∙•∙ Losgelöst ∙•∙
Verfasst: 21 Jun 2022, 14:04
∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙
Katherine sprach davon, dass man sie nun als Verräterin sah und die Legion sie jagen würde.
Ihr Bruder würde ihr nicht helfen können meinte sie,
denn gegen die Legion konnte man sich nicht stellen sollte man es Überleben wollen.
Eine andere Tür wurde aufgestoßen, aus jener trat die andere unbekannte Magierin,
sie hatte wohl geprüft was mit ihren Schwingen war und sie für einen Teil ihres Körpers erklärt,
doch auch als jene sich zu dem Magier stellte - zu den bequemen Stühlen- schenkte sie ihr nicht länger ihre Aufmerksamkeit.
Wieder versicherte ihr Katherine hier am sichersten zu sein, unter der Obhut der Magier.
Dennoch wagte sie es erneut, die Leute, um sich zu überzeugen.
„Er sucht ganz bestimmt nach mir, sicher hat Tidus ihm schon gesagt das er mich länger nicht gesehen hat.“ Die Heilerin, schüttelte den Kopf.
„Ich traf ihn zufällig vor zwei Tagen, er hat sich nach zwei anderen Legionären erkundigt, aber nicht nach dir.“
Warf diese ein, was Yeva einen Herzschlag aussetzen ließ, doch konnte sie das nicht auf sich sitzen lassen.
„Bla bla bla, ist ja gut ich hab‘s verstanden ihr wiederholt euch hier alle.
Aber was meinst du nach wem hat er sich erkundigt? Ist er auch so wie ich oder wie ist das?“ wollte sie also von der Heilerin wissen.
„Kein Wort mehr.“ Erhob dann schließlich die Magierin neben dem Magier das Wort.
Katherine und die Heilerin befolgten das gesagte sofort, was Yeva überrascht zu ihnen blicken ließ,
ehe sie ihre Moosgrünen Augen auf die Magierin richtet und sie abschätzend musterte.
∙×∙
„Gib mir einen Grund, weshalb ich dir nicht auf der Stelle deine Zunge herausreißen soll.
Du bist hier in unserem Haus und verdankst dein erbärmliches Leben nur unseretwegen.
Der Hauptmann hätte dich sofort getötet.
Wenn du es nicht schaffst, entsprechend Respekt aufzubringen, sehe ich nicht,
weshalb wir nicht beenden sollen, was er gerne sehen will.
Wie ich sehe, wurde dir sogar ein Bad und andere Kleidung gewährt und du sitzt hier ohne Fesseln.“
Mit einem Mal hatte die Magierin das Wort erhoben und ihre Worte so glasklar drohend gen Yeva gerichtet,
sodass sie ihr voller Zorn entgegenblickte.
Doch ließ sie sich das nicht gefallen, so würde sie ihr doch die Stirn bieten ihr sagen, wie es war.
„Ja das habe ich mir auch redlich verdient, schließlich war eure Zelle dreckig und eklig.“
Setzte sie an doch bekam gleich Antwort: „Verdient hast du dir rein gar nichts. Selbst unseren guten Wein säufst du.“
Die Magierin versuchte ihr die Weinflasche zu nehmen, doch ließ Yeva auch das nicht zu protestierte.
„Hee lass das hier ich habe gerade erst damit angefangen!“ so griff sie gleich nach der Flasche und würde sie nicht hergeben.
Als Yeva protestiert und die Magierin abhalten will, schnellte ihre Hand herum und legte sich statt um den Flaschenhals um den der Weißhaarigen,
dabei grollt sie leise einige Worte und ihre Gestalt ändert sich dabei.
Das Erscheinungsbild der Magierin fiel weiter ein so wirkte sie noch schlanker als zuvor schon, gar knochig,
an ihrem Rücken aber breiteten sich mächtige weiße Schwingen aus.
Die Finger um Yevas Hals waren mit einem Mal wie Klauen,
erschrocken ließ Yeva von der Weinflasche ab und griff nach dem peinigenden Griff um ihren Hals.
∙×∙
„Verfluchte!“ mehr brachte sie nicht heraus, dass der Magier von dem Brechen eines Flügels sprach, bekam sie nicht mit,
genauso wie sie nicht sah wie er um den Tisch auf sie zu ging, bis er auch schon hinter ihr stand und ihre Schwingen betrachtete.
Eisig war ihr Griff und so ungeheuerlich stark, das Yeva ihm nichts aussetzen konnte.
„Deine Seele hat Flecken... aber nicht nur von der Korrumption... die hatte sie schon vorher...
