Die Geister reiten

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Azzachtai
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Die Geister reiten

Beitrag von Azzachtai »

Einem bösem entzündeten Auge ähnelnd entschwand das Auge Agrazh und es wurde unmittelbar nachtduster, so dass die Luft augenblicklich metallisch frostig schmeckte, wie das Blut eines erlegten Feindes.
Die Ohren des Jungorks zuckten, lauernd blickten seine gelben Augen umher. Er war außer Atem, wieder einmal, seine schützende Speckschicht verdeckte die gut darunter ausgebildeten Muskeln, aber neben Kraft war es mit der Ausdauer nicht weit her. Er konnte schnell sein, aber wenn neben Kraft und Gerissenheit Ausdauer und Zähigkeit gefragt waren überließ er das Feld gern den anderen, bis sie sich aufrieben und er dem entkräfteten Gewinner die Beute streitig machen konnte. Die einfachste Taktik überhaupt, aber so wirkungsvoll. Zugegebenermaßen kein ehrenwärter Zug, aber als der Mittlere von Drillingen war dies stets die gebräuchlichste Überlebensstrategie. Ja. .. es war als würde eine innere Stimme ihn immer zu befehlen doch seinen Vorteil zu suchen und seinen Verstand zu gebrauchen, wo andere rohe Kräfte walten ließen. Er ließ sich so auch nicht von den anderen hetzen, auch wenn Orks gern etwas hetzten, so lehrte er gern, dass es sich böse rächte, wenn man ihn über Gebühr drangsalierte.
Da war das erste Mal, dass die Streitigkeiten ausarteten und sein größter Bruder das neue lieb gewonne Spielzeug, eine schwarze Katze, mit einem Stein erschlug, einfach weil sich Azzachtai gern für sich mit dem gefundenen Tier zurückzog. Mühsam hatte er das Wesen gezähmt, indem er der halb verhungerten Kreatur, die von den Ratten des Forts angelockt wurde (wo Ratten, da Rattenfraß, alte Lebensweisheit) mit Resten, die er sich vom Mund absparte anlockte. Dabei war er einfach weniger grobschlächtig, chaotisch und rauflustiger als der Rest der Brut. Letztlich war das Tier belanglos, aber es schien den Orkling weniger bedrohlich einzuschätzen und ließ sich schließlich anfassen, ohne zu beißen und zu kratzen, oder zu flüchten. Respektive kam es auch in Schockstarre, in der es dann ängstlich zu schnurren begann in den groben Pranken. Dann war sie blutiger Matsch und 4 Pfoten, wobei eine im Maul des verhassten Größeren verschwand und er höhnisch grinste. Kalt blickte er sein fast Ebenbild an (alle drei Brüder waren in Größe und Augenfarbe verschieden, auch waren Mehrlingsgeburten bei Orks keinerlei Seltenheit). Die roten Augen blickten erwartungsvoll und angriffslustig. Provozierend. Die Muskeln des Älteren gespannt, man konnte förmlich das Blut in die Armmuskeln pumpen sehen. Übermächtig. Ein Bild von einem Schaißhaufen. Ugur sain faul und dumm, dass er sich an kleinen Tieren mässähn. Nuargh werden stolzer Khurkach. Fetzähn feiges Schleichtier. Ugur nich mal können sain schnätzmächtig und fangen Volf! Dann lachte er und blickte seinen Bruder verstohlen an und deutete in die Schluchten außerhalb des Lagers. Ugur nicht geschafft. Ugur daher fetzähn groxx – in dem Moment sprang auch mit wütenden Schrei schon und mit rudernden Schlägen auf ihn eindreschend Ugur auf ihn drauf, aber die Schläge entfalteten nicht wirklich seine Wirkung. Als Jungork war man derlei gewohnt und es härtete ab. So verrauchte auch die Wut schnell und er ließ von dem sich kaum wehrenden Azzachtai ab und trollte sich nach draußen, um sich wie erwartet an einem der Reitwölfe anzuschleichen.
Azzachtai nahm etwas Schlamm und kühlte damit die Beule auf seinem Kopf. Ugur war in dem Moment eine Grenze überschritten, die ihn zu keinem wichtigen Wesen in seinen Leben mehr machte. An dieser Stelle war ein Punkt gesetzt, getreu dem Motto- was ich nicht will, was man mir tu, dass füge ich schnell anderen zu... So lief er zu seinem Beuteversteck, sorgsam in den Augenwinkeln schauend, ob ihn niemand allzu große Aufmerksamkeit schenkte und entwand jenem einen einfachen metallenen Dolch und einen dicken, festen Stein, auf dem ein hübscher Kristall wuchs, beides steckte er in einer kaputt gerissenen speckigen Lederhaut, die ihn als eine Art Beutel diente. Die Stimme in seinem Kopf summte vergnügt, denn sie wusste was da kommen würde. Für sie war Vergangenheit und Zukunft eins und das Jetzt, das war bedeutungslos.
Wie berauscht schlug er immer wieder mit dem Stein auf den Schädel ein, der Volf war tot, Ugur war es fast auch. Jetzt säuselte die Stimme, Jetzt. Er war wie im Rausch, all die Wut, all die kleinen Bosheiten, seine, die er ausleben konnte, und jene die er rückzahlen konnte. Dazu das Tabu. Er hatte seinen Bruder Agrazh geopfert. Seine Wut. Seinen Verstand. Alles. Er konnte sich eigentlich nicht erinnert, was passiert war. Es war dröhnend die Stimme in seinen Kopf gewesen, wie viel zuviele Trommeln. Seine Sicht verschwamm, wurde schwarz, wurde glühend rot, auch gerade war es ihm als sei er in etwas Weiches eingehüllt. Nicht Herr seiner Sinne, es floss alles so ineinander, heraus und in ihn herein, kalt und heiß. Die Stimme gehörte einer körperlosen Gestalt, die sich herauslöste aus dem Käfig, der mal ein Ork war. Die großen, schwarzhäutigen, ledrigen Arme zuckten noch einmal, das Blut glich einer rubinroten Fontäne im grauen Zwielicht des bewölkten Himmels. Er nahm mehr war, der Geist nahm ihn mit, sein Verstand konnte das nicht fassen. Er barst innerlich, brach auf.
Aufgewacht im Morgengrauen erhob er sich. Von der Leiche seines Bruders und des Wargs war nicht viel übrig, nachts hatten sich nahe Raubtiere die noch warmen Teile schnell geholt, nur von dem anderen, noch lebendigen Ork ließen sie wohl die Finger. Dieser wankte davon, mehr besinnungslos und schweigsam ging er in die Berge. Etwas zog ihm zu den Schädelhäufen der Opferstätten. Dort blieb er 3 Tage und Nächte im Delirium...
Zuletzt geändert von Azzachtai am 05 Mai 2022, 13:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Azzachtai
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Schlammschlacht

Beitrag von Azzachtai »

Schlammschlacht


Das leise Geräusch von rieselnder Nässe, einhüllend, unangenehm kühl eindringend. Fahlkalt. Vernachlässigbar.

Bedrohlich regen sich die schwarzen Fichtenstämme in die Höhe des bleigrauen Himmels empor. In der Ferne regt sich Nebel unwirklich.

Ich spüre meinen Körper nicht, noch den schmatzenden Sog des schlammsumpfigen Modergrunds, der meinen Schritt bremst und meinen Tritt unweigerlich zum Fall ablenkt.

Baren Fußes stapfe ich weiter, fast vergessen was mich herbrachte. Mich verfolgt ein großer Schatten, der meinen Atem gefriert, mein Blut gefriert, meine Sinne gefriert und mich dennoch weiterdrängt.

Bergab windet sich ein Weg, das Regengeräuch tritt zurück, ein Rabenschrei zerteilt den schweigenden Forst.

Rostrot in zerlumpten Tüchern eingehüllt steht ein dem halbsichtbaren Gesicht nach zu urteilender Ork vor mir, überragt mich um Haupteslänge, aus dem Schatten heraus glimmen rot die Augen.

