Die Erkenntnis

Rollenspielforum für Geschichten.
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Anna /Katherin Leonora de Monde
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Die Erkenntnis

Beitrag von Anna /Katherin Leonora de Monde »

Lange haderte sie mit sich.
Waren ihre Entscheidungen richtig gewesen?
War sie wirklich glücklich?
 
Wieder stand sie den ganzen Tag an der Schmiede. Der Schweiß ran an ihrem Körper hinab. Jeder Muskel in Arm, Schulter und Rücken schmerzte. Erst nachdem sie das letzte Schwert gefertigt und sorgsam geprüft hatte, legte sie ihre Schmiedeschürze ab. Es wurde gerade Nacht, so dass sie die untergehende Sonne bewundern konnte. Ein kurzes Bad noch und dann würde sie sich hinlegen. Pflege und Ruhe für den schmerzenden Körper. 
 
Kurz nach dem Bad sah sie sie. Die Harfe!
Ein unwiderstehlicher Sog ging von ihr aus. Wie der Ruf der Sirenen, von denen sie in Büchern gelesen hatte. Dieses Mal gab sie nach......
 
Stunde um Stunde verging ehe sie aus ihrer Trance erwachte und die  aufgehende Sonne betrachtete. Ein Anblick so einprägsam und voller Leben. Sie war hell wach und war in ihrer Phantasie bis ans Ende des Horizonts und darüber hinaus  gereist. In all die Geschichten die sie gelesen hatte und in so viele mehr. Wie von selbst fanden ihre Finger immer wieder blind den richtigen Ton. Obwohl es doch Nacht gewesen war griff sie dabei immer wieder die richtige Saite. Es brauchte Gefühl und kein sehen um sich der Musik und ihrer Geschichten hinzugeben. 
 
Die folgenden Tage wiederholte sich dieses Schauspiel und so manches Lied mit lieblicher Stimme gesungen, drang an das Ohr ihrer Schwestern. Erst jetzt erkannte sie was ihr so lange gefehlt hatte. Was ihr Herz so lange entbehren musste. Die Auslebung ihrer Phantasie, das hingeben zu der Musik. Die Entscheidung war gefallen. Sie würde sich der Musik weiter widmen. Es gab keinen anderen Weg für sie um siech selbst zu finden und im Einklang zu sein.
 
Den darauffolgenden Tag dankte sie Nyame für dieses Geschenk. In stiller Demut und mit einem Lächeln auf ihrem Lippen. 
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Anna /Katherin Leonora de Monde
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Vergangene Erinnerung

Beitrag von Anna /Katherin Leonora de Monde »

Ich erinnere mich wie ich einst als Kind meine Mutter um eine Geschichte bat. Diese waren stete mit Weisheiten gespickt. Wie Leitfäden, die warnten oder erheiterten. Neulich erinnerte ich mich an eine solche Weisheit. Hier meine Version der Geschichte:

Gefährliche Verlockung

Der Sonne sehe ich nach
ein Hoffnungsschimmer
und Wunsch entfleucht mir
flüchtig wie die Tage der Kindheit

Als der Wind durch die Baumkronen fährt
erheben sich Träume empor
und so fliege ich über die Landschaft
Unter mir die Bäume und Seen 
getaucht in herbstliche Farben
und ihrem steten Wandel unterworfen

So betrachte ich ihre Schönheit
eine die nur die Natur gibt 
und genauso schnell und erbarmungslos wieder nimmt

Ich spüre den Wind unter meinen Flügeln
und bin frei
Ungebunden von Sorge oder Pflicht
treibend, fliegend immer der Sonne hinterher im ihrem Lauf

Dorthin wo Verlockungen warten
gleich dem Gesang der Sirenen

So locken sie mich in meinen Untergang

Je näher ich ihnen komme
um so näher komme ich der Sonne und verbrenne
Ich stürze zu Boden
und niemand fängt mich auf
Bietet mir seinen Schutz
oder tröstet mich

Sie wollte mir damit sagen das es gefährlich ist sich allen Versuchungen hinzugeben und Zeit sehr kostbar ist. Sie vergeht schneller als wir es uns eingestehen wollen und ein Jeder muss achtsam sein mit seinen Wünschen und Träumen. Denn auch sie können dich einsam, verletzlich und gebrochen zurücklassen. So du auf deinem Weg niemanden hast der dich auffängt und stützt.

Eine Amazone ist nie alleine und eine jede steht für die Andere ein. So wir gegenseitig auf einander achten, wird keine von uns verloren gehen. Sie werden versuchen dich wieder auf den richtigen Weg zurück zu führen. Damit dir kein Schaden entsteht und so sie einmal selbst straucheln wirst auch du für sie da sein. 

Bist du alleine so kann dir schnell etwas passieren. 

 
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