Der Weg in das Licht

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Philana/ Lucia/ Dion
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Der Weg in das Licht

Beitrag von Philana/ Lucia/ Dion »

Der Weg in das Licht,
  
 Es sollte ein einfach und lehrreicher Abend werden, endlich wollte sie lernen die Gegner an zu locken und zwar so das sie sich einzig und allein auf sie konzentrieren. Es sollte ihr zeigen wie das brechen funktioniert und es sollte ihrer Schwester die angst vor der Dunkelheit nehmen. Es hätte sollen., es hätte können., aber es wurde alles anderes.
 Nyame legte eine weitere Prüfung aus, eine Aufgabe die bezwungen werden musste.
  
 Die Dunkelheit der Unterwelt, der Beginn des Weges in den Abgrund.
  
 Langsam wagten sie sich vor, die Ettins, Oger Trolle sie alle waren nur ein teil der Bedrohung die dieser Licht verlassende Ort hervorbrachte. Sie wussten hier waren sie weit von ihrer Göttin entfernt. Doch das Glück und das Vertrauen brauchte ihre Schwester. Philana schaute immer wieder verstohlen und doch sorge voll zu ihren Schützling. Sie war Wochen in dieser Dunkelheit gefangen gewesen, hatte gelitten, doch war es nicht möglich das sie sich weiter verkriecht.
 Eine Tochter der Löwin stammte es nicht zu, sich zu verkriechen. Sie musste Lernen sich selbst wieder zu respektieren, sie musste ihren Stolz wieder finden. Wo wenn nicht dort, wo sie ihn verloren hatte?
  
 Und so kam es das sie Jüngsten der Amazonen, still und heimlich sich dahin wagten, wo genau das passierte, was nicht hätte passieren sollen.
  
 Eben hatten sie noch einen Ettin vor sich und im nächsten Augenblick waren über alle diese verdorbenen Schwarzen Elfen, Schwarz wie ihre Seele und mit roten flammenden Augen sprachen sie von tot und Schmerz. Und ob wohl sie immer wieder versucht sich zwischen die seelenlose und ihrer Schutzperson zu drängen, so konnte sie nicht verhindern das die Worte an sie gelangte.
  
 Sie hätte es auch besser wissen müssen, ihr einzige Aufgabe war es gewesen sie, das neue Licht des Stammes zu beschützen. Sie hatte versagt, nicht nur das sie, sie nicht beschützt hatte, sie hatte sie auch noch in diesen Verderben geführt.
 In dieses Spiel der Macht, in den die Dunkelelfen nur zum Spaß die 4 Jünglinge immer wieder erneut mit Worten und Magie quälten.
  
 Knurrend hatte sie versucht die Aufmerksamkeit von der Priesterin auf sich zu lenken, immer wieder war sie ihr entgegen getreten, so das sie sich nicht, um die noch immer Geschwächte Schwester kümmern sollten. Aber sie versagte. Immer wieder stichelten sie sie und als sie mal wieder versuchte die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, vergaß sie das auch Worte Schaden anrichteten.
  
 Im ersten Augenblick wollte sie noch der Redens Führerin sagen, das sie keine Angst vor dem Tot hatte, den keine aus den Stamm hatte Angst in das Licht zu gehen. Im nächsten Augenblick hörte sie die gequälten Worte ihrer Schwester, die so weit getreten worden war, das sie nur noch die Flucht in das Licht sah. Der Dolch war so schnell in ihrer Brust, das sie sie nicht hätte aufhalten können.
  
 Der Ort wurde kalt, sie wurden kalt, Hass stieg auf, wie konnten sie die Dunkeln es wagen, ein Licht das noch so klein und schwach war vergehen zu lassen? Am liebsten hätte sie sich auf den Sprecherin und ihr hässliches Tier gestützt ihr eigenes Leben hatte nun keinen Sinn mehr.
 Doch das wäre sinnlos gewesen. Der weg durch das Tor, das die Seelen Losen ihr gaben, war der einzige weg, ihre Schwester zumindest in die Sonne zu bringen.
 Denn hier allein von Nyame verlassen, würde sie nicht begraben werden, es würde das Letzte sein was sie tat, aber sie würde es tun. Ihr eigener Stolz und auch die Würde waren nun wertlos, sie hatte versagt.
 Die Worte der Dunklen gingen in dem rauschen, das sie in den Ohren hörte nieder und so lief sie mit purer Arroganz und dem Licht des Stammes fort. Die Würde sie nicht zurück zu lassen, nicht noch weiter würde sie sie verlassen.
  
