[Questreihe] Der Sturmrufer im Sturm Teil 1 [beendet] // Fortsetzung Teil 2 [beendet]

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Goswin Eichblatt
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Re: [Questreihe] Der Sturmrufer im Sturm Teil 1 [beendet] // Fortsetzung Teil 2

Beitrag von Goswin Eichblatt »

Goswin saß wieder einmal über den Zeichnungen, die er für das von Balthasar gewünschte Floß angefertigt hatte. Die Berechnungen waren abgeschlossen, das Grundgerüst des Floßes hatte er sich aufgezeichnet und er zeichnete nur noch hier und da einige Striche in das Floß, als Sorsha zu ihm kam, um ihm von der Route zu berichten. Sogleich ließ Goswin seine Blaupausen liegen und widmete sich den Ausführungen und den Zeichnungen von Sorsha auf der Karte, die sie ihm zeigte.

Kurz wurden hier und da einige Ausweichrouten und einige Routen zur Tarnung besprochen, ehe sich Goswin und Sorsha auf den Weg zum Stall machten, um die Pferde für die Karawane zu holen und zu beladen. Einige alte Pferde wurden mit Steinen in den Packtaschen beladen mit einem angeheuerten Stallburschen auf eine Täuschungsroute entsandt, die ausgeruhten, jungen und starken Pferde ließ Goswin mit guten Satteltaschen und mit Karren mit Holz versehen. Die eine Route übernahm Sorsha mit einer Karawane an Pferden, die andere Route übernahm Goswin mit einer weiteren Karawane an Pferden. Eine weitere Täuschungsroute wurde mit einem jungen Burschen, der sich ein reiches Mahl und einige Taler verdienen wollte, mit kräftigen Bullen mit Karren voller Steine auf die Reise geschickt.

Sollten die alten Pferde oder die kräftigen Bullen ihren Weg nicht zum Ziel vollenden können, war es kein großer Verlust. Sollte der Feind die beiden Karawanen überfallen und auf reiche Beute hoffen, so würden sie nur wertloses Gestein in Händen halten können.

Die vier Karawanen wurden zu unterschiedlichen Zeiten auf die Reise geschickt um den Feind zu verwirren und um wenigstens die wichtigen Karawanen sicher zum Ziel zu bringen und die Möglichkeiten des Überfalls oder der zu großen Beute in Grenzen zu halten.
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Sorsha von S.
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Re: [Questreihe] Der Sturmrufer im Sturm Teil 1 [beendet] // Fortsetzung Teil 2

Beitrag von Sorsha von S. »

Während der ganzen Vorbereitungen wird Balthasar eine kurze Nachricht erhalten....
 
Assu Alwanidalu Balthasar,

ich möchte Euch nur darüber in Kenntnis setzen, das weitere Luftanomalien aufgetaucht sind.
Laut Luca in den Nordbergen und heute haben Luca, Kellnoz und ich  eine weitere vor den Titankäferbergen,
nahe des dort ansässigen Heilers, gefunden. Wie es scheint ist eine gewisse Eile geboten.

gez. Sorsha von Schwarzenfels
Sorsha von Schwarzenfels
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Balthasar
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Re: [Questreihe] Der Sturmrufer im Sturm Teil 1 [beendet] // Fortsetzung Teil 2

Beitrag von Balthasar »

Die letzten Zeilen, die Sorsha ihm über ihre kurze Nachricht hat zukommen lassen, waren besorgniserregender als er dachte und sie zeugten im wahrsten Sinne des Wortes davon, dass die Zeit buchstäblich lief. Es war ihm noch immer unklar, was nun genau diese Anomalien hervorbrachte, aber sicher war, dass eine unverkennbare Verbindung nach Aeri entstand. Diese Phänomäne, sich ausschließlich auf das Luftelement beschränkend, war in seinen Augen nur schwer einer anderen Quelle zuzuordnen. Eine Vermutung, die sich in seinen Gedanken bereits seit einigen Wochen herauskristallisierte lag hing mit einer unbeantworteten Frage der ersten Exkursion zusammen: "Wer war für den Elementarknoten zwischen den Ebenen verantwortlich?" und.. könnte es auch der Grund für die hiesigen Anomalien sein? Der Ebenenwächter beschrieb ihn damals als bucklige Gestalt in dunkler Gewandung.. dazu in der Lage mächtige Magie anzuwenden. Es mag nicht unwahrscheinlich sein, dass sein Handeln gar nicht so willkürlich war, wie man es anfänglich angenommen hatte.. und somit die Entstehung der Brücke zwischen den Ur-ebenen garkein Resulatat aus Unachtsamkeit oder gar Achtlosigkeit war, sondern ein Akt, hinter welchem eine ausdefinierte Absicht stand. Und wenn sie mit ihrem damaligem Handeln diese Absichten durchkreuzt haben, wäre es denkbar, dass sie sich dadurch einen Feind geschaffen haben, welcher, den Angaben des Ebenenwächters zu Folge, im Stande war ihnen in diese Ebene zu folgen. Bei alle dem was in den letzten Monden um diesen Dämonenfürsten Uzagul und seinen Herrn Ba'muth geschah und regelrecht in aller Munde zu sein schien, vergaß man wohl, dass in ganz anderen Ecken auch noch Gefahren lauern können.

Da die Problematik der Anomalien jetzt Präsent ist, kommen die Anstrengungen für die Vorbereitungen eine weitere Expedition nach Aeri zu planen auch keinen Tag zu spät.

Die Mitglieder des Bundes, freiwillige Schüler an der Akademie und auch der Schutzgeist der Akademie waren in vergangenen Tagen in die Vorbereitungen des Bau's involviert. Transport von Material, Aufbau von Baugerüsten am Bauplatz und die Herstellung von nötigen Werkzeugen wurde veranlasst und alle beteiligten konnten allmählich spüren, das dieses Vorhaben viel größer war, als man es ihm anfänglich zugestehen wollte.

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Und während die Vorbereitungen für den Bau des hölzernen Corpus des Floßes in seinen finalen Zügen lag, wurden auch die Untersuchungen zu den Ballons vorangetrieben. Er veranlasste dazu eine Expedition der Magokraten zu den alten Zeppelinen der Altvorderen. Es galt dabei das 'Innenleben' ihrer Ballons zu untersuchen, um möglicherweise etwas zu entdecken, was er für die Erschaffung seiner eigenen nutzen kann.

