Unterhaltungskünstler werden gesucht

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Farida Nihalan
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Unterhaltungskünstler werden gesucht

Beitrag von Farida Nihalan »

Die Männer und Frauen im Rostanker kannten sie nicht. Natürlich war es verständlich, dass sie sie mit skeptischen blicken musterten. Allerdings wussten sie den Wert der Münzen zu schätzen, die sie ihnen versprochen hatte. Und so waren sie für die fremdländisch wirkende Frau mit einigen Pergamenten, die sie aushängen und anpreisen sollten nach Ansilon, Silberburg, Nalveroth, Nordhain und Winterberg ausgezogen.

Sie selbst war im Lager geblieben. Mischte nun gedankenverloren die Karten in ihrer Hand und zog schließlich die oberste Karte vom Stapel. Ein zucken der Mundwinkel war zu erkennen als sie die Karte aus den dunkelbraunen Augen betrachtete. Der Teufel. Die Karte forderte dazu auf, die Ketten des Geistes zu sprengen. Sie war äußerst passend. War sie nicht gerade im Begriff genau das zu tun? Aber vorerst würde sie abwarten, was ihre Aushänge ihr an Land spülen würden.

Die Schrift des Pergamentes wirkt fast schon übertrieben verschnörkelt.
Höret Bürger des Landes,

ihr seid Spielmann oder Unterhaltungskünstler?
Könnt die Menschen mit einer besonderen Fähigkeit begeistern?

Ganz gleich, ob nun Musikant, Gaukler, Feuerspucker oder welch Kunst ihr beherrscht. Ich möchte euch gerne für einen Tag rekrutieren.

Und wer weiß, vielleicht hält die Zukunft nach diesem Tag einen gemeinsamen Weg bereit?

Hinterlasst eine Botschaft bei den Bänkern eurer Stadt oder Besucht das Lager im Nordwesten des Landes, welches den Namen Rostanker trägt. Fragt dort nach Farida Nihalan. Ich freue mich euch kennen zu lernen.

Über eine anständige Vergütung werden wir uns gewiss einig!
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Mirja Vildaban | Vyktorya Alvlem
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Re: Unterhaltungskünstler werden gesucht

Beitrag von Mirja Vildaban | Vyktorya Alvlem »

"Hej, Mirja!", Constanza begrüßte Mirja lächelnd, als diese am Abend ihre Taverne betrat. Die anwesenden Holzfäller prosteten der neuen Wirtin zu, einer forderte ein Lied. Mirja lachte. "Später!", sie grinste und trat hinter den Tresen, wo sie Constanza nun für eine Weile ablösen würde. "Was gibt's neues?", fragte sie die ältere Frau, welche bereitwillig den Platz mit ihr tauschte, die Schürze ablegte und nun selbst einen Platz auf der anderen Tresenseite bezog - nicht ohne sich vorher selbst noch ein Bier zu zapfen. "Connor hat heute Aushänge vorbei gebracht. Ein Bote hätte diese heute bei ihm abgegeben. Einen hat er in der Bank aufgehängt, aber er fand, dass die eher hierher passen. Da... links unten.", Constanza deutete in die Richtung unter den Tresen, wo Mirja auch schließlich die Pergamentrollen fand. Sie entrollte das Plakat und las den Inhalt. "Rostanker, hm? Dass es das Nest noch gibt... Bei Alirions Bart... das ist schon ewig her, seit ich dort war... Ich glaub, da war ich noch Rekrutin... oder doch schon Stadtwache? Jävla... ich erinner' mich aber an Dirions Standpauke, als wär's erst gestern gewesen...", die Rothaarige runzelte die Stirn, rollte das Pergament zusammen, senkte die Stimme, baute sich imaginär vor jemanden auf und fuchtelte lehrerhaft mit der Pergamentrolle herum. "So etwas tut eine Stadtwache nicht! Das schadet den Ruf! Sich vollsaufen und prügeln... Das kommt nie wieder vor!" Constanza und zwei weitere Männer, die an der Bar ihr Bier tranken, lachten über das schlechte Schauspiel. "HA!", machte Mirja und lachte selbst. "Bei den Göttern... waren wir blau... das war das erste und letzte Mal, dass ich Pan so voll gesehen habe.", sie lachte erneut und spürte den schmerzlichen Stich in ihrer Brust, als sie an ihren Mann dachte. Kurz geriet sie dabei aus dem Takt, hielt inne und starrte einige Herzschläge lang auf das Pergament in ihrer Hand, ehe sie dieses wieder auseinander rollte. Sie hoffte, dass niemand sah, wie ihre Hände kurz zitterten, weil sie gegen diese Leere ankämpfte und konzentrierte sich erneut auf die Zeilen. "Hm... klingt nach genau dem Richtigen für mich.", murmelte sie dann und ging um den Tresen herum, um das Pergament gut sichtbar neben den Eingang bei der Gauklerbühne aufzuhängen.

