Die Reise ins Ungewisse [Player-Miniquest]

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Pandor Vildaban
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Die Reise ins Ungewisse [Player-Miniquest]

Beitrag von Pandor Vildaban »

So trafen sich zu später Stunde, auf dem Gelände der Assuan, eine Handvoll Abenteurer um das Schicksal aller freien Völker zu ändern.
Golga von Assuan – ein mächtiger Meistermagier,
Pandor Vildaban von Assuan – Unteroffizier Silberburgs,
Armon – der ehemalige Othar der Hochelfen,
Sloan Levi – eine stolze Diplomatin und Kriegerin des Herren,
Samira – die Prinzessin der Amazonen,
Everild Hammerschlag – eine zwergische Berserkerin.
und selbst Fenria Vildaban, die Truchsess Silberburgs und ihr zukünftiger Knappe Konstantin Turm fanden sich ein.
Unabhängig der Gildenangehörigkeit, Glauben, Geschlecht oder Rasse, ein jeder bereit für den anderen durchs Feuer zu gehen.
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Während vor dem Anwesen Knappe Turm wachsam seine Runden zog, wurden die Beteiligten in den Plan, Ba’muths Pläne zu durchkreuzen und einen Dämon gefangen zu nehmen, eingeweiht.

-    Ausrüstung:
Golga würde die Abenteurer mit magischem Kleinod ausstatten.
Und zwar mit Ringen, durchdrungen mit starker Illusionsmagie, die die wahre Gestalt der Helden verschleiern würden. Für die Besatzer Ivren’mirs, würden die Träger, wie unbedeutende niedere Dämonen aussehen.
Vierzehn Tage, oder bis zum Ablegen des Schmucks, würde diese perfekte Täuschung anhalten, sodass sich die Hasardeure frei, doch mit größter Vorsicht, auf der Insel bewegen könnten.

-    Übersetzen auf die Hochelfen Insel Ivren’mir:
Golga würde, in der Form eines mächtigen Dämons, ein Beiboot bis zum Uferstrand der Elfeninsel ziehen. Um die Sicherheit und das Überleben aller nicht aufs Spiel zu setzen, würde man – heimlich – die Zwergin Everild,
für die gesamte Überfahrt ruhig stellen müssen. Vielleicht ein kräftiges Zwergenbier, oder ein saftiges Steak, vollgepumpt mit starken Beruhigungsmitteln die sogar einen ausgewachsenen Grizzly ausknocken würden.

-    Lager aufschlagen:
Auf der Insel würde man ein provisorisches Lager errichten, oder sich einer elfischen Behausung bedienen. Je nach Situation um das Lager herum strategisch Fokuskristalle aufstellen, um die Dämonen mit einer Illusion zu täuschen.

-    Dämon ausfindig machen:
Koordiniert würden sich die Helden in zwei, drei kleine Gruppen aufteilen, um einen geeigneten Dämon ausfindig zu machen. Eine Kreatur die nicht zu niedrig, aber auch nicht zu hoch, in der Hierarchie von Ba’muths Legion angesiedelt ist.
Ein Dämon, der bei den Versammlungen der Dämonen anwesend ist und auch Zugang zu Karten und Plänen hat. So einer würde sich perfekt als Spion eignen. Dieses Vorhaben ist essenziel für die gesamte Mission und könnte sogar Tage in Anspruch nehmen.

-    Übergriff und Einsetzen des Spionagekristalls:
Wurde ein geeigneter Dämon gefunden, muss dieser isoliert und im Kampf niedergerungen/geschwächt, oder über ein Bann-Paralyse-Gebets/Zauberritual Kampf/Bewegung und Handlungsunfähig gemacht werden.
Während die Helden Schmiere stehen und alle flüchtigen, angreifenden Dämonen abwehren und zur Strecke bringen, werden Golga und Samira einen präparierten Kommunikationskristall in den Körper des Dämons einpflanzen.
Wurde diese Aufgabe gemeistert, wird Golga die Erinnerungen des Dämons manipulieren, während die anderen alle Kampf/Ritualspuren beseitigen.
Würde auch nur ein einziger Dämon entkommen und Alarm schlagen, oder den Abenteurern auch nur ein kleinster Fehler unterlaufen, wäre die gesamte Mission zum Scheitern verdammt und sie würden nicht mehr lebend von der Insel zurückkehren.

