[Quest] Wenn die Schatten nach dem Licht greifen

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Satyr
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[Quest] Wenn die Schatten nach dem Licht greifen

Beitrag von Satyr »

Wenn die Schatten nach dem Licht greifen
 
„Ich hoffe es ist alles zu Eurer vollsten Zufriedenheit, Fürst Deimos“ man hätte fast den sarkastischen Unterton, welcher in seiner Stimme mitschwang, überhören können.
Der Angesprochene würdigte den Teufel keines Blickes, dennoch erhielt Thelisto seine Abmahnung – der nächststehende Leibwächter des Dämonenfürsten lenkte seine feuerrot glühenden Augen auf den Teufel. Reinste Mordlust widerspiegelte sich in diesen und versprach ihm qualvollen Schmerz.
Thelisto musste man nicht erklären, dass er hier – wieder einmal – über die Stränge geschlagen hatte. Auch wenn es ihn Überwindung abverlangte, so senkte er sein Haupt vor dem Dämonenfürsten und breitete hierbei auch die Arme aus. Es nagte an ihm, dass sein Schicksal ihn in die Klauen eines Dämonenfürsten führte und er seit einigen Dekaden nun das Dasein eines der Knechte unter seinem Feind führte.
Der Dämonenfürst überprüfte währenddessen das Kristallkonstrukt akribisch genau. Das musste Thelisto widerwillig anerkennen. - Der Dämon war kein Dummer.
Dieses Exemplar hob sich von anderen Dämonen ab und war nicht wie die meisten seiner Art von einem recht impulsiven Gemüt gelenkt. Was wohl auch mehr an der Vergangenheit des Scheusals lag. Früher, vor ganz langer Zeit, da war der Deimos ein ganz anderes Kaliber, eine ganz andere Kreatur.
Nicht selten verfiel hier Thelisto seiner sehnsüchtigen und leidenschaftlichen Vorstellungskraft. Er Malte sich aus, wie er den Dämon auseinander genommen hätte, seine Eingeweide herausgerissen, sich daraus einen wärmenden, wenn auch stinkenden, Schal gemacht hätte, die leblose Hülle als Übergewand genommen und die Hörner des Dämons als Rückenkratzer umfunktioniert hätte.
Das geistige Seufzen war fast schon hörbar.

„Holt mir die Energiequellen“. Ein alles bestimmender und gänzlich verlangender Befehl erlaubte keinen Spielraum. Die Wächter folgten der Anordnung ohne jegliches Zögern. Selbst die Opfer hatten sich ihrem unausweichlichen und erdrückenden Schicksal gefügt. Es gab nicht mal den Hauch eines Murren oder Widerstandes. Nur die Hoffnung auf schnelle Erlösung.

Sechs dämonische Kreaturen wurden an den Ecken des Hexagons geführt. Ihnen wurden Ketten angelegt, welche am Boden verankert waren und die durch ihre Kürze die Gefesselten auf die Knie zwangen. Sie zeigten keinerlei Gegenwehr dabei, mehr noch, so schien es, als ob die „Energielieferanten“ sich einer despotischen Melancholie hingegeben haben, welcher keinerlei Aufmucken zuließ. Deimos war ein Meister seiner Kunst. Seine Zurschaustellung der Macht war gleichzeitig auch Warnung für den geknechteten und unterdrückten Teufel Thelisto.

Der Schattendämon bereitete sich dann auf das bevorstehende Ritual vor und erlangte einen Status unglaublicher Fokussierung, welchen auch hier Thelisto neidvoll anerkennen musste. Und abermals zeigte sich einmal mehr, welch schwerer Gegner dieser Dämon ist. Thelisto verfluchte innerlich sein Schicksal und alle damit verantwortlichen Götter.

Die Schatten zogen sich gespensterhaft zusammen und suchten ihren Rufer. Sie umspielten spiralartig, von den Füßen beginnend, den Körper entlang schwebend, ihren Herren. Dabei eröffnete sich hier ein Bild, welches surrealer nicht hätte sein können. Die Ebene selber war die der Schatten, und als sich die Schatten zum Dämon hinbewegten und ihn umkreisten, so hatte man den Eindruck, dass die ganze Ebene sich diesem mächtigen Dämon beugte und ihm Untertan war.
Und dann wirkte er seinen Zauber. Die armseligen Kreaturen wurden von der Magie erfasst und ihr Lebensquell wurde ihnen aus den Leibern unter großem Schmerz herausgerissen. Ihr gepeinigtes Kreischen erfüllte den ganzen Ritualort, und so vergingen sie unter größtmöglichen Schmerz zu Staub. Eine vollständige Auslöschung ihres Seins, ihrer Essenz – Sie waren Vergangen für Ewig. Der riesige Kristall sog diese Energien auf und surrte unheilverkündend auf. Explosionsartig löste sich dann diese Energie in einem strahlenden dunklen Licht auf und wurde vom Pentagramm begierig aufgesogen.
Ein Beben durchzog den Turm, als der Dämonenfürst seine letzte Zauberformel aussprach und sich ein schmaler Riss bildete. Thelisto staunte nicht schlecht und konnte kaum glauben was er sah – sein Mund stand offen. Der Dämon hatte eine Verbindung zu einer anderen Ebene geöffnet. Die Wut des Teufels über seinen Peiniger nahm eine neue Dimension an. Der Teufel erkannte schnell, was der Dämon vorhatte.

Aus den Schatten formte sich ein neuer Dämon. Materialisierte er sich wirklich neu, oder war er schon die ganze Zeit da gewesen und Thelisto hatte ihn einfach nur nicht bemerkt?

„Geh und finde ein Opfer, welches meinen Zielen gereicht“

„Ja Herr, ich werde Euren Auftrag erfüllen“ Der Diener wandelte sich abermals und wurde zu einer nebelhaften Gestalt. Als nächstes schwebte er durch das Portal...
 
