[Quest] Von vertrauten Feinden

Rollenspielforum für Geschichten.
Benutzeravatar
Xa'Velle Belin
Beiträge: 156
Registriert: 29 Apr 2019, 14:12
Wohnort: Deux Ponts
Has thanked: 161 times
Been thanked: 56 times

Re: [Quest] Von vertrauten Feinden

Beitrag von Xa'Velle Belin »

 Die Ungewissheit 
Jeden Tag hatte sie sich zwei Mal mühevoll die Stufen hinauf zum Turmzimmer geschleppt, um die dicke Eisschicht, die den Sarg umgab, zu inspizieren und auf Unversehrtheit zu überprüfen. Sie hatte kaum zu hoffen gewagt, dass sie tatsächlich fündig werden würden und nun würde sie keinesfalls riskieren, dass etwas schiefginge, indem sie einfach darauf hoffte, dass schon alles gut werden würde. Immer vorausgesetzt natürlich, dass in diesem steinernen Ungetüm, das beinahe das gesamte obere Stockwerk ihres Turmzimmers einnahm, überhaupt ein brauchbarer Körper enthalten war.   
Sehr lange konnte sie sich nicht im Raum aufhalten, aber sie stieg erst kurz bevor es unerträglich wurde, die tiefschwarzen Stufen wieder hinab. Angst erfüllte sie inzwischen jedes Mal - sowohl wenn sie das Zimmer betrat, als auch wenn sie es wieder verließ. Und sie wusste, diese Angst würde sie erst wieder aus ihrem unbarmherzigen Griff entlassen, wenn sie Gewissheit erlangt hätte. An diesem Abend würde es so weit sein. In wenigen Stunden würden die Mitglieder des Magierbundes zusammenkommen, um gemeinsam mit ihr das Geheimnis zu lüften.
 
* * *
Die Zeit hatte sie mit Nichtigkeiten vertrödelt, an erhol- und heilsamen Schlaf, war bereits seit einiger Zeit nicht mehr zu denken und allmählich zeigte der Saft, den sie aus zerstoßenen Mohnblumenblüten herstellte, keine nennenswerte Wirkung mehr. Anfangs hatte sie ihn nur sehr schwach dosiert, doch inzwischen verspürte sie auch bei großzügiger Einnahme kaum mehr eine Linderung der Schmerzen, sodass sie viel Zeit damit zubrachte, zu lesen oder sich Notizen über das Gelesene zu machen weil sich der Schlaf einfach nicht einstellen wollte.

Nimues Augen fanden immer wieder zur Wanduhr, die ihre überreizten Nerven mit der ununterbrochenen “Tick, Tack, Tick, Tack..”-Abfolge strapazierte und sie beschloss, dass es nun genug war. Eine weitere Lage Stoff wurde um den ausgemergelten Körper geschlungen, die Füße in die Riemenstiefel gesteckt und sich auf den Teleportationszauber konzentriert. Als sie sich inmitten des Raumes, der von den Bundmitgliedern für vielerlei unterschiedliche Zwecke genutzt wurde, manifestierte, waren einige von ihnen schon zugegen. Verspürten sie etwa die gleiche Rastlosigkeit wie sie selbst? 

Dem Gespräch, das geführt wurde, konnte sie kaum folgen, viel zu eingenommen von ihrer Sorge, dass der Steinsarg nicht enthielt, worauf sie so dringend hoffte, war sie. 
Inzwischen hatten sie sich alle darum herum aufgestellt und die Frage, wie vorzugehen sei, entbrannte.
„Könnt ihr mir helfen den Deckel zu lösen?“

„Dann lösen wir die Eismagie?“, fragte Davion und Balthasar schlug sogleich vor „Ich denke, wenn du in den Sarg sehen willst, sollten wir die Eismagie mit einem guten alten ‚Vas An Ort‘ auflösen. Sonst wird es schwerlich möglich sein, den Deckel überhaupt anzuheben.. so ganz angefrostet. Man könnte wohl auch ‚Vas An Grav‘ verwenden.“
„Ein ‚An Grav‘ wäre dann sicherlich hilfreich.“
„Würde ‚An Ort‘ nicht reichen? So bleibt wenigstens der Schutzzauber, der auf mir liegt, erhalten. Wir wissen immerhin nicht, was uns bei den Drachen erwarten wird.“, gab Nimue, stirnrunzelnd zu bedenken.
„Schutzzauber können erneuert werden.“
„Mir ist es gleich.“
„Benötigen aber Kraft, mein Herz. Verfahrt wie ihr denkt, aber ich würde zu ‚An Ort‘ tendieren.“
„Gut, dass wir uns also für ‚Vas An Grav‘ entschieden haben.“ Meinte Balthasar und Nimue lachte und bedachte ihn von der Seite mit einem Schmunzeln.
„Wenn wir uns doch immer so einig wären!“ meinte sie und trat mit einem Schritt zurück, um sich an ihrem Schreibpult anzulehnen.
*
Bild
*
Nachdem die Zauber gesprochen wurden, ebbte das Eis an den Ecken beginnend ab und die dicke Eisschicht löste sich schließlich zur Gänze auf. Doch man hatte dazugelernt, schließlich war dies nicht der erste Sarg der Altvorderen, den man öffnete und so kam es, dass man als reine Vorsichtsmaßnahme noch mit gemeinsamer Kraftaufwendung einen Zauber wirkte, der etwaige Fallen, mit dem der Sarg gespickt war, auslösen würde. Tatsächlich hörte man wenige Augenblicke später einen verräterischen, metallisch klingenden Laut, der davon kündete, dass dies eine kluge Herangehensweise gewesen war.