Dann kehrte sie hinter ihren Tresen zurück und begann die hungrigen und durstigen Kehlen zu füllen. Dabei lachte sie, sprach mit den Gästen und irgendwann rutschten die Bierkrüge mit Schwung über den Tresen, während sie zotige Lieder und alte Weisen anstimmte, die die bärtigen Holzfäller nur zu gern mitanstimmten.

Am nächsten Tag brachte sie einen Brief, adressiert an Farida Nihalan, zu Connor ins Bankhaus.

Den Göttern zum Gruß Farida Nihalan,

mein Name ist Mirja Vildaban. Ich bin Wirtin der Taverne "Zum Heulenden Wolf" in Nordhain, sowie Spiel- und Jägersfrau. Euer Aufruf ist interessant und ich würde gerne mehr erfahren. Wann kann ich Euch in Rostanker finden?

Die Vergütung ist für mich im Übrigen einerlei. Ich suche Spaß und Unterhaltung.

gez.
Mirja Vildaban


*Unter der Unterschrift befindet sich ein Siegel, welches einen eine Wolfspofte darstellt, welche von einer in keltischen Knoten dargestellten Mondsichel umrahmt wird*
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Anna /Katherin Leonora de Monde
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Re: Unterhaltungskünstler werden gesucht

Beitrag von Anna /Katherin Leonora de Monde »

Aufmerksam musterte sie das Schriftstück. Es war nicht uninteressant so beschloss sie ein Schreiben in der Bank von Ansilon zu hinterlassen:

Saz´chaireto Farida Nihalan, 

gerne werde ich mich persönlich bei euch vorstellen. Da mir als Bardin mehr am lernen und der Freude an der Musik als an einer Vergütung gelegen ist, ist mir die Gelegenheit mein Können zu verbessern wichtiger als jedes Gold.

Anna
Rapsodia et Stratopedo Ma´tara tou Reorx


 
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Farida Nihalan
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Re: Unterhaltungskünstler werden gesucht

Beitrag von Farida Nihalan »

Auf ihrer Runde durch die Städte sammelte sie die zwei Botschaften, die für sie hinterlassen wurden ein. Ein gutgelauntes lächeln umspielten die Züge der fremdländisch wirkenden Frau. Es gab da draußen – außerhalb des Lagers – also tatsächlich Leute, die interessiert waren.

Das dunkelbraune Augenpaar überflog beide Nachrichten rasch. Mirja würde sie eine Antwort schuldig bleiben und sie direkt in ihrer Taverne besuche. Für Anna verfasste sie eine Nachricht. Dass eine Amazone sich bei ihr melden würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Und es würde gewiss interessant werden, sollte sich eine von ihnen in das kleine Lager verirren.
Also übergab sie Dylan eine Nachricht, mit einer ebenso übertrieben wirkenden Handschrift, wie sie auf den Aushängen prangte:
Meinen Gruß euch Anna, Tochter der Nyame!

Auch ich würde eure Vorstellungen und Gedanken gerne kennen lernen. Lasst mich wissen, an welchen Abenden Ihr am besten anzutreffen seid und wo ich Euch finden kann. Dann werde ich mich gerne auf den Weg zu Euch machen, damit wir persönlich miteinander sprechen können.
Solltet Ihr euch jedoch auf die Suche nach mir machen wollen, so habt ihr den meisten Erfolg, wie in den Aushängen beschrieben im Lager nordwestlich des Landes. Gerne treffe ich Euch direkt in Rostanker, falls Ihr euch auf den Weg machen wollt.

Farida Nihalan

Anbei liegt dem Schreiben noch ein kleines Kartenstück.
karte.jpg
karte.jpg (120.41 KiB) 5760 mal betrachtet
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Anna /Katherin Leonora de Monde
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Re: Unterhaltungskünstler werden gesucht

Beitrag von Anna /Katherin Leonora de Monde »

eine kurze Nachricht wird per Bote an Farida Nihalan gesandt: 

Da meine Abende momentan recht frei sind. Kann ich mich bezgl. eines Treffens nach eurer Zeit richten. Lasst mir kurz eine Nachricht zukommen und ich werde mich gerne in Ansilon, in der Taverne nahe der Bank, einfinden können.