Legende:
Teufel: Thelisto
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Schattenwesen erste Form
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Schattenlord: Deimos
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Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir
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Re: [Quest] Wenn die Schatten nach dem Licht greifen

Beitrag von Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir »

..unablässig wanderte der Blick des Illusionisten und Beschwörers über die Zeilen der Textpassagen, welche auch nur ansatzweise interessant aussahen. Ein großer Stapel Bücher in den verschiedensten Stadien des Verfalls lagen auf seinem Schreibtisch, ein weiterer bedeutend kleinerer Stapel auf dem einzigen zweiten Stuhl in seinem eher spartanisch eingerichteten Raum. Mitternacht war längst vorrüber und eine einzelne Kerze warf flackernde, tanzende Schatten an die Wände. Natürlich benötigte der Vampir kein Licht, lediglich die feste Routine der Maskerade hatte ihn dazu bewogen, den Talkstumpen zu entzünden. Derlei Gewohnheiten sollten zügig verinnerlicht werden, eine Weisheit, welche Varrak schnell erlernt und umgesetzt hatte. Einen Moment löste er seinen Blick von dem geschwungenen Buchstaben und strich sich über die Augen. Die Erschöpfung als Folgen der jüngsten Huldigung Ihrer Göttin, war noch nicht vollständig verschwunden, noch immer spürte der Magier eine gewisse Mattigkeit. Für einen weiteren Lidschlag schloss er die Augen und ließ seine Konzentration abklingen, seinen Geist den Fokus reduzieren. Plötzlich schien das innere Raubtier den Kopf zu heben und zu wittern, aprubt zwang Varrak seine Aufmerksamkeit wieder an die Oberfläche und richtete seine scharfen Sinne auf die Umgebung. Alles schien unverändert, die flackernden Schattengebilde bewegten sich im unsteten Tanz, der Geruch des nahen Wassers, das Bouket des sterbenden Blumenstrausses, leicht herbe Geruch des abbrennenden Talkes sowie die leicht muffigen Ausddünstungen der alten Folianten verrieten ihm nichts ungewöhnliches. Und doch, irgendetwas schien für einen winzigen Moment an der Aufmerksamkeit des Vampirs gezupft zu haben, ob dieses Gefühl  nun arkaner Natur oder seinen vampirischen Sinne geschuldet war, vermochte er nicht zu sagen. Vieleicht hatte ihn seine Erfahrung mit der Herrin Lilith noch weiter sensilibisiert oder seine Erschöpfung war nur noch weit größer,als er sich selbst eingestehen wollte.

Mit einem kaum höhrbaren Seufzer richtete Varrak seine Aufmerksamkeit wieder auf das vor ihm liegende Buch und klappte es zu. heute würde er keinerlei neue Erkentnisse mehr effizient aufnehmen und beurteilen können. Im Grunde war jene Kreatur, welche er statt des wiederspenstigen Spektraldämons, zukünftig beschwören wollte, bereits identifiziert. dennoch ein Quentchen Information fehlte ihm noch und der Vampir wusste sehr genau um den Wert von wirklich vollständigen Informationen. Vieleicht ließe sich in Heredium noch weiteres Wissen erlangen, ein Versuch war es allemal wert. So kontrollierte er noch zügig seine Ingredenzien auf Vollständigheit und konzentrierte sich auf einen der tiefen Schatten in seinem Zimmer. Mittels der dämonischen Kraft seiner Art, schienen die Umrisse seiner Gestalt selbst etwas dunkler zu werden und mit einem entschlossenen Schritt, tauchte er in den Schatten. Zeit und Raum schienen ihre Gesetzmässigkeiten zu verlieren, wenn er auf diese Art reiste. Schemenhaft rasten Formen und Konturen an ihm vorbei als plötzlich irgendetwas seine Fortbewegung erst bremste und ihn mit Gewalt aus den Schatten katapultierte. Noch bevor der Vampir einen klaren Gedanken fassen konnte, krachte sein Leib gegen eine harte Struktur und Schmerz raste durch seine gesamte Seite. Sein Körper glitt zu Boden und auf allen Vieren verharrend, brauchte er einen Moment,um sich seiner Umgebung bewusst zu werden. Lilith sei dank, schien er kurz vor Heredium aus den Schatten katapuliert worden zu sein, der durchdringende Geruch des alten Friedhofs war unverwechselbar, war er hier doch zum zweiten und entgültigen Mal, geboren worden. Ein leises Stöhnen verließ seine Kehle, als er sich aufrappelte und seine nahe Umgebung überblickte. Die harte Struktur erwies sich als Baum, seine Seite schmertzte und vorsichtig tastete er nach seinen Rippen. Diesmal unterdrückte er den Schmerzlaut,als seine Finger gegen die offenbar angebrochene Rippe drückten. Sich einen Moment vorsichtig an den Baum lehnend, konzentrierte er sich erneut und aktivierte die machtvollen Heilungskräfte seines Blutes. Fast konnte er das Knirschen höhren,welches sich ergab, als die lädierte Rippe sich nach und nach wieder in ihre alte Form brachte. Die komplette Heilung würde noch etwa dauern aber zusätzlich aufgenommenes Blut würde es unterstützen. 

Was in aller Herrin Namen war das gewesen? Allmählich gesellte sich kalte Berechnung zu den Schmerzen und verdrängten diese schließlich. Auf seine arteigenen Kräfte war stets Verlaß gewesen, welcher Umstand hatte also zu dieser Störung geführt? Zu früheren Zeiten hätte er vor aufkommender Wut über Derlei die Fänge gebleckt, doch diese Zeiten lagen hinter ihm. Wut und Zorn waren Emotionen, welche lediglich gut kontrolliert überhaubt einen gewissen Wert besaßen. Jede andere Beurteilung entsprach dem jämmerlich,sterblichen Wunsch, mithilfe dieser Zustände, natürliche Grenzen zu überwinden. Unkontrolliertheit war keinerlei Option, gleich wie erfolgversprechend sie schien. Sein nachtgewöhnter Blick durchdrang mühelos die Dunkelheit und einen Moment verharrte er reglos, seine Umgebung beobachtend. Doch dieser Ort war nicht ohne Gefahr, ihre Erzfeinde nutzten die Wälder für ihre Streifzüge, solange sie sich nicht gegenseitig die Flöhe vom verkommenen Pelz des anderen, klaubten. All das war beunruhigend, doch entstand auch jene Emotion im Grunde aus Unwissenheit, geparrt mit sachlicher,nüchterner Kalkulation der bekannten Fakten. Vieleicht konnte ihm sein Meister weiterhelfen,natürlich würde er mit keinem Wort die Maskerade gefährden. Doch hatte er damals einer Vorlesung über das Multiversum und die darin enthaltenen spekulativen Möglichkeiten, sehr genau verfolgt. Eine Abschrift dieser Vorlesung befand sich auch noch in seinem Besitz, eine weitere Informationsquelle unter Umständen. Das der Schatten derlei reagierte war mehr als ungewöhnlich oder sollte er doch noch schwächer sein, als angenommen? So machte sich der Vampir weiter zu Fuß auf zum nahen Heredium....
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Satyr
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Re: [Quest] Wenn die Schatten nach dem Licht greifen