-    Dämon freilassen und nichts wie weg:
Die Erinnerung des auserwählten Dämons wird gelöscht, ersetzt und erst dann wird er frei gelassen. Danach muss das Lager abgebrochen und die Insel muss so schnell, aber so unauffällig wie möglich, verlassen werden.

-    Informationen sammeln:
Der eingesetzte Spionagekristall ermöglicht es, über einen zweiten geeichten Kristall, zu hören und zu sehen, was der Dämon hört und sieht.
Zwar alles nur in einem gewissen Rahmen begrenzt, aber dafür unbemerkt. Außerdem, solange die Magie weder gebrochen, noch gestört ist, ist für wenige Augenblicke möglich, den Dämon zu steuern,
um zum Beispiel ihn Karten, oder Pläne länger betrachten zu lassen.

Fest davon überzeugt, dass dieses gefährliche Unterfangen, früher oder später, wichtige Informationen liefern würde, wie
-    was für ein Ziel verfolgt Ba’muth im Sammeln der Kristallsplitter,
-    wie viele besitzt er,
-    was plant er als nächstes und wo wird er zuschlagen,
-    welche Verbündeten hat er
-    … ?

Zur zwanzigsten Stunde am 19ten Tag des ersten Monates, würden sich die Abenteurer, bei der Bank von Silberburg einfinden, um zu dieser gefährlichen Mission aufzubrechen.
Jeder von ihnen ausgestattet mit der notwendigen Ausrüstung und mit einer Skizze der Insel Ivren’mir, angefertigt von Armon persönlich.

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Golga/Kendor
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Re: Die Reise ins Ungewisse [Player-Miniquest]

Beitrag von Golga/Kendor »

Einige Tage, davor.. 

Wenn man sich für den Wahnsinn vorbereitet

Es ging unglaublich schnell und es hatte auch rasch konkrete Züge angenommen. Ein Plan wurde geschmiedet, um etwas zu verwirklichen, was den Ursprung wohl in einer geistigen Umnachtung hatte. Denn anders konnte man solch eine Torheit nicht mehr erklären.
Ein Überfallkommando soll in die Dämonenebenen eindringen und versuchen in dieser unwirklichen Welt zu bestehen oder besser gesagt zu überleben - , dort einen potentiellen Informanten ausmachen – welcher selber nichts davon weiß ein Spion für den Feind zu sein – und dann wieder zurück zur Heimatebene gehen – selbstredend unentdeckt und in einem Stück.
Scheinbar fehlte es der Kerngruppe dieses irrsinnigen Unterfangens an Selbsterhaltungstrieb - gesichert ist die Abwesenheit von Hirnschmalz.
Doch das Schicksal meinte es zumindest Halbwegs gut mit Ihnen. Denn es eröffnete sich Ihnen die Möglichkeit auf der Hochelfeninsel ein entsprechendes „Opfer“ aus zu suchen. Dennoch war das Unterfangen nicht weniger Risiko behaftet


Der Magier war in seinem Arbeitszimmer und hielt einige Kleinode in den Händen, sortierte diese und breitete diese auch entsprechend akkurat auf dem großen Tisch aus. Neben den Edelsteinen befanden sich auch kleinere Kristallsplitter, die leicht zu übersehen wären. Ebenso gesellten sich einige Reagenzien und Pulver hinzu. Mit Gravurwerkzeug fügte er dann fein geschliffene, wie Daumenkuppen große, von hoher Qualität und violett schimmernde Edelsteine in die entsprechenden Halterungen der Ringe ein. Ummantelt wurde dann der Edelstein mit vier prismaförmigen Kristallen, welche kaum größer als ein Samenkorn waren. Die Haltebügel für die Steine wurden dann auch entsprechend zusammen gezwickt.

