[Quest - abgeschl.] Die Grabstätte

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Sahrvaro Sorloh
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[Quest - abgeschl.] Die Grabstätte

Beitrag von Sahrvaro Sorloh »

Die Schritte des Priesters trugen ihn über das Gelände des Mor di Sh'soh, während sein Blick an den verschiedenen Kammern vorbei wanderte, an dem kleinen Brunnen und den Sitzbänken. Bis sich vor seinen Füßen die Stufen des gewaltigen Klostergebäudes auftaten.
Das Mor di Sh'soh hatte eine Zeit der Vergänglichkeit hinter sich, eine Zeit, in der die Worte fast einem Mythos glichen, anstatt gegenwärtiger Realität. Doch schien auch jenes nur eine weitere Prüfung auf den Pfaden des Glaubens gewesen zu sein. In letzter Zeit erwachte der Orden des Mor di Sh'soh im Inneren wieder zu einer lange vermissten Lebendigkeit. Und die spürbare Kraft die jene Lebendigkeit mit sich brachte, sollte nicht ungenutzt bleiben. Die Vergänglichkeit sollte kein weiteres Mal an die Pforten klopfen...

Schon früh während seinen Lehren im Kreise des Ordens, bezog die Ordensführerin ihn in die weitreichenden Angelegenheiten des Mor di Sh'soh ein. Er hatte das Gefühl, dass seine Gedanken und seine Worte bereits einen nicht zu unterschätzenden Wert aufbringen konnten, selbst als er noch als Asket und Jungpriester durch die Hallen des Ordens schritt. Mit der Zeit erarbeitete er sich durch seine Art und seine Taten den nötigen Respekt, um als Priester auch die ihm vorbestimmten Aufgaben, mit entsprechendem Gewicht seiner Worte, im gesamten roten Reich ausführen zu können.

Vermehrt streckten sich die Einflüsse des Mor di Sh'soh wieder über das Land aus, sei es durch unmissverständliche Handlungen oder durch verlockende Worte, die Belial's Mimik zumindest ein kleines Zucken hätten abverlangen können. Und auch wenn der Orden nach außen hin wohl noch immer einen Schleier der Vergänglichkeit trägt, pulsiert im Inneren die Macht und die Stärke des Glaubens wie fast einst zur prachtvollsten Stunde.

So war es nun an der Zeit, den Schleier der Vergänglichkeit von den massiven Wällen des Mor di Sh'soh zu reißen und den Worten, welche während der Tempelmesse gesprochen wurden, ein Gesicht zu geben. Ein Gesicht, welches aus den Schatten heraustritt und den Zorn des Namenlosen über die verlorenen Seelen fegen lässt. Das die Stärke und die Unberechenbarkeit seiner Anhänger symbolisiert und das die Furcht in die Gedanken all jener bringen mag, welche sich der Naivität und der Unbelehrbarkeit verschrieben haben.
Wir werden es nicht länger hinnehmen, das sie respektlos mit seinem Namen umgehen.
Und wird werden es nicht länger dulden, dass die Narren ihren Worten folgen, ohne dafür Konsequenzen zu erleiden.

Wir rufen dazu auf, das ihre Zeichen von den Ländereien verschwinden, 
in denen ihr Glaube, ihre Heuchlerei und ihre Lebensweise des Entschuldigens anstatt Nachdenkens keinen Platz mehr haben.
 
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In den nächsten Tagen wird man nun in Nalveroth vermehrt bemerken, wie die ansässigen Handwerker einige zusätzliche Arbeiten verrichten werden, seien es Holzarbeiten an Baumstämmen oder auch Stoffarbeiten an großen Stofflagen, welche mehrere Schritt groß sind...
 
Zuletzt geändert von Sahrvaro Sorloh am 11 Jun 2021, 11:16, insgesamt 3-mal geändert.
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Sahrvaro Sorloh
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Re: [Quest - in Vorbereitung] Die Grabstätte

Beitrag von Sahrvaro Sorloh »

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Die Tage schritten voran und so rückte auch der Aufbruch immer näher...

Schon seit geraumer Zeit wurden die einzelnen Bestandteile des Vorhabens vorbereitet. Sei es durch Annäherungen und Gespräche, welche teilweise bereits einige Mondläufe zurückliegen oder auch durch jüngste Fügungen und Gegebenheiten. Es war nun wahrlich an der Zeit, die Schleier der Vergänglichkeit zu durchbrechen. 

Täglich schritt er durch die Straßen Nalveroths und besuchte die beauftragten Handwerker. Um zu kontrollieren, wie weit sie mit ihren Arbeiten vorangekommen sind und sie taten wahrlich gute Arbeit. Auch wenn ihnen der Grund für jene Sonderwünsche nicht bekannt war, so fertigten sie genau das, was von ihnen verlangt wurde. Holzstämme wurden vorbereitet, teilweise als normaler, verwendbarer Holzpfahl, andere hingegen wurden an einem Ende angespitzt und auch kleinere oder schmalere Holzpfeiler befanden sich darunter. Und auch die Stoffarbeiten waren fast fertiggstellt. Große Stofflagen, mit vernähten Säumen, teilweise verbunden zu mehreren Schritt großen Lagen, fanden in den nächsten Tagen ebenfalls ihren Weg zu den Lagern in der Stadt.  Die letzten Kontrollen am vorgefertigten Material sollen dann am morgigen Tag stattfinden, um kleinere Korrekturen vielleicht noch rechtzeitig in Auftrag geben zu können.

