[Quest] Dem Wetter einen Riegel vorschieben [Status: Abgeschlossen]

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Aira
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Re: [Quest] Dem Wetter einen Riegel vorschieben

Beitrag von Aira »

Während Rorek die Kristalle für das Ritual beschaffte, kümmerte Vyktorya sich um den Rest. Zum Beispiel darum, dass sie, Rorek und Samara vor und nach dem Ritual sich mit frischem Blut stärken konnten. Aber Blut spielte auch noch eine ganz andere Rolle bei dem Ganzen. Es wurde Zeit die Schutzrunen neu zu aktivieren und diese für Samara und Tristan entsprechend anzupassen. Tristan kannte bereits seine Anweisungen, sich am Abend vorher im Anwesen einzufinden. Nun musste nur noch Samara eingeweiht werden. Daher würde diese nur wenige Tage vor dem Ritual einen Brief erhalten:

Sei gegrüßt Samara,
bitte finde dich am Vorabend des Rituals um die Wettermaschine bei uns im Anwesen sein. Sei spätestens zur 19ten Stunde da. Sorge für genügend Getränke für dich und für bequeme Kleidung, die du auch zum Ritual tragen wirst. Tristan wird auch anwesend sein. Wir werden euch so gut es geht darauf vorbereiten. Daher wirst du bis zum Ritual mit uns auf dem Anwesen verbringen, da die Vorbereitung einige Zeit in Anspruch nehmen wird.
Es tut mir leid, wenn dir das Unannehmlichkeiten bereitet, doch es ist nun mal wichtig. Dein Schutz muss gewährleistet werden. Lugs wird das sicherlich auch verstehen. Es wäre jedoch wichtig, dass weder er noch Robin oder irgendwelche anderen Störenfriede auftauchen. Unsere Geister müssen frei von Ablenkung sein.
Möge deine Seele wohl behütet sein.
gez.
Vyktorya

PS: Morgen Abend werden wir mit Tristan einen Ausflug zu einigen Ruinen der Magokraten unternehmen. Wenn du möchtest, kannst du dich uns anschließen.

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GM Morgoth
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Re: [Quest] Dem Wetter einen Riegel vorschieben

Beitrag von GM Morgoth »

Nachdem Vitus davon erfuhr, was sich zuletzt an der Wettermaschine zugetragen hatte, entschloss er sich dazu, den ganzen Aufruhr für sich uns seine eigenen Ziele zu missbrauchen. Die Funktion und das Potential der Maschine waren ihm zugegebenermassen weitestgehend unbekannt. Doch dass diese Aktion auf einen Anhänger der goldenen Schlange zurückzuführen war, war dann doch Grund genug für ihn, aktiv zu werden. Die Bewohner des Kontinents würden schon sehen, was geschehen würde, so sie sich von den Geblendeten führen liessen.

Die Vorbereitungen auf das, was kommen mag, waren bereits fortgeschritten, wenn auch noch nicht vollendet. Ein jeder, der sich zu diesem Zeitpunkt dem Tempelgeländer der Dienerschaft näherte, wurde unweigerlich mit dem regelmässigen, bebenden Boden und dem Gebrüll unbekannter Wesen konfrontiert, die tief unter der Erde in gesicherten Verliessen festgesetzt wurden. Die Bevölkerung war phantasiereich und so verbreiteten sich schon nach kurzer Zeit unzählige Gerüchte. Von niederen Wesen, über Minotauren bis hin zu verschiedenen Arten von Dämonen war alles dabei, doch was tatsächlich tief unten in den Verliessen gefangen war, konnte niemand beantworten, bis auf die Dienerschaft selbst.
Noch in den frühen Nachmittagsstunden wurden schliesslich diverse Boten entsandt, um Mitglieder der Gemeinschaften der Schwingen, des Equilibriums und der Dienerschaft ausfindig zu machen und folgende Botschaft zu überbringen:

 
Barchmon

Vor langer Zeit kämpften unsere Gemeinschaften einst Seite an Seite gegen die Widersacher, die sich auf diesem Kontinent versammelt haben. Mir ist nicht gänzlich bekannt, was sich damals zugetragen hatte, dass zum Bruch dieser Bündnisse führte, doch möchte ich euch hiermit auffordern, diesen Zwist beiseite zu schieben und am morgigen Tage zur achten Stunde nach dem Mittagsläuten zur Kapelle des Namenlosen in Ansilon zu finden. Jeder Interessent hat gerüstet und kampfbereit dort anzukommen, für den Fall, dass es zu einer Auseinandersetzung kommt. Dieser Kontinent wurde schon lange genug von den Lügen der goldenen Schlange vergiftet. Es ist nun an der Zeit, dies zu ändern.

Interessenten haben sich heute zur achten Stunde nach dem Mittagsläuten am Tempelgelände einzufinden, um näheres zu besprechen.

