Herrin des Blutes und der Wiederkehr....

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Sorsha von S.
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Herrin des Blutes und der Wiederkehr....

Beitrag von Sorsha von S. »

Die letzten Wochen waren sehr turbulent, doch sie durften ihr Vorhaben nicht aus den Augen verlieren.
Deshalb widmete sie sich nun ausgiebig mit den Vorbereitungen für die Anrufung.


Sie waren alle geschockt, nach dem Treffen, nicht nur wegen des vorab ins Leben gerufene Ältestenrates,
auch die Aussagen über den Glauben zu Lilith setzte ihnen mächtig zu, zumal es Zeiten gegeben hatte,
wo man Tidus gerade das vorgeworfen hatte, sie nicht genug zu huldigen, jetzt diese Kehrtwende war nicht nachvollziehbar.
Doch ihnen blieb nichts anderes übrig als sich dieser Willkür zu beugen, doch würden sie trotz all dieser Worte 
hren Glauben weiter leben und deshalb war es für die Familie unverzichtbar wenigstens den Versuch
zu unternehmen einen Kontakt zu ihr herzustellen....

Bei ihren Nachforschungen hatte sie in der Magier-Akademie dazu ein interessantes Werk entdeckt,
welches ihr einige neue Erkenntnisse brachte und so konnte sie sich gezielter ans Werk machen.


Zuerst würde die Ortswahl, ein wichtiger Faktor, im Vordergrund stehen und so durchstreifte sie das Land,
in der Hoffnung den optimalen Platz, am besten einen magischen Knotenpunkt, zu finden.

In der Wüste wurde sie fündig, eine Stelle mit intensiver arkaner Energiedichte, das spürte sie schon
als sie sich näherte und bei der genaueren Inspektion fand sie weitere Indizien dafür, das sie den
Platz gefunden hatte… sie würde Cecilia aufsuchen, vielleicht kannte sie die Geschichte dieses Ortes…
Sorsha von Schwarzenfels
-Maga des Namenlosen-


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Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir
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Re: Herrin des Blutes und der Wiederkehr....

Beitrag von Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir »

...mit einem kurzen Blick und einem Nicken signalisierte der Erstgeborene sein Einverständniss, kurz flackerte ein Lächeln in seinem Antlitz auf, als Sorsha dieses erwiederte und den Raum verließ. Noch eine geraume Weile verharrte Varrak am Fenster und ließ seine Gedanken um das gerade Besprochene freien Lauf. Ihre Anstrengungen nahmen allmählich feste Züge an, Planungen waren in Wort und Schrift festgehalten, die letzten Vorbereitungen harrten noch auf Ihre Erledigung. Ausnahmslos beteiligten sich alle an diesen wichtigen Handlungen, selbst Ihr Erzeuger hatte die Dringlichkeit und reine Notwendigkeit dieser eingesehen. Sein ehemaliger Glaube hatte, wie erwartet, der Einsicht und Forderungen seines Blutes, nicht standgehalten. Ein freudloses Lächeln strömmte durch den Blick des Illusionisten, die Götzendiener des Herren waren nicht machtlos, doch hatte das Auftauchen Bah'hamuts mitten in Silberburg klar die Grenzen ebend dieser aufgezeigt. Die Silberburger schienen schockiert, sterbliche Überheblichkeit verbunden mit fanatischem Eifer rißen gedankliche und seelische Wunden in der Überzeugung, welche er als Illusionist nur zu gut verstand. Es war aus Varraks Sicht lediglich eine Frage der Zeit gewesen, bis der machtvolle Dämon dort erscheinen würde, nicht ob dies tatsächlich passierte. Das dies die Lichtdiener auf der anderen Seite nur noch aufmerksamer machte, war ein bedauerlicher und höchst ärgerlicher Nebeneffekt. Die meisten anderen Ihrer Art schien dies alles kaum zu beunruhigen, doch war das Gebaren jener weder wegweisend noch relevant. Solange sie gegen gewisse Gefahren zusammenstanden, war es unerheblich, ob es tatsächlich eine Art Gemeinschaft gab. Das manche sogar behaupteten, Blutlinien an sich wären obsolet, war allenfalls beleidigend. Die angeblichen Gründe dafür, alte vergangene Kämpfe, mochten einsmals eine Rolle gespielt haben doch war diese zeit offenkundig, längst vorbei.

