Blutschuld
Verfasst: 07 Mär 2022, 23:43
Dein Blut – Für das Volk
Dein Blut – Im Besitz des Dämonenfürsten
Nordhain
Der Tag vor der Schlacht – Die Suche
Pandor und Golga waren auf dem Anwesen der von Assuans. Auf dem großen Tisch war eine große Karte des Nordens ausgebreitet. Von den Nordbergen bis runter zu den östlichen Ausläufern des Titankäferbergs, von Winterberg bis zu den Schlangensümpfen reichte die Karte. Zusätzlich zu den bekannten Orten fand man auch die Markierung zum Landungspunkt der Unholde.
„Wieso lassen sie ab von den Waldelfen und ziehen jetzt nach Winterberg? Ihr Landungstrupp hat auch schon mit den Arbeiten begonnen. Sie roden die Bäume bereits.“
Ein Fingerdeut schwenkte von einem Punkt zum anderen Punkt der Karte.
„Wir wissen wonach es Ihm verlangt. Er macht keine unnötigen Manöver und vergeudetet keine seiner Ressourcen. Zielgerichtet und mit aller Härte geht er vor und nimmt sich was er begehrt. Daher wird Ihm jemand zugesteckt haben, dass es in Winterberg einen Sternensplitter zu finden gibt!“
Über die Beweggründe waren sich beide sehr schnell einig. Es gab auch keinen Spielraum für irgendwelche anderen Eventualitäten. Dazu war Ba'Muth viel zu zielstrebig.
„Irgendwer hat den Blick des Dämonenfürsten auf Winterberg gelenkt und somit die Menschen verraten. Mich würde es auch nicht wundern, wenn man damit seine eigene schäbige Haut retten wollen würde“
Der Verdacht lag schwer, doch beweisen konnte man es (Ihnen) nicht.
„Wir müssen vorsichtiger agieren und aufpassen mit wem wir über unsere Pläne reden“
„Vielleicht sollte man auch die Splitter aus den unfähigen und verräterischen Händen reißen. Allesamt Nichtsnutze.“
Im Blick, welcher Ihm zu Teil wurde, gab es keine Zustimmung, aber auch keine Ablehnung. Es war eine Option, die anscheinend in Betracht gezogen werden konnte.
„Sie haben wohl Augen und Ohren überall in den Schatten“
„Ja, auch sie können – nein haben sogar sicher – Spione unter uns“
„Und diese verräterische, feige Zunge müssen wir finden und abschlagen“
Die Nacht über hatten sie sich über die letzten und vor allem plötzlichen Wandlungen der vergangenen Stunden noch so manche Gedanken gemacht. Ihre Entschlossenheit, den Verräter ausfindig zu machen, war besiegelt.
Der Angriff auf Winterberg – Die Belagerung
Der erste Tag
Ba'Muth hatte seine Heerscharen vor Winterberg aufgestellt und stand davor die Stadt zu überrennen. Tapfer und voller Mut stellten sich die Menschen und ihre Freunde den Dämonen entgegen, und dennoch zahlten sie einen hohen Tribut mit ihrem Blut. Die Gebete der Paladine wurden erhört und die Engel des Herren stellten sich diesem Dämonenfürst entgegen. Die Moral der Verteidiger stieg an und als sie am ersten Tag und die erste Nacht die Stadt halten konnten, wich die schwere Last von ihren Schultern und eine trügerische Erleichterung kehrte ein.
An jenem Tag trat auch ein Verbündeter der Dämonen aus den Schatten hervor – Die Wächter Asmodans fochten offen Seite an Seite mit den Scheusalen. Es überraschte keinen.
Angestachelt davon, dass diese Bastarde sich nun endlich zeigten und Position einnahmen, jagten Pandor und Golga einen Wächter bis in die Wälder vor Nordhain. Und sie streckten ihn nieder. – zuckersüß war diese Dreingabe des Triumphs.