Eine gewisse Spur von Zufriedenheit stellte sich ein, als er die einzelnen Punkte auf der Liste der Planungen nochmals durchging. 
Nun waren es die restlichen Ordensmitglieder des Mor di Sh'soh, welche ebenso ihren Willen und ihren Einsatz zu beweisen hatten.
Denn auch wenn die Idee aus seiner Feder stammt, so war ihm von vornherein bewusst, dass sie diese Unterfangen nur gemeinsam bewältigen konnten. Die innere Stärke des Mor di Sh'soh sollte nun auch wieder der Außenwelt ins Bewusstsein gerufen werden...

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Sahrvaro Sorloh
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Re: [Quest - in Vorbereitung] Die Grabstätte

Beitrag von Sahrvaro Sorloh »

[OOC Hinweis für Konfliktsituationen mit PVP-Möglichkeit innerhalb der Quest]
In dieser kleinen Event-Reihe besteht die Möglichkeit auf Konfliktsituationen, welche unter anderem auch zu PVP führen können (nicht müssen). Da in dieser Event-Reihe für jeden Spieler die Möglichkeit zur Teilnahme gewährleistet sein soll, egal ob reiner Rollenspieler oder auch Engine affiner Trophäensammler, wurde ein Gentlemen's-Agreement getroffen. So dass -theoretisch- keiner die Scheu haben muss vor einer spontanen Konfliktsituation, auch wenn er nur einen entspannten Abend am Lagerfeuer mit Rahmen-RP verbringen wollte.

In Rücksprache mit der Order-Fraktion (danke an PO Glaris für das weiterleiten und rückmelden), wurden folgende Eckdaten zum Gentlemen's-Agreement getroffen:

1.) kein looten von Items
2.) vor der Schlacht treffen sich (ähnlich wie aus Filmen bekannt) jeweils festgelegte Sprecher der Fraktionen und verhandeln, sollte klar sein, dass diese Situation in einer Schlacht endet, ziehen sich die Sprecher zurück und nach einigen Minuten darf der Kampf erst beginnen

Sprecher: legt die Fraktion fest (gerne auch spontan vor Ort)
Zeit bis Kampf beginnt: 5 Minuten (wenn möglich GM Nachricht) - (ausgenommen sind kleine Scharmützel, sofern sich beide Seiten einig sind)

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Sahrvaro Sorloh
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Re: [Quest - in Vorbereitung] Die Grabstätte

Beitrag von Sahrvaro Sorloh »

Ein zufriedener Ausdruck breitete sich in seinem Gesicht aus, als er die versammelten Ordensmitglieder und auch die Unterstützer betrachtete. Und auch Cecilia hatte bereits eine passende Vorarbeit geleistet. Mit Unterstützung von den beiden Magierinnen schafften sie es, einfacher als vorerst gedacht, den großen Karren Richtung Stadt zu manövrieren. Es hatte ihnen viel Kraft und einiges an Zeit gespart, Zeit und Kraft, die sie durchaus noch gebrauchen konnten.

Den Karren zur Nähe des Lagers zu bringen, war noch der geringe Teil der Arbeit an diesem Abend. Nun mussten aber auch noch die vorbereiteten Materialien auf den Karren verladen werden, damit alles bereits fertig ist für den Aufbruch und nur noch die restlichen Kleinigkeiten vorzubereiten blieben. 

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Mit gemeinsamen Kräften wurden die angefertigten Holzpfähle und die Palisadenstämme, sowie die Zeltplanen auf den Karren verladen, während die Magierinnen sich von den vorherigen Strapazen ausruhten. Alles was in Auftrag gegeben wurde, wurde von den Handwerkern rechtzeitig fertiggestellt und konnte nun seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt werden. 

Auch wenn der Priester nach außen hin einen gefassten Eindruck vermittelt, so macht sich doch in den letzten Tagen vermehrte Anspannung in ihm breit. Immerhin hängt vieles auch von seinem Zutun ab, auch wenn er manche Aufgaben so gut es ihm möglich war auf die entsprechenden Schultern verteilt hat...
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Sahrvaro Sorloh
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Re: [Quest - Läuft] Die Grabstätte

Beitrag von Sahrvaro Sorloh »

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Der Tag des Aufbruch war gekommen...

Ein letztes Mal wurden die Materialien geprüft, bevor der Priester den Wachleuten den Befehl zum losmarschieren gab. Sie sollten bereits vor der Ankunft der Ordensmitglieder und Helfer den Weg zum Lager überprüfen und den Karren zum Bestimmungsort bringen. 
Am Abend, als die Sonne ihre Kraft bereits allmählich verlor, sammelte sich dann der Trupp aus Ordensleuten und Helfern in Nalveroth, um nach einem gemeinsamen Gebet aufzubrechen und den Weg in die Wüste anzutreten. 

Mit einem zufriedenen Nicken quittierte der Priester den Anblick der vorausgesandten Wachleute, welche das Material vollständig und ohne größere Schäden zum Lagerplatz gebracht haben. Dem restlichen Trupp wurde dabei keine größere Verschnaufpause gegönnt, denn bereits wenige Augenblicke nach der Ankunft wurden bereits die Aufgaben auf die verschiedenen Schultern verteilt. So das ein jeder wusste, was er zu tun hatte.

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Die Wächter kümmerten sich hauptsächlich um das aufstellen der Palisade und die regelmäßigen Patrouillen außen um das Lager herum, damit die Wachen der Stadtwache hinter der Palisade Stellung beziehen konnten und in regelmäßigen Abständen diese auch kontrollieren und ablaufen. Währenddessen haben sich die Handwerker bereits einen Überblick bei ihrer Hauptaufgabe verschafft und Cecilia bekam eine kleine Gruppe zugeteilt, die beim Aufbau der Zelte und des Lagerfeuers, sowie den Materiallagerungen helfen sollten.