Beitrag von Satyr »

Das Portal hinter der Nebelgestalt schloss sich. Hektisch huschte es in der Luft umher und versuchte sich der Umgebung anzupassen und sich zu orientieren. Leider konnte bei dem Ritual der Ort nicht genau bestimmt werden. Hatten sie auch keine wirklichen Informationen, um ein etwaiges Gebiet vor zu bestimmen. Somit war hier die Gefahr, sofort erkannt und gebannt zu werden, relativ hoch. Der Schatten machte sich auf ein Versteck zu finden. Unter einem kleinen Felsbrocken fand er seine Zuflucht und sammelte sich erst einmal. Diese Ebene war dem Wesen aus der Dunkelheit völlig fremd. Das gleißende Licht der Abendsonne peinigte es schon zu sehr und verlangte von dieser Kreatur der Finsternis einiges ab. „Du garstiges Licht, sei verflucht du Feuerball, deine Tage seien jedoch gezählt!“ kommentierte es die ersten Eindrücke.
Die Sonne wich dem Mond und dem dazugehörigen Sternenkleid am Nachthimmel. Mehr an Dunkelheit konnte nicht erwartet werden. Die Schattenkreatur machte sich an, den auferlegten Befehl zu erfüllen.
  
Es wanderte eher ziellos umher und so vergingen die ersten Tage im selben Trott. Tagsüber verstecken und in der Nacht auf die Suche nach geeigneten Opfern. Man kann nicht abstreiten, dass eine gewisse Routine sich etabliert hatte. Oft wurden auch kleinere Kreaturen wie Vögel, Nager oder Rotwild erledigt. Am Blut und der Essenz dieser Kreaturen konnte das Schattenwesen immer mehr an Kraft gewinnen. Es fehlte nicht mehr viel und der Dämon hätte genug an Energie gesammelt, um eine Stufe zu erreichen, welche ihm mehr an Möglichkeiten eröffnen würde.
Auch konnte sich dieses Wesen besser an unsere Ebene anpassen und kam mit jedem verstrichenen Stundenglas besser zurecht. So konnten weitere Strecken zurückgelegt werden und größere Essenzen geraubt werden.
  
So vergingen die Tage und Wochen. Tagsüber verstecken, nachts fressen und weiter umherziehen.
  
Eines Nachts wurde ein kleines Gehöft erreicht. Ein Bauernhof mit angebauter Stallung am Haupthaus. Zu dieser weit fortgeschrittenen Nachtzeit war auch kein Licht mehr zu sehen. Alle schliefen, selbst die Ziegen und Schafe im Stall hatten sich der dämmrigen Ruhe hingegeben.
Der Dämon umrundete in seiner Nebelgestalt das Gehöft, kundschaftete es aus und schätzte seine Aussicht auf Erfolg als gut ein.
  
Die Kreatur der Finsternis näherte sich mit hoher Geschwindigkeit dem Stall. Gerade einmal die Länge eines Herzschlages reichte aus, um die paar Nutztiere allesamt zeitgleich zu vernichten. Kein Laut ging von ihnen aus als ihre Essenzen geraubt wurden. Gestärkt durch diesen Schmaus, machte sich der dunkle Nebel auf in das „Haupthaus“ einzudringen. Hier reichte der zwei fingerbreite Spalt des Türbodens aus, um hinein zu gleiten. Das Ehepaar lag friedlich schlafend im Bett und die Großmutter hatte neben dem Kamin, in welchem sich noch etwas Wärme spendende Glut befand, ihren Schlafplatz. Der Bauer selber schnarchte zwar, aber es schien die beiden anderen Frauen nicht zu stören. Jung war das Paar, der Bauer zwar gezeichnet von seiner Arbeit, bot er dennoch eine kräftige Statur. Seine Frau war auch durch die schwere Arbeit und die Abstriche, zu welchen sie ihr verarmtes Leben zwang, um einige Sommerläufe vorgealtert. 
  
Der Dämon setzte sich auf die Brust des Mannes und wartete ab. Die Kreatur passte sich dem Rhythmus des Mannes an und bewegte sich mit diesem auf und ab. Als Mann und Dämon sich im Einklang bewegten, sah das Scheusal seine Zeit gekommen. Und so schlug es beim nächsten Ausatmen an und zerrte mit immenser Wucht an der Lebensessenz des Bauern. Dieser schreckte zwar von seinem Schlaf hoch, doch war er so überrumpelt von dieser wuchtigen Attacke, dass er keine Gegenwehr leisten konnte. Seine Frau schnellte hoch und schrie vor Entsetzen auf. Vor Angst war sie wie versteinert und konnte sich nicht mehr rühren. Sie sah zu wie die Seele ihres Mannes in die dunkle Nebelgestalt eingesogen wurde.
Durch diesen horrenden Kraftschub griff der Dämon auch die erstarrte Frau an, welche nur noch einen Schrei abgeben konnte. Auch ihre Seele wurde erbarmungslos einverleibt.
Wie das köstlichste Ambrosia war es hier für das Scheusal. Diese unglaubliche und zeitgleich auch aphrodisierende Machtzuwachs benebelte das Geschöpf der Schattenebene regelrecht. Solch eine Kraft hatte es länger nicht mehr gespürt – nein, das war gelogen, es hatte noch nie so viel Macht besessen.
Von seinem Glücksgefühl benebelt, nahm es nicht mal mehr wahr, wie die Großmutter ebenso wach wurde und wimmernd in der Ecke hockte. Doch das alte Weib sollte nicht lange unentdeckt bleiben. Auch sie wurde angegriffen und der Seele und somit ihres Lebens beraubt.
Doch das war der Kreatur der Schatten nicht genug, sie begann auch die Körper der ersten beiden Opfer zu fressen. Wie zu erwarten erlangte sie hierdurch ebenso einen weiteren Anstieg ihrer Stärke. Der Körper der Großmutter sollte jedoch einen anderen Zweck erfüllen...er tauchte in den Körper der alten Frau ein, und dieser kleidete ihn unerwartet, jedoch zu seiner Zufriedenheit, gut.
  