Mit mulmigem Gefühl und mit vor purer Angst schweißnass gewordenen kalten Händen, warf Nimue, nachdem Balthasar den Sargdeckel mittels Telekinese unter die Decke schweben ließ, einen Blick in den nunmehr offenen Sarg. Der Leichnam einer Frau befand sich darin, der erstaunlich gut erhalten zu sein schien. Einst gelocktes, tiefschwarzes und nun eher ausgedünnt und strähnig wirkendes, langes Haar verteilte sich auf dem Kissen und bildete einen deutlichen Kontrast zu dem Leichentuch, in das der mumifizierte Leib gehüllt war. Bis auf ein Amulett, das den schlanken Hals zierte, befand sich keinerlei Schmuck am Leib der Toten, wie Nimue feststellte, nachdem sie das Tuch weggezogen und den Körper einer gründlichen Musterung unterzogen hatte.
*
Bild
*
„Ich denke sie ist geeignet. Keinerlei Wunden zu sehen, die auf eine Entnahme der Organe hinweisen.“, stellte sie nüchtern fest und bedeckte die Blöße der Frau. Ein leises Aufatmen begleitete ihr Tun jedoch, als sie den Blick von der Leiche weg, zu Davion hinlenkte, gleich so, als wolle sie nun von diesem eine Einschätzung hören.
„Sollten die Organe magisch entnommen worden sein.. dann nicht alle. Ich denke du hast hier gute Chancen – sofern es uns gelingt den Körper entsprechend vorzubereiten. Ich sehe kein Konvergenzamulett, sodass eine Wiederbelebung dieser Magokratin wohl mit unseren Mitteln nicht möglich wäre, aber als.. Spende an die neue Magokratie wirkt es wie ein Glücksgriff.“

Da man sich allerdings nicht sicher war, was es mit diesem Amulett auf sich hatte, brach Nimue eine ihrer selbst auferlegten Regeln und wandte Magie an – mittels des Analysezaubers untersuchte sie das Amulett, dass die einstige Magokratin um den Hals trug und war mehr als nur froh, dass sie herausfand, dass eben jenes Schmuckstück keinerlei Magie in sich barg und wohl lediglich eine Grabbeigabe eines geliebten Menschen war.

"Nun. Luca hatte ja die Idee mit dem Körper, inspiriert durch die Expedition zu Han-Hasta und dem Ritual - ich dachte mir, wir könnten das gleiche Ritual auch an diesem Körper anwenden. Ich habe im Sinn, den Körper zu den Alten zu bringen. Ich hatte bereits erwähnt, dass ich mit den Alten gesprochen habe und das im Gespräch mit ihnen eine Möglichkeit gefunden wurde, um den Leib magisch zu verstärken.
Damit möchte ich verhindern, dass wir in Bälde wieder auf die Suche gehen müssen, denn Skotos wird nach wie vor an meiner Lebenskraft zehren. Die Alten haben als Lösung für jenes Problem folgendes erdacht : Eine Schuppe Yazhendrakais soll hierbei zum Einsatz kommen. Sie trägt freilich nicht mehr so viel Magie in sich, wie zu ihren Lebzeiten, die Alten haben sie wohl auch schon für viele ihrer eigenen Rituale genutzt, aber für diesen Zweck wird die Magie laut ihrer Aussage noch ausreichen. Bringen wir sie also erst einmal zu den Alten, würde ich vorschlagen. Der Körper sollte wohl.. möglichst rasch wieder.. gekühlt werden."

"Sie ist ein Eisblock, wenn wir sie nicht in die Lava fallen lassen, sind die Bedenken unbegründet. Han-Hasta war jedenfalls nicht gefroren."

Mit diesem Wissen und gewisser Erleichterung im Herzen, nun wie beabsichtigt keine Existenz auslöschen zu müssen, aber womöglich doch weiterleben zu können, brach sie auf zur Brüstung im Westen, wo die Alten bereits ein Portal durch zwei kleine Drachen aufrecht hielten. Madara kam ihr zu Hilfe, indem er sich der Telekinese bediente und den noch immer steifgefrorenen Leib die Stufen hinab und durch das Portal bugsierte. "Ort Por Ylem..."
*
Bild
*
Nimue war bereits einige Male, allerdings zumeist unfreiwillig, in die wundersame Höhle zitiert worden, die die beiden Altdrachen seit ihrer Befreiung ihr Zuhause nannten, sodass sie von der Schönheit dieses Ortes kaum mehr gefangen genommen wurde, doch er schien auf ihre Gefährten die gleiche Wirkung zu haben wie auf sie selbst. Staunend blickten sie sich um und betrachteten die riesigen Kristallformationen, leuchtenden Pilze und Stalagmiten, die die Augen unstet hin und herspringen ließen, weil es stets irgendwo funkelte und spiegelte.
Teleisotos, der weise Älteste, hatte, als sie die Globule betraten, inmitten der schier unzählbar erscheinenden Menge an Münzen geruht und den Hals empor gereckt, als sie das Haupt ehrfürchtig vor ihm neigte.
„Das hat gedauert, Kind… schön, dass du gekommen bist.“
 „Wir haben uns beeilt, Edler. Es gab vorab noch einige Dinge zu überprüfen."
„Dann zögert nicht mehr zu lange..“ Mit der Schnauze deutete der Drache in Richtung Osten der Höhle und sprach „Legt es nieder.“

