[MMT] Von Liedern, Wölfen und Untoten

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Arileiya / Malvor /Nia
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[MMT] Von Liedern, Wölfen und Untoten

Beitrag von Arileiya / Malvor /Nia »

Es waren einst, der Magier zwei.. die prahlten mit ihren Mächten..
„wir gehen heute Dämonen jagen, rufen wir nach den Knechten!“
Ich kam und rief „so nehmt mich mit, ich will euch alles tragen.“
Von hinten rief die Schützin dann „Ich werd sie mit Pfeilen plagen“

Doch die Magier ja die lachten nur, man würd schon Mächte zeigen
Sie fuchtelten und sie winkten rum, denn so wars ihnen zu eigen.
Der eine flog als Drach' nun rum, und die andere rief schon ihre Geister
Wir Knechte waren verwundert gar, doch die Dämonen sahen ihre Meister.

So flog nun Blitz und Feuer umher, der Drachenbiss durchschnitt die Leiber
Die finsteren Monster keiften laut und selbst Incubi schrien wie Weiber.

Sein Blick glitt hinauf zur Sonne die das Ende zeigen wollte. Hier draußen fiel es ihm noch am leichtesten seine Gedichte und Lieder zu formen. Mit dem linken Ärmel fuhr er sich über die Stirn und seine Augenpartie während die Gerüche des Waldes ihn umgaben. Das Moos, die Bäume sogar einige der größeren Tiere. Er roch alles was die Menschen auch wahrnehmen konnten. Doch da war mehr, viel mehr. Seine Ohren zuckten und jeder unbedarfte Beobachter hätte wohl gedacht es lag am Röhren der Hirsche. Und doch, für den beinahe zwei Schritt messenden Hünen war dieser Wald wie eine schwere Last. Die Luft trieb Gerüche in seine Nase, Blut, Angstschweiß und Exkremente. Nicht nur von den Tieren, auch von seiner liebsten Beute. Seine Blicke streiften die Stadtmauer. Menschen. Hunderte von Herzschlägen und jeder versprach einen guten Schluck Vitae. Blut wie ein Mensch gesagt hätte. Das Hufgeklapper welches von der Hauptstraße herüber klang, gehörte da eher zu den alltäglichen Geräuschen und so biss seine Axt sich wieder tief ins Holz.

Dann war er da.. von einem Moment zum anderen war er gekommen und stand nun in der Luft, so füllend... träge und allgegenwärtig. Er kannte diesen Geruch doch als er sich umdrehte wurde ihm sehr schnell klar wem oder was er gegenüber stand. Dieser Mahribar allein wäre schon schlimm genug gewesen aber er hatte Gesellschaft und in ihnen allen roch er das krankheitsverseuchte Vitae der Wölfe. 'Scheiße!'
Das Gespräch offenbarte es sofort, die waren nicht hier um ihn zum Trollkopf spielen einzuladen. Ein etwas größter Wolfling wollte Malvors Widerstand gegen den Übergriff mit einem Axthieb im Keime ersticken. Doch ging der erste fehl. 'Vielleicht komme ich hier raus, wenn ich mich nicht provozieren lasse?'
Das Blut schoss durch seine Untoten Adern, die Muskeln unter seiner Haut begannen sich zu spannen und es traten sogar vereinzelt die Adern hervor. Die Alten hatten ihn gewarnt, diese Biester hassten Vampire und nachgeben konnte leicht sein Ende bedeuten. Die Hiebe die sie austauschten wurden schneller. Es hätte Malvor klar sein sollten, diese Krankheitsüberträger waren nicht so gefährlich weil sie träge waren oder schwach. Dann traf ihn ein Tritt in den Magen, und er krümmte sich vorwärts, weit ausholend zog der Wolfshüne ihm noch die Rückhand quer durch das Gesicht und Malvors Kopf ruckte nach vorn. Nah genug um zu seine letzten Waffe zu greifen.. Nadelspitze acht Finger lange Zähne bohrten sich aus seinem Kiefer und trieben sich tief in das Fleisch des Wolfes.

'Sein Blut zu trinken wird dich töten du Irrer.' War es Luinils Stimme oder seine eigene, aber die Warnung war deutlich und als ein Boxhieb des Wolfes ihn traf torkelte er mit einem Stück Fleisch im Mund zur Seite und spie es aus. Die anderen murmelten nur irgendwelche Worte im Hintergrund verwandelten den Boden unter seinen Füße in ein höllisches Bad, in eine Aura die begann ihm die Haut am Leibe zu kochen. Seine Kräfte schwanden, zu viel Blut war für seine Arme und Beine geflossen, die Maske drohte zu fallen und so stoppte er den überhöhten Blutfluss in die Muskeln. Der gigantische Wolf packte ihn grob in den Haaren und schliff ihn auf Befehl dieses Mahribar Richtung Meer davon. Weg von den Wachen, weg von den Menschen die ihm nun helfen könnten. Sie behandelten ihn wie ein beschissenes Objekt. Drückten ihn zu Boden fesselten seine Hände.
„Seht ihn euch an, seine Maske ist gefallen.“ Malvors Tier tobte und rammte mit heftigen Stößen von innen gegen seinen Brustkorb, einem wilden Monster gleich, Biss er um sich auch wenn seine Fänge ein ums andere Mal krachend ins Leere schlugen. Zuviel Blut hatte er geopfert und das Tier forderte seinen Tribut. Kraftlos und am Rande des Wahnsinns wand er sich in den Fesseln, das schwere Knie des Wolfsriesen in seinem Rücken. Die Worte die sie über ihn sprachen klangen kaum vollständig an seine Ohren. Mahribar ließ seine Welpen rätseln warum Malvor in diesem Zustand war. „Angst.“ „Wut“ 'Oh wenn sie wüssten'.

„Er hat Hunger, seht genau hin. Jeder von ihnen trägt eine oder manchmal mehrere Phiolen Blut mit sich.“ Er kam Malvor etwas näher und sah ihn eindringlich an. Seine Stimme war kalt und doch so voller heißer Wut.
„Wenn du dich benimmst, überstehst du das hier vielleicht.“ Mit einem Wink seiner Hand befreite man Malvors Arme. Einer verschreckten Beute gleichend zog er sie unter den Körper, nur um zu verhindern das sie wieder gefesselt würden.
„Zeig uns eine deiner Phiolen, dann darfst du dich davon nähren.“ Es fühlte sich an als würden scharfe Krallen aus seinem innersten hervor brechen wollen so fest kratzten sie gegen die Innenseite seines Brustkorbes. 'Zeig ihnen den Dreck oder ich fresse uns von innen her auf!'
Malvors Hand glitt in eine versteckte Tasche an der Innenseite seines Beutels. Wahllos griff er einer der Phiolen und legte sie vor sich ins Gras. Nur mit allergrößter Mühe gelang es ihm sie nicht sofort zu öffnen uns zu leeren. Der Schmerz in seinem Inneren wuchs von Augenblick zu Augenblick.
„Ist das Blut?“ Die Stimme der Frau klang zu Malvor heran auch wenn die Frage nicht ihm galt. Seine Augen blutunterlaufen und somit rot schillernd sahen stechend zu der Frau herüber.
'Wäre sie nicht verseucht könnten wir sie hier und jetzt bis zum letzten Tropfen leeren.' Ja das könnte er und das würde er, aber die beiden Kerle würden das niemals zulassen. Mahribar gestattete ihm zu trinken und so leerte er die Phiole, gierig leckte er sogar teilweise die Innenseiten und den Rand ab, solange bis das schmerzhafte Reißen in seinem Inneren nachließ.

„Diese Vyktorya, welchen Rang bekleidet sie unter den Deinen.“ Malvor brauchte einen Moment um die Frage zu verstehen. Doch auch strengstes nachdenken offenbarte ihm die Antwort nicht. Ja diese Vyktorya war alt, viele krochen vor ihr, verbeugten sich und achteten sie. Aber wie mächtig sie genau war konnte er nicht sagen. Glücklicher Weise schien Mahribar sich damit zufrieden zu geben.
„Du wirst das hier überleben weil du eine Nachricht überbringen sollst. Diese Vyktorya fängt unsere Welpen und nimmt ihnen ihr Blut, wenn sie damit nicht aufhört, werden wir mit dir und deinesgleichen das selbe machen. Und glaub mir, mir fallen noch viele Experimente ein die ich mit dir anstellen kann.“ Dann entließ er Malvor, einzig mit einem Wink seiner Hand als wäre Malvor nicht mehr als eine lästige Fliege.

