[Quest] Die Rückkehr der Kinder Sarmatijasch'

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Sighvardh vom Askjell
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Re: [Quest] Die Rückkehr der Kinder Sarmatijasch'

Beitrag von Sighvardh vom Askjell »

Die vergangenen Tage waren kräftezerrend. Schon zu Beginn war klar, dass das Unterfangen nicht leicht sein würde und dennoch liess man sich nicht davon abhalten. Denn das Ziel, das Dorf mit weiteren Gebäuden und Höfen zu erweitern, gewann mit jedem Tag an Bedeutung. Daher war es in den Augen des Hünen ein kleines Opfer, wenn er es mit dem Profit verglich, der daraus resultierten würde. Genügend Platz für alle Nordmänner und Weiber und zudem Höfe, die dabei helfen werden, das Dorf zu ernähren. Zwei Fliegen mit einer Klatsche. Oder doch drei?

Zufrieden betrachtete er das Werk des Abends, an dem die kleinen Geschwister aus den Tiefen des Berges und die Löwentöchter die ersten Grundpfeiler gelegt und damit den offiziellen Beginn des Baus eingeläutet hatten. Sie waren gut vorangeschritten, schneller noch als Sighvardh es erwartete. Zu seiner Überraschung stellten sich die Riesenkäfer der Zwerge, die ihn zunächst verwirrten, aber gleichermassen faszinierten, als grosse Hilfe dar. Sie bissen das Gestein zurecht, die er selbst zwar zu einem gewissen Grad verarbeiten konnte aber nicht so weit, dass daraus nützliche Bausteine geworden wären. Daher erfreute es den Hünen, Verbündete dabei zu haben, die sich mit der Verarbeitung auskannten und ihnen Arbeit in höhe mehrerer Tagesläufe abnahmen.
Der Abend verlief im Grunde genommen ganz nach dem Plan des Hünen, wären da nicht die Streitigkeiten der Goldweiber gewesen. Es verärgerte ihn, dass der Abend und das anschliessende, kleine Fest durch den Zwist überschattet wurde. Noch bevor man die beiden Verbündete einlud, äusserte man Bedenken, dass die Amazonen und Zwerge sich nicht ausstehen könnten. Aber es schien, als hätten sie in ihrem Stamm schon genug Probleme, als dass sie sich um die anderen kümmerten. Die Anweisung des Hünen, die Streitigkeiten sein zu lassen, wurden immerhin auch ignoriert. Man würde dies beobachten und anhand des kommenden Aufeinandertreffens entscheiden, wie man damit verfahren würde. Zunächst war es wichtiger, sich den Arbeiten zu widmen. 

Nachdem man sich dazu entschied, die Bauarbeiten an einem anderen Abend fortzuführen, widmete sich Sighvard anderen Baustellen. Es galt immerhin noch ein weiteres Gebäude aus Stein auf einem der Felsen zu errichten. Er schnappte sich daher in den nächsten Tagesläufen öfter ein paar der Kerle, die ihm dabei helfen würden, die Steine zu schleppen und aufeinander zu stapeln, um das Steinhaus nach und nach seine Form zu schenken. Das Schwierige daran war, die Höhe zu überwinden. Selbst für einen Nordmann wie ihm fiel es schwer, solch schwere Steine so weit hinauf zu schleppen. Entsprechend lange dauerte es, bis das Steinhaus fertiggestellt wurde, aber umso grösser war die Freude und der Stolz, der sich in ihm ausbreitete. Als Nord-Thuler war der Hüne es sich nämlich nicht gewohnt, derlei Bauten zu errichten. Sie zogen es vor, in Holz- und Lederhütten zu wohnen, die sich schnell errichten und wieder abbauen liessen.
Die Tage danach genehmigte sich Sighvardh eine Pause , nur keine komplette. Statt sich weiter den schweren Arbeiten zu widmen, entschied er sich dazu, die Wirthöhle auszumisten. Kisten, die dort zwischengelagert und wohl vergessen wurden, warf er hinaus. Fässer wurden weggetragen oder umpositioniert. Das Becken ein Stück weit vergrössert und hier und da wärmende Feuerstellen gebaut, um die Felle und Kissen ausgelegt wurden. Denn was gibt es besseres, als abends mit einem Krug Met im Becken zu sitzen und sich danach an den lodernden Flammen der Feuerstellen aufzuwärmen? 