Aber das wundert mich nicht... wenn du die Schwester eines Wächters bist...
dann wirst du gewiss ebenfalls den Tugenden des Namenlosen folgen...“
wie gespitzte Eiszapfen bohrten sich ihre Worte in Yevas Kopf und ließen sie erzittern.
„Nicht!“ presste sie hervor als der Druck ihr mehr und mehr den Atem raubte.
Zugern hätte sie es geleugnet, sich von ihrem Bruder abgegrenzt, doch war sie dazu nun nicht in der Lage.
Aus dem Augenwinkel heraus sah sie wie plötzlich ein riesiger Berg sich neben ihr bildete,
so dunkel war dessen Haut, es war wohl der Magier gewesen.
Katherine und die Heilerin, verhielten sich die ganze Zeit über ruhig,
doch sicher waren sie genauso angespannt, wie Yeva es wohl war.
∙×∙
Der Berg hatte rotglühende Augen und sah zu ihr herab.
Verunsichert und voller furcht blickt sie zu den beiden unmenschlichen gestalten.
Die weißen Schwingen hatten eine bedrohliche Haltung eingenommen als die knochige Gestalt zu ihr sprach,
so wollte sie sie nach Nordhain bringen und erzählte von Toten,
- die sie wohl zu verantworten haben soll -
doch waren da wohl mehr Tote, die auf ihre Rechnung gehen sollten.
Eine Weile lang erzählten die beiden Gestalten ihr von einem Schwarzhaarigen Dämonenmagier, von dem Hafen Silberburgs,
bis die gruslige Geflügelte davon sprach, ihr ihre Seele zu nehmen und sie ewig leiden zu lassen – weil die Legion ihr Leben zerstört hatte.
Dann ließ sie ab, und Yeva konnte wieder frei Atmen, keuchend rang sie danach und blickte nach Hilfesuchend zu der Heilerin und Katherine,
doch sie beide rührten sich nicht.
∙×∙
Yeva konnte dann die kräftigen Pranken des Bergs an einem ihrer Schwingen spüren,
empfindsam zuckt der andere dabei auf, doch verließ sie der Mut sich zu wehren, so ließ sie ihn gewähren.
Der Berg, der nun mehr einem Troll zu gleichen schien als sie ihn genauer besah, sprach davon,
dass Katherine auch beinahe wie sie geworden wäre und Soryia mehr Leichen untersucht hatte als Kranke geheilt‘ seitdem es die Legion gäbe.
Er verdeutlichte ihr nochmals: „Du wirst in diesen Landen kaum jemanden finden, dem die Legion nicht übel mitgespielt hat.“
In einem Akt von Verzweiflung, erkannte sie ihre Situation nur als einen schlechten Traum an und versuchte wieder aufzuwachen - dem ganzen zu entfliehen,
doch mit der Erhöhung des Drucks auf ihren Flügel machte es ihr unmöglich, die Realität, in der sie sich befand, nicht weiter anzuerkennen.
Er hatte wohl recht damit, sie hätten sie einfach … krepieren lassen können.
„Also benimm dich wie es sich für einen Gast geziemt. Höre zu. Und begreife, dass dir einige Monatsläufe deines Lebens fehlen“
der Troll sagte es so leicht, doch für Yeva war es eine unheimliche Bürde.
„Monatsläufe,… ?“ in der Zeit kann so viel geschehen, an einem Tag selbst schon, wie sollte sie so weiter machen?
In einer Welt, in der nur sie nicht wusste, was war und jeder andere sie dafür verurteilte.
Der Runen bespickte Troll ließ von ihrem Flügel ab, nun hingen beide kraftlos herab als sie gen der Decke sieht,
verloren in der Erkenntnis, während der Runentroll ihr dann den Erdbeerwein entwendete.
„Monatsläufe.“ Wiederholte der Runentroll bestätigend.
Die mächtigen weißen Schwingen der knochigen Gestalt falteten sich zusammen,
sodass sie jene überragten und dennoch mit den Spitzen förmlich über den Boden schleifen.
∙×∙
Die Engelsartige Gestalt forderte sie auf hinauszusehen, sie hatte recht damit, dass die Jahreszeit sich seit ihrer letzten Erinnerung geändert hatte.
Es wirkte weitaus wärmer und dort Blüte es herrlich, der Winter war nun schon länger herum als an dem Tage auf dem Markt.
Ihre Moosgrünen Seelenspiegel legten sich dann wieder auf Katherine und die Heilerin nur um die anderen Gestalten nicht länger betrachten zu müssen.
„Hab ich irgendwas komisches gemacht? ...“ stellte sie die Frage dann kleinlaut in den Raum.