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Er hatte zu Beginn seiner Planungen daran Gedacht, die Exkursion zu den Zeppelinen öffentlich und in Form einer Lehrstunde der Akademie abzuhalten. Doch je mehr er darüber nachdachte und je mehr in letzter Zeit feststellen musste, wie die einst so klaren Linien vieler Magier sich verwischen und diese sich außerhalb der Akademie politisch mehr und mehr zu den Feinden der Magokraten bekannten, stufte er diesen Gedanken als viel zu gefährlich ein. So bedeutsames Wissen mit jenen zu teilen, die tagtäglich Umgang mit dem Feind pflegen? Es wäre nur eine Frage er Zeit bis ihm das zu einem erheblichen taktischen Nachteil gereichen würde und ihm dann früher oder später auf die eigenen Füße fallen würde. Die frühere gewahrte Neutralität, die er anderen Magiern zugestand, obgleich sie mit dem Feind kollaborierten hielt er seit einigen Wochen nicht mehr für zielführend. Es durften jene von seinem Handeln und seinem Wissen profitieren, welche sich zu seinen Verbündeten zählten. Es war in dieser Sache ganz offenkundig an der Zeit einmal mehr zu einer Gangart zurückzukehren, welche Treue und Loyalität belohnte und agieren zugunsten der eigenen Feinde bestrafte. Klare Linien - davon war er schon immer ein Freund.

Bei der Reise zu den Zeppeline war es ihm möglich nicht nur Untersuchungen vorzunehmen, sondern einige Mitglieder des Bundes haben zum Teil auch altes Material sicherstellen können. Für ihn war allerdings deutlich im Fokus, womit die Magokraten die Ballons gefüllt haben. War es ein Zauber der Hitze und aufsteigende Luft erzeugte? War es ein seltenes Gemisch, ein Gas wohlmöglich? Er nahm eine Probe und er würde diese Fragen auf den Prüfstand stellen.

Je mehr er seine Gedanken darüber schweifen ließ, bemerkte er, an was für einem machtvollem Wissen er sich versuchte. Würde ihm ein Durchbruch gelingen, dann wäre er am besten beraten, die alten Zeppeline der Magokraten für andere Gruppierungen unzugänglich zu machen. Durch sie ist ihr Besitzer dazu in der Lage zu gefährlich großer Macht zu finden. Sollte er riskieren, dass diese noch jemandem anderen als dem Bund zufällt? Mit Sicherheit nicht. Und er war nicht der einzige, der die Lösung zu dem Rätsel der altvoderen Magokraten noch Kopf hatte, um die Zeppeline zu besichtigen.

Doch eines nach dem anderen.

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Xa'Velle Belin
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Re: [Questreihe] Der Sturmrufer im Sturm Teil 1 [beendet] // Fortsetzung Teil 2

Beitrag von Xa'Velle Belin »

Nicht allein die neuesten Entwicklungen innerhalb der Reihen des Bundes hatten sie vom alltäglichen Gildenleben der Gemeinschaft ferngehalten, sondern ein eigenes kleines Projekt, welchem sie sich mit Feuereifer widmete. So recht wollte es nicht vorangehen, doch das war ihr bereits bewusst gewesen, als sie ihre ersten Versuche unternommen hatte und ließ sich von kleinen Rückschlägen nicht beeindrucken. Wenn sie nicht schlief oder über dicke Bücher gebeugt da sass und das darin festgehaltene Wissen regelrecht in sich aufsog, strich sie für gewöhnlich durch die Wälder, auf der Suche nach den bestmöglichsten Exemplaren für ihre Forschung.
Meist hatte sie, wann immer sie Besorgungen vom Wald und ihrer Hütte fortführten, der - erstaunlich verlassen wirkenden - 
Festung im Ödland einen kurzen Besuch abgestattet, nur um dann Kraft ihrer Magie weiter zum imposanten Anwesen des Sturmrufers weiterzureisen - um auch dort festzustellen, dass niemand zugegen war.

Da es ohnehin von Nöten war, ihren bedenklich geschrumpften Reagenzienvorrat aufzustocken, manifestierte sich die Gestalt der großen Dunkelblonden kaum einen Wimpernschlag später auf dem Areal der Magieakademie. Zuerst führte ihr Weg sie am Schwarzen Brett vorbei, ehe zielstrebig, mit gerunzelter Stirn, der Weg zu Hanne, der Reagenzienhändlerin eingeschlagen wurde. Die Spötteleien, dass an ihr eine Druidin verloren gegangen sei, kamen schließlich nicht von ungefähr, denn bei jedem Besuch in der Akademie sah sie auch gleich nach dem Rechten bei den Reagenzienbeeten. 

Noch während sie den bereits unzählige Male beschrittenen Weg hinaufging, fiel ihr der wohl vor kurzem erst angelegte Pfad ins Auge und die Neugier trieb sie voran. Es genügte, den Blick über das Plateau schweifen zu lassen, um eine Vorstellung davon zu bekommen, was es mit dem Aushang am Schwarzen Brette auf sich hatte. 
Die Schultern sackten etwas hinab, als sie sich, mittig auf dem Plateau stehend, einmal um die eigene Achse drehte und die Gerüste und herbeigetragenen Materialien beäugte. 
Wenngleich sie auch in diesem Moment nicht umhin kam, einen gewissen Widerwillen zu verspüren - wieder einmal, wohlbemerkt, schließlich war sie es nicht müde geworden, bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu erwähnen, wie sehr sie sich gegen den Gedanken sträubte, dieser vermaledeiten Luftebene einen weiteren Besuch abzustatten.. - bemerkte sie, wie sich die Mundwinkel zu einer Grimasse verzerrten, die das sonst so feingeschnittene und hübsche Gesicht wie eine Maske unverhüllter Enttäuschung erscheinen ließen. 

Der Dunkle legte, ohne viel Zeit verstreichen zu lassen, den Finger - vielmehr die unerbittliche Kralle - in die offene Wunde und ließ sie an seinen Gedanken teilhaben:
<<Wenn du nur einmal wüsstest, was du willst, Epi'lhechtike. Du willst nicht dorthin - und bist dann enttäuscht, wenn man dich in der Planung aussen vor lässt? Was hast du erwartet, dass man dich bittet, zu helfen, wo du dich doch ganz offen bei dem Gedanken an eine weitere Expedition dorthin schon sträubst. Tsk, Menschen, so unstet und sprunghaft und unl..>>

Die Mauer, die den Drachen mehr oder minder verlässlich von ihrem Geist abgeschirmt hielt, wurde mit aller Gewalt in die Höhe gerissen und sich zu den Seiten umgeblickt, ehe sie sich in die Sicherheit der Wälder zurückzog, um ihrer Empörung über die Einmischung des Dunklen, kaum dass sie sich vor ihrer Hütte wieder manifestierte, mittels eines Schreies Luft zu machen.       