 Doch als sie des Portal betrat, war es als würden Tausenden von Nadel in ihren Körper gerammt werden, und ein brennen breitete sich aus, schlimmer als jedes Feuer hätte sein können. Ihr erste Gedanke war, das sie direkt in einer Feuer mehr gerannt waren.
 Der Schmerz in den Augen, auf ihrer Haut, der so weit ging das er selbst in ihren Körper zu dringen schien, brachte ihr die Erkenntnis. Schmerz war ein guter Lehrmeister, Schmerz machte einen Wach, Schmerz würde sie am leben erhalten, für ihre Letzte tat, ihre Letzte Aufgabe.
  
 Blinzelt und schaute sie sich an, sie waren von einer Hölle in die nächste gelangt.
 Über alle um sie herum lag es, dieser weisse, langsame Tot. Ein Gegner den man nicht mit Waffen bekämpfen konnte, einen Gegner den sie nicht bekämpfen konnte.
  
 Sie war erneut machtlos, sie würde auch die andern die Friedfertigen nicht beschützen können. Wie sehr sie doch Schande über ihr Blut gebracht hatte.
 Zitternd und mit ersten Blauen stellen sank sie in den Schnee, sie dachte zumindest, das es dieser war.
 Selbst gesehen hatte sie ihn noch nie, aber die Geschichten. Sie erinnerte sich an Geschichten, die sie als Kind gehört hatte. Schnee und Kälte, die Rüstung die sie trug war nicht dafür ausgelegt. Sie konnte den nicht entkommen.
  
 Mit steifen Fingern griff sie um sich und auf ein Wesen so hässlich, wie nur ein Monster sein konnte, und so kalt als wäre es aus puren Eis. Zertrümmert lag es da.
 Nach einigen Sekunden kam eine Idee, eine Hoffnung, und wie ein Funke in der Nacht , ein einzelner Strahl Licht, kam die Zuversicht.
 Sie würden zumindest nicht verloren gehen, sie das Licht des Stammes, sie würde sie nach Hause bringen.
 Mit der wenigen kraft, die ihr diese Verbitterte Kälte lies, nahm sie ihr Säbel und hackte die Hand des Ungetüms ab und schleppte sich zu Ari. Die junge Priesterin, die sie hätte beschützen sollen und die nur wegen ihrer Unfähigkeit, nun so kalt und leblos wie das Eis selbst war.
  
 Tränen rannen der Kriegerin das Gesicht herab, Tränen die sofort zu sein gefroren und die nun selbst zu kleinen Kristallen auf ihren Haut wurden.
 Zusammen mit der Hand des Eisgoldems legte sie eine Weiter Rune auf ihrer Schwester, eine Rune die sie direkt zu den Wachen an den Tor der Goldenden Stadt bringen würde.
 Sie hatte es verdient, den sie war es gewesen, die den Mut hatte, mit ihrem Leben, die Freiheit der anderen zu sichern. Sie war die Einzige gewesen, die den Stolz aufgebracht hatte und deswegen würde sie die einzige sein, die nach Hause zurück kam.
 Lächelnd sah sie zu, wie der der Körper der jungen Schwester im Sog der unbekannten Magie verschwand.
  
 Als das Brennen nachließ, die weißen Funken in ihrem Blick nun langsam verblassten und eine Liebliche Melodie sie in den Schlaf zu sich zog, während die Wachen auf der anderen Seite des Tores, die zu der Jungpriesterin eilten das letzte war, was sie wahrnahm.
Arileiya / Malvor /Nia
Beiträge: 176
Registriert: 14 Jul 2019, 23:01

Re: Der Weg in das Licht

Beitrag von Arileiya / Malvor /Nia »