Das Feingefühl, welches er hier zu Tage legte, bezeugte nicht nur sein handwerkliches Geschick, sondern auch den Umstand, dass er dies nicht zum ersten Mal tat.
Und so ging er akribisch ein Schmuckstück nach dem anderen durch, überprüfte es nochmal und nickte dann zufrieden, als die Bestandsprüfung entsprechend positiv ausfiel.
Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und konzentrierte sich auf seinen inneren Ruhepool. Das Eintauchen in die meditative Bewusstseinsebene erfolgte wie ein simpler Atemzug – ohne jegliche Anstrengung.
Golga sammelte seine magischen Energien und fing an diese zu bündeln. Er formte diese zu tentakl ähnlichen Strängen und setzte diese auch schon in Bewegung – Sie durchflossen nun jede Pore seines Körpers. Ein leicht bläulicher Schimmer ging von seinem Körper aus. Golga nahm einen der Ringe und legte ihn in seine linke Hand und legte dann seine Rechte über diese, so dass beide Hände zu einer Kugel geformt das Kleinod umschlossen hielten.
 Als nächstes lenkte er seine gesammelte Magie, welche von den kleinen Kristallen begierig aufgesogen wurden, zum Schmuckstück hin. Über seine Lippen kam - kaum mehr als ein Hauch - die Formel für den Zauber. Die Reagenzien, welche auf dem Tisch fein säuberlich schon vorbereitet da lagen, lösten sich in entsprechender Menge mit dem Zauber auf und applizierten ihre magischen Eigenschaften dem Tun bei.
Die Mine des Magiers widerspiegelte hier seine horrende Konzentration. Bilder verschiedener dämonischer Kreaturen aus seinem Geiste tauchten in leicht verschleierter, rauchähnlicher Form auf und wanderten zum Ring hinab und wurden vom kleinen, violetten Edelstein regelrecht aufgesogen. Als auch dies erledigt war, öffnete der Magier seine Hände wieder und begutachtete abermals das Schmuckstück. Die kleinen weißen Kristalle schimmerten leicht flackernd auf und im größeren Amethyst schien ein kleiner stetiger Wirbel zu rotieren.
 Seine Mundwinkel hoben sich zu einem zufriedenen, jedoch flüchtigen Lächeln an. Er konnte sich nicht mehr an Verschnaufpause erlauben, es mussten noch weitere Schmuckstücke dieser Art angefertigt werden. Daher nahm er auch eine kleine schmale Phiole, in welcher sich eine leicht bläulich weiße Flüssigkeit befand. Er entkorkte diese und trank den Inhalt mit einem Zug aus. Dann griff er zum nächsten Ring und wiederholte in selber Manier das Ganze.
Zuletzt geändert von Golga/Kendor am 19 Jan 2022, 18:37, insgesamt 2-mal geändert.
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Golga/Kendor
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Re: Die Reise ins Ungewisse [Player-Miniquest]

Beitrag von Golga/Kendor »

Auch hier war es vor wenigen Wochenläufen davor..

 


Wir wissen mehr als euch behagt
  
Nachdem er die Ringe hergestellt hatte und eine meditative Ruhephase eingelegt hatte, begann Golga das nächste Artefakt herzustellen. Denn viel Zeit durften sie für dieses Vorhaben nicht vergeuden.
 
Diesmal musste er einen Kristall so bearbeiten, dass dieser als Abhör- und Kontrollmechanismus dienen kann.
 
Die Besonderheit hier wird sein:
  • Der Träger darf davon nichts wissen.
  • Dritte dürfen ihn nicht entdecken
  • Die Verbindung geht nur in eine Richtung
  • Die Verbindung muss zwischen beiden Ebenen gewährleistet werden.
  • Eine geringfügige Kontrollübernahme des Opfers müsste, wenn erforderlich, möglich sein.
 
