Skadi - kleine Wölfin

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Skadi
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Re: Skadi - kleine Wölfin

Beitrag von Skadi »

Bedrohliche Zeiten sind wild und nicht vorhersehbar, doch können grad jene Zeiten bewirken, dass die innere Kraft an die Oberfläche kommt und an unerledigte Dinge erinnert.  So trat auch eines Abends Rashka, der Johtar derer vom Thrymm'tack, an Skadi heran und stellte eine Frage:" Hathran, kannst einen Geist finden der eng mit de Erde verbunden ist? Jeg will mich auf die Suche nach meinem Kriegernamen machen. Habs schon zu lange aufgeschoben. Jeg muss herausfinden, welche Art Krieger in mir steckt.  Hir'da war de Wölfin, jeg wird auch mein Wesen suchen gehn."
Skadi nickte nachdenklich. Hatte sie hier in Winterberg  arge Schwierigkeiten den Geistern zu lauschen.  Es schien fast so, als wäre sie erstarrt inmitten der kargen Eiswüste und den Häusern welche von Mauergestein umgeben waren.
"Je hab herausgefunden, das je den Bergen nahe steh, jeg spürt eine Verbindung zum Gestein und Fels. Auf einer meiner ersten Suche erstieg ich den hohen Berg nahe des gefrorenen Wasserfalls in de Eiswüste und fand dort oben auf dem Gipfel das hier," und er zieht einen Gegenstand aus seiner Tasche der einem versteinerten Dolch ähnelt. "Jeg trägt den nun mehr als nen Jahreslauf mit mir, jeg ahnt, dass er was bedeutet doch jeg kommt neyt richtig weiter.  Kannst du nen Geist der Berge finden und befragen? "

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Skadi zog die Brauen zusammen und dachte eine Weile nach und versprach sich seiner Bitte anzunehmen.
Bereits am nächsten Tag machte sie sich auf und durchquerte die Eiswüste, entkam wütenden Eisriesen und stand letztendlich dem gefrorenen Wasserfall am verlassenen Ritualplatz gegenüber. Erschöpft ließ sie sich auf einem kleinen Felsen nieder und lauschte. Viele Stunden vergingen, der Mond erhob sich über den Bergkamm und warf sein silbriges Licht auf das Eis. Skadi hatte sich immer noch nicht gerührt.

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Tags darauf traf sie wieder auf Rashka, doch mußte jenem mit Bedauern mitteilen, dass sie keinen Zugang zur Sprache der Berggeister habe. Alles was sie vernahm was ein Schwirren der Luft, ein deutliches Anzeichen, dass dort jemand seine Anwesenheit mitteilte, doch hörte sie nur Knacken, Knurren und Grollen, Geräusche als wenn Stein auf Stein gerieben wurde...und doch hörte es sich wie eine Sprache an.
"Jeg werd dej zu de Zwergen begleiten, vielleicht gewinne ich dort Einblick in das Wesen des Felsgestein und somit zur Sprache derer." Somit war es beschlossen, bald schon würden sie aufbrechen.  
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Skadi
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Re: Skadi - kleine Wölfin

Beitrag von Skadi »

Skadi stapfte mit einem verdrossenen Gesichtsausdruck durch die Schneelandschaft außerhalb Winterbergs. Sie fühlte sich der neuen Aufgabe als Hathran nicht gewachsen, dennoch wünschte sie nichts sehnlicher, als den Jothar bei der Suche nach dessen Kriegernamen zu unterstützen. Das war die Aufgabe einer Hathran. Sie durfte nicht versagen. Nichts desto trotz war sie noch jung und nicht sonderlich erfahren auf diesem Gebiet. Knietief lag der frisch gefallene Schnee. Mit kräftigen Schritten wanderte sie ziellos umher. Eine Weile folgte sie einem jungen, verspielten Schneehasen, auch ein weißer Wolf teilte ihren Weg. Was hatten sich die Ahnen dabei gedacht sie als Hathran zu erwählen. War sie doch geschickter als einfacher Soeker. Stattdessen trieb ihr Schicksal sie ins Ungewisse, sie fühlte sich wie ein Kind das erst Laufen lernen musste. Allerdings ohne die Hand der wachsamen Mutter. Skadi fühlte sich elend, doch als sie den kleinen Hügel erklommen hatte und über die herrlich anmutende glitzernde Schneelandschaft blickte, erinnerte sie sich an die Worte ihrer Mutter, die gern und oft bemerkte, dass die Ahnen und Götter einem Nichts aufbürden was man nicht tragen könne. Die Sonne, die hinter den grauen Schneewolken hervorgekommen war, untermalte diesen plötzlichen Gedanken und Skadis Herz wurde leichter. Ihre naturgegebene Neugierde erwachte, die Schatten waren fort.
Noch eine ganze Weile stand sie dort auf dem sonnigen, schnellbedeckten Hügel, dann machte sie sich auf um Bemgrim oder Zond zu finden. Sie musste mehr über das Wesen des Felsen erfahren, sie würde es schaffen und ein nützliches Mitglied der Thrymm'tacks sein. 

