„wir gehen heute Dämonen jagen, rufen wir nach den Knechten!“
Ich kam und rief „so nehmt mich mit, ich will euch alles tragen.“
Von hinten rief die Schützin dann „Ich werd sie mit Pfeilen plagen“
Doch die Magier ja die lachten nur, man würd schon Mächte zeigen
Sie fuchtelten und sie winkten rum, denn so wars ihnen zu eigen.
Der eine flog als Drach' nun rum, und die andere rief schon ihre Geister
Wir Knechte waren verwundert gar, doch die Dämonen sahen ihre Meister.
So flog nun Blitz und Feuer umher, der Drachenbiss durchschnitt die Leiber
Die finsteren Monster keiften laut und selbst Incubi schrien wie Weiber.
Sein Blick glitt hinauf zur Sonne die das Ende zeigen wollte. Hier draußen fiel es ihm noch am leichtesten seine Gedichte und Lieder zu formen. Mit dem linken Ärmel fuhr er sich über die Stirn und seine Augenpartie während die Gerüche des Waldes ihn umgaben. Das Moos, die Bäume sogar einige der größeren Tiere. Er roch alles was die Menschen auch wahrnehmen konnten. Doch da war mehr, viel mehr. Seine Ohren zuckten und jeder unbedarfte Beobachter hätte wohl gedacht es lag am Röhren der Hirsche. Und doch, für den beinahe zwei Schritt messenden Hünen war dieser Wald wie eine schwere Last. Die Luft trieb Gerüche in seine Nase, Blut, Angstschweiß und Exkremente. Nicht nur von den Tieren, auch von seiner liebsten Beute. Seine Blicke streiften die Stadtmauer. Menschen. Hunderte von Herzschlägen und jeder versprach einen guten Schluck Vitae. Blut wie ein Mensch gesagt hätte. Das Hufgeklapper welches von der Hauptstraße herüber klang, gehörte da eher zu den alltäglichen Geräuschen und so biss seine Axt sich wieder tief ins Holz.
Dann war er da.. von einem Moment zum anderen war er gekommen und stand nun in der Luft, so füllend... träge und allgegenwärtig. Er kannte diesen Geruch doch als er sich umdrehte wurde ihm sehr schnell klar wem oder was er gegenüber stand. Dieser Mahribar allein wäre schon schlimm genug gewesen aber er hatte Gesellschaft und in ihnen allen roch er das krankheitsverseuchte Vitae der Wölfe. 'Scheiße!'
Das Gespräch offenbarte es sofort, die waren nicht hier um ihn zum Trollkopf spielen einzuladen. Ein etwas größter Wolfling wollte Malvors Widerstand gegen den Übergriff mit einem Axthieb im Keime ersticken. Doch ging der erste fehl. 'Vielleicht komme ich hier raus, wenn ich mich nicht provozieren lasse?'
Das Blut schoss durch seine Untoten Adern, die Muskeln unter seiner Haut begannen sich zu spannen und es traten sogar vereinzelt die Adern hervor. Die Alten hatten ihn gewarnt, diese Biester hassten Vampire und nachgeben konnte leicht sein Ende bedeuten. Die Hiebe die sie austauschten wurden schneller. Es hätte Malvor klar sein sollten, diese Krankheitsüberträger waren nicht so gefährlich weil sie träge waren oder schwach. Dann traf ihn ein Tritt in den Magen, und er krümmte sich vorwärts, weit ausholend zog der Wolfshüne ihm noch die Rückhand quer durch das Gesicht und Malvors Kopf ruckte nach vorn. Nah genug um zu seine letzten Waffe zu greifen.. Nadelspitze acht Finger lange Zähne bohrten sich aus seinem Kiefer und trieben sich tief in das Fleisch des Wolfes.
'Sein Blut zu trinken wird dich töten du Irrer.' War es Luinils Stimme oder seine eigene, aber die Warnung war deutlich und als ein Boxhieb des Wolfes ihn traf torkelte er mit einem Stück Fleisch im Mund zur Seite und spie es aus. Die anderen murmelten nur irgendwelche Worte im Hintergrund verwandelten den Boden unter seinen Füße in ein höllisches Bad, in eine Aura die begann ihm die Haut am Leibe zu kochen. Seine Kräfte schwanden, zu viel Blut war für seine Arme und Beine geflossen, die Maske drohte zu fallen und so stoppte er den überhöhten Blutfluss in die Muskeln. Der gigantische Wolf packte ihn grob in den Haaren und schliff ihn auf Befehl dieses Mahribar Richtung Meer davon. Weg von den Wachen, weg von den Menschen die ihm nun helfen könnten. Sie behandelten ihn wie ein beschissenes Objekt. Drückten ihn zu Boden fesselten seine Hände.