Ein wenig verwundert trat der Priester durch das immer weiter Form annehmende Lager, es machte den Eindruck, als hätten alle die hier anwesend waren schon jahrelang zusammengearbeitet. Dabei war es ein recht jungfräulicher Haufen, mit altgedienten Wächtern und jungen Asketen. Erfahrene Diener in den Reihen des Ordens und welche, die sich erst vor kurzem bewiesen haben. Er war sich sicher, wenn Marleen den Orden an diesem Abend gesehen hätte, sie hätte keine andere Wahl gehabt als zu lächeln, wenn auch nur innerlich. Es war ihm wichtig, dass vor allem die jungen Ordensmitglieder sich in diesem Lager beweisen können und bisher haben sie ihn zumindest nicht enttäuscht - es bleibt abzuwarten, wer besonders hervorsticht und für das eigentliche Vorhaben eine gesonderte Rolle zugewiesen bekommt.


Nun war es allerdings vorerst an der Zeit, die restlichen Maßnahmen zur Sicherung des Lagers vorzubereiten und den Ablauf der nächsten Tage durchzusprechen. Während im Lager die üblichen Plaudereien oder hier und da eine scherzhafte Stichelei zu vernehmen war, sowie junge Asketen die auch einfach ihre Grenzen ausprobieren wollten.

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Sahrvaro Sorloh
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Re: [Quest - Läuft] Die Grabstätte

Beitrag von Sahrvaro Sorloh »

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Das Lager hatte seine finale Form angenommen und auch die Handwerker machten immer weitere Fortschritte. Auch wenn man in den Gesichtern sah, dass der Aufbau am gestrigen Tage einige Kraft gekostet hatte, so sah man auch weiterhin diesen Willen in den Augen. Und vielleicht hatte dieser heutige, etwas ruhigere Tage im Lager auch die nötigen Kraftreserven zurückgebracht, die in den nächsten Tagen sicher noch gebraucht werden würden.

Das Feuer im Lager brannte unnachgiebig, um Wärme in den kalten Nächten zu bieten, aber auch um eine gewisse Geselligkeit in das Lager zu bringen. Und auch die Fackeln an einigen Stellen der Palisade, sollten in der Nacht das nötige Licht bieten, um Tiere fernzuhalten. Aber auch, um die Umgebung besser im Blick zu haben für die Wachleute.

Doch war das Feuer und die Fackeln sicher nicht nur ein Vorteil...

Der Wachposten in der Wüste, welcher aktuell unter dem Banner Silberburgs besetzt gehalten wird, wird in der tiefen Nacht mit Sicherheit den Lichtschein erblicken können, der aus nordwestlicher Richtung schwach flackert. Aber ob die etwaigen patrouillierenden Wachen Silberburgs den Lichtschein überhaupt wahrnehmen? Oder es gar für nötig erachten nachzusehen was es damit auf sicht hat?
Sollten sie sich zu einer Kontrolle des unüblichen nächtlichen Lichtscheins hinreißen lassen, so werden sie, je näher sie dem Lager kommen, wohl immer mehr die Umrisse eines Lagers ausmachen können - an der Stelle, wo die alte Grabstätte ist.

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Isarius Keltor // Issshtir'Kazzur
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Re: [Quest - Läuft] Die Grabstätte

Beitrag von Isarius Keltor // Issshtir'Kazzur »

Erst nahmen die Wachen das Flackern am Horizont gar nicht war, doch als es nicht verschwinden wollte und die halbe Nacht schon durchbrannte, wurden sie unruhig und entsandten einen Spähtrupp. Vorsichtig und nicht darauf bedacht entdeckt zu werden ritt dieser durch die Wüste, dies gestaltete sich aufgrund der fehlenden Deckung und Hitze schwierig. Doch schlussendlich erreichten sie den Lichtschein ohne beachtenswerte Vorkommnisse. Der Ursprung des Scheins waren mehrere Fackeln und Lagerfeuer. Schemenhaft erkannten sie die Umrisse eines Lagers. Sofort wendeten sie ihre Pferde und ritten zurück gen Wachturm. Eiligst riefen sie einen Boten und gaben ihm ein frisches Pferd. So schnell es ging schickten sie hn mit einer Nachricht nach Silberburg. An der Festung der Paladine angekommen, übergab der Bote dem Großinquisitor Isarius Keltor die Botschaft.
Streiter des Lichtes,

in der Wüste geht etwas vor sich. Möglicherweise planen die Ketzer irgendetwas oder es handelt sich nur um Wegelagerer. Wir erbitten die Unterstützung des Paladinordens dem nachzugehen. Es ist möglich, dass sie einen Angriff auf uns planen.

Wir können uns in diesem heiligen Kriege keine Unachtsamkeit erlauben. Vor allem nicht gegen diesen Feind! Möge die Heilige Flamme unseren Weg erhellen.

gez. Karus Hispar - Wachhauptmann des Wüstenwachturms

Besorgt blickte Isarius drein als er die Botschaft studierte und schritt sogleich gen Arbeitszimmer, ein weiteres Thema galt es zur morgigen Sitzung zu besprechen, vielleicht galt es sogar einen Erkundungsritt vorzubereiten.
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Sahrvaro Sorloh
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Re: [Quest - Läuft] Die Grabstätte

Beitrag von Sahrvaro Sorloh »

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Als der Priester an diesem Tag in der Mitte des Lagers stand und seinen Blick aufmerksam umher schweifen ließ, zeigte sich zum ersten Mal seit langem ein gewisses Gefühl von Genugtuung. Die letzten Wochen und Monate waren von vielen Unruhen und Verwerfungen durchdrungen und auch zu Beginn des Aufbruchs, war noch längst nicht alles geklärt.  Doch der heutige Tag wirkte, als wäre nun vorerst alles in den richtigen Bahnen.