Dunkelheit. Schon wieder. Zum einen ließen ihre Schwestern sie nicht allein aus der Stadt, und zum anderen meinten sie wirklich hier unten wäre der Ort um mit sich ins Reine zu kommen. Es sei wie bei einem Pferd... fällt man aus dem Sattel solle man sofort wieder aufsteigen sonst würde man nie wieder reiten. Aber wäre das so schlimm? Wie oft musste sie noch versagen bis auch ihre Schwestern einsahen das ihr Weg falsch gewählt war? Hier unten abseits jeden Lichtes waren ihre angeblichen Gaben nutzlos. Gebete verklangen hier unten, ihr Widerhall von den Wänden klang hämisch als wollte man der jungen Tempeldienerin offenbaren...
„Hier gibt es nichts für dich.“
Wenigstens sprach sie ihren Schwestern den Mut zu, den sie selbst nicht mehr hatte. Noch immer trug sie ihre Maske der Zuversicht. Eine Maske die den Rest ihres Lebens ein ständiger Teil von ihr sein würde. Die Monster in diesem Teil der Stollen waren ihnen nicht fremd. Mehrmals schon hatten sie diese zurückgedrängt damit sie nicht aus der Höhle hervor quollen um ihre Stadt anzugreifen. Ein kalter Schauer glitt über ihren Rücken. War es das allgemeine Unwohlsein an diesem Ort?

Dann tauchten sie aus den Schatten auf. Mehr oder weniger bekannte Peiniger aus der nahen Vergangenheit. Ihre Augen erleuchteten in schwachem roten Schimmer die Wangen. Man forderte ihr Verschwinden, Arileiya war nichts lieber als das. Doch als die Flucht angetreten werden sollte hinderte man sie. Quälte sie mit Ungewissheit, Todesdrohungen standen im Halbdunkel. Die Dunkelelfen forderten Leben.. und ihr war klar wessen Leben es sein sollte.
Heute wäre der Tag an dem sie ihre Schulden begleichen würde Ansilon, die Flucht vor Nyames Urteil, die Gefangenschaft und ihre ehrloses zurück lassen von Lisander als Opfer der Peiniger.

Ihre eigene Bewegung kam ihr vor als liefe die Zeit kaum weiter. Der Dolch fand den Weg in ihre Hand von zitternden Fingern gehalten. 'Schenke meinen Schwestern einen Weg in die Freiheit.' Dann erklangen ihre Worte für alle hörbar.
„Wenn ihr euer Reich mit Tod und Blut verteidigen wollt, werde ich den Tribut zahlen.“ Hatten die Dunkelelfen sowas eigentlich verlangt? Schon lange verklangen die bösartigen Laute der düsteren Angreifer in ihren Ohren. Fern als wären sie nur die Schatten an den Wänden. Aber das war auch nicht wichtig.. dieses Opfer sollte nicht den Dunkelelfen gehören sondern Nyame allein. Ein Leben für drei ihrer Schwestern. Mein Blut für ihr Blut.

Der Dolch trieb sich, geführt von eigener Hand, tief in ihren Brustkorb. Der kalte Stahl entzog ihrer Haut und der Brust sofort die Wärme, während dünne Blutfäden unter ihrer Wehr hervor, ihren Oberkörper hinab rannen. Sie fiel auf die Knie.. es kam einem Traum gleich als sie mit ansah wie sich ein golden schimmerndes Rinnsal aus der Dolchwunde auf den Boden ergoss. Eine kleine Hauskatze stand vor ihr. Bemerkten die Dunkelelfen das Tier nicht? Wollten sie es nicht sehen? Das leise Maunzen des Tieres lockte die junge Priesterin. Als sie glaubte aufzustehen um dem Tier zu folgen, plumpste es hinter ihr und die Stimme der Dunkelelfen Anführerin klang noch einmal durch. „Nau ! Zieht ihr den Dolch jetzt heraus besiegelt ihr, ihren Tod.“ Arileiya sah sich um. Ihr Körper lag blass und kalt auf dem Höhlenboden. Philana machte sich grade daran sie hoch zu zerren und durch ein Portal reiner Magie zu schleifen. Ihr Körper war verschwunden. Durchscheinend, einem Geist gleich, folgte sie der Katze und glitt in den massiven Fels hinein. Dann wurde es schwarz.