Malvor rannte, er rannte direkt auf die Stadttore zu. 'In deinem Zustand, blass? Mit zahllosen Platzwunden die nicht bluten? Ernsthaft?' Seine innere Stimme ließ ihn anhalten. Wenn die Wachen ihn so sahen würden sie ihn direkt selbst aufspießen. Wieder griff er in die geheime Seitentasche. Noch vier Phiolen. Egal, er musste raus aus dem Wald und unter Menschen. Zumindest war es genug um die Wunden zu mildern und ihm seine gesunde Hautfarbe wieder zu geben. Er sah immer noch aus wie nach einer Tavernen Keilerei aber das ließe sich zur Not erklären. Als er durch das Tor ging, wusste er nicht was ihn heute noch erwarten würde...
Arileiya / Malvor /Nia
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Re: [MMT] Von Liedern, Wölfen und Untoten

Beitrag von Arileiya / Malvor /Nia »

„Ich mag es nicht wenn wir die Menschen Opfer nennen.“ Ihre Worte hallten in seinem Kopf wieder und wieder. Hätte er die Rothaarige gebissen als er in Form einer Schlange auf ihrem Schoss umher ringelte, wäre sie Opfer eines Schlangen Bisses geworden. Tief zog er den Atem ein. Ein Reflex der seiner Maske als Mensch half für wahr gehalten zu werden. Die kühle Abendluft trieb sich tief in seinen Körper. Hindurch durch verweste Lungen und tief in den toten Körper der nur noch von Blut gelenkt und gehalten wurde. Nun würde sie eine andere von Op... Malvor überlegte kurz, sie hatte sich ein anderes Wort dafür gewünscht und er hatte wie ein kleiner Bub herumgealbert. Opfer... Wieder sah er zu der Frau mit den roten Haaren. Er hatte sie für heute erwählt ihn zu nähren. Vielleicht fiel sie seinem Biss zum Opfer aber müsste er sie grade jetzt benennen, wäre sie seine Auserwählte. Eine von Vielen die er kosten würde um seine Fänge von Einer fern zu halten die er liebte.

Er stellte sich vor wie seine Stimme für sie klingen sollte, dass was sie in den kleinen Schrein locken sollte durfte nicht seine eigene Stimme sein. Dann sandte er seine Gedanken zu ihr und ließ sie erklingen wie ein fernes Flüstern. „Der Schrein im Süden... Hilf, bitte Hilf.“
Sie hob den Kopf von der Feldarbeit weg und sah sich um. Sie hatte ihn also gehört nun hieß es warten. Ein Herzschlag näherte sich. Schritte knirschten über den Weg vor der Tür. Eine Hand griff die Klinke und dann war es da, ihr Gesicht. Sie wirkte betroffen und zugleich auch voller Hoffnung. Sie glaube wahrlich sie würde hier jemanden retten. 'Friss sie gleich mit Haut und Haaren. Stürze dich auf sie, so wie Luinil sich auf dich warf, ZERFETZ SIE.'
Aber so einfach war es nicht. Das war es nie. Tote wurden hinterfragt, besonders wenn sie ohne Blut und mit Löchern im Hals aufwachten. Das Tier kratzte weiter an seinem Geist es schrie förmlich, es rief das gleiche was jeder Werwolf dachte.

'Wenn du mich meine Arbeit machen lässt bekommst du dein Blut und wir werden es auskosten.'
'Blut, Fänge, Reißen, Morden, Trinken'
'NEIN! Heute machen wir es auf meine Weise'

Noch während der innere Kampf statt fand hatte er mit der Dame ein Gespräch begonnen. Freke war ihr Name. Malvor kannte sie. Freke und ihre Schwester Frieda waren als fleißige Frauen bekannt sie auch sehr hilfsbereit waren.
'Wehe du kneifst jetzt, weil sie ne Nette ist' – 'SCHNAUZE!'
Das Spiel begann und Malvor tat den Eröffnungszug. Eine von Musik begleitete Geschichte würde der Köder sein. Irgendeine erfundene Klamotte über ein Liebespaar, so was kam immer gut an. Der Fisch war an der Angel, Freke lauschte seinen Worten und so fing er an, nach und nach die hypnotischen Phrasen hinein zu weben. Kleine, für Außenstehende belanglose, Fragen ließen ihn mehr über das Wesen Frekes erfahren. Vor langer Zeit gab es jemanden, jemanden den sie vermisste.
Malvor klappte den geistigen Käfig, in den er Freke geschoben hatte, zu. In ihrem Gefängnis der Sinne, tollte sie als junges Mädchen mit ihrem Liebsten über Blumen übersäte Wiesen. Wüsste Luinil wie sehr er diese Frau umgarnte würde sie zuerst erbrechen und ihm direkt danach ein Ohr abreißen. Oder umgekehrt.

Für Freke ward es grade soweit, dass ihr geliebter Galan ihre Hand ergriff und im Hauch eines Momentes seine Lippen darauf legte. Malvor passte den Moment sehr genau ab. Als sie Lippen Frekes Hand berührten, durchdrangen auch seine Fänge die Haut am Handgelenk. Ihr Seufzen und das Zucken ihres Körper ließen ihn ahnen das die Grenze zwischen Traumwelt und realer Welt grade sehr dünn war. Die Fänge zogen sich zurück in den Kiefer hinein und sehr langsam begann er das Blut der Frau einzusaugen. Er hatte es nicht eilig, ihm blieb eine Ewigkeit und so nahm er eine blutige Perle nach der Anderen. Während das Leben also im zäh fließenden Tempo eines Honig Tropfens aus ihrem Handgelenk floss, träume seine Auserwählte für heute, von ihrem jungen Galan der ihre Lippen mit Küssen bedeckte. Es waren ganz genau fünf mal fünfzig Tropfen ihres Blutes. Für ihre Gesundheit war dies keine Schwierigkeit, und das Tier ebenso wie er selbst waren beruhigt. Ein kurzer Biss auf die eigene Lippe. Dann küsste er mit den Blut besudelten Lippen ihr Handgelenk, wie es ihm die Älteren gesagt hatten. Es dauerte einen Moment, aber wie es ihm erklärt wurde begannen die Wunden zu heilen. Bald waren die Löcher im Handgelenk nur noch so schlimm wie Insektenstiche. Oder der Biss einer Schlange. Wenn sie anderen von ihrer Schlangen Begegnung heute erzählt hatte, würde das ganze zusammen passen. Letzten Endes blieb nur eine Änderung die er wirklich vornehmen musste. Sie könnte sich an sein Gesicht erinnern, sich daran erinnern das es rein zufällig Malvor Dorner war, den sie traf bevor sie eingeschlafen war und geträumt hatte. Sein Gesicht musste fort. Vor neuem wob Malvor einen feinen Teppich des Vergessens. Freke würde denken, sie sei auf der Suche nach Schatten in die Kapelle gegangen und dort dann eingeschlafen. Bei all dem Guten was er sie heute erleben ließ, musste er doch ein Schattendasein fristen. Ein Niemand für sie sein. Der Niemand der ihr Leben dieses Mal verschont hatte.

