Lange saß Nagron in der Steppe, er dachte über seine Vergangenen tage nach, besonders an jene, welche seinen alten Stamm betrafen. Er war glücklich und hatte auch seinen festen Platz in dieser Gesellschaft inne, wie ein jeder des Stammes. Der hiesige Stammesdruide entdeckte seine besondere Liebe zur Natur und förderte es auch, indem er ihm einiges über die Kräuter, welche es hab beibrachte. Auch lehrte er ihm den Pfad Gaias, die für den Ausgleich stand, den Nagron für sich entdeckte. In vielen kreisen wurde sie als Erdenmutter oder Mutter Erde….oder aber auch Mutter Naturbezeichnet, die die Erde erschuf wie auch die Flora und Fauna.Er war schon sehr alt und wollte einen Nachfolger, welcher seinen Platz einnehmen sollte, wenn er in den Kreislauf des Lebens einkehrte. Der junge Nagron wurde zwar nicht in den Stamm hineingeboren, da man ihn in der Steppe fand und sich seiner annahm erkannte schnell, dass er diese Aufgabe gerne annehmen würde, den Pfad des Druiden. Er war sehr wissbegierig und wollte vieles lernen was mit Gaia und dem Ausgleich zu tun hatte. Doch es kam nach gerade Mal 10 Jahren anders wie geplant, als Piraten den Stamm überfielen und Nagron und seinen Bruder als einzige Überlebende mitnahmen und folgend für gutes Gold an einem Sklavenmarkt verkauften. Bei ihrem Dominus, mussten sie als Kammerdiener herhalten. Sie hatten Angst und doch taten sie es aus Angst vor Bestrafungen, die sehr schmerzhaft waren, so lernte Nagron, dass Berührungen nichts Gutes zu bedeuten hatten, denn er kannte diese nur anhand von Züchtigung, weil er was falsch gemacht hatte. Dort blieb er dann mit seinem Bruder für ganze vier Jahre. Vier ganze Jahre wo er sich lieber um seinen Weg kümmern wollte, den der Druide für ihn vorgesehen hatte. Je länger er in Gefangenschaft blieb desto ferner wurde es ihm, seine Kräfte mit denen von Gaia zu vereinen und den Weg des Druiden weiter zu beschreiten.
Eines Tages musste Nagron seinen Dominus begleiten, der seinen besten Gladiator in die Arena schickte, von diesem hielt der Dominus wohl sehr viel, denn der Einsatz war hoch gewesen, den er auf ihn wettete. Er war bekannt für seine Trinkereien so wettete er, dass dieser eine Gladiator siegen würde und ihnen ein beachtliches Preisgeld einspielte. Doch es kam alles anders wie gedacht. Der Gladiator verlor bei dieser Wette das Leben und so lernte Nagron den Einsatz kennen den der Dominus einsetzte, er war der Einsatz gewesen. So wechselte er den Besitzer und sah von diesem Tag seinen Bruder nicht mehr wieder.
Bei seinem neuen Dominus, welcher eine große Gladiatorenschule besaß musste er sich an das Schwert gewöhnen, da war er gerade mal 15 Jahre alt und er hasste es. Er wollte viel lieber mit seinem Druiden über die Kraft der Natur sprechen als dass er sich mit Waffen anfreunden musste. Doch alles half nichts, denn er musste das tun, was sein Dominus ihn befahl. Er gehörte sich nicht mehr selbst, dennoch behielt er den Glauben an Gaia stets in seinem Herzen. Der Ausbilder des Ludus war gnadenlos und Nagron lernte des öfteren die peitsche kennen,weil er sich anfangs zierte, jemandem ein leid anzutun, dieses sprach gegen seine Natur. Der Junge Mann saß dann weinend und fast schon resignierend in seiner Zelle und sah zu den Gitterstäben vor sich. „Oh Gaia, gebe mir Kraft, dieses durchzustehen, denn ich will meinen Weg zu dir nicht verlieren.“ Flüsterte er sich immer zu und betete still und leise zu ihr, dass er seinen Bezug zu ihr nicht verlieren wollte.