Sie bereute es gleich wieder als ihr die Geflügelte antwortete und ihr wieder das Legionärs-sein unter die Nase rieb.
Katherine sollte dann sprechen meinte der Runentroll, sie erzählte ihr davon, dass sie mit zwei anderen Korrumpierten sie angegriffen hatten,
dabei sei ihr Oberkörper wohl aufgeschlitzt worden und sie habe ihr gegen den Kopf getreten.
Dann hatte sie zugesehen, wie man Katherine halbverblutend zu den Schweinen geworfen hatte,
überlebt hatte sie es nur dank der Heilerin, die sie fand und versorgte.
Katherine strahle eine gewisse Kühle aus als sie sprach, dass nahm Yeva wahr,
dennoch war sie ihr gegenüber viel freundlicher als sie es in Erinnerung gehabt hatte.
Überfordert blickte sie zu den Beiden und schüttelte den Kopf.
Yeva war geistlich völlig ausgelaugt und erschöpft,
stechend machten sich Kopfschmerzen in ihrem Hinterkopf bemerkbar und die Müdigkeit schien ihren Tribut zu fordern.
Der Runentroll legte ihr demonstrativ die Ketten wieder vor die Nase, mit den Worten:
„Und du fragst dich, warum wir dich in Ketten legen ...“
Er hatte recht damit und ihr vollstes Verständnis, jeder würde in Anbetracht dessen was war,
so reagieren und sicher erging es diesem Golga ähnlich, als er erwacht war.
∙×∙
„Ich schlage vor, wir geben dir Zeit zum Nachdenken. Erneut.
Du hast dir soeben ein neues Gästezimmer erarbeitet... die Ketten behältst du jedoch noch.“
Erhob sich dann wieder die Stimme des knochigen Engels.
Als sie sprach legten sich Yevas Hände auf die Ketten vor sich, so sieht sie auch freudlos zu jenen hinab.
„Yeva: Ich bin mir sicher, dass es nicht so schlimm war,...“ beginnt sie halb abwesend doch vorsichtig zu sprechen,
„Sonst wärst du ja nicht hier aber,... du siehst sehr lebendig aus... wenn man das so sagen darf. Und ich sehe keine Wunde….“
Angespannt spielt sie mit den Verschlüssen der Gelenke an der Fessel herum und lässt diese ab und zu gegeneinanderschlagen,
so dass sie ein klickendes Geräusch von sich geben.
Katherine erklärte ihr, dass sie viele Salben und Tränke hätte nehmen müssen,
doch im selben Atemzug fand sie aufbauende Worte sprach davon, dass sie ja ihre Einstellung ändern könnte.
Und erneut sprachen sie von getöteten, diesmal von Ansiloner Wachen und den Ermordeten in Nordhain, alles sprachen sie ihr mit zu.
∙×∙
Die Weißhaarige war nun an den Punkt gelangt, an dem sie am liebsten sich ihren Dolch selbst durchs Herz gejagt hätte,
sie fürchtete sich vor der Zukunft durch das Vergangene - an das sie sich nicht einmal erinnerte.
Sie konnte nun nicht anders als den Worten zu glauben, auch wenn sie nur unverständlich in der Luft zu hingen schienen,
ging eine starke Bedrohung von ihnen aus, darunter zermalmt zu werden.
Es klirrte als sie die Ketten zu sich zog und sich in den Schneidersitz setzte,
es war eine mehr als willkommene Ablenkung etwas zu tun was sie daran hindern würde wieder etwas zu tun.
So legte sie die Fesseln erst an den Fußgelenken und dann an den Handgelenken an,
sie waren eisig und schwer, doch auch als Bestrafung wirkten sie eher lasch und bedeutungslos.
∙×∙
„Vielleicht fängst du auch damit an deine Taten fürs erste zu akzeptieren.“
Wie ein Schauer liefen ihr diese Worte über den Rücken, eisigkalt.
Es missfiel ihr, so sträubte sie sich etwas akzeptieren zu sollen an das sie sich nicht erinnerte, was so grausam war
und doch konnte sie es genauso wenig leugnen, sie würde es wohlmöglich nie erfahren.
Sie würde sich freuen, wenn Yeva ein besserer Mensch sein würde, doch war sie das doch?
Nicht so gut und großartig wie alle anderen, doch wirklich schlecht war sie doch, ja auch nicht?.
„Es ist eine Dunkelheit in deinem Herzen, wenn es nicht längst völlig schwarz davon ist. Sie wird für immer deinen Pfad beschatten.“
Kamen ihr Lorellas Worte wieder in den Sinn.