Nachdem er Freke vorsichtig auf die Bank in der Kapelle gebettet hatte, legte er ein Herz aus Rubinen in ihre Hand. Einem Holzfäller würde man diesen Reichtum nicht zutrauen, und vielleicht würde es der Frau helfen falls sie doch einen Heiler oder etwas nahrhaftes zu Essen kaufen musste. Nun kam das letzte Kunststück dieses Abends. Roreks Lektion musste sitzen zumindest für zwanzig oder dreißig Schritt Entfernung. Was dem jungen Vampir vorkam wie eine Ewigkeit war für die schlafende Schönheit kaum so lang wie ein Atemzug. Dann war es so weit. Unter der Tür der Kapelle hindurch, glitt ein feucht schimmernder Nebelstreif und waberte hinaus in den Wald.
'Wir hätten sie leer saufen sollen und ihren Kadaver ins Meer werfen.'
Malvor wollte den Gedanken des Monsters in seinem inneren abtun. Doch dann dachte er an die Worte von Mahribar und seinen Welpen. Malvor überlegte ob er diese Wölfe mal fragen sollte, wie viele ihrer Vollmond Opfer, mit einer Hand voller Rubine, selig Träumend zurück blieben. Wohlauf wohlgemerkt, abgesehen von einem paar blasser Lippen. Ob die Werwölfe auch Auserwählte hätten anstatt Opfer. Malvor musste unwillkürlich lächeln. Wer wohl hier das Monster ist. Ein letzter Blick durch die vielen Bäume und Büsche hinweg ging grob Richtung Kapelle. „Schlaf gut Freke. Morgen sieht die Welt schon wieder rosiger aus.“
Arileiya / Malvor /Nia
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Re: [MMT] Von Liedern, Wölfen und Untoten

Beitrag von Arileiya / Malvor /Nia »

Die Sonne stand hoch am Himmel, der voran schreitende Tag ließ die Lebenden durch die Straßen treiben. Er glitt zwischen ihnen hindurch als wäre er einer von ihnen. Einer der jeden morgen aufwachte um sein Tagwerk zu tun. Aufstehen, so tun als ob man arbeite um zu überleben, schlafen gehen. So könnte jeder Tag von ihm aussehen. Ein einfaches Leben, ein ruhiges Leben. Ein Freiheitstraum, so könnte es sein... doch mischte sich nun auch Böses mit ein. Er war nämlich keiner mehr von ihnen, er war nun einer von denen. Eines dieser Monster die diese Menschen so sehr fürchteten. Während er betont langsam die Straßen entlang schlenderte und sich darauf konzentrierte ihren Gestank und ihre Herzschläge zu ignorieren, summte er leise vor sich hin.

In meinem Grabmal ruhen die Geheimnisse eures Seins.
Wie ihr euch in Unschuld wähnt, doch euer Blut ist bald Meins.
Leben perlt über euren Leib, Leben pulsiert unter eurer Haut.
Doch wenn ich euch in Käfige sperre, erklingt kein einziger Laut.

So tanzt die blasse Puppe unter euch, sie giert nach eurer Pein.
Kein Säbel oder Speer weckt Schmerz, es werden Fänge sein.
Ich reiße die Schwachen und ihr vernehmt stumme Klagen.
Eure Lippen sind taub und so könnt.. so werdet ihr es nicht wagen.


In seinen Gedanken öffnete er die nächste Tür. Sie war von schwerer Eiche, mit Metall Beschlägen verstärkt. In dieser dunklen Kammer bewahrte das Tier sein letztes Geheimnis auf. Der Boden war von feinem weißen Staub bedeckt, während in der Mitte des Raumes ein einziger Kegel des Lichtes auf eine Gestalt fiel, die einer Statue glich. Sie stellte eine junge Frau dar, ihr Kleid klebte an jenem zierlichen Körper und war von eben solchem weiß, wie der Alabaster aus dem die Statue geschaffen ward. Ihre Hände, von feinem Seil umschlossen waren gebunden und Richtung Lichtkegel gezogen. Malvor setzte seine Schritte langsam um sie herum wobei er den Lichtkegel vermied. Welche Farbe hätte ihr Haar wohl, wäre sie keine Statue?
Ein weiterer Schritt und er befand sich in ihrem Rücken, sein Blick traf einen blass roten Schimmer unterhalb des Kleides. Dieser unendliche Abstand ließ sein Blut kochen. Könnte er doch nur näher heran gehen, wäre er doch nur … ja was musste er sein um ihre Nähe erleben zu dürfen? Stark, galant, ein liebevoller Schurke?

Tief zog er wieder einmal die Luft in seine toten Lungen. Malvor suchte nach einem Anhalt wer sie war. Ihre ebenmäßige und makellose Haut faszinierte ihn. Aber war sie wirklich makellos? Seine Blicke suchten den rosa Schimmer unter dem seidigen weißen Kleid.
„Was verbirgst du vor mir bleiche Schönheit?“ Seine Hand glitt durch den Lichtkegel in welchem die Gefesselte Statue stand und es ward als hätte er durch lodernde Flammen gefasst. Sie wehrte sich also, oder jemand hielt sie absichtlich von ihm fern.
„Wer bist du?“ Die Statue regte nichts außer ihren feinen Lippen und ihre Worte erklangen als wären sie von tiefstem Schmerz erfüllt.
„Sie ist die Unschuld, andere Namen darf sie nicht haben.“ Seine Schritte wurden langsamer als er sie erneut umrundete bis er wieder vor ihr Stand. Ihre Züge erinnerten ihn an jemanden. Die Unschuld versuchte an ihm vorüber zu sehen. Versuchte seinem gierigen Blick auszuweichen. Seine Mundwinkel hoben sich zu einem Lächeln. Es war diese Sorte Lächeln die einem Menschen nur zu gern zeigte, dass er oder sie in einer Falle saß der man nicht entkommen konnte. So wie eine Katze über der Maus saß und mit den Krallen durch ihr Fell glitt.

Für den Moment beobachtete Malvor die feinen Staubkörnchen die im Lichtkegel hinab sanken. Für ihn war es als könnte er die feinen Bewegungen der Statue erkennen. Ihre Atemzüge so flach das sie ihre zierliche Brust kaum hoben. Das Blinzeln ihrer Lider so eilig das ein normaler Mensch es niemals wahrgenommen hätte. Das Beben ihrer Lippen welche nur mit Mühe überhaupt so ruhig gehalten wurden. Seine Frage, in ruhigen warmem Bass gesprochen und so leise das selbst er sie kaum hörte, klang durch den Saal.
„Und wer bin ich?“
„Ihr seid der Wärter meines Gefängnisses.“ Die Antwort überrasche den jungen Vampir nicht wirklich. War er es nicht der in den letzten Tagen und Wochen die Unschuld der Menschheit immer wieder einfing und marterte als wäre sie nicht mehr als ein Spielzeug und er das übereifrige Kind?

„Herr Dorner? Herr Dorner?“ Seine Augen öffneten sich und er blickte auf die Züge des Mütterchens welches vor ihm stand und ihn besorgt ansah. In ihrer dürren Hand ruhten einige Goldmünzen welche sie ihm entgegen streckte.
„Ohne euer Feuerholz werde ich kein Brot backen können. Es ist nicht viel aber ich würde es euch geben.“ In den reinen grünen Augen zeigte sich Verzweiflung. Kaum jemand hatte es leicht heutzutage. Jene die für ihr Essen bezahlen musste am allerwenigsten. So schob er seine Hand vor und schloss die Finger der Alten um ihre Münzen.
„Ich bringe euch einige Scheite, behaltet euer Gold. Zumindest für dieses Mal“ Abschließend zwinkerte er ihr zu und ging dann die Straße entlang, hinaus in den Wald. Seine Gedanken hingen immer wieder der Unschuld nach. Jenem reinen Wesen, welches er irgendwann aus versehen brechen könnte. Kaum das er im Wald allein war, ließ er die Maske des Lebens von seiner Hand abfallen und sah sie eindringlich an. Unschuld... so etwas würde sich ein Wesen wie er nicht lange erhalten können.
Arileiya / Malvor /Nia
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Re: [MMT] Von Liedern, Wölfen und Untoten

Beitrag von Arileiya / Malvor /Nia »

Hier unten war die Ruhe allmächtig. Gedämpft waren nur die wenigsten Geräusche zu vernehmen. Verschluckt von den allgegenwärtigen Wassermassen um ihn herum. Eine neugierige Forelle schwamm an ihm vorbei, kaum mehr als einen abfälligen Blick auf ihn werfend. Hier unten war eine vollkommen andere Welt für ihn. Ja, Rorek wollte ihm die Meditation beibringen. Er sollte seine Mitte finden, einen Ankerpunkt. Vielleicht hatte dieser Hinweis wirklich einen Funken Wahrheit. Gab es etwas das ihn unvollständig sein ließ? Es gab etwas!