Und dies sollte nicht alles sein, was Ihnen Freude bereiten würde. Caris hatte einen Spion aufgedeckt. Noch fehlten die Beweise. Aber was sind schon Beweise in Kriegszeiten. Es sind Gegebenheiten, die man sich einfach zurecht legt damit das (eingebildete) Bild im Kopf dazu passt.
Jener Spion wurde in die Verliese Winterbergs gebracht. Und die „Befragung“ war eine Offenbarung der verborgenen dunklen Seite in ihnen. Sie erhielten wonach sie verlangten. Sie nahmen dieses Wissen jedoch von den anderen Zeugen weg, damit es einzig und allein für sie ist. Es galt weiter vorsichtig zu sein oder war es doch mehr ein Akt der Hilfe? Hatte sich da eine Form von Gewissen gemeldet. Pandor und Golga waren keine unbeschriebenen Blätter, sowohl Licht und auch Schatten lebten zu fast gleichen Teilen in ihnen.
Oder war das auch nur ein kaltes Kalkül, um aus dem Spion einen unbewussten Doppelspion zu machen? Zuzutrauen wäre beides.
Winterberg sollte aber in dieser Nacht keine Ruhe erhalten, die finsteren Kreaturen stellten ihre Belagerungsmaschinerie auf. Katapulte und anderes Kriegsgerät wurde angekarrt.
Der zweite Tag
Uzagul – Heerführer der 66. Legion wurde von den Engeln niedergestreckt – die Freude stieg ins Unermessliche. Einer der schlimmsten Gegner, der schrecklich und brutal wütete, war nicht mehr. Von den Streitern des Herren vernichtet. Unter Boran konnten auch die Belagerungsmaschinen zerstört werden. Ein Umstand, den man nicht übersehen konnte. Dem Mut und der Courage des Ansiloner Hauptmanns musste man doch etwas an Respekt zollen. Unter dem Banner der Winterberger konnte Knut einen zweiten Tag gewinnen, einen zweiten Sieg einfahren. Das Leiden wurde verlängert und die Entbehrungen gesteigert.
Der dritte Tag
Der schwache Funke der Hoffnung keimte in den Verteidigern Winterbergs auf. Sie hatten dieser Belagerung alles entgegen geworfen. Und dafür hatten alle ihren Tribut bezahlt. Einigen fiel es schwer sich die Rüstungen anzulegen. Metall, welches auf einmal viel schwerer auf ihren Schultern lastete. Dennoch reihten sie sich auf, stemmten sich hoch und standen Seite an Seite nebeneinander und boten den Dämonenhorden die Stirn.
Nur um zuzusehen, wie Ba'Muht höchst persönlich den siegreichen Engel vernichtete. Der Schock saß tief, der Funken der Hoffnung flackerte und drohte zu vergehen.
Ba'Muth fiel mit Grimm über die Stadt einher. Die Dämonen drangen unter wilden und euphorischem Kampfgetümmel weiter vor. Schritt für Schritt, Gasse für Gasse nahmen sie ein. Die Schlacht wütete erbarmungslos. Dies waren besondere Elitekrieger, welche den Häuserkampf nicht scheuten. Angetrieben vom Blut der Menschen, dem Hunger nach Seelen, den Befehlen ihres Herren gehorchend, schienen sie die Stadt zu überrennen.
Doch sie hatten einen übersehen und nicht mit ihm gerechnet. Pandor von Assuan, ein Mann, der den Krieg lebt, der ein Meister in allen Waffengattungen ist, – sein Schild, ein unüberwindbares Bollwerk. Sein Schwert, Todbringend. So pflügte er durch die Dämonenhorden. Unter seiner Führung konnten sich die Verteidiger noch einmal sammeln, formierten sich auf ein neues und boten den Dämonen Paroli.
Sie stellten ihnen die Rechnung und verlangten Dämonenblut als Bezahlung.
Und da zeigte sich Ba'Muth ein weiteres Mal. Er nahm sich Pandor, hielt ihn vor aller Augen in seiner festen und unlöslichen Umklammerung. Pandor wehrte sich mit allem was er noch aufzubieten vermochte. Aber auch er konnte nicht verhindern, dass sich die Klauen des Dämonenfürsten in seinen Helm bohrten. Unter einem Funkenregen brachen die Schutzzauber seiner Rüstung weg. Die Abwehr von Pandor nahm ab.