Skotos Einwände waren freilich nicht von der Hand zu weisen, einerseits. Nichts zog sie schließlich zurück in diese lebensfeindliche, aber, das würde sie niemals laut sagen, zweifelsohne atemberaubend schön anzuschauende Ebene, der sie nur mit Müh' und Not entkommen waren, aber nichtsdestotrotz, das war schließlich nicht der Punkt! Der Punkt war.. Balthasar.
Er war der Grund und eine leise Stimme in ihrem Hinterkopf ließ sie wissen, dass er es immer sein würde. Egal, worum es sich auch handeln würde. Bevor Skotos nun wieder damit anfing, dass er sie schlicht und einfach nicht dabei haben wollte, sollte sie sich schleunigst anderen Gedanken widmen- oder besser noch! - eine Aufgabe suchen.
Die Fingerspitzen für den Bruchteil einer Sekunde zur Schläfe führend, schloss sie die Augen und schüttelte den Kopf. 
Konzentration! Nein, ausgeschlossen, wenn man es auch.. versäumt hatte.. sie zu informieren, dass das Vorhaben in nächster Zukunft realisiert werden sollte, sie würden nicht ohne sie dorthin aufbrechen! Auch wenn ihr das erst kürzlich begonnene Projekt wichtig war, dies hier war von größerer Bedeutung. Bedachte man einmal, dass die erste Expedition bleibende Veränderungen - vor allem für Balthasar - mit sich gebracht hatte: Was stünde ihnen erst bei einem neuerlichen Besuch in Aeri bevor?
Trotzig wurde der Kopf geschüttelt - nicht zum letzten Mal an diesem Abend - und sie begann, ihre eigenen Vorkehrungen zu treffen, denn eines stand fest: 
Wenngleich sie Balthasar ohne zu zögern wieder in diese verfluchte Ebene und in jede weitere, in die es ihn im Laufe der Zeit womöglich noch ziehen würde, folgen würde- aber nie wieder nur mit einem albernen, ledernen Röckchen bekleidet!

Kurz darauf erfüllte das charakteristerische "Rritsch-rritsch"-Geräusch das Innere der Hütte, als sie eine Schere zur Hand nahm und eine Stoffbahn zerschnitt..  
 
..Magic, madness, heaven, sin.. don't say I didn't say, I didn't warn ya..
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Luca
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Re: [Questreihe] Der Sturmrufer im Sturm Teil 1 [beendet] // Fortsetzung Teil 2

Beitrag von Luca »

Die Gedanken von Luca lagen noch immer beim letzten Gildentreffen,
während sie den Tisch am Bellamy Anwesen mit unterschiedlichsten Materialien bestückte. 

2021-12-27 16_57_35-Ultima Online - Luca Bellamy (DNW Spielserver).png

Balthasar und seine ständigen Ideen… Eigentlich waren seine Worte beim letzten Treffen doch recht eindeutig gewesen.
Kellnoz sei zuständig für den Entwurf eines tragfähigen Ballons und Sofi solle ihn dabei zur Hand gehen.
Dabei hatte sich eigentlich Luca für diese Aufgabe gemeldet…
Wieso also stand sie nun hier, unter der Wüstensonne und bereitete alles vor, obwohl doch eigentlich Kellnoz die Verantwortung trug…? 

Aber so war er halt, der Sturmrufer. Er wusste nur zu gut, mit welchen Worten man Luca zur Weißglut bringen konnte.
Es war nicht das erste Mal und schien ihm auch sichtlich Freude zu bereiten. Doch letztendlich sollte man wohl nicht all seine Worte zu ernst nehmen. Schließlich konnte sich Luca in schwierigen Situationen stets auf ihn verlassen. Mit einem leichten Kopfschüttler wurden die Gedanken beiseitegeschoben und weitere, sehr fein gewebte Baumwoll-  und Leinenstoffe auf dem Tisch platziert. 

Kurze Zeit später waren die Vorbereitungen abgeschlossen und Sofi und Kellnoz ließen auch nicht mehr lange auf sich warten.
Luca gefiel diese Gruppenkonstellation offensichtlich recht gut, konnte sie doch nun zusammen mit ihrer Schwester und ihrem Liebsten an einer wichtigen Aufgabe arbeiten. 

2021-12-23 19_47_22-Window.png

Doch bevor es an die eigentliche Arbeit ging, galt es noch die Überreste zu analysieren. 
Überreste der alten Zeppeline der Altvorderen die Lyssa und Luca während der Expedition zur Görtelspechthöhle sicherstellen konnten.

2021-12-23 19_59_44-Window.png

Die Analyse dieser Überreste erwies sich für die Drei jedoch schwieriger als zunächst angenommen.
Während die erste Probe ein recht glattes Hüllenmaterial besaß, wirkte das Material der zweiten Probe rau und lederig.
Das Dritte hingegen fühlte sich stattdessen doch etwas pelzig an, als wären Tierhaare zum Einsatz gekommen.
Mit diesen Erkenntnissen machten sie sich gemeinsam daran, verschiedene Testexemplare anzufertigen.

Testobjekt 1 - Verwendung von Tierhaar  
Für das erste Testobjekt wurde ein sehr feingewebter Leinenstoff, in mehreren Lagen verwendet und mithilfe eines robusten Garns leicht versetzt vernäht. Nach Fertigstellung der äußeren Hülle wurde eine Kochenleimmischung mit feinstem Lamahaaren vermengt und umfangreich auf der Innenseite aufgetragen. Besonderes Augenmerk erhielten beim Verteilen der Leimmischung die Nähte

Testobjekt 2 – Verwendung von Pergament
Auch für das zweite Testobjekt wurde der sehr feingewebte Leinenstoff verwendet. Nach Fertigstellung der äußeren Hülle wurde der innere Bereich dieses mal mit Pergamenten ausgekleidet und einer Leimmischung befestigt. 