Dieses Rot umhüllt meine Gedanken und versenkt sie mit lodernden kalten Zorn, chaotisch regt sich mein Atem, mein Blut kocht, meine Sinne werden feurig-lebendig. Der Schattengeist hüllt mich ein

und drohend erzürnt, voller unverholener Rage erklingt eine Stimme in mir. "Wälchäz Opfa bringän, Olorghi?" "WAZ B`RAIT ZU GÄBÄN FÜA MACHT?" - Das Allmächtige Auge Agrazh ist auf mich gerichtet,

die Erkenntnis ist unverkennbar. Ich spüre keine Angst, nur die Gewissheit, dass ich etwas so Mächtigen gegenüberstehe, dass es mich mit einem Gedanken in die qualvolle unendliche Strafe,
oder in die Nichtexistenz befördern könnte. Oder schlimmer, Widergeburt als halbverkrüppeltes Pimpiwaip. Kurz diese Gedankenblitze unterdrückend, auch wenn sie mich fast ein wenig
mit einer gewissen hämischen Freude amüsiert kitzelt. Und so antworte ich: "Azzachtai ähren Agrazh für da Macht mit Kaoz und Froidäh, Schohöpfähr haben sonst alläz"...

unverhofft erwache ich in einer Laache aus Kotze und Blut am Altar Agrahz, hinter mir ein rotberobter, grauhäutiger geisterhafter Ork. Mit grimmigen Lächeln erhebe ich mich und schupse einen Schädelknochen vor mir auf den Haufen zurück.

Ich fühle mich auf seltsame Weise einem Wissen verbunden, dass ich allerdings nur intuitiv benennen kann. Ich sehe die Flamme der Fackel vor mir im Wind zucken und verstehe... Feua... Atäm von Wind... ich brauche Schriftrollen... die  die diese Merk'ar haben und damit kann ich eine neue Macht formen.

 
Zuletzt geändert von Azzachtai am 05 Mai 2022, 13:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Azzachtai
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Zurück in den Orkhütten

Beitrag von Azzachtai »

"Es ist faszinierend wie viel die Sprache über ein Volk verraten kann. Es ist tatsächlich so, dass der Orkmund das Wort "vielleicht" nicht kennt. Eine solche Vokabel gibt es im Orkischen schlichtweg nicht. Der Ork kennt nur zwei Optionen: Entweder man tut etwas oder man tut es nicht!" - Magister der Creaturologie Horatio von Silbersturm, bei einer Vorlesung in der Magierakademie, bevor er als für immer verschwunden galt...



 
„In deinem Mund, Schaißhaufen“ entgegnete Azzachtai in Stammessprache dem Wachposten und ließ dazu die haarige Faust ungeahnt rasant in das ungläubige Gesicht des verdutzten Kämpfers klatschen, so dass dieser Blut spuckte. Eine letzte mögliche Explosion von kaum mehr vorhandener Energie, die mehr einen Überlebensimpuls glich- dieser Wachposten hatte die Dreistigkeit sich vor ihm aufzubauen, ihn zu bedrohen, als er des Nachts zurück ins Fort wollte und verlangte Wegegeld, mit Kennerblick ein leichtes Opfer ausmachend. Sicher, er trug Feiglingsrüstung aus Haut und Fellen,  war abgekämpft und müde wie er war nach den zahlreichen Abenteuern mit der YeA in Reichen, die wohlmöglich nie ein Ork vorher erreicht hatte, und schon gar kein Jungork, der sich in Ausbildung zum Schamanen befand. Ein wahrer Kulturschock, gleichsam das Zusammentreffen mit anderen Völkern wie Drach’kin und  Mannwaibsen.
=Calibri,sans-serifNeue Wunden hatte er erhalten und Erkenntnisse auf dieser Reise auf dieser fliegenden Holzhütte gewonnen, die seinen Verstand die nächsten Tage sicher gut beschäftigen würden. Sphärenwächter und der „Bucklige (berobtes Wesen, dass frei in der Luft schwebt und sich als Diener eines Windes ausgibt, sendet Dämonen), eine Wiedergeburt eines whuk‘ aus dem Sturm, zu dessen Ritual er Teilnehmer und Zeuge war. Mehr und Mehr keimte in ihm die Erkenntnis, dass neben den Kontakt zu den Ahnen, Wesen die Weise und unfassbar mächtig waren, die Kunststückchen der Merk’ar wohl doch zu etwas Nütze waren, als sich mit deren Schriftrollen den haarigen Orkhintern zu wischen.  

Kein Ork schöpfte seine Macht und Kräfte aus eigenen Kräften, sondern war nur dazu in der Lage dies zu vollführen mit Hilfe der Geisterwelt. Sind ihm die Geister des Feuers gewogen, so vermag er es Feuer zu beschwören. Sind ihm die Geister verstorbener Helden gewogen, so vermag er es Kampfgeist in sich und seinen Gefährten hervor zu rufen- mit rituellen Worten, festgelegten Gebeten in alter orkischer Sprache*. Deren Grammatik war recht einfach gehalten. Und es benötigte Opfergaben. Diese Kräfte waren älter und mächtiger, stammten aus einer Zeit, als sich die orkische Rasse, so die Legenden in machtvoller Stärke über alle anderen schwächlichen Rassen erhob. Vor langer Zeit, als die Götter damit beschäftigt waren Wesen zu formen, war es Agrazh, der den ersten Ork nach seinem Abbild schuf. Aus Asche, Lehm und kalter Erde formte der Gott des Feuers "Uzulak", den ersten aller Orks, welcher um ein vielfaches größer und stärker war, als die Orks es heute sind. Es war das stärkste Wesen, das im Wettkampf der Götter geschaffen wurde, denn Agrazh Stolz verbat es ihm zuzulassen, dass seine Kinder unterworfen werden könnten. Sie waren die geborenen Herrscher, doch am Ende kam es doch anders als erwartet. Agrazh ließ seine Kinder alleine, denn sie sollten lernen selber Verantwortung zu übernehmen. Doch an Stelle des Verantwortungsbewusstseins wuchs die Selbstgefälligkeit in ihren Herzen. Die Orks verloren ihre Bestimmung aus den Augen und verfielen der Willkür ihrer eigenen Launen. Sie entfernten sich unwissentlich von den Wurzeln ihres Vaters Agrazh und verkümmerten äußerlich immer mehr zu Wesen, die fast so mickrig und schwächlich waren wie die Kinder der anderen Gottheiten. Erst als es schon nahezu zu spät war, packte die Orks die Furcht und damit auch die Erkenntnis, dass sie töricht waren sich von den Tugenden ihres Vaters abgewandt zu haben. Der Dialog mit Agrazh wurde wieder gesucht und seine Lehren in Zukunft strikt befolgt. So entstand das Schamanentum. Nie wieder sollte das Wort Agrazhs in Vergessenheit geraten. 

Die Geschichten der Aikar im Kopf herumspukend, die ihn seit jeher faszinierten und beflügelten, stapfte er müde zu den Lagern und ließ sich voller Gedanken darauf nieder. Er hatte nun fast mehr als 2 mal 12 Sommer gesehen und war nun ausgewachsen, in den Stamm initiert und bereit zu ergründen, was an den Legenden wahr war. Er glaubte nicht jedes Wort, wusste aber, dass die Gebräuche; Rituale und Geschichten wichtig für den Stamm waren. Sie waren sein Rückrat und Rhythmus. Agrazh lebte in ihnen, im Kampfgeist des Clans, Urzulak warf darin seine Axt mit tödlich übermächtigen Schwung auf seine Feinde. So machte er es sich mit grimmigen Willen den Weg des Schamanen in seinem Stamm weiter zu verfolgen. Er würde sich Agrazh Macht als würdig erweisen. 

