Der Dienst am Volk...

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Thril | Xrrsh
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Der Dienst am Volk...

Beitrag von Thril | Xrrsh »

Es waren einige Tage vergangen seit er sich mit einem Schreiben an den Stadtrat der freien Handelsstad gewendet hatte.

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Das Treffen mit Stadträtin Talon verlief recht zufriedenstellend. Er berichtete in kurzer Form von dem Erwachen seiner Art und der Offenbarung neuen, alten Wissens und einem Weg, einem Lebensziel welches damit einherging.
Xrrsh war schon vor dem Erwachen von durch und durch ordnungsliebender Art, und den Drang zu Beschützen und zu dienen hatte er sich im Ch'klann auch schon zu Eigenschaften werden lassen die man unter den Menschen wohl als Tugendhaft betrachten könnte.
Doch er war nicht nur ein Beschützer, sondern auch ein Mentor unter Seinesgleichen.
Das Erwachen und der Wandel der Welt lehrten ihn jedoch auch schnell dass er notwendig war die Überzeugungen die er selbst vertrat auch weiter zu tragen und von anderen zu lernen.
Zuerst schien das alte Seevolk , die Hochelfen, geeignet zu sein um die Werte von Ordnung und Gerechtigkeit , jedoch auch im Sinne von Freiheit und Gleichheit zu vertreten.
Er hatte sich jedoch geirrt, denn die Hochelfen standen zwar moralisch gesehen der Dunkelheit gegenüber, und besaßen einen ausgeprägten Sinn für Ordnung, doch waren ihre Motive sehr eng mit der Vergangenheit ihres Volkes verwoben.
Etwas das den Weg den Xrrsh für sich sah doch etwas zu sehr in eine Richtung einengen würde .
Doch sein Kontakt zu diesem Volk und auch manchen Menschen eröffnete ihm einen guten Blick auf das Geschehen in der Menschenwelt, insbesondere Ansilon.

Eine freie Stadt, in der sich sämtliche Völker austauschen und zum Handel versammeln können, jedoch auch ihre jeweilig verhärteten Ansichten, Vorurteile und Ideale mitbringen und zum Problem anderer machen mochten...

Ein Ort der Ausuferungen der Politik und Intrigenspiele der Völker. Ein Ort an dem man einen recht guten Blick über die Vorgänge der Welt behalten konnte.
Ein Ort an dem es etablierte Gesetze gab die es Wert waren verteidigt zu werden.
Ein Ort an dem es viele Leben zu schützen galt!

Er erinnerte sich daran, wie dankbar man einst war - vor dem Erwachen - als er seine Hilfe bei der Seuche anbot die das Umland der Stadt verpestete.
Und nun, da sein eigenes Volk die Wirren des Erwachens überstanden hatte und das Verständnis und die Offenbarung feste Wurzeln gebildet hatte, konnte er sich selbst auch daran machen seinen Idealen freieren Lauf zu lassen.

Der Dienst in der Miliz der Stadt, schien ihm mehr als geeignet!
Er war sich bewusst dass man ihn wohl kaum in einer direkt beratenden Funktion im Stadtrat akzeptieren würde, waren er und das Erwachen seines Volkes doch für viele noch fremd.
Und er war sich sicher, dass er am besten mehr über die Menschen und die Vorgänge ihrer Welt lernen konnte, wenn er ihnen in direkter Weise seine Fähigkeiten zur Verfügung stellte.
Außerdem schienen ihm die Weichhäuter oftmals als recht zerbrechlich, und sicher würden sie jemanden von seiner Größe, Statur und Fähigkeiten daher gewiss zu schätzen wissen, und jene die dem Volk übles wollten.... er wusste bereits um die Wirkung seiner Präsenz bei vielen Menschen. Etwas was im Umgang mit Gesetzesbrechern oder üblen Gestalten sicher ein immenser Vorteil für die Stadt sein würde.

Das Gespräch mit Hauptmann Schwarzdorn und der Wachfrau Talyn  am gestrigen Tage verlief etwas schleppend.
Die Kommunikation in der Menschensprache war müßig für ihn, und auch stets seine Gesprächspartner.
Das Gespräch auf gedanklichem Wege zu führen war schließlich wesentlich effizienter, und Xrrsh vermochte so seine Absichten an den Hauptmann weiterzugeben, der schlussendlich auch dem Wunsch zum Beitritt in die Wache zustimmte.