*
Bild
*
Madara folgte dem Deut Teleisotos und ließ den Körper zu der Nische schweben, in der sich ein Fels befand, auf dem der Körper der Magokratin schließlich behutsam abgelegt wurde.
Der Drache walzte heran, musterte den Sturmrufer, welcher ihm eine von-verbale Respektsbekundung zuteilwerden ließ und passierte ihn schließlich, diese Geste möglicherweise sogar erwidert habend, doch eindeutig war es nicht – viel wahrscheinlicher war es, dass der Rauch, der in Kringeln aus den Nüstern des Alten aufgestiegen war, lediglich auf drachische Biologie zurückzuführen war.. aber wer wusste das schon so genau?


"Habt ihr alles? Bis auf meine Gabe natürlich?", fragte der Alte und hielt sich in der Nähe der Gruppe.
"Wir würden gern damit beginnen, ein Ritual durchzuführen, dass ihren Körper.. meinen neuen Körper beleben wird."
*
Bild
*
Bild
*
"Unterstützt ihr uns?" 
Auf Davions Frage hin, lenkte Nimue den Blick in hoffender Manier zurück zum Drachen und dessen Schädel senkte sich soweit hinab, sodass er nur noch leicht über dem Boden verweilte. 
"So gut ich kann, Kind. Ich habe dir unsere Hilfe zugesichert, doch solltet ihr euch auch als würdig erweisen. Nicht, dass Sorasos noch Recht behält, wo ich so viel Wert in dich lege." 
Die Erwähnung Sorasos zog ein Schnaufen hinter sich her und sogleich versicherte sie auf die Worte des Ältesten. "Er hat Unrecht. Jeder, der hier anwesenden ist würdig, Edler, du wirst schon sehen." hin.
Davion begann inzwischen bereits damit, das Ritual zu erläutern, denn nicht alle der heute am Ritual teilnehmenden waren damals bei der Expedition zugegen gewesen. 
"Ein Ritual aus drei Teilen. Ein Ritus der Elementarmagie, drei Zauber, im Elementarkreislauf aufeinander aufbauend. Zuerst das Wasser, das Fleisch und Haut wieder mit dem lebensspendendem Element erfüllt. Die Beschwörung heilenden Wassers. Dann die Luft, die Erschaffung eines Lebenshauches, er füllt die eingefallenen Lungen mit neuem Leben. Dann das Feuer, das Freisetzen der magischen Flamme - auf das ihr Fleisch mit der Wärme der Lebenden erfüllt sein möge. Nur den vierten Teil - den Geist wecken - vermögen wir im Augenblick nicht, ihn schließlich haben wir in durchaus aufgeweckter Form. Dann sollten wir beginnen." Und damit blickte er zu Nimue, die inzwischen abgelenkt den Blick schweifen ließ, denn tief in den Gewölben hörte man ein Grollen. 

Das Schaben massiger Klauen in tieferen Gängen ertönte und näherte sich in behäbiger Geschwindigkeit. 
Nimues Blick suchte den Blick Teleisotos und stellte jenem offensichtlich die stumme Frage, ob ER auf dem Weg sei - die schuppigen Lider des Alten schlugen kurz zu, was wohl einer Bejahung ihrer Frage gleichkam und ihr ein Säuseln der Worte entlockte.
"Zu früh gefreut. Ja, beginnen wir."
So ignorant wie sie den Wächter eh und je erlebt hatte, achtete dieser beim Betreten der Höhle nun auch nicht darauf, dass er mit seinem massigen Leib hier und da Schaden am Gestein und den Kristallen anrichtete. Demonstrativ wurde sich von ihm weggedreht und mitverfolgt, wie die Magier dem ausgemergelten Leib Xa'Velles nach und nach Leben einhauchten. 
 
