Eine Expedition ins.....Rote

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Ingrarh Donnerfaust
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Eine Expedition ins.....Rote

Beitrag von Ingrarh Donnerfaust »

Noch lange lag sie wach, starrte an die steinerne Decke und dachte über den vergangenen Abend nach.
Der Berg war beruhigend, brachte ihre Seele wieder in eine Waagschale, welche ausgeglichen war.
Keine Seite war mehr überwiegend, kein Gefühl überragend.

 Die Kerze, welche noch neben ihrem Bett vor sich hin flimmerte, zauberte wabernde, flackernde Schatten an die Wand, welche die Rothaarige Zwergin mit einer Mischung aus Faszination und Verträumtheit beobachtete.
Viele Worte waren gefallen, viel wurde geplant, Material aufgelistet, Aufgaben verteilt.
Keiner wusste so genau, was sie erwarten würde, aber sicherlich waren sie auf alles mögliche Vorbereitet.

Ein wenig mulmig war ihr doch.
Nicht, dass sie das jemals zugeben würde, vor niemandem.
Wäre es eine einfache Expedition, um die vermaledeiten Viecher zu schlachten.... kein Problem!
Auch wenn Karaz sie selbst nicht so mit Kampffähigkeiten gesegnet hatte, wusste sie sich doch auf ihre Brüder, auf ihre Sippe zu verlassen.
Blind!
Dieses Urvertrauen, welches den Dawi gegeben war in ihresgleichen, ließ sie an nichts zweifeln, ließ sie wissen, dass sie gemeinsam so oder so alles schaffen würden.

 Jetzt kam es aber nicht auf Kampfesstärke, Äxte oder Schilde an. Zumindest nicht nur.
Jetzt wurden andere Fähigkeiten gebraucht.
Jetzt wurde ihre Verbindung mit Karaz und Throin auf die Probe gestellt.
Jetzt kam es auf ihr Gottvertrauen, ihre Verbindung zu den Göttern und ihrer Innigkeit der Gebete an.
Sie würde noch ein passendes Gebet vorbereiten, um es vor der Expedition zu sprechen.

 Ihre Feuerprobe sozusagen!
Kurz huschte ein Grinsen über die Züge der Zwergin.
Der Blick wanderte wieder auf die Kerzenflamme.
Welch Fügung es doch war, das es gerade jetzt um Feuer ging.

  
„Throin steh uns bei...... Karaz behüte uns......“, murmelte sie und schloss die Augen.
 Morgen würde sie Vorbereitungen treffen.

 
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Amadrya
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Re: Eine Expedition ins.....Rote

Beitrag von Amadrya »

*sie starrte eine ganze Weile nach dem Baden im See in ihren Spiegel in ihrem Haus. Ihr, so reimte es sich ihr Kopf zusammen, schaute das Bild ihrer Mutter entgegen. Arrogant, überheblich lächelnd, kalt. Nein das wollte sie nie sein und nicht werden und trotz allem holte sie in den letzten Tagen das Erbe ihre Blutes sie für einen Moment ein, ließ sie wütend und enttäuscht auch über sich selber werden, sogar Flüche waren über ihre Lippen geflossen, die sie so nicht sagen wollte. Es war nun einmal geschehen. Langsam zerfloss die Fratze, die ihr entgegen sah, zu ihrem eigenen Spiegelbild, nachdenklich und in sich gekehrt. Es half ihr den Abend dann langsam wieder sich zu fassen, als neue Pläne besprochen wurden und ein weiterer Stein in dem Mosaik eines neuen Weges angelegt werden sollte.