Als Kind hatte sie ihr Bestes gegeben Ihnen Gerecht zu werden,
nur um sich dann den entgegengesetzten Pfad hinzugeben,.... doch auch daran sollte sie scheitern?
Alles was sie kannte war schließlich der Glaube, der Glaube an die Gottheiten,
der Glaube an andere nun aber gab es nicht einmal mehr den Glauben an sich selbst.
∙×∙
„Ich habe noch nie jemanden Umgebracht... Das ist nichts was ich machen würde...“
wie ein letzter Protest lösten sich diese Worte mit wackliger Stimme aus dem Innersten ihrer Selbst.
Mit einem Mal war der Magier wieder neben ihr, doch schien Yeva nun nichts mehr zu überraschen zulassen.
„Du vielleicht nicht. Die dämonische Präsenz in dir aber schon.“
Seine Worte blieben dennoch grausam in der Bedeutung, die sie für sie hatten.
Die Flügel des düster erscheinenden Engels strecken sich einen Momentlang aus nur um sich dann wieder an den knochigen Körper zulegen,
dabei legten sich diese über ihre Schultern herum wie in einer schützenden Umarmung.
„Wie Katherine sagt jeder kann Fehler machen, aber daraus sollte man lernen und diese nicht wiederholen.“
Wiederholte die Heilerin, die Worte Katherines nochmals eindringlich.
Yeva fing dann an ihre Schläfen zu reiben und sagte schließlich dann auch, dass es ihr Zuviel war.
Der Magier beschloss dann, dass man sie nun hinaufbringen würde, wo sie in Ruhe darüber nachdenken konnte,
auch erinnerte er mahnend daran das seine Androhung -ihre Flügel abzutrennen - noch immer bestand hatte sollte sie erneut versuchen zu fliehen.
Die Magierin schien sich dann auch wieder einzufinden,
denn die mächtigen Schwingen verloren ihre Federn die zu Staubverfielen, ehe sie am Boden angelangten,
so auch zerfiel das Gewand und brachte sie wieder wirkte wieder weitaus gesünder und lebendiger erscheinend.
„Wir können dir auch einen Schlafzauber auflegen, so dass du zunächst Ruhe findest. Ein Wacher Geist kann Dinge deutlich besser verarbeiten.“
Hatte die knochige Gestalt noch von sich vernehmen lassen, ehe sie nun völlig normal wieder neben ihr stand.
∙×∙
„Kann ich meinen Dolch wieder haben?...“ fragte sie dann vorsichtig und sieht gen Katherine die ihr jenen genommen hat.
„Der Dolch wird dir nichts nützen, wenn du schläfst.“ Meinte die Magierin und half ihr aus dem Stuhl,
sodass sie diesen nicht mit ihren Flügeln zu Boden riss.
„Ich kann nicht gut schlafen ohne, die Sicherheit ... ihn da zu haben..“ Meint sie, während sie sich erhob und sah dabei zu Boden.
„Er ist gut verwahrt. Und wenn Schlaf deine Sorge ist... wir helfen nach.“ Es waren gut gemeinte Worte,
doch konnte Yeva nicht anders, als eine versteckte Bedrohung darin zu sehen.
Schlaf aber, wäre wirklich eine gute Sache nach alldem.
Katherine und die Heilerin verabschiedeten sich von dem Magier,
letztere erinnerte an einen Schlaftrunk für Seuchenerkrankte – so einigte man sich ihr diesen mitzugeben.
Der Magier wies Yeva an vorauszugehen und hielt dabei zwei Flaschen jenes Trunks in der Hand parat.
∙×∙
Man brachte sie auf ein Zimmer im zweiten Stockwerk, darin befand sich ein Großes Bett welches förmlich nach ihr rief,
doch auch Sitzkissen, Tische und Stühle – vor allem aber, war es groß und sauber, hier fühlte sie sich gleich wohl.
Der Magier belegte alle möglichen Ausgänge mit Zaubern, sodass ihr eine Flucht unmöglich war,
doch war sie viel zu müde und erschöpft, um diesen Versuch auch nur in Betracht zu ziehen.
Die Magierin erklärte ihr, das Rorek, der Magier ihr zwei Tränke geben würde,
dass es Schlaftränke waren und sie selbst dosieren durfte, wieviel sie nahm,
je mehr umso intensiver und länger würde es wohl anhalten.
Als man sie allein ließ, überlegte sie nicht lange, sondern trank gleich beide der Flaschen leer.
Sie legte sich gleich in das gemütliche Bett und kuschelte sich darin ein,
schon verlor sie sich auch schon als die Tränke ihre Wirkung entfalteten.