Genau das tat er, als der Tag vorüber war. Mit einem zufriedenen Laut liess er sich in das Becken gleiten, legte den Kopf in den Nacken und genehmigte sich einen Schluck von seinem Met. Alles, was fehlte, war ein ordentliches Nordweib, die ihm etwas Entspannung verschaffen würde. Es wartete immerhin noch Arbeit auf das Nordvolk, für die man fit sein sollte.
 
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Eevi
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Re: [Quest] Die Rückkehr der Kinder Sarmatijasch'

Beitrag von Eevi »

Der morgendliche Rundgang führte sie wie so oft über die nun gerodete Fläche vor dem Dorf. Es hatte eine Weile gedauert, sich an das Fehlen der vollen Baumkronen und des kleinen Waldes zu gewöhnen. Aber immerhin hatte es sich gelohnt. So ging sie nun die Schritte ab, von der kleinen Brücke, die ins Dorf führte, bis zur letzten Markierung der entstehenden Höfe. Kurz stellte sie einen Fuß auf dem Pfahl ab, der in den Boden gerammt war und wandte sich um. Zufrieden überblickte sie die Grundmauern der beiden Höfe, die entstehen würden. Die schon halb entstanden waren.

Das Steineschleppen war kräftezehrend gewesen. Die Baumstämme in brauchbare  Baumaterialien zu verwandeln, die später die massiven Holzwände und Grundpfeiler des Hofes darstellen würden, ebenso. Es hatten alle mit angepackt, die Weiber des Dorfes, die Kerle. Sogar die Bartwichtel waren dabei, was ihr immernoch ein kleines Staunen abverlangte, wie jemand so kleines (und dickes) so viel Kraft aufbringen konnte. Sie waren auf jeden Fall nützliche Verbündete und hatten Ahnung davon, wie man etwas bauen musste, damit es hielt. Immerhin hatten sie ein ganzes Reich IN einem Berg. Aber Eevi selbst glaubte, dass sich dieser Bund auch in anderen Hinsichten als durchaus nützlich erweisen würde. Am meisten faszinierten sie die Bartwichtelweiber. Man konnte sie kaum von den Kerlen unterscheiden mit ihren Bärten, aber zumindest das eine Bartwichtelweib, das ihr begegnet war, war ihr durchaus sympathisch und sie hatten zusammen getrommelt.

Wieder strich der Blick der bernsteinfarbenen Augen über die zu einem kleinen Teil errichteten Wände des Hofes ganz im Süden. Die Kerle hatten ganze Arbeit geleistet. Vermutlich waren die Eivinds dabei nicht beteiligt, sonst hätte es vermutlich nicht geklappt. Bei dem Gedanken verzog sie kurz die Lippen und brummte leise in sich hinein. Sie musste zugeben, dass sie nicht ganz so nutzlos waren, wie sie immer dachte. Zumindest die beiden, die auch hier waren. Gut, einer davon war ein Hornochse. Und über den anderen dachte sie gar nicht erst nach. Da reichten die Kommentare von Veldys schon vollkommen aus. Die Höfe! Es wunderte sie noch immer ein wenig, dass hier noch keine standen, als sie angekommen waren. Der Boden war gut für Anbau und Ackerflächen. Das Dorf lag direkt an einem kleinen Fluss. Warum war nie jemand auf die Idee gekommen, hier etwas ähnliches wie einen Hof hinzubauen, geschweige denn Gemüse anzubauen. In Thule war das eben anders. Und wer konnte da besser helfen, als die Weiber aus Thule. Sie selbst war auf einem Hof aufgewachsen, hatte alles gelernt, was man wissen musste für den Ackerbau und auch Viehzucht. 