Testobjekt 3 – Verwendung Leder
Wie bei den vorherigen Testobjekten wurde auch für den dritten Versuch zunächst die Außenhülle aus Leinenstoff gefertigt.
Der innere Bereich anschließend mit dünnen Lederlagen verstärkt und die Nähte mit Leim abgedichtet.

Nach Fertigstellung und Trocknung aller Testobjekte bediente sich Kellnoz dem Zauber „Kal Hur“ und füllte die Ballons kontrolliert mit Luft, während Luca und Sofi sich daran machten die letzte kleine Öffnung zu verdichten damit die Luft nicht wieder entweichen konnte.

2021-12-23 21_11_24-Window.png

Für diesen Moment sahen alle Testobjekte sehr zufriedenstellend und vor allem Luftdicht aus. Doch galt es nun letztendlich abzuwarten, welcher dieser Prototypen sich als geeignetste Variante erweist, oder doch eine Anfertigung weiterer Testobjekte notwendig sein wird...
 
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Sorsha von S.
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Re: [Questreihe] Der Sturmrufer im Sturm Teil 1 [beendet] // Fortsetzung Teil 2

Beitrag von Sorsha von S. »

Als sie nach vollbrachter Arbeit nach Hause kam, waren Tidus und Varrak zu ihrem Glück nicht da.
Ihr hing immer noch das Streitgespräch der letzten Tage nach, musste sie doch feststellen,
dass es schwieriger als erwartet war, die unterschiedlichen Interessen, der Parteien um sie herum, miteinander zu vereinbaren.

Varrak hatte ihr vorgeworfen durch ihre Mitgliedschaft beim Magierbund die Loyalität der Familie gegenüber aufzugeben,
tangierten die Geschehnisse in Nordhain doch sie beide von unterschiedlichen Seiten, aber das eine schloss das andere
doch nicht aus und sie war nicht gewillt nur um des Friedens willen einen Rückzieher zu machen.

Sie wollte es, vor allem nach heute Abend, mehr denn je, denn sie war Teil von etwas gewesen,von dem sie nie zu träumen gewagt hätte.
Die Vorarbeiten, an denen sie sich kurzfristig nicht beteiligen konnte, waren weit fortgeschritten gewesen und nun galt es,
dem ganzen eine Form zu geben.
Da sie bei so etwas noch nie zugegen war, fiel es ihr am Anfang schwer sich einzubringen, doch als Balthasar ihr gut zugesprochen hatte
und ihr noch einmal die grundlegende Vorgehensweise beim Wirken einer Applikatio verinnerlicht hatte,
konnte sie sich doch auf das von ihr Erwartete fokussieren und zusammen mit den anderen schufen sie ein Konstrukt,
dessen Bedeutung nicht in Worte zu fassen war. Noch war einiges zu tun, bis es seiner Bestimmung zugeführt werden konnte,
doch sie waren wohl auf einem guten Weg, denn Balthasar schien recht zufrieden gewesen zu sein.


Das war es was sie sich gewünscht hatte, gemeinsam Dinge zu erreichen, zu denen man allein nicht im Stande war,
ohne eine Grenze, die von anderen aufgezwungen wurde.

Erschöpft ließ sie sich auf ihr Bett fallen, gönnte sich noch ein paar Schlucke des kostbaren Lebenssafts,
den sie heute aus der Drachengrotte erbeutet hatte und sank in ihr Kissen zurück, leicht berauscht von ihrem guten
Tropfen aber auch dem Erlebten der letzten Stunden…
Sorsha von Schwarzenfels
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Xa'Velle Belin
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Re: [Questreihe] Der Sturmrufer im Sturm Teil 1 [beendet] // Fortsetzung Teil 2

Beitrag von Xa'Velle Belin »

Im Groben wusste sie bereits, was sie erwarten würde, nachdem sie den Aushang Balthasars gelesen hatte, doch alle Details waren ihr bei Weitem nicht von Anfang an bekannt gewesen. Erst nach und nach hatten sich all die Informationen, die mit Mosaiksteinchen zu vergleichen waren, zu einem imposanten Bild vor ihrem geistigen Auge zusammengesetzt.
Am Abend des ersten Bautages hatte sich eine Handvoll Freiwilliger - die nicht unterschiedlicher hätten sein können, denn die illustre Runde bestand gleichermaßen aus Handwerkern, Kriegern und Magiern - zusammengefunden und unter Anleitung Balthasars damit begonnen, Hand in Hand zu arbeiten. Das Vorhaben, was man dort auf die Beine zu stellen versuchte, setzte die Fähigkeiten aller drei Kasten voraus und Nimue kam nicht umhin, beim Anblick der doch so unterschiedlichen Individuen vor sich hin zu lächeln.  

Seile wurden geknüpft, Schablonen erstellt, um Planken zu vermessen und diese schließlich penibel zurechtzuschneiden, erste Feldversuche - denn die Schwierigkeit bestand darin, die Planken so stark wie nötig, aber so leicht wie nur möglich zu halten - mit Elias als Versuchsperson damit angestellt, Wolle zu Garn versponnen und Stoffe gewebt, sowie eine Vielzahl Nägel hergestellt.. ein Jeder der Beteiligten hatte also während des geschäftigen Treibens seine Aufgaben gefunden und kam diesen ohne zu Murren nach. Immer wieder wurden kurze Gespräche mittendrin geführt und ausgeholfen, wo es notwendig wurde. Es gefiel ihr, musste sie sich eingestehen, sich inmitten des Stimmengewirrs unter die fleißigen Helfer zu mischen, obwohl sie sich der Gesellschaft anderer bewusst einige Tagesläufe zuvor gänzlich entzogen hatte. 

Der Berg an fertig gestellten Brettern, Seilen, Kistchen voller Nägel und ordentlich gerollten Stoffbahnen wuchs allmählich zu einem stattlichen Materiallager an und als gegen späten Abend so gut wie alle Ressourcen aufgebraucht und verarbeitet waren, kam man noch einmal zusammen um die weiteren Schritte zu besprechen. Sofi hatte inzwischen auch einen äußerst wichtigen Beitrag geleistet, indem sie die beiden weißen Angolquarzstücke mit einer Runengravur versehen hatte, die die Silben eines ganz bestimmten Zaubers trugen. 