So schlief sie endlich nach all der Zeit.
∙• ⋆ ✶ ⋆ • ∙
Katherine sprach davon, dass man sie nun als Verräterin sah und die Legion sie jagen würde.
Ihr Bruder würde ihr nicht helfen können meinte sie,
denn gegen die Legion konnte man sich nicht stellen sollte man es Überleben wollen.
Eine andere Tür wurde aufgestoßen, aus jener trat die andere unbekannte Magierin,
sie hatte wohl geprüft was mit ihren Schwingen war und sie für einen Teil ihres Körpers erklärt,
doch auch als jene sich zu dem Magier stellte - zu den bequemen Stühlen- schenkte sie ihr nicht länger ihre Aufmerksamkeit.
Wieder versicherte ihr Katherine hier am sichersten zu sein, unter der Obhut der Magier.
Dennoch wagte sie es erneut, die Leute, um sich zu überzeugen.
„Er sucht ganz bestimmt nach mir, sicher hat Tidus ihm schon gesagt das er mich länger nicht gesehen hat.“ Die Heilerin, schüttelte den Kopf.
„Ich traf ihn zufällig vor zwei Tagen, er hat sich nach zwei anderen Legionären erkundigt, aber nicht nach dir.“
Warf diese ein, was Yeva einen Herzschlag aussetzen ließ, doch konnte sie das nicht auf sich sitzen lassen.
„Bla bla bla, ist ja gut ich hab‘s verstanden ihr wiederholt euch hier alle.
Aber was meinst du nach wem hat er sich erkundigt? Ist er auch so wie ich oder wie ist das?“ wollte sie also von der Heilerin wissen.
„Kein Wort mehr.“ Erhob dann schließlich die Magierin neben dem Magier das Wort.
Katherine und die Heilerin befolgten das gesagte sofort, was Yeva überrascht zu ihnen blicken ließ,
ehe sie ihre Moosgrünen Augen auf die Magierin richtet und sie abschätzend musterte.
∙×∙
„Gib mir einen Grund, weshalb ich dir nicht auf der Stelle deine Zunge herausreißen soll.
Du bist hier in unserem Haus und verdankst dein erbärmliches Leben nur unseretwegen.
Der Hauptmann hätte dich sofort getötet.
Wenn du es nicht schaffst, entsprechend Respekt aufzubringen, sehe ich nicht,
weshalb wir nicht beenden sollen, was er gerne sehen will.
Wie ich sehe, wurde dir sogar ein Bad und andere Kleidung gewährt und du sitzt hier ohne Fesseln.“
Mit einem Mal hatte die Magierin das Wort erhoben und ihre Worte so glasklar drohend gen Yeva gerichtet,
sodass sie ihr voller Zorn entgegenblickte.
Doch ließ sie sich das nicht gefallen, so würde sie ihr doch die Stirn bieten ihr sagen, wie es war.
„Ja das habe ich mir auch redlich verdient, schließlich war eure Zelle dreckig und eklig.“
Setzte sie an doch bekam gleich Antwort: „Verdient hast du dir rein gar nichts. Selbst unseren guten Wein säufst du.“
Die Magierin versuchte ihr die Weinflasche zu nehmen, doch ließ Yeva auch das nicht zu protestierte.
„Hee lass das hier ich habe gerade erst damit angefangen!“ so griff sie gleich nach der Flasche und würde sie nicht hergeben.
Als Yeva protestiert und die Magierin abhalten will, schnellte ihre Hand herum und legte sich statt um den Flaschenhals um den der Weißhaarigen,
dabei grollt sie leise einige Worte und ihre Gestalt ändert sich dabei.
Das Erscheinungsbild der Magierin fiel weiter ein so wirkte sie noch schlanker als zuvor schon, gar knochig,
an ihrem Rücken aber breiteten sich mächtige weiße Schwingen aus.
Die Finger um Yevas Hals waren mit einem Mal wie Klauen,
erschrocken ließ Yeva von der Weinflasche ab und griff nach dem peinigenden Griff um ihren Hals.
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„Verfluchte!“ mehr brachte sie nicht heraus, dass der Magier von dem Brechen eines Flügels sprach, bekam sie nicht mit,
genauso wie sie nicht sah wie er um den Tisch auf sie zu ging, bis er auch schon hinter ihr stand und ihre Schwingen betrachtete.
Eisig war ihr Griff und so ungeheuerlich stark, das Yeva ihm nichts aussetzen konnte.
„Deine Seele hat Flecken... aber nicht nur von der Korrumption... die hatte sie schon vorher...
