Wenn nachts in den Wäldern die Wolfsblume blüht
Verfasst: 02 Okt 2022, 17:04
Faera wuchs in hohen Norden, als Tochter eines Schreiners auf. Ihre Verhältnisse waren eher karg, doch litten sie keinen Hunger und des Vaters Einkommen reichte aus, um die fünfköpfige Familie am Leben zu halten.
Faera‘s älteren Brüder gingen dem Vater fleißig zur Hand, hackten Holz und halfen in der Schreinerei. Von ihr jedoch, als einziger Tochter wurde erwartet, dass sie der Mutter im Haushalt half. Sie tat meist was verlangt wurde, doch verdrückte sie sich jeden freien Moment in die Werkstatt um zuzusehen wie der Vater das Holz sägte, hobelte und wirklich wunderschöne Möbel zusammenfügte. Leider dauerte es nie lange, da verwies man sie der Werkstatt, hieß sie der Mutter zu helfen, was nur wiederum Langeweile und Unzufriedenheit hervorrief.
Faera sehnte sich nach etwas anderem, sie liebte den Geruch von frisch gesägtem Holz, auch sie wollte mit dem Vater und den Brüdern in der Werkstatt arbeiten und lernen. Hausarbeit war elend und erniedrigend.
„Das ist nichts für zarte Frauenhände, hilf Mutter und hör auf so ein Gesicht zu ziehen. Da wird ja die Milch sauer!“ so die Worte des Vaters.
Die Jahre vergingen, Faera hatte erst kürzlich ihr 21. Lebensjahr beschritten und die Brüder waren von Lehrlingen zu Gesellen gereift. Faera jedoch wurde weiterhin dieses Wissen vorenthalten. Stattdessen schickte man sie auf Botengänge wenn sich ihre Launen verschlechterten, auf dass sich ihr Temperament abkühlen und beruhigen möge.
Es war Herbst geworden, die Blätter färbten sich golden und rot als der Vater besorgten Blickes in die Küche trat und sprach:“ Ich mache mir große Sorgen um den Onkel , er versprach Holz zu liefern, doch ist er mehr als zwei Mondläufe im Verzug. Die Jungen kann ich nicht entbehren, wichtige Aufträge stehen an. Faera, du muss dich auf den Weg machen und nachsehen, was dort vor sich geht. Traust du dir das zu?“
Faera war mehr als glücklich der Küche und Mutters Anweisungen zu entkommen und stimmte sogleich zu, sprang auf und packte ihren Reisebeutel, zog den wollenen Umhang über die Schultern und stieg in die festen Stiefel.
„Halte dich nach Westen, folge dem Weg und meide den Wald, am Abend dürftest du am Ziel sein, „ sprach der Vater, verabschiedete sie und entschwand wieder in seine Werkstatt.
Die frühe Morgenstunde und die ersten Sonnenstrahlen versprachen einen schönen Tag, Faera ließ sich keine Zeit für ein Frühstück im Sitzen, sondern machte sich alsbald auf den Weg, einen Kanten trockenes Brot in der Hand, den Reisebeutel über der Schulter hängend. Zügig verließ sie die kleine Siedlung im Norden und wanderte bergab in Richtung des Trollwaldes.
Der schmale Bergpfad war holprig, Kiefern säumten den Weg und die Tiere erwachten und wärmten ihr Fell nach durchfrorener Nacht in der Herbstsonne. Wie liebte es Faera endlich wieder unterwegs zu sein, ihr Wesen sehnte sich nach etwas Neuem und sie ließ ihren Gedanken freien Lauf. Vor einigen Jahren war Faera einer jungen Wandersfrau begegnet, eine selbstbewusste Rothaarige die sich ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von verschiedensten Elixieren verdiente. Mutter hatte damals deren Dienste nur zu gern in Anspruch genommen, denn der Winter stand vor der Türe und es bestand stets Bedarf die Heilkräuter und Pülverchen der Hausapotheke aufzustocken. Diese Frau war beeindruckend, das helle Schimmern in den blauen Augen, den angstfreien und abenteuerlustigen Blick hatte Faera nicht mehr vergessen können und wünschte sich insgeheim dieser Händlerin nachzueifern.