Die Pause in den letzten Tagen tat ganz gut, aber es war höchste Zeit, sich wieder dem Bau zu widmen. Sie selbst ging an diesem Morgen noch einmal alle Absteckungen ab, riss hier und da noch ein störendes Gestrüpp aus dem Boden oder schon den ein oder anderen kleinen Findling bereits an die Stelle, an der die kleine Mauer, die den Hof umgeben sollte. Sie stemmte die Hände kurz gegen die Wände, um deren Stabilität zu testen, aber auch sie hielten einfach stand. Sehr gut.

Ein guter Anfang war getan. Und zumindest in ihrer Vorstellung konnte sie den Hof schon vor sich sehen. Wie im Herbst die Kartoffeln aus dem Boden gezogen wurden, während das Laub der Bäume um die Höfe herum sich in den buntesten Farben färbte.
 
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Jorulfr
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Re: [Quest] Die Rückkehr der Kinder Sarmatijasch'

Beitrag von Jorulfr »

Steinmauern. Holzwände. Befestigte Bauten, gedacht für die Ewigkeit...oder zumindest für eine relativ lange Zeit. All diese Dinge widerstrebten dem jungen Sjaman. Von einer erhobenen Position, einer schlicht-gezimmerten Plattform auf den Felsen die Grimlas' Hain umgaben, starrte er hinunter zu den halbfertigen Höfen. Jorulfr war ein Eivind, sein Blut war Magma, seine Seele geboren aus dem Eis der Fjords, aufgewachsen auf den schwarzen Stränden von Thule, behütet von den Ahnen die sich um Sarmatijasch scharten. Sein Stolz ungebrochen, sein Innerstes strebte nach Wildheit, nach Freiheit. Sich hier niederzulassen, eine Siedlung zu erstellen die mehr war als nur ein Haufen befestigter Zelte die geschützt waren von einer Palisade aus angespitzten Stämmen, stand gegen Alles wofür sein Stamm lebte. Was sollten sie tun, wenn die Wölfin sich gegen sie stellte? Oder wenn der Boden sich nicht als fruchtbar erwies? Wieviel Zeit und Ressourcen hätten sie verschwendet nur um dann doch weiterzuziehen, um einen anderen Ort zu finden mit mehr Beute, mehr...

Mit einem leisen, nachdenklichen Brummen schüttelte er seinen Kopf, die zotteligen blonden Haare wehten in einer leichten Brise. Schon wieder hatte er sich bei solchen Gedanken erwischt. Es war immer noch schwer in neuen Bahnen zu denken, denn er war eben kein Eivind mehr. Natürlich, es war immer noch seine Herkunft. Jorulfr war Stolz auf seine Essenz, auf den Platz den er im Leben gefunden hatte. Und er war Stolz auf jenes Werk, dass nun vor seinen Augen geschaffen wurde. Ein neues Vermächtnis, die Weichen des Schicksals die umgestellt wurden. Askjell. Sein neuer Stamm und seine alte Geschichte. Dies hatten sie wohl Alle gemeinsam, egal ob Eivinds oder Bratacks. Es war ein Kern um den sie sich formieren konnten, den sie nutzen würden, nutzen mussten, um einen Weg in die Zukunft zu schmieden. Irgendwo stellten die Höfe was das anging wohl eine Art Symbol dar, ein erster Lichtblick. Wenn sie nur nicht so verdammt befestigt wären.

Trotzdem. Er hatte sich selbst vor langer, viel zu langer, Zeit ein Versprechen gegeben. Sighvard war sein Jothar, schon immer gewesen. Auch wenn er nun zum ersten Mal offiziell den Titel trug. Mit einem breiten Grinsen, dass für zufällige Beobachter wohl fast schon manisch wirken mochte, schulterte er eine schwere, gut genutzte Holzfälleraxt um sich auf den Weg in Richtung der Baustellen zu machen. Mehr Holz konnte man immer gebrauchen. Steine mussten immer beiseite geschafft werden. Hätte die Erde ihm schon ihren Namen verraten, so hätte er sie darum bitten können sich zu bewegen. Auch Wasser wäre wohl nützlich gewesen für die anstehenden Arbeiten. Sei's drum. Es war ein gutes Zeichen das es noch mehr zu lernen gab und auch Schamanen sollten körperliche Ertüchtigung nicht vernachlässigen...zumindest war das seine Meinung zu der Thematik.

