DNW2.0 Forum

Der Tag nach der Machtübernahme der Finsternis in Ansilon, machten sich zwei mehr oder minder verhüllte Gestalten von Silberburg aus auf den Weg zur Ansiloner Kapelle. Eine der Personen hatte seit dem Morgen, als sie von der Machtübernahme erfahren hatte, gegrübelt und es ließ ihr keine Ruhe, dass die Insignien des Herrn nun schutzlos dem Wüten und der Zerstörung der Namenlosen ausgeliefert waren. Und so keimte der Entschluss zu retten, was es zu retten gab. Schwieriger war es dann ihren Begleiter zu überzeugen, sich so dermaßen in Gefahr zu begeben, aber der Mann ahnte, dass die Frau keine Ruhe geben würde, bis sie es getan hätten.



Schnell und leise betraten sie die heilige Kapelle, verneigten sich vor dem Ankh, und schon war der Altar abgeräumt und verstaut. Schwieriger gestaltete sich der recht schwere goldene Ankh. Ihn aus seiner Fassung zu heben, wäre fast gescheitert, hätte der Mann nicht ein Beil zum Hebeln dabei gehabt. Etwas weniger leise, knallte der Ankh dann zu Boden, blieb aber unversehrt und konnte eiligst auf das vor den Toren stehende Pferd transportiert werden. Es blieb nur mehr ein dunkler Umriss des Ankhs auf den Steinen zurück. Die Kiste wurde verstaut, die Feuer gelöscht. Ein rascher kontrollierender Blick und schon eilten sie hinaus.



Vor dem Tor wurden dann die Fahnen in Windeseile abgenommen, zusammen gerollt und verstaut. Bissige Kommentare des Räuberleiter-Gebers über das Gewicht der Fahnenabnehmerin, wurden leise zischend kommentiert.



Erst nach der Brücke, auf heimischen Boden, entspannten sich die Beiden. Man konnte sehen, wie abgekämpft und verschwitzt sie waren, dennoch verströmten beide eine unbändige Zufriedenheit. 
Für einen kurzen Moment hellte sich die Stimmung auf. 

Dann aber holte sie die Realität wieder ein. Die Finsternis griff nach ihnen und sofort stellte sich das mulmige Gefühl wieder ein.

Natürlich hatten die Paladine Wind davon bekommen, dass die Besatzer und ihre frevlerischen Anhänger die Kapelle von Ansilon abreißen wollten. Auch wenn die Paladine die heiligen Insignien der Kapelle schon vor Monden gerettet hatten und die Kapelle nur mehr eine Ansammlung von Steinen war, so entschlossen sie sich dennoch ein Zeichen zu setzen.

Drei Paladine brachen auf nach Ansilon und stellten geweihte, goldene Kerzen rund um die Kapelle, so das die Umgebung im goldenen Schein der Kerzen erleuchtete. Sie arbeiteten konzentriert und ruhig, wollten keine Zeit verlieren. Ein jeder wußte genau was er tat.
Auf den Stufen der Kapelle hinterließen sie eine Nachricht an die Frevler, sie sollten schon wissen, dass die Paladine des Herrn sie genauestens beobachten würden.
Am Schluss wurde ein Gebet gesprochen und die drei Paladine zogen ihres Weges.