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Skadi
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Re: Skadi - kleine Wölfin

Beitrag von Skadi »

Sie wanderte durch die hohen Hallen des Bar Gorl, immer wieder hinauf blickend zu den Säulen und Bögen die im Dunkel der Höhe verschwanden. Ehrfurchterregend und bedrohlich zugleich wirkte dieses Bauwerk innerhalb des tiefen Berges. Man konnte nur hoffen, dass sich keine Felsen lösten und hinabfielen. Ob das schon vorgekommen war? Solche Gedanken zogen an Skadi vorüber, doch ging sie eisern weiter in der Hoffnung jemanden zu finden, der ihr das Wesen des Felsens näherbringen konnte. Es war kühl und sie zog den dicken Fellumhang enger um die Schultern. Sie kam zu einem Bereich der sich als Mine herausstellte. Fleissige Zwerge gruben und hackten sich durchs Gestein, einer steckte einen just gefundenen kleinen Edelstein in seine Westentasche, dabei sichtlich zufrieden schmunzelnd. Ein anderer betätigte Hebel an einer Art Lastenaufzug, es ratterte und rumpelte. Hier ging es geschäftig zu. Skadi stiefelte weiter und fand wieder den Weg zurück zum Zentrum des Bar Gorl. Ihre Füße waren müde von dem Herumlaufen und sie setzte sich nahe der Bank auf einen Hocker um zu verschnaufen als sie eine bekannte Stimme vernahm."Du hier Skadi?  Wie kann ich dir denn weiterhelfen ? Was verschafft mir die Ehre deines Besuchs?" Bemgrim kratzte sich seitlich am Helm während er ihr entgegenblickte."De Ahnen mit dej, Bemgrim! Rugald meinte es wäre god, wenn je dich treffen könnt. Rashka und jeg warn hier vorn paar Tagn, Rashka sucht seinen Kriegernamen.""Aaaah der Rhun'Karaz schick dich also zu mirr aaaah! Aî Rashkas Name aî hat er mir von erzählt" "Je muss lern' das Wesen des Felsen besser verstehen.. damit je die Berggeister versstehen kann. Bislang hör je nur ein Knister, Knacken als wenn Stein zermahlen wird. Kannst mej da helfen und mir zu raten?" Er wirkte kurz nachdenklich,  "Hm ich könnte dir Zugriff zu unserer Bibiliothek mit den Steintafeln gewähren aî und dir zeigen, wo du im Khazad dum Karaz am nächsten wärst ... das könnte dein Vorhaben vorran bringen", nickte dann zu seinen eigenen Worten.
Und so führte Bemgrim sie in die alte Bibliothek in der sich Steintafel um Steintafel aneinander reihte. " Je kenn mej neyt mit Zwergenrunen aus", brummte Skadi, doch Bemgrim erwiderte gelassen: " Glorbat Eisenfein wäre sicher ein guter Übersetzter,  er würde dir im Gegenzug zu ein Paar Bieren sicher gerne zur Hand gehen," und fährt während er spricht mit dem Zeigefinger ein paar Steintafeln ab." Meinst er kann mej ein Buch über Felsen heraussuchen?" Bemgrim nickte: "Falls es hier eines gibt dann wird er es finden aî!  Und wenn du einen Ort des Karaz unseres Bergvaters suchst so kann ich dir diesen ebenso kurz zeigen ehe ich mich gleich auf den Weg machen muss". Und so ging es tiefer in den Berg hinein, Bemgrims Schritte hallten durch die hohen Hallen und schließlich betraten sie einen Ort zu dem ein langer, von zwei Lavaflüssen gesäumter Gang vorwärts führte. Am Ende dessen stand eine himmelhoch große blaue Statue von Karaz, dem Vater Throins. Bemgrim ging respektvoll auf ein Knie, "Dar Kadrin Wanaz Gromthi Grob Elgaz" Skadi legte ihre Rechte an ihr Herz und neigte ihr Haupt. "Karaz ist für die Beständigkeits zuständig .. sein Sohn für den Wandel."
Die junge Hathran bedankte sich und Bemgrim überließ sie sich selbst. Hier spürte sie pure Kraft, eine Schwingung wie sie diese noch nie zuvor gespürt hatte und sie versuchte diesen Ort in sich aufzunehmen. Sie saß still da und lauschte.