Seine Augen schlossen sich langsam genug, dass in einigen Schritt Entfernung noch das vorbeiziehen weiter Fische wahrgenommen wurde. Dann war sie vollkommen. Die Einsamkeit die er brauchte um jenen Raum erneut betreten zu können, ohne ständig von den albernen Sterblichen gestört zu werden. Für ihn waren diese Gedanken wie eine reale Welt. Mit ihren Tücken und Abgründen und in jenem Moment betrat er den Vorraum zur letzten Kammer. Er wusste sehr genau sie würde ihn erwarten, noch immer auf zwei Arten an diesen Ort gebunden ohne Chance sich zu bewegen. Eine Statue, oder zumindest eine Haut aus feinem weißen Marmor. Zugleich aber auch gehalten von jenem Seil, welches aus der dunkelsten Schwärze der Nacht gewoben schien. In dieser Kammer ruhte das Rätsel um alles was ihn ausmacht. Vergangenheit, Zukunft, seine Taten. Alles stand und fiel mit dieser Kammer. Der Totenpriester des Namenlosen, die Drachenschädelfeste im Ödland die Opf.. die Erwählten seiner Bisse oder auch die Güte von Ihnen beiden. Wieso waren es immer wieder Frauen die seine Emotionen auf solche Weise fesselten?
'Malvor, der brave gute Junge' Lächerlich! Früher hätte er für solche Worte in einer Taverne ordentlich Randale gemacht. Dann hätte es richtig eine auf die Lippe gegeben. Heute durfte er sich in einer Taverne nicht einmal mehr schlagen. Wie sollte man erklären das man jemandem mit einem Fausthieb durch eine Wand donnerte?

Endlich legte er seine Hand auf den Türring und übte langsam aber stetig Druck bis die schwere Eichentür mit den Eisenbeschlägen sich zu öffnen begann. Hatte sie den Atem eingezogen? Seine Lippen begannen ein feines Lächeln zu formen. Jeder seiner Schritte zwang die träge Staubschicht kleine Teile von sich aufwirbeln zu lassen. Solange bis er nur eine Handbreite vor dem Lichtkegel stehen blieb, der sich wie ein Schutzschild über die Statue ergoss. Seine Finger streckten sich vor und fuhren durch das Licht, schon wieder musste er diesen unbändigen Schmerz ertragen. Doch dieses mal hielt er stand, nein mehr noch.. während seine Fänge hervortraten und eine Grimasse aus Schmerz und irrem Grinsen formten, umrundete er die Statue. Er suchte systematisch nach einem schwachen Punkt.
„Sie möchte sein Leid nicht länger spüren.“ Erst als er wieder vor ihr stand zog er seine Hand zurück. Als sein Blick über die Fingerspitzen hinweg sah erkannte er keinerlei Verbrennungen. Draußen, in der Welt der Lebenden hätte dieser Schmerz Feuer sein können.. oder ein Wasserfall aus flüssigem Silber. Und doch war seine Hand unversehrt. Sie schützte sich nicht selbst, sie besaß diese Macht nicht. Zumindest nicht hier unten! Er besaß diese Macht.

Quälend langsam hob er die Hand vor sein Gesicht, besah sie zwischen den Fingern hindurch. Als er damit begann die Krallen aus den Fingernägeln wachsen zu lassen, die selbst geschmiedetes Metall zerfetzten, öffneten sich ihre Augen.
„Nein, das will er ihr nicht antun. Sie fleht ihn an!“ Der Schreck auf ihrem Gesicht war ein Ansporn der jegliches Feuer in ihm auflodern ließ in haushohen Flammen. Mit einem langem Atemzug ließ er die Maske fallen, welche ihn wie einen Menschen erscheinen ließ. Die gräulich bleiche Haut wurde kühl und alsbald war sie kaum wärmer als die Luft die sie beide umgab. Seine Hand glitt in einem halben Kreis seitlich nach hinten nur um Augenblicke später vor zu schwingen und die Kuppel des warmen Schutzes mit einem Hieb zerspringen zu lassen. Kaum war es getan, kam leben in die Statue, ihr Kleid welches vorher ein starrer Teil ihrer Darstellung war, begann sich in kleinsten Bewegungen zu regen. Aus dem, was einst Teil des Bildnisses war, war nun fließende Seide geworden. Die Zeit stand still. Langsam richtete der junge Vampir sich auf und stellt sich vor der Statue auf. Es würde keine Fingerbreite zwischen sein Gesicht und ihr bezauberndes Antlitz passen, so nahe war er ihr. Er konnte sogar den warmen Atem der Statue nun spüren wie er über seine Züge floss. Sein Klauen bewehrter Finger legt sich unter ihr Kinn, ein zaghafter Schmerzenslaut ließ die Gewissheit zurück, dass diese Statue alles spürte was geschah. Wie grausam musste es sein, gefangen in einer Hülle die man nicht verlassen kann, gezwungen alles mit zu erleben?

„Dir ist sicher klar... was ich nun tun werde. Dein Geheimnis darf keines bleiben,“ Die messerscharfen Klauen glitten hinauf zu ihren Handgelenken und ihr Atem ward angehalten. Erwartete sie, dass er sie befreite? Armes Ding. Während die Haut nur sachte gestreift wurde hinterließen seine Taten feine rosa Striemen an ihren Armen beinahe als wäre die Schicht von Marmor, eine lebendige Haut. Auf ihrem Pfad herab durchtrennte Malvor die Seide ohne auf ihren Wert zu achten. Die zerfetzten Reste des Kleides hingen an ihrem Körper herab. Er trat zurück und gab ihr ein wenig Freiraum, setzt seine Schritte wieder um sie herum. So verletzlich und teilweise entblößt wie ihr Leib nun war, wurde ihre makellose Statur umso deutlicher. Feinste Kurven, Täler bedeckt von glatter Haut und mancher Orts sogar Ansätze einer Gänsehaut. Jede Nuance ihres Leibes ward von seinen Blicken aufgesogen. Die Zeit weigerte sich ihrem Fluß zu folgen. Starr hielt sie Malvor und die gebundene Unschuld gemeinsam fest. Aug in Aug und ihre Körper so nah wie der Sonnenschein der Erde ist.
Arileiya / Malvor /Nia
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Wenn ein Barde stirbt und...

Beitrag von Arileiya / Malvor /Nia »

((Plotwechsel))
~~ Wenn ein Barde stirbt und ein Kundiger geboren wird ~~

Ein weiter Stein flog vom Steg aus ins Wasser. Nach dem Plätschern kehrte wieder die übliche Stille ein und der Blick des Mannes folgte der winzigen Welle, die an den Stützpfeiler unter dem Steg glitt. 'Jede Aktion, rief eine Reaktion hervor.' Wie der wankende Untote am Friedhof, eigentlich eine Begegnung wie jede andere, ging er doch oft dort Holz hacken. Der Untote rüttelte am Zaun des Friedhofes, machte Anstalten daran herum zu kauen und zu zerren. Konnte man nicht EINMAL in Ruhe einer Arbeit nachgehen? Einmal nur.
„Verschwinde du untotes DING.“ Ihm war nicht einmal klar warum er so wütend war, er war in letzter Zeit sowieso sehr genervt von allem. Und nun war dieser Kerl hier. War.. das war das richtige Wort, wo war er hin? Alles was zurück blieb war eine Pfütze aus einer stinkenden grünen Masse. War das etwa der wandelnde Tote? Luinil hatte mal erwähnt das sie und sogar Malvor diese Untoten besänftigen könnten. Aber zerfallen lassen?

An dieser Stelle wäre ein Atemzug erfolgt, wäre er ein Mensch. So saß er nur da, und sah auf das Wasser oder auf die verbliebenen Steine in seiner Hand herab. Hätte in diesem Augenblick jemand gefragt, ob er froh oder traurig über die Erkenntnisse sei, er hätte nicht antworten können.
Als Sohn eines Wildhüters, daaa war es einfach. Er war unglücklich, nicht wegen der Tiere.. aber diese viele Arbeit. Morsche Bäume fällen, krankes Wild suchen und erlegen, Wolfs- oder Bärenpopulation im Blick haben. Sein Vater war nie vor Mitternacht ins Haus gekommen. Auch als er dann auszog in die Welt und entdeckte welche Wirkung seine Lieder und sein Lautenspiel hatten, auch da war es leicht gewesen. Es gab Wein für ihn im Überfluss, ständig hingen Frauen an seinen Lippen und Stunden später er in ihren Betten. Es war egal, ob sie verheiratet waren, adelig oder die Strohwitwen der reisenden Händler. Das Leben eines erfolgreichen Bänkelsängers war eines der glücklichsten in seinem Rückblick.