* Die orkische Sprache und Schrift 
Die orkische Sprache unterscheidet sich wesentlich von den anderen Sprachen; glaubt man den Überlieferungen der Orks, so blickt sie auf eine sehr lange Geschichte zurück, die bis auf die Kinder Uzulaks, des ersten Vorfahren, zurückgeht. Die orkische Sprache weist eine im Verhältnis zu den anderen Sprachen recht einfache Grammatik auf, die allerdings im Altorkischen, eine noch immer von Schamanen und höhergestellten Orks benutzte ältere Sprachvariante des Orkischen, die vor allem in Riten verwendet wird, bedeutend komplexer ist. 
Die orkische Schrift ist unabhängig von der menschlichen aus Bildzeichen entstanden; noch immer ist diese Schrift recht urtümlich und einfach. Der Bildcharakter dieser Schrift ist meistens noch eindeutig erkennbar; beispielsweise bilden das Zeichen für "Kampf" zwei gekreuzte Äxte. Neben dieser wird im Orkischen auch über rituelle Trommeln kommuniziert; eine bestimmte Abfolge von Schlägen hat hierbei eine bestimmte Bedeutung. Von den Orks selbst versteht fast jeder Ork im Erwachsenenalter, der traditionell erzogen wurde, diese Trommelsprache; doch nur wenige sind dazu befugt, die rituelle Trommel zu benutzen; diejenigen, die sie benutzen dürfen, stehen bei den Orks hoch in Ehre. 
Zuletzt geändert von Azzachtai am 09 Feb 2022, 15:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Azzachtai
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Nor'Aikar Azzachtai

Beitrag von Azzachtai »

Im Warghmond, oder Schlammmmmond- wie ihn die Olorghi auch nennen...Eigentlich wollte es gar nicht mehr wirklich hell werden, auch so richtig kalt wurde es nicht. Nebel kroch um das Fort und die Khurkach waren missmutig am Wache schieben, stampften tröge durch den Schlamm und wer konnte verzog sich in die Höhen, um dort zu schnetzen und die Waffen in wamest, stinkendes Blut zu tauchen. Einige Herzen und Seelen hatte Azzachtai aus dieser Unternehmungen, um sich weiter vor dem Stamm zu beweisen, Agrazh geopfert. Seit Tagen sah man ihn täglich ruhig vor dem Altar im Nordosten des Gebirges knien und seine Opfer vorweisen. Es nieselte der Zeit ununterbrochen … zurück von diesen oft lange dauernden inneren Reisen, um in die Hallen der Ahnen Einzug zu finden und den leisen, stillen Stimmen zu lauschen begegnete er den großen Aigar im Fort. "Arargh Moloch!" 
Demütig senkte der junge Ork sein Haupt vor dem mächtigen Aikar Agrazhs. Choharars Groukh rechte Hand. Und auch die Linke, wenn es mal mehr zu tun gab. Im Rot des Aikars, wie ein andersweltliches, mysteriöses Wesen verborgen hinter der Maske des Schamanen verborgen, dürr und hochaufgeschlossen. Vom Wesen her ruhig, lauernd. Sein Augenmerk war schon auf den Jungork während einer gemeinsamen Jagd gefallen und er konnte beweisen, dass er In der Lage war Seelen in Agrazh Reich zu schicken, damit dieser an Macht gewann und auch in der Lage war den Kampfgeist der Khurkachs zu stärken und die Krieger zu heilen.
„Rargh-zah!“ erschalte es wie aus einer anderen Welt dann und der Aikar warf Azzachtai einen langen, prüfenden Blick zu. „Azzach-tai...“ raunte dieser mehrmals, während die Hand unter die Maske wandert. „Da Draratùl...“ dabei tipp er nun mit dem Ritualbuch auf die eigene Brust. Nach und nach entspann sich ein Gespräch über Azzachtais wundersame Reise im Luftschiff, indem der Jungork nicht prahlte, aber zu verstehen gab, dass er den Stamm würdig vertreten habe, im Kampfe und im Bündnis. Auch die Warnung des Aikars nahm er sich zu Herzen. Rotroben Groxxköpfe, bei den Wort musste Azzachtai schmunzeln. Er gab jedoch zu Bedenken, dass Wissen Macht sei, worauf der weise Aikar zustimmend nickte und einen raschen Schritt auf ihn zumachte. Azzachtai wusste, dass der Aikar die Personifizierung Agrazh war und von daher blickte er ihn ohne Furcht oder Misstrauen, aber sehr aufmerksam an. Vielleicht war es auch ein gegenseitiges Belauern, aber dann auf sehr hohen intellektuellen Niveau, wie es Orks normalerweise nicht tun würden. Azzachtai versuchte Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen und Willensstärke und hoffe inständig, als würdig befunden zu werden.
Wieder folgte ein abschätzender, prüfender Blick, dann bedeutete der Aikar ihn sich ans Feuer zu setzen und zu warten. Ruhig starte dieser in die Flammen, gleichsam fühlte er auch den Blick des Orkgottes auf ihn, dessen Flamme in ihm brannte, anschließend folgte ein ernsteres Gespräch: „Duorgh“ und deutet mit einem Dämonenhorn, welches er wieder mitbrachte und sich auf den Sitz des Aikars niederließ auf den Jungork - „zeigan shat Willen für da Funzladinge“ - „unh´ da Azzachtai makt da Funzla mit da K'rak unh' da andera Zeuk....“ -“Issa mäktika Waffe... da K'rak inh Verbindunkh mid da Funzla. ...“ „Wat vergess'n bei Burtak.. Morloch holen“Kurz huschte der Blick des Aikars zum Feuer, dann wieder zu Azzachtai
„Morloch gital za.“Issa mäktika Waffe... da K'rak inh Verbindunk mid da Funzla.
Hrrrhrrr...Aufmerksam lauscht der Jungork den Erzählungen des Älteren. Nun lacht dieser dazu kehlig auf, als würden ihn Erinnerungen ereilen. Nach dieser kurzen Pause greift er beherzt mit der freien Hand zu seinem Gürtel, von dem er einen Beutel lösen wird. „Da Morloch hat hia besondera Dink. Nuargh sonst auss'a Hände gegeban, außa jetzt'a für da Azzachtai...“Er winkt ihn mit dem Dämonenhorn augenscheinlich zu sich heran. „Guck'ma hia...“ ertönt die belustigte tiefe Orkstimme hinter der Maske. „Oh dasz sain große Ehrrre“ meint der Jungork mit einer Mischung aus Erstaunen, Ergriffenheit und Verwunderung.In diesem Beutel finden sich sonderbar leuchtende, blaue Kristalle, die augenscheinlich eine magische Aura ausstrahlen. Des weiteren, in feine Bündel gewickelt, sind braune, aromatisch bitter riechende Blätter,„Ersta Dink... iss komischa Pflanza. Da Aikar brauch shat von da Zeuk!“ erklärt der Stammesschamane dem Schüler, dieser antwortet: „Ah sain Kristall mit großa Funzla.... shat bari, großmächtig...“ Staunend sind die gelben, schmalen Augen aufgerissen. Er hatte noch nie in seinem Leben so etwas Seltenes, Wertvolles besessen. „Da Azzachtai wird seina Merk'ar-Groxxkopp-Rotroban umh ihra Pflanzenzeuk erleichtan.“„ Füa Gaista Opfa?“ fragt der Genannte dann neugierig.„Da andera Dink... is da Funzlakristall. Azzachtai wird mid da Kristall 'redan' unh' da Morloch berichtan, was da Azzachtai darin sehan. Viellaikt daina Funzla öffnan neua Sicht.. andera als da Aikars.Azzachtai wird Morloch berichtan. Wenn da Morloch sehan Makt inh da Kristall..“- er zeigt dabei auf den Beutel- „Wir werdan für da Geista nehman... werdan gefallen.“Dann entgegnet der Jungork: „Azzachtai fragän Gaista da Khrak' und Asat'
Morloch entgegnet: „Draratûl-zha hat shat von da Kristall. 'Rokh.. unh viellaikt da Rotroben-Groxxköppe.Dieser setzt nun untermalend ein schiefes Grinsen auf, welches man unter seiner Schädelmaske deutlich sehen kann. „Morloch gefallan wie da Azzachtai denkan. Nok eina Sachä...“, fährt er dann fort.
Das Horn legt er neben sich auf den Knochenthron, dann nimmt er einen Lederverschlag herbei. Zuppelt kurz an der Schnürung herum, ehe er Azzachtai den Verschlag schließlich sichtbar offeriert.Blickt ihm bei der Geste eindringlich in die Augen.Azzachtais Augen sind wieder weit aufgerissen, als er dann eine ganz besondere Rüstung erhält. Handgemacht vom Aikar offenbar und mit Orkzeichen versehen. Irgendwie ist es wie Orknachten und großä Schnezbeutäh zusammen. „Das sain unglaublih. „ meint er dann auch nur erschüttert. Ungläubig reibt er sich die Augen. Der Schamane sagte dann: „Da Azzachtai das waiza Schlangä schon mal begegnet inh da Wildnis?Wirft ihra Brut inh Wassa... unh' dann kommen an Küsten..Groxxviech.
Fiebrig zieht die Sachen in roter Aikarfarbe gleich an und fährt über die Sachen mit großer Bewunderung.Dann antwortet er: „Nuargh, aber wizzen daz szain Viech in Wazza.“Morloch entgegnet dann Waiza Schlangä.. da Azzachtai wird Augen offen halten unh da Morloch ihra Haut bringen. Könnän szain überall, in Wazza, in See, bei Drachkin im Sumpf Umh Azzachtais neua Rüstunk vollständik zu mach'n...Arokh.Da Azzachtai wird saina neuen Aufgabän als Nor'Aikar bestraitan...Da Choharar erwarten Ergebnissa.. unh' da Morloch... Arargh, Nor'Aikar Azzachtai!

