Verzweifelte Suche..

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Amara Lumiel Northor
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Verzweifelte Suche..

Beitrag von Amara Lumiel Northor »

Sie saß mit dem Rücken an einen Baum gelehnt, den Blick in die Ferne gerichtet, ihre Flöte lag lose in ihrer Hand, eine Melodie summend,
ein letzter Anker zu vergangenen schönen Zeiten in ihrer Heimat, weit weg, unerreichbar….

Sie gehörte eigentlich nicht hierher, sie war wenige Tage vor der Erstürmung Ivren`mir durch die Dämonen angekommen,
nach einer langen beschwerlichen, von Entbehrungen geprägten Reise, um dann an diesem verhängnisvollen Tag gerade noch mit dem Leben davon zu gekommen.

Sie hatte es nicht geschafft mit den Anderen von der Insel zu flüchten und so musste sie sich, in ständiger Angst vor Entdeckung auf der Insel verstecken.
Tagelang harrte sie in Erdlöchern oder kleineren Höhlen aus, um dann wieder einen erfolglosen Versuch zu wagen, einen Weg von diesem Felsen zu finden.
Irgendwann, sie hatte jegliche Zeitrechnung verloren, gerade als das letzte Fünkchen Hoffnung schwinden wollte, fasste sie einen Entschluss, … sie musste
versuchen über das Wasser zum Festland zu kommen. In der Dämmerung fand sie etwas Treibgut, daran festhaltend steuerte sie dem Festland entgegen.
Irgendwann, als sie vom Schwimmen völlig entkräftet drohte das Bewusstsein zu verlieren liefen die letzten Wochen und Monate vor ihrem
inneren Auge noch einmal vorbei…


Sie hatte ihre Heimat verlassen, sie musste sie verlassen, da dort der Erzeind eingefallen war und alle, die ihr lieb und teuer waren zu den Sternen aufgebrochen waren.
Sie hatte sich mit dem was sie am Leib trug gerade noch retten können, und mit dem was ihre Mutter ihr mitgegeben hatte.

Kurz bevor ihre Mutter dahinschwand, hatte sie ihr ein lang gehütetes Geheimnis offenbart, …. sie hatte einen Bruder, … einen Bruder,
den sie nie zuvor kennenlernen durfte, weil er ihre Heimat vor ihrer Geburt verlassen hatte. Was vorgefallen war, warum er dies tat, …sie wusste
es nicht und vielleicht würde sie den Grund dafür niemals erfahren, sie war hierhergekommen, nur um alles noch einmal zu erleben…welch Ironie,
dachte sie noch bei sich als sie endgültig in die Dunkelheit eintauchte…


Langsam, unendlich langsam schlug sie die Augen auf, um sie sofort wieder zu schließen. Sie lag auf Sand, den Kopf gerade so über Wasser,
die Wellen immer wieder in ihr Gesicht schlagend… sollte sie es wirklich geschafft haben? Mit dem Aufbieten aller noch in ihre steckenden Kräfte,
stemmte sie ihren Oberkörper hoch und schleppte sich ein Stück weiter den Strand hoch, nur um dort wieder zusammenzusacken.
Ewigkeiten später, als sie sich ansatzweise von den Strapazen erholt hatte, erhob sie sich und machte sie auf den Weg am Wasser entlang,
wo sie nach einiger Zeit auf einen Weg traf, der sie zu einer Stadt führte, ...
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