztümern gehörte, um eine unsichtbare Barriere zu allen Fluchtrichtungen zu erschaffen und Falynidil wusste, dass es hier und jetzt enden würde. So oder so. Talisa, die abgehetzt wirkte und deren Kräfte zumindest schon in Teilen aufgezerrt wurden, schnaufte. „Du warst mir in Sold’Orbb nicht gewachsen, du bist es hier nicht – dein Drinnenkörper macht dich anfällig gegenüber meiner M..“. Weiter kam sie nicht. Falynidil hatte bereits ihren ersten Zug gemacht und sie mit den Worten der Macht „Ellg Alu Dwe’org“ bewegungsunfähig gemacht. Dieser Moment war der finale Moment, weswegen Falynidil das Maximum ihrer Konzentration aufbot. Sie wusste, dass der Zauber Talisa nicht lange aufhalten würde und dass diese die Illusionen schnell durchschauen würde, die ihren Körper festhielt. Aber mehr musste er auch garnicht. 

Falynidil war eine auf auf Beschwörungen und Artefaktmagie spezialisierte Priesterin und ihr Plan sah vor, Talisa nur einen Moment abzulenken, um dann ihren  eigentlichen Zauber zu sprechen. Dieser würde ohne Pentagramm auskommen müssen, das Falynidil zur Bindung der Seele, die sie Talisa gleich kurzzeitig entreißen würde, im Gewölbe Lisanders vorbereitet hatte. Doch es war keine Zeit sich über das Eindringen der Menschen zu ärgern. Diese Magie war eigentlich zur Versklavung von Dämonenessenzen gedacht und war ein höchst experimentelles Vorgehen. Allerhöchste Konzentration war geboten und keine Fehler erlaubt. Als Opfergabe an die Spinnenkönigin hatte Falynidil sich eine erhebliche Wunde zugefügt. Dies war mächtige Magie und Lloth würde sie nicht nur in Gegenleistung zu gewöhnlicher Paraphernalia gewähren. „Elgg Har’Dro Zhaunil Faer!“, sprach sie voller Überzeugung und im Einklang mit ihrer Göttin und ein mächtiger Energiesog entstand, der die umliegenden Steine zum Bersten brach und das Wasser in Fontänen aufspritzen ließ. Talisa wehrte sich gegen die Magie, doch ihr Gegenzauber kam zu spät, als sie bereits dem Körper entrissen wurde und wie von einem Seil davon abgehalten wurde, wieder zurück in den Körper zu fahren. Das Zwillingsdiadem auf ihrem Kopf pulsierte und wehrte sich gewaltig gegen die Magie Falynidils. Beide wussten, dass der Effekt nicht lange anhalten würde. „Alles oder nichts.“, dachte Falynidil und fügte sich eine weitere Wunde zu, die ihr eine Flucht nun endgültig unmöglich machen würde, sollte der Zauber scheitern. „Beldro Thir’ku Zhaunil Ateruce!“. Die Kanalisation bebte leicht und weitere Ziegel zerbarsten. Im Strudel eines für diesen Ort gigantischen Chaos spürte Falynidil wie sie langsam schwerelos wurde. Sie nutzte die letzten Momente, in denen sie Kontrolle über ihren Leihkörper hatte und fügt sich mit ihren scharfen Krallen nun tödliche Wunden zu. Den wogenden Schmerz dieser Wunden sollte sie nicht mehr spüren, da sie bereits schwerelos geworden war.