Jetzt konnte der Schattendämon auch bei Tageslicht wandern, denn der Körper der Greisin schützte ihn ordentlich vor dem quälenden Feuerball des Firmaments...  
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Re: [Quest] Wenn die Schatten nach dem Licht greifen

Beitrag von Satyr »

Das Wesen wanderte unentwegt durch die Ländereien unseres Kontinents. Vorsorglich vermied diese abartige Kreatur große Ballungsräume und begnügte sich damit, kleinere Gruppierungen zu überfallen. Meist waren dies Bauern, welche ihre mit ihren Erzeugnissen der harten Arbeit beladene Karren  selber zogen oder, wenn sie so etwas wie Reichtum besaßen, einen Ochsen davor gespannt hatten.
 
Die Macht dieses Scheusals aus der Schattenebene nahm stetig zu und so erlangte es durch das Einverleiben ihrer Seelen immer mehr an Fähigkeiten, welche ihm neue Wege offenbarten.
 
Dieses Geschöpf der Finsternis erlangte auch bald die Sicht des „dämonischen Auges“ und erkannte die Leylinien, welche unsere Welt durchzogen und so folgte es eines dieser magischen Spuren hin zu den Ödlanden. Eine Konzentration dieser Energien fand der Dämon auch in den Stollen der Mine. Es überkreuzten sich dort multiple Stränge.
 
Dem Hunger nach Macht folgend gelangte es immer tiefer in die Stollen des Höhlenkomplexes. Zu seiner Verwunderung und zeitgleich positiven Überraschung fand es dort einen 'Dämonen-Kult', welcher für das Erreichen seiner Ziele wie geschaffen war. Diesen Kult musste es infiltrieren und für seine Zwecke dienlich machen.
 
Mit seinen neu gewonnen Möglichkeiten vermochte das entartete Wesen aus den verborgenen Schatten heraus die Menschen genauer zu beobachten und zu erforschen. Es dauerte nicht lange bis eine gewisse Hierarchie und Anzeichen von Struktur erkannt wurden. Der Schattendämon brachte hier eine förderliche und gewinnbringende Geduld mit. Wenig Zeit verging und das dämonische Wesen machte ein geeignetes Opfer aus. Ein junger Magier sollte es sein, welcher auf den Namen Ragan hörte. Ambitioniert versuchte dieser Mensch seinem Verlangen nach Macht nachzukommen. Jeden Auftrag seiner Vorgesetzten füllte er mit Hingabe aus. Nur um jedes Mal einen harten Dämpfer als Entlohnung zu erhalten. Mit voller Härte der Ränkenspiele wurde er ein um das andere Mal auf seinen Platz zurück verwiesen. Die Meister gaben seine Verdienste als die Ihrigen aus und schmähten ihn so nur noch mehr. Erniedrigung und Trug waren bei diesem Kult scheinbar gang und gäbe. Der Schattendämon konnte nicht umhin und erkannte hier gewisse Ähnlichkeiten mit seinesgleichen. Die Saat der Korruption war tief und weit verbreitet in ihnen. So verwunderte es die Abscheulichkeit der Schatten nicht wirklich, dass er öfter Zeuge davon wurde, wie diese Menschen, nicht nur mit den Dämonen paktierten, sondern sich gelegentlich auch mit den niederen Kreaturen des Abyss paarten. Diese Menschen waren eine regelrechte glückliche Fügung des Schicksals. Stellte sich der Schattendämon richtig an, könnte er die Kultisten gewinnbringend für die Ziele seines Herren einbringen.
 
 
 
Ragans Zorn auf seine Oberhäupter kannte bald keine Grenzen mehr. Die stetigen leeren Versprechungen, das dreiste Einvernehmen seiner Errungenschaften, das erniedrigende Missachten seiner Erfolge waren wie Wasser auf den Mühlen seines Grimms.
 
Es verging kein Tag, an welchen er seine Mentoren nicht verfluchte und sich bildlich vorstellte wie er ihren Lebensfaden kappte.
 
.
 
Die Zeit des Schattendämons war nun gekommen, ein verführerisches und kaum abzuweisendes Angebot unter zu bringen. Und so war seine Stimme mehr ein Wispern, das in den dunklen Gängen des Berges Ragan erreichte: 
 
„Du willst sie sterben sehen.“ Kehlig wurden diese Worte an das Ohr des Okkultisten geführt. Der junge Mann schreckte auf und sah sich um. Er versuchte in der beengenden Dunkelheit etwas auszumachen, doch konnte er niemanden erblicken. „Ich kann dir zeigen wie du dich ihrer entledigst“ war das Flüstern zu hören.
 
„Ich kann dir unvorstellbare Macht zeigen, Macht, welche dir zusteht, welche du dir schon länger verdient hast“ kam die süße Versuchung „Kräfte, welche dich auf eine neue Ebene der Stärke führen“ … jedes Wort wurde leise gesprochen aber für den Menschen gut deutlich zu vernehmen „DU, HAST, ES, DIR, VERDIENT,“ betonte das Wesen einschlägig „sie sind deiner nicht würdig, du solltest ihr Anführer sein und nicht diese alten und verkappten Nichtsnutze von Versagern“ der zynische Stimmenklang war allzu deutlich.
 