Vitus
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Tyr
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Die Bindung der Kristalle

Beitrag von Tyr »

Die zwölfte Tagesstunde war bereits angebrochen, als Rorek erneut die Magieakademie aufsuchte um Tor einen Besuch abzustatten um sich nach dem Stand seiner Bestellung zu erkundigen. Der alte Mann musste offenbar sämtliche Hebel in Bewegung gesetzt haben, denn er hatte die Kristalle tatsächlich da und abholbereit, auch wenn er sich offenbar nicht mehr ganz an die Bestellung erinnern konnte …
 
Tor_Bestellung.PNG

… doch zum Glück hatte er sich alles notiert und nur wenig später überreichte er Rorek die gewünschten Kristalle, die er sich zugleich auch teuer bezahlen ließ, doch das war ihm bewusst gewesen. Immerhin konnte er es sich auch nicht erlauben auf Grund von Qualitätsmankos das ganze Ritual zu gefährden. So zahlte er dem alten Mann also die gewünschten sechszehntausend Platinmünzen …
Tor_Bezahlung.PNG

… und verabschiedete sich kurz darauf um die Kristalle der weiteren Vorbereitung zu unterziehen. In wenigen Stundenläufen würden Tristan und Samara bei ihnen aufschlagen um sich ihrer geistigen Reinigung sowie den Schutzritualen zu unterziehen. Bis dahin hatte er also Zeit die Bindung der Kristalle an sein Blut vorzunehmen. Später würde man von dieser Bindung nichts mehr feststellen können, doch bedeutete diese Bindung, dass er die Kristalle später leichter aufspüren konnte und sie mit seiner Kraft verbunden wären.

Langsam zog er sich die schwere Robe über, die er zu Ritualzwecken nutzte. Schmuckes Beiwerk und eigentlich nicht notwendig zur Durchführung des Rituals, doch stimmte es seinen Geist auf die bevorstehende Magieanwendung ein. Blutmagie hatte so ihre Tücken und war bei weitem nicht so ungefährlich, wie das Wirken normaler Zauber … einmal davon abgesehen, dass auch dieses stets mit einem gewissen Restrisiko versehen war. Er spürte die Kälte des Bodens an seinen nackten Füßen, während er langsam das Kellergewölbe von Vyktoryas Anwesen in Heredium durchquerte und seinen Blick über die in den Boden eingelassenen Linien streichen ließ, die in ihrer Gesamtheit ein Pentagramm bildeten. Er stellte den Beutel mit den Kristallen ab und ging hinüber in die Alchemiestube, wo er unter dem Brenner ein Feuer entfachte. Während dieses mehr und mehr an Intensität gewann bereitete er nebenher die Ingredienzien des Suds vor, den er aufzusetzen gedachte. Er hatte sich von Vyktorya ein Buch geben lassen, in dem sie das Bindungsritual der Schutzkristalle festgehalten hatte und so arbeitete er dieses Stück für Stück ab um keine Zutat zu vergessen.

Knoblauch, Spinnenseide und schwarze Perlen wurden von ihm mit Mörser und Stößel zu einem feinen Pulver zermahlen und miteinander vermengt. Als das Feuer schließlich kräftig am Lodern war füllte er das aus dem Lager mitgebrachte Drachenblut in einen Topf. Dieses würde ihm als Bindematerial dienen um nicht alles mit seinem eigenen Blut auffüllen zu müssen. Nur wenig später würde man also im Umkreis um Vyktoryas Anwesen einen stinkenden Geruch von köchelndem Blut wahrnehmen können, in das sich eine Note von Kräutern zu mischen schien. Denn nach dem Aufkochen gab Rorek die Kräutermischung in den Topf um auch diese kurz mit zu kochen. Erst ganz zum Schluss fügte er drei Phiolen seines eigenen Blutes hinzu, was die zuvor grünliche Suppe zu einer unappetitlichen bräunlichen Masse verkommen ließ. Der ohnehin schon bestialische Gestank wurde nun ein gutes Stückweit ekelhafter und Rorek war einmal mehr froh, dass er auf das Atmen auch einfach verzichten konnte. Nur wenige Augenblicke ließ er diesen Sud köcheln und nahm ihn dann vom Feuer. Vorsichtig trug er den Topf hinüber zum Ritualraum und füllte die Suppe langsam und sehr sorgfältig in die eingelassenen Einkerbungen im Boden, bis er nach gut einem halben Stundenlauf das komplette Pentagramm mit dem Sud ausgefüllt hatte. Kritisch beäugte er das Gesamtkonstrukt und mit einem zufriedenen Nicken bereitete er im Anschluss ein paar kleinere Reagenzienbeutel vor, die er zur Bindung der jeweiligen Kristalle benötigte. Auch diese wurden sorgsam mit Knoblauch, Spinnenseide, schwarzen Perlen und je etwas von seinem Blut befüllt. Anschließend platzierte er die bei Tor erstandenen Kristalle gleichmäßig verteilt innerhalb des Pentagramms. Zum Abschluss der Vorbereitungen nahm er die kleinen vorbereiteten Reagenzienbeutel und platzierte sie nebeneinander an seinem Gürtel, sodass er während des Rituals einfach nur nach dem jeweils nächsten Beutel zu greifen brauchte.