Golgas Welt wurde von einem Augenblick zum Anderen aus den Fugen gerissen und erbarmungslos zerstört. Sein Schwager war davor ausgelöscht zu werden – Pandor, den er mehr als nur schätzte, denn er liebte ihn wie sein eigen Fleisch und Blut. Er würde aus seinem Leben gerissen.
Seine Pupillen verengten sich. Er nahm seine Umgebung nicht mehr wahr. Er sah nur noch wie Pandor kurz davor war seinen Lebensfaden zu verlieren.
Wut
Unbändige Wut
Zorn
Zerstörerischer Zorn
Sollte die Welt brennen, es war ihm gleich. Und wenn er selbst das Feuer legen musste, er würde es tun!
Golga schrie Ba'Muth aus Leibeskräften an.
Er war nicht mehr er selbst. Oder kam hier sein wahres Ich zum Vorschein?
Schlagartig sammelte er all seine Magie um sich. Jene, die um ihn standen konnten diese elektrisierende Kraft auf ihrer Haut spüren. Es geschah einfach unbewusst und Golgas Gestalt änderte sich. – Er war selber zum Dämon geworden.
Seine ledrigen Flügel breitete er aus und wollte ansetzen, hoch aufs Dach zu fliegen, wo Ba'Muth Pandor in seinen erbarmungslosen Pranken hielt.
Der Dämonenfürst warf seine Magie auf den Magier. Einmal, zweimal konnte Golga, durch die Zuhilfenahme eines Trankes, seine dämonische Wandlung aufrecht erhalten. Doch Ba'Muth wies den Magier auf seinen Platz zurück, zeigte ihm allzu deutlich, wer hier das Sagen hatte.
Hilflos stand er da, es machte ihn wahnsinnig, dem Dämonenlord nichts entgegen bringen zu können. Ba'Muth verhöhnte ihn.
„Was seid Ihr gewillt im Austausch für sein Leben zu geben?“
„Alles, was du willst, nur lass ihn frei!!“ hob sich die Stimme des Magiers über alle hinweg. „Ein Blutpakt, wenn es das ist, was du willst!“
Ba'Muth ergriff sofort diese Gelegenheit und holte den Magier zu sich. War dies so gewollt? War es eine Falle, die er dem Menschen gestellt hatte? Ja, das war es!
„Präsentiere mir einen Sternensplitter und ich werde zurück gehen in meine Welt“
Präsentieren! Nicht geben! Es musste nicht Kampflos stattfinden! Hätte Golga seine Sinne noch halbwegs beisammen, hätte er diese verlockende Falle, diese
verführerische Gelegenheit vielleicht durchschaut. Doch so sah er sich im Vorteil. Er hätte den Dämonenfürst selber in einen Hinterhalt gelockt. Hätte ihn dorthin geführt, wo Silberburg ihn haben wollte.
„Ich werde dir einen Sternensplitter präsentieren und du wirst zurück in deine Ebene gehen! So soll es sein! Doch Pandor lass jetzt frei! Denn der Pakt wird mich binden!“
Ba'Muth zog seine Klinge und glitt über Golgas Handfläche. Der Schnitt war tief genug, dass das Blut des Magiers zum Vorschein kam. Die Klinge trank begierig den kostbaren Lebenssaft. Und Ba'Muth, dieses Scheusal der niederen Ebenen, kostete diesen Tribut.
„Und jetzt gib mir dein Blut!“ Doch der Dämon verhöhnte ihn, warf ihn von sich weg.
Er hatte Golgas Blut, doch der Magier hatte keinen Tropfen des Dämonen erhalten.
Es gab keinen bindenden Pakt. Es war einseitig.
Der Nachteil war beim Menschen zu finden.
Ba'Muth ließ Pandor frei.
Seine Welt war gerettet, er hatte dafür den höchsten Preis bezahlt.
