Urvaters Zorn

[Nimruil | Zond Goldhammer]

Die Amtsgeschäfte hatte Zond übernommen und die Worte von Priesterin Ingrahr gingen ihm nicht aus dem Kopf.

Täglich wiedereholte er die Zeilen während er die alte Steintafel seiner Ahnen studierte...

Ewig sei der Herr, Ewig sein Reich unter dem Berge!

Ewiger Herr, hier stehen wir, deine Kinder um dir, deinen neuen König zu präsentieren. Gewählt nach deinen Vorgaben. Gewählt mit den Stimmen deines Volkes.

Ewig sei der Herr, Ewig sein Reich unter dem Berge!
Hier nun steht er, all seine Taten mögen nie in Vergessenheit geraten. Doch wollen wir nicht jetzt schon urteilen. Seine Tage sind jung, als König unter dem Berge. Große Fußstapfen muss er füllen, größere Fußstapfen muss er hinterlassen.

Ewig sei der Herr, Ewig sein Reich unter dem Berge!
Hier nun steht er. All seine Gedanken seien nun erweitert nicht mehr nur für seine Sippe, sondern für das gesamte Volk, welches ihm Anvertraut wurde. Seine Tage sind jung als König unter dem Berge. Vertrauen und Respekt wollen wir ihm entgegen bringen. Vertrauen und Respekt erbringt er uns.

Ewig sei der Herr. Ewig sein Reich unter dem Berge! Hier nun steht er, bloß vor dir, Vater Karaz. Seine Zukunft ist die unsere. Seine Tage sind jung, als König unter dem Berge. Leite und schütze ihn, auf das Bar‘Gorl noch mehr erstrahlt unter seiner Regentschaft.

Ewig sei der Herr. Ewig sein Reich unter dem Berge!
Herr Karaz, sei unserem neuen König hold, Herr Karaz, schenke ihm deine Weitsicht, schenke ihm deine Gnade.
Herrin Grunna, verleihe ihm die Gabe, neue Wege zu gehen. Herrin Grunna, verleihe ihm die Gabe, dein Wissen zu nutzen Herr Throin, schenke ihm deinen Funken, auf das er sich allem gegenüber durchsetzen kann.
Herr Throin, schenke ihm deine Sturheit, seine Wege gerade weiter zu gehen Herr Karaz, wir wollen dir heute deinen neuen König Präsentieren. Schenke ihm deinen Segen für sein neues Amt, Schenke ihm deinen Segen Ewig sei der Herr.

Ewig sein Reich unter dem Berge! Deine Regentschaft möge sein, wie gutes Bhier, König Zond - Lange während, wohlig mundend und mit einem Geschmack, der uns in Erinnerung bleibt.

Ewig sein Reich unter dem Berge!

Die Runen wurden für den Zwergenkönig heller und heller auf dem kalten Stein - als würde der Urvater selbst diese Worte sprechen.

Er notierte die Runen auf einer kleinen Tafel und machte sich an die Arbeit. Der Urvater hat etwas in ihm geweckt.

[Nimruil | Zond Goldhammer]

Mit Gussformen spielte er bereits als Junger Zwerg.
Das Prozedere war immer gleich: Wachs modellieren, Negativ formen, Speiser bohren, Öffnungen entgraten, Gussform brennen.
Alles wie immer? Nein! Zond war verbissener... auf der Suche nach den Materialien stieg er in einer der tiefsten Stollen hinab.



Das meiste was er fand war jedoch Ausschuss. Verunreinigt mit minderwertigem Erz.


Wie lange war er wohl in den tiefen des Berges? Für ihn war es nur ein Augenblick, denn er hatte nun alles was er für die Gussform benötigte.
Brüder und Schwestern sahen ihm gelegentlich über den Schulter, gingen wortlos und mit fragenden Blicken. Was wird dôs?!



Zond ließ sich durch nichts ablenken - hin und wieder ein Bier. Zwei. Zwölf.



Nach Tagen der Arbeit war es endlich soweit. Die beiden Hälften der Gussform sollten zusammengefügt werden.
Er zog seine kleine Steintafel mit den Runen der Ahnentafel und ritze sie auf jede Innenseite der Gussform. Danach wurden die Hälften verbunden.



Jetzt fehlt der letzte Schritt: Der Guss - die Form danach uwiederbringlich zerstört.



Was wird dôs?!