Nun hatte er einen angesehenen Rang erhalten und war sichtlich stolz auf sich. Aber er wusste auch, dass er nun einiges an Verantwortung im Stamm mehr auf den Schultern zu tragen hätte.
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Azzachtai
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Ein Ork lernt läszähn

Beitrag von Azzachtai »

Azzachtai und der Gelährtäh des Stammes Ukulum, der auch ein großer Aikar war, befanden sich im Fort, welches von der Abendsonne in ein dunkles Rot getaucht wurde. "Dhu vieläz mähr lärnan, dhu vieläz mack Gäbät!" Grunzend nickte Azzachtai. Der Aikar fuhr fort: "Uorgh sähn, daz klainäz Junkolorgh sick gäban vieläz Mühä, sain ghud. Aba Agrazh nix gäban ainäz Dhummargh sain Värthrauän. Müssän mack vieläz Rihtual unt vieläz Gäbät. Unt.... hrr" Ukulum musterte Azzachtai. "Unt...." doch wieder schwieg der Aikar. 
 Die dunklen Augen hinter der roten Maske ruhten auf Azzachtai. Schwer, wie es ihm schien. Der Blick des Aikars durchbohrte ihn förmlich, doch dann sprach der weise Ork weiter: "Unt dhu lärnan daz Schriftargh von dhummäz Mänschlain. Dhu lärnan ghud läsan." mit einem grunzen schloss er seinen kleinen Vortrag. "Aba... uorgh dock nix könnä läsan... wi uorgh lärnan?" Azzachtai schaut auf, auf zu dem grossen Aikar Agrazh. "Hrr... dhummäz Junkolorgh." etwas Sabber tropfte auf Azzachtais Haupt, doch er verharrte in seiner jetzigen Postition. Er musste unbedingt die Anforderungen des Aikars erfüllen, unbedingt also Lesen und Schreiben lernen. "Vieläz Dhummargh.... hrr, dhu lärnan ähtwaz von uorgh...." Azzachtai wusste, dass der Aikar selbst erst Schreiben lernte, doch schwieg er und grunzte nur leicht dümmlich. "Alzo... dhann, dhu lärnan sälbst, uorgh habän vieläz Buckargh von Mänschlain. Dhu lärnan! Dhu lärnan SÄLBST! Wähnn nix könnä lärnan sälbst, wi dann wärdan grossz unt mächtik Dienär da Aikar?" Wiederholt grunzte Azzachtai. Er musste gut aufpassen, viel und vorallem schnell lernen, da der Aikar nicht alle Geduld der Welt mit ihm haben würde, das war Azzachtai klar. Aber selbst die Schrift der Menschen lernen? Dies schien ihm unmöglich, doch musste er es versuchen. "Alzo, Dhummargh, dhu passän ghud auf... Hrr, sähan daz hiar?" Ukulum deutete mit seinem Finger, nein mit seiner riesigen Klaue, auf eine Seite. "Daz hiar sain alläz Bucktstabän..." "Buckstabän..." wiederholte Azzachtai. "Unt auz daz Mänschlain mack Wörtärz. Dhu värstähn?" Azzachtai nickte. "Ghud, ghud... Alzo.. daz hiar sain Buckstabä A, dhu prägan diar ain!" Noch mindestens eine Stunde zeigte der Aikar dem Jungork die Buchstaben, wobei er sie selbst erst bis zum Buchstaben P kannte. "Hrrr.. dhummäz Junkolorgh, waz sain daz?" Ukulum deutet auf ein grosses B. "Sain... hrrr..." Azzachtai kratzte sich am Kopf, scheinbar um sich Zeit zu verschaffen. "Sain... uorgh wissän, sain Buckstabä.. Ähh?" "NOARGH NOARGH NOARGH" mit aller Wucht schlug der Aikar dem Jungork seinen Stab um die Ohren. "NOARGH, dhummäz Junkolorgh! SAIN VIELÄZ DHUMM" So ging es weiter, bis der Aikar schliesslich Azzachtai das Buch entnervt über den Kopf schlug, und den Jungork alleine liess. Doch dieser war fest entschlossen, zu lernen. "Sain Buckstabä Ah.. bäh... zäh... däh.... äh.... ähf.. gäh...." So lernte Azzachtai die ganze Nacht hindurch, wahrlich entschlossen, dem Aikar zu zeigen, dass er alleine lernen konnte. Ein innere Zorn leitet ihn, er WAR ein kluger Ork, das wollte er zeigen, er würde es zeigen! "ha... ihh...noargh... ah... bäh... zäh.."
Zuletzt geändert von Azzachtai am 05 Mai 2022, 13:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Azzachtai
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Ärthbähbbääähhhbäähhh

Beitrag von Azzachtai »

Seine Verhandlungen mit diesem alten Krüppel von Bibliothekar waren erfolgreich verlaufen, obwohl der Greis sich scheinbar kaum noch auf den Beinen halten konnte, hatte er Macht ausgestrahlt, dass hatte Azzachtai schon damals gespürt, damals als sie ihm den Zugang zu neuen Reagenzien gewährt hatten in der Magierakademie. Auch seine damalige Besprechung mit Davion Sviftflame kam ihn in den Sinn und wie dieser ihn nach langen Verhandlungen Schriftrollen ausgehändigt hatte, deren Studien er nun fortsetzen musste.
 Jetzt waren sie erneut zu einer Übereinkunft gekommen, man würde ihm den Zugang zu der Bibliothek gewähren, mehr als 80 Folianten lagen dort, fast das gesamte magische Wissen der schwächlichen Menschen, wenn er etwas nicht verstand, würden sie ihn bei der Arbeit behilflich sein hatte der greise Bibliothekar geplappert, das war auch nötig, waren viele der Bücher doch selbst für einen Menschen schwer zu lesen. Wohl hatte Davion für ihn an der Stelle auch ein gutes Wort eingelegt, was wohl auch bei daran lag, dass der Ork sich mit elementaren Wirkungen befasste und bei der letzten Exkursion in den Himmel von Nutze war. Nunja, er musste unbedingt mehr lernen, auch um die Aufgabe mit den Angolaquarbruchstücken voran zu kommen. Wissen war Macht. Und Macht, dass wollte er, um im Stamm von Nutzen zu sein und letztlich die Olorghi wieder zur alten Macht zu verhelfen.
 Er hatte einen Ahnengeist beschworen, welcher im Hades, dem Reiche Agrazh der ewigen Folter geweiht war,  der Geist hatte sich als äußerst dienstbar erwiesen,  viel besser war sein Los zwar nicht geworden, war die Aufgabe den Ork im Lesen und Schreiben zu unterrichten doch auch nicht viel angenehmer als die Foltern des Hades.  
 Jetzt saß Azzachtai in dem schweren, rot gepolsterten Stuhl in der Bibliothek und versuchte sein erstes Buch zu lesen,  sieben der Bücher hatte er für den Anfang mit sich nehmen dürfen, seine Finger fuhren über den Ledereinband des schweren Folianten, genüsslich sagte er sich den Titel im Geiste auf die menschliche Aussprache nachahmend: 
 Äähhrthbb … Ähhrthbähhhh …  Ärthbähbbääähhhbäähhh … Ärtbähhbäähhhnnn Ärthbäbbähn,  
 Die nächsten Silben waren ihm da wesentlich vertrauter und er konnte sich sofort ausmalen, was sie bedeuteten; In Vas Por stand da. 