Winterberg wurde verschont.
Die Pein für Golga begann erst...
Dein Blut – Im Besitz des Dämonenfürsten
Nordhain
Der Tag vor der Schlacht – Die Suche
Pandor und Golga waren auf dem Anwesen der von Assuans. Auf dem großen Tisch war eine große Karte des Nordens ausgebreitet. Von den Nordbergen bis runter zu den östlichen Ausläufern des Titankäferbergs, von Winterberg bis zu den Schlangensümpfen reichte die Karte. Zusätzlich zu den bekannten Orten fand man auch die Markierung zum Landungspunkt der Unholde.
„Wieso lassen sie ab von den Waldelfen und ziehen jetzt nach Winterberg? Ihr Landungstrupp hat auch schon mit den Arbeiten begonnen. Sie roden die Bäume bereits.“
Ein Fingerdeut schwenkte von einem Punkt zum anderen Punkt der Karte.
„Wir wissen wonach es Ihm verlangt. Er macht keine unnötigen Manöver und vergeudetet keine seiner Ressourcen. Zielgerichtet und mit aller Härte geht er vor und nimmt sich was er begehrt. Daher wird Ihm jemand zugesteckt haben, dass es in Winterberg einen Sternensplitter zu finden gibt!“
Über die Beweggründe waren sich beide sehr schnell einig. Es gab auch keinen Spielraum für irgendwelche anderen Eventualitäten. Dazu war Ba'Muth viel zu zielstrebig.
„Irgendwer hat den Blick des Dämonenfürsten auf Winterberg gelenkt und somit die Menschen verraten. Mich würde es auch nicht wundern, wenn man damit seine eigene schäbige Haut retten wollen würde“
Der Verdacht lag schwer, doch beweisen konnte man es (Ihnen) nicht.
„Wir müssen vorsichtiger agieren und aufpassen mit wem wir über unsere Pläne reden“
„Vielleicht sollte man auch die Splitter aus den unfähigen und verräterischen Händen reißen. Allesamt Nichtsnutze.“
Im Blick, welcher Ihm zu Teil wurde, gab es keine Zustimmung, aber auch keine Ablehnung. Es war eine Option, die anscheinend in Betracht gezogen werden konnte.
„Sie haben wohl Augen und Ohren überall in den Schatten“
„Ja, auch sie können – nein haben sogar sicher – Spione unter uns“
„Und diese verräterische, feige Zunge müssen wir finden und abschlagen“
Die Nacht über hatten sie sich über die letzten und vor allem plötzlichen Wandlungen der vergangenen Stunden noch so manche Gedanken gemacht. Ihre Entschlossenheit, den Verräter ausfindig zu machen, war besiegelt.
Der Angriff auf Winterberg – Die Belagerung
Der erste Tag
Ba'Muth hatte seine Heerscharen vor Winterberg aufgestellt und stand davor die Stadt zu überrennen. Tapfer und voller Mut stellten sich die Menschen und ihre Freunde den Dämonen entgegen, und dennoch zahlten sie einen hohen Tribut mit ihrem Blut. Die Gebete der Paladine wurden erhört und die Engel des Herren stellten sich diesem Dämonenfürst entgegen. Die Moral der Verteidiger stieg an und als sie am ersten Tag und die erste Nacht die Stadt halten konnten, wich die schwere Last von ihren Schultern und eine trügerische Erleichterung kehrte ein.
An jenem Tag trat auch ein Verbündeter der Dämonen aus den Schatten hervor – Die Wächter Asmodans fochten offen Seite an Seite mit den Scheusalen. Es überraschte keinen.
Angestachelt davon, dass diese Bastarde sich nun endlich zeigten und Position einnahmen, jagten Pandor und Golga einen Wächter bis in die Wälder vor Nordhain. Und sie streckten ihn nieder. – zuckersüß war diese Dreingabe des Triumphs.
Und dies sollte nicht alles sein, was Ihnen Freude bereiten würde. Caris hatte einen Spion aufgedeckt. Noch fehlten die Beweise. Aber was sind schon Beweise in Kriegszeiten. Es sind Gegebenheiten, die man sich einfach zurecht legt damit das (eingebildete) Bild im Kopf dazu passt.