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Skadi
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Re: Skadi - kleine Wölfin

Beitrag von Skadi »

Skadi saß lange in den Tiefen des Berges, am Fuße der Karaz Statue, lauschend, fühlend und manchmal sogar von dem Gefühl beseelt, selbst zum Stein zu werden. Ihre Wahrnehmung änderte sich je mehr sie sich mit dem Wesen des Gesteins vertraut machte und was zuvor nie gefühlt wurde, begann nun sich zu offenbaren, ihr einen völlig neuen Einblick zu gewähren.
Dann war der Zeitpunkt gekommen, an dem sie sich zutraute erneut Kontakt zu den Berggeistern aufzunehmen. Sonderbarer Weise begegnete ihr der alte Sjaman Segimer immer dann, wenn sie seiner Hilfe bedurfte, so als würde ein Band der Verbundenheit bestehen. Und so geschah es auch diesmal, dass er sich ihr näherte, als sie am großen Feuer in Winterberg stand und nachsann.
Kurioser Weiser hatte sie kurz zuvor verschiedene Utensilien die das Ritual unterstützen sollten in ihren Beutel verstaut.
"Segimer! Wie gut, dej zu treff'n!" rief sie überrascht aus und stellte sich in seine Nähe.
"Magst mej bei 'nem Ritual helfen? S'geht um den Kriegernamen des Jothar, jeg will ihm helf'n".
Segimer war wie immer die Ruhe selbst, lauschte bedächtig den Worten der jungen aufgekratzten Hathran. " Kommt darauf an was ich tun soll. Wenn ich es kann, kann ich helfen". "Lauschen!" entgegnete Skadi voller Eifer. "Das kann je," meinte Segimer. "Wej müss'n tief in den Berg hinein. Da gibt's nen Ort wo je mit de Berggeystern sprechen will." Segimer legte den Kopf leicht schief und meinte." Wenn's net zu weit is, bin net mehr de Beste auf de Beinen."  " So weit isses neyt."
Und so stiefelten sie los, hinein in die Mine. Dazu muss man sagen, stiefelte nur Skadi, Segimer hingegen verschmolz mit seinem Adler, den er zuweilen Mongrael nannte, und flog.  Am gesuchten Ort angekommen machte sich Skadi ans Werk und bereitete das Ritual vor. Sorgfältig legte sie Schwarzsteinbarren in einem Kreis aus, geräucherten Fisch, den Barak schon vor Monden zubereitet hatte, eine Schale mit glühenden Kohlen in der Mitte und plazierte in jener einen Barren reinsten Goldes. Gaben für die Bergegeyster und Skadi konnte nur hoffen, jene damit zu erfreuen und zum Sprechen zu animieren.
Segimer stellte sich eng an die südliche Felswand, während Skadi dem Osten zugewandt am Rande des Ritualkreises stand, Segimer kurz zunickte, dann ihre Arme hob und mit klarer Stimme einen Gesang anstimmte. Auch Segimer unterstützte  mit kratziger Stimme, mit einem tiefen, aber leiseren Kehlgesang.  Das Echo hallte zurück und erfüllte die Höhle.