Sie freute sich auf den Tag und sehnte ihn förmlich herbei. Ja sie hatte sich etwas ausgedacht, ein Ziel das Meilen weit entfernt war, befand sie und doch darum ging es eigentlich nur nebensächlich. Zu lernen von anderen, den Spaß daran einfach lernen zu können und dies zu genießen, so sicher war sie dabei nicht, ob das anderen auch so ging. Der Weg ist das Ziel, man lernt um zu lernen, Wissen lehrt nicht Verstand, es gab so viele Sprichworte und doch konnten Worte nicht Gefühle wie dieses wiederspiegeln, ebenso wenig wenn sie beschreiben sollte, was sie beim Weben der Magie in sich spürte, es vielen seltsam und verschroben verkommen musste. Doch das war nicht wichtig. Wichtig war der Pfad den sie mit vielen beschreiten konnte und vielleicht, eines Tages, konnte sie auch dieses Gefühl von Vertrauen und Freundschaft zulassen. Dann, wenn sie ihre inneren Mauern überwinden lassen würde, Mauern, die aufgebaut in den Jahren zum Schutz ihrer selbst - oder hatte sie das schon  zugelassen, tief im Herzen, wollte es nur nicht wahrhaben? Jeder hatte seinen Platz in dem Vorhaben, jeder war wichtig dabei, was immer auch passieren würde, man würde als Einheit zusammen stehen. Irgendwie war es schön zu wissen, das ein Preis locken konnte als Belohnung, doch dieser erschien ihr so nebensächlich angesichts dessen, sich mit den anderen einem Abenteuer zu stellen.

Amadrya hob langsam einen Mundwinkel. Es gab noch einiges zusammen zu packen, genug Pergamente und Kohlestifte nicht vergessen, ging wieder und wieder alles noch einmal durch, grübelte, dachte nach, bis am Ende Erschöpfung und ein Silberstreif am Himmel mit dem Morgenrot vereint sie einschlafen ließ.*
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Banja Moras
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Re: Eine Expedition ins.....Rote

Beitrag von Banja Moras »

Mühselig löste die Kriegerin die Schnallen des Plattenhandschuh. Ihre Expedition war ein Erfolg gewesen aber der Preis war hoch und in Blut gezahlt.
Ein stechender Schmerz durchzucken ihren Körper. Sie blickte auf ihre Hand und diese war rot. Das Feuer der Dämonenwesen hatte das Fleisch an einigen stellen so verbrannt das die oberste Hautschicht im Handschuh zurück blieb.
Die Hand ballte sich zur Faust. Immerhin hatten sie diesem Kristall errungen. Das war es Wert gewesen.
Nachdenklich wickelte sie die Hand in Honig getränkte Bandagen, wie es in ihrer Heimat üblich war.
Kurz schloss sie die Augen wegen des brennens. Die Umrissen des Balrog der sich auf der Lava reckten hatten sich dort eingebrannt.
Nachdenklich schüttelte sie die den Kopf.
Es würde dauern bis ihr Körper wieder vollständig geheilt und Kampfbereit war. Sie könnte in den nächsten Tagen die Blumen gießen und sich an den Rand ihres Hauses setzen und Fischen.
"Bist du ein Amboss, so leide als Amboss; bist du Hammer, so schlage als Hammer zu.", kam ihr in den Sinn. Eine Weisheit ihres Vaters.
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Ingrarh Donnerfaust
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Re: Eine Expedition ins.....Rote

Beitrag von Ingrarh Donnerfaust »

Wieder einmal lag die rothaarige Dawi in ihrem Bett und konnte nicht schlafen.
Der Quarz stand auf einem Regalbrett und war genau im Sichtfeld platziert.
  
Mit zusammengezogenen Augenbrauen betrachtete sie die Errungenschaft und ließ den Abend Revue passieren.
Sie war schon öfter in den Höhlen gewesen, hatte schon öfter mit ihren Brüdern die unheiligen Kreaturen zurück geschlagen, aber dieses mal war es anders gewesen.
Sie war... aufmerksamer gewesen.
Hatte sich auf die Atmosphäre der Höhlen eingelassen und vor allem auch eingestimmt.
Ja, dass hier in der Vergangenheit etwas geschehen war, was seine Kreise noch weithin in die Gegenwart zog, war deutlich spürbar.
Nicht nur das Aufkommen der Kreaturen war immens, diese Bedrohlichkeit die aus dem Nichts zu kommen schien, war bedrückend gewesen.
Die Luft flimmerte fast schon vor Energie, und es war keine gute Energie gewesen.
  
