Ein ereignisreicher Tag im Wald

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Davind
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Ein ereignisreicher Tag im Wald

Beitrag von Davind »

 
Es war der dritte Tag, an dem er mal wieder vermehrt im Wald und im Umland unterwegs war, um Kräuter zu sammeln, als er ein leises Wiehern zwischen den Bäumen vernahm. Irgendetwas machte ihn stutzig an dem Wiehern, es hörte sich eher Wimmernd an, also folgte er leise dem Geräusch. Er näherte sich einer kleinen Lichtung und war dem leisen Wiehern oder Wimmer sehr nahe. Als er durch die Bäume auf die Lichtung trat, sah er am gegenüberliegenden Rand der Lichtung ein Pferd. Vor lauter Staunen klappte ihm die Kinnlade auf die Brust, die Augen weiteten sich und er schüttelte einmal seinen Kopf, rieb sich dann die Augen. Wie angewurzelt schaute er zu dem Tier, es schimmerte im leichten Sonnenlicht, welches durch die Baumwipfel fiel. Grün, schimmernd wie ein edles Metall lag dort ein Pferd auf dem Boden, es versuchte immer wieder aufzustehen, doch es wollte ihm nicht gelingen. Es schien wohl verletzt zu sein oder vielleicht lag es im Sterben, aber diesen Gedanken wollte er nicht zu Ende denken, es wäre einfach zu schade, wenn es dort zum sterben liegen würde.

Also ging er leise in den Wald zurück und machte sich daran, ein paar Äpfel von den Wildwachsenden Bäumen zu pflücken. Als er zwei Hände voll gepflückt hat, ging er zurück zur Lichtung, leise und langsam näherte er sich, mit beruhigenden Worten dem Pferd. Nach jedem Schritt blieb er einen Moment stehen und beobachtete das Tier, welches ihn mittlerweile gewittert hatte, denn es drehte mit ängstlichem Blick den Kopf in seine Richtung. Er streckte den Arm vor, mit einem Apfel in der Hand und sprach weiter beruhigend auf das Tier ein. Immer wenn es sich versuchte noch mehr anzustrengen um auf die Beine zu kommen, blieb er stehen, hockte sich hin, bis sich das Tier wieder ein wenig beruhigte, um dann den nächsten Schritt, langsam auf das faszinierend schimmernde Pferd, zu zu gehen. Es war wirklich faszinierend wie das Grün schimmerte, als er darauf zuging, er hatte fast das Gefühl, das es in allen Grüntönen die es gab schimmerte. Er vermutete, dass er schon mindestens dreißig Augenblicke sich dem Tier näherte, als er endlich um eine Armeslänge von ihm entfernt hockte. Er streckte den Arm aus und ließ einen Apfel in die Richtung des Pferdes kullern, nah genug damit es den Apfel schnappen konnte, was das Pferd auch tat. Während das Tier einen Apfel nach dem Anderen fraß, die er ihm zu kullern lies, musterte er das Pferd ausgiebig und sah dann auch den Grund warum es auf dem Boden lag. An der linken Vorderhufe schien das Pferd verletzt zu sein, jedenfalls konnte man getrocknetes Blut erkennen. Leider konnte er so nicht helfen, deshalb sprach er weiter beruhigend auf das Tier ein, und suchte dann große Zweige mit Blättern, schlug auch den einen oder anderen Ast vom Baum und Schichtete die Zweige ein wenig um das Tier herum auf, so dass man es nicht sofort erkennen konnte. Er wusste er musste schnell sein und Hilfe holen, doch wo sollte er nun Hilfe herbekommen. Das nächste was ihm einfiel war tatsächlich Ansilon, also machte er sich auf den Weg zu Amadrya, sie als Druidin konnte sicher helfen. Am Haus angekommen, klopfte er heftig und laut gegen die Tür, doch leider war sie nicht zu da. Gerade als er sich in Richtung Stadt in Bewegung setzte, kam Niriel angeritten, mit schnellen Schritten und ziemlich aufgeregt, ging er auf sie zu, schon von weitem erzählte er von dem Pferd und das es Hilfe benötigte. Nachdem Niriel ihn endlich verstanden hatte, packte man einiges an Zeugs zusammen, Bandagen, Alkohol zum desinfizieren und schüttete schnell ein paar Zutaten zusammen zu einer Flüssigkeit die vielleicht die Heilung unterstützen konnte.

So machten sich beide auf zur kleinen Lichtung, langsam näherten sie sich und den Göttern sei Dank, es hatte sich noch kein Raubtier an dem wunderschönen grün schimmernden Pferd, zu schaffen gemacht. Er hatte vermutet, dass es vielleicht ein Pferd, aus dem Reich der Feen sei, das jedenfalls hatte er Niriel erzählt, aber Niriel klärte ihn auf und meinte das es ein Mustang, mit einer seltenen Fellfärbung sei, dies würde die Natur ab und mal hervorbringen. Beide sprachen sie beruhigend, mit leiser Stimme auf das Tier ein und es lies nach einiger Zeit zu, dass sie sich die Wunde anschauen konnten. Gebrochen war anscheinend nichts, aber in der Hufe steckte ein Stück Eisen, es sah fast aus, wie eine Bolzen- oder Pfeilspitze, vorsichtig machten sich die beiden ans Werk das Stück Metall aus dem Huf zu ziehen, dabei floss viel Blut und ebenso auch Eiter, die Wunde hatte sich schon infiziert. Er goss vom Alkohol einiges über die Wunde um diese damit auszuwaschen und natürlich zu desinfizieren, dies alles nahm das wunderbare Tier auf sich, ab und an zuckte es. Trotzdem hatten sie das Gefühl, dass das Tier merkte wie gut es ihm Tat. Schließlich legten sie einen dicken Verband an, der die Blutung stoppen sollte und dem Tier beim Auftreten ein wenig stützen sollte und den Huf pufferte. Denn sie wollten das Tier in Sicherheit bringen, hier draußen war es leichte Beute für Wildtiere oder Wilderer. Sie versuchten gemeinsam das Pferd zu ermutigen, aufzustehen, es dauerte fast die ganze Nacht, als das Tier dann doch dem Drang und der Hilfe nachgab und sich traute aufzustehen. Und so machten sie sich auf den Weg und gingen mit ihm zu Davind nach Haus, um es dort genesen zu lassen. Auf dem Weg überlegten sie, was sie mit diesem Prachtexemplar wohl machen sollten. Sie waren sich einig, es kann nicht bei ihnen bleiben, so entschlossen sie gemeinsam es den Waldelfen zu übergeben, weil sie beide der Meinung waren, dort wäre es besser aufgehoben, als in der Nähe einer Stadt. Davind sollte sich mit Luni in Verbindung setzen und so schrieb er dann auch eine Nachricht an sie.
Drum hört ihr Leute, lasst euch sagen,
Handwerker bedroht man nicht,
auch darf man sie nicht schlagen,
sonst verkauft er seine Waren nicht.
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