Eigenschaften, die schwer zu bewerkstelligen sein würden und die Golga an Kopfzerbrechen bereitetwn. Schlussendlich hoffte er dann doch die richtige Wahl getroffen zu haben. Um alle Charakteristika erfüllen zu können musste ein mehrfarbiger Kristall herangezogen werden.
Kristall.PNG
 
Der Einsatz würde wie folgt aussehen müssen:

Ein Dämon im mittleren Offiziersrang, nicht zu hoch und nicht zu niedrig, wichtig genug um bei Lagebesprechungen dabei zu sein als Schriftführer, Kartograph oder ähnliches, aber nicht all zu bedeutsam, als dass sein Fernbleiben auffallen könnte. Er dürfte auch nicht einen allzu niedrigen Rang bekleiden. Allein das würde schon schwer sein. Dann müsste man einen geeigneten Moment abwarten und den Dämon oder eben die Dämonin überwältigen. Der Kristall würde in den Torso der Kreatur eingeführt werden und dieser würde sich mit den Lebensbahnen und Nervensträngen verschmelzen. Die Erinnerungen dieses Scheusals müssten dann auch gelöscht werden und durch andere ersetzt werden. Jetzt könnte man meinen, dass solch ein magischer Gegenstand in solch einer Welt leicht entdeckt werden würde - ja, diese Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen – manche Dämonen haben für sowas einen besonderen „Blick“. Jedoch sind Dämonen selber Kreaturen, welche mit Magie durchtränkt sind, allein das könnte schon zu einer guten Tarnung führen. In den meisten Fällen besitzen sie aber auch magische Gegenstände und führen diese immer bei sich mit. Punkte, die einer Verschleierung dienlich sein werden.
 
Weiter müsste das Opfer soweit unter Kontrolle gebracht werden können, um einen besonderen Blick auf Karten oder Truppenbewegungen erhaschen zu können. Mehr ein Eingriff in das Unterbewusstsein des Zielobjekts anstatt vollständiger Krontrolle. Eine komplette Übernahme wäre über solch eine große Distanz nicht wirklich zu bewerkstelligen – Man darf einfach nicht vergessen, dass es sich hier um eine Verbindung über Dimensionen handelt.

Den sonderbaren und einzigartigen Kristall hatte er an einer Halterung vor sich abgestellt. Ein zweiter, neutral gehaltener Kristall diente als Empfänger und stand neben dem Anderen. Die erforderlichen Reagenzien hatte er in kleine Schälchen auf dem Tisch ausgebreitet. Selbst seinen Vertrauten hatte er zu sich gerufen, damit dieser ihn mit Mana versorgen könnte. Golga sammelte seine Kräfte und konzentrierte seine Magie. Die Verbindung mit Sizzil erfolgte über das Teufelchen selber, hier musste Golga also keine zusätzliche Arbeit erbringen.
 
Also bündelte und formte Golga seine Magie zurecht. Seine Hände und Arme, gar sein ganzer Körper bewegten sich im Einklang und formten wie ein Dirigent, der sein Orchester leitete - seine Magie. Die Kräfte, welche er hier bediente, brachten die Luft regelrecht zum Knistern. Stränge reinster Magie durchfluteten und sprenkelten den Raum in einem Funkenregen.
 
Immer wieder lenkte er die Magie zu der entsprechenden Phase seines Zaubers in den Kristall. Dieser glühte regelrecht hell auf, als er begierig Energien einsog. Begleitet von seiner durch Magie verstärkten Stimme sprach er auch die Formeln auf, die entsprechenden Reagenzien lösten sich auch hierbei auf und fügten sich in den Zauber ein. Das Teufelchen erfüllte hierbei seinen Part und versorgte Golga mit immer mehr mit der mystischen Kraft.
 
Dieses Ritual verlangte vom Magier so einiges ab und trieb ihn fast an seine Grenzen. Doch durch die Jahrzehnte lange Erfahrung und die Unterstützung seines Vertrauten hatte er es vollbracht. Die Verbindung zwischen beiden Kristallen war aufgebaut und durch die Analyse des Kristalls hatte er überprüfen können, dass alles soweit passte.
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Sloan
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Re: Die Reise ins Ungewisse [Player-Miniquest]

Beitrag von Sloan »

Sloan war einiges gewohnt, was Spontanität und Entschlossenheit anbelangte und gerade die Einladungen von Pandor, waren meistens mit außergewöhnlichen Gefahren verbunden. Sie war der Einladung zum Planungsgespräch mit erhöhter Spannung gefolgt und ihre Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Pandor und Golga hatten sich selbst übertroffen. Sie hatte eine ganze Weile geschwiegen, hatte den Plan durchdacht, hatte Blicke und Worte mit der Edlen Truchsess gewechselt und dann stand ihr Entschluss fest: Sie würde diesem Unternehmen folgen.