Jetzt hier fern von Mutters Anweisungen konnte sie endlich sein wer sie wollte. Fast schon tänzelnd, mit wehendem Umhang, hüpfte sie den Bergpfad hinab und wanderte mit heiteren Sinnen dem Trollwald entgegen.
Faera‘s älteren Brüder gingen dem Vater fleißig zur Hand, hackten Holz und halfen in der Schreinerei. Von ihr jedoch, als einziger Tochter wurde erwartet, dass sie der Mutter im Haushalt half. Sie tat meist was verlangt wurde, doch verdrückte sie sich jeden freien Moment in die Werkstatt um zuzusehen wie der Vater das Holz sägte, hobelte und wirklich wunderschöne Möbel zusammenfügte. Leider dauerte es nie lange, da verwies man sie der Werkstatt, hieß sie der Mutter zu helfen, was nur wiederum Langeweile und Unzufriedenheit hervorrief.
Faera sehnte sich nach etwas anderem, sie liebte den Geruch von frisch gesägtem Holz, auch sie wollte mit dem Vater und den Brüdern in der Werkstatt arbeiten und lernen. Hausarbeit war elend und erniedrigend.
„Das ist nichts für zarte Frauenhände, hilf Mutter und hör auf so ein Gesicht zu ziehen. Da wird ja die Milch sauer!“ so die Worte des Vaters.
Die Jahre vergingen, Faera hatte erst kürzlich ihr 21. Lebensjahr beschritten und die Brüder waren von Lehrlingen zu Gesellen gereift. Faera jedoch wurde weiterhin dieses Wissen vorenthalten. Stattdessen schickte man sie auf Botengänge wenn sich ihre Launen verschlechterten, auf dass sich ihr Temperament abkühlen und beruhigen möge.
Es war Herbst geworden, die Blätter färbten sich golden und rot als der Vater besorgten Blickes in die Küche trat und sprach:“ Ich mache mir große Sorgen um den Onkel , er versprach Holz zu liefern, doch ist er mehr als zwei Mondläufe im Verzug. Die Jungen kann ich nicht entbehren, wichtige Aufträge stehen an. Faera, du muss dich auf den Weg machen und nachsehen, was dort vor sich geht. Traust du dir das zu?“
Faera war mehr als glücklich der Küche und Mutters Anweisungen zu entkommen und stimmte sogleich zu, sprang auf und packte ihren Reisebeutel, zog den wollenen Umhang über die Schultern und stieg in die festen Stiefel.
„Halte dich nach Westen, folge dem Weg und meide den Wald, am Abend dürftest du am Ziel sein, „ sprach der Vater, verabschiedete sie und entschwand wieder in seine Werkstatt.
Die frühe Morgenstunde und die ersten Sonnenstrahlen versprachen einen schönen Tag, Faera ließ sich keine Zeit für ein Frühstück im Sitzen, sondern machte sich alsbald auf den Weg, einen Kanten trockenes Brot in der Hand, den Reisebeutel über der Schulter hängend. Zügig verließ sie die kleine Siedlung im Norden und wanderte bergab in Richtung des Trollwaldes.
Der schmale Bergpfad war holprig, Kiefern säumten den Weg und die Tiere erwachten und wärmten ihr Fell nach durchfrorener Nacht in der Herbstsonne. Wie liebte es Faera endlich wieder unterwegs zu sein, ihr Wesen sehnte sich nach etwas Neuem und sie ließ ihren Gedanken freien Lauf. Vor einigen Jahren war Faera einer jungen Wandersfrau begegnet, eine selbstbewusste Rothaarige die sich ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von verschiedensten Elixieren verdiente. Mutter hatte damals deren Dienste nur zu gern in Anspruch genommen, denn der Winter stand vor der Türe und es bestand stets Bedarf die Heilkräuter und Pülverchen der Hausapotheke aufzustocken. Diese Frau war beeindruckend, das helle Schimmern in den blauen Augen, den angstfreien und abenteuerlustigen Blick hatte Faera nicht mehr vergessen können und wünschte sich insgeheim dieser Händlerin nachzueifern.
Jetzt hier fern von Mutters Anweisungen konnte sie endlich sein wer sie wollte. Fast schon tänzelnd, mit wehendem Umhang, hüpfte sie den Bergpfad hinab und wanderte mit heiteren Sinnen dem Trollwald entgegen.