Von der Prozedur hatte sie aber tatsächlich gar nicht so viel mitbekommen, denn der Drache begann lautstark zu sticheln - Balthasar versuchte zwar, den Drachen abzulenken, indem er ein unverfängliches Gespräch eröffnete und Nimue verteilte Reagenzien, aber irgendwann war ein Punkt erreicht, an dem sie die Worte Sorasos nicht mehr ignorieren konnte. 
"Bruder überdenke das.. Du weißt, dass sie unwürdig ist, einen der Unseren zu tragen.. besinne dich der Realität." 
*
Bild
*
Davion leitete währenddessen unbeirrt das Ritual an und die Anwesenden gaben ihre Kraft bereitwillig hinzu. "In Mani Hur!" erscholl es beinahe im Chor, nachdem der oberste Magier des Bundes die Worte der Macht ausgesprochen hatte. 
"Einen der Euren? Mach dich nicht lächerlich, Sorasos." giftete sie, mit weitaus weniger Ehrfurcht in Stimme und Blick zeigend, dem Wächter entgegen. 
"Er ist euer Feind und mir wurde die.. ach so glorreiche Aufgabe zuteil.. ihn im Zaume zu halten."
Astrale Flammen stoben aus seinem Maul, doch Nimue ignorierend, sprach er zu seinem Artgenossen: "Die Schuppe hat für uns mehr Bedeutung. Verschwende sie nicht."
"Ihr habt zugesichert zu helfen. Haltet ihr nun Wort?"
"Ihr braucht nun die Schuppe, richtig?" 
Mit einem Nicken bestätigte Nimue die Frage Teleisotos. 
*
Bild
*
Nimue hatte im Vorfeld bereits Balthasar gegenüber erwähnt, dass Sorasos ihr nicht wohlgesonnen war, so verwunderte es nicht, dass Balthasar den Grund dafür erfahren wollte.
"Warum zweifelt ihr an Nimue?"
"Sie ist nur ein Mensch.. wie soll ein Mensch das nur verstehen.." Sorasos züngelte mehr vor sich hin und entfernte sich von der Gruppe, hin zur Schuppe, die auf einem kleinen Podest aufbewahrt wurde. Er stellte sich auf die Hinterläufe und griff mit seiner Pranke danach. 
Balthasar insistierte inzwischen: "Menschen sind durch den Zugang zum Arkanen Gefüge durchaus dazu imstande beachtlichen zu leisten. Das.. werdet ihr wohl erst noch erkennen müssen."
Unbemerkt von der Gruppe breitete Sorasos die Flügel aus, verdrängte die Luft dahinter und setzte zu seinem Sprung an - richtete jedoch noch kurze Worte an seinen Kameraden Teleisotos, bevor er durch das Portal entschwand.
"Teleisotos.. du wirst es noch verstehen." 
*
Bild
*
Lediglich Davion reagierte schnell genug, um dem Drachen Worte der Macht hinterzurufen. "An Por An Flam!" 
Leider traf der Zauber das angedachte Ziel jedoch nicht und aus Madara brach ein entsetzt klingendes "Nein!" hervor.
Teleisotos schnaubte gequält klingend aus. "Der Narr.."
Balthasar, ganz Herr der Lage, bediente sich auch eines Zaubers und Nimue blieb für die Dauer weniger Wimpernschläge der Mund offen stehen ob der ungekannten Gestalt, die der Mann ihres Herzens angenommen hatte. 
Die energetischen Kräfte, die den Leib des Sturmrufers umgaben, nahmen zusehends zu und glichen durch die freigesetzten Luftenergien einer regelrechten Sturmflut. Kaum in der Lage das Schauspiel, dass sich vor ihren Augen abspielt zu kommentieren, blieb ihr nur mit Faszination im Blick der imposanten Gestalt nachzublicken, als diese augenscheinlich die Verfolgung des Altdrachen aufnahm und ihm durch das Portal folgte. 

"Hat er die Schuppe mit sich genommen?" fragte sie, eindeutig an Teleisotos adressiert*
Gleichermaßend entsetzt und entkräftet, ließ sie sich an Ort und Stelle auf den Hosenboden plumpsen und raufte sich das Haar, nachdem Davion anstelle des Drachen mit den Worten "Es scheint so.." geantwortet hatte. 
Nun in die Alte Sprache wechselnd, fügte Davion an "Wir werden das Geraubte wieder holen. Selbst wenn wir die Form dieses Drachen dafür aufbrechen müssen." und legte ein großes Handtuch über den Körper der unbedeckten Xa'Velle, welche er, nachdem die Frage über ihren Verbleib geklärt war, wie ein schlafendes Kind auf seine Arme hob. 
Mit knappen Worten wurde sich von Teleisotos verabschiedet und der Körper Xa'Velles in Nimues Bett behutsam abgelegt. 

Inzwischen war auch Balthasar zurückgekehrt, der davon berichtete, dass er die Verfolgung des Drachens erfolgreich aufgenommen und eine Spur hatte. Das liess hoffen.
*
Bild
*
Sie reiste zurück nach Ansilon und setzte ein Schreiben auf, welches sie vervielfältigte und an den meistbesuchten Orten in den hiesigen Gefilden aufhängen ließ. Mit der Unterstützung von Freunden und Verbündeten würde man sich alsbald auf den Weg in Richtung der Drachengrotte aufmachen, um sich zurückzuholen, was man ihr versprochen hatte. 
 