Aber das wundert mich nicht... wenn du die Schwester eines Wächters bist...
dann wirst du gewiss ebenfalls den Tugenden des Namenlosen folgen...“
wie gespitzte Eiszapfen bohrten sich ihre Worte in Yevas Kopf und ließen sie erzittern.
„Nicht!“ presste sie hervor als der Druck ihr mehr und mehr den Atem raubte.
Zugern hätte sie es geleugnet, sich von ihrem Bruder abgegrenzt, doch war sie dazu nun nicht in der Lage.
Aus dem Augenwinkel heraus sah sie wie plötzlich ein riesiger Berg sich neben ihr bildete,
so dunkel war dessen Haut, es war wohl der Magier gewesen.
Katherine und die Heilerin, verhielten sich die ganze Zeit über ruhig,
doch sicher waren sie genauso angespannt, wie Yeva es wohl war.
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Der Berg hatte rotglühende Augen und sah zu ihr herab.
Verunsichert und voller furcht blickt sie zu den beiden unmenschlichen gestalten.
Die weißen Schwingen hatten eine bedrohliche Haltung eingenommen als die knochige Gestalt zu ihr sprach,
so wollte sie sie nach Nordhain bringen und erzählte von Toten,
- die sie wohl zu verantworten haben soll -
doch waren da wohl mehr Tote, die auf ihre Rechnung gehen sollten.
Eine Weile lang erzählten die beiden Gestalten ihr von einem Schwarzhaarigen Dämonenmagier, von dem Hafen Silberburgs,
bis die gruslige Geflügelte davon sprach, ihr ihre Seele zu nehmen und sie ewig leiden zu lassen – weil die Legion ihr Leben zerstört hatte.
Dann ließ sie ab, und Yeva konnte wieder frei Atmen, keuchend rang sie danach und blickte nach Hilfesuchend zu der Heilerin und Katherine,
doch sie beide rührten sich nicht.
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Yeva konnte dann die kräftigen Pranken des Bergs an einem ihrer Schwingen spüren,
empfindsam zuckt der andere dabei auf, doch verließ sie der Mut sich zu wehren, so ließ sie ihn gewähren.
Der Berg, der nun mehr einem Troll zu gleichen schien als sie ihn genauer besah, sprach davon,
dass Katherine auch beinahe wie sie geworden wäre und Soryia mehr Leichen untersucht hatte als Kranke geheilt‘ seitdem es die Legion gäbe.
Er verdeutlichte ihr nochmals: „Du wirst in diesen Landen kaum jemanden finden, dem die Legion nicht übel mitgespielt hat.“
In einem Akt von Verzweiflung, erkannte sie ihre Situation nur als einen schlechten Traum an und versuchte wieder aufzuwachen - dem ganzen zu entfliehen,
doch mit der Erhöhung des Drucks auf ihren Flügel machte es ihr unmöglich, die Realität, in der sie sich befand, nicht weiter anzuerkennen.
Er hatte wohl recht damit, sie hätten sie einfach … krepieren lassen können.
„Also benimm dich wie es sich für einen Gast geziemt. Höre zu. Und begreife, dass dir einige Monatsläufe deines Lebens fehlen“
der Troll sagte es so leicht, doch für Yeva war es eine unheimliche Bürde.
„Monatsläufe,… ?“ in der Zeit kann so viel geschehen, an einem Tag selbst schon, wie sollte sie so weiter machen?
In einer Welt, in der nur sie nicht wusste, was war und jeder andere sie dafür verurteilte.
Der Runen bespickte Troll ließ von ihrem Flügel ab, nun hingen beide kraftlos herab als sie gen der Decke sieht,
verloren in der Erkenntnis, während der Runentroll ihr dann den Erdbeerwein entwendete.
„Monatsläufe.“ Wiederholte der Runentroll bestätigend.
Die mächtigen weißen Schwingen der knochigen Gestalt falteten sich zusammen,
sodass sie jene überragten und dennoch mit den Spitzen förmlich über den Boden schleifen.
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Die Engelsartige Gestalt forderte sie auf hinauszusehen, sie hatte recht damit, dass die Jahreszeit sich seit ihrer letzten Erinnerung geändert hatte.
Es wirkte weitaus wärmer und dort Blüte es herrlich, der Winter war nun schon länger herum als an dem Tage auf dem Markt.
Ihre Moosgrünen Seelenspiegel legten sich dann wieder auf Katherine und die Heilerin nur um die anderen Gestalten nicht länger betrachten zu müssen.
„Hab ich irgendwas komisches gemacht? ...“ stellte sie die Frage dann kleinlaut in den Raum.