 
Geifernd bebten seine Lefzen,  ja dieser Titel klang sehr vielversprechend und es war nicht etwa die geschichtliche Abhandlung über irgendein Erdbeben der Vergangenheit, nein dieses Buch enthielt das Wissen, wie man Erdbeben hervorrufen konnte,  Azzachtai tropfte bei dem Gedanken an die Grenzwacht und an das stinkende Silberburg, etwas Sabber auf den Einband,  den er schnell wegwischte dem Greis schien die Unversehrtheit der Bücher sehr wichtig zu sein,  er würde keine weiteren erhalten wenn er sie beschädigte und dieser Alte hatte sogar die lächerliche Drohung ausgesprochen, er werde "combativ Intervenieren", sein beschworener Geist hatte ihm später erklärt das der Alte tatsächlich mit Schnätz gedroht hatte,  lächerlich wenn Azzachtai etwas zu beherrschten gelernt hatte dann war es Schnätzhex, darin konnte sich der Alte nun wirklich nicht mit ihm messen wollen, wer hatte in Kriegen gegen Menschen und Dämonen gekämpft? und wer saß in dieser Zeit über seinen Büchern und spürte die Gicht weiter in seinen verbrauchten Körper vordringen? aber den Büchern würde nichts geschehen, er musste sie schließlich alle bekommen. 
  
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Azzachtai
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Geheimnis der Angol Kristalläh (Teil I)

Beitrag von Azzachtai »

Azzachtai lag vor seinem Altar auf dem Boden, im Nacken einen Strohballen,  zufrieden beobachtete er, wie sich die Strahlen der Nachmittagssonne in den Splittern der türkis- blauen Edelsteine, die ihm der Stammesschamane Morloch gegeben hatte brachen. 
 Um seinen Geist zu öffnen hatte er einen der lustigen Pilze, die er von den toten Körper der Goblinschamanen bekommen hatte mit einem Goraghale heruntergespült. Das Fort erstrahlte in grellen Farben, als die Wirkung einsetzte, er beobachtete wie eine Mannschaft lila Zwerge auf einem Floss über den Rasen fuhr und dabei einen großen Fisch jagte, der offenbar unterhalb der Grasnabe dahinglitt,  dabei schrieen die Zwerge immerzu "Gabugebugebuga" wie alle Zwerge das immer tun, wenn sie sich untereinander und unbeobachtet wähnen. 
 Wieder fiel sein Blick auf die großen blauen Kristalle und Bilder eines tiefen Traumes nahmen ihn gefangen, wie Orkwaibchenbeine einen kräftigen, vielversprechenden Khurkach.
Unmittelbar fand er sich in folgender gedrängten Szenarie eines Raubzugs wieder, die er einfach so hin nahm wie so vieles im Leben: 
 Dieser dämliche Ogersklave,  statt den schweren, verstärkten Karren zu ziehen, wie er es angeordnet hatte, zog er eines der Zugpferde an dessen rechtem Vorderlauf vorwärts, das Bein des Pferdes war längst gebrochen, aber der Ogersklave zog glücklich sabbernd weiter und weiter. 
 Sie standen auf der Lichtung, zwischen diesen großen Kristallen - er musste sie haben, Edelsteine größer als er sie je zuvor gesehen hatte, in der Farbe wie Morlochs Kristalle, oder die, die er auf den Margokratenluftschiff gesehen hatte, - und eine seltsame magische Kraft schienen sie auch noch auszustrahlen. 
 Die Steine steckten tief im Boden,  doch er hatte Flaschen mit diesem explosiven Gemisch dabei,  sie vergruben sie im Boden, um die Kristalle freizusprengen. Khurkr, dem Sklavenoger gelang es wie selbstverständlich dabei auf eine der Flaschen zu treten,  die Explosion riss ein Pferd in Stücke und versengte Khurkrs Bein, aber der Kristall war frei.  
 Blitze zuckten aus den Kristallen und versengten die umstehenden Orks, Orkkriegern, Ogersklaven, gefangene Goblins und Minensklaven - alle rannten plötzlich unkoordiniert durcheinande. Er brülle wild rum, um sie wieder dazu zu bringen endlich diesen zweiten Kristall auf den Karren zu ziehen, ein stechender, seltsamer Geruch schwängerte die Luft und ein bösartiges Knistern kam von den umliegenden Kristallen und sprang zwischen diesen wie ein Teufelchen umher. 
 Einen Kristall nach dem anderen berührend, magische Silben murmelnd schaffte nur ein wenig mehr Zeit,  warum waren seine Leute nur mit einer so knappen Menge Hirn bedacht worden, SCHÄLLARGH! 
 Der schwere Karren, beladen mit zweien der kostbaren Steine wieder auf dem befestigten Weg,  der Truch‘karh schleicht vor und meldet den Weg frei,  die Khurkachs und Kriegsoger zerren unter Einsatz ihrer vereinten Kräfte den Karren vorwärts,  die Krieger scheinen zu ermüden, WEREW AP'RAL (Uus Mani),  unerbittlich wird der Karren weiter gezogen. 
  ....
  
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Azzachtai
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Geheimnis der Angol- Kristalläh Teil 2

Beitrag von Azzachtai »

Weitere Visionen im Kopf des weißhaarigen Orks folgen…

… Die Kristalle sind abgeladen, die letzten Strahlen der Abendsonne brechen sich in ihren und tauchen das Fort in ein unirdisches Lichtspiel,  er sieht Gestalten grölend umherlaufen.  Tzak, der Saufamaistah, hat einen großen Topf Goragh-Suppe gekocht und alle sind trunken vom orkischen Bier und dem guten Goragh-Ale.

 
Sie sind erneut auf der Lichtung mit den türkisblauen Kristallen, die nächsten beiden sollen ins Dorf des Stammes gebracht werden,  Ozonschwaden ziehen durch die Büsche und ein wütendes Knistern ist zu hören,  Blitze zucken unablässig aus den verbliebenen Kristallen, Gnal Wt’angawor Asat‘ Bant‘ (Por Jux Hur Grav), nur eine kurze Pause wieder die gezackten Blitze einige seiner Leute werden getroffen,  Rückzug, keine Kristalle für die Barbaren…  

Azzachtais Blick klärte sich wieder, die Visionen des Geschehenen verblassen, er musste sich auf die Zukunft konzentrieren, diese Steine bargen ein Geheimnis,  altes Wissen, alte Macht. Er würde es ihnen entreißen, sein tückischer Verstand begann Pläne zu schmieden, alleine würde er es vermutlich nicht schaffen… ,  listig verengten sich seine Augen ja diese beiden alten Menschen mit den vielen Büchern sie würden froh sein ihm zu helfen und noch mehr vielleicht würde er endlich Zugang zu der Bibliothek in ihrer Bergfestung erhalten,  alles schien sich ineinander zu fügen, alles …    

Er würde mit Morloch darüber sprechen müssen.  

Er kaute auf einem weiteren der grünen Pilze,  die Umgebung versank in einem Wirbel aller Farben des Regenbogens, als er den Pilz mit einem großen Schluck Goragh-Ale hinunterspülte…

Aus dem Orkfort schallt der Lärm von Hämmern und Sägen. Es wird wieder gebaut,  Kein gutes Zeichen - jedenfalls nicht für die meisten Lebewesen außerhalb des Orkforts.  

Ein Echsenmann schleicht vorsichtig heran und schielt durch einen Spalt in der Palisade  

Drinnen kann er sehen, dass die Orks dabei sind einen hölzernen Karren zu verstärken. Die tragenden Elemente werden mit schweren Brettern der Sumpfzypresse verstärkt und mit massigen Beschlägen versehen. Auch die Bodenplatte des Karrens wird durch dicke Streben verstärkt. Schließlich fertigen die Orlorghi eine Art Rampe an, die sich hinten an den Karren anstellen lässt. Die Rampe wird in ähnlicher Form ausgeführt wie der Rest des Karrens - eher ein Block - geschaffen um die größten Belastungen auszuhalten.  

