Kopfgeldjagd nach einem Phantom

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Avalon
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Kopfgeldjagd nach einem Phantom

Beitrag von Avalon »

Keuchend und klitschnass geschwitzt schleppte sich Gwen, Wieland stützend so gut es ihre Kräfte zuließen, den Weg entlang, bis vor das Tor des Friedhofes von Ansilon.
Noch immer hatte sie den beißenden, nach Schweiß und Schnaps stinkenden Gestank des riesigen Unhold´s in der Nase, der Wieland und sie mitten auf dem Friedhof überfallen hatte.
Aus dem Nichts stand er plötzlich da...beobachtend, lauernd, geifernd wie ein hässliches Untier aus den Tiefen der Erde.
Seine stechenden Augen, welche sie unter der blutroten Schädelmaske fixierten, ließen bei Gwen einen Schauer über den Rücken laufen. Erst als Wieland´s Blick in ihre Richtung schwenkte, bemerkte er ihre Bewegungslosigkeit und folgte dann mit seinen Augen in die Richtung, in die Gwen zu starren schien...dort stand er, der riesenhafte Schläger, der keinen Hehl daraus machte, auf was er aus war.

Trotz des Gestanks, der von ihm ausging und ihnen beinahe den Atem nahm und ihre Sinne benebelte, wahrten Wieland und Gwen die Höflichkeit, sich ihm vorzustellen.
Als Antwort blitzte unter der Maske lediglich ein hämisches Grinsen hervor, begleitet von einer rauhen, kehlig klingenden Stimme: "Es interessiert mich nicht, wie Ihr Beide heißt, mich interessiert das, was Ihr in Euren Taschen habt! Dann kann ich damit zu einer Hure gehen, die mir meine Wünsche erfüllt!" Seinen Satz schmückte er mit seinen tellergroßen Händen mit eindeutigen Gesten aus.
Der Gestank, die lüsternen Augen und die feindlich gesinnten Worten ließen Gwen in ihren Rucksack greifen und rund 2000 Goldmünzen herausholen, um möglichst schnell aus dem Dunstkreis, der sie fast ohnmächtig werden ließ, herauszukommen.
Ihre Gedanken überschlugen sich...Wieland war ein hervorragender Schmied, der gern seine Waffen und Rüstungen auf dem Friedhof ausprobierte, aber er war nunmal kein Krieger, der sich diesem Hünen vielleicht chancenreicher hätte entgegenstellen können und sie selbst stand da mit einer Armbrust, zu nah um vielleicht die Chance bekommen zu können, einen Bolzen gut genug zu plazieren, um Zeit für einen Ausweg zu haben.
Und so nahm sie den kleinen Beutel und warf ihn ein wenig schwungvoller in Richtung des Schlägers, der zum Hohn sich selbst als Friedolin Friedlich bezeichnet hatte.
Nahezu mühelos schnellte dessen langer Arm hinauf und vor das Gesicht, so dass ihre winzigkleine Hoffnung, ihn wie ganz aus Versehen mit dem Beutel am Kopf zu treffen, wie Seifenblasen in einem Waschzuber zerplatzten...

Wielands Münzen lagen vor den Füßen des Säufers, was diesen nun tatsächlich sichtlich wütend machte...aha, so registrierte sie, also hat er doch eine Schwachstelle.
Mit knurrender Stimme verlangte er, dass Wieland die Münzen aufheben und ihm geben solle, denn er sei kein räudiger Köter, dem man Almosen vor die Füße werfen könne.
Blitzschnell ging Gwen etwas vor und machte sich auf, die Münzen für Wieland aufzuheben, um dessen Wut von ihm abzulenken, in der Hoffnung, er würde vielleicht weniger brutal gegenüber einer Frau agieren, wie es den Anschein hatte, doch weit gefehlt, denn augenblicklich fuhr der Schläger sie an, sie solle sich gefälligst zurückziehen, wenn sie nicht wolle, dass noch mehr passiert.
Ohne Gegenwehr kam sie wieder aus der Hocke in den Stand, als ihr Blick kurz und unbemerkt auf die Stiefel und den Beinschutz fiel. In ihrem Kopf ratterte es und sie versuchte den Schläger mit einem Gespräch abzulenken.
"Herr bitte lasst mich doch die Münzen aufheben, ihr seid doch sicher ein kundiger Krieger wie mir scheint. Herr von Morgenstern trägt eine Plattenrüstung, so wie ihr und in dieser ist es beinahe unmöglich, sich gen Boden zu neigen." Bei ihren Worten deutet sie auf dessen Stiefel. Die Antwort kam prompt..."Wenn ich wollen würde, dass sich ein Weib vor mir auf die Knie begibt, dann sicher nicht, um Münzen aufzuheben, Goldfisch"
Bei seinen Worten schoß ihr die Schamesröte in die Wangen und sie neigte den Kopf, langsam rückwärtsgehend aus der Reichweite des Unholds hinaus.
"Bitte Herr, er ist ein Schmied und sicher seid ihr froh, wenn er eure Rüstung wieder aufpolieren könnte."
"Das interessiert mich nicht Weib, es scheint Euch sehr viel an diesem Galan zu liegen...wenn er sich jetzt nicht bückt, dann ramme ich ihm einen Stock so tief in den Ar***, dass er sich wirklich nicht mehr bücken kann!" brüllte er und erschrocken zog sich Gwen noch ein wenig weiter zurück, während Wieland versuchte, auf ein Knie zu kommen, um die Münzen vom Boden aufzusammeln.
Mit unverhohlener Abneigung gab Wieland ihm die Münzen und trat dann schnell zurück an Gwens Seite.