Die Nacht darauf hatte sie kaum geschlafen und war schon in den frühen Morgenstunden aus den Federn gesprungen und hatte ein langes, ausgiebiges Bad genommen und ihren gesamten Körperrumpf mit Melkfett eingerieben, diese Prozedur würde sie kurz vor der Abreise noch einmal wiederholen. Sie würde für lange Zeit ihre schwere Rüstung tragen und diese widerlich wunden Stellen, waren mehr als lästig, ließen sich aber durch das Fett in ihrer Entstehung hinaus zögern.
Routiniert hatte sie ihr Gepäck auf dem Boden ausgebreitet und zusammen getragen. Dieses Mal hatte sie sogar an ein kleines Kissen gedacht, sollte sie Schlaf finden, so sollte dieser so erholsam wie möglich sein. Am frühen Nachmittag schlief sie noch einmal tief und fest, aß sich satt und verbrachte noch eine Weile tief ins Gebet versunken.
Dann war es auch schon an der Zeit, das Haus zu verlassen. Aidan hatte sie einen Zettel mit der Bitte um das Gießen der Pflanzen auf seinen Küchentisch gelegt, er würde sicher ein wachsames Auge auf ihr Haus werfen, auf Aidan war meistens Verlass. Bruder Argus hatte sie leider nicht mehr erreicht, aber so machte er sich auch keine Sorgen um Sloan und sie ersparte sich seine besorgten Ermahnungen.

Denn Grund zur Sorge gab es reichlich.

 
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Fenria/Svenja/Shar'luni'rea
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Re: Die Reise ins Ungewisse [Player-Miniquest]

Beitrag von Fenria/Svenja/Shar'luni'rea »

Am Abend entzündete Fenria eine frische Kerze in einer Laterne auf dem Nordostturm. Bevor sie sich ihren täglichen Verpflichtungen wieder widmete sprach sie ein leises Gebet.

Oh Herr, unser Behüter und sorgenvoller Vater

In diesen schweren Stunden der Völker bitte Ich dich, oh Herr
wache über die wenigen mutigen Helden die ihr Leben bereitwillig
in Gefahr begeben um die unschuldigen und wehrlosen zu schützen.
Bitte oh Herr, stehe Ihnen bei und lasse sie sicher zurückkehren zu ihren Geliebten.

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Golga/Kendor
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Re: Die Reise ins Ungewisse [Player-Miniquest]

Beitrag von Golga/Kendor »

 Da war er nun.

Tief unten im Kellergewölbe des Assuangeländes.

Er saß auf dem Stuhl und richtete sein Augenmerk auf den Kristall, der in einer eigens angefertigten Halterung angebracht war und auf dem steinernen Tisch stand. Die gedämpften Geräusche, welche durch die geschlossene Türe gelangten, hatte er schon längst ausgeblendet. Sein Fokus galt einzig und allein dem Kristall.
Die Routineaufgaben welche KrutMak zu erfüllen hatte, waren nicht gerade wenige. Er konnte nicht umhin es dem Dämon anzurechnen welch solide Arbeit er leistete.
Stunden und Tage verbrachte er damit die Abläufe und das Vorgehen auf der Insel zu beobachten. Mühselig und kräftezehrend. Daher wechselte er sich auch mit Pandor immer ab. Der Krieger hatte eine gewisse Abneigung diesen Bereich des Assuananwesens zu betreten. Es war keine Furcht vor den „Gästen“ - die hatte dieser abgebrühte Krieger nicht – es war mehr Golgas „Ordnung“. Zu oft hatte der Waffenmeister ein magisches Artefakt touchiert, welches sich an Pandor bereitwillig entlud. Auch die angebrachten magischen Fallen zeigten sich sehr effektiv und trugen ihren Teil dazu bei, Pandors Missmut zu bestätigen.