Nachdem der Schamane das Werk begutachtet hat, lässt er den Karren, beladen mit Schaufeln, Spitzhacken und mehreren dicken Seilen, von einem Kriegsoger in die Richtung des Wachturmes am Sumpfeingang ziehen.  

Azzachtai dreht sich um und winkt einem Trupp am Karren arbeitender Khurkachs zu.  

"SCHNÄTZ!"  

Sofort packen die Khurkachs ihre Waffen und stürmen nach draußen, um den Echsenmenschen zu erlegen.  

Wieder ein Wirbel von Farben. Schaumige Kotze rinnt ihm aus dem Mund und ein nicht zu unterdrückender Schluckauf schüttelt ihn. Weit fliegt seine Seele, so dass sie dem Reich der Ahnen schon gar nicht sehr fern ist. Wieder färbte sich das Licht der Sonne blutig rot, wie in den alten Zeiten vor mehr als 3 Zeitalter, bevor der Orkensturm erfolgte, es ständig so war.

Azzachtai kam spät abends wieder im Orkfort an.  

HUHARGARHAR!  

Dieser dämliche Möchtegernmagiehampel der VdW hatte sich tatsächlich reinlegen lassen... er hatte ihn gefragt was er denn dächte, wen sie in ihrem Fort gefangen hielten. Die Antwort: Osgal! ... Sain Osgal noargh Loarth fon pöhsz Northsiedlunkh? Ein zustimmendes Nicken des Magiers besiegelte einfach alles.  

Die Gedanken waberten durch die graue Masse hinter Azzachtais flacher Stirn - mit für einen Ork rasender Geschwindigkeit kam er schnell zu einem Ergebnis und dachte sich:   

Hrr!  

Pandor hing im Slavenpferch an einen Pfahl gekettet. Die Hände über Kopf in Eisen gelegt, verdrehte sein Körpergewicht jedes mal wenn er in den erlösenden Schlaf gleiten wollte schmerzhaft seine Schultergelenke ... sein Bewustsein wurde noch wachgehalten... eine Flucht vor den Auswirkungen der Folter in eine rettende Traumwelt war nicht möglich ... doch würde sein Körper früher oder später sein Recht auf Schlaf fordern..  

Sein Körper war mit Keulenhieben malträtiert worden. Ein tiefer Schnitt im  rechten Oberarm des Paladins war mit der Mischung aus Kot und Schlamm, welche den Boden des Sklavenpferchens bildete, eingerieben worden. Die Wundränder zeigten bereits das dunkle Rot der beginnenden Entzündung.  

Schließlich hatten sie ihn auf die rote Platte des Altars Totengottes Agrazh gebunden. Der Schamane hatte ihm mit einem verzierten Hackebeil eine grosse Rune in die Brust geschnitten, in die Schnittwunden hatte er die Eier eines Baumkäfers aus dem Sumpf gedrückt und die Wunde dann wieder mittels seiner Magie verschlossen. Weitere Worte der Macht hatte er gemurmelt und aus den Eiern unter Pandors Haut waren Larven geschlüpft, diese begannen nun sich Gänge unter seiner Haut zu fressen, als wären sie unter einer Baumrinde ... in einigen Tagen würde die Brut schlüpfen...  

Obwohl der Mensch über einen Willen zu verfügen schien, welcher dem Ork Respekt abverlangte, war sich Azzachtai sicher, dass dieser Wille bald brechen würde. Dann würde er ihnen alle Geheimnisse über Silberburg und über die Verteidigungsanlagen verraten.

Eigentlich wollte Azzachtai den Gefolterten danach wieder laufen lassen .... sollten sie sehen welches Schicksal sie erwartete wenn sie in die Fänge der Olorghi gerieten ...  

Nun aber hatte dieser Langriargh ihm verraten, dass der Gefangene nicht irgendein Mitglied Ergoch war, sondern der Anführer ... daraufhin würde er sein weiteres Vorgehen natürlich neu überdenken müssen...  


Und ein letztes Mal erbrach sich der nun kraftlose Körper des Orks… und versank eine Weile in Bewusstlosigkeit. 
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Azzachtai
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Wiszön is Machkth

Beitrag von Azzachtai »

"... mindestens drei Schritt sage ich Euch... kleiner kann er nicht gewesen sein! Seine riesigen Fangzähne hatten Überbiss und sein feuchter Atem schlug mir auf Hauslänge entgegen. Ich dachte ich Falle durch den bloßen Geruch in Ohnmacht! Und seine Waffe... mannshoch!!! Wenn er nur ein wenig klüger gewesen wäre hätte ich die Begegnung sicher nicht überlebt." - Die aufgeregte Erzählung eines Besuchers des Jahrmarkts zu Ansilon
 
 Zuallerst einmal- die meisten Orks stinken nicht. Zumindest nicht drei Manneslängen gegen den Wind. Ist auch bisschen dumm, wenn deine Feinde schon am Geruch erkennen, dass sie weglaufen müssen. Klar schwitzen Orks viel, umso männlicher, umso mehr und sie neigen auch nicht dazu nach Blumen zu riechen...
 Schon ein wenig beleidigt machte sich der Jungschamane ins Orkfort auf und gedachte dem Merk'ar nahe Ansilon, der ihm als er eine milde Gabe an ein ärmlich und schwächlich aussehendes Waip gab... mit unübersehbarer Geste vor seinem Gesicht herumwedelte. Kurz überlegte er, ob er ihn die Keule auf den Kopf hauen sollte, aber dann würde der kleine Mann herum weinen, herausschreien, er hätte ihn gehauen und au, er hätte seine Tage... und schwächliche Merk'ar Soldaten kämen und Kurzum die Unlustzentren aktivierten sich und er sprach die alte Orksprache für magische Bewegung und war den Ort entschwunden, ohne dass es auch irgendwie wert gewesen wäre da länger zu verweilen. Jede gute Tat rächte sich nun mal sofort, notierte er sich geistig. Er sollte vielmehr an seinen Stamm denken und die ganzen neuen hoffnungsvollen Jungolorghi Hegeln, die nun in den Stamm aufgenommen worden waren. In seinen Kopf befasste er sich sowieso viel mehr mit den Rätseln, die ihn die alte Sprache auf gab, die irgendwie mit mehr Macht verbunden war und es erlaubte den Geist, das Werkzeug, welches ihn mit Agrazh Hilfe so vieles ermöglichte, wohl viel kraftvoller zu verwenden. Hrm, und dann diese ganzen magischen Kristalle. Er hatte viel darüber gelesen und gelernt, rote, blaue, goldene, schwarze... lila, türkise... er überlegte was für Farben er so kannte...zumindest nicht soviele... . Den, den er von Moloch erhalten hatte konnte er aber nun zuordnen und kannte nun auch den Fundort. Harr... und er würde bald lernen, was für eine Macht in ihnen war. Ahrr und da war noch diese Wettermaschine... aber da war nun erstmal die Zeit für andere Studien... . Diese Bücher waren doch ganz interessante Dinger, auch wenn er nicht alles glaubte, was da so ein Mensch da rein schrieb, um als besonders schlau dazustehen. Dabei waren Geheimnisse, die so offen zugänglich waren nicht so wirklich viel wert. Er würde sehen, was er damit anfangen würde.
 Azzachtai schlurfte über die saftig grüne Wiese, die Bäume spendeten dem Orken Schutze vor der brennend heißen Sonne. An diesem Tage setzte Azzachtai seine Forschungen fort, er erkundetet seine Umwelt, immer genauer wollte er in die Abläufe der Welt einblicken, welche von Agrazh gelenkt wurde, welche so fest mit Agrazh verbunden war. Azzachtai ließ seinen Blick über den kleinen Platz mitten im Walde schweifen: begrenzt durch wilde Büsche, übersät von wucherndem Gestrüpp lag der Platz dar. Azzachtais Blick wanderte an einem großen Baum empor zum Himmel, die Vögel zwitscherten und die Klangkulisse passte perfekt zu dem Tage: ein warmer Wind ließ die Blätter tanzen und erzeugte ein leises Rauschen, die Vögel begleiteten das leise Rauschen auf ihre Art, mit ihren schrillen Klängen. Die ganze Idylle der Natur und ihre Schönheit breitet sich vor dem Ork aus, doch dieser gab lediglich einen lauten Grunzer von sich, aufgeschreckt flatternden die Vögel davon. Der Wind blies auf einmal stärker und eine Wolke zog vor die pralle Sonne; Azzachtai stand eingebettet in Schatten auf der Waldlichtung. Endlich herrschte Ruhe und der Ork konnte sich konzentrieren. Mit einer Pranke grapschte der Aikar Agrazh in eine der vielen Taschen seiner Beinbekleidung und zog ein altes Büchlein hervor. Ein wenig war er noch prastig, dass schob er nun davon. Begleitet von einen dicken Furz. - Die Sonne schien die Seiten ausgeblässt, der Wind am Umschlag gezerrt und das Wasser am ganzen Buch gefressen zu haben. Alle Elemente hatten darauf irgendwie geschissen. Mit einer der wulstigen, von Erde dreckigen Fingern schlug Azzachtai eine neue Seite auf. Dann zückte der Ork ein Stück Kohle und mit der Zunge zwischen den Zähnen begann er zu kritzeln: "Studhiä: grozzäz Pährän". Mit größter Mühe versuchte Azzachtai, die "ä"s richtig hinzubekommen, ständig rutschte er ab und anstatt einem "ä" brachte er nur ein "Q" ähnliches Schriftzeichen zu Stande. Doch schließlich schaffte es der Nor'Aikar doch den Titel auszuschreiben. Kurz blätterte Azzachtai, sein Blick huschte über viele, bereits beschriftete Seiten. Da waren Zeichnungen von Wölfen, Drachen, Elfen, Drow (oder Kohlelfen), Ratten und gar von einem Menschen. Feinsäuberlich waren Informationen jeweils am linken Rande der Seite eingeschrieben worden, rechts folgte jeweils die Skizze. Für einen Ork ist das Werk ganz beachtlich, zumindest ist Azzachtai dieser Auffassung. Denn stolz ist Azzachtai darauf, einer der einzigen Orken zu sein, der die Kunst des Lesens beherrscht.
 So dann ging Azzachtai weiter, auf der Suche nach einem "Pährän", um auch über diese Spezies Informationen zu sammeln..
 Informationen über das typische "ham ham", "pimpi", "schnätz", „Palaver unh Bla Bla“...
 Doch ist der Bär nur eine weitere Ergänzung zu seinem Buche des Wissens. Und je mehr Azzachtai die Umwelt kennt, desto besser versteht er auch die Zusammenhänge, desto besser kann er Agrazh verstehen.
 