Der Lavafluß hatte sie angezogen.
Gänzlich anders als der Ilmasund ging von diesem hier pure Bosheit aus. Bosheit... nein, das war das falsche Wort.
Es war ein Übel, als wären alle negativen Eigenschaften aller möglichen Kreaturen hier zusammen gewürfelt worden und wurden erneut als eine neue Kreatur ausgespien.
Die Priesterin konnte nicht umhin, diesen Lavafluss anzustarren.
Sie wollte das Gefühl in sich aufnehmen, welches sie durchströmt hatte, um zu erkennen.... um vorbereitet zu sein.
  
 Daimoniden, Dämonen, Kreaturen der Unterwelt, Höllenviecher....
Das war es also, was dabei heraus kam, wenn Karaz die Seelen reinigte, und alle schlechten Eigenschaften ausmerzte.
War dies der Abfall?
Nein, das konnte nicht sein.
Die Quelle war eine andere, unheilig und böse.
 Aber es war nur bedingt um die Höllenkreaturen gegangen, heute war ein anderes Ziel der Grund dieser Expedition.
Die Höhle hatte sich gewehrt, sie hatte Wesenheiten ausgespuckt, um die Gruppe an dem erreichen ihres Zieles zu hindern.
Nichtsdestotrotz hatten sie ihr Ziel gefunden. Dank der Vereinigung der Völker und Gemeinschaften die all ihre Kampfkraft gebündelt hatte, um die vermaledeiten Fliegeviecher niederzustrecken.
 Niriel, die Löwin mit ihrer Eleganz und Gewandtheit.
Thural, Banja und Davind, mit Schild, Schwert und Bogen
Everild, Skodrak, Baznuk, mit Axt und Armbrust
 Eine kämpferische Einheit. Geformt, um 3 zu schützen.
Amadrya, Haerim und sie selbst. Gewappnet mit Magie und festem Glauben.
 Innig hatte sie ein Gebet gesprochen, als sie in dem Raum angekommen waren.
Zum Schutz der Gruppe, zur Lobpreisung Karaz und zum gnädigen Ausgang des Vorhabens.
Und es war gelungen.
 Wieder betrachtete sie den Angol Quarz und nickte einmal vor sich hin.
 Sie war müde.... so müde.....
Der Abend hatte geschlaucht, hatte Kraft gekostet, von der sie nicht einmal im Ansatz gewusst hatte, dass sie diese haben würde.
Aber Karaz war mit ihr und Throin hatte ihr wohlwollend beiseite gestanden.
Alles war richtig gewesen, alles hatte funktioniert.
 Zumindest der erste Teil.
Doch der Zweite..... folgt alsbald!
 
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Davind
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Re: Eine Expedition ins.....Rote

Beitrag von Davind »