„Seht ihn euch an, seine Maske ist gefallen.“ Malvors Tier tobte und rammte mit heftigen Stößen von innen gegen seinen Brustkorb, einem wilden Monster gleich, Biss er um sich auch wenn seine Fänge ein ums andere Mal krachend ins Leere schlugen. Zuviel Blut hatte er geopfert und das Tier forderte seinen Tribut. Kraftlos und am Rande des Wahnsinns wand er sich in den Fesseln, das schwere Knie des Wolfsriesen in seinem Rücken. Die Worte die sie über ihn sprachen klangen kaum vollständig an seine Ohren. Mahribar ließ seine Welpen rätseln warum Malvor in diesem Zustand war. „Angst.“ „Wut“ 'Oh wenn sie wüssten'.
„Er hat Hunger, seht genau hin. Jeder von ihnen trägt eine oder manchmal mehrere Phiolen Blut mit sich.“ Er kam Malvor etwas näher und sah ihn eindringlich an. Seine Stimme war kalt und doch so voller heißer Wut.
„Wenn du dich benimmst, überstehst du das hier vielleicht.“ Mit einem Wink seiner Hand befreite man Malvors Arme. Einer verschreckten Beute gleichend zog er sie unter den Körper, nur um zu verhindern das sie wieder gefesselt würden.
„Zeig uns eine deiner Phiolen, dann darfst du dich davon nähren.“ Es fühlte sich an als würden scharfe Krallen aus seinem innersten hervor brechen wollen so fest kratzten sie gegen die Innenseite seines Brustkorbes. 'Zeig ihnen den Dreck oder ich fresse uns von innen her auf!'
Malvors Hand glitt in eine versteckte Tasche an der Innenseite seines Beutels. Wahllos griff er einer der Phiolen und legte sie vor sich ins Gras. Nur mit allergrößter Mühe gelang es ihm sie nicht sofort zu öffnen uns zu leeren. Der Schmerz in seinem Inneren wuchs von Augenblick zu Augenblick.
„Ist das Blut?“ Die Stimme der Frau klang zu Malvor heran auch wenn die Frage nicht ihm galt. Seine Augen blutunterlaufen und somit rot schillernd sahen stechend zu der Frau herüber.
'Wäre sie nicht verseucht könnten wir sie hier und jetzt bis zum letzten Tropfen leeren.' Ja das könnte er und das würde er, aber die beiden Kerle würden das niemals zulassen. Mahribar gestattete ihm zu trinken und so leerte er die Phiole, gierig leckte er sogar teilweise die Innenseiten und den Rand ab, solange bis das schmerzhafte Reißen in seinem Inneren nachließ.
„Diese Vyktorya, welchen Rang bekleidet sie unter den Deinen.“ Malvor brauchte einen Moment um die Frage zu verstehen. Doch auch strengstes nachdenken offenbarte ihm die Antwort nicht. Ja diese Vyktorya war alt, viele krochen vor ihr, verbeugten sich und achteten sie. Aber wie mächtig sie genau war konnte er nicht sagen. Glücklicher Weise schien Mahribar sich damit zufrieden zu geben.
„Du wirst das hier überleben weil du eine Nachricht überbringen sollst. Diese Vyktorya fängt unsere Welpen und nimmt ihnen ihr Blut, wenn sie damit nicht aufhört, werden wir mit dir und deinesgleichen das selbe machen. Und glaub mir, mir fallen noch viele Experimente ein die ich mit dir anstellen kann.“ Dann entließ er Malvor, einzig mit einem Wink seiner Hand als wäre Malvor nicht mehr als eine lästige Fliege.
Malvor rannte, er rannte direkt auf die Stadttore zu. 'In deinem Zustand, blass? Mit zahllosen Platzwunden die nicht bluten? Ernsthaft?' Seine innere Stimme ließ ihn anhalten. Wenn die Wachen ihn so sahen würden sie ihn direkt selbst aufspießen. Wieder griff er in die geheime Seitentasche. Noch vier Phiolen. Egal, er musste raus aus dem Wald und unter Menschen. Zumindest war es genug um die Wunden zu mildern und ihm seine gesunde Hautfarbe wieder zu geben. Er sah immer noch aus wie nach einer Tavernen Keilerei aber das ließe sich zur Not erklären. Als er durch das Tor ging, wusste er nicht was ihn heute noch erwarten würde...