Er atmete einmal tief durch und sandte in seinen Gedanken einen kurzen Ausruf an Vyktorya, dass er nun beginnen würde. Vyktorya befasste sich derzeit mit anderen Vorbereitungen zum Ritual. Sie hatte sich entschieden einen Ort der Macht in ihrem Heimatland Drachdea aufzusuchen um ihre Kräfte zu erneuern. Auf diese weite Entfernung war ihre Verbindung zwar deutlich geschwächt, doch konnten sie mit gezielten Gedanken noch immer eine kurzzeitige Verbindung aufbauen.

Langsam trat er an das Pentagramm heran und begann es langsam zu umrunden, wobei er leise die Schutzformeln zu Sprechen begann, die den Schutzkreis aufladen und die sich entfaltenden Energien in seinem Innern halten sollten. „In Sanct Ort Grav“, sprach Rorek und verfiel dabei in einen leisen Singsang, wobei der Text des Liedes sich aus einer Aneinanderreihung der Worte der Macht zusammensetzte. Er nutzte dabei sowohl die unter den Menschen geläufigen Worte der Macht als auch die Worte der Blutmagie, stets im Wechsel. „Epesu Atu Emuqa Zamani … In Sanct Ort Grav … Epesu Atu Emuqa Zamani …“ Zwei Mal umrundete er das Pentagramm, bis er schließlich in den Schutzkreis hineintrat und sich im Zentrum aufstellte.
Kristalle_Schutzkreis.PNG

Langsam ging er in die Hocke und begann seinen Blick auf die Astralebene zu richten. Da dem Bergkristall ohnehin bereits eine gewisse Schutzwirkung innewohnte, konnte er sie in der Astralebene erspüren und begann nun jeden einzelnen von ihnen zu erfassen und mittels Magieformel und Reagenzien an sich zu binden. Auch hier verfiel er wieder in einen Singsang, dieses Mal jedoch komplett bestehend aus den Worten der Blutmagie. „Ibtani Emuqa Atu Ersetu .. Ibtani Ermuqa Atu Ersetu … Ibtani Emuqa Atu Ersetu …“, wieder und wieder reihte er die Formel aneinander, wobei er langsam jeden einzelnen Kristall fokussierte und bei jedem neuen Kristall ein weiteres Reagenzienbeutelchen von seinem Gürtel löste um dessen vorbereiteten Inhalt zu Nutzen.
 
Kristalle_Bindung.PNG

Der Raum füllte sich mehr nur mehr mit knisternder Energie und Rorek spürte, wie die Ladung auf seiner Haut zu bitzelte. Doch würde er das Ritual zu Ende führen müssen. Wieder und wieder fokussierte er einen neuen Kristall, bis er schließlich den letzten Kristall erfasste und ein letztes Mal die magische Formel sprach: „Ibtani Emuqa Atu Ersetu“ Den Singsang beendend öffnet er wieder die Augen und ließ seinen Blick auf die physische Ebene zurückkehren. Er konnte erkennen, wie das Pentagramm von einem dunklen Glimmen erfüllt war und hier und dort die magischen Entladungen gegen den Schutzkreis schlugen, der jedoch seine Wirkung entfaltete und die Energien nicht frei ließ. Langsam erhob Rorek sich und erst jetzt wurde er sich der Schwäche gewahr, die in seine Glieder gefahren war. Kurz taumelte er und keuchte leise auf. Schwach nahm er am Rande seines Bewusstseins Vyktoryas Frage wahr, wie es ihm gehe und nur mühsam gelang es ihm ihr darauf eine kurze Antwort zu schicken. Dann taumelte er aus dem Schutzkreis heraus und ließ sich auf einen der aus Knochen gefertigten thronähnlichen Stühle fallen. Nun hieß es warten. Warten bis die Wirkung der Zauber verflog und er die Kristalle einsammeln konnte. Und danach? … Danach müsste er jagen. Er musste sich erholen bis später Tristan und Samara bei ihnen aufschlagen würden und Vyktorya und er erneut auf Ritualmagie würden zugreifen müssen.

Doch bis dahin war noch etwas Zeit … Zum Glück.
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Isabell | Harthak
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Re: [Quest] Dem Wetter einen Riegel vorschieben

Beitrag von Isabell | Harthak »

.. Aleyna eilte zügigen Schrittes durch die Hallen des Klosters. Ihr Ziel war das Gemach von Vitus. Nach kurzem klopfen öffnete dieser schon die Türe und blickte Aleyna erwartungsvoll an. Sie neigte ihm respektvoll das Haupt entgegen, ehe sie eintrat und Ihn mit ihrem Blick fixierte. ,,Du wolltest mich sehen.", sprach sie kurzerhand. ,,Durchaus, ja. Ich muss dich mit einer Aufgabe betrauen - hinterfrage sie nicht, du wirst schon früh genug sehen, wofür." Ein kurzes Nicken geht von Aleyna aus, um seine Worte zu quittieren. ,,Wir brauchen einige.. nunja.. Freiwillige die bereit sind für Seine Zwecke zu sterben. Natürlich sollte es für jeden eine Ehre sein, diesem Zweck dienlich zu werden, doch.. schätze ich, werden nicht alle es genauso sehen. Zieh los und 'überzeuge' einige der ungläubigen Narren dort draußen, sich der Macht des All-Einen zu beugen. Jedes Mittel sei mir Recht, doch ich brauche jeden einzelnen lebend, hörst du!" ,,Ich verstehe - ich werde sofort aufbrechen." Sie wendet sich förmlich auf der Verse herum, ehe sie einen Moment einhält. Über ihr Gesicht huscht ein perfides Grinsen, welches immer verspielter zu einem abschließenden, amüsierten Kichern wird. Dann tritt sie durch die Türe, legt sich ein schwarzes Tuch um den Hals und zieht die Kapuze ihres Überwurfs tief ins Gesicht. Sie müsse geschickt vorgehen.. 