Sie bereute es gleich wieder als ihr die Geflügelte antwortete und ihr wieder das Legionärs-sein unter die Nase rieb.
Katherine sollte dann sprechen meinte der Runentroll, sie erzählte ihr davon, dass sie mit zwei anderen Korrumpierten sie angegriffen hatten,
dabei sei ihr Oberkörper wohl aufgeschlitzt worden und sie habe ihr gegen den Kopf getreten.
Dann hatte sie zugesehen, wie man Katherine halbverblutend zu den Schweinen geworfen hatte,
überlebt hatte sie es nur dank der Heilerin, die sie fand und versorgte.
Katherine strahle eine gewisse Kühle aus als sie sprach, dass nahm Yeva wahr,
dennoch war sie ihr gegenüber viel freundlicher als sie es in Erinnerung gehabt hatte.
Überfordert blickte sie zu den Beiden und schüttelte den Kopf.
Yeva war geistlich völlig ausgelaugt und erschöpft,
stechend machten sich Kopfschmerzen in ihrem Hinterkopf bemerkbar und die Müdigkeit schien ihren Tribut zu fordern.
Der Runentroll legte ihr demonstrativ die Ketten wieder vor die Nase, mit den Worten:
„Und du fragst dich, warum wir dich in Ketten legen ...“
Er hatte recht damit und ihr vollstes Verständnis, jeder würde in Anbetracht dessen was war,
so reagieren und sicher erging es diesem Golga ähnlich, als er erwacht war.
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„Ich schlage vor, wir geben dir Zeit zum Nachdenken. Erneut.
Du hast dir soeben ein neues Gästezimmer erarbeitet... die Ketten behältst du jedoch noch.“
Erhob sich dann wieder die Stimme des knochigen Engels.
Als sie sprach legten sich Yevas Hände auf die Ketten vor sich, so sieht sie auch freudlos zu jenen hinab.
„Yeva: Ich bin mir sicher, dass es nicht so schlimm war,...“ beginnt sie halb abwesend doch vorsichtig zu sprechen,
„Sonst wärst du ja nicht hier aber,... du siehst sehr lebendig aus... wenn man das so sagen darf. Und ich sehe keine Wunde….“
Angespannt spielt sie mit den Verschlüssen der Gelenke an der Fessel herum und lässt diese ab und zu gegeneinanderschlagen,
so dass sie ein klickendes Geräusch von sich geben.
Katherine erklärte ihr, dass sie viele Salben und Tränke hätte nehmen müssen,
doch im selben Atemzug fand sie aufbauende Worte sprach davon, dass sie ja ihre Einstellung ändern könnte.
Und erneut sprachen sie von getöteten, diesmal von Ansiloner Wachen und den Ermordeten in Nordhain, alles sprachen sie ihr mit zu.
∙×∙
Die Weißhaarige war nun an den Punkt gelangt, an dem sie am liebsten sich ihren Dolch selbst durchs Herz gejagt hätte,
sie fürchtete sich vor der Zukunft durch das Vergangene - an das sie sich nicht einmal erinnerte.
Sie konnte nun nicht anders als den Worten zu glauben, auch wenn sie nur unverständlich in der Luft zu hingen schienen,
ging eine starke Bedrohung von ihnen aus, darunter zermalmt zu werden.
Es klirrte als sie die Ketten zu sich zog und sich in den Schneidersitz setzte,
es war eine mehr als willkommene Ablenkung etwas zu tun was sie daran hindern würde wieder etwas zu tun.
So legte sie die Fesseln erst an den Fußgelenken und dann an den Handgelenken an,
sie waren eisig und schwer, doch auch als Bestrafung wirkten sie eher lasch und bedeutungslos.
∙×∙
„Vielleicht fängst du auch damit an deine Taten fürs erste zu akzeptieren.“
Wie ein Schauer liefen ihr diese Worte über den Rücken, eisigkalt.
Es missfiel ihr, so sträubte sie sich etwas akzeptieren zu sollen an das sie sich nicht erinnerte, was so grausam war
und doch konnte sie es genauso wenig leugnen, sie würde es wohlmöglich nie erfahren.
Sie würde sich freuen, wenn Yeva ein besserer Mensch sein würde, doch war sie das doch?
Nicht so gut und großartig wie alle anderen, doch wirklich schlecht war sie doch, ja auch nicht?.
„Es ist eine Dunkelheit in deinem Herzen, wenn es nicht längst völlig schwarz davon ist. Sie wird für immer deinen Pfad beschatten.“
Kamen ihr Lorellas Worte wieder in den Sinn.