Es war Zeit seine Rüstung aus dem Schrank zu holen, seit Wochen war er nicht mehr in irgendwelchen Höhlen, um diese mit den Freunden zu durchforsten, um gegebenenfalls doch irgendwo mal eine rausgerissene Seite oder gar ein altes kaum leserliches Buch zu finden. Keiner der Freunde wußte, dass er immer wieder mit den Augen den Schutt und die Ecken durchforstete nach Wissen und keiner wußte wofür. Nun aber war es mal wieder Zeit, sich die Rüstung überzuwerfen frisch repariert, ebenso war sein Bogen begutachtet, die Sehne ausgetauscht und der Köcher gepackt. Heute sollte es also in die Höhle gehen, in der Amadrya die Zwerge und Freunde gebeten hatte, sie zu begleiten. Noch ein paar Bandagen, schoß es ihm durch den Kopf. Bandagen wurden in die eine Gürteltasche sorgfältig gepackt, ein Wasserbeutel gefüllt an den Gürtel gehängt, dann viel sein Blick auf die Früchtespieße. Er schmunzelte und packte sie ebenfalls in Wachspapier in eine Tasche, er wollte sich diese Spieße, von den Elfen als Geschenk für ihn mitnehmen und er wußte jetzt schon, dass es seinen Geist erhellen würde in den Dunklen gewölben der Höhlen. So machte er sich auf den Weg, den Köcher überwerfend im Laufen zum Reisemagier, dort angekommen waren schon fast alle versammelt. Einen Moment dauerte es noch, dann ging die Reise los, in eine Höhle in der er schon mal war, damals von einer Gruppe Orks überrascht, aber wie auch immer hatte Niriel es geschafft, das wir dort wegkamen ohne das man gegen sie kämpfen musste.

Am Höhleneingang sprach Ingrarh die Zwergin ein Gebet für alle, er hatte sogar kurz das Gefühl, dass ein warmer Schauer, anders als bei Amadrya oder anderen Magiern durch seinen Körper lief. Ein Lächeln huschte ihm über das Gesicht, dann atmete er tief durch und betrat nach den Zwergen die Höhle, es stank bestialisch wie immer, doch je tiefer sie kamen desto mehr roch es nach verfaulten Eiern und anderem Zeugs, extrem nach Schwefel und wieder hatte er sein in Rosenöl getränktes Mundtuch vergessen. Irgendwann brannte die schwefelhaltige Luft nicht mehr in den Lungen und auch die Augen tränten nicht mehr, doch die Angriffe der Balrogs und Balrons und dem anderen kleinen dämonischen Zeugs, ließ kaum nach. Langsam kamen sie in den Gängen voran, auch mussten sie ab und an umkehren um aus einer kleinen Sackgasse wieder auf den Hauptgang zu gelangen, um dann einen anderen Weg zu nehmen. Doch dann schließlich kamen sie in die größere Höhle, ihre Schritte hallten wie ein warnendes Echo von den Felswänden durch die Höhle. Aber man war dem roten Kristall schon wieder ein großes Stück näher gekommen, denn man befand sich in der verlassenen Schmiede, so nannte Niriel die Höhle. Sie bahnten sich ihren Weg um die zerfallenen Werkbänke, einige davon sahen aus, als wären sie versteinert und immer wieder mussten sie den Dämonenangriffen auch hier trotzden und dann kamen die Lavaströme. Mit großen Augen und zu einer Salzsäule erstarrt, schaute er zu wie sich ein riesen Dämon ein Balrog aus einem dieser Lavaströme sein Weg bahnte um sie anzugreifen. Er stand immer noch erstarrt vor Schreck auf seinem Fleck und bemerkte nicht, dass dieser Balrog seine Schwingen ausbreitete und nach ihnen damit schlug, während die Anderen wohl rechtzeitig ausweichen konnte, traf ihn der Flügel heftig am Kopf. Einen kurzen Augenblick meinte er, sich am Himmelszelt zu befinden, überall funelten kleine Lichter um ihn herum und dann wurde es schwarz um ihn. Nach einer Weile hörte er aus der Ferne eine Stimme ..... Davind Davind  mach ... Augen .... zu dir ...... im ersten Moment meinte er, es war die liebliche Stimme seiner Mutter, doch als er die Augen öffnete, sah er ganz Nah vor seinen Augen das Gesicht eines....er riss die Augen weit auf..... Baznuk ...... den Göttern sein Dank es war Baznuk's Gesicht, im ersten Moment dachte er es war eine Dämonische Fratze, behaart und mit stechenden Augen. Er ließ sich aufhelfen und hielt sich seinen Schädel der Brummte als wäre die ganze Sipper Donnrfäuste in seinem Kopf und hämmerten alle abwechselnd auf einen riesigen Ambos. Der Blick klärte sich auch wieder und der stechende Schmerz ließ dann langsam nach.