Kurz wurde beratschlagt, was beim nächsten Treffen, das schon in drei Tagen anberaumt war, benötigt wurde: Die Handwerker, Yuna und Elias, erklärten sich bereit, den Holzleim, mit dem man zusätzlich die Verbindungsstücke der Planken bestreichen wollte, um eine möglichst hohe Stabilität zu gewährleisten, mitzubringen. Luca würde sich um die Herstellung von Öl kümmern, mit welchem man die Planken möglichst witterungsbeständig machen würde. Balthasar erklärte, dass außerdem noch verschiedene Runen benötigt werden würden.

"Welche Runen benötigst du, mi Kardi? Ich bin wohl im Stande, dir sämtliche Runen herzustellen - du wirst mir nur eine ungefähre Zahl nennen müssen, die von jeder Sorte benötigt wird." 
"Im Grunde benötige ich verschiedenen Runen um diverse Areale damit magisch abzudecken. Wenn wir mal davon ausgehen.. das auf dem Deck hier etwa.. der Ritualkreis entsteht, auf welchem der Elementarist das Floß steuert, dann bräuchte ich um den Ritualkreis Runen ausgelegt.. welche in allen vier Teilen den Zauber "Vas Uus Hur Por" wirken. Demzufolge müssen die Runen auch aus den Symbolen dieser Silben bestehen. Wenn der Elementarist hier im Rituskreis die Luftenergien kanalisiert und lenkt, welche das Floß in Aeri umgeben, dann wird der Zauber auf welchen die Runen geeicht sind, ihn dabei stärken und unterstützen, das nimmt etwas Last von seinen Schultern. Das war der erste Satz Runen. Der zweite Satz Runen bezieht sich auf die vier Ecken des gesamten Decks. "In Ort Sanct Hur". Damit soll ein magischer Schutz entstehen, der das Floß gegen die Luftströmungen Aeri's zu gewissen Teilen schützt. Wie, als würde ich dir eine Luftkugel geben, damit du durch meinen Orkansturm wandeln kannst.. nur umgemünzt auf Schiffsgröße." 

Es folgte noch ein kurzer Wortwechsel, bei welchem sie ihre Besorgnis bezüglich des bevorstehenden Vorhabens zum Ausdruck brachte, doch Balthasar zerstreute ihre Gedanken geschickt, indem er ein Portal zu seinem Anwesen öffnete und man den arbeitsreichen Abend bei einem entspannendem Bad ausklingen ließ. 
 
* * *

Gefaulenzt hatte sie in den kommenden Tagen nicht- auch wenn sie sich einen Besuch mit den Damen auf dem Wintermarkt gegönnt und mit Yuna ein wenig beisammen gesessen hatte - nichtsdestotrotz, sie hatte sich gewissenhaft vorbereitet und die benötigen Materialien beschafft, die es brauchte, um die von Balthasar erbetenen Runen herzustellen. 
Mit einer, mit rotem Samt ausgekleideten, Schatulle, in der die Runen sicher verwahrt wurden, im Gepäck reiste, sie also drei Tage später zur Magieakademie. Es freute sie zu sehen, dass sich auch Janu zu den Handwerkern, Elias und Yuna, gesellt hatte. Neue Gesichter in den Reihen des Bundes hatte sie ebenfalls ausmachen können - eine Anwärterin namens Sorsha und ein Mann namens Goswin, der während ihrer Abwesenheit wohl inzwischen zum Vollmitglied aufgestiegen war - mit gemischten Gefühlen nahm sie dies wahr.  

An diesem Abend bestand die Hauptaufgabe darin, die bereits zugeschnittenen Holzplanken von den Handwerken am Boden zusammenstecken und mit Leim bestreichen zu lassen, sodass die Magier die Planken dann per Telekinesezauber "Ort Por Ylem" auf die Stützbalken bugsieren konnten und man sie in luftiger Höhe miteinander verband, sodass ein hölzernes Plateau entstand. Dank Yuna's Findigkeit waren die Planken bewusst so zugeschnitten worden, dass sie bereits ohne Leim schon zuverlässig zusammenhielten - sie griffen ähnlich wie Zahnräder ineinander - auf diese Art und Weise war ein noch höheres Maß an Stabilität gewährleistet. Die aneinander gereihten Teile wurden nun noch einmal mit Leim bestrichen, ineinander gesteckt und zusätzlich mit Nägeln verbunden. 

Die Planken an Ort und Stelle in der Höhe zu halten, stellte für die Magier einen Kraftakt dar, doch die Handwerker arbeiteten zügig und schon kurze Zeit später konnte man für eine erste Begehung auf das "Schiffs-Deck" steigen. Als sie sah, mit welchem Elan Balthasar sich auf das Deck des Luftfloßes teleportiert hatte, begann sie zu lächeln und griff nun beherzt in die Seile, die man geknüpft hatte, um sich auf das Plateau zu hangeln. 
Leises, erstaunt oder beeindruckt klingendes Stimmengewirr drang an Nimues Ohren, die das Plateau und dessen beeindruckende Größe im Gesamtbild erst einmal von unten bestaunt hatte. 
Kellnoz und Sorsha verabschiedeten sich kurz darauf, nachdem sie nichts mehr ausrichten konnten, die Handwerker begannen das Öl auf die Planken aufzutragen, um sie wetterfest zu machen und vor Abrieb durch Stiefelabsätze oder dergleichen zu schützen. Als auch dies erledigt war, brachen auch die Talon's und Sofi auf. 

"Es hat wahrlich imposante Ausmaße."
Nimue hatte es sich inzwischen mit einem Schluck ihres favorisierten Rotweins am Boden gemütlich gemacht, als Balthasar, der sinnierend über das Deck schritt, das Wort an sie richtete.
"Tja. Diese Kreation wird uns über alle anderen erheben, Nimue. Im wahrsten Sinne des Wortes."
"Daran hege ich keinerlei Zweifel, mi Kardi." 
Mit einer geschmeidigen Bewegung erhob sie sich aus dem Schneidersitz in den Stand und gesellte sie sich zu ihm an Deck. 
Balthasar deutete über die Ebene hinweg und sagte: "Ich hoffe, du kannst mir langsam folgen, wo in etwa die Schutzrunen hin sollen." Zum Dockende deutend meinte er: 
"Dort werden die Säulen mit den Angolen sein. Davor ein kleines Plateau.. für den amtierenden Elementaristen, der gerade die Luftenergien lenkt. Um ihn herum die ersten vier Runen. Und an den vier Ecken.. die vier Runen für die Schutzmagie." 
"Ich habe die Runen bereits vorbereitet und führe sie bei mir." Die kleine Schatulle entnahm sie nun ihrer Tasche und klappte den Deckel auf. Zum Vorschein kamen insgesamt 8 Runen an der Zahl, eine jede davon trug ein Symbol, eine Silbe der Worte der Macht, die in richtiger Reihenfolge ausgelegt, machtvolle Zauber zu wirken vermochten.
 