Dann starb etwas in ihm. Wissenschaftlich angesetzt starben nur einige Organe oder wurden umfunktioniert. Denn was er nun genau war, hatte ihm niemand erklärt. Er war ein Vampir, aber was bedeutete das, Untot zu sein, ein Dämon zu sein, oder sogar ein Geist? Es war im Grunde egal und auch nicht vorrangig im Moment. In diesem Moment zählte etwas Anderes.. ein weiterer Schritt. Nach den seltsamen Vorkommnissen hatte er sich Hilfe gesucht. Also kompetente Hilfe. Das Ergebnis waren eine gute und eine schlechte Nachricht von Rorek. Er hatte die schlechte zuerst erbeten und sie ließ seine verwesten Innereien wahrlich beben.
„Du wirst künftig die Magie erlernen müssen und die Wege dieser, wenn der Funken sprießen soll.“ Er, sogar in der Tarnung eines Menschen, hatte aufgehört zu atmen und blinzelte Rorek an, als hätte jener einen Oger aus dem Hut hervorgezaubert. Es war so gekommen wie es ihm Vyktorya erklärt hatte. So ein Funke konnte also vollkommen unbemerkt in einem schlummern.

„Die gute Nachricht ist, der Funke ist da und er ist stark genug. Ich habe ihn isolieren können damit dein Geist vor seinen Auswirkungen geschützt ist. Ich kann nicht versprechen das es zu gar keinem Zwischenfall kommt. Insbesondere aus lebensbedrohlichen Situationen solltest du dich erst einmal heraushalten.“ Malvor wollte zuversichtlich lächeln, es wirkte jedoch nicht so sicher wie geplant. Ob sie es gemerkt hatten? Er und sich aus Streitereien raus halten, das konnte was werden.

Die letzte Frage, die ihn begleitete als er das Anwesen verließ war, 'Will ich das und warum eigentlich?' Sein Blick legte sich wieder auf die Steine. Aktion und Reaktion. Worauf hatte der Funke reagiert, dass es zu dem Zwischenfall mit dem Untoten kam? Da war der Angriff Mahribars, klar. Oder auch der Angriff auf Silberburg, welcher eine immense Machtdemonstration war. Oder hatte der Funke aus Luinil reagiert, die lange dem Pfad eines Nekromanten folgte? Hatte sie den Funken durch ihren Biss und ihre Blutspende geweckt und er war nur zu blind es zu merken? Wieder ließ er einen Stein ins Wasser fallen und sah den kleinen Wellen zu.
'STELL DICH NICHT DÜMMER ALS DU BIST'
Sein Kopf ruckte nach oben, Nein dies wollte er ihr nicht in die Schuhe schieben. Lioforeia unsterblich machen konnte er als Vampir ebenso, genauso wie er selbst es war. Es musste einen tieferen Grund geben.. einen ehrlicheren. Und den gab es.. auch wenn Malvor hatte graben müssen.

Seine Traumwelt.. der Keller in dem die Unschuld stand.. natürlich war dies alles nur eine Erfindung seiner Fantasie.. nichts reales, ein Hirngespinst. Dennoch kannte er wenigstens hundert andere Arten sich mit einer Frau zu vergnügen, als ihr die Haut von den Armen zu schälen. Wieso also hatte er das getan? Es waren zwei Tage, die Malvor so auf der Stelle saß und vor sich hin starrte und grübelte.
'Der Grund, warum dir der Grund nicht einfällt ist darin begründet, dass der Grund, der Grund ist'
'Warte? Was?' In seinen, ach so wirren, Gedanken zeichnete sich nun ein klares Bild ab. Als Kind, als Jugendlicher, als Mann war sein Leben immer bestimmt gewesen von Kreativität und Gefühlen des Lichtes und der Hingabe. Er war ein Halunke und Lebemann, aber nur ungern hatte er anderen jemals Schaden zugefügt. Aber das konnte er als Vampir auch, wo war der Haken? Es waren die Bilder die weniger wurden, es waren die Inspirationen, die ausblieben. Früher hatte er über Frauen wie Samara, Lioforeia oder diese niedliche Amazonen Bardin, ganze Arien geschrieben. Nicht in der Qualität, aber in der Länge. Er konnte Zuhörer einen ganzen Wochenlauf mit Worten in einer Taverne fesseln. Es war nicht seine Kreativität, die gestorben war, es war sein Wille sie auszuleben. Sie hielt nichts Neues mehr für ihn bereit.

Konnte dies hier ein ausreichender Ersatz sein? Konnten die Forschungen in der Magie wahrlich seine vorhandene Zeit auffressen oder sie füllen? Es war einen Versuch wert.. Scheiße, nein.. es war nicht ein Versuch, es war der Versuch. Wie hatte sie gesagt, keine Magie ist von sich aus Böse, es ist der Anwender, der das Ziel wählt. Und vielleicht würde er so auch das Wiederfinden was er sich selbst grade abgesprochen hatte. Und konnte seine Kreativität in eine neue Bahn lenken. Somit ward der Entschluss gefasst. Er wollte der Musik und Dichterei entsagen um sich diesem neuen Feld zu widmen.

'Also gut Malvor, beschwören wir etwas und formen es dann. IN MANI YLEM – Knochen Golem erscheine!' doch nichts geschah. Es wäre ja auch zu einfach gewesen. Also Unterricht. Vielleicht konnte man an dieser Magier Akademie schon mal etwas lesen gehen, Zeit hatte er ja genug.
Arileiya / Malvor /Nia
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Eine unendliche "Armee"

Beitrag von Arileiya / Malvor /Nia »

Molchaugen, Obsidian, Fruchtbare Erde und Knochen. Er besah diese Reagenzien nun schon die dritte Nacht in Folge. Laut dem Unterricht in Reagenzien-Kunde waren sie die, sogenannten, Pfad bezogenen Reagenzien. Illusionist, Elementarist, Druide oder Nekromant. Das Lächeln eroberte seine Züge. Ja der Druide würde ihm auf ewig verschlossen bleiben und das war wohl gut so. Was wohl wäre, wenn er sich in Panik selbst heilen wollte? Diese Aura von Mahribar hatte ihm schon die Haut kochen lassen. So schob der jung, wirkende Vampir die Fruchtbare Erde beiseite.

Molchaugen, Vyktorya hatte die Illusion und ihren Pfad mit seiner Fähigkeit in Verbindung gebracht als Barde die Massen zu bewegen. Könnten Zauber wirklich einen ähnlichen Effekt haben und die Massen verwirren? Würden die Damen, wie früher, an seinen Lippen hängen.. und falls ja, WOLLTE er das wieder? Er hatte seine Erwählte, es brauchte keine Illusionen, um mehr anzulocken. Und so schwanden auch die Molchaugen aus dem Kreis der Pfad bezogenen Reagenzien.

Knochen, Obsidian oder Astralkundler. Vyktorya sagte der Pfad würde ihn erwählen, und Samara meinte, es könne auch das Schicksal mit einfließen. Er hatte am ersten Tag des Schicksals versucht Rorek zu besuchen, doch war ihm stattdessen Vyktorya begegnet. Sie folgte dem Weg der Nekromantie und zeitgleich hatte das Schicksal ihm den astralen Vertreter anfangs verwehrt. Aber war so etwas wirklich ein Hinweis oder Mumpitz? Malvor hatte beide Schriftrollen vor sich liegen. Windstoß, falls es der Weg des Elementaristen würde, und die Erweckung eines untoten Körpers, falls das Schicksal doch seine Finger im Spiel hatte. Heute Nacht würde sich alles entscheiden..