Als Kind hatte sie ihr Bestes gegeben Ihnen Gerecht zu werden,
nur um sich dann den entgegengesetzten Pfad hinzugeben,.... doch auch daran sollte sie scheitern?
Alles was sie kannte war schließlich der Glaube, der Glaube an die Gottheiten,
der Glaube an andere nun aber gab es nicht einmal mehr den Glauben an sich selbst.
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„Ich habe noch nie jemanden Umgebracht... Das ist nichts was ich machen würde...“
wie ein letzter Protest lösten sich diese Worte mit wackliger Stimme aus dem Innersten ihrer Selbst.
Mit einem Mal war der Magier wieder neben ihr, doch schien Yeva nun nichts mehr zu überraschen zulassen.
„Du vielleicht nicht. Die dämonische Präsenz in dir aber schon.“
Seine Worte blieben dennoch grausam in der Bedeutung, die sie für sie hatten.
Die Flügel des düster erscheinenden Engels strecken sich einen Momentlang aus nur um sich dann wieder an den knochigen Körper zulegen,
dabei legten sich diese über ihre Schultern herum wie in einer schützenden Umarmung.
„Wie Katherine sagt jeder kann Fehler machen, aber daraus sollte man lernen und diese nicht wiederholen.“
Wiederholte die Heilerin, die Worte Katherines nochmals eindringlich.
Yeva fing dann an ihre Schläfen zu reiben und sagte schließlich dann auch, dass es ihr Zuviel war.
Der Magier beschloss dann, dass man sie nun hinaufbringen würde, wo sie in Ruhe darüber nachdenken konnte,
auch erinnerte er mahnend daran das seine Androhung -ihre Flügel abzutrennen - noch immer bestand hatte sollte sie erneut versuchen zu fliehen.
Die Magierin schien sich dann auch wieder einzufinden,
denn die mächtigen Schwingen verloren ihre Federn die zu Staubverfielen, ehe sie am Boden angelangten,
so auch zerfiel das Gewand und brachte sie wieder wirkte wieder weitaus gesünder und lebendiger erscheinend.
„Wir können dir auch einen Schlafzauber auflegen, so dass du zunächst Ruhe findest. Ein Wacher Geist kann Dinge deutlich besser verarbeiten.“
Hatte die knochige Gestalt noch von sich vernehmen lassen, ehe sie nun völlig normal wieder neben ihr stand.
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„Kann ich meinen Dolch wieder haben?...“ fragte sie dann vorsichtig und sieht gen Katherine die ihr jenen genommen hat.
„Der Dolch wird dir nichts nützen, wenn du schläfst.“ Meinte die Magierin und half ihr aus dem Stuhl,
sodass sie diesen nicht mit ihren Flügeln zu Boden riss.
„Ich kann nicht gut schlafen ohne, die Sicherheit ... ihn da zu haben..“ Meint sie, während sie sich erhob und sah dabei zu Boden.
„Er ist gut verwahrt. Und wenn Schlaf deine Sorge ist... wir helfen nach.“ Es waren gut gemeinte Worte,
doch konnte Yeva nicht anders, als eine versteckte Bedrohung darin zu sehen.
Schlaf aber, wäre wirklich eine gute Sache nach alldem.
Katherine und die Heilerin verabschiedeten sich von dem Magier,
letztere erinnerte an einen Schlaftrunk für Seuchenerkrankte – so einigte man sich ihr diesen mitzugeben.
Der Magier wies Yeva an vorauszugehen und hielt dabei zwei Flaschen jenes Trunks in der Hand parat.
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Man brachte sie auf ein Zimmer im zweiten Stockwerk, darin befand sich ein Großes Bett welches förmlich nach ihr rief,
doch auch Sitzkissen, Tische und Stühle – vor allem aber, war es groß und sauber, hier fühlte sie sich gleich wohl.
Der Magier belegte alle möglichen Ausgänge mit Zaubern, sodass ihr eine Flucht unmöglich war,
doch war sie viel zu müde und erschöpft, um diesen Versuch auch nur in Betracht zu ziehen.
Die Magierin erklärte ihr, das Rorek, der Magier ihr zwei Tränke geben würde,
dass es Schlaftränke waren und sie selbst dosieren durfte, wieviel sie nahm,
je mehr umso intensiver und länger würde es wohl anhalten.
Als man sie allein ließ, überlegte sie nicht lange, sondern trank gleich beide der Flaschen leer.
Sie legte sich gleich in das gemütliche Bett und kuschelte sich darin ein,
schon verlor sie sich auch schon als die Tränke ihre Wirkung entfalteten.
So schlief sie endlich nach all der Zeit.
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