Sie überblickte das Deck ehe sie loslief und die Schatulle mittig im angedachten Bereich platzierte.
In die Hocke gehend, besah sie sich die Runen und sortierte diese, der Blick wies im Kopfe wohl jeder Rune bereits seinen entsprechenden Platz zu, doch inne haltend, schürzte sie die Lippen und brachte ihren Kopf in Schieflage. 
"Spielt es eine Rolle.. wie man die Runen auslegt?"
"Beginne nord-westlich und folge dann dem Uhrzeigersinn. Vas. Uus. Hur. Por."
Ob der Hilfestellung schenkte sie ihm ein dankbares Lächeln und pickte sich im Anschluss die jeweiligen Runen heraus, bevor sie sich ans Werk machte. Begleitend zu ihrem Tun, benannte sie die Runen noch einmal, die sie auf dem Boden auslegte. Um sich zu vergewissern, dass ihr kein Fehler unterlaufen war, drehte sie sich noch einmal um die eigene Achse und beäugte akribisch ihr Werk. 
Kaum einen Augenblick später begannen die Runen auch schon magisch zu pulsieren, nachdem sie mit Nimues Mana gefüllt wurden. 
 
Runen1.png

Der erste Teil der Aufgabe war also geschafft. 

Balthasar gesellte sich nun neben sie und schweifte ebenfalls mit seinem Augenmerk über die Runen und nickte zufrieden.
"Wo andere Schiffe ein Steuerrad für das Ruder aufweisen, wird man bei diesem Bau nur einen Ritualkreis vorfinden.. umgeben von Runen. Mir scheint, als wäre das ein durchaus ausdrucksvoller Unterschied."
"Der Elementarist stellt sozusagen das Steuerrad dar." 
"Das war mein Plan, ja. Die Runen verstärken ihm die Kontrolle über die Luftenergien und mit einem Schalter wird er die Magie der weißen Angole auslösen."
"Weiße Angole.. Ich bin beeindruckt davon, wie ausgeklügelt deine Überlegungen sind. Offenbar hast du an alles gedacht."
"In deiner Abwesenheit haben wir ja bereits eine Exkursion zu den weißen Angolen getätigt und uns einen guten Vorrat geschaffen."
"Ich wäre gern zugegen gewesen - für den eigenen Gebrauch hätte ich mir auch gern das ein oder andere Stück Angolquarz eingesteckt." 
"Nun, es befinden sich einige Angole in der Festung. Wir waren fleißig. Davion und ich haben, was das betrifft, demletzt sehr zielstrebig einige Angole für den Eigenbedarf des Bundes abgebaut."

"Hm, ich verstehe, ja. Es gibt da aber etwas, das sich mir noch nicht zur Gänze erschließt: Die hergestellten Seile werden an dem Deck des Luftfloßes befestigt, die gewebten Stoffe fungieren als Ballons und werden damit verbunden.. doch was genau wird in die Ballons gefüllt?"
Balthasar griff in die Innenseite seiner Weste und holte eine leicht bläuliche Phiole hervor, die er ihr angedeutet entgegen hielt. 
"Als der Magierbund demletzt zur Gortelspechthöhle gereist ist, haben wir die Rätsel der Altvorderen überwunden und sind bis zu den Zeppelinen vorgedrungen. Dort haben wir nicht nur Material mitgenommen, sondern auch eine Probe von dem Gemisch, welches die Ballons der Zeppeline schweben lässt. Aktuell untersuche ich es noch stichprobenweise." 
Nimue beäugte die Phiole mit gerunzelter Stirn und nickte an dieser Stelle eifrig, wohl weil das Gehörte mit ihrer eigenen Schlussfolgerung übereinstimmte. So wie ihr die Gedanken in den Sinn kamen, sprudelten die Worte nur so aus ihr hervor.
"Ich gehe davon aus, dass sich in dieser Phiole nicht nur gewöhnliche Luft befindet - zweifelsohne wird eine gehörige Portion Magie mit im Spiel sein, wir sprechen hier immerhin von den Altvorderen. Und nun kommt das, was mir etwas Sorge bereitet: Wenn es nicht "nur" Magie und Luft, sondern auch alchemistische Bestandteile enthält.. Beispielsweise, wenn ein Blitz die Ballons trifft und sich das Ganze entzündet.. Wir wissen nicht, was uns bei einem neuerlichen Besuch erwartet- wenn wir wieder mit Gegenwehr zu rechnen haben - vom Wächter, von den Elementen selbst.. wenn dann ein Kampf entbrennt.."
Ihr Gegenüber nickte sachte. "Ja. Es ist durchaus möglich, dass dieses Gemisch leicht entflammbar ist.. oder auf einen Blitz derart reagiert. Um das herauszufinden, muss ich es weiterhin untersuchen. Naja.. deine Sorgen sind wohl berechtigt.. und ich teile sie. Darum erbaue ich für den zweiten Besuch auch dieses Luftfloß und räume uns im Vorfeld all die Überlegungen für die Schutzmaßnamen ein und für effektiveres Vorankommen." 
Aufgrund Balthasars Eingeständnisses wurde Nimue etwas blasser um die Nasenspitze, doch übte sie sich an einem Schmunzeln und merkte recht lakonisch an: "Beruhigend."

Vergessen war für's Erste, dass sie die übrigen Runen an Ort und Stelle noch auslegen wollte, denn das weitere Gespräch drehte sich um - für sie - weitaus wichtigere Dinge, denn Balthasar hatte sie, auf ihre wiederholte Sorgen-Bekundung hin, in ein Geheimnis eingeweiht und mit Aufruhr im Herzen und Betrübnis ob des Fakts, dass sie ihm noch immer keinen reinen Wein eingeschenkt hatte, war sie der Aufforderung Balthasars - "Komm, Weib! Das Bett ruft." - durch das Portal gefolgt. 