- - - ~ ~ ~ - - -

Der unterkühlte Körper einer jungen Blondine, in Gewandung einer Tempeldienerin tauchte vor den Toren Asamea'torias auf. Man konnte den Körper als den von Arileiya identifizieren. Der Blutverlust war immens, ihr Puls, ihre Atmung und der Herzschlag kaum noch wahrnehmbar. Während eine der Wachen los lief um Lise zu suchen wurde der Körper ins Haus der Heiler gebracht. Fachmännisch versorgte man die Wunde. Legte einen pressenden Verband auf. Erst nach wenigen Augenblicken tauchte, vom Tumult angelockt, eine Priesterin Nyames auf. Nicht von den Reorx selbst aber dennoch beugte sie sich über Ari.
„Ihren Körper können wir heilen. Es wird schwer.. und es wird seine Zeit dauern. Aber Nyames Licht ist nicht mehr spürbar. Ihr Lebenswille ist erloschen. Beten wir alle, das sie zurück findet.“
Dann wandte die Priesterin sich ab.
„Wir können niemanden zwingen zu leben der es nicht von selbst versucht.“ Ein weißes Tuch wurde über den Körper ausgebreitet einzig das Gesicht blieb frei. Ein Bericht über den Fund der Hand, dieses eisigen Golems, wurde für Lise vorbereitet während man sich darauf einstellte, den Körper mit allem zu versorgen was er brauchte, bis Ari wieder kehrte. Wenn nicht, soweit schien hier niemand denken zu wollen und es schon gar nicht aussprechen zu wollen. Wenn nicht wäre heute der Tag ihres Todes gekommen.
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Anna /Katherin Leonora de Monde
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Re: Der Weg in das Licht

Beitrag von Anna /Katherin Leonora de Monde »

Fassungslos sah sie noch immer wie Arileiya mit dem Dolch in ihrer Brust vor ihr lag. Als sie sich bereits in der Kälte wieder fand. Es war etwas das sie nicht kannte und auf das sie niemand vorbereitet hatte. Ihr Blick ging suchend in alle Richtungen. Ihre Schwestern mussten hier sein. Sich ihre Verletzungen haltend und auf Grund der Kälte nur schwer atmen könnend, fand sie sie mit tränenden Augen. 

Ihre Harfe die nur durch Glück ganz geblieben war, hing über ihrer Schulter. Es war also kein Traum gewesen. Sondern eine Warnung. Sie würde sie das nächste mal ernster nehmen. So sie denn hier raus kamen. 
Keine von ihnen kannte diesen Ort und mächtige Gegner standen zwischen Ihnen und dem Ausgang. Wo immer dieser auch sein mochte.

Ein Gedanke schmerzhaft und traurig zugleich glitt zu Arileiya. Doch nun da sie von Philana fort geschickt worden war galt es lebend aus dieser Situation zu entkommen. Während die Kälte nun endgültig ihre Knochen erreichte. Nahm sie zitternd und ihre Finger vor schmerzen bewegend ihre Harfe zur Hand. Wenn sie etwas tun konnte war es mut machen und das würde sie jetzt auch tun. Mit einem schmerzverzerrtem Gesicht und halb gefrorenen Fingern begann sie zu spielen. Nur eine leise Melodie, dennoch antreibend und mit all ihrer Hoffnung darin. 

Ob die anderen sie finden würden?
Konnte man hier in einer Nische ein Feuer entzünden? 
Sie mussten in Bewegung bleiben. Anderenfalls würden sie sterben. Stetig versuchte sie sie mit ihrer Musik weiter anzutreiben. Mit einem steten besorgen Blick. 
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Lise
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Re: Der Weg in das Licht

Beitrag von Lise »

Es war für die heraneilende Custodia nicht schwer Lise zu finde, wie üblich befand sie sich im Palati de Acoma ur Reorx. Mit bleichem Gesicht berichtete die Custodia, dass Arileya schwer verwundet vor der Stadt erschien et zur Medicastia gebracht werde. Erschrocken über die Nachricht eilte sie sogleich los. Die Custodia folgte ihr und erwähnte dabei die Hand aus Eis. Lise stockte und fragte nach. "Eine Hand aus Eis?" - "Kia, Arileya erschien reglos auf dem Boden, mit einer Hand aus Eis."

Sofort war Lise klar, dass dies mehr bedeutete denn es gab keine ihr bekannte Kenagi im ewigen Eis. "Sind die Aeritane'i zurück, die sie begleiteten?" - "Nicht durch das goldene Tor, wir sahen sonst niemanden." antwortete die Custodia. In diesem Augenblick war sie froh, dass sie ihre Waffen auch in der goldenen Stadt nur selten ablegte. Bei dieser Nachricht durften sie keine Zeit verlieren. So gerne sie auch Arileya besucht hätte, sie hätte ohnehin nichts tun können. Doch es musste andere geben, denen sie sehr wohl helfen konnte.