Die Reagenzien für den Windstoß lagen vor ihm, ein Span Blutmoos, ein Splitter Obsidian und die eingekochte und getrocknete Alraune. Sorgfältig hatte er sich die Worte auf der Rolle eingeprägt. Kal um etwas aus einer anderen Ebene hier her zu holen. Und Hur für den Wind oder die Luft. Also in einem Satz gesagt würde er mit Hilfe der Reagenzien einen Spalt zur Ebene der Stürme öffnen, und einen winzigen Anteil davon mit den Worten und seinem Gedankenbild gemeinsam, vor sich entweichen lassen. Soweit in der Theorie.
Nun musste alles zusammen passen.. er atmete noch einmal durch.
„Kal Hur!“ sprach er während er die Reagenzien und die Schriftrolle in den hohlen Händen vor sich streckte. Nichts tat sich auf der Lichtung, die er auserwählt hatte. Schicksal.. so etwas nervte.

Anna /Katherin Leonora de Monde hat geschrieben: 04 Jan 2020, 22:44 Einer der langen Abende, die einfach zu langsam vergingen und keinen Fortschritt brachten. Wieso wollte Klaus einfach nicht lernen? Hunger nein..............Langeweile vielleicht. Sie würde ihn mehr fordern müssen. Die leeren Augen sahen sie nicht verstehend an und ein „Meisssster böse“ kam von ihm. „Nicht böse …...*ein Moment verstrich* nachdenklich. Wir müssen einen anderen Weg finden dich zu unterrichten“. Ein Blick gen nächtlichen Himmel sagte ihr, das sie nicht viel Zeit haben würde. Es würde bald wieder hell werden und sie müsste noch am Friedhofswächter vorbei, ehe dieser, wie immer betrunken, wieder wach wurde. Irgendwann würde er sich so noch töten. Leise sprach sie nun einige Worte gen Klaus „Bleib hier bis ich dich wieder rufe“. „Ja Meisssster“, kam wie üblich die gehorsame Antwort.

Ein kurzer Blick und ein Horchen als sie gen des Wächters ging und stutzte. Kein Schnarchen? Wie unüblich. Er saß da wie immer, sein Kopf auf der Brust ruhend und die Schnapsflasche von ihr in der Hand. Aber stand er sonst nicht immer da? Ein Anflug von Panik als sie sich ihm näherte. „Nein, nein, nein tu mir das nicht an.“ Hatte sie ihn vergiftet? Es war doch extra der gute Schnaps gewesen. Damit bestach sie ihn jeden Abend.

Ein panischer Blick als sie seine Atmung und seinen Puls prüft. Der prüfende Blick und der Versuch, seine Glieder zu bewegen. Sie waren steifer als sie sein durften. Er musste zwei oder drei Stunden tot sein. „Klaus komm her und hilf mir!“, als sie sicher ist das sonst niemand da ist.
„Hilf mir ihn zu tragen und hole dann die Schaufeln“. Unter leisem Fluchen tragen sie ihn wieder weiter in den Friedhof rein und legen ihn zuerst ab, ehe sie Klaus auftrug zu graben.

Es dauert etwa eine Stunde ehe er soweit war und den Leichnam mit ihrer Hilfe in das Grab hebt. „Der hat mit Sicherheit nichts gegen Gesellschaft“, als eine Leiche auf eine andere geworfen wird.
Diesmal mithelfend wird das Grab wieder zu geschaufelt und Klaus in sein Versteck zurückgeschickt. „Schlaf dort bis ich dich morgen Nacht rufe. Dann führen wir den Unterricht fort.“
Die Flasche, die mit ins Grab geworfen wurde, würde sie nicht verraten. Da jeder wusste wie unzuverlässig der Mann gewesen war, würde sich auch keiner wundern, dass er verschwunden war.

Mit der Kapuze tief ins Gesicht gezogen verschwand sie vom Friedhof in Richtung Ansilon. Den Friedhofswächter bereits vergessend. Die erste Panik war bereits beim Zusehen vergangen, als Klaus das Grab aushob. Sie hatte keine Zeit für Reue. Es gab noch viel zu tun und zu lernen. Zumal sie jetzt niemanden mehr bestechen musste.

Die Gestalt, die den Friedhof verlassen hatte, weckte sein Interesse, natürlich wusste er, noch andere würden diesem Pfad der Magie folgen aber so schnell jemanden zu finden, mit dem er hätte reden können? Er sah zu dem Grab hinüber das frisch geschaufelt worden war und das wohl einen recht frischen Körper beinhaltete. Seine Vorgängerin hatte es versteckt getan und der Morgen würde bald heran brechen. Was tun, es sofort versuchen oder abwarten? Wo waren die Flüsse oder Seen, in denen seine Berater schwammen, wenn er sie mal brauchte?
'Ach Elend, ich bin zu neugierig.' So sprang er über den Zaun hinweg, wobei er einen der Gitterstäbe als Stütze nutzte und eilte zu dem kleinen Grabmal das wirr und versteckt in der hintersten Ecke ruhte. Nun musste es ein wenig zügiger gehen.. wobei zügig und Magie wohl keine großen Freunde waren.
Wie auf der Schriftrolle aufgelistet, hatte er einen Knochen, die Alraune und die Spinnenseide besorgt. Wie hatte Herr Rorek es bei dem Eisbären und dem Klingengeist erklärt? Spinnenseide für die Geistesbindung, immerhin sollte das Wesen an seinen Geist gebunden sein. Klang bei einem Untoten irgendwie schräg, aber wenn die Garnelen und das Schicksal es so wollten, sollte es so sein. Alraune, ein Fokus der Stärke.. was für einer Stärke? Der seines Zaubers? Seiner Stärke? Oder musste er jeden Muskel des Untoten einzeln beleben? Er wollte es dieses Mal mit der Stärke des Zaubers probieren. Und dann blickte er auf den Knochen.

Welch‘ ein Klischee, seufzte Malvor innerlich und legte auch den Knochen dazu. Nun hatte er die Zutaten.. 'Ähem, Reagenzien'. Wieder rollte er mit den Augen und schalt sich selbst, ja doch! In dem lockeren Erdhaufen vor ihm ruhte der Körper, dann fehlten nur noch die Worte.. Er blickte auf die Schriftrolle. In Corp Xen? Moment, Moment.. Der windige Händler auf dem Markt hatte ihn veräppelt.. oder? Corp war klar, der Tod – Xen stand für ein Wesen. Also ein totes Wesen oder ein Todeswesen. Malvor rieb sich lächelnd die Hände, ob er schon einen Poltergeist rufen könnte? Zurück zum Thema, mahnte seine innere Stimme und sie hatte Recht, wieso In? Wäre Kal nicht... Dann jedoch lichtete sich seine Miene. Nein, es musste In sein, Kal war mit einer Brücke in andere Ebenen verbunden. In erschuf etwas das schon Bestand hatte. Nun fehlte nur noch das Gedankenbild. Ein Körper, er richtet sich auf, auf meinen Befehl hin bewegt er sich einige Schritte. Er wiederholte das Bild nochmals, Elend war das lästig, er würde Audreys Rat befolgen und die benötigten Bilder für sich aufmalen.

Ein Körper, er ist tot, doch er erhebt sich. Leise blubberte es im Hintergrund seiner Gedanken. Eine Bachforelle schwamm vor seinem Geiste vorbei, und hier noch eine- es waren unzählige. Konnte er sogar eine Armee von Untoten erschaffen? Dutzende, Hunderte, Tausende!
Er hob einen Arm zu jeder Seite, links die Schriftrolle und rechts die Reagenzien. Sogar sein Gedankenbild war fertig, abertausende von Untoten, die unter seinem Befehl daher wankten.
„Iiiiin Coooorp Xeeeeen!“ Dieses Mal musste ja was passieren, er wiederholte die Worte, leise und eindringlich und in seinem Gedankenbild wühlten sich die ersten Hände an die Oberfläche – ERWACHET.
„In Corp Xen“ Er konnte es spüren, der erste war frei, er konnte die klare Luft des kühlen Morgens an seinem Diener beinahe spüren und so öffnete er die Augen und sah auf den imposanten machtvollen … Regenwurm vor sich herab. Was? Wieso? Wie? 'Es fehlen noch Wo und Warum' Malvor ignorierte die Stimme, aber wieso ein Wurm war er derart schwach in seiner Magie?