,,Ha Rabo schmah jo a chabreisi uh ftah uh darbo." Klingen die fremdartigen Worte, ehe sich im nächsten Moment ein Riss vor ihr in der Luft bildet. Begleitet von einer grässlichen Geräuschkulisse formt sich daraus ein Portal aus, durch welches sie hindurchschreitet. So plötzlich es kam, verschwindet das Portal daraufhin wieder..


Am Ziel angelangt, lässt sie den Blick kurz über den Ort schweifen. Nachdem einige der Ziele ausgemacht sind, beginnt sie mit ihrem düsteren Handwerk..
 

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Das erste ausgemachte Opfer ist schnell überwältigt. Der leblose Körper sackt zu Boden und das verspielte Grinsen kehrt auf Aleynas Antlitz zurück. Erneut öffnet sie ein Portal, durch welches sie nur einige Momente später mitsamt dem bewusstlosen Magier verschwindet.. 
Eine Weile darauf, kommt sie durch eben jenes Portal wieder zurück - Ausschau haltend nach dem nächsten, geeigneten Ziel..

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Fast wäre ihr Plan gescheitert, als zwei 'Wachen' ihrem nächsten, auserkorenen Opfer zur Hilfe kamen - doch führt sie nun Drei Bereitwillige, statt nur Einen, dem neu auserkorenen Schicksal zu. Alle drei werden mit einfachen Seilen gefesselt und durch das Portal in den Kerker des Klosters gebracht. Nachdenklich tippt sich Aleyna mit dem Zeigefinger an das Kinn. ,,Ich sollte besser noch den ein oder anderen zusätzlich hierher bringen - sicher ist sicher.." Kaum ausgesprochen dematerialisiert sie sich in dem Portal, um auf der anderen Seite wieder als menschliche Gestalt herauszutreten. In einem Anflug von Kampfeslust, überwältigt sie noch zwei der Wegelagerer. Mit dem Hacken ihres Stiefels dreht sie den bewusstlosen Körper auf die Seite um diesen zu betrachten. ,,Du wirst vermutlich sterben.." Ein kühles zucken mit den Schultern folgt, als sie den Fuß von dem Körper nimmt. ,, ..aber das werdet ihr sicherlich noch früh genug.." ein schallendes Lachen durchdringt für einen Moment den so stillen Ort am Flussufer.

post3.png

Ein letztes mal verschwindet sie mit ihrer Beute durch das Portal. Es schließt sich hinter Ihr und zurück bleiben nur einige wenige Spuren der grausamen Tat. Wenig später steht sie erneut im Gemach von Vitus, um diesem Bericht zu erstatten. ,,Es ist vollbracht - ich habe getan, was du gewünscht hast." Freudig nimmt er jene Nachricht auf, ehe er Aleyna zu sich heran winkt. Er schenkt ihr ein Glas guten Rotweins ein und bedeutet ihr, sich gegenüber Seiner selbst zu setzen. Bei einem guten Schluck klingt der Abend aus..
Arileiya / Malvor /Nia
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Re: [Quest] Dem Wetter einen Riegel vorschieben

Beitrag von Arileiya / Malvor /Nia »

"Xas, malla Ilharess, die Wettermaschine. Einige der Bewohner sprechen von einem dauerhaften Siegel."
Obwohl die drahtige kleinere Frau zwei Schritte weit weg stand zuckte sie zusammen als Falynidil wütend schnaubte. 'Traue den Bewegungen von Priesterinnen nicht, wenn du nicht weißt wo du in ihrer Gunst stehst'. Ihr Blick heftete sich an jede Bewegung der Mutter Oberin. Ihren Monolog über den Nutzen der Maschine ließ die angespannte Dunkelelfe ruhig über sich ergehen, bis zu jenem Punkt der ihre Aufmerksamkeit schlagartig weckte.
"Wenn du die Gelegenheit siehst sie zu sabotieren, nutze sie." Die Worte waren kaum verklungen das als Shak'Rhal ihre ergebene Verbeugung vollendet hatte. Ruhig stellte die Meuchlerin ihre Frage, ob jene die das Ziel der Dunkelelfen unwissender Weise mit trugen, unterstützt werden sollten. Doch schon schnitt die Stimme der Ilharess wieder durch das Halbdunkel des Lagers.
"Xas, sofern sich andere für unsere Ziele opfern, sporne ihre Bemühungen an. So sehr ich das Chaos geniesse, welches diese Maschine den Rivvin aufdrängt, ist ihr Erhalt letzten Endes keine Ilythiiri-Verluste wert. Nimm dennoch einige Krieger mit, je nach Verfügbarkeit. Die Verantwortung dieser Expedition liegt in deiner Hand und ... Sargtlin.." Die Tonlage der Ilharess wurde noch kälter, das Böse kroch so intensiv durch jeden Laut das sogar die Schatten in den Ecken des Raumes zu zittern begannen.
"Stirbst du bei diesem Unterfangen, zerre ich deine Seele aus den Dämonennetzgruben und foltere sie in alle Ewigkeit."