Jener Spion wurde in die Verliese Winterbergs gebracht. Und die „Befragung“ war eine Offenbarung der verborgenen dunklen Seite in ihnen. Sie erhielten wonach sie verlangten. Sie nahmen dieses Wissen jedoch von den anderen Zeugen weg, damit es einzig und allein für sie ist. Es galt weiter vorsichtig zu sein oder war es doch mehr ein Akt der Hilfe? Hatte sich da eine Form von Gewissen gemeldet. Pandor und Golga waren keine unbeschriebenen Blätter, sowohl Licht und auch Schatten lebten zu fast gleichen Teilen in ihnen.
Oder war das auch nur ein kaltes Kalkül, um aus dem Spion einen unbewussten Doppelspion zu machen? Zuzutrauen wäre beides.
Winterberg sollte aber in dieser Nacht keine Ruhe erhalten, die finsteren Kreaturen stellten ihre Belagerungsmaschinerie auf. Katapulte und anderes Kriegsgerät wurde angekarrt.
Der zweite Tag
Uzagul – Heerführer der 66. Legion wurde von den Engeln niedergestreckt – die Freude stieg ins Unermessliche. Einer der schlimmsten Gegner, der schrecklich und brutal wütete, war nicht mehr. Von den Streitern des Herren vernichtet. Unter Boran konnten auch die Belagerungsmaschinen zerstört werden. Ein Umstand, den man nicht übersehen konnte. Dem Mut und der Courage des Ansiloner Hauptmanns musste man doch etwas an Respekt zollen. Unter dem Banner der Winterberger konnte Knut einen zweiten Tag gewinnen, einen zweiten Sieg einfahren. Das Leiden wurde verlängert und die Entbehrungen gesteigert.
Der dritte Tag
Der schwache Funke der Hoffnung keimte in den Verteidigern Winterbergs auf. Sie hatten dieser Belagerung alles entgegen geworfen. Und dafür hatten alle ihren Tribut bezahlt. Einigen fiel es schwer sich die Rüstungen anzulegen. Metall, welches auf einmal viel schwerer auf ihren Schultern lastete. Dennoch reihten sie sich auf, stemmten sich hoch und standen Seite an Seite nebeneinander und boten den Dämonenhorden die Stirn.
Nur um zuzusehen, wie Ba'Muht höchst persönlich den siegreichen Engel vernichtete. Der Schock saß tief, der Funken der Hoffnung flackerte und drohte zu vergehen.
Ba'Muth fiel mit Grimm über die Stadt einher. Die Dämonen drangen unter wilden und euphorischem Kampfgetümmel weiter vor. Schritt für Schritt, Gasse für Gasse nahmen sie ein. Die Schlacht wütete erbarmungslos. Dies waren besondere Elitekrieger, welche den Häuserkampf nicht scheuten. Angetrieben vom Blut der Menschen, dem Hunger nach Seelen, den Befehlen ihres Herren gehorchend, schienen sie die Stadt zu überrennen.
Doch sie hatten einen übersehen und nicht mit ihm gerechnet. Pandor von Assuan, ein Mann, der den Krieg lebt, der ein Meister in allen Waffengattungen ist, – sein Schild, ein unüberwindbares Bollwerk. Sein Schwert, Todbringend. So pflügte er durch die Dämonenhorden. Unter seiner Führung konnten sich die Verteidiger noch einmal sammeln, formierten sich auf ein neues und boten den Dämonen Paroli.
Sie stellten ihnen die Rechnung und verlangten Dämonenblut als Bezahlung.
Und da zeigte sich Ba'Muth ein weiteres Mal. Er nahm sich Pandor, hielt ihn vor aller Augen in seiner festen und unlöslichen Umklammerung. Pandor wehrte sich mit allem was er noch aufzubieten vermochte. Aber auch er konnte nicht verhindern, dass sich die Klauen des Dämonenfürsten in seinen Helm bohrten. Unter einem Funkenregen brachen die Schutzzauber seiner Rüstung weg. Die Abwehr von Pandor nahm ab.