Nun galt es sich vorzubereiten....

 
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Thril | Xrrsh
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Re: Der Dienst am Volk...

Beitrag von Thril | Xrrsh »

Die Vorbereitungen auf den Dienst für die Bürger der Handelsstadt als Angehöriger der Miliz liefen sehr gut.
Nach dem Treffen mit Stadträtin Talon trug sich Xrrsh als Bürger der Stadt ein und verpflichtete sich damit auch stets die Gesetze der Stadt zu befolgen.
Man verlangte es tatsächlich zu keinem Zeitpunkt von ihm, doch er war sich im Klaren darüber dass vielen einfachen Bürgern sehr viel wohler sein würde wenn sie auch deutlich sähen und wüssten dass der wild anmutende Echsenmensch ganz auf ihrer Seite ist, "zu ihnen" gehörte.

Es war sehr ungewohnt sich mit all diesen schwachen und zerbrechlichen Weichhäutern zu umgeben, und er konnte der Luft oft deutlich den Geschmack der Angst vor ihm entnehmen wenn er sich durch die Seitenstraßen, über den Markt oder das Umland bewegte.
Was ein großer Vorteil war!
Es half ihm dabei sich besser an das Verhalten der Menschen anzupassen, da wo es erforderlich war Abstand zu nehmen um niemanden zu verschrecken, oder Präsenz zu zeigen wo es notwendig war, wenn beispielsweise wieder viele Dunkelelfen zugleich auf der Hauptgasse vor der Bank mit den Bürgern interagierten.

Seinem früheren Selbst wäre es zuwider gewesen seine Instinkte zurückzuhalten, den Jäger zu unterdrücken, und sich um diese jämmerlichen Zweibeiner zu sorgen.
Doch seit er an diesen Gestaden eine neue Heimat fand, und vor allem seit seinem Erwachen, dem ersten Erwachen unter seinem Volk, war sein Blick für das große Ganze um so vieles Umfangreicher und offener.
Er fand mit der Zeit sogar Gefallen am Wesen der Menschen dieser freien Handelsstadt, freundete sich sogar mit dem ein oder anderen Bürger an und schloss selbst eine Art Abkommen...
ein guter tag.png

Die Integration war jedoch gewiss kein Honigschlecken!
Die Gebäude waren meist zu klein und eng für ihn, daher beschränkte er sich immer nur auf die nötigsten Besuche in der Bank, dem Rathaus oder anderen Ortes.
Auch gab es in der Stadt nunmal hauptsächlich nur gepflasterte Straßen und wenig Gelegenheit um ein Bad zu nehmen.
Dazu musste er in die Wildnis, die nahen Sümpfe, oder aber ins Binnenmeer - welches sich zwar offenbar von dem schädlichen Einfluss des Kometenbruchstückes erholt zu haben schien, doch so ganz traute man dem Frieden wohl nicht. Und auch Xrrsh hielt sich nie zu lange darin auf, um erst einmal weitreichende Wirkungen abschätzen zu können.
Auch schwommen immernoch mutierte Tiere darin herum die er sich bei seinen Tauchgängen interessiert besah.

Abseits von all diesen Umstellungen und Anstrengungen auf sozialer und gesellschaftlicher Ebene, machte er sich auch daran ein geeignetes Heim zu errichten.
Er hatte sich dazu eine schöne Stelle nahe der Schule außerhalb Ansilons ausgesucht, am Ufer des Binnenmeeres gelegen und mit Zugang zu einem kleinen Waldstück.
Die Entfernung war recht optimal: nahe genug an der Stadt um die Schwingungen der Alarmglocken zu spüren und den Hafen im Blick zu haben, weit genug entfernt um zurückgezogen und für sich sein zu können. Auch der Fährübergang war hier gut zu beobachten.
Seit die Brücke gesprengt wurde, nutzte man die Floßfähre um auf die andere Seite des Flusses auf den Weg nach Silberburg zu gelangen.

Die Lage schien ihm also optimal.
Er nutzte seine Gaben als Traumformer und sein Geschick um eine passende Behausung "zu errichten"...
Xrrsh-Eigenheim.png

Diese Unterkunft sollte ihm gute Dienste leisten und es ihm gestatten das Volk Ansilons weiterhin zu studieren und in seinen Dienst zu treten...
 