Nachdem einem eindeutigen Wink der Ilharess, tratt Shak'Rhal aus dem Raum. Nun galt es Vorbereitungen zu treffen. Nur wenige wussten um die Zugänge zu den Hallen der Velg'larn oder was dort unten vor sich ging. Es gab zu wenig Augen die jemals mitangesehen hatten wie die Kinder der Ilythiiri, die würdig waren waren diese Lehren zu empfangen, trainiert wurden um einem einzigen Sinn in Lloth Plan gerecht zu werden. Stumpfes Schwerter Rasseln gab es hier unten nicht. Dafür wurden die Anwärter durch die Lehrjahre der Melee Magthere gepeitscht. Hier unten lernten sie Eins mit ihrer Umgebung zu sein, jeder Stein, jeder Ast, jedes Blatt, war eine potentielle Waffe.
"Und du bist sicher das sie dich ansah als sie von der Verantwortung sprach?" Shak'Rhal hatte nicht erwartet, dass die älteren Attentäer und Saboteure sich freudig lächelnd vor ihr in den Dreck warfen. Aber diese Frechheit, trieb das Blut hämmernd durch ihre Adern.
"Ich bin mir sicher, dass malla Ilharess es erledigt wissen möchte. Wenn du aber lieber einen Stoßtrupp gegen die versammelte Armee der widerlichen Lichtbeter führen willst, und die Verantwortung für den Ausgang übernimmst, kann ich nur raten die Mutter Oberin aufzusuchen." Es gab immer zwei Wege zu herrschen, Angst und Respekt. Sie mussten nicht Shak'Rhal respektieren um zu folgen, sie mussten die Ilharess respektieren .. oder fürchten. Es war wir ein Kartenspiel, beide Seiten hatten ihren Einsatz gebracht nun hieß es lange genug die Ruhe bewahren bis die Zweifel des Anderen reichten um nach zu geben. Ein Atemzug... zwei Atemzüge... Dr... ...

"Also gut, wie ist dein Plan?" Es war entschieden, er würde sich ihrer Führung unterwerfen. Jeder hier wusste natürlich das er es nur tat um Shak scheitern zu sehen. Eine Konkurrentin weniger. Also schob er vor den Augen und Ohren aller anderen, ihr die Verantwortung entgegen. Ihre Miene wieder entspannend wandte sie sich herum.
"Ziel ist es, die Wettermaschine weiterhin nutzbar zu halten. Ich habe drei Ansätze vorbereitet. Dokumentieren, Eliminieren und Sabotieren. Einer von euch wird sich Kohlestifte und Pergamente mitnehmen. Ich will jedes Detail aufgezeichnet wissen. Gegenstände, Zeichnungen der Rivvin Magier, Positionen die sie einnehmen, Worte die sie sprechen. Zusätzlich werden wir versuchen, die Ritual tragenden Personen zu stören. Wer auch immer also in der Mitte murmelt oder mit den Händen fuchtelt ist ein potentielles Ziel für euer Geistesschwäche Gift. Vielleicht reicht es auch sie in Panik zu versetzen indem wir einen Teil ihrer Wachen nieder machen. Als drittes achtet auf ihr Ritual Zeugs, Runen, Pergamente, Kerzen, ihr wisst ja was unsere Faernen oder der Qu'el'Faeruk immer beschafft haben wollen. Stehlt ihre Materialien, sprengt ihre Aufbauten durchbrecht ihre Schutzkreise. Selbst wenn sie das Ritual danach noch vollenden, besteht die Möglichkeit das ihr Siegel so sehr geschwächt wurde, das es nicht permanent ist."

Die Erwählten Velg'larn nickten. Es wirkte beinahe als hätten einige von ihnen ähnliche Gedanken gehabt. So gingen sie auseinander um die notwendige Ausrüstung zu beschaffen.
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Falynidil
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Re: [Quest] Dem Wetter einen Riegel vorschieben

Beitrag von Falynidil »

Das Knistern des Feuers spendete dem Paladin nur wenig Trost, obgleich der darüber brutzelnde Vogel eine akzeptable Mahlzeit versprach. Er hatte die Plattenhandschuhe abgestreift, um seinen müden und steif gewordenen Gliedern etwas Linderung zu bescheren. Den Großteil der Rüstung zerrte aber dennoch mit all ihrem Gewicht an den verkrampften Muskeln des Mannes. Sieben Tage und Nächte hatte er unweit der Wettermaschine ausgeharrt und hätte sich bereitwillig jedem Feind entgegengestellt, der sich der unheilvollen Apparatur genähert hätte, um den Zwergenkäfig zu zerstören. Doch niemand war gekommen. Es bleib einfach nur ruhig.