Viel hatten sie in den letzten Tagen geleistet, sowohl die Ordensmitglieder, als auch die Handwerker.

Doch es war klar, dass noch einige harte Tage vor ihnen liegen werden. Denn es war trotz aller kleinen Schritte in die richtige Richtung wahrlich kein einfaches Unterfangen und vor allem kein leichtes dabei einen kühlen Verstand zu bewahren. Umgeben von nichts weiter als Trostlosigkeit im endlosen Sand und der ständigen Hitze der Wüste.

Aber es gab etwas, das in diesen Momenten durchaus immer wieder dazu verhalf, neue Motivation zu fassen um weiter zu machen.
Die unermüdliche Eifrigkeit der Mitwirkenden. Sie alle trugen ihren Anteil bei, ganz gleich ob Asket, Diener, Wächter oder Handwerker.

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Die Wächter beschäftigten sich vorrangig mit der Sicherung des Lagers auf der Oberfläche und führten Planungen für eventuelle Szenarien durch. Während die Handwerker unermüdlich unterhalb des Lagers am Durchbruch arbeiteten. Immer wieder wurden Karren, beladen mit Sand und Geröll, hinauf befördert, um dann von neuem beladen zu werden.

Es waren mittlerweile fast drei Tage, die die Handwerker dort unten an dem Durchbruch gearbeitet haben. Drei Tage nur Sand und Geröll vor Augen. Mit jedem Mal mehr, das der Priester nach unten ging um die Arbeiten zu prüfen, wurde er innerlich etwas ungehaltener. Nicht wegen der Arbeitsweise der Handwerker, aber er war es Leid diese Verschüttung anzustarren. Und noch ungehaltener würde er werden, wenn sich dahinter noch mehr Sand aufzeigt.

Aber das warten sollte sich auszahlen, gerade als er wieder nach oben gehen wollte, gab es ein letztes nachrutschen des Sandes, bevor sich ein Durchbruch vor den Augen der anwesenden auftat. Die Handwerker wurden sofort angewiesen, die Seiten abzusichern mit ihren Balken und Brettern, damit ein sicheres Durchgehen möglich ist.

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Die aufkeimende Freude über diesen Erfolg und die Erkenntnis, das mehr als nur Sand hinter der Verschüttung liegt, wurde sofort in Tatendrang umgewandelt. Ohne großes Zögern folgten die nächsten Anweisungen an die Handwerker und die Ordensmitglieder.

Im Anschluss wurde die große Vorhalle, sowie der zunächst einzelne Nebenraum mit den Schriftrollen, genauer begutachtet.
Die Handwerker waren hierbei wieder einmal ein unerwarteter Schlüssel, im wahrsten übertragenen Sinne. Denn wo sich für den einen ein schwarzes Loch eröffnet, in das er hineinstolpert, öffnet sich für einen anderen der Einblick in die Geschichte.

Am Tag nach dem Durchbruch, wollten sie gerade gemeinsam die weiteren entdeckten Räume vom Vortag erkunden, bevor eine der Wachen hinunter geeilt kam und alarmierte, dass die Paladine vor der Palisade aufmarschiert seien. Zusammen mit den beiden Wächtern zog der Priester zurück an die Oberfläche, um an die Palisade zu treten. Während die Handwerker unentdeckt unter der Erde ihrer Aufgabe nachgehen sollten. 

Wie zu erwarten, war es der Priester Isarius selbst, der mit einer Gefolgschaft seiner Anhänger zum Lager gekommen war.

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Eine Weile schon war es her, dass sich die beiden Priester gegenüberstanden. Und so war das Wiedersehen von entsprechender Herzlichkeit in den Worten beseelt. Doch auch wenn das Gespräch einen erwünschten Ausgang nahm und die Paladine mit ihren gewohnten Floskeln abzogen, so hinterließ das Gespräch auch Fragen beim Priester. 

Es könnte eine Finte der Paladine gewesen sein, doch zunächst schienen sie den halbgaren Aussagen zumindest ein wenig glauben zu schenken. Sie fragten natürlich, was es mit dem Lager auf sich hat. Und ob es Ausgrabungen gibt oder dunkle Rituale. Aber die Antwort, das ein neuer Wachturm errichtet wird, da der ursprüngliche Wüstenwachposten derzeit unter dem Banner Silberburgs gehalten wird, schien für diesen Abend Antwort genug gewesen zu sein für die Paladine.

Der Gedanke, dass es dennoch nur ein taktischer Schachzug gewesen ist, ließ den Priester jedoch nicht los.
Oder war es gar möglich, dass der Priester Isarius gar nichts von dieser Grabstätte hier weiß? Sah die Späherin, welche schon einen Tag zuvor am Lager auftauchte, die aufgestellte Symbolik ihres Glaubens inmitten des Lagers etwa nicht bei ihrem Streifzug?