Auf dem Tisch befand sich auch eine Klaue – man möchte sie als die einer Harpye erkennen – die eine Schreibfeder festhielt.
Wären jetzt Pandor oder Golga nicht zugegen, so würde die Krallenhand anfangen sich zu bewegen und nach der Schreibfeder greifen. Alsdann würde sie auch jedes gesprochene Wort aufschreiben.
Oft war es Belangloses und mehr noch Beschwerden über Nichtigkeiten. Interessant welch ähnliches Verhalten zu den Menschen zu beobachten war.
Golga ließ das Erlebte auf der Insel nochmal Revue passieren. Die Ankunft am Strand hatten sie recht gut überstanden. Es hätte schlimmer kommen können. Einer der „Spektraldämonen“ wollte und konnte wohl nicht in Reih und Glied bleiben. Die erste Bestrafungsaktion musste also erfolgen. Tja, wer nicht hören will, muss halt eben fühlen. Auch wenn es den Falschen erwischt hatte, da machen selbst Dämonen keine großen Unterschiede. Sie wurden also zu den Folterknechten geführt. Dort angekommen, eröffnete sich ein Bild des reinen Bösen. Golga zuckte nicht mal mit der Wimper und es machte ihm nichts aus, zuzusehen wie das Leben eines Hochelfen in den Händen eines anderen Elfen lag – Ihr Leben war schon längst verwirkt, und hätte die Angst ihr die brutale Wahrheit nicht vernebelt, so hätten sie wenigstens die Weitsicht gehabt sich gegenseitig zu töten. - Sie waren noch am Anfang ihrer Folter.
Die Perversität dieser Kreaturen kannte keine Grenzen und sie lebten sie an den Elfen aus, suhlten sich in ihrer Furcht – Schwache Elfen.
Es hätte Golga nicht gewundert wenn dies ein Liebespaar war oder gar Familienmitglieder waren.
 
Unbenannt.PNG


Er wusste sofort dass hier jemand gleich Schwäche zeigen wird und irgend eine dumme Aktion starten würde, um die Elfen zu retten. Mit aller Härte erstickte er dieses aufmüpfige Verhalten und schlug wutentbrannt auf den getarnten „Dämon“ ein. Sein ungehaltener Zorn – schwer zu sagen ob gespielt oder nicht – rang diese Gedanken ohne Gnade nieder, so wie es ein Dämon eben pflegte. Er blühte auf in dieser Form und lebte seine Rolle aus. Umgeben von anderen Scheusalen fand er sich auch nicht fremd, im Gegenteil, es war für ihn gewohnt geworden.
Das Schicksal wollte es heute auch mit den Elfen nicht gut meinen, denn gerade jener „Dämon“, der bestraft gehörte, war Armon. Golga fand diesen Gedanken irgendwie amüsant. Gerade der einzige Elf, der bei dieser Mission mit dabei war, erhielt die Ehre mit seinen Artgenossen zu leiden. – Wieviel überwog hier der Dämon den Menschen in ihm? Wieviel Menschlichkeit war da noch? – herzlich wenig.
Die anderen „Dämonen“ wieder unter Kontrolle gebracht, machten sie sich auf den Weg zu KrutMak. Die Peitschenhiebe, welche der Armon-Dämon empfing, hallten süßlich klingend, meilenweit durch die Schluchten – Musik in seinen Ohren. ..
Golga schreckte hier selber über seine Gedanken auf und musste diese Gefühle erst einmal abschütteln. Sein Atem ging schnell und flach, Schweißperlen drangen durch die Poren auf seiner Stirn. Seine Kehle fühlte sich trocken an. Die Flasche Rotwein kam wie gerufen. Ohne zu zögern führte er den Flaschenhals zu seinen Lippen und leerte das köstliche Rot ungehalten in seinen Mund. Rinnsale des fruchtigen Saftes entwichen seinen Mundwinkel und benetzten Wangen und Hals.

 – „Mein“ –

 „Niemals!“ Sprach er den Gedanken laut aus. Wieso tat er das ? Wem wollte er was sagen?