Die Worte des Dämonen sollten bei Ragan Früchte tragen. Ja, sie stimmen alle, er  hat es sich schon längst verdient, er hatte alles getan und gemacht, nur dank ihm haben sie es so weit geschafft und sich in ihrer Position verfestigt. „Du bist der Auserwählte, du wirst deinen Clan zu neuen Ufern führen, du wirst eine mannigfaltige Macht erhalten wenn du dich mit mir verbündest“ wie süßer Honig schmeckten dem Menschen diese Worte. „Lasse mich dir helfen sie zu vernichten, öffne dich mir und ich werde dir all meine Kraft auf ewig geben.. du wirst unbezwingbar sein, sie werden sich alle vor dir auf Knien werfen, du bist der Auserwählte“
 
„Ja der bin ich, und ja ich sollte es ihnen allen zeigen, sie sollen alle vor mir im Dreck kriechen, ich bin der einzige der das sieht, die Anderen müssen es auch sehen, - ich werde sie zum Sehen bringen!“ wie leicht war er ihm doch in die Falle gegangen „müssen es so annehmen wie ich es ihnen gebe“ Der Okulist war seiner Gier nach Macht anheimgefallen. Jeder, der noch bei Verstand gewesen wäre, hätte diese Falle durchschaut.
 
Und so kam es, dass Ragan sich der Kreatur bereitwillig öffnete..
 
 
 
Nicht einmal ein halbes Stundenglas was verstrichen, und der Dämon hatte die volle Kontrolle über den Menschen erlangt. Wie hätte es denn auch anders kommen sollen? Wie ein Parasit hatte sich das Scheusal in den Kultisten eingenistet und sich das Wissen des Mannes zu Nutze gemacht. Die Kreatur verleibte sich immer nur so viel von der Lebenskraft des Menschen ein, dass der Körper nicht starb und sich physisch regenerieren konnte. Der Dämon zügelte seine Gier und hatte durch den Magier eine Quelle der erneuerbaren Energie erhalten, welche ihn stetig mit köstlicher Vitalität versorgte und somit seine Macht weiter hochtreiben konnte.
 
 
 
Noch am selben Tag der Übernahme provozierte der Dämon seine Kontrahenten. An den niederen Strukturen der fraglichen Hierarchie arbeitete es sich hoch und vernichtete einen nach dem anderen. Wie eh und je unterschätzten die meisten den vermeintlich schwachen Magier. Doch rumorte es schnell in ihren Reihen und die verängstigten Kontrahenten machten ihm kampflos den Weg frei.
 
Und es kam die Zeit, als der Dämonen-Magier auch die Anführer herausforderte. In ihrem Übermut und gekränkten falschen Stolz erkannten sie nicht, welch Gefahr von diesem 'Menschen' ausging. Und ihr Hochmut wurde ihnen zum Verhängnis. Sie alle hatten dieser Übermacht nichts entgegen zu setzen und sie fielen ihm zu Füßen.  - 'Ragan' hatte jetzt die volle Kontrolle über die Kultisten erlangt. Doch war dies erst der Anfang seiner Herrschaft...

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Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir
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Re: [Quest] Wenn die Schatten nach dem Licht greifen

Beitrag von Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir »

Grübelnd stand der Ancilla am Fenster seiner Räumlichkeit in der Villa und spürte deutlich, wie die Unwissenheit ihn fast gereitzt werden ließ. Varrak verabscheute nichts mehr als unzureichende Informationen, jene waren für eine exakte Risiko Nutzen Kalkulierung unerlässlich. Das Erlebte, dieses offensichtliche Versagen seiner arteigenen Kräfte wurmte ihn weit mehr, als er zugeben wollte. Der Schatten hatte reagiert, nicht zwingend auf ihn selbst und doch war dies möglich. Der Illusionist konnte diesen Verdacht nicht stehen lassen,gleich wie gering er war. Noch immer war die Position des Hauses Baphomet nicht in Stein gemeißelt, trotz der Erhöhrung durch Ihrer aller Herrin Lilith. Zwar hatte die Verkündung dieses Umstandes durchaus für einen gewissen,weiteren Spielraum gesorgt, doch reichte dies noch lange nicht. Die Ratten waren ebenfalls nicht untätig gewesen und mischten sich mittlerweile in Belange ein, welche sie voher unbeachtet gelassen hatten. Ihr kleinen Nagernasen schnüffelten herum und waren letztlich genauso störend wie auch hilfreich, je nach Sachlage. Die Oberrätin stichelte gegen Sorsha, einen Lidschlag lang verfolgte Varrak ihr Gebaren, dan brachte er mit einer geziehlten Frage, eine interessante Antwort zutage. So war doch offenbar Svenja ursprünglich ein Ghul gewesen, nichts als ein besseres Werkzeug. Der Umstand, das sie genau jenes wohl nicht gerne höhrte,ließ Varrak tatsächlich lächeln. Natürlich erreichte diese Bewegung seines Antlitzes nicht seine Augen, warum auch. In jedem Fall mussten sie die Vampirnager im Auge behalten,daran bestand kein Zweifel.

Mit einer Handbewegung,als verscheuche er lästige Fliegen,richtete er seine Gedanken wieder auf die Gegenwart. Er musste herausfinden,warum der Schatten dermassen reagierte, dies war essentiel für gewisse Entscheidungen. Einen Moment erwog Varrak,seinen Schützling und jungen Prinzen der Fammilie hinzuzuziehen doch war dieser bereits mit einem anderen Projekt ausgelastet, welches keinerlei Störung tolerrierte. Saturas meisterte seine Aufgabe hervorragend und der Erstgeborene hatte klar verkündet, das ihr junger Prinz in diesem Fall das letzte Wort zugesprochen bekam. Auch Tidus war einverstanden und widmete sich eigenen Studien. Mit einer letzten Bewegung seiner Hände kontrollierte er seine Reagenzien und überprüfte die Schnallen der leichten Lederrüstung. Dan glitt er in die Schatten und witterte beständig, mal nutzte er seine arteigene Fähigkeit und überbrückte so gewisse Entfernungen,mal schritt er zu Fuss durch die Landschaft, immer darauf bedacht, sich nicht zu lange in bewaldete Gebieten aufzuhalten. Das letzte,was er gerade brauchte war ein vermeidbarer Kampf mit den Pelzträgern. So reiste der Vampir umher und horchte ständig in sich hinein..witterte..er brauchte eine Fährte..irgendwas..eine Spur..Informationen..dieses Gebaren wiederholte er mehrere Nächte..die Zeit drängte vermutlich..auch seinen Meister musste er noch aufsuchen..witternd ließ er dem inneren Raubtier mehr Freiheit......
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Golga/Kendor
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Re: [Quest] Wenn die Schatten nach dem Licht greifen

