Die Welt um ihn herum war gehüllt in einen Schleier aus Chaos, Schmerzen, dem Geschmack seines Blutes, Schießpulver und Kampflärm.
Augenblicke und Sekunden verstrichen wie eine Ewigkeit, doch allmählich synchronisierten sich Pans Sinne und fokussierten auf das hier und jetzt.
Was war geschehen?
Auf sein Kommando hin, ein einfaches Nicken und ein Handzeichen, wurde die Kanone auf der Burgzinne abgefeuert.
Volltreffer ! Dämonischer Hurensohn, friss das!
Wie Spielzeug, wurde der Offizier von der gewaltigen Druckwelle der Explosion zurückgeschleudert und donnerte gegen die steinerne Wand des Kerkereingangs, die unter der Wucht teilweise durchbrach.
Ein Tod wie der des elfischen Helden Heledirs - zerschellt an einer kalten Mauer? Mitnichten! Trage eine Rüstung – denn das rettet Leben. Der schwere Harnisch aus Schwarzstein, riss unter der zerstörerischen Gewalteinwirkung und knackte auf wie eine Eierschale.
Die rechte Schulter wurde beim Aufprall ausgekugelt und die rasiermesserscharfe Splitter der Kanonenkugel, rissen wie kleine Geschosse, klaffende Wunden in den Oberkörper des Soldaten.
Nicht wahr - so knapp dem Tode entkommen, läuft das gesamte Leben doch vor deinem geistigen Auge ab? Quatsch, was für ein Ammenmärchen.
Die Genugtuung den Kriegsfürsten erwischt zu haben und noch am Leben zu sein, entlockte Pan ein blutverschmiert-triumphierendes Lächeln.
Sekunden später schloss ihn die wohlige Wärme einer jähen Ohnmacht in die Arme, die von den heiligenden Gebeten des Paladins Argus und des Priester Ramirez gestört wurde.
„Heilige Scheiße!“
Blinzelnd brauchten die blutunterlaufen Augen des verletzten Offiziers eine Weile um das Gesicht scharf zu stellen.
„M …Mmirja ?“, leise, schmerzerfüllt hauchte Pan den Namen seiner Frau.
Doch der Schein trügte ein weiteres Mal seine Wahrnehmung.
„Lebt Pan noch?“
Blutverschmiert und vom Kampf gezeichnet lehnte Paladiness Sloan an der Kerkertür und rang schwer atmend nach kostbaren Sekunden nötiger Erholung.
Keuchend und schmerzverzerrt raffte sich der Offizier mit der Hilfe seiner Kameraden auf.
„D... die Anderen ... wir müssen sie rausholen“.
Nur dem schnellen Handeln von Sloan, Thamina und Argus war es zu verdanken dass die gefangenen genommen Soldaten Jolan und Roland überlebten.