Als alle wieder wohlbehalten auf den Beinen standen ging es in den nächsten Abschnitt dieser riesigen Höhle, in den hinteren Bereich der verlassenen Schmiede. Dort war ein kleiner enger Durchgang, als sie den Durchgang aus sicherer Entfernung musterten, quetschte ... nein flutschte förmlich ein Balron aus dem Durchgang hindurch und griff sie sofort an und auch danach kam noch einer und noch einer, auch diese Welle konnten sie nach einiger Zeit als erledigt betrachten, sie erlegten die Dämonen mit gemeinsamen Kräften, Gebeten und dem Mut den alle aufbrachten. Dann zwängten sich die ersten beiden Zwerge durch den Durchgang und holten den Rest nach, wir waren am Ende unserer Reise angekommen ... dem roten Kristall. Banja, Thural, Davind und schließlich auch Baznuk und Skodrak fanden sich dann am Durchgang und hielten dort die Stellung. Amadrya, Everild und Ingrarh blieben in der kleinen Kammer/Höhle mit dem roten Kristall und taten dort, was zu tun war, um ein wenig dieses Kristalls abzusplittern, während vor dem Durchgang die Verteidigung lief. Denn es suchten sich immer wieder Dämonen ihren Weg durch die Lavaströme oder kamen aus anderen Gängen die an dieser Haupthöhle grenzten. Schließlich kamen die Frauen aus der kleinen Kammer, mit einem Lächeln auf den Lippen und vermutlich auch erschöpft. Sie wollten gerade erzählen, als sie Fauchende Geräusche aus allen Richtungen vernahmen und dann fiel auch schon eine riesen Menge Höllenkatzen über sie her, der Kampf war zäh und andauernd, die Kräfte ließen langsam nach, die Pfeile wurden immer weniger und dann hielt er den letzten Pfeil in der Hand, legte ihn auf und die plötzliche Stille riss ihn förmlich aus einer Art Trance, es gab keine Katze mehr auf den der Pfeil hätte seinen Weg finden können. Man einigte sich, so schnell wie möglich den Rückweg anzutreten und auch draussen, verabschiedete man sich schnell, sie wollten alle nur das Blut, den Dreck und Geruch hinter sich lassen. In ein paar Tagen wollte man sich wieder treffen um, Amadryas Ansinnen weiter zu planen.

Nachdem er ein langes heißes Bad genommen hatte, fiel er erschöpft und lediert auf sein Bett, die große Beule betastend schlief er dann auch ein, wältzte sich die ganze Nacht durch Träume geplagt hin und her, bis zum nächsten Morgen.

 
Drum hört ihr Leute, lasst euch sagen,
Handwerker bedroht man nicht,
auch darf man sie nicht schlagen,
sonst verkauft er seine Waren nicht.
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Amadrya
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Re: Eine Expedition ins.....Rote

Beitrag von Amadrya »

Es war eine Wohltat nach, die Hitze auf der Haut und die geschundenen, roten Stellen von den Verbrennungen im kalten Meerwasser kühlen zu können, auch den Film von Schweiß und schwarzer Asche loszuwerden, wie auch den Geruch von Pech und Schwefel aus der Nase zu spülen. Der Kopf klärte sich im beruhigenden Rauschen der Wellen, während sie mit langgezogenen Armen und Beinen ihre Bahnen vor der Küste der Südküste zog und innerer Frieden in der Einsamkeit sich ausbreitete, nicht nur ihrem Körper sondern auch den Geühlen und den Gedanken. 

Sie ging Einiges von den Ereignissen des Abends durch dabei...