Die weit weniger offensichtlichen Gründe für derlei Aussagen, waren mehr als deutlich und rangen Varrak kaum eine Regung ab. Hier ging es schlicht um Macht, das alte Spiel Ihrer Art. Die Bildung des Ältestenrates war keine wirkliche Überraschung und diente durchaus einem sinnvollem Zweck. Die größere Erfahrung und Macht der Älteren war ein Faktum, welches selbst er nicht anzweifelte. Dennoch irrten sich zuweilen auch jene Älteren und er hatte weder die Absicht noch das Verlangen, sich wie ein sterbliches Huftier zu verhalten. So hatte das Spiel also begonnen und die Ventonari Blutlinie würde sich daran beteiligen. Der Glaube, der einzige Glaube war ein wichtiger Schlüssel zu genau diesem. Eine Macht, welche offenbar selbst die Älteren entweder unterschätzten oder sie sogar belächelten. Glaubensfreiheit und das Anzweifeln von uralten Quellen wurde thematisiert, anfangs war er erstaunt über dermassen viel freien Willen, doch Vorsicht und bedachtes Vorgehen waren hier vonnöten. Sollten die übrigen Blutlinien sich in ketzerischen Verhalten suhlen, die Quelle ihrer aller Macht war für Ihr Haus ohne jeden Zweifel. Natürlich barg all dies auch Gefahren, immerhin war den alten Schriften nach ihrer aller Herrin ebenfalls eine Dämonin. Doch ungeachtet war sie auch die erste Vampirin und somit ihre höchste Machtinstanz, stand noch weit über den Älteren. Davon abgesehen, war es kein Geheimniss, das Dämonen genauso oft gegen wie miteinnander kämpften. Es mochte kaum im Sinne Ihrer Herrin sein, wenn die sterbliche Herde sich ängstlich blökend zusammendrängte und Ihre Lichthirten äußerst wachsam um diese herumpatrollierte. Doch all diese Gedanken waren Mutmaßungen, der Wille Liliths musste erfahren werden, um ihrer Allerwillen. Ihre Abzweigung der stolzen Ventonari würden sich bemühen, diesen vermittelt zu bekommen und niemand würde sie aufhalten. Ketzerische Worte waren eines, sich jedoch mit Handlungen offen gegen die Blutgräfin zu stellen, würde wohl jeden teuer zu stehen kommen, gleich welches Alters oder Erfahrung.

Ordnung benötigt Stabilität und die Bildung des Rates war der erste Schritt. Doch dabei würde es nicht bleiben, soviel war sicher. Loyalitäten..Bindungen..Blutslinien..altes oder junges Blut..das alles konnte auch durch Glaube gefestigt werden und dieser war nur  von einer Variablen abhängig...dem Eifer eines jeden Einzelnen und dieser konnte entfacht..gelöscht..gelenkt werden.Den dies war der Weg....
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Sorsha von S.
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Re: Herrin des Blutes und der Wiederkehr....

Beitrag von Sorsha von S. »