Nach einem Wimpernschlag hatte sich ihre Perspektive geändert und sie fand sich in ihrem eigenen Drowkörper wieder und blickte auf die im Sterben liegende Drinne vor sich. Sie rang nach Luft und spürte die Hitze an ihrer Stirn. Das Diadem glühte und ehe sie einen weiteren Gedanken fassen konnte, explodiere es auf ihrem Kopf. Die Angolquarze, die die Explosion unbeschadet überstanden, schossen durch die Höhle und fanden schließlich wieder ihren Weg zurück zu Falynidil. Später sollte die Priesterin die Erkenntnis ereilen, dass die Steine aus einer Mischung der Restmagie des Diadems sowie der ausgeprägten Faer’Zress Strahlung ihres Körpers davon angezogen wurden. Gierig bohrten die Steine sich an Stirn und beiden Handrücken, die sie schützend vor ihr Gesicht gehalten hatte, in ihr Fleisch und hätten die Drow beinahe überwältigt. Doch plötzlich stand Felynidil vor der Priesterin, die ehemalige Schwester, die mittlerweile als Vertraute aus den Dämonennetzgruben diente und nun  wärmende Heilmagie wirkte, die die Wunden an Falynidils Kopf und an den Einschlüssen der Angolquarze schloss. Die Ilharess richtete sich auf und fühlte in sich hinein. Sie spürte die Macht, die sie durchspülte wie Lava einen Vulkan. Bevor sie diesen Ort durch ein Astraltor verließ beschwor sie zwei Dämonen. Einem trug sie auf den schlafenden Lisander, den Falynidils als Drinne etwas abseits abgelegt hatte, zu Schultern und mitzunehmen. Der andere sollte sich um Talisa kümmern und ihre Überreste mit seinem mächtigen Pranken zermalmen. Es sollte nichts mehr von ihr übrig bleiben, sodass das mächtigste nekromantische Ritual der Welt sie nicht wiederbeleben konnte. Als sie sich davon überzeugt hatte, trat auch sie durch das Dimensionsportal und folgte ihrem ersten Diener, der mit Lisander beladen war.

Ihre Gedanken waren nun klar. Und sie war nicht mehr allein. 


 
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Aira
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Re: [Quest: Dra'malar del orbben] Angriff

Beitrag von Aira »

Analyse des Blutes - Teil II

Dieses verfluchte Blut ließ Vyktorya einfach keine Ruhe und sie wusste, dass auch Rorek ständig darüber nachdachte und bereits versuchte mehr über diese Dunkelelfen herauszufinden. Vyktorya wählte lieber einen anderen Weg und verkroch sich abermals in ihrer Alchemieküche.
Still und zunächst tatenlos brütete sie über das kleine Fläschchen, das nur noch zu einem Viertel gefüllt war. Es war nicht mehr viel übrig, also hatte sie nur einen Versuch. Langsam atmete sie tief durch, während sie sich wieder erhob und die entsprechenden Utensilien zusammen zu tragen: Kleine Versuchsträger aus Glas, Pipette, Pinzette, Lupe sowie entsprechende Essenzen, um das Blut zu reinigen.
 
Nachdem sie wieder an ihrem Platz saß und die Werkzeuge feinsäuberlich in einer peniblen Reihenfolge vor sich drapiert hatte, griff sie erneut vorsichtig nach der Phiole und entkorkte diese. Sie hielt die Luft an – zum Glück war atmen nicht nötig, denn der Gestank war noch immer bestialisch – und zog erneut mit der Pipette etwas von dem dickflüssigen Blut auf. Die Phiole wurde wieder verschlossen und zurück in den Ständer für Reagenzgläser gestellt. Die Pipette verharrte einige Momente über dem kleinen gläsernen Versuchsträger, ehe sie zähen Tropfen darauf fielen.
 
Erneut konnte Vyktorya erkennen, dass das Blut verunreinigt war. Inzwischen wussten sie, dass es Blut von einer Spinnenart war. Einer sehr mächtigen Spinnenart. Oder vielleicht wurde das Blut auch durch diese seltsamen Zusätze so mächtig? Das galt es nun herauszufinden.
 
Sie griff nach einer frischen Pipette und zog eine Essenz nach der anderen auf und träufelte diese langsam nacheinander auf das Blut. Diese Essenzen beinhalteten verschiedene Alkohole, die versuchen sollten das Blut von den größeren Partikeln zu trennen. Und um das Ganze noch zu verstärken, webte sie leise flüsternd mit nachklingender Stimme einen Zauber, der die Fremdkörper vom Blut trennen und auf einen danebenliegenden Glasträger befördern sollte: „Napalku Emuqa Alaktu Ersetu – Var Ort Por Ylem“
 
Angespannt beobachtete die Alchemistin das Werk und versuchte das Ergebnis nun zu deuten… War es gelungen? Brachte sie das nun weiter oder hatte sie nun die Hälfte des verbliebenen Blutes für Nichts geopfert?
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