Beitrag von Golga/Kendor »

Die Eruption

Müden Schrittes ging er fast schon schlurfend durch das Anwesen der von Assuans. Die letzten Tage hatte er sich dort in der Bibliothek und seinem Arbeitszimmer aufgehalten. Die jüngsten Ereignisse, welche ihn schier nicht zur Ruhe kommen lassen wollten, verlangten so einiges von ihm ab. Nahrung nahm er auch immer weniger zu sich und so breitete sich eine Kraftlosigkeit in ihm aus.
Die Probleme und die sich auftürmende Arbeit wollten scheinbar kein Ende finden und allein der Gedanke, dass bald eine monumentale Schlacht stattfinden sollte, tat sein übriges. Einzig zu selektieren und die Projekte nach Prioritäten abzuarbeiten, war ein Lösungsweg, der ihm helfen sollte. Dabei evaluierte er auch immer wieder aufs Neue ihre Dringlichkeit. Denn die Geschehnisse überschlugen sich oft und stellten die Menschheit vor neue Herausforderungen.
Nicht selten entwich ihm ein schwermütiger Seufzer. Die Erschöpfung machte sich auch an seinem Antlitz bemerkbar. Die vitale Kraft, welche ihn sonst immer kleidete und ihm ein frisches Aussehen verpasste, war gewichen. Oft musste er sich selber mit Magie oder alchemistischen Tränken wieder aufpäppeln. Mit der Zeit konnte das einfach nicht mehr gesund sein.
Übermannt von dieser Anstrengung und dem Schwermut, gepaart mit dem eigenen Missbrauch seines Körpers, schlossen sich seine Augenlider und tatsächlich verfiel er einem Sekundenschlaf anheim. Es war so leicht los zu lassen.

Es donnerte regelrecht in seinem Geist. Irgendetwas hatte ihn aufgeschreckt und führte dazu, dass die Nackenhaare sich aufrichteten. Seine Alarmglocken erhallten laut und deutlich. Eine kurze Kontrolle der Schutzrunen des Anwesens machte ihm klar, dass die Familie nicht in unmittelbarer Gefahr war.
Und dennoch, etwas Fulminantes musste hier gerade passiert sein. Ein Umstand, der nicht hätte sein dürfen! Doch was ? Diese Frage bedurfte keiner wirklichen Antwort. Golga hatte aufgrund seiner Reisen durch die Ebenen des Abyss und damit gewonnen Erfahrung, gar Expertise, zuordnen können, worum es sich handelt. Sein besonderes Gespür sollte ihn auch nicht trügen. Hier schien es eine solch kraftvolle Entladung gegeben zu haben, welche selbst über die Ebenen hinweg ging. Es war eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit und dennoch ist es geschehen.

Der Magier nahm sich nochmal die Zeit und untersuchte seine Empfindungen. Könnte es sein, dass er sich hier doch täuschte und er einfach nur einen schlechten und außerordentlichen intensiven Traum hatte? Er horchte nochmal in sich hinein. Es war nichts Ungewöhnliches und es kam auch nicht von ihm selber. Es war für ihn eindeutig und somit auch endgültig eine Eruption durch die Ebenen.

Während die Augenblicke verstrichen und das Stundenglas sich leerte, ordnete er seine Gedanken und stellte einige Überlegungen auf. Seine Hand wanderte hier bei wie von selbst zu einem der Beutel und holte ein Phiole mit roter Flüssigkeit hervor. Der Korken wurde ploppend mit den Zähnen raus gezogen und der Inhalt der Flasche fand schnell seinen Weg über die Lippen, die Kehle hindurch in seinen Magen. Der Lebenskraft spendende Trunk erfüllte seinen Zweck. Es gab keine Zeit, der Erschöpfung kostbaren Raum zu gewähren. Und so betrieb er abermals Raubbau am eigenen Körper.
Als er sich erhob, fuhr sich Golga mit der rechten Hand durch das lange Haar und richtete dann seine Kleidung zurecht. Er musste diesem Beben nachgehen und herausfinden, worum es sich hier handelte. Hatte Ba'Muth etwa seine Finger hier im Spiel oder stellte sich gerade eine neue Spielfigur - welche die Gunst der Stunde für sich ausnutzen wollte - auf dem Schachbrett auf?
Noch während er ging sammelte er seine Magie und ließ dem Zauber freien Lauf, drei Schritte später war er auch schon nicht mehr auf dem Anwesen der von Assuan.
Zuletzt geändert von Golga/Kendor am 03 Jun 2022, 21:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: [Quest] Wenn die Schatten nach dem Licht greifen

Beitrag von Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir »

Wieder war der Ancilla auf der Suche, in der letzten Nacht war er auf eine Spur gestossen, der blutigen Mutter sei Dank. Ein äußerst schwacher Blutgeruch war an seine Sinne gedrungen und seinem raubtierhaften Instinkt folgend, hatte er seine Anstrengungen verdoppelt. An sich war an einem solchen Geruch mitten im Brachland nichts ungewöhnliches aber irgendetwas daran, erregte deutlich sein Interesse. So schnalzte er einmal unmelodisch auf und lenkte Xrash an dem Flussarm entlang. Er hatte Morgaine angewiesen, die Echse nicht zu überfüttern, leicht hungrig waren auch die Sinne seines Reittieres ein nicht zu unterschätzender Vorteil.Glücklicherweise war es in dieser Nacht recht windstill, so das kein störender Geruch vom Wasser seine Sinne trübte. Der Geruch wurde stärker und Xrash beschleunigte Ihren Lauf.Immer wieder ließ der Magier seinen Blick durch die Umgebung gleiten, schützende sowie stärkende Zauber lagen bereits auf ihm doch war er hier nicht in gewohnter Umgebung, ergab sich aus dieser Tatasache doch ein gänzlich höheres Risiko. davon abgesehen hatte auch Golga eine Art Erschütterung gespürt und mehr. All dies zusammengenommen, ließ nur eine Handlung zu und so hatte Varrak nächtelang gesucht. Wären dies nur seine Empfindungen gewesen, so hätte er die Suche bereits aufgegeben aber die Worte seines wesentlich erfahreren Meisters klangen ihm noch in den Ohren.