Die Stoppeln in seinem Gesicht waren zu einem Bart angewachsen und Nathan hatte sich damit abfinden müssen, dass die raue Natur ein gepflegtes Äußeres erheblich erschwerte. „Sei es drum.“, dachte er bei sich. Es galt Konrads Konstruktion zu beschützen und nichts weiter war wichtig. Nachdem die ersten Tage alles ruhig gewesen war, entschied Nathan nach Ansilon zu reiten und Meister Monthares zu besuchen, um sich über den Status der Vorbereitungen zu erkunden. Er traf ich nicht an, also prüfte er seinen Briefkasten, nahm sich ein paar Brocken Trockenfleisch und ritt zurück zur Wettermaschine. Es war noch immer sehr ruhig, doch der Tag nahte, an dem es hier hoch hergehen würde. Er lehnte sich im Sattel zurück und sog die Luft durch die geblähten Nasenflügel ein. 

„Genieße die Ruhe, du wirst sie dir schon bald zurück wünschen.“
 
Never trust a smiling Falynidil, you're gonna end up. | When Nathan goes down on his knees, the battle is not over. It has just begun.
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Aira
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Haut so weiß wie Schnee, Lippen so rot wie Blut, eine Seele so schwarz wie Angol

Beitrag von Aira »

Haut so weiß wie Schnee, Lippen so rot wie Blut, eine Seele so schwarz wie Angol

Es waren bereits Wochen vergangen, seit sie das Ritual im Zuge von Nathans Bemühungen um die Wettermaschine durchführten. Bisher schien es, als wäre es geglückt… nun, wenn man davon absah, dass Tristan seither das Leben als Unsterblicher führte. Aber der Bursche beklagte sich nicht. Langsam wurde es Zeit dem Schutz der Maschine noch einen weiteren hinzuzufügen. Dies machte ein neues Ritual nötig. Eines, wobei sie die Anwesenheit von Paladinen oder Amazonen nicht gebrauchen konnte. Sie hatte vor ihren ganz eigenen Schutzzirkel um die Maschine zu legen. Sie wollte die gefallenen Seelen um Beistand bitten. Sollten die gefallenen Soldaten und Soldatinnen der Amazonen, Hochelfen und Silberburger Wachmannschaften doch ihren Dienst auch im Leben nach dem Tod fortsetzen. Genügend ruhelose, wütende Seelen streiften auf jeden Fall noch auf der Ebene umher.

Sie würde auf jeden Fall wieder Rorek für die Durchführung benötigen. Vielleicht auch Samara. Auf Tristan brauchte sie derzeit nicht zählen, dieser würde noch für eine ganze Weile außer Gefecht sein, bis er wieder mit der Welt und sich selbst zurechtkam. Es war wirklich Glück, dass sie ihn retten konnten und noch mehr, dass er nicht mit seinem Schicksal haderte. Zumindest bisher.

Während Rorek seine Rituale mit Bergkristall durchführte, würde Vyktorya auf ein weitaus selteneres Material zurückgreifen, welches sie keinesfalls bei Tor an der Magieakademie erhalten würde. Vermutlich würde sie auch auf allen Schwarzmärkten in diesem Land vergeblich danach suchen. Sie selbst hatte als eine der Wenigen Zugriff darauf. Der Schwarze Angol. Und sie war wirklich froh, dass Shirin die Position des Todesquarzes nicht preisgab, jedenfalls bis jetzt nicht.

Kalte, abgestandene Luft war das Erste, was ihr entgegenschlug, nachdem sich der Ort nach ihrer magischen Reise vor ihr geformt hatte. Danach spürte sie sofort diese vertraute Macht, welche sehnsüchtig lockend nach ihr rief, um ihre Macht zu stärken und gleichzeitig an ihrer Lebenskraft zu zehren. Kein Licht drang in diese Höhle und so konnte selbst sie noch nicht einmal Schemen erkennen. Darum lauschte sie, angespannt und lauernd, bis sie den rasselnden Atem und keuchende Stöhnen in der Dunkelheit hörte. „In Lor!“, raunte sie leise und kurz danach starrte sie in die starren, milchigen Augen des untoten Magiers. Der Lich starrte zurück und hob bereits die Arme, um sich seiner Zauber zu besinnen und sie anzugreifen. Doch Vyktorya bleckte die Fänge und konzentrierte ihre eigene Macht auf ihn. „Still!“, fauchte sie leise und weitete ihre Dominanz aus. Der Lich zögerte, die knochigen, halb verfaulten Arme noch immer erhoben und röchelnd schwenkte er den knöchernen Schädel hin und her, als wolle er das Gefühl der Unterdrückung abwerfen. Doch Vyktorya war unerbittlich. Es war nicht das erste Mal, dass sie einen niederen Untoten unterwarf. Und auch wenn sie den Ausdruck hasste, so war sie doch selbst Untot und dazu eine Nekromantin. Er würde sich ihr fügen, ob er wollte oder nicht. „STILL!“, donnerte sie nun erneut und spürte dabei, wie die Blutmagie in ihren Adern wallte und ihre Präsenz für das Wesen vor sich erhöhte. Mit einem fast mitleiderregenden Krächzen stand der Lich nun still und der knöchrige Leib sackte leicht in sich zusammen, als er schließlich von seinem Vorhaben sie anzugreifen abließ und starr an Ort und Stelle stand. Einen Moment wartete die Ritualistin noch ab, ehe sie zur Seite trat. Der Untote starrte weiter stumpf gerade aus, die verdorrten Lippen halb geöffnet. Zufrieden nickte sie und trat hinter den Untoten. „Vas An Corp Ex!“ Ihre Hände legten sich auf den starren Leib und schickten die vernichtende Kraft tief in den Lich. Dieser ließ ein schrilles Kreischen ertönen, zuckte schmerzerfüllt zusammen und wurde aus seiner Starre gerissen. Er wirbelte herum, taumelte auf seinen dürren Beinen und wollte bereits nach seiner Widersacherin greifen. Ungerührt starrte diese zurück „An Corp Ex!“, ließ sie erneut den Zauber auf den Lich einprasseln und sah zu, wie dieser zusammensackte und förmlich in seine Einzelteile und schließlich zu Staub zerfiel.

