∙ • ⋆ ✶ ⋆ • ∙
Wie still es doch sein konnte.
Kalt, und dunkel.
War es nicht das was sie mögen sollte?
Doch bekam sie hier keine Luft.
∙×∙
Man hatte ihn aufsteigen lassen.
Einfach so, dabei hatte er gerade einmal einen Unterricht besucht, der dann auch unterbrochen wurde.
Nein er war so besonders, man hatte es ihm natürlich einfach geschenkt, er hatte es ja verdient.
Sollte er doch.
Dann war er eben, der Großartige superbeste Wächter überhaupt, Hauptmann der schwarzen Garde.
.... blablabla
Idiot.
Soll er doch machen, und die andern auch.
Ich scheiß drauf, tut mir leid, Jin, aber das tu' ich mir nicht an, diesen Unsinn.
Und wenn er meint mir nun wieder befehle geben zu müssen dann soll er es doch versuchen.
Seine Position hin oder her.
Mir ist nicht danach mich vor nen Blöden Stein zu stellen und den anderen dumme Reden zu halten.
...Niemals werde ich das schaffen, es erreichen, dafür bin ich nicht gut genug.
Wir wollten das zusammen machen, zumindest hatte ich immer gehofft, dass wir das machen würden.
Doch seitdem wir hier sind, ist er nicht mehr einzuholen, als ob ihm Flügel gewachsen wären und mir nicht.
Dann noch all die andern.
...verdammte Anderen, sollen sie doch brennen.
∙×∙
Tidus Vater weiß von mir und zögert nicht damit es herumzuposaunen, doch ist er ruhiger geworden,
seitdem ich das Verhör zwischen Pandor und Golga mit Bravour gemeistert habe.
Auch wenn ich diese Zwei hinters Licht geführt habe, wird es wohl schwieriger
die Alte Ritterin und ihre Tochter von meiner Unschuld zu überzeugen.
...Wie lästig.
∙×∙
Es fühlte sich merkwürdig an als sie die Augen öffnete.
Gähnende Leere erstreckte sich vor ihr so schloss die diese wieder.
Dann streckte sie ihre Arme aus, zurück quer so als würde sie damit Fliegen wollen,
so behielt diese und zog dann ihre Beine ein wenig näher an ihren Körper heran.
So verweilte sie wieder.
Schwerelos.
..schwebend.
∙×∙
Die halbnackte Kohleelfe würde ihr auch das Leben erschweren wollen.
Zu sehr hatte sie sich dem Gefühl hingegeben, noch bevor sie in Silberburg gewesen war.
Es ist, als ob mich der Frust übernimmt, er mich blendet und dazu zwingt es mir noch schwerer zu machen.
Oder ER ist es.
...ER,Er,er....
Unzufrieden mit dem was ich tue.
Wie ich mich verhalte.
Das, ich ihn hin und wieder leugne.
...Niemand.
Doch strafte er mich längst mit regelrecht peinlicher Schwäche.
...schwach schwach schwach und nutzlos.
ER gab mir so viel und doch, ist es immer nur ein Bruchteil von dem was es mehr sein könnte.
..elendig.
Nur in den Momenten, in denen ich mich überlegen fühle und aus tiefsten Herzen hass empfinde, dann kann ich seine mir geschenkte Macht zum vollen nutzen.
Aber immer seltener sind diese Momente.
Ab und an gelingt mir nicht einmal ein einfaches Gebet mehr, oder es ist so schwach, dass sein nutzen unerheblich wird.
...wertlos, wo liegt dein Sinn?
ER verlässt mich auch.
...und dennoch halte ich an dir fest, jage dir nach, schenke dir das einzige was ich dir bieten kann immer und immer wieder, bis es kaum mehr aus deinem Tempel schaffe.
All die Jahre, all die Arbeit, alles was ich erreicht habe seitdem wir meine Heimat verlassen haben,
scheint nun zu weit entfernt, um es wieder zu erreichen.
'Kralle mich an das bisschen Macht, die du mir gewährst.
Ich bin schwach geworden.
... nur für das verlogene Gefühl von Sinnhaftigkeit,
- sowie Nutzens - was schneller wieder verfliegt als die verträumte Himmelfärbung bei Sonn'untergang.
Und das nährt meinen Frust, meine Unsicherheit und macht mich so Zornig.
...zögere nicht, nicht länger.
Inzwischen bedeuten mir gar die Winde selbst mehr.
Mich interessieren die anderen Geschichten gar nicht.