⋆ ⋆ ⥈ ⋆ ⋆
 
..Magic, madness, heaven, sin.. don't say I didn't say, I didn't warn ya..
Benutzeravatar
Xa'Velle Belin
Beiträge: 156
Registriert: 29 Apr 2019, 14:12
Wohnort: Deux Ponts
Has thanked: 161 times
Been thanked: 56 times

Re: [Quest] Von vertrauten Feinden

Beitrag von Xa'Velle Belin »

 Die Drachenjagd 
 
Neben einem gehörigen Mangel an Zeit - Lebenszeit! - stellte sich nun noch ein weiterer Mangel ein: Ihr ging nun auch obendrein noch allmählich die Geduld aus. Geduld hatte noch nie zu ihren Stärken gezählt, aber in ihrem jetzigen Zustand war es schlimmer als jemals zuvor. Sie war zu Nichts nutze, ihr Geist jedoch wach wie eh und je, aber der Körper inzwischen derart zermürbt, dass sie insgeheim fürchtete, dass ihr nicht einmal mehr zwei Wochenläufe verbleiben würden, bis die inneren Organe nach und nach ihre Dienste einstellen würden. Beim Blick in den Spiegel hatte sie nüchtern ihr nacktes Spiegelbild betrachten wollen - und sogleich die Augen niederschlagen müssen, weil der Anblick sie selbst so erschrocken hatte.

Aber..so sagte sie sich immer wieder.. in Panik zu verfallen, hatte noch nie geholfen, also besann sie sich auf die Fähigkeiten ihrer Gefährten, rief sich vor Augen, dass sie von kampferprobten Verbündeten umgeben war und redete sich selbst gut zu, durchzuhalten, wie lange auch immer es dauern würde. Immerhin wäre es in wenigen Stunden soweit: Man würde aufbrechen, um sich der Drachengrotte zu nähern. Bis dorthin hatte Balthasar den Altdrachen nämlich verfolgen können - gewiss lungerte Sorasos, dieser unausstehliche Ausbund von Unhöflichkeit und Missmut, noch dort herum, dachte sie und brummte vor sich hin. Und wenn sie die Drachenschuppe Yazhendrakais erst einmal zurückerlangt hätten, wäre wieder eine entscheidende Hürde auf dem Weg zum Ziel überwunden. Ob er, Sorasos, sie nun freiwillig herausgab, nachdem man ihn gestellt hatte - oder ob sie sie unter Aufbietung letzter Kraftreserven aus seinen leblosen Klauen würde reißen müssen, nachdem er den letzten Atemzug getan hatte..? Einerlei! Während Skotos diesen Gedanken Nimues nun in aller Ausführlichkeit vor ihrem geistigen Auge bebilderte und seine Besessenheit vom roten Lebenssaft wieder einmal wortreich zum Ausdruck brachte, ließ sie sich vom monotonen Singsang seiner Gedankenstimme regelrecht einlullen und in den Dämmerschlaf wiegen. 

*
Mit einem Schlag war sie jedoch wieder hellwach, die Stimme von Skotos in ihrem Kopf längst verstummt - der Blick schlenkerte verschwommen zur Uhr. Verflucht, schon so spät!
So schnell es ging, machte sie sich auf den Weg zur Magieakademie, um die hoffentlich zahlreich erschienenen Mitglieder des Bundes und Verbündeten zu treffen.

Und tatsächlich, nach und nach füllte sich das Areal um das Reisemagierpodest in der Akademie mit bereitwilligen Streitern, die dem Aufruf gefolgt waren: Bundmitglieder, Diener des Namenlosen, Dunkelelfen und Orks, Wächter und sogar Abenteurer, die kein Abzeichen trugen, hatten sich zusammengefunden.
Eine kurze Erklärung seitens Nimues erfolgte, um die Beteiligten ins Bild zu setzen, weshalb sie zur Jagd ausgerufen hatte. 


“Es handelt sich um einen Drachen, auf den wir uns am heutigen Abend konzentrieren werden. Nicht aber um einen gewöhnlichen. In den hiesigen Höhlen finden sich zwar allerhand Drachen, doch was ihre Stärke anbelangt, sind sie mit jenem, der den Zorn des Bundes auf sich gezogen hat, nicht zu vergleichen. Unserer Einschätzung nach zumindest - denn es handelt sich bei diesem um einen Drachen aus einer anderen Sphäre. Er dürfte über weitaus mehr Macht verfügen, was es ein wenig schwierig macht, seine Stärke einzuschätzen. Seht euch also vor. Ein Artefakt, das mir versprochen wurde, wurde von ihm geraubt - es ihm zu überlassen, ist nicht hinnehmbar, obwohl es mehr einen ideellen Wert als tatsächlich großen Nutzen hat.” 