Wenn es nun schon darum ging Höfe zu Bauen, dann nach Art der Eivind! Wild und ungezähmt, mit unbändiger Kraft der Muskeln und einem Heulen in der Nacht!

Ah. Verdammt. Nach Askjeller-Art, natürlich. Er würde sich noch daran gewöhnen.
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Sighvardh vom Askjell
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Re: [Quest] Die Rückkehr der Kinder Sarmatijasch'

Beitrag von Sighvardh vom Askjell »

Im Laufe des Tages werden Boten zur Stadt der Zwerge, als auch zu den Amazonen entstand, um die Kunde zu verbreiten, dass man am heutigen Abend  zur zwanzigsten Stunde die letzten Schritte einleiten würde, um den Bau abzuschliessen. Unterstützung ist gerne gesehen und wird mir reichlich Speis und Trank entlohnt! 

Sie waren also endlich so weit. Der Bau war beinahe abgeschlossen, es fehlten nur noch die Dächer. Das Nordvolk ist zwar resistent und trotzte schon so manchen Stürmen, doch auch sie ziehen einen trockenen Schlafplatz einer Wasserlache vor. Der Abschluss rückte somit immer näher und damit auch die Weihe, die die ganze Ortschaft nochmal besonders segnen sollte. Zugegeben, Sighvardh war recht aufgeregt. Das letzte mal, dass er so etwas erlebte, ist nun schon einige Jahresläufe her. Zuhause auf Thule gab es solche Feste nur, wenn sie neue Ländereien besiedelten, doch zumeist waren es alte Dörfer, die der nomadische Stamm von neuem besiedelte. Man liess zwar einen Segen aussprechen, aber sonderlich grosse Ausmasse nahm das nie an. Umso erfreulicher war es, dass solch ein Fest näher rückte. Bald war man also so weit, die nächsten Schritte zu gehen. Es würde spannend werden in dem kleinen Dörfchen.
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Veldys vom Askjell
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Re: [Quest] Die Rückkehr der Kinder Sarmatijasch'

Beitrag von Veldys vom Askjell »

Es war geschafft! Endlich, der letzte Stein hatte seinen Platz gefunden, der letzte runenverzierte Balken seine Bestimmung. Der Setzling des seltenen Geisterbaumes war über Wochen mit Blut und Opfergaben beschenkt worden und die Hathran glaubte fest daran, dass Grimla wohlwollend auf alle hinabschauen würde.

Nun hießt es jedoch, den Geister und vor allem Grimla zu Ehren, ein Fest zu veranstalten, sowie eine Weihe und Segnung. Die Fruchtbarkeit der weißen Hirschkuh sollte auf die Höfe übergehen und der Setzling des Geisterbaumes sollte ganz speziell für Sie geweiht werden. So würden Boten entsandt werden, Boten des Nordvolkes, welche die Einladungen überbringen würden. Die Boten würden zu den Zwergen und zu den Amazonen gehen, ebenso im eigenen Hain davon berichten.


"Am fünft'n Tag des aktuell'n Wochenlauf's, am 23. Tag des Mondlauf's, soll in Grimlas Hain ein Fest veranstaltet werd'n! In den Abendstund'n ab der 20. und einer halb'n Stunde, woll'n wir uns vor dem Hain am groß'n Feuer versamm'ln. Die Bauarbeit'n sind endlich vollendet, doch die Weihe und die Segnung stehen noch aus.
Als Dank und im Zeich'n der Verbund'nheit woll'n wir alle einlad'n die Teil der Entstehung war'n!

Wir bitt'n Opfergab'n mitzubring'n, das kann all's sein, was von ein'm besonder'n Wert für Euch is' oder worin ihr Zeit investiert habt. Je mehr Gab'n wir für die weiße Hirschkuh zusamm'nkrieg'n, je wohlgesonnener wird sie uns sein.

Für Fruchtbarkeit und Leb'n!
Für das Nordvolk und die Freundschaft!"


OOC: Freitag, 23.07.21, 20:30 Uhr vor dem Barbarendorf
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