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Eines war allerdings sicher, nachdem die Paladine nun einmal hier aufgetaucht waren, war ab nun immer mit ihnen zu rechnen. Und das sorgte für weitere Bemühungen das Lager abzusichern. Und es sorgte dafür, dass wenig später auch das Untergeschoss der Grabstätte einer genaueren Begehung unterzogen wurde. Die Räume der Gräber waren oberhalb stets von einer Art Vorraum und dann einem Sargraum gebildet wurden, samt anscheinend persönlicher Habseligkeiten der dort ruhenden. An den Wänden sprachen Fresken dann von dem Leben der dort liegenden Personen. Im Untergeschoss wirkte es hingegen, als würden die Särge einfach in einem Gang abgestellt worden sein.

Doch wenn man die gesamte Stätte betrachtete, da waren sich alle einig, Demut war hier vergebens gesucht.

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Golga/Kendor
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Re: [Quest - Läuft] Die Grabstätte

Beitrag von Golga/Kendor »

Inmitten der Wüste, nicht unweit der Oase, materialisierte sich Golga wieder. Die sengende Hitze nahm ihn gleich in Empfang und wollte ihm die Kehle austrocknen.
Den Willkommensgruß kommentierte er nur mit einem Seufzen, zu sehr war er auf seine Aufgabe fokussiert.
Er setzte dann an zu rennen und während er die ersten Schritte tat, sammelte er seine Magie, formte und webte sie zurecht, ehe er dann zu einem Sprung ansetzte. Die Magie nahm ihren vorbestimmten Lauf. Die Reagenzien gingen in einem Funkenschlag auf, als seine Gestalt sich änderte. Er wurde um ein vielfaches kleiner, ein Federkleid legte sich um ihn und mit jeden Flügelschlag gewann er immer mehr an Höhe. Hoch oben in den Lüften verschaffte er sich einen Überblick und er konnte sein Ziel in naher Ferne auch schon ausmachen.
Er legte sein Haupt immer wieder leicht zur Seite um seinen Blick gen Boden richten zu können. Es dauerte nicht lange, bis er dann das ausgemachte Ziel auch erreicht hatte. Hoch oben in der Luft zog er kreisend seine Bahnen und verschaffte sich ein Bild über das Lager.
Drei große Zelte konnte er ausmachen, einige Karren mit Schutt und Geröll, sowie andere mit Holz und anderen Baumaterialien beladen. An einigen waren Zugtiere angebracht, an anderen hingegen nicht.
So gesehen war der Anfangsverdacht, dass hier eine Befestigungsanlage errichtet werden soll, nicht ganz abwegig. Jedoch machte er auch ein Ankh zwischen einigen großen Felsen aus, was wiederum den Gedanken eines Bauvorhabens doch ins Wanken brachte. Das Symbol des „Herren“ wirkte hier doch etwas fehl am Platze, und außerdem konnte man jetzt keine größeren Baugerätschaften ausmachen, die für einen Turm hätten nötig sein müssen.
Golga zog engere Bahnen und machte an einer der Zeltspitzen seinen Landeplatz aus. Dort gelandet zupfte an seinem Federkleid einige lose Federn aus. Ab und an legte er sein Haupt in einen leicht geneigten Winkel und beobachtete die Wachen sowie auch Arbeiter.
Hier und da hüpfte auch er von einer zur anderen Seite des Zeltes. Ein Fiepen ging von ihm aus und er überflog die anderen beiden Zelte. Langsam zog er dann auch hier seine Bahnen enger und glitt gen Boden. Im Schatten der zwei Zelte änderte sich seine Gestalt wieder und mit sanften Pfoten landete er auf dem Wüstenboden.
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Als Katze schlenderte dann in das Zelt hinein. Dabei zuckten die Katzenohren in alle Richtungen. Das Zelt selber war mit etlichen Kissen ausgestattet. Zwar tapste er einmal durch das Zelt, doch etwas wirklich Interessantes konnte er hier nicht ausmachen. Also ging es schnurstracks zum nächsten Zelt. Dabei jedoch immer bedacht nicht wirklich gesehen zu werden, und wenn doch, dann sollte das Bild einer streunenden Katze nicht auffliegen.
Das wirkte dann doch interessanter als eben: drei Stühle, ein Tisch und drei Hocker. Die leisen Pfoten sprangen erst auf einen der Hocker und dann ab auf den Tisch. Eine Schriftrolle mit den Zeilen „Ein törichter Freund ist eine größere Plage als ein weiser Feind“ - Netter Spruch, aber wohl bedeutungslos? Das andere Buch war mehr eine Art Tagebuch, und als Nächstes erblickte er sogar einer seiner Abhandlungen. Der erste Gedanke: >Bastarde! Mein Wissen wollen sie nutzen, um etwas zu beschwören?< .. es vergingen noch einige Sekunden und er überdachte die Situation auf's Neue und die Pupillen der Katzenaugen wurden ganz schmal.. >Bastarde! Die wollen es mir in die Schuhe schieben!< Innerlich musste Golga hier dann doch schmunzeln, die Idee ist nicht schlecht, auch wenn sie nicht wirklich ein festes Fundament hatte, fand er es doch für den ersten Moment sehr amüsant.
Als er auch hier dann das Zelt fertig erkundet hatte, machte er sich auf den Weg zum noch unerforschten dritten Zelt. Auf dem Weg dorthin erblickte er eine Wache, welche sich gerade zwischen den Zelten erleichterte. Die Katze hockte sich auf die Hinterbeine und legte ihr Haupt leicht zur Seite. Der Mann schenkte dem Fellknäuel auch keine wirkliche Beachtung, war er doch damit beschäftigt, sich nicht unbedingt auf die eigenen Sandalen zu erleichtern.
Der Fokus des kleinen Stubentigers war gänzlich auf die Wache gerichtet, es war eine gute Gelegenheit. Ein Miauen sollte die nächsten Worte verdecken: Jux Wis
Unerwartet und hart traf der Geistschlag die Wache, und so vermochte der Krieger dem Angriff des erfahrenen, und in diesem Gebiet auch sehr spezialisierten Magier nichts entgegen zu bringen. Er war in seinem Zauber gefangen.