Nun war sie alleine. Endlich.

Ihre Aufmerksamkeit lenkte sich nun auf jene, tiefschwarze Säule, die inmitten der kleinen Höhle stand. Der Quarz war so schwarz, dass er jegliches Licht zu verschlucken schien und man nicht einmal erahnen konnte, wie die Oberfläche beschaffen war. Die nekrotische Macht war für Vyktorya förmlich zu schmecken. Sie wusste, dass Sterbliche und Nicht-Nekromanten von diesem Stein abgestoßen waren und möglichst schnell die Flucht ergreifen wollten. Nicht so sie. Ihre vampirische Natur und ihre Verbindung zum Äther waren ein gefundenes Fressen für den Schwarzen Angol-Quarz. Er wollte sie, rief sie, lockte sie. Und Vyktorya wollte mit jeder Faser ihres Körpers diesem Drängen nachgeben. Oh ja… diese Macht… diese Energie, welche er versprach. Wie immer, wenn sie dieser Macht ausgesetzt war, schauderte sie wohl und schloss zunächst die Augen. Sie musste ihre Gedanken sortieren, sich fokussieren. Niemals durfte sie diesem Drängen nachgeben. Es war wie der Durst nach Blut. Das ständige ziehen in ihrer Kehle wurde stärker. Es war ein gefährlicher Handel, doch sie war stärker. Sie musste stärker sein.

Sie öffnete die lavendelfarbenen Augen wieder und trat auf das lockende Quarz zu. Von ihrem Gürtel löste sie einen kleinen, rötlich schimmernden Dolch, dessen Klinge sie ungerührt über ihre Handfläche zog. Das dort vernarbte Gewebe klaffte auf und rote Blutstropfen quollen hervor.

SchwarzerAngol.jpg
SchwarzerAngol.jpg (42.02 KiB) 4598 mal betrachtet

Vorsichtig löste sie vier Splitter auf diese Weise aus dem Quarz. Mit einem zarten leisen Laut, wie das Fallen von Kieselsteinen, landeten sie auf dem Höhlenboden. Hastig bückte sie sich danach, um die kostbaren Stücke rasch aufzuheben und spürte sofort ihren Fehler. Ihre ungeschützten Finger begannen zu kribbeln und der hungrige Sog des Angols zerrte noch stärker an ihre Vitae. Sie fauchte verärgert und zugleich genüsslich, denn was ihr an Vitae entzogen wurde, schien sich in ihrer Macht zu stärken. Sie hörte den Ruf des Äthers, sah den Strom der Seelen, welcher in das Reich der Toten floss, umso deutlicher und fühlte sich, als wäre sie wahrlich eine Herrscherin über Leben und Tod. Es kostete sie starke Überwindung die kleinen Splitter in einen mit Samt gefütterten Beutel zu legen und diesen sorgfältig zu verschnüren. Und noch mehr Überwindung benötigte sie, um die Worte der Macht zu sprechen, welche sie wieder fort von diesem Ort trugen.

Heredium war ihr Ziel. Instinktiv. Hungrig. Gierig. Sie hatte sich kaum vollständig manifestiert, als sie das Podest des Reisemagus bereits hastig verließ und in Richtung des Blutbrunnens stürzte, um eilig ihren Hunger zu stillen. Das Blut war erfrischend, schien jedoch abgestanden und schal zu schmecken, jetzt wo dieser süße Ruf des Angols fort war. Es fühlte sich im ersten Moment an, als hätte sie etwas Wichtiges verloren. Ja, Macht hatte eben seinen Preis.
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Aira
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Die Wache der Toten

Beitrag von Aira »

Die Wache der Toten

Die Nacht war sternenklar und dank der Jahreszeit eisig. Dennoch bildeten sich bei den drei Wesen, welche sich im fahlen Mondlicht um die Wettermaschine versammelt hatten, keinerlei Wölkchen vor den Mündern und Nasen, denn keiner von Ihnen hatte es nötig die eisige Nachtluft einzuatmen. Sie konnten auch nicht frieren. Dennoch hatten sie sich warm angezogen, man musste schließlich zu jeder Zeit auf die Maskerade achten. Es konnte stets ein Sterblicher über den Weg laufen.