Es war schon nicht einfach gewesen, zu entscheiden, wer an der Unternehmung teilnehmen könnte. Die Wirbel der Zeit, mit flirrenden Ereignissen eingewoben in den Teppich des großen Gewebes ließ sie am Ende sich für eine Gruppe entscheiden, die ebenso ihre Neugierde und den Spaß am Wissen sammeln teilen würden, jene, für die es nichts Alltägliches war, sich Zeit zu nehmen im Kleinen und Einfachen die Wunder zu erkennen. Und genau an diesem Punkt sollte sie sich später irren. Von Treue und Freundschaft verbunden, wie seit den Tagen, als sie ankam Davind und Banja, der eine eine Zierde für diejenigen, die in Kriegszeiten Hobel und Mörser gegen Bogen oder Schwert tauschten, Banja eine manchmal verhärmte Kriegerin aus dem Süden, die ungeachtet der Wunden immer wieder aufstehen würde. Aus dem Amazonenvolk Niriel, die Zierde von Nyames wilder und glänzender Reiterschar, dazu die Zwerge aus der Sippe Donnerfaust, angeführt vom Zorn des glühenden Hammers, bereit Funken stobend niederzufahren, Ingrarh, flankiert von der jungen und mutigen Hammerschlag, dem stillen, wie weise, bedachten Haerim. Ha sie hatte sich Namen von den Dawi gemerkt! Weiter der Amboss zu dem flammenden Hammer Skodrak und Baznuk, es gab wenige die mit solcher Freude und Kraft in jede auch noch so aussichtslose Schlacht zogen. Warum rief sie sich diese alle so bildlich vor Augen? Vermutlich weil das Abenteuer zwar einem sehr eigennützigen Zwecke dienen sollte, der größere Gewinn jedoch, befand sie, war es Wissen zu mehren und miteinander zu erleben und zu teilen und mehr noch als das, die miteinander Bande zu festigen. Andere würden an anderen Tagen behütet und geschmiedet werden und waren nicht minder wichtig. Zwerge... dabei hatte sie zunächst in diesen Landen immer wieder mit dem einen oder anderen Zwerg Streit gehabt, sogar soweit, dass sie von einem, Thorin, Zeichnungen gemacht hatte. Zeichnungen, wie sein Bart in Flammen aufging und er hin und her hüpfte dabei. Dann noch eine und noch eine, diese übereinander gelegt und mit einem Bindfaden gebunden, so dass sie über den Daumen diese blättern konnte und damit Bewegung in den vor Wut und Schmerz hüpfenden Zwerg mit den Zeichnungen bringen konnte. Eine großartige Idee! Nun gut, war nicht ihre Erfindung, aber das machte ja nichts, es entlockte ihr immer mal wieder ein Schmunzeln. Am Ende wurde auch Thural in ihre Gemeinschaft mit aufgenommen, bescheiden wie stets und doch trotz aller Unerfahrenheit ein Quell der Aufmerksamkeit andere zu schützen.

Heute aber standen sie vor den Tiefen der alten Mine, geduldig berichtete sie von der Geschichte darüber, die sie in vielen Werken und Erzählungen gefunden hatte. Geduld deswegen, dass man einfach wohl weiterreden musste beharrlich, wenn SKodrak und Baznuk über Bier, Essen oder Kämpfen... oder aber über Kämpfen, Essen und vor allem Bier sich nebenbei unterhielten. Doch das machte nichts, sie wusste, dass sie es nicht böse meinten und irgendwie doch ein bisschen zumindest zugehört haben würden unter den strengen Augen Ingrarhs. Seltsam... sie hatte eine innere Unruhe dort hinein zu gehen, so wirklich wusste sie nicht warum, angespannt. Und als man dann loszog, voller Tatendrang, einige wie immer vorstürmten, bracht das Inferno über sie. Flammende riesige Dämonen ließen die Stollen erzittern von ihrem Wutgebrüll auf alles Sterbliche, rissen viele von ihnen mit ihrer Wucht und Hitze zu Boden, ein Chaos brach aus. Nur der Starrköpfigkeit der Kämpfenden war es zu verdanken, dass ihre Reise hier nicht endete...
 