„Wieso seid ihr hier?“
„Es wurde uns befohlen, mehr weiß ich nicht“
„Wie lange bist du schon hier?“
„Ich bin erst gestern mit einem neuen Trupp hier angekommen“
„Was werde ich im sandfarbenen Zelt vorfinden?“
„Das weiß ich nicht, es wurde uns nichts gesagt, wir sollen nur unsere Pflicht erfüllen und das Lager verteidigen“

Keine aufschlussreichen Informationen konnte er hier stibitzen. Daher sorgte er noch für etwas Verwirrung im Kopf der Wache und löste die Verbindung auf. Der Krieger würde sich an diese Unterhaltung nicht erinnern, sondern für die nächsten Augenblicke erst einmal verwirrt sein.


Im gelben Zelt hingegen wurde die Neugierde erst so richtig angefeuert.
Ein Loch tat sich im Boden auf und der Weg führte hinab ins Erdreich.
Die Katzenohren wurden in Richtung des Eingangs runter gerichtet, es war kaum was zu hören. Vorsichtig ging es hinab.
Ein großer Raum, gestützt von Säulen aus feinstem Marmor, umrahmt von einer Mauer mit Fresken und meisterlich verarbeiteten Bodenplatten. Klar hatte hier der Zahn der Zeit seine Spuren hinterlassen und erst vor kurzem schien hier viel an Geröll bewegt geworden zu sein. Doch man konnte sich sehr leicht den Prunk von einst vorstellen.
Die Katzenaugen wanderten umher und suchten die nähere Umgebung ab. Der mit einem Sandfilm bedeckte Boden zeigte ihm den Weg. Fußspuren führten gezielt zu offen gehaltenen Türen. Die Fresken an den Wänden erzählten alle ihre Geschichte. Grabbeigaben – wie Schwerter und Schilde - und Sarkophage waren in einigen Räumen vorzufinden.

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Öfter auch Schriftrollen und Bücher, welche durch das Verschulden der Zeit nicht mehr leserlich sind. Die Fresken hingegen erzählten etwas mehr und offenbarten so manche Information. Golga nahm sich die Zeit und betrachtete die entsprechenden Räume genauer. Ab und an sprang er auch auf einen der Sarkophage oder Podeste und untersuchte die Steinplatten und ihre Verzierungen genauer.
Manchmal, wenn er sich vergewissert hatte, dass niemand anwesend war, nahm er sich auch die Zeit die Räumlichkeiten der Gruft mit seiner Magie zu untersuchen. Falls es hier einmal etwas wie klerikale Magie geben hatte, so war diese schon längst verblasst.
Da ihm der Weg durch die Grabstätte praktisch offen gelegt wurde, denn die Fußspuren auf dem seichten Sandteppich und die offen gehaltenen Türen deuteten ihm seinen Pfad, kam er auch relativ zügig voran. Selbst die Ebene wurde gewechselt. Eine große Grabessstätte.
So eröffnete sich ein Raum nach dem anderen, und da scheinbar die Arbeiter und Forscher mit ihren Aufgaben fertig waren, wurde er auch nicht sonderlich gestört. Dennoch hielt er seine Vorsicht aufrecht und manchmal nutzte er sogar seine erweiterte Unsichtbarkeit, um nicht überrascht zu werden.
Bei einem der letzten Räume stand er auch vor einer verschlossenen Türe, welche sich nicht mit körperlicher Kraft öffnen lassen wollte. Sie war magisch versiegelt.
Er atmete einmal tief durch und lenkte den Blick zu beiden Seiten des Flures. Er ließ das Erblickte noch mal Revue passieren. Eine weitläufige, große Anlage mit einzigartigen Grabbeigaben. Feinster Marmor und filigrane Fresken zierten die Wände. Und da tauchte das Wort vor seinem geistigen Auge auf. „Demut“ ..
Die Tür öffnete sich und ein riesiger Raum breitete sich vor ihm aus. Innerlich musste er hier wieder schmunzeln. > Interessante Auslegung der Demut <
auch hier wurde alles genauer untersucht. Der Raum hatte es allein durch seine schiere Größe in sich, eine riesige Statue, die bis zur Decke reichte, dekorative Rüstungen, Schilde und Banner. War es Ironie oder Sarkasmus, dass gerade hier das Wort Demut die Tür öffnete?
Als er auch hier fertig war, ging er wieder zurück und diesmal runter zur letzten Ebene und zum letzten Grab. Auch hier wurde sich alles genauer angeschaut.

Er war soweit fertig.

Er sammelte seine Magie, formte sie zu seinem gewünschten Zauber und hauchte leise einige Worte, während die benötigten Reagenzien in magischen Funken vergingen: Kal Ort Por.

In seinem Arbeitsraum angekommen, machte er sich sodann auf ein Schriftstück zu verfassen.
Beim Briefkopf musste er doch wieder die Mundwinkel etwas anheben.

Werte Königin

Ich habe das Lager in der Wüste ausfindig gemacht und erkundet. Es zeigt sich ein gänzlich gegenteiliges Bild zu der Vermutung, die aufgestellt worden ist.
Ich würde es vorziehen Euch und den Paladinen (denn diese wird es umso mehr interessieren) persönlich davon zu berichten.

gez. Golga von Assuan.