Während der Magus längst in tiefstem Schlummer lag und sie die friedlich, entspannten Gesichtszüge des Mannes betrachtete, den sie so sehr liebte, nagte das schlechte Gewissen an ihr, dass der Dunkle mit hämischen und gehässigen Kommentaren nur noch mehr befeuerte.
<<Da ist es mit deiner Aufrichtigkeit doch nicht allzu weit her, eh? Oder fürchtest du, er könnte Reißaus nehmen und sich von dir abwenden, wenn du ihm im Gegenzug dein.. kleines Geheimnis.. verraten würdest? Denkst du, er würde dein Hinterteil nicht mehr so angetan tätscheln, wenn er ahnen würde, dass es zuweilen haa-..>>
<<Ach, zum Teufel mit dir, verfluchter Drache, lass' mir meinen Frieden!>>
<<Hab' dich nicht so, man wird doch noch einen kleinen Spaß machen dürfen!>>
<<Wir beide haben nichts gemein - gar nichts - nicht einmal ein Fünkchen Humor. Das ist todernst, Skotos.>>, giftete sie im Geiste zurück. 
<<Tod.. ernst? Ahahaha. Wenn das ein Wortspiel sein sollte,.. >> Wieder wollte der Drache zu einem amüsierten Gluckser ansetzen, als sie ihn per bedrohlich klingender Gedankenstimme in seine Schranken wies. Und zu ihrer Verblüffung gab er tatsächlich Klein bei. Sie war beinahe eingeschlafen, als er sich noch einmal zu "Wort" meldete und sie die nun nicht mehr ganz so unerträgliche Stimme am Rande ihres Bewusstseins vernahm. 
<<Spaß beiseite. Das ist mächtige Magie, Epi'lhechtike. Wir sollten uns darüber unterhalten.>> 

Das hatte Zeit bis morgen. Anstatt ihm also im Geiste zu antworten und sich womöglich weiter in ein Gespräch verwickeln zu lassen, zog sie die verrutschte Decke wieder über den Liebsten und sich und glitt in einen glücklicherweise traumlosen Schlaf hinüber.   
 
..Magic, madness, heaven, sin.. don't say I didn't say, I didn't warn ya..
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Balthasar
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Re: [Questreihe] Der Sturmrufer im Sturm Teil 1 [beendet] // Fortsetzung Teil 2

Beitrag von Balthasar »

Die letzten Tage wurde nochmal ein nicht unerheblicher Kraftakt aufgebracht, um die Arbeiten am Luftschiff zu beenden. Während sowohl Mitglieder des Bundes als auch angehauerte Handwerker wie Yuna und Elias Talon oder Janu Winter sich damit beschäftigten die Verschalung des Decks zu befestigen, waren die Hochmagier des Bundes damit beschäftigt, die nötigen Rituale durchzuführen, welche für das Schiff und dessen Funktionstüchtigkeit von elementarer Bedeutung waren. Die Angole wurden angebracht und mit entsprechenden Zaubern auf eine bestimmte Wirkung geeicht, der Ritualkreis für den lenkenden Elementaristen wurde magischen Runen versehen und die Steuervorrichtung des ausersehenen Lenkpostens wurde magisch mit allem notwendigem Verbunden.

Und nachdem Balthasar ergründen konnte, welche Eigenschaften das Gasgemisch besaß, welches die Altvorderen für ihre Zeppelinballone nutzten, konnte er etwas ähnliches reproduzieren und damit seine eigenen Ballons füllen. Auch die magischen vier Verstärkungsapperautren um die Wirkung des Gases zu verstärken hatte er in den letzten Tagen fertiggestellt und auf das Schiff bringen lassen.

Und so fand man das Schiff nun einige Meter über den Boden empor schwebend in allem Glanz und aller Pracht am nördlichen Gebirgsplateau der Magieakademie. Selbst der unverkennbare Duft des Öles, mit welchem die Hölzer des Decks und der Verschalung behandelt wurden, war noch im Innenhof der Schule wahrzunehmen. Die Ballons, welche das Floß schweben ließen, sah man zum Teil über die Felsenspitzen hinaus ragen und die Runen und Schutzrunen, welche Nimue auf dem Deck verteilt und angebracht hatte glimmten mit ihren magischen Lettern.

Luftschiff.JPG

Alles war bereit und in den Startlöchern, für das was folgen sollte. Nun blieb es nur noch die Aushänge anzubringen:

Alwanzessar es tarhuil, alkalsal der Akademie!

Seit einiger Zeit wurde der Akademie davon berichtet, dass sich im ganzen Land Luftanomalien ausbreiten. Sie schienen zunächst willkürlich an diversesten Orten aufgetaucht zu sein und beeinflussen die Areale in negativer Weise. Doch wir mussten feststellen, dass diese Anomalien eine gewisse Nähe zu belebten Orten haben und interpretieren sie nun vielmehr als 'intelligent' ausgewählte Bereiche. Die Anomalien zeigen sich durch Stürme oder aber durch magische Luftwesen, welche aufgebracht alles attackieren was sich ihnen nähert. Durch ausgiebige Untersuchungen sind wir zu dem Schluss gelangt, dass diese Einflüsse ihren Quell auf einer anderen Ebene finden und um herauszufinden was sie auslöst, wir in eben jene Reisen müssen.

Daher beraumt die Akademie eine weitere Exkursion nach Aeri an. Jene, die bei der ersten Reise in die Luftebene bereits zugegen waren, werden ebenso wissen, dass unser Aufenthalt dort nebst den neuen Erkenntnissen auch einige Fragen aufwarf. Wir vermuten stark, dass hier eine Verbindung zu dem besteht, was aktuell in den Landen vor sich geht.

Die Expedition wird am 10. Tage dieses Mondlaufes beginnen und startet zur 20. Stunde an der Akademie. Dort wird dann auch näheres dazu besprochen, wie wir diese Expedition durchführen werden.

Schüler und auch Freiwillige, welche sich der Expedition anschließen wollen sind dazu angehalten sich in windfeste Kleidung zu hüllen und etwas Proviant und Kampfausrüstung mitzunehmen. Die Vergangenheit hat ja bewiesen, das man gut damit beraten ist, sich auf alle Eventualitäten ausreichend vorzubereiten.