Es ist nicht lange her, da halfen einige Custodies bei der Verteidigung Winterbergs. Es war eine Aufgabe die Lise nur ungern vergeben hatte und sie daher selbst oft in Winterberg war. Ein paar wenige wechselten den Wachdienst ab im kalten Norden, unter Menschen. Ihr schoss durch den Kopf, dass die letzten beiden dies mit ihrem Leben bezahlten. Doch nun brauchte sie noch einmal die Hilfe ihrer Schwestern, welche die Kälte vielleicht noch etwas gewohnt waren. So eilte sie zum goldenen Tor, schmerzenden Herzens vorbei an der Heilerstube.

Vor dem Tor wurde versucht den Wachdienst aufrecht zu erhalten doch es war offensichtlich, dass alle besorgt waren. Mit einem kurzen Blick vernahm Lise die Blutspur, wand sich aber sofort laut an ihre Schwestern. "Custodies die ihr Winterberg verteidigtet, ego brauche noch einmal eure Hilfe!". Sofort eilten ein paar Schwestern zu Lise. "Tama, rasch, wir müssen ins ewige Eis zurück."

Lise kannte sich in den Höhlen des ewigen Eises aus, doch war es ihr unangenehm ihre Schwestern schon wieder in diese eisigen Gefilde zu führen. Sie liefen zusammen zu Abella und ließen sich ein Tor öffnen, betraten es und eilten direkt in die Höhle. Zeit zur Vorbereitung war nicht, so mussten sie sich durch das Kämpfen warm halten, das war allen bewusst. Lise gab den Schützinnen einige ihrer Flammenpfeile, so schmolzen die Eiskreaturen rasch dahin und sie hatten zumindest etwas wärme auf dem Weg durch die frostigen Tiefen.

Es dauerte nicht allzu lange, da entdeckte eine von ihnen etwas funkelndes und hinter einigen Schneewehen entdeckten sie ihre Schwestern in selbigem liegen. Verletzt und kaum zu einer Regung fähig vor Kälte. Sie packten miteinander an um sie nach draußen zu tragen, während Lise einen ihrer Flammenspeere zündete um etwas Wärme zu spenden. Vorsichtig aber rasch traten sie den Weg nach draußen an. Doch sie hatten noch einiges an Weg vor sich. Die kälte nagte an allen, bis sie endlich Winterberg erreicht hatten und der Magitomo ein Tor zurück öffnen konnte.

Zurück im Licht und der Wärme ihrer Heimat brachten sie die beiden ebenso zur Medicastia, die schon seit langem nicht mehr so viele Hände voll zu tun hatte. Endlich konnte sich Lise auch zu Arileya begeben, die ganze Zeit schon macht sie sich Sorgen um das junge Licht im Stamm, das hell erleuchten sollte. Sie kniete an das Bett auf dem sie lag und suchte nach ihrer Hand unter dem weißen Tuch. Mit beiden Händen umschloss sie diese und sprach zur noch immer bewusstlosen angehenden Ierea. "Verzeih mir, Aeritane. Ego hätte dich et die Elpidkes mehr begleiten et lehren sollen, wenn ihr die sicheren Mauern verlasst. Ego schickte Ali'shondra auf die Suche nach Shala, sie könnte dir Nyames Licht besser zeigen als ego dies vermag. Doch tua bist das neue Licht, welches Nyame uns schenkt et sie wird dir deinen Weg noch weisen, davon bin ego überzeugt."

Mit diesen Worten ließ sie ihre Hand wieder los, blickte zu den abwartenden Custodies auf und sprach "Wir bringen sie zu Niradar, auf dass Nyames Kraft sie durchströmt."

Dann begab sie sich zu Anna und Philana und kniete sich zwischen deren beiden Betten und saß sie abwechselnd an. "Erholt euch et macht euch keine Sorgen. Nyames Licht scheint hell über euch et ihr seid stark im Herzen. Ihr bliebt zurück um Arileyas Licht zu retten, ungewiss eures Schicksals. Das wird Nyame euch nicht vergessen et ego ebenso nicht. Ego danke euch für euren Mut. Nyame elogia thao." Diese letzten Worte schloss sie mit einem warmen Lächeln ab und zog sich dann zurück um ihnen etwas ruhe zu lassen, doch blieb sie noch einige Zeit vor der Heilerstube, um in ihrer Nähe zu sein.