Das Schreiben schmucklos und voller Kohlenstaub ist wohl in Eile verfasst worden.
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Farida Nihalan
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Re: Unterhaltungskünstler werden gesucht

Beitrag von Farida Nihalan »

Dieses Mal verfasste sie keine Nachricht. Sie betrachtete die beiden Schreiben die sie erhalten hatte und nickte kurz zustimmend zu ihren eigenen Gedanken. Sie würde in den Abendstunden nach Ansilon reisen und dort die Amazone abfangen. Bestimmt würde sie nicht schwer zu erkennen sein. Es waren in den letzten Tagen nicht oft die Töchter Nyames in Ansilon unterwegs. Zumindest hörte sie nicht gerade oft davon.
Sie war sehr gespannt darauf, wie Anna war und ob sie für ihr kleines Spektakel geeignet war, dass sie veranstalten wollte.
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Anna /Katherin Leonora de Monde
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Re: Unterhaltungskünstler werden gesucht

Beitrag von Anna /Katherin Leonora de Monde »

ein persönliches Schreiben wird abgegeben:

Hier ein Vorschlag für eine gesprochene Geschichte. Diese werde ich mit Musik unterlegen während des erzählens. Erst leise und dann anschwellend ehe sie zum Ende hin abnimmt und leise verklingt. Wenn die Schwestern zu Boden sinken soll die Musik langsam enden. Ein Wiederkehrender Unterbrecher um die Musik besser wirken zu lassen ist unterstichen im Text markiert. Dort soll immer eine kleine Pause eingelegt werden bevor der nächste Part kommt.  


 Ein Traum wie in jeder Nacht plagte mich
 Ein Traum dessen Ausgang stets derselbe blieb
 Die Kälte des Schnees und des Eises
 und ein traumloser Schlaf.
 Eine Jagd sollte es werden
 wie so oft führte sie uns zu dieser Zeit
 an den Berg der Oger und dort hinein
 eine sorgfältige Vorbereitung
 ein einfacher Plan
 Eine Jagd zur Stärkung und zum Lernen sollte es sein.
  
 Ein weißer Schleier von Schnee und Eis
 tanzend und sich drehend
 die letzte Erinnerung
  
 Die ersten Schritte
 die ersten Erfolge und ein wenig Selbstbewusstsein
 kehrte zurück
 die vorsichtigen Blicke gingen der Schwester hin
 so blass, so zerbrechlich
 Ein weiterer Versuch
 ein weiterer Sieg
 hart errungen an dem Gegner vor ihnen.
 Die Verletzungen würden heilen
 doch tat dies auch ihr inneres
 schwer musste es für sie gewesen sein
 ein Klang wie von Reittieren
 eine Veränderung der Luft um sie herum
 ein zu spätes begreifen was geschah
  
 Ein weißer Schleier von Schnee und Eis
 tanzend und sich drehend
 die letzte Erinnerung
  
 Ein Traum
 und so sie sie kannte
 so sah sie ihre Gesichter nicht mehr
 verschwommene Fratzen in Nebel der Erinnerung verhüllt
 die Positionen einnehmend
 ihre Schwester schützend in ihrer Mitte wahrend
 mussten sie nun vorsichtig sein
 die wand hinter ihnen
 die Gegner um sie herum
 kein entkommen
 nur Kampf
 ein Blick gen der Schwestern
 ein verzweifeltes Nachdenken gen der Situation
 vier Dunkelelfen
 gut geschult nach dem ersten Blick zu urteilen
 standen um sie herum.
 Ihr hämisches Grinsen
 zeigte ihre Absicht
 Sie sollten aufgeben und versprechen nie wieder zu kommen
 Doch das konnten sie nicht
 zu tief die Wut und das Misstrauen
 schon saßen
  
 Ein weißer Schleier von Schnee und Eis
 tanzend und sich drehend
 die letzte Erinnerung
  
 Eine schnelle Handlung und Blut floss
 kein Verhindern war möglich gewesen
 die Hoffnung noch leicht aufkeimend in ihrem Blick versiegte.
 Sie mussten heim und sie versorgen
 doch sie waren bewegungslos und gefangen
 wie flüssiges Eis rann es durch ihre Körper.
 Sie spielten mit Ihnen
 und nur sie kannten die Regeln
 ein grauer Schleier über der Erinnerung
 und dann nur noch Schnee und Eis
 ein Entkommen
 ein finden des richtigen Weges hinaus
 war ihr ziel
 sie hatten sie an einen ihnen fremden Ort geschickt
 Die Finger wund und taub vom spielen
 das einzige was sie sahen waren Gegner und Schnee.
 Dann kam die Stille
 und der Nebel der Bewusstlosigkeit senkte sich über die Schwestern.
  
 Ein weißer Schleier von Schnee und Eis
 tanzend und sich drehend im Wind
 die letzte Erinnerung
  
 Ich hoffe das es das ist was ihr sucht. Meine Fähigkeiten sind noch ausbaufähig das weiß ich. Doch hoffe ich das die Mühe sichtbar ist, die ich mir damit gegeben habe.
  
 Anna
 
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