Meine Diener.jpg

Der Wurm wirkte ausgedorrt und schrumpelig, also tot war er definitiv. Nun ja.. nun nicht mehr. Kaum ein Blinzeln später, schob sich ein halbierter Hirschkäfer auf ihn zu, welchem der Hinterleib fehlte. Ja auch der wäre wohl ohne Malvors Hilfe tot, ähm geblieben. Dann schwoll das Surren in der Luft immer weiter an und Malvor dreht sich herum, Panik kroch seinen Nacken empor.
Keinen Schritt von ihm entfernt waberte eine Wolke in der Luft, sie flimmerte und wuselte. Das war kein Nebel und es war keine Illusion: Es waren hunderte von toten Stechmücken, abgestorbenen Glühwürmchen und anderen Insekten.
Die Armee war vollendet, wenn auch nicht so wie er sich das vorgestellt hatte. Mit den Gedanken versuchte er eines der Wesen zu kontrollieren, es sollte sich nach links bewegen. Der ganze Schwarm folgte seinem Wink. Ob das auch nach Re... kaum zu Ende gedacht, geschah es auch schon.
'Toller Nekromant bist du.. erobern wir die Welt also mit einer Handvoll Fliegen.'
Sollte er enttäuscht sein? Was hatte er denn erwartet nach so kurzer Zeit? Das hier war immerhin besser als nichts, und vielleicht konnte Frau Alvlem ihm ein paar nützliche Hinweise geben. Der Pfad war begonnen, ob er jemals ein Ende finden würde, würde sich zeigen.
Arileiya / Malvor /Nia
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Das Artefakt, dass die Zeit ignorieren wird...

Beitrag von Arileiya / Malvor /Nia »

Eine Hausaufgabe. Eine Hausaufgabe!
Wäre er noch ein Knabe hätte er nun den Herrn verflucht und die Schule verlassen, während er dem Lehrer einen Vogel zeigte. Aber das hier war anders, dies zu lernen war nicht mit den Kindereien seiner Schulzeit zu vergleichen. Hier ging es um die Mysterien die diese Welt umsponnen und sie in einen Kokon webten der die Neugierde fordern und locken sollte. Warum also diese Hausaufgabe? Weil er und die anderen Schüler sich mit den Worten der Macht, ihrer Wirkung und ihrer ureigenen Sprache auseinander setzen sollten.

„Ihr dürft jegliches Ritual erdenken das euch in den Sinn kommt.“ Bei diesen Worten waren die Fischschwärme in Malvors Kopf im Zick Zack geschwommen. Alles was er wollte. Ein vier Schritt hoher Bluttitan, mit einer Knochenkeule der ganze Landstriche niederwalzte.

'Ja ist Recht, lächerlicher Meister der Fliegen' Erklang es spöttisch in seinem Kopf. So sehr er es auch verdrängen wollte, so sehr er sich auch wünschte, einer der ganz Großen zu sein, das war er nicht. Vielleicht käme das in einigen Jahren, aber derzeit musste er sich damit abfinden, dass seine Welt eher kleine Brötchen backte. Backen... Er war immer noch dabei die vielen Rezepte von Neyarda und Tara nach zu kochen und Rudi, der kochte eh sein eigenes Süppchen. Vielleicht könnte er etwas erschaffen das ihm beim kochen half. Was waren die notwendigen Schritte beim Kochen?

Gemüse und Obst abwaschen
klein schneiden
in den Topf werfen
umrühren und nebenbei mehr Gemüse klein schneiden – Halt!

Hier war der Punkt der ihn unnötig Zeit kostete, Er musste immer einen Topf zu Ende kochen unter ständigem rühren und hatte keine Chance nebenbei das nächste Gemüse vorzubereiten. Wenn jemand, oder etwas für ihn umrühren würde, wäre das schon ein echter Gewinn.
Er brauchte einen Plan, und zwar einen guten. Vyktorya sagte, keine Rituale ohne entsprechende Schutzkreise. Also sollte er wohl damit anfangen. Doch dafür müsste er wissen was genau er tun wollte. Gnaaaa wieder so viel auf einmal, also gut erst die Wirkung.

Hausaufgabe zum Unterricht in Ritualkunde

Der Ewig rührende Kochlöffel
Ritualformel
Rel – für die Veränderung
Por – für die Bewegung
Ylem – für die Materie des Löffels
Ex – für die Freiheit die ich ihm geben werde
Tym – für die Zeit von der ich ihn befreien werde

Wenn es klappte wie geplant, würde der Löffel eine Bewegung die man ihm vorgab ständig wieder holen. Aber wo lag während des Rituals die Gefahr, wogegen sollte er die Anwesenden schützen?
'Ich sehe unser Fliegen Zauberer denkt nach' ein Schwarm Stichlinge passierte seine Gedanken. Was konnte schon passieren außer das die Schuhe und Hosen der Anwesenden immer das gleiche taten. Oh Elend, angenommen Vyktorya hob während des Rituals ihre Hände, und er gäbe dem Kleid aus Versehen die Macht immer wieder die Bewegung der gehoben Arme zu wiederholen. Seine Meisterin fände es sicher NICHT lustig wenn sie beim flanieren durch Ansilon irgendwann anfinge einen Hampelmann zu machen. Nein nein.. das fände die Eiskönigin sicher nicht lustig. Also was immer, außer seinem Kochlöffel den Ritualkreis verließ durfte nicht mehr die Freiheit besitzen die Zeit zu ignorieren.

Schutzkreis während des Rituals
In – für die Erschaffung von etwas das bereits auf dieser Ebene existiert
Sanct – für den Schutz den der Kreis liefern soll
Grav – für das Feld das es sein sollte
An – für die Aufhebung
Ex – für die Freiheit selbst

'Du meinst das, mit dem lächerlichen Löffel wirklich ernst oder?'
Malvor versuche den Einsiedlerkrebs zu ignorieren der mit ihm sprach. Es war alles soweit durchdacht. Er würde dem Löffel die Freiheit geben sich über die Zeit hinweg zu setzen, quasi in einer Art Schleife, wieder und wieder das gleiche zu tun. Und damit nichts schief lief während der Verzauberung würde der Schutzkreis die Freiheit die Zeit zu ignorieren, von allem aufheben was ihn verließ.

Soweit so gut. Aber dafür wird es Reagenzien brauchen. Auch hier sollte er mit dem Ritual beginnen. Was musste passieren es musste Bewegung mit rein ein Stärkefokus der dem Artefakte lang anhaltende Wirkung gab. Die Energie die er hinein fließen ließ sollte genutzt werden und zwar von ihm gelenkt.
Gut Stärkefokus, wie oft hatte Lucia ihm die Alraune vorgebetet. Die konnte sowohl in den Kreis als auch in das Artefakte selbst. Schwarze Perlen würden die Energienutzung lenken. Das Blutmoos sei für die Bewegung an sich, und die Geistbindung würde die Spinnenseide vollbringen. Erstmals lächelte er, das Ganze nahm Form an er sah endlich die Chance es wirklich zu schaffen.
'Wenn du dich damit zufrieden gibst, blubb blubb.' Seine Augen rollten in den Augenhöhlen umher. Ja er hätte gerne mehr, irgendwann. Aber nicht heute.

Der Schutzkreis auch hier wäre die Alraune phänomenal, zusammen mit Nachtschatten vielleicht, ja er stand für Gift und Tod, aber sollte der Schutzkreis nicht die Freiheit der Zeit “töten“? Er machte ein Fragezeichen hinter den Nachtschatten, alternativ ginge doch auch schwarze Perle zur Energiebannung. Gut also die Freiheit bezog sich auf die Bewegung also musste auch der Schutzkreis Blutmoos enthalten. Und zu guter Letzt natürlich der Knoblauch der dem Kreis seine schützende Wirkung verlieh. Nun musste er seine Erkenntnisse nur noch Rorek und Vyktorya vortragen.

Sein Blick fiel auf die vielen Notizen. Wie hätte Lugs gesagt 'Bei Slatracks haarigen Füßen da findet sich keiner zurecht!' und es wäre nicht einmal als Beleidigung zu sehen. Nein, so konnte er es den beiden nicht vorlegen. Er brauchte Ruhe, Ruhe vor den Stimmen und dem Geblubber. Tief den Atem einziehend setzte er sich auf sein Bett, seine Füße stellte er flach auf den Boden und legte die Hände auf den Schenkeln ab. In den Gedanken trieb er fort von der Arbeit, von der Aufregung. Jeder Atemzug ließ die Last der Gedanken weiter von ihm abfallen. Es gibt kein Chaos, nur ein Maß an Harmonie, welches er wieder bestärken musste. Grade Linien denen er folgen konnte, ohne Bilder ohne Assoziationen, einfach nur Fakten die unumstößlich waren. Es dauerte sicherlich Stunden bis er seine Augen wieder geöffnet hatte und zu seinem Pult herüber ging.