 
Arileiya / Malvor /Nia
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Registriert: 14 Jul 2019, 23:01

Re: Der Weg in das Licht

Beitrag von Arileiya / Malvor /Nia »

Lange waren sie durch Höhlen gewandert. Immer wieder hatte Arileiya sich umsehen wollen, hatte nach ihren Schwestern sehen wollen. Das konfuse Dämmerlicht hier unten schien sich gewandelt zu haben alles wirkte als sei es Symphonie in grau. Das letzte Mal das Arileiya Farbe gesehen hatte war in dem Rot der Dunkelelfen Augen.
„Kannst du deine Besessenheit mit ihnen nicht einmal vergessen?“ Zwischen der zierlichen Amazone und dem Kätzchen schritt eine imposante goldfellige Löwin einher. An ihrer Miene regte sich nicht doch dennoch erklang ihre Stimme, oder war es Aris eigene Stimme? Aber die Stimme hatte Recht, die Gedanken der Blondine hatten zu oft und vor allem zu lange bei den Dunkelelfen verbracht.

Die Löwin hielt vor einem der Unterwelt Pilze inne. Ihre Pfote tappste daneben in den losen Staub. Arileiya ging in die Hocke und fasste nach dem Pilz, ihre Hand glitt durch die Fungus hindurch als sei sie nur ein Nebel. Leise seufzte die Amazone.
„Erkläre es mir.“ Arileiya blickte die Löwin an, dann begann sie damit über die Pilze zu sprechen. Das man sie nahe des Wurzel Geflechtes abtrennen solle ohne das Geflecht zu zerstören. Sie sprach über die Eigenarten von Pilzen, welche von ihnen trugen ihre Kräfte in der Kappe des Pilzes, welche im Stamm. Die Zeit schien wie im Fluge zu vergehen. Als Arileiya wieder aufblicke und ihrem eigenen Redeschwall entkam war die Höhle in der sie waren.. weg. Verwirrt blinzelte Arileiya zur grauen Sonne herauf. Ihre Hand hob sich dem Licht entgegen doch fühlte sie die Wärme nicht.

Wortlos ließ sie sich ins Gras sinken und strich mit den Fingern durch das Gras welches sie nicht spüren konnte. Wieder dachte sie zurück an ihre Schwestern. Ob sie es geschafft hatten? Ohne das Ari es bemerkte hob die Löwin sie am Nacken an und schon einen Augenblick später war sie ebenso ein kleines Kätzchen wie ihre Retterin in den Höhlen. Gemeinsam sprangen die drei, der Sonne entgegen und grade als sie glaubte am Ziel ihrer Reise zu sein, tauchten die drei auf dem Gelände der Reorx auf. Die große Goldene setzte sie ab und blieb im Schein der nahen Katzenstatue stehen. Ungelenk wankte das Kätzchen Arileiya voran. Philana..! Anna..! Lise hatte sie also gefunden. Celina sah sie nicht aber das musste Ari auch nicht. Es würde lange brauchen all ihre Wunden am Körper zu heilen. Und noch länger ihre Seelen zu stärken.
„Glaubst du eine Wunde zu heilen ist der einzige Weg, Leid zu verhindern? Glaubst du die Wunde zu schließen bannt den Schmerz den sie verursachte aus dem Herzen?“

Während Arileiya den Amazonen zusah kreisten ihre Gedanken um diese Fragen. War heilen der einzige Weg um zu schützen?
„Bin ich für dich nur die Göttin des Lebens?“ die goldene Löwin blickte auf das Kätzchen herab das Arileiya nun war.
„Du kannst nicht alle retten. Ist eine Wunde erst geschlagen, durch Wort oder Klinge ist sie ewig da. Hast du je überlegt zu handeln bevor es notwendig wird andere zu heilen?"
Auf diese Worte hin kreisten die Gedanken in Aris Kopf. Mehr sein als eine Heilerin? Was könnte den Schaden von ihren Schwestern abwenden wenn nicht die Heilung durch die Göttin des Lebens? Aber Nyame war doch soviel mehr.. die Jagd, der Kampf. Arileiya senkte den Blick, sie wollte nicht nach draußen gehen und jemandem vorsätzlich Schaden zufügen. Aber.. die Jagd. Kein Jäger würde sich vor ein Reh stellen und es mit gezogener Waffe zum Zweikampf fordern. Vielleicht lag hier ein Ausweg. Doch vorerst musste sie den Kreis ihrer Schwestern wieder verlassen. Jemand anderes sollte noch besucht werden.
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