Die Wache vor Fenrias Zimmer konnte sich nicht erklären, woher plötzlich dieser Mann auftauchte und erschrak für den ersten Augenblick, doch das hier war auch ein geschulter und erfahrener Soldat. Er hatte schnell die Fassung erlangt und die Hand wanderte auch schon zum Schwertknauf.

Reicht das bitte unserer Herrin. Es ist sehr wichtig.

Der Blick der Wache formte zwei mit sich im Clinch stehende Gefühlsregungen: > blöder daher schleichender Magier < und > immerhin ist der auf unserer Seite <
Der Wachmann nickte einmal. Und beim nächsten Augenblinzeln war der bärtige Magier auch wieder verschwunden.

„Diese.. verdammten.. wie soll man.. argh!“ waren die Worte, als er das Schreiben ablieferte..
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Sahrvaro Sorloh
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Re: [Quest - abgeschl.] Die Grabstätte

Beitrag von Sahrvaro Sorloh »

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Es war geschafft, zumindest fast.
Ein Ende dieses Lagers war in Sicht und man merkte den Anwesenden deutlich an, das diese Tage in der Wüste ihre Spuren hinterlassen haben.

Dennoch galt es noch ein letztes Mal alle Kräfte zu sammeln und das Vorhaben würdig abzuschließen. Sie hatten nun deutlich mehr erreicht, als der Priester sich im Vorfeld ausgemalt hatte und auch wenn es einige Felsbrocken gab, die es aus dem Weg zu räumen galt, so konnte man durchaus auf ein erfolgreiches Unterfangen blicken.

Während Cecilia das Ritual für die Entweihung vorbereitete und die anderen Streiter ein wenig die verbliebene Zeit nutzten, um etwas Ruhe zu finden, machten die Bibliothekarin, der Asket und der Priester einen letzten Rundgang durch die Grabstätte. Ursprünglich wollten sie dieses Gemäuer gänzlich zerstören, so dass niemals mehr jemand einen Fuß hier hinunter setzen kann. Aber diese Idee umzusetzen wäre wohl nicht ungefährlich gewesen und hätte schlussendlich wohl einen riesigen Krater in der Wüste hinterlassen. Also wurde der Plan aufgeschoben und diese Grabstätte sollte nun eher als Mahnmal dienen.

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Viele Ideen wurden zusammengetragen, wie man dieses Mahnmal erschaffen könnte. Am Ende einigte man sich darauf, dass die Entweihung der Grabstätte, sowie das Erbauen eines Schreins für den Südwind wohl genug Wirkung entfachen sollte. Mittlerweile war den meisten Anwesenden im Lager wohl auch bewusst geworden, dass sie hier zwar etwas großes geleistet haben gemeinsam, dies aber nichts weiter als ein Vorgeschmack war. Ein Vorgeschmack auf das, was in den kommenden Mondläufen folgen würde. Die Gedanken des Priesters kreisten schon seit einigen Tagen weiter voraus, voraus in die Zukunft und was er dafür aus diesem Lager mitnehmen könne. An Erfahrung und an Wissen. 

Die Handwerker aus Ansilon, für viele bedeuteten sie zunächst ein uneinschätzbares Risiko. Und selbst im Lager, wurden sie von manchen noch täglich mit den Worten "Seid gegrüßt, Ketzer" empfangen. Dennoch bewiesen sie ihren Wert, Tag um Tag auf's Neue und erarbeiteten sich ein gewisses Maß an Vertrauen. Vielleicht war diese Zusammenarbeit ein weiterer Schritt in eine noch ungewisse Richtung. Für den Priester stand jedenfalls fest, wenn sie ein Wort geben, dann halten sie es auch. 

Und so fertigten sie nicht nur den Schrein für die Statue der Liltih an, nein auch Arther beendete zur vollsten Zufriedenheit seine Arbeiten an der Aufzeichnung über die Grabstätte.
Das Buch in welchem er die Aufzeichnungen festgehalten hat, würde der Priester vorerst wohl sehr gut behüten. Aber wer weiß, vielleicht wird dieses Wissen irgendwann auch einem jeden zugänglich gemacht. Doch für den Moment steckt in diesen Aufzeichnungen viel Wissen, das noch nützlich sein könnte.

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[rein OOC: 
Niederschrift zu den Grabungsstätten des Orden des Herren in der Wüste (dieneuewelt.de) - vielen Dank an PO Arther Saltrax für die tolle Ausarbeitung!]


Schlussendlich blieb nun nur noch das Ritual selbst, welches in Cecilia's Hände gelegt wurde.
Sie war schon lange im Orden, doch bei diesem Unterfangen konnten viele womöglich ihren wahren Wert zum ersten Mal wirklich erkennen. Denn sie war mehr als eine einfache Dienerin innerhalb des Mor di Sh'soh. Der Ort für das große Ritual sollte nach reiflicher Überlegung kein geringerer sein, als die große Grabkammer im Untergeschoss der Stätte. Von hier aus würde die Entweihung alle Teile der Gemäuer erreichen können und einem jeden, der nicht seine Nähe zum einzig wahren Glauben eingesteht, wohl ein sehr großes Unbehagen bereiten oder vielleicht sogar dem ganz einfachen Geist die Füße schnell Richtung Ausgang treiben. 

Alles war soweit vorbereitet und die Ritualteilnehmer schritten nach und nach in die große Grabkammer.