 
 Und des Abends kehrte er zurück in das Bollwerk der Orken, abgeschirmt von der Außenwelt durch große Palisadenwände gibt er jeweils von seinem Wissen preis. Stolz beobachtet er, wie sich die Augen der Jungorken weiteten, als er ihnen Geschichten über Wölfe, Bären und ähnlichen "schnätzmäcktikkähn" Kreaturen erzählte. Und immer wieder bringt er den Jungorken bei, dass diese Wesen auch nur Agrazh unterstellt sind: "untärwärft oick Agrazh!" hallt die rauhe Stimme Azzachtais immer und immer wieder über den Platz, die Ängste der Jungorken mit seinem Wissen schürend.
 Dunst hatte sich über das Land gelegt, welches in diesen kühlen Morgenstunden so ruhig vor dem Orlorghi dalag.
 Azzachtai schritt auf das kleine Wäldchen zu nahebei der Ogerberge, welches ihm immer wieder als Jagdgebiet und auch Sammelstelle für Kräuter diente. Sein eigenes Grunzen zerstörte die harmonische Stille brachial, welche sich über diesem Fleckchen Land gelegt hatte. Der Ork kämpfte sich durch das Unterholz, drückte hier grob Zweige zur Seite, zertrampelte dort frühe Blumen. Dann, endlich kam er zu der Lichtung zu welche er immer wieder zurückkehrte. Hier war es schön, ungestört konnte er hier Beobachten und auch Sammeln. Auch heute war er gekommen, um zu sammeln. Er brauchte dringend Kräuter. Ja, für das Ritual würden einige Kräuter von Nöten sein, und Azzachtai musste die Utensilien bald finden, da ihm noch höchstens zwei Tage blieben, denn nach dem Ablauf dieser Frist würden die Sterne nicht mehr so günstig stehen wie in den jetzigen Tagen. Dies hatten Azzachtai zumindest aus der Sternenkarte des Aikar Tairach heraus gelesen. Grunzend bückte der Ork sich und fuhr mit seiner Pranke über das nasse Gras. Der Morgentau schimmerte in dem trüben Licht. "Noargh.." brummte der Ork und schritt weiter. Doch plötzlich erhob er sich und begann zu schnüffeln. Die große Nase sog den Duft des Waldes förmlich in sich. Da lag etwas in der Luft, was Azzachtai bis jetzt noch nicht erschnuppert hatte. Ein erdiger Geschmack, ein besonderer Geschmack. Immer noch schnüffelnd überquerte er die Lichtung. Er folgte dem intensiven Geruch. Dort, etwas grünliches Schimmerte im Unterholz. Azzachtai streckte seine Pranke heraus und grapschte nach der geheimnisvollen Pflanze, die diesen Geruch wohl verströmte. Ja, tatsächlich hatte er noch nie ein solches Kraut gesehen. Nein, es war kein Kraut, es musst ein Moos sein, da war sich Azzachtai sicher. Denn mit Kräutern hatte er täglich zu tun. Vorsichtig steckte Azzachtai sich eine Kostprobe des Grünzeugs in den Mund. Langsam und vorsichtig zermalmten die großen Hauer das Moos, doch Azzachtai bemerkte nichts Besonderes. Dabei hatte der Ork sich schon gefreut: eine unentdeckte Pflanze, bestimmt hatte besondere, wenn nicht gar magisch Fähigkeiten! Missmutig grunzend steckte er eine Hand voll Moos in seinen Sammelbeutel und ging seiner Arbeit nach.
 Als der bereits verschwunden war, jedoch nicht die Kälte, schritt Azzachtai durch morastigen Untergrund zurück zum Orkfort. Er wiegte immer noch dieses komische Moos in der Hand hin und her. Es wollte ihm nicht in den Kopf, dass diese Pflanze nichts besonderes war. Der Ork passierte nun das Tor und schritt zu den Lagern der Jungorks. Mit einem ärgerlichen Schnauber warf er das Moos in eines der Lagerfeuer, um welches sich einige Orken versammelt hatten. Kopfschüttelnd verfolgte Azzachtai, wie das Moos feuer fing. Doch, was war das? Die Pflanze verströmte nun plötzlich eine Art Staub, ein Glitzern lag in der Luft. "Waz... hrrrm" Azzachtai trat einen Schritt näher, dies war eindeutig das, was er sich erhofft hatte: ein magischer Effekt! Ein Freudengefühl durchströmte den Körper des Orkus. Langsam wurde er von dem Glitzern eingehüllt, wie auch die anderen Orks, die sich um das Feuer versammelt hatten. Das Gefühl, welches den Körper von Azzachtai durchströmte wurde stärker, ein Kribbeln. Lag es nur an seiner Freude? Azzachtai taumelte zurück, dieser Staub war ihm auf einmal nicht mehr geheuer. Doch ein gutes Gefühl durchströmte jede Ader seine Körpers, er fühlte sich so stark, als könnte er jetzt auf der Stelle den gesamten Harodrak zum Kampfe herausfordern, damit er der neue Herrscher der Tryl'Hi werden könnte. Scheinbar war er nicht der einzige, der ein solches Höhengefühl hatte: die umstehenden Orks grunzten übermütig, begannen gar sich mit einander zu prügeln. Dies war eindeutig die Wirkung dieses Mooses...Genau richtig für das Ritual... genau richtig... schoss es Azzachtai durch den Kopf, bevor auch er sich übermütig in einen Kampf mit einem anderen Ork stürzte.Einen Tag danach, körperlich erschöpft und daher etwas schwer von kapeh reiste er mit seinen Zwillingsbruder Zorak im Schlepptau nach Sold'Orbb der Spinnenstadt. Irgendwie hörte er noch das Wort Kohlelfen- eine mögliche Übersetzung des Wortes Anaßun- in seinen Ohren von Groukhs tönenter Stimme gesprochen. Bestimmt waren das noch Nachwirkungen … freudig gedachte er, dass er es endlich erreicht hatte das die jungen Krieger des Stammes Blutsteinäxte nach Stammesart ihr Eigen nennen konnten und auch er selbst vom Aikar Tairach eine nach Stammesart verzierte Rüstung erhalten hatte, in der er sich nicht mehr so lächerlich unpassend vorkam- nichts zwickte mehr und es war einfach den Dimensionen eines Orks angemessener...
 Kurz vor den Stadttoren, er war gerade dabei Zorak zu erklären, dass sie nun unter der Erde waren und wie hier die Hackordnung war... stürmte hinterrücks eine Wache auf den schwer gerüsteten Ork ein und hauchte dabei sein Dasein aus. Keineswegs waren die Krieger hier unfähig, hatte er sie doch schon in den Höhlen kämpfen sehen, aber es war nun nur eine einfache Wache, ein eitler, junger Krieger, der sich mit einer mutigen Tat Berühmtheit und Ehre verdienen wollte. Sie mussten vorsichtig sein... ihn griff man nicht an und auch dies hatte seinen Grund. Er beschloss schon einmal vorzugehen und sie anzukündigen, aber nach einigen mutigen Schritten... hier ein Huschen, da ein Aufblitzen von Irgendwas... dort ein Schatten, ging er ersteinmal unverrichteter Dinge zurück. Wenn sie zu lange warten mussten, würden sie die Rückreise antreten und gut, immerhin wollte man die Unterstützung vom Stamm, sie kamen nicht als Bittsteller an. Und gerade, als er dem ungedultigen Blick seines Bruders nachgeben wollte erschienen zwei der Drow und führten sie falsch lächelnd in die Stadt. Hoch erhobenen Hauptes Schritt er da wieder hinein, die gelblichen Augen glimmend und das Gift der Spinnen zwischen den Mauersteinen spürend.
 So war das Palaver auch nicht gerade sehr nervenschonend, unwillig trommelnden die Finger des Jungschamanen auf dessen Schamanenstab umher, hörten das Zusammenfassen, was schon letzt beredet war - zurecht fragte sein Zwilling, was der Stamm davon habe – aber da er schon viel vom Bündnis gezehrt hatte, wusste er das Unterfangen zu verteidigen- nicht umsonst würde man den Stamm wieder mehr fürchten und gleichzeitig würde das Bündnis damit gestärkt. Viel Feind-viel Ehr'... und so meinte dieser dann nur lakonisch darauf, dass der Aikar schon wissen müsse, was er macht. Das tat er dann auch, als der stolze Krieger als Laufbursche betitelt wurde und er ihn kurzerhand mit Anweisung den Stamm zu unterrichten ins Fort zurück schickte und gemahnte, dass Kriegern des Stammes Respekt entgegen gebracht werden sollte. Sicherlich ist es dumm im Hause der Drow zu viel zu fordern, aber es gab für alles Grenzen. Und die Olorghi würden nach ihren Regeln spielen. Er war gespannt, was Khar zu dem Ganzen sagen würde, genügend Eindrücke hatte Zorak ja nun erhalten. Er entließ seinen gewohnten tiefen Grunzer und gedachte schon wieder ein langes, heißes Bad zu nehmen und das Fell mit dem Eisenzinkenkam, den er erbeutet hatte, genüsslich durchzukratzen... aber noch eine Kleinigkeit musste erledigt werden. Alles folgte Agrazh großen Plan- er hatte es gesehen...
 Nach der Besprechung ging es nach Nordhain, wo von unbekannten Gesichtern und ein ungewöhnlich großen Dornenbusch, der die Landstraße hoch hinab wehte - ganz ohne Wind - vielleicht die Rede sein mochte...