„Was willst du, Sturunzling?“ vernahm er KrutMaks gewohnte Stimme.
„Soll dir ausrichten, von Offizier Jerka, der Kriegsfürst...“ Diese Stimme hatte er zwar schon mal gehört, zumindest meinte er das, doch war nicht der Klang der Stimme von Bedeutung, sondern der Inhalt ihres kurzen Gespräches.
Golga schrieb diesen Wortwechsel sofort auf. Die Federspitze wurde in das Tintenfässchen getaucht und schon kratzte er das Gehörte aufs Pergament. Er war wieder fokussiert, seine finsteren Gedanken waren wie weggeblasen. Selbst die Harpyenklaue fing an mitzuschreiben. Es durfte nichts „überhört“ werden.
Er überflog noch einmal die Zeilen, und seine Augen weiteten sich etwas. Es musste schnell gehandelt werden. Pandor sollte sein nächstes Ziel werden...
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Pandor Vildaban
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Re: Die Reise ins Ungewisse [Player-Miniquest]

Beitrag von Pandor Vildaban »

Auf einer kleinen Vorinsel des Amazonenkönigreichs, unweit von Ivren’mir, waren sie also versammelt. Eine Handvoll auserkorenen Helden, die das Schicksal der Welt für immer prägen sollten.
Die warnenden Worte von Golga und Pandor machten allen noch einmal die Tragweite des Unterfangens bewusst.
Niemand von ihnen konnte auch nur ansatzweise erahnen, welche Opfer diese Mission den Abenteurern abverlangen würde, insbesondere von Armon.

Es gab nur zwei Möglichkeiten wie dieses Quest für alle enden würde.
Gemeinsam – sie würden sich auf der dämonenverseuchten Insel Hals über Kopf ins Verderben stürzen und draufgehen,
oder
gemeinsam - die schwierige Aufgabe meistern, als „verborgene“ Helden zurückkehren und dazu beitragen, dass die Welt der freien Völker nicht vor die Hunde geht, naja … jeden Falls noch nicht.

Auf glorreiche Abenteuer und den Mut in uns Allen.
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Vor allem Sloan, Samira und Everild war die Anspannung ins Gesicht geschrieben, als sie die magischen Ringe aufsetzten.
Magische Artefakte, erschaffen von Golga, die mit einer perfekten Illusion, ihre Träger vor den Blicken der dämonischen Besatzer schützen würden.
Sprichwörtlich waren sie als niedere Dämonen getarnte „Schafe in Wolfspelzen“.
Eine so lächerliche Illusion war Golga nicht würdig. Als Herrscher über die Illusionen und Experte auf dem Gebiet der Dämonologie, wandelte er seinen Körper in die wahre Gestalt eines vielgehörnten Dämons.
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Dieses eine Mal noch, halt durch! Gib dem Instinkt nicht nach!
Golgas Verwandlung war viel mehr, als der Verstand eines gewöhnlichen, sterblichen Geistes auch nur ansatzweise erahnen konnte.
Die Jahre im dämonischen Abyss, dem Nexus der Unterwelt, und die damit einhergehende unmenschliche Belastung auf Geist, Körper und Seele, forderten ihren Tribut.
Um unter IHNEN zu überleben … musst DU selbst zu einem von IHNEN werden.
Scheinbar konnte nur Pandor Golgas kurzes, für wenige Augenblicke währendes, Zögern erkennen.
Jedes Mal, wenn sich der Hexenmeister in einen Gehörnten verwandelte, gewann das „dämonisch übernatürliche“ an Macht und verschlang langsam, aber stetig Golgas „Menschlichkeit“.
Es war wie ein immer stärker werdender (Ur-)Instinkt, gegen den der Magier ankämpfen musste.
Das Verlangen … seine wahre Natur endlich aus ihrer menschlichen Hülle herausbrechen zu lassen.


Auf Ivren’mir wurden die Abenteurer von einem dämonischem Empfangskomitee abgefangen und misstrauisch beäugt.
Vom Illusionszauber und den ersten bedrohlichen Eindrücken auf der Insel überwältigt, flatterten die niederen Dämonen aufgeregt herum.
Erst der erzürnte Befehl des gehörnten Leitdämons, Golga, brachte die Reihe zum Schweigen.
Doch es war zu spät. Der Zorn der Besatzer war geweckt und Bryrka, eine Kriegerin der 66. Legion, befahl den Eindringlingen, sich bei Yreran, dem Folterknecht der Legion, im Süden der Insel zu melden.
Ungehorsam musste bestraft werden.