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Thril | Xrrsh
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Re: Der Dienst am Volk...

Beitrag von Thril | Xrrsh »

Anpassen und sich eingliedern.
Alles lief bislang äußerst gut. Die Heimstätte war errichtet, die Bürgerschaft in Ansilon war erworben, der Einstieg in den Wachdienst der Miliz lief an.
Doch eine kleinere Hürde ergab sich durchaus: Menschen....sie trugen Gewand.
Und darüber hinaus maßen die Menschen ihren Gewändern oft auch Bedeutung zu, als Repräsentalien für Stellung, Rang, Beruf innerhalb der Gesellschaft.
So war es auch bei den Wachleuten der Handelsstadt.
Es hatte eine Weile gedauert bis Xrrsh dank einiger Aushänge und Mithilfe der Stadträtin Talon einen Schneider fand der ihm einige Gewänder anfertigen würde.

Die Schneiderin Valora Semper leistete dabei ganze Arbeit, bewies enorme Geduld - so empfand Xrrsh es jedenfalls - und dachte bei jedem Kleidungsstück auch einige Schritte weiter! Die Körpergröße, das feste Schuppenkleid und die hornplatten an einigen Stellen würden der Bekleidung einiges abverlangen. 
Und so verstärkte sie jedes Kleidungsstück mit gutem Leder, wählte robuste Stoffe aus und widmete den Nähten besondere Aufmerksamkeit!

Das Resultat war eine kleine, aber praktische Auswahl an Kleidungsstücken für offizielle Anlässe und vor allem etwas, was Xrrsh während seines Dienstes in der Miliz in den Farben der Handelsstadt tragen, und so seine Zugehörigkeit in dieser Gesellschaft deutlich machen konnte...
Schneiderauftrag.png
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Passend gewandet begab er sich so vermehrt auf Kontrollgänge mit den Wachleuten und ließ sich von ihrer jahrelangen Erfahrung im Wachdienst der Miliz bereichern...
Wachausbildung 3.png
...jedenfalls soweit es ihnen möglich war...
Wachausbildung 1.png


Tag um Tag lernte er also das monotone Leben eines Wachmannes in der Handelsstadt kennen.
Was einen Menschen wohl unlängst zu Tode gelangweilt hätte, war für Xrrsh nichts anderes als erforderliche Erfahrung die er gewissenhaft und wertungsfrei in sich aufnahm.
Er konnte auch recht wenig an seinem Kernwesen ändern: er war kühl und berechnend in allem was er tat, und so wirkte er wohl auch sehr auffallend auf seine menschlichen "Kameraden". Ihm war zwar bewusst dass sie sich in seiner Gegenwart nicht vollends wohl fühlten, doch das "Warum" hatte sich ihm bisher noch entzogen. Doch solange es seine Pflichten nicht behinderte, würde es ihn auch wenig kümmern.

Einer der Wachleute jedoch klärte ihn nach einigen Tagen auf dass man sich offenbar unwohl fühlt als Mensch, wenn man stets so steif, kalt und...hochfixiert auf etwas sei, was ganz offensichtlich keinen Spaß macht sondern eine ernste Pflicht, ja eine Bürde sei.
Der Dienst am Volk war also eine Bürde und entsprechend Anstrengung...
Man erklärte ihm ebenso, dass es insbesondere Orte gibt, an denen man diese Anspannungen fallen ließ, sich entspannte und gesellig beisammen tat.
Dass jedoch auch genau diese Orte für einen Wächter der Stadt....wiederum Arbeit bedeuteten...
Wachausbildung 2.png

Jeden Tag lernte er neue, durchaus verwirrende Aspekte über das Leben in der Stadt und vor allem mehr und mehr die Kameraden der Miliz kennen.

Etwas rätselhaft war für Xrrsh das Anliegen eines seiner Kameraden.
Offenbar war jemand verschwunden, und niemand hatte eine genaue Spur....
Tiffany.png
Tiffany.png (98.48 KiB) 1125 mal betrachtet

Obwohl der erste Impuls von Xrrsh ein ganz anderer war, dachte er länger über den Fall der Vermissten Person nach.
Es würde wohl von Einfühlungsvermögen zeugen wenn er bei der Aufklärung dieses Rätsels helfen würde...

 
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