Skadi fühlte ein Vibrieren welches durch ihren Körper pulsierte, dann hörte sie, wie auch schon zuvor am Wasserfall in den Eisschluchten, ein Knarren, Knacken und als wenn Steine aufeinander gerieben werden würden. Doch dann WORTE!  Sie riss ihre Augen auf als sie jene wahrnahm und blickte umher. Und plötzlich, einem Impuls folgend, stellte sie ihre erste Frage:" Was ist die Steinklinge?" Es knirschte, es knarrte und Skadi's Gesichtsausdruck wurde immer gespannter. "Was heißt das?"  und sie wiederholte die jüngst vernommenen fremden Worte: "Nid yw'r eitem yr ydych yn siarad am yn frwydr ond y claf o'r carregwr, eich pobl ei alw ar ôl Koltrach Creag?"
Segimer hingegen machte nicht den Anschein etwas hören zu können, lauschte lediglich leise brummend als er Skadi in der fremden Sprache reden hörte.
Geistesgegenwärtig stellte Skadi die zweite Frage:" Warum hat Rashka die Steinklinge gefunden?" Und wieder kam eine Antwort und Skadi wiederholte die Worte:" Roedd y Koltrach Creag Claw yn eiddo i Berserkers. A wnaeth gynghrair â Koltrach Creag. Mae natur yn cylch, mae'n rhaid i'r cylch gau."
Dann schien es als würde Skadi an Kraft verlieren und sank zu Boden. Stille kehrte ein, lediglich ihr Atem hallte durch die Höhle. Segimer kam dazu und nutze seine Magie um der jungen Hathran neue Kraft zuzuführen. Langsam kam sie wieder zu sich und rappelte sich auf. Plötzlich machte Skadi den Anschein als würde sie etwas erschrecken, sie erstarrte und rief laut:" Wir müssen hier weg, sind neyt mehr erwünscht Segimer!  LAUF!!" und versuchte ihn am Ellenbogen zu packen und mit sich zu ziehen, hinaus aus der Höhle. "Jeg will noch den Ritualplatz reinigen," protestierte er, doch Skadi war panisch, " Raus hier!"  Und so eilten sie aus dem Berg hinaus, keuchend und atemlos erreichten sie die schneebedeckte Erdoberfläche und frische, kalte Luft wehte ihnen entgegen. "Jeg braucht Schnaps," jappste Skadi und ihr Weg führte sie direkt in die Taverne, wo sie sich verschnaufend starken Zwergenschnaps und Segimers Met gönnten und das Erlebte besprachen. "Haste was verstanden Segimer? Koltrach Creag, das hat doch was mit Gestein zu tun, oder?" fragte sie den alten Weisen. "Cread heißt Stein, aber jetzt wo es erwähnst, Koltrach entstammt einer alten Zeit, habs mal gehört..  aber wa es bedeutet? Dann haste noch das Wort Berserkers gesproch'n..  de Jothar is doch Berserker, oder?"
Skadi grübelte und versuchte die gehörten Worte zu erinnern. " Segi, hilf mej diese Worte neyt zu vergessen.. wo findn wej jemanden der diese Sprache kennt?" Und nach längerem Beratschlagen kamen sie überein, die Zwerge aufzusuchen. Waren jene doch diejenigen, die nicht nur ein langes Leben hatten, sondern auch dem Berg zugehörten. "Tack för din Hilfe, je schaff es neyt allein."  "Jeg werd Rashka unterrichten was wej vorhaben.. dann sehen wej weiter. " Skadi war erschöpft und suchte recht bald die weichen Felle auf, während Segimer weiter nachdenklich in der Taverne sitzen verblieb.