Am Südende der Insel angekommen, offenbarte sich den Helden ein grausames Schauspiel. Dämonen die sich in einem abartigen Spiel auf Leben und Tod, am Leid von gefangen genommenen Elfen ergötzten.
Vor den entsetzten Augen aller, fällte Golga das Urteil, dass Armon für den Ungehorsam der ganzen Gruppe büßen sollte.
Und so sprach Yreran das Urteil über den zu Unrecht erwählten, unschuldigen Elfen – Folter – fünf Peitschenschläge.

Fünf Peitschenhieben, die wie unheilvolles Donnergrollen mit gleißender Schärfe die Luft durchpflügten und die qualvollen Schmerzensschreie des Elfen an die Ohren der Helden herantrugen.
Bei jedem Knall der Peitsche zuckten die Abenteurer zusammen, alle, bis auf Golga. Für einen Bruchteil eines Augenblicks schien es, als würde sich der dämonische Teil in ihm am Leid des geschundenen Elfen zu laben.
Wäre Armon an diesem Tag nicht mit einer Siegerserzrüstung, die selbst durch die Illusion verborgen blieb, erschienen - Yrerans Schläge hätten ihn mit Sicherheit in Fetzen gerissen und umgebracht.
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Armons Schmerzensschreie waren über die ganze Insel zu hören.

Golga, … warum nur? Warum ausgerechnet Armon? Hat der dämonische Urinstinkt schon so viel von deiner Menschlichkeit verschlungen, dass du bereit bist deine eigene Familie zu opfern?
Wusstest du, dass Armon, wohl wissend was auf dem Spiel stand, das Leid für uns alle ertragen kann?
Nein … nein … das konntest du nicht … du Monster … .


War es eine schicksalhafte Fügung, oder göttlicher Beistand, oder einfach nur ein kostbarer Tropfen aus Fortunas Glückshorn?
Tatsächlich befand sich an dem Tag, KrutMak, der Kartograf der 66. Legion, auf der Insel der Elfen.
Hungrig nach frischem, saftigen Fleisch, Herzen und Blut, gierte jede Faser Krutmaks, doch mit dem Auftrag Ivren’mir zu vermessen, musste er sich Ba’muths Befehl beugen.
Endlich wurde er gefunden, ein geeigneter Dämon für das kritische Ritual.
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Mit Speck fängt man Mäuse, mit einer köstlich-angerichteten Amazone Dämonen!
Selbstlos bot sich Samira an, ein verlockend-heißes Festmahl für den Kartografen zu mimen, sodass KrutMak in eine Falle gelockt und mit vereinten Kräften der Helden überwältigt werden konnte.

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Die magischen Schutzglyphen des Ritualkreises glühten bedrohlich auf, als KrutMak versuchte, bereits durch die Gebete der Paladiness und der jungen Amazonenpriesterin geschwächt, sich Golgas Macht zu widersetzen.
Es war ein kläglicher Versuch eines unbedeutenden Insektes, sich einer dämonischen Allmacht entgegen zu stemmen.
Mit schierer Genugtuung vollzog der Hexer, das bis ins kleinste Detail ausgearbeitete, Ritual und pflanzte den verstärkten Kommunikationskristall in den Körper des höllischen Widersachers.
Am Ende des Rituals, war es für den Hexer ein Kinderspiel, die Erinnerung des, für ihn so unwürdigen, Rivalen zu manipulieren.

Mit jedem Augenblick wurde der Instinkt stärker …

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Verwundet, erschöpft und von der Mission zu tiefst gezeichnet, manch gar traumatisiert, kehrten die Abenteurer auf die kleine Vorinsel der Amazonen zurück.
Niemand, außer Pandor, bemerkte Golgas inneren Kampf, gegen einen Schier übermenschlich dämonischen Trieb.
Bist du bereit aus Liebe zu töten ?
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