Es war ein Gemetzel, schlicht und ergreifend.Brutal und ganz offensichtlich äußert effizient, also im Grunde beneidenswert.Nichts beinhaltete mehr Leben auf dem kleinen Hof,weder die beiden Bauersleute noch die wenigen auffindbaren Ziegen, welche verstreut vor der kleinen Kate und im Stall lagen. Der Blutgeruch war für seine scharfen Sinne noch immer allgegenwärtig und einen Augenblick gönnte er sich die Freude,ihn tief einzuatmen.Natürlich war es von niederen Kreaturen, doch noch etwas anderes mischte sich in diese erquickende Empfindung..er rief seine Vertraute und wies sie an, die Umgebung im Auge zu behalten. Elyssa schweebte einen Moment unruhig wirkend an seiner Seite, fügte sich dan aber.Mit einem leichten Stirnrunzeln wendete sich Varrak wieder den beiden Leichen zu, vermutlich ein Ehepaar, sofern er die zerrissenen Überreste richtig deutete oder vielmehr..gedanklich zusammensetzte. Ein entsetzter,gequälter Ausdruck war in beiden Gesichtern zu erkennen, auch wenn sich nach den Köpfen erst umsehen musste. Unbeschreibliche Furcht hatte sich tief in die blutige Haut eingebrannt, wenn er die Überreste und Haltung der muskulösen Arme des Mannes richtig deutete, gab es zumindest eine Abwehrhaltung,wenngleich er nicht annahm, das es aufgrund des Zustandes der Leichen,einen Kampf gegeben hatte.Nein,dies war ein Massaker, äußerst brutal, keinerlei Heimlichkeit oder gar Raffinesse wurde angewant. Hatten auch diese Morde etwas mit dem in Rostanker zu tun? Sollte eine Steigerung der Brutalität geplant gewesen sein, war dies durchaus möglich.

Methodisch holt er eine Phiole und ein sauberes StückTuch hervor,zog dan seinen Dolch. Vorsichtig entnahm er sowohl Blutreste als auch eine Gewebeprobe.Beides wickelte er sorgfältig ein und verstaute die beiden Dinge. Und doch..er spürte noch etwas anderes..sein Blick ruckte herum und für einen winzigen Moment, glaubte er, einen waabernden Schatten gesehen zu haben. Mit einer übermenschlich schnellen Drehung wirbelte er herum und hob bereits seine Rechte,während die Linke in einen seiner Kräuterbeutel glitt. Doch..da war nur Dunkelheit, welche sich mühelos seinem nachtgewöhnten,vampirischen Augen offenbarrte. Doch auch Elyssa schient irgend etwas bemerkt zu haben, den einen Lidschlag später waabterte ihre dunkel violette Gestalt an seiner Seite und er spürte, wie sie ihn mit Schutz und Stärkungszaubern belegte. Dabei war auch ihr Blick in dieselbe Richtung gewant und langsam,den Blick nach vorne gerichtet, zog sich der Vampir zurück.

Dies hier war..mehr als ungewöhnlich, fremdartig und doch..faszinierend. Nur einen Moment lang ließ sich der Ancilla von dieser Empfindung binden, zügig setzte sich wieder sein nüchterner,rationaler Verstand durch und analysierte die ganze Situation. Er hatte weiterführende Informationen,mehr noch.Er war auf etwas gestossen,was ihm im Grunde völlig neu war,zumindest die Ausrichtung..keine Nekromantie..keine Illusionsmagie..nichts Elementares..Magie sicherlich..mit einem lautlosen Fluch auf den Lippen ging er rückwärts, bis er den zischenden Atem seiner Reitechse höhrte, dan entließ er Elyssa und schwang sich mit einer schnellen Bewegung in den Sattel. Hier war er nicht sicher, es gab zu viele Fragen und zu wenig Antworten. Dieser Zustand war..inaktzebtabel..
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Re: [Quest] Wenn die Schatten nach dem Licht greifen

Beitrag von Satyr »

Das Tor zur Schattenebene

Ragan, oder besser gesagt, der Schattendämon, hatte keine Zeit verschwendet. Gehorsam befolgte er akkurat den Befehl seines Lords und versammelte die Kultisten-Magier um sich. Er konnte diesen bizarren Clan leicht für sein Vorhaben gewinnen. Versprach er ihnen nicht nur Stärke, sondern zeigte ihnen zu welchen ungeahnten Wegen der Macht er sie führen würde. Diese Wahnsinnigen und irregeführten Menschen waren wie Feuer und Flamme für dieses Unterfangen aufgegangen und waren trunken von der dämonischen Kostprobe, welche „Ragan“ ihnen offenbarte. Sie stellten sein Vorhaben nicht in Frage und folgten dem „Schattenmagier“ blind.Ragan hatte die Magier unterrichtet wie und was sie zu tun hatten. Das ging vom Errichten des Bannkreises, von der Beschaffung der nötigen Materialien bis hin zum Aufsagen und Mitwirken des Ritualzaubers. Die Krieger erhielten auch ihre Aufgaben und waren damit betraut worden, die nähere Umgebung zu überwachen und die wirkenden Magier zu schützen. Im Schutze der Nacht, umhüllt von der Dunkelheit, machten sie sich auf den Weg an verschiedenen, mit Bedacht gewählten Orten, ihre dunklen Rituale vorzubereiten. Manchmal führte es sie oft auch sehr nahe an Siedlungsräume der Menschen. Das Risiko entdeckt zu werden war hierdurch gesteigert und dennoch mussten sie dieses Wagnis eingehen.
Die Zurschaustellung seines Könnens untermauerte seinen Führungsanspruch unter den Kultisten. Gebannt und völlig eingenommen von seiner Leistung vermochte hier niemand mehr den Hauch eines Aufbegehrens zu erbringen. Seine Autorität war unantastbar geworden. Ragan hatte die Menschen vollkommen unter seine Kontrolle gebracht und nährte sie immer mehr mit seinen sich erfüllenden Prophezeiungen.
Ragan musste hier Erfahrungswerte und Informationen gewinnen. Die ersten Verbindungen zur Schattenebene waren noch nicht perfektioniert, es fehlte ihnen an den erforderlichen Details, welche solch ein Ritual in neue Spähren der Macht führte. Die Dimensionsportale waren noch  flatterhafter und nicht beständiger Natur. So konnten auch nur kleinere und schwächere Kreaturen durch den Riss gelangen.
Das Gewinnen von Routine durch stetige Wiederholung sollte die letzten Finessen einbringen.