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Als alle ihr Blutopfer gaben, erhob der Priester seine Stimme und ließ sie durch die gesamte Grabkammer hallen. 
Die Worte wurden bewusst zum Teil in der Sprache des alten Großreichs Surom gewählt und zum Teil in der allgemeinen Sprache, so dass jeder sie verstehen konnte.
Sie dienten dazu, durch die niederen Ebenen hinweg einen Kontakt zu finden zu den Vieren. Denn sie waren es, die Cecilia in ihrem Ritual herbeirufen wollte. Und so sprachen sie abwechselnd jeweils einen der Vier direkt an, um ihn oder einen seiner Diener zu locken, während die anderen Anwesenden ihre Worte wie in einem Chor nachsprachen.

Nach und nach zeigte sich dann auch eine Reaktion auf die gesprochenen Worte und so kam es, dass zuerst im Norden, dann im Westen, dann im Osten und zuletzt im Süden die aufgestellten Knochenschädel mit den Kerzen eine hell aufleuchtende Flamme trugen.

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Nachdem alle vier Himmelsrichtungen eine Reaktion zeigten, begann Cecilia mit dem eigentlichen Ritual. 
Sie wandte sich gezielt dem Süden der Grabkammer zu, um Lilith, den Südwind, anzusprechen. Die dargebotenen Blutopfer sollten ihr zu Ehren sein und dienten auch dem Schrein auf der Oberfläche. So kam es, dass das Blut allmählich begann ein Eigenleben zu entwickeln, während Cecilia ihre Worte an Lilith richtete. Es verschwand für einen Moment im Boden und hinterließ lediglich blasse, rote Verschmierungen auf dem Steinboden. Bevor es sich in der Schale vor Cecilia sammelte und diese allmählich bis zum Rand füllte.

Nachdem sie das Ritual in der Grabkammer beendet hatten, gingen sie zusammen hinauf. Cecilia schien akribisch darauf zu achten, das kein Tropfen des wertvollen Blutes verloren ging. Und nachdem die beiden Wächter Manyana und Kaltubar die Statue der Lilith auf dem Schrein platziert hatten, wurde diese mit dem Blut aus dem Ritual übergossen.

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Doch was war eigentlich mit den Paladinen?
Nun, vielleicht war der Priester doch so leichtgläubig und ging nun wahrlich davon aus, das hier lediglich ein weiterer Wachposten entstehen sollte. Aber so naiv würde er wohl nicht sein, oder?

Es stellte sich heraus, das er und seine Anhänger nicht so naiv sind. Denn kurz nach der Weihe des Schreins der Lilith, schlugen die Wachen vorne an der Palisade Alarm und als die versammelten Personen nach vorne gingen, erblickten sie auch schon den großen Trupp aus Silberburg. Paladine, Ritter und den ein oder anderen, den man nicht so recht zuzuordnen weiß. Sie sahen nicht so aus, als wären sie nur zum Reden gekommen, denn sie alle schienen eine recht angespannte Haltung zu haben. Es war dann Fenria, welche sich als Wortführerin herausstellte und die Position ihrer Anhänger deutlich machte.

In seiner gewohnt trockenen Art, ließ es sich der Priester nicht nehmen, ein paar Worte zu entgegnen, die allerdings lediglich die Kampfeslust der Gegenseite schürten. Es war ihm bewusst, dass sie keinerlei Argumente, seien sie noch so schlüssig, akzeptieren würden. Immerhin war es eine Grabstätte der Ihren. Doch wusste er auch um den taktischen Vorteil, den seine Streiter hatten. Sie waren mehrere Tage und Nächte in diesem Lager und dieser Grabkammer. Es wurden Vorbereitungen für einen Angriff und eine Belagerung getroffen. Also machte er sich einen kleinen Spaß aus der Provokation, die Worte von Priester Isarius gegen Fenria zu richten und auch den ein oder anderen wenig ernst gemeinten Wortlaut fallen zu lassen.

Der nachfolgende Angriff der Paladine und ihrer Streiter verlief zunächst wie geplant, sie stürmten in das Lager, doch dieses war nun leer. Bis auf ein paar Pferde und etwas Material. Denn die Seite des roten Reiches hatte sich nach unten in die Grabkammer zurückgezogen. Sie wussten um den Vorteil, den sie hier unten haben. Und auch Proviant für eine längere Belagerung stand ausreichend bereit.
Doch kamen die Streiter des Herrn nicht nach unten, sie waren nicht so töricht, wie erhofft. Stattdessen brannten sie oben das Lager nieder und verschütteten zunächst den Eingang. Unten bekam man nur dumpfe Geräusche von dem, was oben geschah, mit. Doch es wirkte dann so, als könnte es tatsächlich sein, dass die Streiter des Herrn ihre eigene Grabstätte zum Einsturz bringen wollen. Und daraufhin entschied der Priester, dass man nicht länger unten verweilen konnte. Das Risiko, dass doch mehr geschehen könnte bei einem möglichen Einsturz, war zu groß.

Und so öffnete der Priester einen Pfad an die Oberfläche, westlich vom Lager.
Als sie dann nochmals am Lager vorbeizogen, auf dem Weg Richtung Nalveroth, entbrannte doch noch der Kampf und zwar auf der offenen Sandfläche der Wüste.
Es schien zunächst ein Vorteil, doch merkte man schnell, dass die neuen Streiter in den Reihen noch nicht geübt sind im Kampf in der Wüste. Und so musste man einige Verwundete Kämpfer des roten Reiches nach Nalveroth bringen und den Kampf als verloren sehen.

Viele Erkenntnisse kamen durch dieses Lager, die Ausgrabung und die Begehung der Grabstätte. Sowie durch den abschließenden Kampf.
Diese galt es nun zu nutzen und seine Lehren daraus zu ziehen, um für das nächste Vorhaben gestärkt zu sein...


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