 
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Blutmond- die Orks kommen in den Frühling

Beitrag von Azzachtai »

"Nacht des blutroten Mondes (Frühjahrsfest) *ist die heiligste Nacht  zu Ehren Agrazhs und feiert die Erschaffung der Orks aus Feuer und Asche von Agrazhs Hand. Reinigung der männlichen und weiblichen Orks- zwei Führer- Sauna darf benutzt werden, auspeitschen mit Birkenzweigen bringt den Blutfluss in Wallung, abschlagen der Schwächlingsgeister, Krankheitsgeister, Altmachgeister Räucherung mit Harzen durch Aikar, rituelles bemalen der Krieger und Waiparz mit Asche und Farben Frauen und Männer tanzen in verschiedenen Gruppen am Feuer und stacheln sich gegenseitig auf Aikar hält rituelle Ansprache und beschwört die Macht von Agrazh, den Ahnen und Totem des Clans (Blutwolf) Die Frauen tanzen in einer Spirale, die Männer werben mit Brustklopfen, tiefen sinnlichen Brummen und was Ihnen einfällt um die Orkwaipchen zu imponieren und sich ihnen nähern zu dürfen. Das kann dann in einen heiteren Fangspiel ausarten. Am Ende gibt es noch mehr Trommellei und Essen, Krieger geben ihre Heldentaten zum Besten, die Aikar können Geschichten aus der Unterwelt/Anderswelt bringen, über Totems sprechen... "




Die Abenddämmerung tauchte das Fort des Stammes Tryl'hi in ein sanftes Rot. Azzachtai und die anderen Aikar und Nor'Aikar Agrazhs befanden in der großen Gemeinschaftshütte von Choharar Groukh um gemeinsam zu beraten, inmitten der Stammesschamanen saß auch ein verdienter Khurkach des Stammes- Khar Gradosch mit nachdenklicher Miene. Man munkelte bereits, dass jener wohl bald in seinem Rang aufsteigen würde.
 „Es werden zu wenig Jungolorghs gezeugt, der Stamm dünnt aus, auch wenn wir in den Rängen nun wieder deutlich Zuwachs haben... „ , sprach Khar das aus, was alle wussten. Groukh hatte sich zurückgezogen und auch andere, verdiente Krieger waren in die endlose Jagd nach Ruhm und Anerkennung entschwunden. Manchmal saß man sie noch, aber auch an Waipern fehlte es ebenso im Stamm. Das musste sich ändern. Schnell und bald. So beschlossen sie alle gemeinsam, dass die alten Feste wieder gefeiert werden müssten, um damit Waipar kommen würden, mehr Orkvolk ebenso und vor allem der Wille Agrazh günstig gestimmt werden würde. Als erstes sollte es das Blutmondfest werden, in jener Nacht bestimmten die Orkweibchen selbst, welchen Partner sie wählen würden. Und es würden passende Opfergaben benötigt werden. Kraft für den Stamm, Blut für Agrazh! Ehre für den Stamm. Ehre für die Ahnen und den Totemtieren. Doch zu aller erst musste der Zeitpunkt des Blutmondes bestimmt werden...
 Grunzend sah Azzachtai zum Abendhimmel empor, die Sterne glitzerten. Es war eine klare, kühle Nacht und der Schamane saß auf seinem Lager im Freien. Immer wieder glitt der Blick des Orks vom Himmel auf ein Stück zerknittertes Papier, welches auf seine Knien lag. "Hrrrrrm... sähan ghud auz, uorgh dänk..." Azzachtai verglich den Abendhimmel mit einer kleinen Karte, welche der Aikar Tairach einst gezeichnet hatte. "Sähan sähr ghud auz.." Langsam löste sich ein Sabberfaden aus dem Mundwinkel des grauhaarigen Orks. Nun nahm er einen dunklen Stein zur Hand und ein Stück vergilbtes Papier. Er schrieb seine Beobachtungen nieder, bei einigen Wörtern war er zwar unsicher, doch er schrieb nun schon sehr flüssig. Ja, darauf war Azzachtai stolz, zwar hatten ihn die anderen Orks nur ausgelacht, doch die anderen Aikar Agrazh schien es für wichtig zu halten, dass ein Aikar schreiben konnte, über die Stammeshyroglyphen hinaus. Wieder blickte der Ork zum Himmel empor, die Sterne standen eindeutig günstig, um das Opferritual durchzuführen...
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