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Jeder der mitmachen möchte ist herzlich dazu eingeladen!
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Skadi
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Re: Skadi - kleine Wölfin

Beitrag von Skadi »

Mit dem Schiff der Greifen erreichten sie endlich ein unbekanntes Land. Skadi hatte während der Überfahrt geschwiegen, keinen Laut von sich gegeben, keine Silbe, kein Wort über ihre Lippen gebracht. So wollten es die Geyster. Ein Handel? Vielleicht. Sie war sich nicht sicher. Nun aber hatten die Geyster sie zu alle einem Land geführt.
Auf dem Schiff hatte sie sich wie auch schon zuvor, weitgehenst zurück gezogen, in einer stillen Ecke gewartet. Das Meer war ihr unheimlich, die Tiefe die so viel Schrecken in sich barg, verunsicherte sie.
Nun jedoch, kaum dass man Land gefunden hatte, schwärmte die Besatzung des Schiffes aus, suchte nach Nahrung und Rohstoffen. Skadi hielt sich vorerst in der Nähe  ihres Stammes auf, den Thrymm'tacks. Rashka sah sie immer wieder mal, die Leute hier und da mit 'nem Hasenbraten versorgend, steckte den Müttern und Kindern was zu, um alle bei Laune zu halten.
Noch waren sie eingeschlossen, wilde Trolle versperrten den Weg nach draußen. Gestern gab es einen Kampf, sie musste in Erfahrung bringen wie es ausgegangen war.
Skadi indess sah ihre Aufgabe darin auf die Stimmen der Geyster zu lauschen. Sie rührte sich nicht, wartete. Wo würde das Nordvolk einen Ort für sich finden? Worauf würde sie achten müssen? In den Nächten träumte Skadi von wilden, bergigen Schneelandschaften und tanzenden Nordlichtern die  ihr Herz wärmten.  Es fühlte sich nach Heimat an.
Die Geyster würden sie führen.

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Skadi
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Re: Skadi - kleine Wölfin

Beitrag von Skadi »

Die Geyster hatten sie geführt und tief im Eis und Schnee fanden sie ihre zukünftige Heimat, Fjellgat! Es mußten Ihresgleichen hier gelebt haben, zu deutlich waren die Zeichen. Nicht nur die Architektur des Dorfes ließ darauf schließen, nein, auch der Kampfplatz, der Thingplatz und was noch überaus deutlicher war, die Statuen einiger Ahnenwächter.  Halvard, Aeiti, Varjot, Solkr. Doch war von den Bewohnern keine Spur zu finden. So wie auf der ganzen Welt, fehlten sie.  Beunruhigend, wie Skadi sich eingestehen musste, doch standen wichtigere Dinge an um die es sich zu kümmern galt.
Als Hathran der Thrymm'tacks oblag es ihr den Sjaman und Jothar zu unterstützen und auf Zeichen des Geyster zu achten.  Erstaunlicherweise gelang es ihr hier in diesen Landen recht gut Kontakt aufzunehmen. Wo sie im alten Land tagelang damit zubringen musste auch nur ein Wort der Geyster wahrzunehmen, war es hierzulande nahezu überwältigend  redeten Stimmen auf sie ein, erzählten und erklärten, so dass Skadi sich oft die vorherige Ruhe zurückgewünscht hätte. Der beste Ort der Kommunikation war der tiefe Schnee. Dort hörte sie die Stimmen glasklar und deutlich. Eine deutliche Nachricht war, dass sie angekommen seien, dass dies nun ihre neue Heimat sei und Fjellgat ein kraftvoller Name sei der gewählt worden war.

Skadi fühlte sowas wie Stolz, sie hatten es geschafft und waren dem sicheren Tod der Alten Welt entronnen.

Die Thrymm'tacks erlebten einen Aufschwung, immer mehr Nordleute fanden den Weg nach Fjellgat und wurden Teil des Stammes.
Skadi und Segimer oblagen die Aufgaben die neuen Tonatings der Bransla zuzuführen.
Aufgaben wurden vergeben, es wurde mit Blut bekräftigt.

Dieses Mal waren es gleich drei die sich der Bransla stellten. Zwei Werager und eine Skalde. Rhandra, Khulbor und Solvaig.
Segimer warf die Runen, während Skadi den Wunsch der Geyster mitteilte.
Schliesslich zogen die Drei aus, nur mit dürftiger Kleidung und einem Messer bewaffnet, sollten sie sich ihren Aufgaben stellen.
Würden sie es schaffen und lebend wiederkehren?  Denn wenn ja, so würden sie als vollwertige Mitglieder des Stammes anerkannt werden.  Solche die mitsprechen durften und bei Entscheidungen Einfluß ausüben konnten. Eine Ehre von der jeder Nordmann träumte.

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