Nachdem die Erläuterung zum Abschluss kam und auch die in Aussicht gestellte, zusätzliche Belohnung noch einmal erwähnt wurde, machte sich die schlagkräftige Gruppe nun auf den Weg zum Drachenhort. 
*
Bild 
*
Sie spürte es in ihren Knochen, dass sie am rechten Ort suchten, als die Höhle von einem ersten Beben erfasst wurde. Durch zahlreiche Drachenleiber mussten sie sich hindurchpflügen, doch je näher sie dem Ort kamen, an dem die ausgewachsenen aschebedeckten Altdrachen zu ruhen pflegten, umso mehr Hinweise gab es auf die Anwesenheit Sorasos. 
Kehlig erklang plötzlich seine Stimme und hallte verzerrt durch die Gänge der Höhle.
„Ihr seid gekommen.. auch du.. Mädchen.“
Kurz wurde innegehalten und dabei pendelte der Blick zur Höhlendecke hinauf – ab und an sah sie spektrale Wesen daran vorbeiflattern, doch sie waren meist so schnell wieder aus ihrem Sichtfeld entschwunden, dass sie nicht ausmachen konnte, um was es sich dabei konkret handelte. =Calibri,sans-serif=Arial,sans-serifAngespornt bewegte sich die Gruppe vorwärts, immer wieder glitt ihr Blick zur Decke hinauf, um einen feigen Angriff aus der Luft ankündigen zu können, doch dies blieb aus. Stattdessen grollte Sorasos Stimme erneut. „Richte sie nieder, mein Diener..“, und die Wesen waren willig, ihrem Meister zu gehorchen. Diese Spektralschrecken hatten sich als zähe Biester erwiesen, doch nichts desto Trotz hatte der kampferprobte Trupp auch diese Gegner hinter sich lassen können.

Fast beim Drachen des Abgrunds angekommen, konnte man auf der Südostseite einen gewaltigen ätherischen Drachen erkennen, welcher auf einem weit oben liegenden Felsen saß und auf die Kämpfer an der Front herabblickte. Nimue starrte aus sicherer Entfernung zunächst zu ihm hinauf, doch als er sich mit einem kräftigen Satz vom Felsabhang auf einen weiter unten liegenden Felsen begab, näherte sie sich dem Drachen, nachdem Viego auf ihn aufmerksam machte. „Nimue, schau. Lyanos an die Front!“

Kellnoz und Mizrae erkundigten sich sogleich, ob es sich um besagten, gesuchten Drachen handeln würde. Einer Antwort vorgreifend, blickte Nimue nun auf Viegos Deut hin zu ihrem Widersacher.
„Sorasos.“ Das Kinn reckte sie ein wenig und machte einen Schritt auf ihn zu – sollte er ruhig wissen, dass er ihr keine Angst einjagte!
„Kind.“, antwortete der Drache spitz, als Nimue aus der Gruppe hervortrat und betrachtete, nachdem er sich auf den Höhlenboden gesetzt hatte, gelangweilt seine klauenbewehrten Pranken, um ihr womöglich das Gefühl zu geben, dass sogar die Klauen interessanter als ihre Begleiter und sie – und offensichtlich auch ihr Begehr – waren.
„Du weißt, weshalb wir dir hierher gefolgt sind.“ Der Unterton in ihrer Stimme stellte klar, dass sie keine Frage stellte, sondern direkt eine Aussage traf und kein Aufbegehren dagegen zulassen würde. Auffordernd wurde ihm die hohle ausgestreckte Hand hingehalten.
„Du meinst, nachdem mich euer Sturm all den Weg hierher verfolgte? Wie nannte er sich noch gleich?“ Die Pranken wurden auf dem Boden abgestellt und sich Nimue genähert, der Kopf des Drachen so weit gesenkt, dass sich sein Maul in Höhe von Nimues Kopf befand.
„Balthasar, der Sturmrufer", ließ sie sich doch zu einer wortkargen Erklärung hinreißen, doch die Hand blieb weiterhin ausgestreckt.
„Ich muss sagen, dass deine Gruppe sich bewiesen hat. Doch was ist mit dir, Mädchen? Fühlst du dich nicht als Last? Eine Last, die du auch bist..“
Ein leises Geräusch, das eindeutig von Unmut kündete, ertönte, bevor sie auf die gestellte Frage reagierte. Ein Leugnen wäre ohnehin zwecklos, es lag auf der Hand, dass sie ihren Gefährten eine Last, ein Klotz am Bein war.. aber da man es ihr ohnehin ansah, konnte sie eine so offensichtliche Schwäche auch eingestehen. „Freilich fühle ich mich als Last. Doch um dies zu ändern, stehe ich nun hier vor dir. Gib sie heraus. Jetzt.“
Die schuppenbewehrten Lefzen des Drachen hoben sich leicht an, als sie ihre Schwäche eingestand, astrale Flammen züngelten kurz darauf aus seinem Maule, doch der Kopf hob sich im gleichen Atemzug auch wieder an, sodass sie, auch wenn sie nicht instinktiv den Kopf zurückgezogen hätte, den Flammen spielend entgangen wäre.
*
Bild
*
 „Eine letzte Prüfung. Geh an deine Grenzen.. Oder du wirst niemals als würdig für mich gelten.“
„An meine Grenzen gehen?“ Dieser.. dieser.. In Ermangelung eines Wortes, das gleichzeitig ihren Hass, aber auch den tief verwurzelten Respekt, den sie vor den Alten empfand, ausdrückte, bleckte sie lediglich die Zähne und ballte die Fäuste. Angriffslustig blitzten die Augen Nimues auf, als der Drache nun wieder die Schwingen ausbreitete und sich mit einem Flügelschlag in die Luft erhob.
„Holt sie euch, meine Kinder!“
„Achtung, pass auf dich auf, Nimue“, rief Kellnoz ihr zu, während sie mit dem Zauberverbot brach und sich mit sämtlichen Zaubern zu wappnen begann, die ihr in dieser Situation hilfreich erschienen. 
<<Skotos, gib Acht.. Wir dürfen nicht versagen, sonst wird uns dieser Mistkerl die Schuppe niemals aushändigen. Zeigen wir ihm, dass es keine Verschwendung ist, sie uns für den Körper zu überlassen!>>, mahnte sie den Dunklen im Geiste und warf sich kopfüber in den Kampf.
Eine Vielzahl weiterer Drachen in unterschiedlicher Größe und Kraft stellte sich der Gruppe entgegen und aufs Neue entbrannte der Kampf. Es dauerte eine Weile, aber als der Strom an Gegnern allmählich versiegte und sie rundherum auf leblose Drachenleiber blicken konnten, ließ sich Sorasos wieder von den Felsen herabgleiten und landete auf dem Boden.
Von der Anstrengung, die das Zauberwirken inzwischen für sie bedeutete, schwer gezeichnet, wischte sie sich mit einer unwirschen Handbewegung das aus der Nase rinnende Blut mit dem Robenärmel fort. 
“Hm, ich hätte wohl noch mehr heraufbeschwören sollen.”, grummelte der Drache.
Cecilia mischte sich nun in das Gespräch ein:
“Vielleicht ist er zu feige, selbst gegen uns zu kämpfen!”
Mit vor Zorn funkelnden Augen trat sie ein weiteres Mal heran - eine Stablänge Abstand ließ sie allerdings zwischen sich und dem Drachen.
“Das genügt. Weitere Beschwörungen hätten wir ebenso vernichtet.”
 