Die letzten Wochen waren anstrengend, doch war sie noch nie jemand gewesen, der seine Zeit mit Müßiggang füllen konnte. Sie trieb die Bauarbeiten ihres eigenen Zuhauses voran, widmete sich ihren Studien, doch was derzeit Priorität besaß war die Umsetzung ihres geplanten Anrufungsrituals. Laut den Aufzeichnungen war es wichtig die richtige Sternenkonstellation zu ermitteln, ein Gebiet, auf dem sie bisher noch keine großen Erfahrungen gemacht hatte, deshalb hatte sie diese Aufgabe an Varrak weitergegeben.  Der Zeitpunkt war laut seiner Berechnungen nicht mehr fern und so war es notwendig ihre Vorbereitungen zu forcieren, sonst wäre alles umsonst gewesen. Lillith sei Dank hatte ihnen Cecilia ihre Unterstützung zugesichert und das bereitete ihr Zuversicht auf das Gelingen ihres Vorhabens.
Mit einer Liste an besonderen Zutaten war sie an Saturas herangetreten, der aufgrund seiner weitreichenden Verbindungen sicher den ein oder anderen Händler kannte, der auch Substanzen vertrieb, die nicht alltäglich waren.
Jetzt saß sie auf der Bank vor dem Haus und blickte aufs Wasser hinaus. Sie spürte die Spannung ganz deutlich in ihrem Inneren…. Sollten sie wirklich die Gunst erlangen und Lilliths Stimme vernehmen? Wenn nicht, was würde das für ihre Familie bedeuten? Sie wischte den kurzen Zweifel ihres Ansinnens beiseite und machte sie auf den Weg weitere Besorgungen zu erledigen….
Sorsha von Schwarzenfels
-Maga des Namenlosen-


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Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir
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Re: Herrin des Blutes und der Wiederkehr....

Beitrag von Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir »

Mit einer knappen Bewegung strich der Illusionist das Pergament glatt und griff zu Feder. Einen Lidschlag lang rief er sich das voher gelesene ins Gedächnis und tunkte das Schreibutensil in die blutrote Tinte. Seinen recht mühsamen Berechnungen zufolge, lag die erfolgversprechendste Sternenkonstellation, innerhalb der nächsten 4 Wochenläufe. Natürlich reichte diese mehr als unpräzise Angabe nicht aus, um die Planung wirklich vorranzutreiben. Varrak war kein Experte auf dem Gebiet der Sternenkunde,doch mittels des Zuganges der Nalverother Sternenwarte und Zuhilfenahme von alten Schriften, kam er Stück für Stück weiter in der Festlegung dieser wichtigen Nacht. Hier war nichts dem Zufall zu überlassen, zu wertvoll war Ihr Ansinnen, die daraus resultierenden Folgen würde die Fammilie weiterbringen oder auch hemmen. Er hatte bereits einige Worte der Verrehrung und Hingabe zu Pergament gebracht, doch würde es natürlich mehr brauchen,als tiefer,unerschütterlicher Glaube. Blutopfer würden Ihre Akteptanz und Verbundenheit mit dem inneren Raubtier zum Ausdruck bringen, welches alle der Nachtwandler begleitete. Letztlich beruhte all ihr Sein, Fähigkeiten und gesegnete Gaben in diesem so kostbarem Naß, welches die nie endene Gier entfachte und selbst dem abgestumpftesten Vampir, noch Emotionen entlockte. In all Ihren Adern floß das süße Wispern der Göttin,die Ekstase der Jagd,herrliche Befriedigung des Bisses und die urtümliche Verbundenheit mit der Nacht. Einige schienen dies fast vergessen zu haben, suhlten sich in der sterblichen Maske, welche sie nahezu ständig trugen. Selbst in Heredium, einem für die Ventonaris nahezu heiligem Ort, ließen sie jene Maske nicht fallen. Sterblich gebräunt wandelten sie umher und erachteten so vieles als nichtig und veraltet. 

Erinnerten sich jene überhaubt noch, wem sie dieses unbeschreiblich wertvolle Geschenk zu verdanken hatten oder nutzen sie lediglich jene Gaben, schnöde und unbedacht? Egal, wer das Geschenk überbrachte, er oder sie waren lediglich Überbringer, nichts anderes. Sicherlich mit Macht, doch auch sie verdankten am Ende ihre Existenz der Blutgräfin. Ein sardonisches Lächeln huschte über die kalten Züge des Ancilla, wie schnell man doch augenscheinlich vergaß oder ließ diese Frevelei gar die unermeßliche Zeitspanne der Existenz ihrer Art entstehen? Sei des drumm, für derlei Fragen war weder der rechte Zeitpunkt noch bestand eine Notwendigkeit, augenblicklich eine Antwort darauf zu finden. So konzentrierte er sich wieder auf Berechnungen und wieder kratzte der Federkiel über das rauhe Pergament...
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Sorsha von S.
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Re: Herrin des Blutes und der Wiederkehr....