Auch wenn Siedlungsräume gerne vermieden worden wären, so war ihnen eine freie Auswahl der Ritualorte verwehrt geblieben. Der Schattenmagier konnte an ausgemachten Orten eine gewisse engere Verbindung zur Schattenebene erkennen und musste diese Gebiete, auch wenn das eine regelrechte Gratwanderung erforderte, nicht entdeckt zu werden,  für das Vorhaben einnehmen und das Risiko eingehen...

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Golga/Kendor
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Re: [Quest] Wenn die Schatten nach dem Licht greifen

Beitrag von Golga/Kendor »

Wenn sich der Verdacht bestätigt.

Das Treffen mit seinem Studenten hatte nicht nur zu einem Austausch der Eindrückte geführt, sondern auch weitere Fragen aufgeworfen und zum Nachdenken angeregt. So kamen beide zum Entschluss und hatten festgehalten, dass hier etwas vorgefallen war, was ihrer gesonderten Aufmerksamkeit bedurfte. Wegignorieren und zur Seite wischen war keine der möglichen Optionen, die ihnen zur Verfügung stand. Und um ehrlich zu sein, das Interesse dieser beiden Magier war auch aus ihrer eigenen Neugierde heraus gewachsen.

Als sie sich getrennt hatten, verfolgte jeder seinen eigenen Weg der Aufarbeitung, um an weitere Informationen zu gelangen.

Einige Zeit später..

Auch wenn Golga hier mit seinen Gedanken und Aufgaben regelrecht eingenommen war, und mehr unbewusst als bewusst seinem Tagwerk nachging, konnte er nicht umhin etwas Eigen- und vor allem Einzigartiges, Altbekanntes, wahrzunehmen. Er hatte diese Energien schon einmal gespürt, es war lange her und wahrscheinlich umfasste der Zeitraum etwas mehr als eine Dekade. Trotz alldem konnte er sich an diese Verbindung erinnern.
Wie ein schwacher, hallender Ruf über eine weite Entfernung, durch verschiedene Ebenen hindurch, vernahm er diesen „Ruf“ der magischen Energien.

Er richtete sich auf, festigte seinen Stand und konzentrierte seine Sinne auf diese vertraute Magie. Dabei hielt er auch seine Arme etwas seitlich von sich ausgestreckt, um mehr an „Berührungsfläche“ für dieses Signal zu erhalten. Seine magischen Fühler waren ausgefahren und jetzt galt dies anzupeilen, was ihn gelockt hatte. Die eingesetzte Konzentration spiegelte sich auf seinem Antlitz wider. Und so ging er in jene Richtung, aus welcher das Signal seinen vermeintlichen Ursprung hatte. Noch im Gehen wirkte er die ersten Schutzzauber und beschwor seinen Vertrauten herbei. Wie ein Jäger, welcher die Witterung seiner Beute ausgemacht hatte, ging er Schritt für Schritt tiefer in die wilde Natur Nordhains.
Sein Instinkt sollte ihn nicht trügen und so machte er in einer kleinen Lichtung die Anomalie ausfindig. Das Bild, welches sich ihm offenbarte, brachte seine Sorgenfalten zum Vorschein.

Die nähere Umgebung wurde in Augenschein genommen. Selbst einen Such- und Entdeckungszauber hatte er gewirkt. Und es eröffnete sich ihm ein Bild, welche seine Besorgnis nur noch mehr nährte. Die Schatten verbargen in sich die Bedrohung. Er machte einige Kreaturen aus, welche aus der Schattenebene in unsere Welt gerufen wurden. Ja, eindeutig gerufen, denn ein Pentagramm aus einer zähen und dickflüssigen Substanz wurde bewusst gezogen. Und die Verbindung zur Schattenebene, auch wenn sie nur noch schwach und kaum auszumachen war, bestand noch.

Zu nah an Nordhain, und zu hoch die Gefahr, dass hier eine größere Kreatur hindurch schreitet, konnte er dieses Phänomen nicht außer Acht lassen...


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Nagron Vandokir
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Re: [Quest] Wenn die Schatten nach dem Licht greifen

Beitrag von Nagron Vandokir »

Gerade noch wollte Nagron dem Ruf der Truchsess folgen um nach Silberburg zu eilen, wurde er Zeuge dessen, was sich vor Winterberg befand, es waren Schattendiener....
 
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diese stellten für ihn eine Bedrohung dar, schnell wurde ihm klar, dass er sich um die Stadt kümmern sollte und auch für die Sicherheit der Bürger und Arbeiter da sein sollte. Dieses war keine Übung mehr, denn das war der Ernstfall..

Diese Biester durften unter keinen Umstand in Winterberg einmarschieren. So entschloss er sich der Wache zu befehlen, sie sollte das Tor schließen.
 
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Folgend nahm er sich einen Kohlestift zur Hand und schrieb folgendes vor die Wand an einen Zettel, welches noch gut leserlich zu sehen war...

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Folgend sah man Nagron des Öfteren am Tor verweilen, sich auf den Ernstfall vorbereitend...

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Der Löwe ist zwar stärker aber der Wolf tritt nicht im Zirkus auf.

Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt.

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