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Sorsha von S.
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Re: [Questreihe] Der Sturmrufer im Sturm Teil 1 [beendet] // Fortsetzung Teil 2

Beitrag von Sorsha von S. »

Sie saß erschöpft an der Reling hinabgesunken da, jegliches Zeitgefühl verloren, nachdem sie zusammen mit Elias, Luca, Tidus, Sofi
und einigen anderen das Schiff wieder provisorisch in Stand gesetzt hatten.Ihr Part, freischwebend im Nichts, hatte sie mehr beansprucht
als sie zugeben wollte, doch war das wenigstens ein kleiner Beitrag, hatte sie doch vorher nicht wirklich etwas zu Wege bringen können.


Plötzlich explodierten förmlich die Erinnerungen an die letzten Stunden… die Wellen von Kreaturen, seien es Elementarwesen oder Dämonen,
die über das Deck ihres Schiffes hinwegbrandeten und von Mal zu Mal schwerer zu bekämpfengewesen waren bis hin zu ihrer Flucht,
die ein schweres Opfer gefordert hatte… sie erinnerte sich noch daran, dass sie die Schatten am Heck wahrgenommen hatte und
Schlimmes ahnend noch den Versuch gestartet hatte durch eine Blockade die Besatzung abzuschirmen,
doch  ein Schwanken des Schiffes und den damit verbundenen kurzen Konzentrationsverlust ließ den Zauber versagen und so musste
sie nur hilflos mit ansehen wie Balthasar über die Reling hinweg gezogen wurde. Der Kampf mit dem Bucklinge Wesen und das was dann folgte
wollten ihre Gedanken nicht in konkrete Bilder fassen, doch es endete schließlich damit, dass Balthasars Kopf auf dem Deck aufschlug
und alle Expeditionsteilnehmer mit entsetztem Blick in eine Art Starre verfallen ließ, die nur durch Davions Stimme durchbrochen wurde,
der die Situation wohlüberschauend mahnte, das Schiff wieder zu stabilisieren, damit nicht auch alle Anderen den Tod fanden.


Das Bild von Nimue bildete sich vor ihrem inneren Auge und sie erinnerte sich an das Gefühl, welches sie empfand, als sie in ihr
Gesicht geblickt hatte, … es war so etwas wie… Mitgefühl?... schnell begrub sie es in den Tiefen ihres Verstandes… Varrak würde
sie eigenhändig dafür züchtigen, sollte er jemals davon erfahren…


Und dann zuletzt der Hoffnungsschimmer, Davion, der selbst angeschlagen, davon gesprochen hatte, es gäbe eine Möglichkeit, ein Ritual……
Sorsha von Schwarzenfels
-Hüterin des Wissens-



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Amine
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Re: [Questreihe] Der Sturmrufer im Sturm Teil 1 [beendet] // Fortsetzung Teil 2

Beitrag von Amine »

Es war viel passiert die letzten Jahre. Amine dachte oft an die Abende mit Nimue, Xapoa und Samira zurück. Sie saßen immer an Nimues geheimer Waldhütte. Die Männer des Bundes waren anders. Sie waren nicht so, wie man in den Geschichten las. Sie opferten sich für ihre Gemeinschaft auf. Dies waren Eigenschaften, die Amine von anderen Männern der Menschen und auch Elfen vermisste. Es waren zu viele Schwächlinge unter ihnen. Bei diesen Männern war es anders. Dieser angehende Bürgermeister, so wie er es Amine erzähle, Kellnoz, war sehr interessant.

background-with-a-full-moon.jpg

Nunja, sie hörte von der Expidition und wollte ihrer Fila, Nimue, und ihrem Lebensgefährten beistehen. Es sollte mehrere Tage dauern. Dies war Amine egal. Mit großer Trauer schaute sie auf die goldene Stadt zurück. War dies Nyame, die das Verhalten zu ließ. War dies alles gewollt. Warum kam sie nicht zu Erden und gab denen Recht, denen Recht gebührte. Sie zweifelte.
„Ego möchte mit den Bundmagiern reisen.“, sagte sie zu den anderen Amazonen im Kloster. „Verschließt alle Türen et kümmert euch um die Tiere, Pflanzen et Bücher.“
Sie machte sich dann auf den Weg zur Magierakademie. Dort angekommen wartete schon der Sturmrufer und anderen mutige Begleiter. Sie machten sich auch dem weg zu dem Luftschiff. So nannte es Amine. Es war sehr spät, als sie das Luftschiff betraten. Sie konnte den Mondaufgehen sehen. Sie schloss die Augen und sprach. „Wer bist du Nazra. Wirst du uns sehen. Weißt tua wer ego bin. Hat man dir auch Unrecht angetan?“

Die Reise sollte beginnen. Ihre Lieben waren auch dabei: Nimue et Yuna. Was sollte noch geschehen? Es war ein Abenteuer und Amine war frohen Mutes, dass man mit diesem Holzgetüm in den Himmel steigen könnte. Voller Mut dachte sie an ein Gedicht aus ihrer Kindheit:

Ίκαρος

Η ίδια ιστορία ξανά και ξανά:
Νίκες, θρίαμβοι, κρίσεις του Θεού.

Που πετυχαίνει κάθε άλμα, ακόμη και το πιο τολμηρό,
Αισθάνεται ότι απομακρύνεται από το νόμο,
Έχει ξεφύγει από την καθημερινότητα,
Θέλει να πετάξει, είναι θεός,
Πέφτει στα ηνία της ηλιακής ομάδας, -
Τότε τα φτερά του Ίκαρου λιώνουν,
Πέταξε πολύ ψηλά, πέφτει, πέφτει, πέφτει,
Ένα νέο θέαμα έχει ο κόσμος,
Πριν από λίγο μεταφέρθηκε στους ουρανούς...
Ο Απόλλωνας, θυμωμένος, τον σκότωσε.

♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦

Ikarus

Immer wieder dieselbe Geschichte:
Siege, Triumphe, Gottesgerichte.

Wem jeder Sprung, auch der kühnste, geglückt,
Der fühlt sich dem Gesetz entrückt,
Er ist heraus aus dem Alltagstrott,
Fliegen will er, er ist ein Gott;
Er fällt dem Sonnengespann in die Zügel, –
Da schmelzen dem Ikarus die Flügel,
Er flog zu hoch, er stürzt, er fällt,
Ein neu Spektakelstück hat die Welt,
Eben noch zum Himmel getragen…
Apollo, zürnend, hat ihn erschlagen.

Luftschiff.JPG

"Doch, wir werden es schaffen ... !"
Praeliis ferox
Quem juvat clamor, gaeleaeque leves
Acer et Marsi preditis cruentum
Vultus in hostem.
Horat.
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