Von gütiger Hand und heiliger Flamme
Verfasst: 08 Sep 2021, 08:42
Der Kamin flackerte zu seiner Rechten. Er hatte gerade erst ein Scheit nachgelegt und die Flammen züngelten an diesem hoch. Fast schon vorsichtig erschien das Feuer zu Beginn, kleine Zungen, die immer nur kurz das neue Futter untersuchten, bis es vollends verschlungen wurde, umgewandelt in Hitze und Licht, um schlussendlich nichts als eine Erinnerung und ein Häufchen Asche zu bleiben.
Thamion saß in seinem Arbeitszimmer, in einem Haus, das die letzten Wochen und Monate fast so ruhig gewesen war, wie zu seiner Abwesenheit. Und wie seltsam, dass es dazwischen einen Moment vor Leben und Freude nur so geblüht hatte. Doch Amran war noch immer unterwegs und die Besuche der Amazonen und Xapoa waren auch seltener geworden. Sie hatten auch genug zu tun, wenn er sich der letzten Aushänge und Nachrichten aus den Landen erinnerte.
Sein Schreibtisch vor ihm war fast leer. Ein Tintenfass, ein kleines Notizbuch und ein altes Schwert, genauer eine alte Schwertklinge lagen darauf. Es war ein interessanter Fund gewesen, unerwartet an Zeit und Ort.
Sie waren in die Grabstätte aufgebrochen, um diese zu reinigen. Er selbst konnte bei der Reinigung nicht helfen, doch lag die Stätte in der Wüste und somit nah an Feindesland. So hatte er sich als Begleitschutz angeboten. Im Eingangsbereich trafen sie auf einen Posten, der dort scheinbar zurückgelassen wurde und diese Aufgabe mit seinem Leben bezahlte. Raum für Raum ging die Truppe tiefer in das Gewölbe hinein. Raum für Raum wurden neue Wandbilder, Reliefs und Kunstwerke sichtbar, aber ebenso der Verfall, der an einigem nagte. Nichts entkam der Zeit, so sagte man.
Geräusche in der Wand, Käfer vielleicht oder ein riesiger Sandwurm, sorgten für etwas Aufregung zwischendurch, doch es blieb friedlich. Einer weiteren Treppe in die Tiefe folgend, wurden sie einem weiteren Posten gewahr. Die Magier der Truppe erkannten einige durch das Echo herangetragene Worte als Worte der Macht, jene Silben, ohne die Magier ihre Zauber nicht hervorrufen konnten. So drang der Trupp vorsichtig Stück für Stück weiter vor. Neben einigen Grabmahlen und weiteren in Verzierungen verewigten Geschichten fanden sie den Zugang zu einem Raum. Als dieser sich durch ein einzelnes Wort öffnete, musste Thamion grinsen, in Erinnerung an seine alte Wohnstätte unter dem Yew-Baum. Inzwischen war die Höhle eingestürzt, das hatte er erfahren als er den Ort Xapoa, Samira und Amine zeigen wollte.
In dem Raum, dem Hauptgrab wie es schien, begann die Priesterin mit ihrem Gebet. Während teilweise die Wände betrachtet wurden, nach Spuren gesucht oder dem Gebet gelauscht, bemerkte Thamion einen Schädel auf dem Boden, unweit des Grabes. Doch passte er nicht zu diesem Ort. Versunken in der Betrachtung des Knochenstücks zog ihn irgendetwas nach oben, zurück durch die Räume. Durch das Erscheinen des Avatars wurde er aus der Trance gerissen. Erst als das Gebet vollendet, die Reinigung abgeschlossen war, begann der Ruf erneut. Schritt für Schritt ging er diesem folgend den Weg zurück. Die anderen bemerkten wohl nichts, folgten aber ebenso, nachdem sie den Raum verschlossen hatten.
Im ersten Raum, in dem noch die Leiche des Postens lag, schwieg der Schädel plötzlich. Es gab hier nichts besonders, außer.. Thamion ging zu den Kisten und Fässern, überdeckt von Planen, die neben dem Zelt standen. Der Schädel vibrierte in seiner Hand, bei jedem Schritt, den er näher ging. Als er eine Plane zur Seite schlug, irgendwoher wusste er genau, welche es sein musste, blickte er auf ein Stück Pergament und einen armlangen Gegenstand, eingewickelt in gutes, aber altes Leder. Es war ein Schwert, abgebrochener Griff, verlorenes Heft. Das Pergament war scheinbar eine Karte. Sie waren sich alle einig, dass diese Gegenstände nicht zu diesem Ort passten, sie nicht aus dem Grab gestohlen wurden. So nahmen sie es mit, in der Hoffnung hinter das Geheimnis zu kommen, das dahinter verborgen lag.
Nun saß er vor dieser Klinge und betrachte sie fasziniert. Sie musste schon oft benutzt worden sein, die Klinge wies Scharten und andere Gebrauchsspuren auf. Rost gab es keinen, obwohl die Klinge schon sehr alt sein musste. Auch konnte er das Metall nicht benennen, nur dass es kein Silber war, das war ihm nach der ersten Berührung klar. Als er so mit den Fingern über die Klinge wanderte, spürte er die kleinen Vertiefungen im unteren Bereich. Es war etwas dort eingraviert worden, eine Inschrift, die er allerdings nicht lesen konnte. Sie war in einer Form geschrieben, die er so nicht entziffern konnte, doch hatte er sie schon einmal in einem Buch gesehen. Nur welches und wo, das waren die Fragen, die ihn beschäftigten.
Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als die großen Sammlungen zu durchforsten, auf der Suche nach dem einen Buch, das ihm half, die Schrift zu entziffern. Und danach würde er sich um die Karte kümmern, die bei dem Schwert lag.
Thamion saß in seinem Arbeitszimmer, in einem Haus, das die letzten Wochen und Monate fast so ruhig gewesen war, wie zu seiner Abwesenheit. Und wie seltsam, dass es dazwischen einen Moment vor Leben und Freude nur so geblüht hatte. Doch Amran war noch immer unterwegs und die Besuche der Amazonen und Xapoa waren auch seltener geworden. Sie hatten auch genug zu tun, wenn er sich der letzten Aushänge und Nachrichten aus den Landen erinnerte.
Sein Schreibtisch vor ihm war fast leer. Ein Tintenfass, ein kleines Notizbuch und ein altes Schwert, genauer eine alte Schwertklinge lagen darauf. Es war ein interessanter Fund gewesen, unerwartet an Zeit und Ort.
Sie waren in die Grabstätte aufgebrochen, um diese zu reinigen. Er selbst konnte bei der Reinigung nicht helfen, doch lag die Stätte in der Wüste und somit nah an Feindesland. So hatte er sich als Begleitschutz angeboten. Im Eingangsbereich trafen sie auf einen Posten, der dort scheinbar zurückgelassen wurde und diese Aufgabe mit seinem Leben bezahlte. Raum für Raum ging die Truppe tiefer in das Gewölbe hinein. Raum für Raum wurden neue Wandbilder, Reliefs und Kunstwerke sichtbar, aber ebenso der Verfall, der an einigem nagte. Nichts entkam der Zeit, so sagte man.
Geräusche in der Wand, Käfer vielleicht oder ein riesiger Sandwurm, sorgten für etwas Aufregung zwischendurch, doch es blieb friedlich. Einer weiteren Treppe in die Tiefe folgend, wurden sie einem weiteren Posten gewahr. Die Magier der Truppe erkannten einige durch das Echo herangetragene Worte als Worte der Macht, jene Silben, ohne die Magier ihre Zauber nicht hervorrufen konnten. So drang der Trupp vorsichtig Stück für Stück weiter vor. Neben einigen Grabmahlen und weiteren in Verzierungen verewigten Geschichten fanden sie den Zugang zu einem Raum. Als dieser sich durch ein einzelnes Wort öffnete, musste Thamion grinsen, in Erinnerung an seine alte Wohnstätte unter dem Yew-Baum. Inzwischen war die Höhle eingestürzt, das hatte er erfahren als er den Ort Xapoa, Samira und Amine zeigen wollte.
In dem Raum, dem Hauptgrab wie es schien, begann die Priesterin mit ihrem Gebet. Während teilweise die Wände betrachtet wurden, nach Spuren gesucht oder dem Gebet gelauscht, bemerkte Thamion einen Schädel auf dem Boden, unweit des Grabes. Doch passte er nicht zu diesem Ort. Versunken in der Betrachtung des Knochenstücks zog ihn irgendetwas nach oben, zurück durch die Räume. Durch das Erscheinen des Avatars wurde er aus der Trance gerissen. Erst als das Gebet vollendet, die Reinigung abgeschlossen war, begann der Ruf erneut. Schritt für Schritt ging er diesem folgend den Weg zurück. Die anderen bemerkten wohl nichts, folgten aber ebenso, nachdem sie den Raum verschlossen hatten.
Im ersten Raum, in dem noch die Leiche des Postens lag, schwieg der Schädel plötzlich. Es gab hier nichts besonders, außer.. Thamion ging zu den Kisten und Fässern, überdeckt von Planen, die neben dem Zelt standen. Der Schädel vibrierte in seiner Hand, bei jedem Schritt, den er näher ging. Als er eine Plane zur Seite schlug, irgendwoher wusste er genau, welche es sein musste, blickte er auf ein Stück Pergament und einen armlangen Gegenstand, eingewickelt in gutes, aber altes Leder. Es war ein Schwert, abgebrochener Griff, verlorenes Heft. Das Pergament war scheinbar eine Karte. Sie waren sich alle einig, dass diese Gegenstände nicht zu diesem Ort passten, sie nicht aus dem Grab gestohlen wurden. So nahmen sie es mit, in der Hoffnung hinter das Geheimnis zu kommen, das dahinter verborgen lag.
Nun saß er vor dieser Klinge und betrachte sie fasziniert. Sie musste schon oft benutzt worden sein, die Klinge wies Scharten und andere Gebrauchsspuren auf. Rost gab es keinen, obwohl die Klinge schon sehr alt sein musste. Auch konnte er das Metall nicht benennen, nur dass es kein Silber war, das war ihm nach der ersten Berührung klar. Als er so mit den Fingern über die Klinge wanderte, spürte er die kleinen Vertiefungen im unteren Bereich. Es war etwas dort eingraviert worden, eine Inschrift, die er allerdings nicht lesen konnte. Sie war in einer Form geschrieben, die er so nicht entziffern konnte, doch hatte er sie schon einmal in einem Buch gesehen. Nur welches und wo, das waren die Fragen, die ihn beschäftigten.
Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als die großen Sammlungen zu durchforsten, auf der Suche nach dem einen Buch, das ihm half, die Schrift zu entziffern. Und danach würde er sich um die Karte kümmern, die bei dem Schwert lag.