Beitrag von Sorsha von S. »

Sie war froh als Saturas ihrem Wunsch nach Einsamkeit nachkam und sie das letzte Stück allein durch die klare Nachtluft nach Nalveroth zurücklegen konnte. Die Wirkung des Rauschmittels war noch deutlich spürbar und dennoch, oder vielleicht gerade deshalb überschlugen sich ihre Gedanken.

Ja, sie waren erfolgreich, die Göttin hatte zu ihnen gesprochen und hatte ihnen ihren Willen kundgetan, doch anders als sie es erwartet, ja erhofft hatte. Für sie persönlich kam es einer Niederlage gleich, so gewährte Lillith ihr nicht die Gunst durch sie zu sprechen. Hinzukam, dass sie sich nicht sicher war ihre Stimme tatsächlich vernommen zu haben, gedämpft, fast verzerrt durch das, was ihr eigentlich genau das Gegenteil schenken sollte.

Sie hatte alles getan, ihren Körper und ihren Geist auf ihr Vorhaben eingestimmt, hatte zusammen mit Varrak den Hauptteil der Planungen übernommen, ihre anderen Pflichten dafür vernachlässigt und doch war es ihr versagt gewesen, dass die Göttin durch sie sprach. War sie nicht würdig genug, welcher Makel befleckte sie, der verhinderte das ihr diese Ehre zuteil wurde?

 Sie raffte sich auf, den Blick gen Varrak gerichtet,und Besorgnis keimte zuerst in ihrem Inneren auf, als sie ihn dort völlig ausgezehrt auf dem Boden liegen sah, welche aber schnell verflog als die Szenerie auf der anderen Seite der Statue in einen wahren Blutrausch ausartete, als Tidus Varrak sein Blut gewährte und selbst in Bedrängnis kam. Sie wand sich ab und ließ sich schwankend gegen einen der großen Steine sinken, Cecilia neben sich kaum wahrnehmend…. da war  wieder diese Eifersucht, derer sie versuchte Herr zu werden. Sie verfluchte sich selbst für diese Emotionalität, was ihren Neid gerade gegen Varrak aufs Neue anfachte, der alles ohne dieses lästige Überbleibsel ihrer Vergangenheit anging. Eigentlich war sie in der Vergangenheit froh, ihrer Gefühle nicht beraubt worden zu sein, doch schien es, als würden sie ihr mehr und mehr im Wege stehen, aber es war wie ihr Fluch zu Lebzeiten, er kam immer dann, wenn sie es am wengisten erwartete und noch weniger gebrauchen konnte.

Als sie in ihrem neuen Heim ankam, ließ sie sich auf dem ausladenden Sofa nieder, sank nach hinten und schloss die Augen. Sie war froh ihren eigenen Rückzugsort zu haben, die Gegenwart der anderen hätte sie jetzt sicher nicht ertragen.
Es dauerte noch eine Weile, bis ihr Geist wieder gänzlich klar war und sie eine innere Unruhe ergriff. Der zuvor achtlos auf den Boden geworfene Umhang wurde geschnappt und sie machte sich erneut auf in die Wüste, regelrecht angezogen von dem Ort, fernab.

Vor der Statue angekommen sank sie, wie schon Stunden zuvor, erneut auf die Knie und versuchte ihren Geist zu fokussieren.  Lange harrte sie so aus, doch nichts geschah und letztendlich entlud sich alles in einem einsamen Schrei, der von niemandem vernommen wurde…
Sorsha von Schwarzenfels
-Maga des Namenlosen-


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