...mehr mehr mehr.
Es ist mir alles Egal.
...sie wissen was es ist was ich begehre.
∙×∙
Zu gern würde ich einfach wie Viego meinen Weg finden und gehen wollen,
doch hat mich der Seinige Pfad nie so glänzen lassen wie ihn.
...pefekt perfekt, das war ich auch.
War es falsch gewesen sich abzuwenden?
...er hat es mir genommen, doch hat es mich stärker gemacht.
∙×∙
Ihre Gedanken wanden sich herum, sie sah Veldic, das kleine doch wohlhabende Dorf, in dem sie aufgewachsen war.
Als es noch nicht zerstört war, ähnelte es dem heutigem Silberburg doch sehr.
Doch trug man hier mehr Weiß, und Gold.
....jetzt bin ich frei. Frei wie der Wind~
Die weißen Gewänder und Kleider, die sie tragen musste, waren stets leicht und unterstrichen genau das, wofür sie stand.
Stolz konnte sie jedoch nie in ihren Eltern hervorrufen.
Sie schaffte es nicht in ihre Fußstapfen zu treten und ebenfalls den Pfad des Priesters zu folgen, so wie sie es taten.
Ihr Bruder war ein Paladin geworden, und stieg nur so in der Hierarchie hinauf.
Man hoffte also, sie würde zumindest in diese Richtung gehen,
wenn ihr schon völlig das Verständnis für Magie und innigen Glauben fehlte.
∙×∙
Es stach fürchterlich als sie einatmete und ihr Körper krampfte als Reaktion darauf.
Mit ein paar eiligen Bewegung zog sie sich an die Oberfläche und wischte sich das Wasser aus dem Gesicht,
fürchterlich hustend schwamm sie zurück an Land.
Dort spuckte sie auch das Wasser aus und rang weiter nach Luft.
Eine Weile dauerte es, bis sie sich wieder beruhigt hatte.
Sie sah zu den Sternen auf und fühlte sich mit einem Schlag wieder so unendlich klein und unbedeutend,
dass sie den Blick abwandte und aufstand.
Als wäre dies nicht lästig genug gewesen schnellte ihr Schatten, wieder aus dem Unterholz aus auf sie zu,
nur um sich wieder an ihre Fersen zu heften.
Diese verfluchte Ratte folge ihr noch immer, ein garstiges Vieh.
...stirb stirb stirb!
Ratten, hatte sie nie sonderlich gemocht, sie waren meist ranzig und ungepflegt,
doch Bedalls kleine Ratte, schien eine Ausnahme zu sein.
∙×∙
Sie wischte sich ihre nassen Haare aus dem Gesicht und beugte sich nun zu dem jämmerlich quiekenden Vieh hinab.
„Sieh zu, dass du Landgewinnst, bevor ich dich dahin trete!“ fauchte sie dem Tier zu,
welches daraufhin sich nur unbeeindruckt am Hals kratzte.
Jetzt erst sah sie das kleine gerollte Papier und machte sich daran,
die Ratte davon zu befreien und die Notiz aufzurollen und zu lesen.
„Natoll was den jetzt schon wieder?“ murrte sie und brummte unzufrieden.
Die Ratte machte kehrt und verschwand nun endlich, doch zu welchem Preis?
Wieder nach Nalveroth gehen?
Sie mied die Wüstenstadt seit geraumer Zeit.
...viel zu warm,... deine Haut musst du schützen... Varrak verstand es wohl als einziger.
Das Gefühl nicht willkommen zu sein hatte sich in ihr breit gemacht.
Doch wenn sie nun dorthin musste, würde sie sich wohl darauf einstimmen müssen.
...mein Bruder wird nicht zulassen, dass mir etwas geschieht.
Vielleicht hatte die Stadträtin nur neue Aufgaben für sie und es war gar nicht so schlimm hinzugehen?
Sie musste sich nicht sorgen.
...Dummkopf, tolle Schriftangestellte bist du. Natürlich lässt man nach mir suchen wenn ich nicht erschein.
Viel konnte ja nicht passieren.
Mehr als ins Grass beißen konnte sie schließlich auch nicht...
....sehr witzig. Eher renne ich wenn der Kampf aussichtslos erscheint.
Kopfschüttelnd und voller Frust und Trauer, Hand in Hand eingehend,
machte sie sich auf, um sich in trockene Kleidung zu hüllen und der Stadträtin zu antworten.
∙ • ⋆ ✶ ⋆ • ∙
// 22.03.2022 - Yeva //