Für den Augenblick verlagerte sich das Augenmerk des Drachen auf Cecilia, welche nun ein bissiger Blick traf, ehe er das Wort erhob.
“Ich glaube, du möchtest dies nicht herausfinden und gegen einen Drachen der früheren Brut anzutreten, Mensch.”
“Unterbrecht ihn nicht - er wollte mir das Artefakt gerade aushändigen.”, lenkte Nimue den Fokus zurück, während die Abenteurer sich unterhielten und darauf gefasst machten, einzugreifen, wenn es nötig sein würde.
“Ich habe gesehen, wie ihr euch in dieser Grotte angestellt habt. Ich respektiere noch immer nicht die Entscheidung, die getroffen wurde… doch”
Während Nimue äußerlich geduldig auf den Stab gestützt stand und den Drachen fest im Blicke hielt, fragte sie nach “Doch..?”
Der Drache steuerte eine kleine, im Gestein verborgene Nische an, aus der er ein Objekt mit seinen Zähnen zog und ließ es dann vor Nimues Füße fallen. Grollend vollendete er nun seinen Satz.
“Du solltest deine Begleitung unterweisen, welche Gefahren es mit sich bringt, mich zu reizen. Das, was ihr hier erlebt habt, sind im Vergleich zu mir nur verwilderte Artgenossen. Tiere. Nichts im Vergleich zu dem, was euch erwartet, solltet ihr es mit mir aufnehmen wollen. Dies ist keine Drohung, doch wählt eure Worte zukünftig mit Bedacht.” 
Nimues Blick senkte sich auf die Schuppe hinab, die ihr vor die Füße geworfen wurde, doch ließ sie ihr Augenmerk sogleich wieder zu Sorasos hinauf schweifen.
“Ich bin froh darüber, dass du zur Vernunft gekommen bist und wir es nicht.. zum Äußersten kommen lassen mussten.”
Dann beugte sie sich hinab und mit genügend Widerwillen im Blick vor dem Drachen das Knie, um die Schuppe schließlich aufzuheben.
Ein schlichtes, aber aufrichtig klingendes
“Danke.” verließ ihre Lippen. Während sie sich wieder mühsam in den Stand erhob, versicherte sie ihm: “Du wirst es nicht bereuen.”
Sorasos senkte seinen Kopf noch einmal auf Höhe Nimues.
“Das bedeutet nicht, dass wir nun Freunde sind… Ich bereue es jetzt schon. “Du bist immer noch so unwürdig wie eine Made im Mist“
“Oh, das bedeutet es wahrlich nicht. Lass dir gesagt sein, dass ich darauf bestanden hätte, erst abzuziehen, wenn wir die Schuppe deinem Besitz entrissen hätten.”
*
Bild
*
Davions Stimme drang an ihr Ohr. “Dann verkriechen wir uns mal, eh?”
“Dein Wort ist nicht von Belang. Teleisotos zuliebe werde ich über deine.. Einschätzung hinwegsehen. Ja, wir können aufbrechen.”
Davion betrachtete den Drachen noch einmal, fast so, als ob er ihn sich genauestens einprägen wolle und eröffnete der Gruppe einen Weg zur Magieakademie. Dort wurden dann auch die Reichtümer, die man in der Grotte eingesammelt hatte, aufgeteilt und sich für die Unterstützung bedankt.