Der Schutzkreis

Sylabeln übersetzt in die Handelssprache:
Wir erschaffen ein schützendes Feld welches jegliche Freiheit aufhebt

Die Sylabeln im Einzelnen:
Das Erschaffen - IN
Der Schutz - SANCT
Das Feld - GRAV
Die Aufhebung - AN
Die Freiheit - EX

Sylabeln in Reinform:
In - Sanct - Grav - An - Ex

Wirkung des Schutzkreises:
Der Kreis hebt jegliche Freiheit von dem auf, was ihn passiert.

Die Reagenzien im Einzelnen:
Energieträger – Alraune
Schutzwirkung – Knoblauch
Bewegungsaffinität – Blutmoos
Energiebannung – Schwarze Perle

Die Reagenzien im Zusammenspiel:
Die Alraune liefert dem Kreis seine Energie, der Knoblauch verbindet den Kreis mit dem Aspekt des Schutzes. Das Blutmoos initiiert dem Kreis den Aspekt der Bewegung vor dem geschützt werden soll, und die Schwarze Perle wird letzten Endes die Energien des Gegenstandes bannen der den Kreis ungewollt verlässt.


Das Ritual

Sylabeln in Handelssprache:
Ich verändere den Bewegungszustand der Materie und befreie ihn von der Last der Zeit

Sylabeln im Einzelnen:
Die Veränderung - REL
Die Bewegung - POR
Die Materie - YLEM
Die Freiheit - EX
Die Zeit - TYM

Sylabeln in Reinform:
Rel - Por - Ylem - Ex - Tym

Wirkung auf das Ritualobjekt:
Durch die Energie Zufuhr werde ich dem Objekt die Befähigung geben die Last der Zeit abzustreifen und eine vorgegebene Bewegung ewig zu wiederholen.

Reagenzien im Einzelnen:
Energieträger - Alraune Ausführungen S.Shanaz über die Angol Quarze beachten
Energienutzung - Schwarze Perle
Bewegungsaffinität - Blutmoos
Geistbindung - Spinnenseide

Reagenzien im Zusammenspiel:
Der Energieträger wird angeregt, dem Objekt, seine ihm innewohnende Macht zu überlassen, doch damit diese nicht ungewollt umher wabert, nutzen wir einige schwarze Perlen um sie in die rechten Bahnen zu lenken. Durch die Einwirkung des Blutmooses legen wir die Bewegungsaffinität für das Objekt fest und binden danach das gesamte Werk durch Spinnenseide an den Ritual Wirkenden.

Herr Monthares und Frau Alvlem hatten seine Abhandlung nun seit mehreren Tagen bei sich, keiner hatte ihn irgendwas wissen lassen, dass sie Fehler gefunden hätten oder gar schlimmeres. Heute war der sechste Tag der Woche, heute würde er nochmal zu ihnen gehen und heute, die Fische in seinem Kopf brüllten die Worte förmlich, ja Heute würde man sehen ob es etwas bringen konnte. Er hatte mit Rorek und Vyktorya lange genug darüber gesprochen.. die Energie würde von einem Türkisen Angol Quarz kommen. Diese konnten die Energie in genügend großer Menge aufnehmen und halten um eine ewige Wirkung zu entfalten.
Arileiya / Malvor /Nia
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Re: [MMT] Von Liedern, Wölfen und Untoten

Beitrag von Arileiya / Malvor /Nia »

Ihre Nasenspitze zuckte während sie schlief. Er selbst stand wie ein bleicher Schatten an der Wand nahe der Treppe. Die Wachen waren genau eingewiesen worden und fürs erste war Xapoa sicher. Aber die Crew hatte einen Fehler gemacht.. sie hatten sie nach Heredium gebracht, sie wusste nun von der Heimat der Vampire. Bei einem Menschen, wäre dies keinerlei Grund zur Sorge. Ihren Geist zu manipulieren war ein leichtes. Aber bei einer Werwölfin? Wer hatte ihr das angetan... es gab eine recht feste Vermutung. Ein Name den Malvor nur zu gut kannte. Ein Name den er am liebsten in Ketten aus Silber auf dem Grund des Ozeans sehen würde.

Der tollwütige Köter biss sich durch die Reihen der Menschen, als wären sie ein billiges Buffet. Alle anderen Werwölfe zusammen hatte in den letzten sechs Monden nicht annähernd so viele gewandelt wie er. Dieser Kerl war eine Fressmaschine und er würde gestoppt werden. Die anderen Wandlungen waren Malvor egal, sein Blick glitt dabei über Xapoas Körper der sich sachte unter der spärlichen Robe bewegte. Scheiße ja, sie war eine Druidin aber die hatte ihn nie dafür verurteilt ein Nekr.... eher ein Entomomant zu sein. Dieses Mal hatte Nagron übertrieben, dies war ein direkter Angriff auf Malvors Freunde und sein Umfeld. Aber viel mehr wog, Nagron hatte einer ganzen Magierschule den Krieg erklärt. Welche der Schüler konnten sich noch sicher wähnen? Aber die Schule war nicht Malvors Anliegen. Seine Fänge glitten aus dem Kiefer hervor wie gerne würde er Xapoa diese Krankheit aussaugen, lieber tot als diese Art von Biest. Ja er würde ihr dann folgen in die Unendlichkeit, aber sie konnte reinen Gewissens sterben. Wobei... rein? Ihren ersten Mord hatte sie hinter sich, es hatte Stunden gedauert ihre Tränen darüber zu trocknen. Leider würde dies die nächsten Morde einfacher machen. Xapoa, Kind, du hast einen Pfad beschritten den ich dich nicht gehen lassen werde.

Seine Fäuste ballten sich und durch seinen Kopf sprudelten aber hunderte von Rache Gedanken. Sollte man die Brut entfesseln, die er für Itarus heran gezüchtet hatte? Seine eigene gemeine Waffe die das Leben der Übernatürlichen schlagartig verschlimmern würde. Samara zu liebe hatte er die Brut bisher versteckt gehalten. Sie mochte die Menschen und das muss man ja nicht willentlich zerstören. Würde Malvor sie freilassen würde es für diese Welt kaum einen Weg zurück geben.
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Nein dies konnte nicht der Weg sein... zumindest noch nicht. Aber persönlich konnte er auch nicht eingreifen, er musste für diese Welt der schlacksige Tavernenwirt und der ungeschickte Kundige bleiben. Ein Niemand in der breiten Masse der Bürger. Aber seine Rache würde kommen. Naaagroooon, dieses Mal bist du zu weit gegangen. Wenn es sein muss, wandel ich ganz Ansilon und ertränke die Stadt in meinem Blut. Aber vielleicht musste es nicht ganz Ansilon sein. Es gab hier ein Handelshaus, und dort gingen immer wieder Mitglieder der Union ein und aus. Wenn einer oder zwei von ihnen Vampire würden, wäre die Nachricht an Nagron sicher unmissverständlich. Malvors Fingernägel bohrten sich tief in das Untote Fleisch seiner eigenen Hand und willentlich ließ er etwas von seinem Blut hervor treten.

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"Du willst etwas zu fressen, Nagron? Mal sehen wie lange du beißen kannst bevor du dich übergeben musst" Malvor verließ den Zellenbereich. Zumindest heute Nacht würde niemand Xapoa töten. Es gab aber noch eine Person, der Malvor vertrauen konnte, eine Person die einen groß angelegten Krieg sicher nicht gut finden würde. Eine Person der die Menschen ebenfalls sehr am Herzen lagen. Malvor hoffte tief drinnen das die sich an ihren alten Pakt noch erinnern würde. Auch wenn sie neuerdings das Abzeichen dieser Löwentöchter trug. Alles was er den Werwölfen antun wollte würde auch sie direkt betreffen, es wurde Zeit zu sehen wie sie zu Nagrons auffälligem Verhalten und seinen Kriegserklärungen stand.
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