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Die ersten Wunden an Leib und Stolz wurden versorgt, der Gestank nach verbranntem Schwefel immer deutlicher. Es fühlte sich seltsam an dieses mal, als ob sie beobachtet wurden und die Schemen der Vergangenheit wie ein Echo an diesem Tag stärker waren. Und die Kämpfe tobten unerbittlich weiter danach, so als müssten sie jeden Zoll bis zum Ziel, dass sie suchten mit Blutzoll bezahlen. Amadrya wurde dabei immer schweigsamer, erfüllte heute so gut sie konnten ihren Teil, Wunden zu heilen und damit hatte sie wahrlich mehr als genug zu tun. Sie fühlte sich in der Gegenwart der Brut der Niederhöllen immer schon unwohl und das beruhte auf Gegenseitigkeit und da war noch etwas. Etwas, das sie nicht greifen konnte, eine Schwermut und Angst und Trauer, die sie schaudern ließ, aber nicht wusste wo dies herkam. Möglich, so eine Theorie, dass das Echo der Zeit an solchen Orten das hin und wieder abstrahlen mochte, aber warum heute? Zeit zum Überlegen blieb ihr nicht, sie musste sich zusammenreißen. Immer mehr Dämonen durchbrachen das Gewebe und die Grenze zwischen den Welten in einem Inferno. Sie sah mit an großen Augen an, wie sich einer von ihnen sich aus dem Lavastrom erhob, als wäre dies ein Tor zu der primären Ebene, ließ die alten, längst verfallenen Schmelzöfen davor bröckeln. Erstaunlich, wie konzentriert und dem Abyss verachtend die Zwerge dem entgegen lachten, sogar Felsgestein in Windeseile herbei schufen und Verteidigungswälle und -schanzen notdürftig und doch effizient errichteten, die Menschen einen Schildwall bildeten Seit an Seit und zwischem allen Niriel wie Wirbelwind hindurchfegte.

Am Ende aber fanden sie die Kammer mit den mächtigen, roten Kristallen, geschützt von den Kämpfern standen sie hier. Ingrarh hatte zu Beginn ein Gebet an ihre Götter entrichtet und gebeten auch hier eines zu vollziehen. Und natürlich gewährte sie ihr das und ihrem tiefen Glauben, lauschte angespannt den Worten, es war nicht wichtig, dass ihr Glauben sich irgendwann nur noch der Wahrheit des Gewebes und der Natur als ganzes zugewandt hatte. Sondern dass die Zwerge von einem uralten Glauben und Vertrauen darauf in ihre Gussformen gegeben wurden, wie sie sagten.

Dann berührten sie beide den Kristall, es war für die Druidin ein Hochgefühl, wie immer, wenn sie so mächtige Kräfte der Magie ihren Körper durchströmen ließ, musste sich keuchend zwingen der Euphorie, die jede Faser ihres Körpers wohlig kribbeln ließ, nicht zu erliegen und den Wall des Verstandes im Geist dagegen aufzubauen. Eigentlich wollten sie gemeinsam hier von dem Kristall behutsam nehmen. Aber nein, das war nicht richtig, befand sie. Sie sah das Glimmen in den Augen der Zwergin und freute sich still und heimlich mit ihr, trat nur allzugerne zurück, ihr diese Erfahrung bereitwillig zu erlauben. Und vermutlich war es das einzig Richtige. Zuzusehen, wie die Flammen an der Faust von Ingrarh sich bildeten, mit aller Ehrfrucht zuzugreifen, bis ein leises Knacken ihr zeigte, dass sie sich nehmen konnte warum sie hier waren. Das innere Leuchten die sie dabei ausstrahlte und so viel Würde. So gerne sie auch geblieben wären, die Kämpfe fanden außerhalb dem Lärm und Geschrei nach ihren Höhepunkt, eine ganze Heerschar von Höllenkatzen brach auf die kleine Wehrtruppe herein. Und so kämpften sie sich mutig und bis zur Grenze der Erschöpfung wieder heraus.