Rorek und Samara hatten Vyktoryas Anweisungen ausgeführt und sich wie gefordert aufgestellt, während Vyktorya eigenhändig die kleinen Angolsplitter in der Erde vergraben hatte. Ähnlich wie Roreks Kristalle, würden diese lediglich die Ankerpunkte bilden, mit denen das Ritual mit dem Äther und der Kraft der Maschine verbunden werden sollte.

Sobald alles präpariert war, trat Vyktorya an ihren eigenen Platz und ließ den vereinbarten Feuerball gen Nachthimmel steigen – das Zeichen für Rorek und Samara damit zu beginnen ihre Energie zu bündeln und in ihre Richtung zu senden. Langsam so die Ritualmeisterin nun die eisige Nachtluft in ihre Lungen, schloss die Augen und öffnete sich für die Kräfte, die ihr von Links und Rechts entgegenflossen. Sie hörte das zarte Rascheln im hohen Gras, als in der Nähe eine Maus eilig in ihr Nest huschte. In der Ferne heulte ein Tier und leise schuhute eine Eule irgendwo vor sich her. Langsam blendete sie diese Geräusche aus und richtete all ihre Sinne auf das stete Rauschen in ihrem Hinterkopf: die Stimmen des Äthers.

„Oh große Mutter. Oh Äther. Ich bitte dich, erhöre mich heute und sende mir deinen Trost. Ich bitte dich, gewähre mir die Kraft und deinen Segen. Jene Seelen, welche hier einst fielen und noch immer nach ihrem Tod verzweifelt umherirren, auf der Suche nach Vergeltung und Erlösung sollen heute erneut ihren Dienst antreten und ihre Bestimmung und Mission erfüllen. Einst haben sie hier ihr Leben gegeben, um dieses Konstrukt zu schützen. Sie sollen ihre Aufgabe fortführen und dafür sorgen, dass niemand dieser Maschine zu Nahe kommt. Lasse sie wandeln, damit sie durch die Erfüllung ihrer Aufgabe einst Erlösung finden werden.“

Stumm schickte sie das Gebet an den Äther, an das Wesen, welches über das Totenreich herrschte und zugleich das Totenreich selbst war. Der Äther, mit welchem sie verbunden war, seit sie die Aufgabe als Seelenhüterin angenommen hatte. Ruhig horchte sie in sich hinein. Hörte, wie sich das beständige Murmeln des Äthers veränderte und anschwollt. Die flüsternden Stimmen erhoben sich zu einem lauten Tosen, unverständlich und gleichzeitig doch so glasklar. Doch Vyktorya hielt stand, ließ es über sich ergehen und beharrte standhaft auf ihren Wunsch und bot dem Äther im Austausch dafür die schwarzen Kräfte des Angols an, welchen sie mit ihrer eigenen und der Kraft von Rorek und Samara weiter verstärkte, wie ein Leuchtfeuer für die verlorenen Seelen.

Es fühlte sich an, als würden Stunden vergehen, während es nur Sekunden dauerte, bis sich der tosende Sturm des Äthers legte und eine zustimmende Stille eintrat. In jene Still ließ sie nun ihre eigene Stimme ertönten. Dunkel hallend echoten die Silben über das Plateau der Wettermaschine:

„Sisitu Napalku Atu Mursu Telal!”
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Wieder und wieder wiederholte sie die Silben, verdichtete das Netz ihrer Energien, verwob es mit den Kräften des Angols und knüpfte sie mit Roreks Hilfe fest an das Astrale Netz der Wettermaschine. Sie konnte über das Geistige Band förmlich spüren, wie Samara erschauderte, als sich langsam die Seelen der Gefallenen erhoben und manifestierten. Ihre Leiber waren längst vergangen, verrotteten irgendwo oder waren längst zu Staub und Asche zerfallen. Sie suchten sich neue Leiber, bildeten durch die nekrotischen Energien neue Körper oder verharrten einfach in einer schemenhaften Geistergestalt. Amazonen, Hochelfen und die Wachen Silberburgs mit den Soldaten der königlichen Streitkräfte. All jene, die dem Ruf folgten, scharten sich innerhalb des Ritualkreises und begannen nach ihren Feinden Ausschau zu halten. Die Ritualisten ignorieren sie. Sie waren außerhalb des Kreises und außerdem mit ihrer Kraft verbunden. Nein, diese Seelen lechzten nach dem Blut jener, welche versuchen würden erneut die Wettermaschine für ihre Zwecke zu missbrauchen.

Mit einem letzten fordernden Hall des Zaubers, schloss Vyktorya das Ritual ab und sank langsam auf die Knie. Die rastlosen Gestalten harrten noch einige Minutenläufe aus, wanderten ruhelos umher, bis sie nach und nach wieder zurücksanken, um still im Verborgenen auf den Feind zu warten.

Auch Rorek und Samara waren erschöpft und froh, als sie sich zurückziehen und stärken konnten. In den nächsten Tagen würde Vyktorya zurückkehren, um das Werk zu kontrollieren. Und dem Äther für seine Zustimmung zu danken.
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