Veränderungen...

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Xathryna
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Registriert: 29 Aug 2020, 00:31

Veränderungen...

Beitrag von Xathryna »

Mit gewaltigen Kräften schwappte das Wasser gegen die hohen Klippen.
Noch hielt der harte Kalkstein stand, doch war es nur eine Frage der Zeit, bis er sich der ungebändigten Macht des Meeres beugen musste. Zwar würde es noch Jahrhunderte, vielleicht sogar Jahrtausende dauern, aber irgendwann würde er nachgeben, sich verändern. Alles würde sich verändern, nichts ewig währen…

Auch Xathryna hatte dies gelernt.
Lange Zeit war sie fort gewesen, nun war sie zurückgekehrt.
Im Grunde war sie nie wirklich weg, sie hatte sich zurückgezogen, in die Tiefe der Wälder, in die Einöde, an all jenen Orten war sie gewesen, an die sich kein gewöhnlicher, vernünftig denkender Mensch hinwagte. Orte die nicht für menschliches Leben geschaffen waren.
Sie hatte die Einsamkeit gesucht um im Stillen zu dem Namenlosen zu beten… und um zu sich selbst zu finden.


Sie erinnerte sich daran zurück, als sie von zu Hause fortlief um die Wahrheit zu finden…
Und Sie hatte sie gefunden.
Dann hatte sie erfahren müssen, wie kurz nach ihrem Verschwinden ihr Stiefvater und all jene die ihr etwas bedeuteten sterben mussten.
Das gesamte Dorf wurde in Grund und Boden gestampft.
Von jenen die sich als die „Lichten“ ausgaben. Sie wollten alles vernichten was sie in ihrem Wahn der Gerechtigkeit in Zusammenhang mit dem Hassgott brachten.
Viele Tränen hatte sie damals vergossen… Tränen der Verbitterung, der Verachtung, des Hasses…

Die Rache war der einzige Gedanke der für sie lange Zeit beherrschte, ihr einziger Begleiter, das Einzige, das sie aufrecht erhielt, und voran trieb.
Das Verlangen die „Lichten“ für ihre Taten büßen zu lassen versetzte sie in einen Zustand der Raserei. Alles wollte sie unternehmen um ihnen zu schaden… sie zu vernichten.
Der Namenlose war dabei ein Hilfsmittel, wenn sie nach seinen Grundsätzen handeln würde, dachte sie, könnte sie ihr Ziel erreichen. Ihren Hass und die Rachgelüste hatten sich in der Zeit die sie mit ihren „Brüdern und Schwestern“ im Tempel verbrachte immer mehr verstärkt.


In jener Zeit machte Xathryna viele Veränderungen durch..
Sie war nicht mehr so kalt und gefühlslos wie damals, als sie die Wahrheit für sich entdeckt hatte… Sie war menschlicher geworden, sie konnte fühlen...
Doch ließ sie die neuen Gefühle nur soweit zu, wie sie sich mit ihrem Glauben vereinbaren ließen.
Keineswegs hatten sich ihre neu entdeckten Gefühle verweichlicht. Sie hatten ihr eine neue Ebene eröffnet auf der sie dem Namenlosen dienen konnte, und sie fühlte sich ihm mehr denn je verbunden.

Denn so wie der Stein sich über die Jahrhunderte durch die Einwirkung des Wasseres veränderte, verändert sich alles irgendwann…
Zum Guten, oder zum Schlechten….


Nalveroth..... sie war angekommen, bei Ihren Brüdern und Schwestern.
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Xathryna
Beiträge: 3
Registriert: 29 Aug 2020, 00:31

Re: Veränderungen...

Beitrag von Xathryna »

Seufzend holte sie aus dem Lederrucksack, welcher gut befestigt an ihrem Körper war, ihre mit weichem Orkenfell bedeckte Matratze hervor. Vorsichtig breitete sie jene auf dem weichen Boden, welcher mit Moos überzogen war, aus. Trotz der kalten Jahreszeit genoss Xathryna ihren Schlafplatz ausserhalb von Nalveroth und würde ihn selbst mit den weichen Betten in so mancherlei Häuser nicht eintauschen. Doch sie wusste, dass dies kein Dauerzustand sein könnte.

Es war ein anstrengender Tag gewesen, sie hatte heute wieder viel Zeit auf dem Friedhof verbracht. Irgendwie betrachtete sie jenen Ort in letzter Zeit schon als ihr zuhause, denn sie fühlte sich wohl in der Umgebung, welcher für andere Menschen wohl als angsteinflößend angesehen werden würde. Interessiert hatte sie so mancherlei Notiz gemacht, hin und wieder betrachtete sie einige Knochen näher, und doch war der heutige Tag mehr als miserabel verlaufen. Viele „ Blechhampel“ hatte sie gesehen, und sie ließ sie auch des öfteren spüren, was sie von ihnen hielt. Doch trotz ihrer Abneigung gegen die Krieger sah sie sich des öfteren auch selbst in eine solcher Rüstungen stehend, mit aufblitzendem Schwert, welches den Gegner schon beim Anblick Furcht einflößen musste...
 
Schnell vertrieb sie jene Gedanken wieder aus ihrem Kopf, ihr Pfad war ein anderer, und auch ihre anwesenheit an diesem Ort, war ein anderer - Wissen.
  
 Kurz flackerte das Bild ihres Vaters vor ihren Augen, in ihrem wirren Gedankengang auf, und verursachten auf ihrem Gesicht den Ausdruck absoluter Hilflosigkeit. Diese Recken, manche von ihnen glaubten, sie könnten tatsächlich schreiben und lesen, doch für sie glich es eher einem primitiven Gekritzel, verursacht von einem geistig soweit entwickeltem Wesen wie es etwa den Orken entsprach.

Sie verachtete die Recken nicht, sie schätzte sie sogar, eben auf ihre Art und Weise, wie sie auch Untermenschen schätzte. Magier und Recken, die beiden Wörter so nahe beieinander wirkten lächerlich. Wie Ork und Mensch. Doch von Magiern, hatte sie ebenso genug, viel zu viele hatte Sie letzlich erst in Silberburg gesehen.
  
 Zwangsläufig müsste es Krieg geben, vermutete Xathryna, als Sie der Szenerie in Silberburg folgte.
Sie fröstelte unter ihrer Decke und sie war sich nicht im Klaren, ob sie aufgrund der niedrigen Temperaturen, oder aufgrund jenes schrecklichen Gedankens, zu jener Bewegung gezwungen wurde. Zitternd lag sie da, noch immer in ihren wirren Gedanken versunken.

Die letzte Nebelflocke setzte sich ins Gras, als Xathryna endlich einschlief, ihre letzten Gedanken zeugten von grausigen Bildern der Verwüstung, doch ihr Gesicht wurde von einem Lächeln geziert.

Der neue Tag brach an.... und Ihr Ziel war  Nalveroth.
Die Fürstin hatte ausgerufen, die neue Stadthalterin werde vereidigt. Sie musste an diesem Tag, bei Ihren Brüdern und Schwestern sein
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