Golgas Welt wurde von einem Augenblick zum Anderen aus den Fugen gerissen und erbarmungslos zerstört. Sein Schwager war davor ausgelöscht zu werden – Pandor, den er mehr als nur schätzte, denn er liebte ihn wie sein eigen Fleisch und Blut. Er würde aus seinem Leben gerissen.
Seine Pupillen verengten sich. Er nahm seine Umgebung nicht mehr wahr. Er sah nur noch wie Pandor kurz davor war seinen Lebensfaden zu verlieren.
Wut
Unbändige Wut
Zorn
Zerstörerischer Zorn
Sollte die Welt brennen, es war ihm gleich. Und wenn er selbst das Feuer legen musste, er würde es tun!
Golga schrie Ba'Muth aus Leibeskräften an.
Er war nicht mehr er selbst. Oder kam hier sein wahres Ich zum Vorschein?
Schlagartig sammelte er all seine Magie um sich. Jene, die um ihn standen konnten diese elektrisierende Kraft auf ihrer Haut spüren. Es geschah einfach unbewusst und Golgas Gestalt änderte sich. – Er war selber zum Dämon geworden.
Seine ledrigen Flügel breitete er aus und wollte ansetzen, hoch aufs Dach zu fliegen, wo Ba'Muth Pandor in seinen erbarmungslosen Pranken hielt.
Der Dämonenfürst warf seine Magie auf den Magier. Einmal, zweimal konnte Golga, durch die Zuhilfenahme eines Trankes, seine dämonische Wandlung aufrecht erhalten. Doch Ba'Muth wies den Magier auf seinen Platz zurück, zeigte ihm allzu deutlich, wer hier das Sagen hatte.
Hilflos stand er da, es machte ihn wahnsinnig, dem Dämonenlord nichts entgegen bringen zu können. Ba'Muth verhöhnte ihn.
„Was seid Ihr gewillt im Austausch für sein Leben zu geben?“
„Alles, was du willst, nur lass ihn frei!!“ hob sich die Stimme des Magiers über alle hinweg. „Ein Blutpakt, wenn es das ist, was du willst!“
Ba'Muth ergriff sofort diese Gelegenheit und holte den Magier zu sich. War dies so gewollt? War es eine Falle, die er dem Menschen gestellt hatte? Ja, das war es!
„Präsentiere mir einen Sternensplitter und ich werde zurück gehen in meine Welt“
Präsentieren! Nicht geben! Es musste nicht Kampflos stattfinden! Hätte Golga seine Sinne noch halbwegs beisammen, hätte er diese verlockende Falle, diese
verführerische Gelegenheit vielleicht durchschaut. Doch so sah er sich im Vorteil. Er hätte den Dämonenfürst selber in einen Hinterhalt gelockt. Hätte ihn dorthin geführt, wo Silberburg ihn haben wollte.
„Ich werde dir einen Sternensplitter präsentieren und du wirst zurück in deine Ebene gehen! So soll es sein! Doch Pandor lass jetzt frei! Denn der Pakt wird mich binden!“
Ba'Muth zog seine Klinge und glitt über Golgas Handfläche. Der Schnitt war tief genug, dass das Blut des Magiers zum Vorschein kam. Die Klinge trank begierig den kostbaren Lebenssaft. Und Ba'Muth, dieses Scheusal der niederen Ebenen, kostete diesen Tribut.
„Und jetzt gib mir dein Blut!“ Doch der Dämon verhöhnte ihn, warf ihn von sich weg.
Er hatte Golgas Blut, doch der Magier hatte keinen Tropfen des Dämonen erhalten.
Es gab keinen bindenden Pakt. Es war einseitig.
Der Nachteil war beim Menschen zu finden.
Ba'Muth ließ Pandor frei.
Seine Welt war gerettet, er hatte dafür den höchsten Preis bezahlt.
Winterberg wurde verschont.
Die Pein für Golga begann erst...