Zu einer kleinen Nachbesprechung bat Nimue Cecilia, Davion und Sorsha im Anschluss noch in die Schwarze Festung, um das weitere Vorgehen in Kürze zu umreißen und ein ihr wichtiges Anliegen anzusprechen.
“Wir haben nun die Schuppe in unserem Besitz. Damit wird es möglich sein, den Körper zu verstärken. Man verspricht sich davon, dass Skotos nicht in Bälde den neuen Körper sogleich aufzehrt, denn er wird nach wie vor von meiner Lebenskraft zehren. Ohne eine magische Verstärkung stünden wir vermutlich in absehbarer Zeit vor dem gleichen Problem und würden wieder nach einem Körper suchen. Ich habe bereits Zauber ausgearbeitet, wie man den Wechsel vornehmen könnte. Am morgigen Tage werde ich euch die Abschriften zukommen lassen, sofern ihr euch bei den Ritualen beteiligen werdet?”
Cecilia versicherte sogleich ihre Unterstützung. “Natürlich, das steht doch außer Frage.”
“Da dieser Körperwechsel ohnehin einen Neuanfang für mich darstellen wird, möchte ich die Gelegenheit beim Schopfe packen und mein altes Leben hinter mir lassen. Die Fesseln der Verbindungen zur Gänze abstreifen. Dies beinhaltet nicht nur, mich mit einem sauberen Schnitt - den mein vermeintlicher Tod bedeutet - von meiner unliebsamen Familie zu lösen, sondern auch die Verbindungen, die es durch die wölfische Seite gibt, hinter mir zu lassen. Um dies zu gewährleisten allerdings.. dass niemand über meine alte Identität sprechen wird, würde ich gern noch einen zusätzlichen Zauber zum Ritual sprechen. Skotos hat mich auf die Idee gebracht - ein sogenannter Drachenschwur.”

Nimue erläuterte sowohl das Prozedere ausführlicher, wie auch die benötigten Utensilien und Paraphernalia. Sie erklärte, wie der Zauber konzipiert war, der zur Folge haben würde, dass die Ritualisten zwar ihre Erinnerung an sie behielten, aber außerstande sein würden, das Wissen um ihre Person zu kommunizieren.


Die Personen am Tisch waren skeptisch, möglicherweise sogar ein wenig empört.
“Irgendwie schmeckt das bitter. Dass ich ein Geheimnis für mich behalten kann, liegt wohl auf der Hand. Auch ohne jeglichen bitteren Gebräus. Nur für mein Verständnis: Meine Erinnerung bleibt, nur der Wille, es auszusprechen, wird durch die Magie blockiert - du weißt aber schon, dass ich nicht sterben kann?”  
Durch eine ganz bestimmte Zutat würden die Ritualisten an diesen Zauber gebunden sein und nur Nimue selbst würde sie davon zu Lebzeiten entbinden können - oder aber mit ihrem Ableben den Zauber brechen.

“Ja, die Erinnerungen bleiben bestehen - du wirst nur nicht aussprechen können, was mit mir geschehen ist. Für alle anderen, die sich nicht am Ritual beteiligten, werde ich einfach als tot gelten. Und ja, das weiß ich - es geht auch vielmehr darum, dass du vom Schwur entbunden wirst, wenn ich sterbe. Doch sieh dir nur an, womit wir es in letzter Zeit zu tun hatten - ich wurde korrumpiert, verfügte nicht mehr über meinen eigenen Willen. Wer weiß, was passieren würde, wenn einer von uns in Gefangenschaft gerät..”
*
Letztlich waren die Drei von ihrer Bitte alles andere als angetan, versprachen aber, sich Gedanken darüber zu machen, ob sie ihr nachkommen würden oder nicht. Mehr konnte sie nicht erwarten. 
<<Und ob du mehr erwarten kannst - schließlich haben sie dir ihre Hilfe zugesichert! Dass darüber überhaupt derart lang und breit gesprochen werden muss. Ich habe dir bereits gesagt, wie man mit Mitwissern umzugehen hat..>>
<<Und ich habe dir gesagt, dass ich deine Methoden nicht übernehmen werde. Außerdem.. sieh uns doch an - wir sind kaum in der Lage aufrecht zu stehen, geschweige denn es auch nur mit einem von ihnen aufzunehmen.. Hochmut kommt vor dem Fall, Skotos.>>
 
Der Drache ließ ein herzhaftes Gähnen in ihrem Kopf erklingen und erinnerte sie an Sorasos Gebaren, als dieser sich nach ihrem.. Gespräch.. zusammengerollt und Desinteresse vorgegaukelt hatte. So sehr sie untereinander auch unerbittliche Feinde sein mochten - sie glichen einander im Verhalten. Und zu ihnen hatte sie all die Jahre mit Ehrfurcht aufgeblickt? Pah.
Einzig Teleisotos schien es wert zu sein. Hoffentlich war wenigstens auf ihn Verlass, dachte sie und nahm die Schuppe aus der Tasche, um sie vor sich auf dem Tisch abzulegen und genauer zu betrachten.
 
⋆ ⋆ ⥈ ⋆ ⋆
..Magic, madness, heaven, sin.. don't say I didn't say, I didn't warn ya..
Antworten