Amadrya hatte ihren Anteil bekommen, der ein großes rotes Stück in dem Mosaik ihres Weges bilden würde und mehr noch, ein Wechselbad von Gefühlen und Erlebnissen gewonnen, die für immer in sie eingebrannt werden sollten, im Gegensatz zu den anderen Wunden, die hoffentlich alsbald heilen würden...

Sie entstieg langsam und triefend dem Meer am Ufer, glücklich, den Kopf wie immer mit neuen Gedanken und Plänen gefüllt, ließ sich erschöpft auf den weichen Sand fallen. Bald würden weitere Mosaiksteine folgen...


 
Thural
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Re: Eine Expedition ins.....Rote

Beitrag von Thural »

…Er hörte das Blut in seinen Ohren rauschen als er seine Augen langsam öffnete. Doch alles was er sah war Dunkelheit. Als er hustete, spürte er wie sein Mund trocken und voller Staub war. Er lag auf dem Rücken und sein Schild war fest an seinen Körper gedrückt. Mit aller Kraft versuchte er seine Schildhand anzuheben, jedoch passierte nichts. Sein Kopf dröhnte und er hörte vereinzelte dumpfe Rufe und das laute Knurren einer großen Kreatur. Was war nur passiert.

Sie waren voller Tatendrang losgezogen und als er den ersten Schritt in die Höhle machte, hatte er das Gefühl als hörte er Wehklagen und Schreie. Es war eine Symphonie aus Trauer und Wut zugleich und es schien als wären die Stimmen überall um ihn herum. Amadrya hatte von Sklaven gesprochen welche hier gefoltert wurden zuckte es durch seine Gedanken und sein Blick schweifte bedrückt umher.

Je weiter sie in die Höhle gingen, desto mehr verstummten die Schreie und wurden abgelöst durch das markerschütternde Gebrülle der Dämonen, welche sie von allen Seiten angriffen. Gerade tauchte ein Balron aus einem der Seitengänge auf. Seine Schritte liesen die Erde unter seinen Füssen erbeben und er verstärkte den Griff seiner Finger um das Kryss in seinen Händen. Das Turmschild hoch erhoben ging er langsam mit seinen Kampfgefährten vorwärts auf den Balron zu.

Der Balron schien regelrecht von Feuer umgeben zu sein und als sie ihn seine Nähe kamen, brüllte er sie mit großem offenen Maul an. Er konnte den faulen Atem nach Schwefel riechen und sah wie frisches Blut von den Hörnern des Balron tropfte. Der Balron hob seine krallenartige Faust und hämmerte auf sein Schild ein. Unter der Wucht des Schlages wurde er zurückgeschleudert, obwohl er seinen Fuss bewusst etwas nach hinten geschoben hatte für einen besseren Halt. Der Balron brüllte vor Freude auf und weitete dabei seine Flügel zur ganzen Größe aus. Die Flügel scharrten an der Decke der Höhle entlang und lösten dabei Felsbrocken ab, welche auf den Boden fielen und damit auch auf Thural flogen, welcher am Boden lag. Im letzten Moment konnte er sein Schild vor seinen Körper ziehen, während er hörte wie die Felsbrocken auf sein Schild prasselten.

Erneut versuchte er sein Schild nach oben zu drücken, jedoch regte sich immer noch nichts. Mittlerweile waren die Rufe und das Gebrülle verstummt. Eine Stille senkte sich auf das Schlachtfeld herab. Plötzlich sah er das Licht einer Fackel in der Ferne und hörte wie Steine weggeschoben wurden. Erneut versuchte er sein Schild nach oben zu drücken und dieses Mal gelang es ihm. Er erhob sich ächzend auf seine Knien und lehnte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an einen der Steine um ihn herum. Es würde noch ein langer und schmerzvoller Abend werden, das wusste er in diesem Moment...
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