Jahre gingen ins Land und er wurde 18 Jahre alt und musste seine Kämpfe nun in der Arena austragen, was ihm ziemlich gegen seine Prinzipien ging. Aber er fand seine Wege besser mit den Töten der anderen Gladiatoren klar zu kommen. Er dachte an die Worte des Druiden, welcher sagte, dass man nach dem Tod seine Seele frei ließ, welche sich einen anderen Körper suchte, wo er wieder geboren wurde, sei es als Pflanze oder als Tier oder als neuer Mensch. Das Prinzip des Kreislaufes des Lebens war ihm hierbei eine Stütze. Jedes Mal, als er den Todesstoß setzen musste sah er den geschlagenen Gladiator ins Gesicht und sagte ihnen sanft „Möge Gaia dir ein besseres, freieres Leben in neuer Hülle schenken ich werde dich dem Kreislauf des Lebens überlassen.“ Anfangs tat es ihm Leid, ein leben nehmen zu müssen aber das legte sich nach einer gewissen zeit, was ihm mehr weh tat war die Tatsache dass man einem Wesen Schaden zufügen musste, nur weil die Masse es wollte.
Dann kam aber ein junger Mann eines Tages in den Ludus hinein, welcher wohl andere Pläne hatte, als ständig hier zu sein. So wiegelte er einen Aufstand an, welcher Nagron zwar Angst machte aber Hoffnung auf keinem ließ, wieder frei zu kommen um seinen Pfad wieder aufzunehmen. Es gelang ihnen, ihre Ketten zu sprengen und frei zu kommen. Da sie wussten, dass andere noch gefangen waren befreiten sie auch andere Sklaven aus ihrer Gefangenschaft und das Sklavenheer wuchs stetig an. Doch es kam wie es kommen musste. Nagron verlor den Anschluss da er bei einem Kampf auf ein Segel und Ruder loses Schiff flüchten musste, welches ablegte, weil man die Seile kappte.
In der neuen Welt angekommen war er anfangs orientierungslos und war oft im Wald unterwegs und versuchte, den Lehren seines Druiden auszuleben, doch dieser fehlte ihm, so konnte er sein ganzes Wissen nicht verfeinern. „Oh Gaia, ich bitte dich, auch wenn ich kein Druide mehr sein kann, so finde Wege, wie ich meinen Platz in dieser Welt finden werde.“ So ging er noch tiefer in den Wald und er sah gen Himmel auf...es war Vollmond und der Wald war hell erleuchtet. Ein dunkles Knurren ging durch das Dickicht und ein Wolf griff Nagron an und machte ihn zu dem, was er heute ist. Noch heute besucht er das Waldstück nahe Nordhain gerne, wo er zum Werwolf wurde und dankt Gaia dafür, weil er glaubt, dass sie Davian in seiner Wolfsgestalt zu ihn schickte um ihn zum Wolf zu wandeln. Auch diesen dankt Nagron jeden Tag seiner Existenz.
Die Jahre gingen ins Land und er wurde zum Kapitän der Eichidna und wurde auch der Hauptmann der Miliz zu Winterberg, dieses passierte vor drei Jahren. Es war anfangs erfüllend, dennoch verlor er dadurch seinen Blick auf Gaia. Er ließ sich eine Weile auf das Spiel ein, doch durch Gespräche und durch Nachdenken sah er, dass diese Posten nicht das sind, wonach er sich sehnte. Nach und nach wurde ihm klar, dass das Dinge waren, die ihn an unsichtbare Ketten fesselten. So legte er diese Posten nieder, in der Hoffnung, dass diese Posten in guten neuen Händen übergeben werden würden.
Nagron sehnte sich tief in sein Innerstes nach Freiheit, nach Unabhängigkeit….nach Gaia und ihrem Weg des Ausgleichs.
Er war sehr oft in der Natur unterwegs gewesen wie auch in der Stadt. Dann nahm er sich viel zeit um nachzudenken, wo er sich wohler fühlte und die Antworten waren sehr schnell klar. Er fühlte sich in der Natur geborgener und auch freier, wo keine Zäune oder menschengemachte Grenzen existieren. Je länger er sich in jener aufhielt desto wohler und freier fühlte er sich und er nahm seine Rituale wieder auf, sich mehr um seinen alten Glauben zu kümmern. Zwar nicht als Druide mehr,weil ihm die Jahre der Ausbildung fehlten und doch wollte er sich der Erdenmutter wieder annähern.