Der Säufer frohlockte, blickt noch einmal an Gwen hinab und rief seine Freude hinaus, die er wohl empfand, nun endlich eine Hure bezahlen zu können, die ihm gab, was er wollte, begleitet erneut mit eindeutigen Gesten.

Kaum, dass sich der Schläger herumgedreht hatte, um den Friedhof durch das Tor zu verlassen, zischte Wieland Gwen leise zu: "Das war das einzige Mal, dass er die Chance hatte, uns auszurauben und Dich zu bedrohen..."
Doch kaum waren die Worte ausgesprochen, blieb der Schläger abruppt stehen und drehte sich langsam herum. Gwen seufzte und ihre Schultern verloren die Spannung, sie rang um Fassung, ehe sie sich dazu durchrang, die Armbrust wieder etwas höher zu nehmen.
"Mir scheint, der Schmied will es nicht anders, dann soll er jetzt mal Bekanntschaft mit meinem Katana machen und meine Faust zwischen seinen Zähnen spüren um ihm das Maul zu stopfen."
Während er zischend drohte, riss er sein Turmschild vom Rücken, zog sein Katana hervor und entkorkte eine kleine Flasche, die er gänzlich leerte, ehe er sie achtlos auf eines der Gräber warf und überraschenderweise ausserordentlich schnell in Richtung Wieland stürmte.
Ehe Gwen auch nur reagieren konnte traf Wieland ein mächtiger Schlag auf den Kopf und er sank zu Boden.
Keine Sekunde zögerte der brutale Säufer, er riss Wieland hoch um ihn auf den Rücken zu drehen fuhr dann mit seinen langen vor Schmutz braunen Fingern in Wielands Tasche und nestelte darin herum.
Vorsichtig nahm Gwen die Armbrust noch etwas höher und trat etwas heran, doch der Unhold bemerkte ihre Bewegungen aus den Augenwinkeln und knurrte in ihre Richtung, sie kurz anstarrend: "Halt die Füße still, Goldlöckchen, sonst muss ich mich um Dich auch noch kümmern und das wäre doch schade..."

Wie versteinert blieb sie stehen und musste mit ansehen, wie dieser schmierige Verbrecher sich über Wieland beugte und nach weiteren Kostbarkeiten suchte.
Als dieser dann mit seiner Leibesvisitation fertig war, stand er auf und ging frohlockend so schnell von dannen, wie er gekommen war.

Vor den Toren des Friedhofs setzte Gwen Wieland auf die Bank und atmete tief durch, endlich wieder frischere Luft in die Lungenflügel zu bekommen.
Er nestelte an einem Vrband herum und sie stellte sich helfend zur Seite, legte den Verband noch zwei Mal um den Kopf, ehe sie das Ende einriss und miteinander verknotete.

"Gwen...ich werde ein Kopfgeld auf diesen, diesen...brutalen Erpresser, aussetzen. Die Bürger müssen geschützt werden. Ich möchte mir nicht ausmalen, was noch hätte passieren können."  sagte Wieland mit erschöpfter Stimme und geleitete Gwen dann bis zum Stadttor und wartete, bis sie hinter den vermeindlich sicheren Mauern verschwunden war.

Zwei Tage später nahm sich Gwen dann Zeit, Bahlian, Janu, Soryia, Minnie und Jim davon zu berichten...

Fortsetzung folgt.
 
Wieland von Morgenstern
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Re: Kopfgeldjagd nach einem Phantom

Beitrag von Wieland von Morgenstern »

Nach 2 Tagen der Erholung und den Gesprächen in der Taverne hat sich Wieland entschlossen ein Kopfgeld von 1 Millionen Gold auf die Ergreifung des Missetäters auszusetzen. Ob tod oder lebendig ist ihm egal. Hauptsache er kann sein Unwesen nicht mehr treiben.
Einige mutige Recken werden sich nun vorbereiten und sich rüsten jetzt zusammen eine Jagd auf diesen Missetäter zu machen.

Eine Beschreibung des Missetäters und des ausgesetzten Kopfgeldes soll in jeder Stadt, in jedem Dorf, in jeder Taverne und in jedem Freudenhaus aushängen.

Auf das wir ihn schnell fassen und seiner Bestrafung zuführen.

Jim Burton, Mitglied der Gloriam, der in die Sache nun eingewiesen ist, wird es so schnell als möglich es in der Welt verbreiten.

Bahlian, dessen geliebte Gwen ist, und dessen Wut noch größer ist als die von Wieland, hat sich mit Wieland zusammen getan um alles erdenklich in die Wege zu leiten eine Gruppe um sich zu scharen, mit deren Hilfe die Suche nun beginnen kann.
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