„Oh Gaia, ich, Nagron, Sohn des Stammes der Wuruhi, ich möchte mein Leben dir widmen und der Natur sowie dem Ausgleich. Ich möchte mit dem Leben, was du schufst. Auch wenn ich kein Druide mehr sein kann, so hoffe ich, dass ich eines Tages andere Wege finde, wie ich das schütze, was du schufst. Gebe mir die Kraft dafür, einen Weg zu finden, dir wieder nahe zu sein.“
Es ward warm um seinem Herzen geworden, als er diese Worte aussprach und er lächelte dabei auch sanft auf. Danach beschloss er, die Städte nicht mehr so oft aufzusuchen, wo er sich nach und nach nicht mehr wohl fühlte. Auch dem Wolf,dem er gerne seine Freiheiten ließ, indem er diesen nicht komplett beherrschen wollte gefiel es auch gut, ungezwungener durch die Wälder zu streifen. Er liebte die Freiheit sehr.
Zwar hatte er auch seine Rüstungen des öfteren an, welche aus Schwarzstein bestanden aber irgendwie fühlte er sich selbst dort gefangen sodass er sich in jenen eingeschlossen fühlte, was dafür sorgte, dass er diese bei Jagden im Schrank ließ.
Er widmete sich auch der Naturkunde und dachte über die Stunden nach, welche er mit seinem Stammesdruiden verbrachte, welcher ihm diese erklärte und noch dazu über die Wirkung dessen. Auch wo man sie fand erklärte dieser ihm auch. Er sammelte diese und beschäftigte sich intensiv damit.
Man fand ihn nun eine Weile nicht mehr in den Städten und wenn, dann nur weil er etwas in eine Truhe bei der Bank abladen musste doch er war dann auch schon schneller weg als man ihn kommen sah. Meistens wenn man Glück hatte so konnte man ein kleineres Gespräch mit ihm führen, wo er sich über die Neuigkeiten austauschen wollte, das war einer der wenigen Momente, weswegen er sich in einer Stadt begab. Ansonsten sah man ihn öfters in der Steppe oder auch im Wald.
Er fühlte sich dort überall geborgen und auch sicher. Da er einiges wusste wie man in der Natur überleben konnte fiel es ihm gar nicht so schwer, die Stadt hinter sich zu lassen, die für ihn mehr wie ein Gefängnis geworden war. In der Natur konnte er gehen wohin er wollte und war auch sehr frei und auch glücklich.
Eines Tages aber fand er ein verletztes Tier, welches in einer Falle um sein Leben kämpfte. Es war eine graue Wölfin, welche sich in einer Pfoten Schlinge verfangen hatte, die Wunde war schon gut zu sehen. Nagron aber beruhigte die Wölfin sanft und nahm sich Zeit, ihr Vertrauen zu gewinnen. Der Junge Mann nahm sich einen ganzen Tag dafür Zeit, denn ein Wolf sieht in einem Menschen immer noch eine Gefahr und würde lieber flüchten. Er löste die Schlinge und dann wollte die Wölfin fliehen und kam nicht weit mit ihrer verletzen Pfote. Sie legte sich hin und leckte sich die Pfoten ab, die noch immer verwundet waren. Nagron aber erinnerte sich an die Wirkung von Knoblauch, Ginseng und auch der Spinnenseide. Er rutschte langsam zu dieser Wölfin und diese erlaubte es ihm, diese Kräuter auf die Stelle zu legen. Er sprach einige Worte zu seiner Göttin und es passierte etwas eigenartiges womit Nagron nicht gerechnet hätte. Seine Worte wurden erhört und die Wunde die die Wölfin hatte milderte ab, es war. Als würde ihm Gaia bei seinem Vorhaben helfen, diese Wölfin zu heilen, ihre Verletzung abzumildern. Sie stand danach auf und ging einige Schritte. Neugierig war Nagron gewesen, wo es dieses Tier als Nächstes hin verschlagen würde. Sie erlaubte es ihm, sie zu begleiten und dann sah er, dass diese Wölfin wohl Mutter von einigen Welpen gewesen war und er lächelte milde auf als ihm bewusst wurde, dass er das Richtige tat. „Oh Mutter Natur, danke dass du mir dies ermöglichst hast, ihr zu helfen.“
An diesem Abend ging er zu seiner Liebsten Stelle in der Steppe und dachte über das Geschenk nach, welches Gaia, die Erdenmutter ihm machte, sie schenkte ihm an diesen Tag etwas von ihrer Kraft, für die Wesen da zu sein, die sie erschuf. Dieses war auch Grund dafür, dass er an diesen Abend sehr glücklich war und es erfüllte ihn mit Freude.